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Thema: Kapitel 631-632 Mi März 28, 2018 10:06 pm
Fight for the Ticket Fight for the Ticket WHF = Wir haben’s faustdick hinter den Ohren und sind immer für eine Überraschung gut. Liebe Mitglieder der Spalte "DREI" heiss begehrte Ticket für das HP-Treffen in Solingen auf Schloss Burg, am 05.05.2018 haben wir noch zu vergeben! Ja wir haben Sie ergattert und wollen so Euch die Chance geben noch mit dabei zu sein und natürlich uns zu treffen... was wäre wichtiger. Wir schenken die Tickets her, wobei die Eintrittskarten mittlerweile zu horrenden Preisen gehandelt werden, aber wir wollen kein Geld, wir wollen Fanart! Liefert was zu WHF, ein professionelles Bild, ein Cover, ein Wallpaper, einen Trailer, töpfert was, macht Geschirr mit einem Wappen. Oder überlegt euch Werbung, oder erweckt das WHF-Wiki zum Leben, schreibt ernst gemeinte Reviews, auch die fleißigen, unkreativen unter uns sollen eine Chance haben. Wir haben so viel Spielfläche, werdet aktiv. Unter allen Einsendungen wählen wir die Glücklichen, die sich besonders bemüht, besonders einfallsreich, oder aber hart gekämpft haben…. wie unsere Hermione. Die kommen dann in die Slot-Maschine und die Gewinner erhält die Karte per Einschreiben. queenie + das WHF-Team Einsendungen bis zum 15.04.2018, an: ffde, das Forum, FB, oder when_hermione_fights@web.de
631. Kapitel Dreistigkeit kennt keine Grenzen
Hermiones Sicht
„Hermione.“, „Gut, dass du wieder da bist.“, „Hermione…“, „Komm.“, „Schnell“, wurde ich frenetisch empfangen, nachdem ich dem Manor mit dem ein oder anderen entwendeten Buch erfolgreich den Rücken gekehrt hatte.
„`Ermione, allo“, winkte Fleur nett aus der offenen Küche, aber ich kam nicht gegen die Erregung der Jungs an, die sichtbar brodelnd vor Enthusiasmus vor mir standen.
„Griphook!“, „Er will uns nochmal sehen“, kam es offensichtlich aufgedreht und leutselig von den Jungs, noch bevor ich irgendeine der Begrüßungen erwidern konnte.
„Moment“, hielt uns Bill auf. „Du warst bei ihnen… bei den Malfoys?“, stieß er widerwillig bei dem Gedanken daran aus und musterte mich von oben bis unten.
„Natürlich, es ist mein Heim“, erwiderte ich umgehend und blieb stehen.
„Nach all dem…“, meinte er hintersinnig, dabei verzogen sich seine verschandelten Gesichtszüge vor Unverständnis.
„Was soll das, Bill?“, fragte ich vorsichtig und bedeutete den ungeduldigen Jungs, die auf der Treppe nervös hin und her sprangen, zu warten.
Griphook würde uns mit seinem kaputten Bein nirgends hin, geschweige denn weglaufen.
„Nun, ich finde das alles sehr sonderbar und absolut nicht nachzuvollziehen!“, beharrte Bill eindringlich auf seinen Zweifeln und ganz ehrlich, ich konnte verstehen, dass er mich für verrückt hielt, zu ihnen zurückzugehen. Aber wie sollte ich ihm auch adäquat erklären, dass sie alles getan hatten, um mich zu schützen?
„Hey, hör auf, Bill.“, „Ja, lass es gut sein“, riefen nun Ron und Harry aus dem Hintergrund, was die Situation aber nicht verbesserte, da er wegen der Unterbrechung ziemlich wütend zu werden schien, dabei war beeindruckend, dass seine Nasenflügel bebten wie die von Fenrir.
„Nur, weil ihr das… das alles so hinnehmt“, wedelte er erregt mit seinen Händen durch die Luft und schien das Verhalten der Jungs mir gegenüber gar nicht gut zu finden, „muss ich das nicht auch noch so akzeptieren!“, beendete er seine Standpauke und schnaubte am Schluss wie ein Pferd.
„Was soll ich denn darauf erwidern?“, kam es von mir nun eher provokant, aber auch etwas hilflos, denn ich war dem Paar dankbar dafür, dass sie all die Gestrandeten aufgenommen hatten. Das war keine Selbstverständlichkeit, aber es war auch kein Grund, weswegen ich alles erklären müsste, denn das würde ich nicht tun.
„Ich verstehe nicht. Ich verstehe euch nicht und das macht mich fertig! Ich will doch nur verstehen“, begehrte Bill offenkundig mitgenommen auf und wirkte in seiner Verzweiflung ehrlich.
„Bill!“, stöhnte Harry. „Dann verstehe bitte, dass wir einen Auftrag haben, eine Aufgabe, die wir erfüllen müssen“, schaltete sich Harry gewichtig ein und verließ die Treppe, trat nah auf Bill zu.
„Aber Harry… bist du sicher, dass ihr das Richtige macht?“, zweifelte dieser offen. „Ihr seht ja, wo das endete“, deutete er wieder unter anderem auf mich. „Vor allem das mit Griphook… er ist ein Kobold. Versprecht ihr euch da nicht zu viel?“, legte er eine Warnung nach, die mich kurz verunsicherte.
„Hallo, du arbeitest für die!“, brachte sich nun auch Ron ein und sah seinen Bruder leicht überfordert an, denn auch er schien von der hörbar schlechten Meinung seines Bruders überrascht.
„Ja, und ich habe gelernt, dass sie nicht nett sind“, erwiderte dieser sehr ernst.
„Ach, sag bloß, das habe ich mir von Anfang an gedacht“, erwiderte ich ungetrübt in meiner Ironie.
„Dass du dich mit ihnen verstehst kauf ich dir sogar ab“, kam es gehässig von Bill und mit Wehmut dachte ich an Rangok.
Gleichzeitig konnte ich Griphook nichts abgewinnen, weshalb ich einen zynischen Laut ausstieß. Nur, weil man sich mit einem verstand, mochte man alle? Ich hasste Verallgemeinerungen.
„Bill“, tönte es plötzlich tadelnd von Fleur und er zog ein wenig den Kopf ein.
„Was? Ich will ihnen sagen, dass der Orden…“, verteidigte er sich umgehend und wurde von Harry unterbrochen.
„Wir brauchen den Orden nicht“, entschied Harry sehr bestimmt.
„Jetzt gerade seid ihr bei ihm“, kam es aalglatt von Bill zurück und autsch, wo er recht hatte, hatte er recht, so wenig es uns auch schmeckte.
„Du willst aufrechnen?“, schaltete ich mich deshalb ein.
„Ich will euch sagen, dass ihr bei uns Hilfe bekommt, mehr als ihr anscheinend wollt!“, meinte er jetzt sichtbar eingeschnappt.
„Das ist wirklich nett, aber das brauchen wir nicht, danke!“, wehrte Harry noch energischer ab und schob sich seine Brille auf der Nase zurecht.
„Hochmut kommt vor dem Fall… schaut euch an und Charlie!“, mahnte Bill mit erhobenem Finger und grimmiger Miene.
„Wie geht es ihm überhaupt?“, schaltete sich Ron ein, sichtbar bemüht, vom eigentlichen Streitthema abzulenken.
„Mhm, nach eurem Abgang beim Fuchsbau damals habt ihr nicht mehr danach gefragt!“, hielt uns jetzt Bill nachtragend vor und verschränkte missgelaunt seine Arme vor der Brust.
„Es geht ihm so lala“, zwitscherte Fleur. „Isch denke ´r hat Liebeskümmer…“, meinte Rons Schwägerin hilfsbereit und lächelte aufmunternd in die lastende Atmosphäre.
„Igitt“, schüttelten sich Ron und Harry einheitlich bei der Aussicht, dass Charlie Scabior hinterher weinen könnte und ich schloss mich ihnen an, nicht dass Radu ein besseres Geschäft war, aber Strähnchen war eine geldgeile Schlampe und hing sein Fähnlein gerne nach dem Wind. Bei Radu schien es eher was Dauerhaftes zu sein.
„Aber es geht um den Orden und was noch wichtiger ist, dass, nachdem Hermione bei uns im Fuchsbau aufgekreuzt ist, die Vampire seitdem denken, dass wir dicke miteinander sind und sie haben vor, ihre Unterstützung zurückzunehmen und sich gänzlich rauszuhalten“, verkündete Bill ganz und gar nicht erfreut.
„Verflucht“, stieß ich verärgert aus und hob eilig um Beschwichtigung bemüht die Hand, weil mich Bills Augen aufgebracht anfunkelten. „Keine Angst, ich nähere mich ihnen nicht“, versuchte ich sofort, die Wogen zu glätten.
„Ich dachte schon, du willst hin stürmen!“, meinte er jetzt überrascht, als ich die Schultern hochzog.
„Und mir Ärger einhandeln?“, stieß ich verächtlich aus. „Mit Sicherheit nicht, ich werde es nicht besser machen. Das liegt an euch, dem Orden“, betonte ich extra. „Sagt ihnen, dass sie jetzt erst recht zu euch stehen müssen, nachdem was sie Charlie angetan haben und dass… dass ihr mich nicht mögt und ich kein Mitglied des Ordens bin und dass du das sehr überzeugend rüber bringen wirst, daran zweifele ich nicht“, formulierte ich derart steif und umständlich, dass er mich mit offenem Mund musterte.
„Wow“, meinte er dann überfahren und ich runzelte die Stirn.
„Was?“, gab ich etwas patzig zurück.
„Das hätte ich jetzt nicht erwartet“, gab Bill zu und leckte sich über seine Lippen.
„Was dann? Dass ich losstürme?“, reizte ich ihn eindeutig.
Aber dieser Gryffindor-Impuls, dies sofort zu meiner Angelegenheit zu machen, hatte durchaus in mir gerungen, aber dann hatte doch mein gesunder Menschenverstand gesiegt. Denn wenn ich ohne Severus zu den Vampiren gehen würde, war nicht sicher, dass alle wieder lebend da rauskamen, so viel stand für mich fest.
„Würde zu dir passen“, sprach Bill gerade kein Kompliment an mich aus und ich schüttelte meinen Kopf.
„Dafür bin ich dann wohl nicht genug Gryffindor!“, verklangen meine wohl so schrecklich wahren Worte in einer ungemütlichen Stille.
Weshalb ich mich abwandte und nun begann, die Treppen hochzusteigen. Die Jungs folgten mir umgehend, was Fleur und Bill mit Neugierde, aber auch Zweifel im Blick verfolgten. Und so standen wir drei schon an der Tür zum Zimmer des noch immer bettlägerigen Kobolds. Die Jungs hatten die Güte, zu schweigen, bevor Harry seufzend anklopfte und kurz danach die Tür aufriss.
„Guten Morgen“, rief Harry irgendwie zu fröhlich nach dieser Diskussion, als dass es echt sein konnte, aber Ron und ich legten ebenfalls betont höflich und gutgelaunt nach.
Von unseren kleinen Auseinandersetzungen untereinander musste der Kobold nichts wissen und so merkte man auch uns nicht an, dass es gerade mal wieder semi-optimal gelaufen war, während Griphook zum Willkommen malerisch die kleinen, spitzen Zähnchen fletschte und fies wie eh und je aussah.
„Sie haben sich entschieden?“, fragte ich sachte und neigte mein Haupt, indes wünschte ich mir Rangok hierher und nicht diesen sonderbaren Gesellen seiner Zunft.
Aber anders als mein geschmeidiger und umgänglicher Bankangestellter, war dieser hier bestimmt nicht ohne Grund in den Untergrund abgehauen, sodass ich mir viel wünschen konnte.
„Das ist wohl wahr, das habe ich“, erwiderte der verschlagene Typ vor uns mit einem hinterhältigen Grinsen, dabei nahm er sich in meinen Augen zu wichtig, so wie seine Augen gierig glänzten.
Okay, ich mochte diesen Vertreter seiner Gattung gar nicht. Ich traute ihm instinktiv nicht. Ich kam nicht dagegen an. Und so trat Harry an uns allen vorbei, um am Kopfende des Bettes stehen zu bleiben. Unterdessen drehte sich der Kopf des Koboldes mit und jetzt sahen sich beide intensiv an.
„Ich werde es tun“, verkündete Griphook daraufhin eindringlich mit nicht zu leugnendem Pathos in der Stimme, den ich ihm nicht abkaufte.
Die Zaubererwelt war diesem Typen so was von egal. Es ging nur um seine Art, aber seine Zustimmung schlug bei den Jungs ein wie ein Bombada!
„Das ist super!“, „Sehr schön.“, „Sie… sie… wollen eine Gegenleistung.“, „Sie möchten bezahlt werden…“, „Wir haben viel Gold“, kam es von Ron und Harry abwechselnd, woraufhin ein verächtlicher, wenig hübscher Zug über die spitze koboldische Miene huschte.
„Ich will nicht bezahlt werden“, schnitt Griphook uns relativ harsch ab. „Ich will kein Gold“, erklärte das kleine Wesen spitz mit aller Würde, derer er fähig war. Dabei funkelte er uns verärgert an, als hätten wir ihn zutiefst beleidigt. „Ich bin kein Dieb. Ich will mir keinerlei Schätze beschaffen, auf die ich kein Recht habe!“
„Was wollen Sie dann für Ihre Hilfe?“, „Umsonst werden Sie es nicht tun“, kamen unsere Unkenrufe und er schnalzte beleidigt mit der Zunge.
Aber was erwartete er? Auch ich kam nicht gegen die Vermutung an, dass ein Kobold jemals etwas umsonst tun würde.
„Das Schwert Godric Gryffindors!“, forderte er mit einer bösartigen und hämischen Gemeinheit, die ohne Gleichen war und uns sprachlos zurückließ.
Wie dreist!
Ich fühlte mich bestätigt darin, was für eine fiese kleine Mistkröte der Typ war. Aufgrund dieser Eröffnung starrten wir drei uns kurz hilflos und konfus an, um dann auf das kleine Wesen zu starren, das ich mit meinem Stiefelabsatz zerquetschen könnte.
Dreist!
Boah, ich verstand, weshalb Kobolde an sich nicht gut angesehen waren in dieser Welt der Magie!
Auf der anderen Seite hatte man mit Rangok immer gut verhandeln können, er wusste, was möglich war und was nicht. Aber er hier, Griphook, war mir zutiefst suspekt und ich war schon kurz davor, ihm zu sagen, dass ich ihn nicht brauchte, aber ich bemerkte Harrys Zwiespalt und wusste, aus leidlicher Erfahrung aus den Büchern, dass Gringotts wahrlich ein Mysterium war. Leider brauchten wir die Hilfe eines Insiders.
Aber wie sollte das hinhauen?
Wir konnten es ihm nicht geben. Er verlangte ein unverhandelbares Gut. Das mit dem Basiliskengift getränkte Schwert war unsere bisher bequemste Möglichkeit, die Horkruxe zu vernichten. Ohne dieses Werkzeug standen uns sehr viel weniger Möglichkeiten zur Verfügung.
„Sie wollen das Schwert“, würgte Harry sichtbar getroffen hervor und rieb sich wieder über seine mittlerweile stark gerötete Narbe. Er schien gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen, oder der Lord, das mochte man sehen wie man wollte, während der Kobold ernst nickte.
„Das Schwert gehört nicht… Ihnen… wobei Sie in Ihrer Arroganz denken, dass alles Ihres ist!“, begann Griphook uns lehrmeisterlich anzufahren, bis er bemerkte, dass wir wenig begeistert von seiner Forderung waren. „Aber es gehört Ihnen nicht…“, stieß er immer leidenschaftlicher aus und richtete sich selbstgefällig im Bett höher auf. „Das Schwert gehört Ihnen nicht. Es gehört keinem Magier, es gehört mir… es gehört… UNS!“, erregte er sich in seiner selbstgerechten und hitzigen Rede und bemerkte, aufgrund unserer ungläubigen Mienen, dass wir ihm nicht ganz folgen konnten. „Dem Volk der Kobolde“, schloss er grimmig und atmete schwer, woraufhin ich zweifelnd die Augenbraue hochzog.
„Wa… was?“, stotterte Ron sichtbar perplex wegen dieser dreisten Behauptung.
„Wem hat es vor Gryffindor gehört?“, wollte der kleine Kobold giftig erfahren und Selbstzufriedenheit zierte seine scharfkantige Miene, als er fast in einen aufreizenden Singsang verfiel.
„Niemandem“, meinte ich entschieden und trat vor. „Es wurde für ihn hergestellt!“
„Irrtum!“, behauptete er vehement und hatte seinen Zeigefinger wichtigtuerisch erhoben, dabei zitterte sein kleiner Körper von oben bis unten. „Wir haben es geschmiedet, für Ragnuk den Ersten und es wurde ihm von Gryffindor genommen! Es ist ein verlorener Schatz, ein Meisterwerk der Koboldkunst! Es gehört uns, den Kobolden!“, verteidigte er seine unvorstellbar anmaßende Forderung atemlos und ballte die Hände zu Fäusten.
Dieser Typ machte mich aggressiv und ich arbeitete hart an mir, nicht meine brutale Seite an ihm auszuleben, während auch die beiden anderen nichts zu erwidern wussten. Schließich sackte er hinterlistig grinsend, aber auch ohne Zweifel erschöpft, in die Kissen zurück.
„Das Schwert ist der Lohn für meine Dienste, das ist mein letztes Wort!“, legte er noch leise nach und schloss seine Augen.
Folter… ich könnte ihn foltern, bis er bereit war, alles freiwillig zu tun. Das wäre eine Option, die mir gerade unheimlich gefiel, aber ich ahnte, dass Harry und Ron davon nicht so begeistert sein würden und ganz ehrlich, ich musste sofort an Lucius und Fenrir denken und dann wollte ich doch nicht zu sehr nach meinem Verlobten schlagen.
Tja, jetzt blickten wir auf den ruhenden Kobold und in mir brodelte es, während Ron und Harry wortlos ihre Schultern hochzogen und wir ohne weitere Diskussion seinen Raum verließen und langsam und selbstvergessen die Treppen hinabtrotteten.
„Der Zwerg hat sich da gerade voll reingesteigert, dachte, der bekommt gleich einen Herzstillstand, so rot wie er angelaufen ist“, meinte Ron giftig und wirkte alles andere als dem Typen wohlgesonnen. Vielleicht schätzte ich ihn falsch ein und er würde doch auf meiner Seite sein, wenn ich die Folter vorschlug?
„Die Zwerge bedanken sich, wenn du sie mit dem raffgierigen kleinen Haifischzahn zusammenschmeißt“, erwiderte ich bissig und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Uhhh, ihr seht nicht begeistert aus“, empfing uns Bill, der gespannt auf unsere Rückkehr gewartet hatte. „Was will er?“, fragte er zu neugierig und schon sprudelte es aus den Jungs heraus, dass er etwas forderte, was angeblich ihnen gehörte, was aber so nicht sein konnte und Bill schüttelte nur entschuldigend sein rotes Haupt.
„Kobold-Logik“, murmelte Bill und zog seine Schultern hoch. „Umsonst ist nichts im Leben.“
„Das wollen wir doch auch gar nicht.“, „Er will bezahlt werden, das ist selbstverständlich.“, „Aber das geht nicht.“, „Er soll uns ja nicht umsonst helfen.“, „Denkst du, wir können ihm etwas anderes bieten?“, prasselten auf Bill die Fragen ein, woraufhin er seine Hände erhob und ich ans Fenster trat und auf die malerische Bucht starrte.
„Kobolde sind verdammt stur“, erwiderte er im Hintergrund und hörte sich nicht so an, als würde er denken, dass sich Griphook umstimmen ließe.
„Und jetzt?“, fragte Ron unglücklich. „Brauchen wir ihn wirklich, um den Bruch zu machen?“
„Ihr wöllt ernsthaft in Gringötts einbrechen?“, kam es erschrocken von Fleur, die gerade hereinkam und ich wirbelte herum. „Mon dieu, das ist zü gefährlisch, isch meine Apollines Tod ist für en Familie schön tragisch genüg?“
„Hör auf, von ihr zu reden“, schrie Ron unerwartet losgelöst los und überraschte Fleur und Bill sichtbar mit seinen überschäumenden Gefühlen.
„Ron“, fuhr ihn Bill sofort autoritär an.
„Was?“, kam es reichlich unbeeindruckt von Ron zurück.
Kein Wunder, er hatte von Severus wesentlich schlimmere Zurechtweisungen erhalten, indes wanderte Ron in dem Wohnraum auf und ab, während Harry und ich uns unwohle Blicke sandten. Denn wir wussten ja, dass Fleur Apolline Beziehungstipps gegeben hatte, die dazu geführt hatten, dass sie Ron vor die Wahl gestellt hatte und naja, das Ende war bekannt. Sie hatte Irland verlassen und war den DeathEatern in die Hände, oder besser gesagt, ins Meer gefallen.
„Hätte sich Fleur nicht eingemischt, dann würde Apolline, … dann würde sie noch leben“, stieß Ron jetzt anklagend mit zu einer Grimasse verzogenen Miene aus, die seinen inneren Schmerz sehr gut offenbarte. Er war noch lange nicht darüber hinweg, seine Freundin verloren zu haben.
„Ron, du gehst zu weit“, zeigte Bill wieder versucht Autorität und stellte sich automatisch auf die Seite seiner Frau.
„Mon dieu“, hauchte Fleur und presste ihre Hand vor den Mund. „Du… du warst der Junge, der ihr fester Freund war?“, stellte sie eine rein rhetorische Frage in meinen Augen, indes biss ich mir ob dieses Dramas auf meine Unterlippe.
„Bitte, das war kein Geheimnis, ich habe sie sogar Tante Muriel als meine Freundin vorgestellt!“, murrte Ron finster, dabei ergab sein Mund danach einen festen Strich.
„Sie hat disch in ihren Briefen nie namentlich genannt“, kam es kleinlaut von Fleur, in deren blauen, schönen Augen die Tränchen schimmerten.
„Was klug war, wir haben Krieg und Ron ist nicht irgendwer!“, warf ich schneidend scharf ein, als es mir zu bunt wurde. Rons Wunden erneut aufzureißen wäre keine Hilfe, um in Gringotts einzubrechen.
„Ruhe, so beruhigt euch doch… wir haben alle viel verloren…“, rief Harry plötzlich ziemlich aufgebracht über uns hinweg und aufgrund der Wahrheit in seinen Worten verstummten wir alle umgehend.
Vor allem da ich sofort wieder Daphne vor Augen hatte und so seufzte ich, woraufhin uns Bill wieder misstrauisch maß, denn er wusste nichts von Daphne oder Lucien oder, oder, oder.
„Es tüt mir Leid“, rang sich Fleur schniefend ab, während Ron nur ein knappes Nicken zustande brachte und Bill ziemlich wütend und neugierig zu uns stierte, aber er hielt sich eisern zurück.
„Wir drei müssen reden“, meinte ich schnaubend, verließ das Haus und steuerte den Garten an, dabei dauerte es kurz, bis sie sich zu mir gesellten.
Was nicht weiter schlimm war, da ich es genoss, dass mir der Wind die Flausen aus dem Kopf trieb und mich wieder dazu brachte, über das Wesentliche nachzudenken, die Vernichtung der Horkruxe.
„Vielleicht stimmt es und Gryffindor hat das Schwert gestohlen?“, meinte ich fragend zu den Jungs.
„Und das beschäftigt dich?“, fragte Ron leicht aggressiv, als Harry schon den Mund öffnete.
„Vielleicht lügt Griphook. Vielleicht hat Gryffindor das Schwert gar nicht gestohlen. Woher wissen wir, dass die Koboldversion der Geschichte stimmt?“, übernahm Harry und ihn schien dieser Fakt wahrhaftig zu stören.
Es war ähnlich wie bei seinem Vater und seinen Freunden und Dumbledore, bei denen er hatte erkennen müssen, dass sie eben keine wirklich guten Menschen gewesen waren. Aber genauso wie diese sah Harry eben auch die Gründer als bessere Menschen an und sein Bild über sie geriet gerade ins Wanken. Sollte es doch so sein, wie der Kobold behauptete, würde für Harry durchaus eine Welt zusammenbrechen, während ich mehr als bereit war, das Schlechteste von den Gründern anzunehmen, weshalb ich unbehaglich die Schultern hochzog.
Keiner von den Jungs wusste, was ich alles von den Gründern wusste!
Ich hatte nur Severus und Lucius gegenüber Andeutungen gemacht, dass die vier Gründer sehr weit gegangen waren vor tausend Jahren und ich glaubte Griphook zu meinem Leidwesen unbesehen, dass Godric vor einem Diebstahl bestimmt nicht zurückgeschreckt war, genauso wenig wie vor schwarzer Magie, Nekromantie, Inferi und SoulGatherern und… und… und…
Es war ein Fakt, dass die Gründer in einer bewegten Zeit gelebt und Großes vollbracht hatten. Dies kam jedoch nicht von ungefähr. Sie hatten sich über alle Regeln und Gesetze hinweggesetzt, um das zu werden, was sie schlussendlich geworden waren. Ich wandte den Blick ab und sah versonnen auf das Meer und dachte bei mir, dass Diebstahl noch eines der weniger schlimmen von ihren Vergehen gewesen wäre. Wie hatte ich zu Lucius gesagt, die Gründer waren viel, aber alle zusammen mit Sicherheit nicht ganz koscher und sie waren sehr erfinderisch gewesen, ihre Verbrechen zu tarnen, sodass sie bisher nie ans Tageslicht gekommen waren, so sah es aus.
„Ich weiß nicht“, meinte ich resigniert und entschied, dass es gleich war. Die Gründer hatten vor eintausend Jahren gelebt. „Die Geschichtsschreibung übergeht Diebstähle und Unrechtmäßigkeiten gern…“, meinte ich daher wegwerfend.
„Macht es einen Unterschied?“, fragte Ron ziemlich verkniffen aussehend. Ihm hing die Auseinandersetzung um Apolline noch nach und er scherte sich einen Dreck um Geschichte. „Das ist sicherlich nur eine Koboldlegende“, setzte Ron in einer abwertenden Art nach. „Wonach die Zauberer immer versucht haben, sie übers Ohr zu hauen… die haben Verfolgungswahn!“, bot er Harry einen laschen Trost, der auch nicht wirklich darauf einging, da er nur schwer seufzte.
Ja es war nicht leicht, aber wir alle mussten lernen und akzeptieren, dass eben nicht alles so war, wie es schien und das gerade die Helden unserer Kindheit und Jugend oft auch die waren, die auch so einiges auf dem Kerbholz hatten. Zum Erwachsenwerden gehörten Leid und die Desillusionierung dazu.
Da ging es nicht nur um die Gründer, sondern auch um Dumbledore und die Marauder, die alle nicht das waren, was sie auf den ersten Blick schienen. Es war schmerzlich, aber durchaus lehrreich und nach einem längeren Schweigen brach Harrys Seufzen diese Auszeit und ich raffte mich auf, zu sprechen, da es mir verdammt schwerfiel.
„Wenn müssten wir ihm etwas anbieten, was genauso wertvoll und selten ist“, meinte ich überlegend und wusste, dank des Rings an meinem Finger, dass ich auf unvorstellbare Ressourcen zurückgreifen konnte.
„Denkst du wirklich, dass Malfoy antike Schwerter aus Koboldhand im Manor einfach so rumliegen hat?“, zweifelte Harry umgehend und wirkte mehr als zweifelnd.
„Er will genau das Schwert“, wiegelte Ron meinen Vorschlag ab. „Der Typ wird nichts anderes akzeptieren, sie sind verbohrt…“, kam seine leicht voreingenommene Meinung, aber innerlich stimmte ich ihm sogar zu.
„Wir sagen ihm, dass er das Schwert bekommt“, erschütterten mich Harrys Worte zutiefst, dabei bohrte sich der Blick aus seinen grünen Augen in meinen hinein. „Er bekommt das Schwert, nachdem er uns geholfen hat“, bestimmte er entschieden.
„Bist du irre?“, fragte Ron für mich, da ich nur den Kopf schütteln konnte.
„Nein, aber wir werden uns hüten, ihm zu sagen, wann genau er das Schwert wirklich bekommt“, erklärte nun Harry ernst und ich blinzelte. Ich meine, das war mein Harry, der Harry, der beinah vom Hut nach Slytherin gesteckt worden wäre.
„Du willst Gryffindors Schwert echt hergeben, Harry?“, hauchte Ron sichtbar überrascht. „Bist du irre?“
„Ja… ja und ja, vielleicht bin ich es, aber er kann es haben“, sprach Harry weiter und zog die Schultern hoch. „Es bedeutet mir nichts. Wenn wir alle Horkruxe damit vernichtet haben, brauch ich es nicht mehr!“
„Das kann ja noch Jahre dauern“, entfuhr es Ron bodenlos geschockt und selbst ich machte große Augen, denn der Kobold dachte hier mit Sicherheit anders. Wenn er seine Leistung erbracht hatte, würde er seinen Lohn sofort einfordern, aber ich ersparte mir einen Einwand.
„Das darf es nicht. Ich muss zu meinem Sohn, gerade jetzt… fühle ich, dass wir vorwärtskommen müssen“, sprach Harry so eindringlich und getrieben, dass ich ihm besorgt die Hand auf den Arm legte.
„Jetzt?“, fragte ich vorsichtig.
„Hermione“, seufzte er unglücklich lächelnd. „Erinnerst du dich nicht? Vor genau einem Jahr hast du ihn geholt“, erklärte er mit nachsichtigem Lächeln über meine Vergesslichkeit und ich schlug die Augen betroffen zu Boden. Luciens Geburtstag hatte ich wirklich vergessen.
„Ich wäre gerne bei meinem Sohn. Ich würde gerne mit ihm feiern und ich weiß, dass mich das Verlies einen Schritt in diese Richtung führt und deshalb werde ich dafür sorgen, dass Griphook das Schwert bekommt. Ich werde mein Wort halten und das es dauert, das weiß ich… aber er braucht es nicht wissen“, wirkte Harrys Entscheidung sehr endgültig.
„Mir gefällt das nicht“, erwiderte ich leise.
„Mir auch nicht“, gab Harry freudlos zurück. „Aber wir haben keine andere Wahl!“
„Ich finde es genial“, erwiderte Ron fies lächelnd mit einem verschlagenen Ausdruck in dem ansonsten so freundlichen Gesicht und damit war es beschlossen.
Hermiones Sicht Ende
Dracos Sicht
Marcus und die Burg, meine Güte, was für Dramen in Irland!
Dazu Gellert und Co. und die Frage: Warum konnte es nirgends, wo ich auftauchte, locker und entspannt zugehen?
Nach unserer Arbeit zur Sicherung der Burg und der Menschen um uns herum in Irland lief es langsam und die Gemüter beruhigten sich zusehends, aber noch war zu viel zu tun und zu bedenken, als dass ich mich hätte entspannen können.
Hogwarts, ein Nest der Rebellen und der DeathEater. Mein Heim, das Manor, ein Nest der Intrigen der Familie. Irland, mein Stolz, ein Nest von hormongesteuerten Irren und einem uralten und halb verrückt gewordenen ehemaligen Dark Lord, deshalb war ich dahin geflohen, wo ich mir Ruhe und Entspannung erhoffte.
Okay, das stimmte nicht ganz, mir war von Alicia zugetragen worden, wie zugerichtet Ginny Weasley eines Tages in der Burg aufgetaucht war. Also hatte ich mir das Mädel gekauft, aber sie war typisch Weasley und verstummte und da ich ihre Brüder gut genug kannte, gab ich es auf und suchte danach Gellert auf und dieser war wesentlich gesprächiger und ich konnte es nicht fassen. Es war dramatisch und ich ahnte, dass Hermione es erfahren musste, oder sollte, oder wie auch immer, aber die Twins eventuell auch. Oder vielleicht doch nicht? Wie auch immer, gerade waren wir im Manor angekommen.
„Du bist unverbesserlich“, schimpfte Astoria schmunzelnd, während sie eine Karte in einen Umschlag steckte und diesen sorgfältig verschloss.
„Ich bin perfekt so“, erwiderte ich grinsend und lehnte mich mit dem Po an den Schreibtisch.
„Du sprichst mit ihm?“, fragte Astoria vorsichtig und wechselte damit abrupt das Thema. Ich warf ihr einen überlegenden Blick zu.
„Habe ich vor, ja…“, erklärte ich entschieden und wusste, sie meinte Blaise. So etwas durfte nicht zwischen ihm und mir stehen, zu keiner Zeit.
Es war nötig, auch seine Sicht der Dinge zu erfahren und zu versichern, dass ich für ihn da war, in guten wie in schlechten Zeiten.
„Ich will dabei sein“, meinte das kleine Temperamentbündel stur und ich seufzte.
Seit unserem Trip nach Irland hatte sie vehement gefordert, dabei zu sein, wenn ich mit Blaise sprach, aber wie gehemmt er war und wie wenig zugänglich, wenn sie dabei war, hatte ich nun schon beobachtet und außerdem war dies eine Sache zwischen meinem Freund und mir, deshalb hatte ich es abgelehnt. Ich fand es nicht gut, Blaise war mein Freund und verdiente meine Verschwiegenheit, gerade bei so einem Thema und schlussendlich gehörten immer mehrere Seiten dazu, wenn etwas passierte.
Ich wollte ihn nicht vorverurteilen, bei etwas, was ich nicht mal gesehen hatte.
„Du wirst nicht dabei sein“, meinte ich daher beinah schon grob.
„Draco“, jammerte sie los und ich warf ihr einen scharfen Blick zu.
„Nein, da bleib ich hart. Wie fändest du es, wenn es andersrum wäre? Nein, Astoria, das ist nicht in Ordnung!“, unterbrach mich ein Klopfen an meiner Tür. „Verschwinde“, murrte ich finster und deutete auf meinen begehbaren Kleiderschrank, da ich ahnte, dass er zu früh kam, weshalb ich eilig meinen Stab zu ihr hin schwang, um den Raum in einer Blase zu versiegeln. Sie würde nicht hören, was ich mit meinem Freund besprach. Somit verließ ich leichteren Herzens das Schlafzimmer und betrat meinen Salon und schon trat Blaise ein und ich konnte unser Unglück nicht fassen, dass Astoria nebenan wie auf heißen Kohlen saß.
„Du wolltest reden…“, meinte er irgendwie zaghaft, als würde er schon ahnen, was ich von ihm wollte, dabei wirkte er leicht angespannt.
„Ja, setz dich“, deutete ich auf den Sessel mir gegenüber und plumpste selbst nieder. Blaise wirkte unruhig und seine Augen huschten unstet hin und her.
„Wie war es, während wir nicht da waren?“, fragte ich interessiert und neigte mich zu ihm hin.
„Gut, langweilig… ich habe trainiert…“, meinte er wegwerfend und grinste mich schief an, alles in allem wirkte er besser als zu Beginn der Ferien, ruhiger irgendwie.
„Und Wena?“, hakte ich nach.
„Kriecht mir in den Hintern“, lachte er kurz spöttisch auf, woraufhin ich eine Braue lüpfte.
„Astoria, Wena… du…“, zählte ich mit kurzen Pausen auf. „Was soll das Blaise?“, seufzte ich tief und fuhr mir durch mein Haar, um ihm zu zeigen, dass ich das Thema nicht einfach so fallen lassen würde. „Was ist da genau vorgefallen?“, fragte ich nach und lehnte mich im Sessel zurück.
„Nichts Besonderes“, versuchte er, mit einem Schulterzucken abzutun, wich meinem Blick aber aus.
„Das glaube ich nicht. Astoria sieht das anders…“, gab ich zurück und schüttelte missbilligend den Kopf.
„Das glaub ich sogar, aber trotzdem bleibe ich dabei. Es ist nichts Besonderes vorgefallen“, erklärte er überzeugt und ich presste meine Lippen fest aufeinander. Blaise würde mich nie und nimmer anlügen, das hatte er nicht nötig.
„Das nennst du normal?“, fasste ich daher nochmal nach und tippte mit meinem Zeigefinger auf meiner Sessellehne herum.
„Der Geier ist nur für das Eine gut… also ja… normal…“, verschränkte er mit bockigem Blick die Arme vor der Brust.
„Wow… ich meine, so warst du nie. Du warst immer ein Gentleman, egal wie viele Mädels du hattest“, kommentierte ich trocken und erlebte, wie ein Schatten über sein Gesicht huschte.
Blaise hatte seine Bettgefährtinnen immer gut behandelt und ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie viele Gedanken er sich damals wegen Astoria gemacht hatte. Wo war dieser Blaise hin?
„Gewalt gegen Frauen, Blaise, gegen deine Frau? Das bist doch nicht du…“, brachte ich es auf den Punkt und das war auch genau das, was ich dachte. Blaise war nicht zimperlich, wenn es um den Kampf ging, aber ich war mir sicher, er hatte keine seiner vielen Affären, oder Freundinnen grob angefasst.
queenie Königin
Anzahl der Beiträge : 1586 Anmeldedatum : 08.02.12 Alter : 42 Ort : München
Thema: 632. Face to Face Di Apr 10, 2018 7:49 pm
Fight for the Ticket
WHF = Wir haben’s faustdick hinter den Ohren und sind immer für eine Überraschung gut.
Liebe Mitglieder der Spalte ein heiss begehrtes Ticket für das HP-Treffen in Solingen auf Schloss Burg, am 05.05.2018 haben wir noch zu vergeben!
Ja wir haben eines ergattert und wollen so jemanden die Chance geben noch mit dabei zu sein und natürlich die Königin zu treffen... was wäre wichtiger.
Wir schenken das Ticket her, wobei die Eintrittskarten mittlerweile zu horrenden Preisen gehandelt werden, aber wir wollen kein Geld, wir wollen Fanart!
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632. Kapitel Face to Face
„Das denkt Astoria, das sie gesehen hat? Gewalt gegen Wena?“, wollte er es nun selbst genau wissen und beugte sich vor, dabei lag ein bitterer Zug um seinen Mund.
„Habt ihr immer so Sex? Ist es immer so gewalttätig bei euch?“, fragte ich wirklich interessiert nach, da er bei Astoria immer liebevoll gewesen war. Als sich jedoch seine attraktiven Züge verhärteten, musste er gar nichts mehr sagen, da ich vor ihm antwortete: „Merlin, das macht ihr wirklich so!“
„Ja, mehr oder weniger.“, gab er ohne zu zögern zu. „Was erwartest du? Nach dem Ganzen trage ich sie nicht auf Händen, wenn ich sie mir nehme…“ “, führte er weiter aus und zuckte lässig mit den Schultern. „Aber normalerweise stellt sie sich nicht so an wie letztens. Ich wollte sie nie haben Draco! Früher war ich nie so. Das weißt du!“, wurde er eindringlicher und beugte sich noch weiter vor. „Wena war da und wollte, also hat sie mich bekommen. Ich finde nicht, dass ich mich deswegen rechtfertigen muss.“
„Okay, deine Wut auf Wena in allen Ehren. Ich weiß, sie kann einen sehr, sehr weit treiben. Um ganz ehrlich zu sein ging es mir damals ähnlich, denn letztendlich wollte ich ihr auch am liebsten die Kehle umdrehen“, erzählte ich versonnen und erinnerte mich mit Grauen an den Besuch bei den Veelas und wie ich auf diese Intrigantin hereingefallen war. Ganz automatisch ballten sich meine Hände zu Fäusten.
„Wie schön zu wissen, dass du es verstehst… Astoria versteht es nicht!“, resümierte Blaise schlicht und ich schüttelte betrübt den Kopf. Aggressionen waren normal, wenn man sich derart verarscht vorkam, aber sie schonungslos auszuleben war etwas anderes.
„Genau. Aber Blaise, du hast Gewalt doch gar nicht nötig. Sie wollte dich doch unbedingt. Sie biedert sich an, das haben wir doch am Valentinstag gesehen. Warum also musst du so grob sein…? Du kannst sie auch ohne jeden Zwang haben… Deine Wut ist keine Entschuldigung und ich habe es nicht getan, nur gedacht, das ist ein Unterschied“, offenbarte ich dass ich ihn verstehen wollte und schenkte ihm einen offenen Blick.
Aber ich verstand es wirklich nicht, denn Blaise hatte bisher mit seinem Charme jede bekommen, die er wollte. Ja er hatte manipuliert oder verletzt, aber das nur durch seinen Charme, und nicht durch körperliche Gewalt. Ich war mir durchaus bewusst, dass Blaise seit Silvester stinksauer und Wena sein Ventil war, da sie der Grund für seinen darstellte.
„Aber ich will sie nicht, verdammt. Ich bin so was von angepisst und du hast mir ja verboten die blöde Schlampe zu töten. Also… soll sie leiden, genau wie ich es muss. Aber ich bemühe mich, diese Wut zu verarbeiten, dauert nur länger als erwartet“, schimpfte er plötzlich aufgebracht drauf los und sprang auf. „Sie wollte mich, jetzt muss sie auch damit leben wie ich bin“, entgegnete Blaise sichtbar aufgewühlt und fuhr er sich ungehalten durch die Haare.
„Blaise, was denkst du was passiert wenn Zorica davon erfährt? Wie stehen wir dann da?“, warf ich ruhig aber auch überlegt ein und versuchte mir sein offenes Eingeständnis nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Es tat weh zu sehen, wohin ihn all diese Intrigen trieben.
„Darum geht es dir also? Um eure ach so wichtigen Beziehungen zu diesen Geiern?“, hieb er einen Stachel rein und blieb abrupt stehen, um abschätzig auf mich hinabzublicken. „War so klar, nichts geht über eure, ach so heilige Familienehre!“, grollte er jetzt vorwurfsvoll und hob nun seinen Zeigefinger „Draco, was ich mit meiner Frau tue ist meine Sache!“, blaffte er und ließ sich wieder in den Sessel fallen. „Ich verbitte es mir, dass du dich in meine Beziehung zu meiner Frau einmischt. Sie hat sich mir unterworfen, als sie mir ihr Blut gab und ich habe Zorica gleich nach dem Desaster einen Brief geschrieben und mich ihrer Unterstützung versichert, Wena in unsere Welt nach meinen Vorstellungen einzuführen. Ich bin nicht dämlich Draco, ich sichere mich schon ab und das weiß Wena auch!“, offenbarte er mir völlig neue Aspekte, die mir bisher unbekannt gewesen waren und zum ersten Mal erkannte ich meinen besten Freund, den Slytherin wieder und verstand weshalb er in letzter Zeit versuchte hatte Hermione zu imitieren, da er sich oft in der Bibliothek hinter Büchern versteckt hatte. Schlau, sehr schlau, lerne den Feind kennen vor allem wenn er in deinem Bett liegt.
„Blaise“, meinte ich erleichtert „Wir sind Freunde… Brüder und ich freu mich echt, dass du so klug bist und ich bin immer für dich da und man kann sich auf dich verlassen… immer. Aber du musst verstehen Astoria ist zu tiefst schockiert wegen dir und ich habe eine dunkle Ahnung was du gemacht hast…“, mahnte ich leise, als ich rüde von einem holen Lachen unterbrochen wurde.
„Du bist ein Moralhexer sonst nichts!“, warf mir Blaise plötzlich verächtlich vor und ich zuckte zurück, dieser Vorwurf tat weh.
„Körperliche Gewalt beim Sex ist eine grenzwertige Attacke“, hob ich an, nachdem ich einmal tief hatte durchatmen müssen, als mich sein sparsamer Blick traf.
„Draco von Potter, von Harry Potter hör ich mir gerne eine Moralpredigt an, aber nicht von dir, spiel mir hier nicht vor du wärst besser als ich… denn das bist du nicht, das wissen wir beide!“, meinte Blaise regelrecht hitzig und ich biss die Zähne zusammen.
„Astoria…“
„Was ist mir ihr? Sie weiß nichts von deinen Gelagen und ich denke dass das auch so bleiben soll…“, meinte er jetzt reichlich böse und ich ruckte mit meinem Kinn in die Höhe.
„Drohst du mir?“, fragte ich leise, aber auch sehr beherrscht.
„Was soll das hier Draco? Lässt du dich von Astoria einspannen?“, schimpfte Blaise aufgebracht und schnaufte verächtlich. „Sie manipuliert dich für ihre Spielchen… das ist peinlich!“, spuckte er geradezu angewidert aus.
„Das hat nichts mit ihr zu tun. Ich will wissen was du mir zu sagen hast, wir sind Freunde“, mahnte ich ihn zu bedenken „Freundschaft, Bruderschaft… all das…“, meinte ich aufrichtig und da sah er peinlich berührt zur Seite.
„Ja, du bist mein Freund, mein Blutsbruder. Warum sollte ich dir drohen und jemandem erzählen wollen, was du mir in einem schwachen Moment mal im Vertrauen erzählt hast? Genauso verdiene ich dein Vertrauen, dass ich dir die Wahrheit sage und du mich verschonst… und mir nicht blöd kommst, wegen dem Geier. Ich fühle mich gestraft und betrogen und umbringen darf ich sie auch nicht, also will ich sie benutzen.“
„Astoria will, dass ich dich…“, begann ich noch mal sanft, nachdem mich seine Beweggründe ein wenig besänftigt hatten.
„Ist mir echt egal was sie will. Sie will, dass du mich bestrafst, aber nicht wegen Wena. So gut ist sie nicht. Sie will es für sich, weil ich es tat und tue… so sieht es aus… sie ist ein kleines rachsüchtiges Biest, eine Slytherin durch und durch und ich vermisse sie schrecklich!“, gestand er schließlich am Ende sehr ehrlich und sank nun zurück in den Sessel. Dabei sah man, wie sehr ihn ihr Verlust schmerzte.
„Ich brauche euch, euch beide, ihr seid meine Stützen… Blaise…“, erwiderte ich eindringlich. Ich wusste sehr gut wie faustdick es Astoria hinter den Ohren hatte, deshalb hielt ich sie schlussendlich von ihm fern. Da mir beide wichtig waren und ich verstand ihren Schmerz leider zu gut.
„Also denkst du dir jetzt etwas aus, damit du Astoria sagen kannst, du hast getan was sie wollte? Ich lass mir von meiner Ex nicht reinreden, wie ich mit meiner Frau Sex habe! So weit kommt es noch!“, erregte er sich verschnupft und verschränkte abwehrend seine Arme vor der Brust.
„Bitte, ich versuche dir nur zu vergegenwärtigen, dass dein Vaterhalten nicht korrekt ist und dass Astoria…“, unterbrach mich sein empörter Ausruf und ich verstummte.
„Draco, du bist niemand der sich zum Richter aufschwingen kann, du nicht…“, sprach er es nicht aus, aber die Anspielung wie zuvor auf das Gewölbe war durchaus vorhanden.
Woraufhin ich schweren Herzens schluckte, da ich ihm recht gab, was gab mir das Recht meinen Freund zu verurteilen? Nichts... dieses Recht hatte ich schon lange verwirkt. Ich fand zwar auch nicht gut, was er mit Wena tat, aber dafür konnte ich ihn angesichts meiner eigenen Taten nicht so glaubhaft verurteilen, wie für seine Nachlässigkeit, als mich seine erregte Stimme aus meinen Überlegungen riss.
„Astoria, Astoria! Verflucht Draco, wir sind Blutsbrüder… willst du nur noch auf sie hören? Was sie dir einflüstert?“, fragte er sichtbar mitgenommen und auch ein klein wenig eifersüchtig, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte.
„Ja, Blaise, wir sind Blutsbrüder und vergiss nicht, dadurch habe ich dir das Leben gerettet“, erinnerte ich ihn eindringlich, dass er nur durch mich Silvester dem Tod entgangen war.
„Ja, das weiß ich und wie immer war dein verdammter Vater schuld. Auch jetzt ist er nicht unschuldig an dem Drama, es ging gut zur Sache… aber so wie es jetzt ist, ist es scheiße und ich habe es satt, dass dein Vater unser Leben diktiert“, warf er frustriert ein und sein ansehnliches Gesicht verzehrte sich zu einer Grimasse.
„Was hat Vater damit zu tun?“, kam dieser neue Aspekt für mich völlig aus dem Nichts und ich erstarrte.
„Draco, das erzähl ich dir nicht, das erzähl ich niemandem, aber ich bin dabei es zu akzeptieren, dass es so ist wie es ist… nur fällt es mir nicht leicht… Er tut uns dasselbe an… dir und mir… nimmt uns die, die wir lieben, weil er es kann und er…“, kam es ziemlich erwachsen und gefasst von meinem arg gebeutelten Freund, als er nicht weitersprach.
„Hat er was getan?“, forderte ich angespannt zu erfahren. Denn Vater hatte gerade erst bewiesen, dass er den Schutz der Familie über alles stellte. Er hatte uns alle vor dem Zorn des Lords geschützt. So sehr es mir auch oft missfiel, die Familie brauchte sich. Und ich hatte nicht damit gerechnet, dass er es schon wieder auf Blaise abgesehen hatte, aber es wäre eine Erklärung, warum mein Freund so austickte.
„Nein!“, kam es sehr ernst von Blaise. „Er hat nicht nochmal versucht mich umzubringen und er hat mich davonkommen lassen, und danach war ich nicht ich selbst und nun…“, verlor sich seine Stimme und er wirkte nicht so, als ob er weiter sprechen wollte, als er die Schultern unwohl hochzog.
„Ich werde dich nicht immer retten können“, wisperte ich in Erinnerung an Vaters Attacke auf ihn gebannt und meinte es genau so.
„Wir sind doch alle längst verloren“, meinte Blaise desillusioniert. „Auch du… du läufst Gefahr, dich von deiner Verlobten drangsalieren zu lassen, ich warne dich Draco. Ich liebe sie… noch immer, aber sie versucht dich zu manipulieren, weil sie eine Slytherin ist. Du brauchst gar nichts sagen. Sie ist sauer und wütend und am liebsten möchte sie, dass ich jämmerlich am Boden liege, weil sie es hasst… dass ich mit Wena zusammen bin…“, fasste er alles gar trefflich aber auch sehr schmerzlich für uns alle zusammen.
„Was ist aus uns geworden?!“, stieß ich bodenlos entsetzt aus und beugte ich mich vor um ihn eindringlich zu musterten. So viel Wut, Zorn und Gewaltbereitschaft hatte ich bei ihm noch nie erlebt.
„Ich erkenne mich auch nicht wieder, Draco. Es macht mir Angst!“, erklärte er resignierend. „Aber ich warne dich, mach nicht den Fehler und denke Astoria ist eine neue Hermione… das ist sie nicht und wird sie nie sein… was wohl auch besser ist…“, verkündete Blaise derart involviert und erhob sich, sodass auch mich nun nichts mehr auf meinem Stuhl hielt.
„Hä, was meinst du Blaise?“, fragte ich tonlos, wobei ich ahnte was er andeuten wollte, weshalb ich unruhig in meinem Salon auf und ab tigerte.
„Wenn du das nicht weißt“, meinte er hintersinnig und drehte ab und blieb an der Tür stehen, als ich ihn mit meinen nächsten Worten aufhielt.
„Wir müssen da durch, alle!“, klang ich wenig begeistert, aber es ging nicht anders.
„Wohl wahr…ich weiß“, klang er hoffnungslos und wollte gehen, aber ich hielt ihn auf, indem ich ihm meinen Hand auf die Schulter legte.
„Mein Freund, trotz aller Widrigkeiten und was wir beide getan haben, warst, bist und bliebst du meine rechte Hand und Stütze. Ich vertraue dir und weiß, wie schwer es ist loszulassen und ich bin immer für dich da“, erklärte ich mit Inbrunst, um ihm zu vergegenwärtigen, dass diese Geschichte nicht zwischen uns kam.
„Ich für dich auch, Draco, wo Schatten ist… da ist auch Licht... muss es sein, sonst ist alles sinnlos… Brüder im Geiste, vereint im Leid, wir passen echt gut zusammen…“, entschwand Blaise mit diesen wahrlich philosophischen Worten und ich fuhr mir mit der Hand über mein Gesicht und wandte mich ab, um zu meinem Ankleidezimmer zu gehen und die Tür zu öffnen.
„Ist er weg?“, purzelte Astoria heraus und wirkte alles andere als erfreut.
„Puh, das war hart und ja, er ist gegangen…“, ließ ich mich mit einem tiefen Seufzer wieder in den Sessel sinken.
„Warum hast du das gemacht?“, beschwerte sie sich vorwurfsvoll und wir wussten beide, auch ohne dass sie es aussprach, dass sie meinte, dass ich sie nichts von unserem vertraulichen Gespräch hatte hören lassen.
„Das war nicht leicht für ihn“, warf ich kalkulierend ein und behielt für mich, dass es auch für mich mehr als schwer gewesen war, über all das zu sprechen.
„Pah, er ist selbst schuld“, meinte sie nachtragend. „Was ist seine Strafe?“, fragte sie rachsüchtig und jetzt wurde ich ein wenig sauer auf sie. Was bildete sie sich ein.
Für sie würde ich nicht alles aufgeben, so einen Stellenwert hatte sie sich noch nicht erarbeitet und auch Hermione hatte nie von mir gefordert Freundschaften für sie aufzugeben. Er hatte mir nichts getan und um Wena tat es mir nicht leid. Sie war ein Miststück und Astoria benahm sich gerade wie ein Trotzkopf.
„Bist du so sehr auf Rache aus?“, harkte ich daher wirklich interessiert nach, denn sie klang verdammt danach. „Außerdem warst nicht du es, der er das angetan hat und du hasst den Geier auch“, lag unüberhörbar und unmissverständlicher Tadel in meiner Stimme.
„Ja… leider… aber jedes Mal wenn es besser wird erwische ich ihn wieder dabei wie er sie nimmt und dann werde ich unglaublich wütend“, nickte sie heftig. „Ich weiß es ist falsch, aber sobald ich sehe… sehen muss… wie er mit ihr Sex hat, frage ich mich, wie er das sofort wieder kann? Wie ist das möglich?“, meinte sie jetzt mit Tränen in den Augen. „Kann er mich… uns… wirklich so schnell vergessen?“, schluchzte sie leise und ich reichte ihr seufzend mein Taschentuch sichtbar müde über all die Dramen die sich in meinem Leben abspielten.
„Wir haben das jetzt schon öfters besprochen. Du musst loslassen. Ich dachte seit Mitte Februar wärst du vorangekommen Blaise innerlich gehenzulassen“, meinte ich leise, denn ich war so gar nicht begeistert davon, dass sie noch die gleiche Wut antrieb wie damals. Ich hatte Hermione doch auch hinter mir lassen können, auch wenn es nicht einfach gewesen war.
„Dachte ich auch, aber dieser Anblick… es hat mich so schockiert. Von Blaise habe ich sowas nicht erwartet“, gab sie leise und traurig zu.
„Ich weiß“, nickte ich nur schlicht mitfühlend und beugte mich vor um ihre Hände zu ergreifen.
„Lass uns wieder trainieren, so wie in den anderen Ferien, das lenkt dich ab. Und wir beginnen gleich. In fünf Minuten auf der Terrasse, wir laufen“, entschied ich spontan und wusste, uns beiden würde das gut tun. Der Park bot genug Möglichkeiten zum laufen und wir sollten auch das Kampftraining wieder aufnehmen. Ich erhob mich und mir entglitten ihre Hände.
„Jetzt?“, wirkte sie etwas unbegeistert.
„Ja, hopphopp“, klatschte ich in die Hände und war schon auf dem Weg um mich selbst umzuziehen.
Dracos Sicht Ende
Lucius Sicht
„Mr. Zabini…“, trat ich aus der dunklen Nische, die sich neben der Zimmerflucht meines Sohnes befand.
„Wa…“, sprang der überraschte junge Mann in die Luft und wirbelte erschrocken zu mir herum, dabei zeigte sein Gesichtsausdruck, dass er mit meinem Anblick unter keinen Umständen gerechnet hatte und er sich mehr als ertappt fühlte, was mir ein exaltiertes Lächeln auf die aristokratischen Lippen zauberte.
„Kommen Sie mit mir“, forderte ich kompromisslos knapp und ging los.
Dabei erwartete ich, dass er mir widerstandslos folgte. Ich lotste den jungen, sichtbar verunsicherten Mann in meinen bevorzugten Salon im Erdgeschoss. Er war einer der ältesten Räume die das Manor zu bieten hatte. Holzvertäfelt, relativ klein und gemütlich. Hier hielten sich auch meine beiden Wolfshunde Duke und Duchess am liebsten auf, die jetzt träge ihre Köpfe hoben um sich dann wieder absolut uninteressiert über unser Erscheinen, lang vor dem prasselnden Kaminfeuer auszustrecken.
„Nehmen Sie Platz“, bot ich ihm höflich an, während ich selbst mich mit angeborener Anmut in meinem Ohrensessel niederließ.
„Sir, was kann ich für Sie tun?“, erwiderte Zabini verstockt und sehr vorsichtig, während ich mir die Zeit nahm um ihn zu mustern.
Alles an seiner Haltung offenbarte, dass er am liebsten sofort weggelaufen wäre und ich genoss sein sichtbares Unwohlsein schon wieder mit mir allein sein zu müssen. Noch immer war er meiner Aufforderung nicht gefolgt, sodass ich mich mit erhobener Braue und ausgestrecktem Finger genötigt sah meinem Wunsch Nachdruck zu verliehen. Daraufhin überwand er sich mit unverhohlenem Widerwillen und nahm langsam platz.
„Ich weiß, dass die junge Verlobte meines Sohnes, ohne Erlaubnis das Anwesen verlassen hat und dass Dank Ihnen, wie ich vorhin vernehmen durfte!“, erklärte ich herrisch und mein Blick lag scharf auf Zabini, der sich noch mehr versteifte, so dies denn möglich war.
„Ähm, ja, also an diesem Umstand bin dann wohl ich schuld!“, gab Zabini unumwunden zu und sah mir bemüht fest ins herrische Antlitz.
„Ja, Sie sind ein böser Junge…“, erwiderte ich gespielt lasziv und verbiss mir heroisch das spöttische Grinsen, das sich auf mein Antlitz legen wollte, jedoch schien ihm dies zu entgehen, so unwohl wie er schluckte. „Sagen Sie mir, wann es zu diesem äußerst brutalen Zusammenstoß kam, der die zartbesaitete Miss Greengrass erschüttert hat…“, dabei zeigte ich mich übertrieben sanft und es lag durchwegs honoriger Spott in meinen Gedanken, denn ich amüsierte mich auch gerade köstlich über die Irrungen und Wirrungen der Jugend.
„Ich denke, Sie wissen wann, Sir“, murrte der beste Freund meines Sohnes grimmig und warf mir einen frustrierten Blick zu, als er anscheinend doch noch mein Amüsement bemerkte.
„Wohl an, ich habe da eine Vermutung“, hob ich mit einem amüsierten Lächeln meine Brauen an und versteckte meine Belustigung nicht länger, weswegen er wiederum sichtbar von einem Schütteln seines Körpers erfasst wurde. Augenscheinlich löste mein Gemütszustand eine Gänsehaut bei ihm aus.
„Mhm… Sie haben gelauscht“, erschloss er schlicht die Quelle meines Wissens und ich lachte leise und affektiert auf.
„Aha“, spielte ich mit meinem Gehstock zwischen meinen Fingern und genoss es, dass Zabini weiterhin wie ein Tier kurz vor dem Sprung zur Flucht vor mir ausharrte.
Er war ahnungslos worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde, dabei vernahm ich aber durchaus die Missbildung, weil ich über seine Untaten bescheid wusste indem ich ungeniert gelauscht hatte, in seinem Ton. Aber dies hatte mir im letzten Jahr so einige wertvolle Informationen eingebracht
„Naja, man sollte sich für nichts zu fein sein, ein gut gemeinter Ratschlag“, verkündete ich somit nonchalant von oben herab, nur um ihn dann hart ins Visier zu nehmen. „Und aufgrund dieses Umstandes hat mein werter Herr Sohn seine Verlobte aus der Höhle des Löwen, oder eher die der Geier errettet, indem er sich über meinen Befehl hinweggesetzt und sie mit sich genommen hat. Wie absolut edel von ihm“, fasste ich somit die Lage zusammen und erntete hochgezogenen Schultern von meinem Gegenüber.
„Tja…“, gab er tonlos von sich.
„Mr. Zabini“, hob ich sachte meine Stimme an, nachdem von ihm nicht viel kam. „Ihnen ist bewusst, dass ich eigentlich Repressalien den Beiden gegenüber einleiten müsste, weil sie sich nicht an meine Befehle gehalten haben… indes…“, legte ich eine Kunstpause ein, was dazu führte, dass er sich weiter nach vorn lehnte und mich regelrecht eindringlich ansah.
„Aber?“, fasste der junge Mann vorsichtig, wie auf der Lauer, nach.
„Irgendwie erscheint es mir hier fehl am Platze. Miss Greengrass sucht Hilfe bei meinem Sohn und dieser ist gewillt meinen Zorn auf sich zu ziehen, um ihr diese zu gewähren. Das ist doch eigentlich das was ich will: Gemeinschaft, Zusammenhalt, Zugehörigkeit… sehen Sie das nicht ähnlich, Mr. Zabini?“, forschte ich mit Süffisanz nach und erntete große Augen, während ich blasiert die Beine übereinander schlug.
„Mhm…“, zog er unwohl die Schultern hoch, als ich ein kaltes Lächeln zeigte.
„Und Sie, ja Sie, Mr. Zabini, Sie unterstützen mich ganz fabulös in diesem Bestreben. Sie arbeiten wirklich bravourös daran Ihre Beziehung zu Miss Greengrass endgültig zu beenden und zu sabotieren…“, erklärte ich inbrünstig, was dazu führte, dass er seine Augen noch weiter aufriss und mich entsetzt anstierte, anders als meine Begeisterung hielt sich seine sichtbar in Grenzen.
„Sie verspotten mich, Sir und wohl wahr, ich bin ein Künstler darin, nicht wahr“, seufzte Zabini wehleidig wegen der Fakten, die man nicht wegdiskutieren konnte.
„Hahah, wirklich edel von Ihnen das zu erkennen und mich zu unterstützen, damit die Beiden endlich erkennen und akzeptieren was sie aneinander haben und Miss Greengrass in den Armen von Draco das findet, was sie braucht und sucht!“, resümierte ich zufrieden.
„Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn ich mich nicht mit Ihnen freuen kann“, kam es aufrichtig von ihm und mein Mundwinkel zuckte honorig.
„Aber gestehen Sie mir zu, dass die beiden erstaunlich gut zusammenpassen und meine Wahl superb war?“, fragte ich exaltiert, woraufhin sich sein Kiefer verspannte, als hätte er auf einen besonders saures Drops gebissen.
„Dipy“, rief ich daraufhin bestimmt in den Raum und schon ploppte der Elf auf, der sich ehrerbietig vor mir verneigte. „Meinen Luis Felip“, orderte ich distinguiert in meiner Selbstherrlichkeit und über den entsetzten Ausdruck in Zabinis Gesicht schmunzelte ich geschmeichelt.
Wenigstens kannte er sich aus, aber bei seiner Familie wäre es auch eine Schande, wenn es anders gewesen wäre. Er erkannte den Fund aus dem Jahre 1893. Damals waren einige Fässer in einem abgelegenen Winkel einer Bodega in La Palma del Condado, aus alter, edelster Eiche entdeckt worden. In ihnen hatte sich ein abgelagerter Weinbrand befunden, der eine bemerkenswerte Farb- und Aromen-Intensität neben einer sanften Süffigkeit, die sich im Laufe der Zeit entfaltet hatte, aufwies. Nie zuvor hatte ich etwas Ähnliches probiert. Die außergewöhnlichen Eigenschaften unterschieden diesen Weinbrand von allem, was bis dahin aus Frankreich oder Jerez bekannt war. Jene stehen gelassenen, fast schon vergessenen Fässer, waren mit der Aufschrift LUIS FELIPE versehen gewesen, da sie ausschließlich für Antoine d'Orléans, Herzog von Montpensier und Sohn des Königs von Frankreich Louis Philippe I., der im sevillanischen Palast San Telmo residierte, gewesen waren.
Der wertvollste, rarste und mutmaßlich beste Brandy, der jemals in Spanien in Flaschen gefüllt worden war und so schmeckte er auch. 100 Jahre gereift, das war schlicht sensationell!
Mit Unglauben im Blick verfolgte Zabini, wie ihm ebenfalls ein großer Cognacschwenker von meinem Elf gereicht wurde.
„Sir?“, fragte er gepresst und sichtbar überfordert, weil ich ihn auf einen so exzellenten Drink einlud. Indes prostete ich ihm exaltiert zu, während er das Glas vorsichtig wie eine Bombe, die jeden Moment explodieren könnte, in Händen hielt.
„Auf Sie“, erhob ich mein Glas zu ihm hin. „… und Ihre unschätzbare Mithilfe den Beiden zu vergegenwärtigen, dass sie zueinander gehören und auf mein Gespür, wie Recht ich damit hatte, dass sie zusammen gehören“, erklärte ich zufrieden und nahm einen Schluck von dem Kleinod, das wie ein kostbares Elixier meine Kehle hinab rann.
„Wie meinen?“, hauchte Zabini sprachlos.
„Dass Sie Ihre Aufgabe gar wunderbar ausführen…“, meinte ich souverän und ließ den Cognac im Glas tanzen.
„Mumpf…“, starrte der junge Mann missmutig in den edlen Tropfen. „Ich spiele Ihnen wirklich in die Hände, oder?“, meinte er rein rhetorisch und seufzte.
„Auf jeden Fall und ich erkenne durchaus an, dass Sie das tun…“, legte ich wieder eine Kunstpause ein um zu verdeutlichen, wie wichtig das war was ich nun sagen würde. „Auf Sie, Mr. Zabini!“, entgegnete ich ein wenig spöttisch, da er es nicht schaffte eine nichtssagende Maske aufrecht zu erhalten.
„Sie wissen, dass es gut ist so wie es ist?“, fragte ich nun mit einiger Schärfe, die ihn wie zu erwartend traf, denn sofort ruckte sein Blick zu mir.
„Ja, Sir“, gab er dann schweren Herzens von sich und biss die Lippen fest aufeinander.
Es war doch immer wieder ein Genuss, wenn ein Lernprozess einsetzte und selbst das sturste Exemplar seine Grenzen erkannte und anerkannte und damit meine Überlegenheit in allem endgültig akzeptierte.
„Tun Sie nicht so rum, Junge“, mahnte ich mit einer gewissen Abfälligkeit. „Sie hintertreiben dies selbst, seitdem sie mit Wena verbunden sind und sich mit ihr intim abgeben. Sie unterstützten damit meine grandiose Idee…“, bedachte ich den unglücklich wirkenden jungen Mann mit einem langmütigen Blick. „Weshalb Ihnen mein Dank gebührt“, verkündete ich mit einer gewissen Noblesse, woraufhin er das Glas hart auf der Lehne des Stuhls abstellte, da mein -Dank- wie ein Bombarda einschlug.
„Chrm…“, räusperte er sich unwohl und wandt sich regelrecht. „Wohl wahr und wie mir scheint, liegt dies genau in Ihrem Sinne, Sir!“, murmelte er unbegeistert und erkannte, dass er sich selbst zu dem Instrument gemacht hatte, das ich gebraucht hatte um meinen Willen zu bekommen.
Diese unschuldige und naive Jugend. Es war immer wieder eine Freude mit ihnen zu spielen.
„Auf Sie, Mr. Zabini!“, erhob ich erneut mit einer nicht zu verleugnenden Exzentrik mein Glas und nippte endlich an dem vorzüglichen Getränk.
„Sir?“, hauchte der junge Mann tonlos. „Sie… Sie verspotten mich und amüsieren sich auf meine Kosten“, meinte er jetzt vorwurfsvoll und ich legte indigniert eine Hand an meine reich bestickte Brokatweste.
„Das ist so nicht korrekt, ja ich amüsiere mich gar köstlich, wie fabulös meine kleine Kabale abläuft und ergötze mich an Ihren fortlaufenden Unbill, aber meinen Dank meine ich ernst. Nichts könnte ich tun, was annähernd so zerstörerisch wirken würde, wie Ihre Taten…“, lag eine Aufrichtigkeit in meiner Aussage, die ihn mit jedem Wort mehr von mir, zu schmerzen schien.
„Ihren Humor möchte ich nicht haben, Sir“, resümierte der Mann vor mir abfällig und wirkte alles in allem leicht verstockt, als ich einen amüsierten Ton ausstieß.
„Verschwenden Sie nicht diesen edlen Tropfen Mr. Zabini, so einen delikaten Hochgenuss werden Sie niemals wieder genießen können“, mahnte ich distinguiert und lächelte sachte.
„Mhm, ich wette Sie haben alle Kisten die es gab restlos aufgekauft“, knurrte der junge Mann vorwurfsvoll, woraufhin ich behutsam meine Mundwinkel anhob.
„Sehen Sie, Mr. Zabini… langsam verstehen wir uns“, neigte ich hoheitsvoll mein Haupt und da blickte er zuerst zu mir, dann auf das Glas in seiner Hand und mit einer sichtbaren Todesverachtung hob er sein Glas an und stürzte den Cognac, wie ein Barbar, auf Ex hinab und ich kam nicht um den Gedanken herum, dass Dracos Wahl Zabini zu seinem besten Freund zu machen, vielleicht doch nicht so falsch gewesen war, wie ich bisher immer angenommen hatte.
Lucius Sicht Ende
Severus Sicht
Was für ein Dilemma. Die Ferien waren nahezu vorbei und ich wünschte mir doch tatsächlich das Gewölbe herbei, um einen Grund zu haben von hier zu türmen. Der Anblick der unechten Hermione bedrückte mich ungemein und eigentlich hatte ich absolut keine Lust auf diesen Schwachsinn, aber alles war besser als hier wieder dem Affentheater ausgesetzt zu sein, doch meine leidlichen Gedanken wurden rüde unterbrochen.
„Ich sehe Nebel“, meinte die Frau, die zu nah neben mir saß und ich warf ihr einen sehr düsteren Blick zu. Warum konnte sie nicht im Nebel verschwinden, dann würde ich ihr Gesülze nicht ertragen müssen.
„Solange es nicht ein schwarzes Loch ist“, murrte ich dann zynisch über die betretenen Gesichter der anwesenden Professoren hinweg, die ebenfalls betreten durch die Gegend blickten.
„Das ist nicht lustig… es wabert“, meinte Trelawney ernst und sah mich durch ihre dicken Brillengläser um Ernsthaftigkeit bemüht an und wirkte wie eine glubschige Eule.
Ehrlich, alles was ich bei ihr sah, wenn ich sie betrachtete, war dass es in ihrem Hirn wabberte, aber natürlich nur nach meiner sehr bescheidenen Ansicht.
„Oh, hören Sie schon auf, Sybille“, fuhr McGonagall ihr für ihre Verhältnisse rüde über den Mund.
Aber ihr Nervenkostüm war auch nicht mehr das Beste. Es war ein feiner, aber kleiner Nervenkrieg, den wir hier in den heiligen Hallen von Hogwarts führten. Schüler gegen Schüler, Schüler gegen Lehrer und Lehrer gegeneinander und DeathEater gegen alle. Ja, das fasste es wohl gut zusammen und so stellte ich meinen Trinkpokal fester auf dem Tisch ab als nötig, aber gerade unsere Nichts-sehende-Hellseherin ging mir gerade sehr auf meine sehr zarten Nerven.
„Wir werden verschluckt… verschluckt von den undurchdringlichen Schwaden…“, erschrak sie selbst und schlug sich die Hand auf die bunt verpackte Brust und ich schloss um Geduld bemüht die Augen. „Wahrlich, die Schatten werden länger und die Düsternis kräftiger, ich sehe…“, verkündete sie munter. Dieses Weib gab nicht auf und hielt einfach nicht ihre vorlaute Klappe
„Jetzt sind die Kinder wieder da“, warf Hooch eilig aber auch völlig zusammenhangslos ein, nur um etwas anders zu sagen.
Ich seufzte, was für Doxytheater. Diese bescheuerte Wahrsagerin fuhr aus ihrem Sitz hoch, da sie sich natürlich nicht den Mund verbieten ließ. Mittlerweile stand sie durch diese Aktion im Mittelpunkt und alle starrten zu ihr hin. Plötzlich dröhnte ihre Stimme regelrecht laut und gewichtig durch die sich füllende Halle, sodass selbst die Schüler sichtbar angespannt zu ihr blickten
„Ohhh, geboren unter Saturn. Saturn war in einer machtvollen Position am Himmel zur Stunde der Geburt…“, raunte sie mit sonderbarer Stimme. „Das dunkle Haar, die mickrige Statur… tragische Verluste schon früh im Leben… im Winter geboren und gleichzeitig sehe ich den siebten Mond, geboren im Sommer… zwei Geburten, eine Person…“, stockte sie in ihrem beeindruckend wirren Vortag, als sie sich an die Stirn fasste. „Ic… ich habe das irgendwie, schon mal gesagt… warum jetzt nochmal? Ich bin verwirrt!“
Oh, Wunder wann war die Frau je klar? Ja, ich war zynisch, aber bei diesem Verhalten blieb mir gar nichts anders übrig. Aber schon war Sprout fürsorglich an ihrer Seite, da Trelawney sichtbar erschöpft auf ihrem Stuhl zusammenbrach und ich rollte mit den schwarzen Augen. Diese Frau war eine Zumutung. Natürlich gingen mir ihre Worte durch den Kopf und wenn sie über Potter sprach, war das gerade wenig schmeichelhaft gewesen, doch er war nicht im Winter geboren. Arch, diese Zumutung bereitete mir Kopfschmerzen und anders als Dumbledore legte ich keinen gesteigerten Wert darauf, in ihren kruden Worten mehr zu sehen als Hirngespinste, die durch übermäßigen Alkoholgenuss zustande kamen und so griff ich ihre Worte auf.
„Nicht nur Sie meine Teuerste, sind verwirrt, nicht nur Sie!“, gab ich gehässig zurück. „Ich denke, Sie schaffen es alles und jeden zu verwirren“, erklärte ich süßlich und bemerkte, ihr wie geprügelt wirkendes Zusammenzucken, da sie die Spitze dann durchaus bemerkte.
„Zurück zu den Kindern“, schaltete sich McGongall bemüht um den Frieden am Tisch wieder ein und dabei glitt ihr Blick über die Schar, die sehr leise plappernd ihr Abendmahl zu sich nahm.
„Hoffentlich… werden Sie den Rest der Schulzeit weniger Unfug anstellen… die Ferien in der Schule waren ruhig und die anwesenden Schüler fast zu ruhig… um gut zu sein…“, erwiderte Flitwick mit besorgtem Unbehagen.
„Wohl wahr, ich habe die Schüler auch fast nie gesehen. Wo die sich wohl rumgetrieben haben?“, fragte Sinistra interessiert mit wachem, da skeptischem Gesichtsausdruck zu der Brut des Bösen, oder auch besser bekannt als Schüler.
„Die verschwinden ständig und jetzt, wo alle wieder da sind, denke ich nicht, dass es weiterhin ruhig bleibt. Die ersten Zusammenstöße gab es schon…“, warnte uns Hooch mit Grabesstimme vor drohendem Unheil.
„Müssen Sie solche Themen beim Essen besprechen? Dafür gibt es das Lehrerzimmer“, raunzte ich mies gelaunt meine Angestellten an und schob den Teller weit von mir. Da verging einem einfach alles und zuallererst der Appetit, sogar bei Lucius zu Tisch war es unter diesen Umständen angenehmer, weil er mich nicht so belästigte und involvierte wie diese Typen hier.
„Fühlen Sie sich belästigt Schulleiter?“, traf es Vektor genau und reizte mich absichtlich, jedoch war mir dies nur ein Schnauben wert.
„Sie verschanzen sich ja den lieben langen Tag in Ihrem Büro“, hielt mir McGonagall mit einem unüberhörbaren Tadel vor, woraufhin ich sie fest anblickte und sie wacker mit sich kämpfte meinem Blick heroisch einer Gryffindor würdig stand zu halten.
„Arch“, wisperte ich übertrieben freundlich und grinste kalt. „Und jetzt wollen Sie die Gunst der Stunde nützen um mich zu nerven? Ihr Ernst?“, fragte ich fassungslos.
Ich war ziemlich sprachlos aufgrund dieser gryffindorischen Dreistigkeit und blickte sie mit einem Blick an, der töten könnte. Wenigstens erhielt ich die Genugtuung zu sehen, wie sie schwer schluckte.
„Der Leiter einer Schule zu sein…“, rang sie sich schwer ab. „Dies bedarf mehr als sich zu verstecken!“, meinte sie dann etwas atemlos und sie trieb es in meinen, gefährlich zu Schlitzen verengten Augen, auf die Spitze.
„Wollen Sie den Job, Minerva?“, kam es nun zynisch von mir und ich lehnte mich selbstbewusst in dem aufwendig geschnitzten Stuhl zurück, dann grinste sie plötzlich fies, weswegen ich umgehend auf der Hut war.
„Um mich mit den Carrows rumzuschlagen?“, erwiderte die enervierend Alte absolut gehässig und ehrlich. Ich erkannte Spott, wenn man ihn mir entgegen schleuderte, weshalb ich minimal die Zähne fletschte.
Dabei hatten sie das unverschämte Glück, dass die Carrows heute frei hatten. Sie hatten mich ersucht ihnen für das anstehende Gewölbe frühzeitig freizugeben, da sie sich mit ihren Kumpanen treffen und unterhalten wollten, um zu erfahren, wie das alles um Bellatrix herum hatte so schiefgehen können. Ich hatte nur zu gerne meine Erlaubnis erteilt. Es war allzeit eine Erlösung diese wichtigtuerischen Nervensägen los zu sein.
„Arch, ich wusste doch, dass es mit Ihrem hochgerühmten Gryffindormut nicht weit her ist“, ätzte ich in bester Manier zurück und traf sie empfindlich.
„Aha“, entwich ihr ein absolut entrüsteter Ton, da ihr die Worte fehlten.
Ein Tönchen, das mir durch und durch ging und als sie sich aufraffte zu einer Erwiderung anzusetzen, erhob ich mich einem Ruck, um mit wehenden Roben die Stufen der erhöhten Empore hinabzueilen. Ich schritt den Mittelgang entlang, dabei hatten die anwesenden Schüler die Güte ihre Köpfe schuldbewusst einzuziehen und sich darum zu bemühen unsichtbar zu werden. Leider kein sehr erfolgreiches Unterfangen, aber ich schenkte ihnen nur bedingt Aufmerksamkeit, denn ich musste mich beeilen, da der Grund meines abrupten Aufbruchs erstaunlich schnell unterwegs war. Ich hatte ihn beobachtet. Die Ferien hatten mir gezeigt, dass meine Vermutung richtig gewesen war.
Er war es, er versuchte den Platz von Potter einzunehmen!
Unglaublich überraschend, meiner bescheidenen Ansicht nach, aber die Schüler schienen dies tatsächlich mehr und mehr zu akzeptieren. Ein Wunder, wenn man an seine ersten Jahre zurückdachte. Aber ich versuchte ihn so zu sehen, wie er heute war und ja, er hatte sich gemacht vom hässlichen, tollpatschigen Entlein zum schönen, mutigen Schwan, oder wie auch immer.
„Longbottom“, donnerte ich entnervt durch die Flure. „Bleiben Sie sofort stehen!“, befahl ich mit drohender Klangfarbe.
Und natürlich ärgerte ich mich, dass ich überhaupt die Stimme erheben musste, aber da ich den jungen Mann nicht erreichen würde bevor er den Raum der Wünsche erreicht hatte, blieb mir nichts anders übrig. Wenigstens hatte er die Güte abrupt zu stoppen und sich langsam mit sichtbarer Sorge wegen dieser Aufforderung, zu mir umzuwenden. Ich musterte ihn eindringlich.
Ja, Kein Kind sondern ein Mann, ein junger Mann. Das war er mittlerweile eindeutig, denn ein Kind war er tatsächlich nicht mehr. Er hatte alles tollpatschige und kindliche verloren. Für Longbottom sah er erstaunlich schneidig und erschreckend gut aus, wenn man bedachte, was er für ein unattraktives Kind gewesen war. Kurz aber nur ganz flüchtig erinnerte er mich an mich selbst, damals als ich noch ein kleiner verängstigter Junge gewesen war. Nur, dass man unsere Entwicklung nicht vergleichen konnte. Er war ein sichtbar rechtschaffener Gryffindor vom Scheitel bis zur Sohle und dank den Carrows seit diesem Jahr auch durch die ein oder andere Folter gegangen und man sah es ihm an, dass ihn dies nicht gebrochen, sondern stärker gemacht hatte.
Und ich? Ich war dank Lucius der Mann geworden, der ich heute war.
„Sir?“, schluckte Longbottom sichtbar schwer, als ich nun vor ihm stand, da ich ihn eingeholt hatte.
„Wenn Ihre Eltern Sie heute sehen könnten, wären sie wohl sehr stolz auf ihren mittlerweile erwachsenen Sohn“, schnarrte ich mit öliger Stimme und seine Augen wurden groß, weil er nicht wusste, wie er diese Aussage von mir nehmen sollte. Ein Kompliment hörte man von mir nicht, niemals.
„Sir?“, wisperte er hörbar angespannt, dabei huschte sein Blick ängstlich durch den Flur.
„Jaaa…“, meinte ich langgezogen, dabei genoss ich seine fühlbare Furcht. „Ja… sie wären erstaunt Sie zu sehen, in Ihnen den Nachfolger Potters ausmachen zu können“, präsentierte ich ihm meine Feststellung und erlebte, wie er leicht von mir weg taumelte, als hätte ihn diese Behauptung getroffen.
„Sir“, quietsche es unmännlich und ich schlug die Augen kurz nieder um Geduld betend.
„Na, stellen Sie ihr Licht nicht unter den Scheffel!“, fuhr ich ihn rüde an. „Sie mögen eine nie da gewesen Niete in Zaubertränke gewesen sein, aber das Sie ein Gryffindor sind, wie er im Buche steht, das konnten selbst Sie nie verhehlen!“, ätze ich wenig freundlich aber nicht umso wahrer.
„Sir… ich… das…“, stotterte er in seiner besten Manier los und lief leuchtend rot an.
„Zerstören Sie es nicht durch dieses unwürdige Gestotterte…“, schnitt ich ihm scharf das Wort ab und er hatte die Güte den Mund zu schließen, weshalb ich theatralisch tief seufzte. „Sie machen den Carrows mit ihrem Widerstand das Leben schwer und damit mir. Wahrlich ein Grund stolz zu sein“, ging mein Sarkasmus mit mir durch und ich durfte erleben, dass er trotz allem noch Respekt vor mir hatte, wie die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn verkündeten.
„Sir“, hüpfte sein Adamsapfel, jedoch bemerkte ich sehr wohl den stechend scharfen und rebellischen Funken in seinen Augen.
„Ich sehe wir verstehen uns“, kommentierte ich trocken und wirbelte aufsehenerregend mit sich bauschenden Roben von dannen.
Nachdem, das erledigt war und ich meinen Standpunkt verdeutlicht hatte, machte auch ich mich auf den beschwerlichen Weg in mein Büro, was er mit meinen Worten anfing war seine Sache.
Würde er mir das Leben ab nun schwerer, oder leichter machen? Ich wollte gespannt sein!
Severus Sicht Ende
So Ende April kommt nochmal ein Kapitel, da unsere Lilo in Tokio ist und leider keine Zeit hat zu korrigieren. So muss diese Pause sein…. es tut uns leid, aber April und Mai werden schwierige Zeiten für WHF