When Hermione Fights
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 Kapitel 639-640

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queenie
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Kapitel 639-640 Empty
BeitragThema: Kapitel 639-640   Kapitel 639-640 EmptyDi Jun 26, 2018 8:17 pm

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639. Kapitel Unverhofft kommt oft

„Gellert?“, schoss ich fragend in die Höhe und war mit einem Schlag hellwach.

Wo war er? Da… ich konnte ihn an der Theke ausmachen, von wo aus er mir zuwinkte.

„Sonnenschein“, begrüßte er mich grinsend und schämte sich nicht, seine Zahnlücken zu zeigen. „Als ich heute ankam, sahst du so friedlich und zufrieden aus im Schlaf, dass ich dich nicht wecken wollte“, bekannte er verschmitzt und werkelte in seiner Küche herum.

„So darf man mich immer wecken“, meinte ich gutgelaunt, nachdem ich genüsslich den Duft seiner Kochkünste eingeatmet hatte und sprang kichernd auf, schnappte mir meinen großen Becher mit der köstlichen, schwarzen Brühe, die schon auf mich wartete und lief ins Bad, um mich fertig zu machen und als ich herauskam, stand alles für ein festliches Frühstück bereit.

„Du wirkst erholt und siehst erstaunlich ausgeruht aus“, meinte Gellert plötzlich lauernd und musterte mich mit diesem Blick aus seinen stechenden Augen, woraufhin ich verhalten über den Tresen zu ihm lächelte.

„Ja, die Ruhe und vor allem das Alleinsein hier hat wahre Wunder gewirkt!“, gab ich gerne zu und steckte mir hungrig ein Stück von der noch warmen Waffel in den Mund.

„Wie lange bist du denn schon hier?“, fragte er überlegend und betrachtete die Unordnung, die ich bisher hinterlassen hatte.

„Eine Weile“, meinte ich gutmütig.

„Versteckst du dich?“, fragte er nun überrascht und ich schüttelte eilig meinen Kopf.

„Nein, das ist es nicht, mir wurde überbracht, dass ich kommen sollte und hier bin ich…“, erklärte ich aufrichtig, denn wenn ich gegangen wäre, wäre ich wohl so bald nicht wiederkommen und das schien er ähnlich zu sehen, so zufrieden wie er gerade wirkte.

„Ich wusste, dass er eine gute Eule sein würde“, wirkte Gellert zufrieden und ich bekämpfte mein Lachen mit einem schlecht getarnten Hustenanfall. Es war echt gemein, wie er über Draco sprach, aber sein hinterhältiges Grinsen mit dem übermütigen Zwinkern nahm dem Ganzen irgendwie die Gehässigkeit. „Und jetzt will ich alles wissen und zeig mir deine Narbe“, kam Leben in den alten Mann vor mir, der mir nun auch noch Himbeeren vor die Nase stellte.

Eindeutig Bestechung, aber wer wollte schon so süßen Beeren widerstehen?

„Okay, ich erzähle Ihnen mal so einiges“, entgegnete ich zuvorkommend und kam seiner nicht vorhandenen Bitte nach und berichtete ihm alles, beziehungsweise sehr viel.

Allen voran war er regelrecht fasziniert davon, was eine Horkruxzerstörung mittlerweile beim Lord unmittelbar danach auslösen konnte und mir tat es gut, alles Revue passieren zu lassen, als ich endete und gespannt seine Reaktion erwartete.

„Tja, spannend, durchwegs spannend und mhm… niemand kann erwarten, dass das Zerstückeln und Zerteilen der Seele folgenlos bleibt, vor allem wenn die Behältnisse zerstört werden, aber die Gefahr für euch nimmt zu, dass er es alsbald mitbekommt. Ihr habt bisher Glück gehabt, dass er noch nicht die richtigen Schlussfolgerungen gezogen hat“, mahnte Gellert weit über seinen Teller gebeugt überlegend und ich stimmte bei allem was er sagte zu, da dies auch meine beherrschenden Gedanken waren. Wann würde der Lord erkennen, was wir taten?

Und er würde unter Garantie irgendwann dahinter kommen und diese Tatsache bescherte mir Bauchweh. Oder lag es an der Menge an Waffeln, die mir gereicht worden waren?

„Naja, als Harry im zweiten Jahr das Tagebuch zerstört hat, war er ja noch gar nicht richtig zurück und als wir das Medaillon zerstört haben, war er auf dem europäischen Festland und wohl nicht derart nah, wütend und in Rage, wie im Manor… als die Jungs den Ring gespalten haben“, gab ich nachdenklich alle Momente wieder, als wir aktiv zur Tat geschritten waren, aber ja, es wurde immer gefährlicher für uns.

„Du kannst dich aber nicht darauf verlassen, dass seine zerstörten Seelenstücke die Auslöser für diese zerstörerische Gemütsverfassung und seine Ausraster sind, Sonnenschein… er ist labil…“, gab Gellert besorgt von sich und meinte wohl, dass aufgrund der fortschreitenden Vernichtung der Horkruxe der Lord immer instabiler wurde.

„Das weiß ich wohl, aber wir haben noch immer vier Horkruxe, die zerstört werden müssen…“, gab ich mit Grabesstimme zurück und zählte innerlich Nagini, den Kelch, Ravenclaws Vermächtnis und Harry.

Aber auch die Sorge, aufzufliegen, würde uns nicht stoppen, denn wenn wir aus Furcht vor ihm aufhörten, seine Seelenstücke zu vernichten, würde er früher oder später gewinnen und einfach alles… alle Opfer wären sinnlos und umsonst gewesen und das dürfte nicht sein!

Es war ein echt deprimierendes Thema, das eine drückende Stille über uns senkte und wir sahen uns über unsere Kaffeetassen hinweg an, bis Gellert wieder auf meine Narbe lugte und, ob Bellatrix' Verrücktheit, den kahlen Schädel schüttelte.

„Ja, das ist alles schön und gut“, brach er dann die Stille und sofort wandte ich ihm mein Gesicht zu, „aber jetzt werde ich dir etwas erzählen müssen…“, begann er hintersinnig und ich blickte ihn schneidend scharf an. Der Ton, den er anschlug, gefiel mir gar nicht. „Ja, es wird dir nicht gefallen“, benannte er meinen Gesichtsausdruck.

Und so begann er, mir eine unglaubliche Geschichte kundzutun, die mich mit offenem Mund zurückließ. Wegen dieser Erzählung verlor ich völlig meinen Appetit. Das war dramatisch und unerwartet und in dem Moment hasste ich die Unwägbarkeiten der Magie. Sie war manchmal so schwer zu beherrschen und fand immer wieder Wege, uns ihren Willen zu diktieren. Sie degradierte uns zu oft zu willenlosen Marionetten.

„Ginny… wir haben sie vergessen…“, wisperte ich tonlos über Gellerts ernstes Gesicht hinweg und das ließ er sacken, indem er abzuwaschen begann und mich meinen Selbstvorwürfen überließ, bis er plötzlich wieder vor mir stand. Ich hatte die Zeit gänzlich aus den Augen verloren, als ich aufblickte.

„Gellert, wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet… ich, Ron, selbst Harry, aber vor allem ich… wie konnte ich das übersehen? Wie konnte ich nicht daran denken, dass so etwas nicht ohne Folgen bleiben kann? Nicht in der Magie!“, schossen die Fragen aus mir heraus und ich übertünchte die Selbstvorwürfe nicht, die mich beschäftigten.

Wie gut, dass mich Gellert gerufen hatte und wie gut, dass ich diesem Instinkt gefolgt war und ihn nicht ignoriert hatte. Denn diese Informationen waren besorgniserregend, um nicht zu sagen katastrophal.

„Nicht, Sonnenschein, hör auf damit, dich zu geißeln, wie alt warst du damals? Ein Kind, wenn mach Albus einen Vorwurf, aber nicht dir, oder deinen Freunden. Ihr wart Kinder, er war der erfahrene Magier, nicht ihr…“, kam es regelrecht hitzig von dem alten Mann, der sich sichtbar darüber aufregte, dass ich die Schuld bei mir suchte.

„Sie werfen ihm Versagen vor?“, blickte ich ihn erstaunt an.

„Natürlich, fulminantes Versagen auf ganzer Linie!“, ereiferte sich Gellert mit rot anlaufendem Gesicht. „Er war der Schulleiter und er kannte dunkle Magie, egal wie sehr er sie verabscheut und sich von ihr abgewendet hat, aber er musste wissen, dass so etwas nicht ohne Folgen bleiben kann“, beharrte Gellert auf seiner Ansicht und wirkte unversöhnlich, dabei traten die Ecken und Kanten in seinem hageren Gesicht scharf hervor.

„Sie denken, es war Absicht?“, fragte ich bodenlos entsetzt.

Weil ich mir nicht vorstellen konnte, oder wollte, dass Albus wirklich so weit gegangen war und schutzbedürftige Kinder derart gleichgültig behandelt hatte und das mit Vorsatz, vor allem, obwohl Molly und Arthur immer treue Anhänger des Ordens gewesen waren.

„Verleugnung? Albus war darin ganz großartig!“, servierte Gellert eine Sichtweise, die vielleicht weniger schmerzhaft zu akzeptieren gewesen wäre, aber es auch nicht besser machte in seiner Ignoranz.

„Oh, wenn er nicht tot wäre, ich würde ihm die Gurgel umdrehen, um Ginnys Willen…“, meinte ich mitgenommen und ballte meine Hände, als mir ein Gedanken kam und ich abfällig lächelte. „Wobei, ich sollte es Molly sagen, die würde Albus selbst noch als Geist verfolgen… und er hätte es verdient!“

„Wie auch immer, das Mädchen ist geheilt!“, erklärte Gellert nun mit der ihm innewohnenden Arroganz und ich lachte freudlos auf.

„Dank Ihnen und Ihrem Ritual, ein Ritual, das nicht jeder hätte durchführen können!“, fasste ich meine Anerkennung seiner Leistung durchaus zusammen und neigte mein Haupt vor ihm, was meinem Gegenüber ein strahlendes Lächeln aufs ältliche, von Falten durchzogene Antlitz zauberte.

„Dir ist das bewusst…“, wisperte er gerührt, aber auch irgendwie so, als hätte er es erwartet, dass ich um die Probleme wusste, die mit so einer heiklen Angelegenheit einhergingen.

„Mir schon, es war Blut im Spiel, also dunkle Magie…“, zog ich über diesen Punkt gleichgültig die Schultern hoch. „Ich werde es Harry und vor allem Ron sagen müssen“, sackten bei der Tatsache meine bleischweren Schultern gleich wieder herab, da es deswegen zu Diskussionen kommen würde.

„Natürlich, aber beruhige sie in dem Wissen, dass nun alles gut ist…“, mahnte Gellert gewichtig und ich seufzte.

„Tja, aber wenn ich mir vorstelle, wie es hätte enden können, wenn es Sie nicht gäbe? Wir hätten den Lord vernichtet, nur damit er vielleicht doch noch Mittel und Wege findet, um wiederzukommen und das durch Ginny, das ist sooo… ahhhh“, schrie ich frustriert auf und zog mir an meinen lockigen Haaren. „Das ist… die Vorstellung allein treibt mir… ahhh“, konnte ich nicht aussprechen, wie sehr mich diese Offenbarung mitnahm.

„Dem Mädchen geht es jetzt gut…“, meinte er ernst, aber das beruhigte mich nicht wirklich.

„Schade, dass es ihr jahrelang nicht so gut ging!“, schoss ich scharf zurück und es erregte mich plötzlich so sehr, dass ich die flache Hand auf den Tresen schlug. „Sie ist eine begabte Schauspielerin. Ich konnte nichts mit ihr und ihrer Art anfangen und ich habe immer dafür gesorgt, dass sie nicht zu nah an uns rankommt… ihr Interesse an Harry hat mir nicht gefallen. Warum hab ich sie geschnitten? Hätte ich mehr tun müssen?“, fragte ich hörbar aufgeregt und war aufrichtig bekümmert, erkennen zu müssen, wie gleichgültig mir die Menschen sonst, außerhalb meines inneren Kreises, waren.

„Instinkt!“, erwiderte Gellert sofort seelenruhig. „Hinterfrage nicht deine Instinkte, Sonnenschein, höre auf sie!“, meinte er eindringlich, dabei zeigte er mir eine tief gefurchte Stirn, während er sich vertraulich nach vorne beugte, um mir mit einem von Gicht gekrümmten Finger eine Locke zurück zu streichen.

„Du zweifelst an meinen Worten? Vielleicht hast du gefühlt, dass mit ihr etwas nicht stimmt, aber du hattest keine Ahnung, was das sein könnte. Wie auch immer, es war knapp, aber es ging für euch gut aus…“, versuchte er mich zu beschwichtigen, als ich tief Atem holte.

„Mhm… wie mir mein Instinkt riet, mich gestern erst um meine Inferi zu kümmern?“, versuchte ich das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken, da es an sich nichts mehr zu Ginny zu sagen gab, außer dass wenn Albus nicht schon tot gewesen wäre, er es mit Sicherheit sonst jetzt wäre.

„Genau und sehr brav, dass du die Inferi nicht vergisst. Sie sind gierige kleine Biester, wenn man sie nicht hegt und pflegt“, servierte Gellert auch umgehend zufrieden und wiegte sein kahles Haupt erfreut hin und her.

„Und wie mein Instinkt mir riet, den verrückten Lovegood umzubringen?“, ging ich auf das nächste unschöne Thema ein und erzählte auch hiervon alles, bis er glockenhell auflachte.

„Stelle es niemals in Frage. Er ist und war selbst schuld. Wir haben Krieg, da ist niemand vor dem Tod sicher und diese kleine, blonde Allesseherin weiß um den Gang der Dinge. Sie mag sonderbar sein, aber sie ist nicht fern der Realität und jetzt umsorgt sie auch alle in der Burg und ihr Scarmander weicht ihr nicht mehr von der Seite“, erzählte er mir gut unterhalten und ich schnaubte belustigt.

„Luna… das passt zu ihr… aber sie ist etwas Besonderes, sie kann hinter die Schleier blicken… sie sieht viel…“, ergänzte ich beunruhigt, aber er zwinkerte mir übermütig zu.

„Oh ja, das tut sie, sie ist gut aufgehoben hier im mystischen Irland. Da kann sie dann mit… ähm, wie nennt sie diese Dinger…?“, meinte Gellert verzweifelt und tippte sich gegen die Stirn.

„Nargeln“, half ich schmunzelnd aus.

„Genau die, da kann sie mit denen fabulieren. Sie ist mir in einem Flur über den Weg gehüpft und hat mir im Vorbeigehen gedankt, dass ich den Schatten von der kleinen Roten genommen habe“, beschrieb Gellert sehr treffend, wie Luna war und da wunderte mich wirklich nichts mehr.

„Wenigstens hat sie ihren Freund und Ginny hat Wood… alles ist gut…“, murmelte ich brütend und hoffte, dass es stimmte was ich behauptete. War wirklich alles gut?

„Nun gut, was lastet dir sonst noch auf der Seele?“, wollte er besorgt erfahren und musterte mich ziemlich abschätzend.

„Gringotts… die Kobolde…“, meinte ich zögerlich, da ich abwägen musste, was ich nun offenbarte und begann, Teile vor ihm darzulegen.

Es war elementar, dass niemand alles wusste, nur wir drei, denn ich hatte gelernt, dass es besser war, wenn Informationen nicht inflationär herumgereicht wurden. Deshalb würde ich ihn nicht in unseren Plan des Einbruchs einweihen. So sehr vertraute ich meinem Dark Lord dann doch nicht, aber ich versuchte all sein Wissen um diese Gattung aus ihm herauszubekommen.

„Nur, weil du einen Kobold… diesen Rangok magst, bedeutet es nicht, dass du die Rasse mögen musst…“, resümierte er über meinen Bericht und ich ruckte bei seinen nächsten Worten in die Höhe. „Dasselbe gilt bei den Dark Lords, nur weil du mir verfallen bist, bedeutet es noch lange nicht, dass du den aktuellen Dark Lord magst“, behauptete er unermesslich eingebildet in seiner Arroganz und machte Lucius damit gefährlich Konkurrenz, weshalb ich laut auflachte. Manchmal konnte er ein irre komischer Kauz sein, mit einem mehr als schrägen Humor.

„Autsch, der Vergleich ist beinah schmerzhaft“, versuchte ich mich glucksend zu beruhigen und musterte ihn eindringlich. „Aber ich denke, ich höre auf meinen Instinkt und werde nicht nur ihn als Quelle benützen, sondern auf all meine Ressourcen zurückgreifen“, spielte ich auf unser vorhergehendes Thema an und dabei reifte wirklich in mir der Plan, mich nicht nur auf Griphook zu verlassen, nachdem er Harry schon einmal verraten hatte. Ich kam nicht dagegen an, ich vertraute dem kleinen Typen nicht.

Damit war der Tag angefüllt mit vielen Enthüllungen, da mir Gellert auch noch das Ritual von sich, als auch das Ritual zum Schutz der Burg bis ins letzte Detail genau beschrieb, sodass es einer Schulstunde gleichkam und dann erzählte er mir noch ganz stolz von seinem Coup gegen Draco.

„Sie haben was?“, entfuhr es mir bodenlos entsetzt, wobei er nur fies grinste. „Das ist gemein… das können Sie ihm doch nicht antun!“, meinte ich jetzt ein wenig traurig.

Ich wusste, wie viel Draco Irland bedeutete, das war sein Baby, sein Herzblut. Ich trat mir geistig in den Hintern. Das hier vor mir war Gellert. Er war kein guter Mensch und wenn er eine Möglichkeit sah, seinen Vorteil aus einer Sache zu ziehen, dann würde er es rücksichtslos tun und so schrecklich es war, genauso war ich auch.

„Es hat aber Spaß gemacht“, beschwerte er sich einem Kleinkind ähnlich, was ihm eine erhobene Braue von mir einbrachte und ihn die mageren Schultern glucksend hochziehen ließ. Es fehlte nur noch, dass er mir die Zunge herausstreckte, da er voll des Übermutes war.

„Flint und Astoria die Macht zu geben?“, zweifelte ich offen an seinem Coup. „Ist Flint dafür der Richtige? Und ist Astoria dafür nicht zu jung? Sie hat noch ein Jahr Schule vor sich und ach… was hat Sie da getrieben?“, fragte ich tadelnd.

Ich sah nicht den Nutzen in seiner Aktion und seine Wahl hieß ich nur bedingt gut, wenngleich ich nicht zweifelte, dass beide alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um alles für Dracos Idee zu geben.

„Der junge Malfoy muss sich auf größere Sachen konzentrieren und Flint braucht doch etwas Stütze, wenn er gegen dich bestehen soll“, wandte Gellert ein und ich blinzelte irritiert.

„Flint… pfff… und auf was sollte sich Draco konzentrieren?“, fragte ich schnippisch nach, als ich seinen Einwurf Flint betreffend lapidar überging und Gellerts Miene einen verschlagenen Ausdruck annahm.

„Dich!“

„Mich?“, echote ich entsetzt und deutete perplex auf mich selbst. „Sind Sie irre? Ich bin froh, wenn wir es endlich hinbekommen, zu vergessen, was früher war… jetzt… nachdem… seit, wegen… ähm… Lucius…“, stotterte ich in meinem gelebten Protest und konnte es nicht fassen, was sich dieser alte Sturkopf erdreistete. Er mischte sich ungebeten in mein Leben ein. Als bräuchte ich Draco, oder er mich…?

„Du bist süß, wenn dir was unangenehm ist“, erwiderte die alte Nervensäge seelenruhig über meine Wut und ich blinzelte ihn empört an, bemüht, die weißen Augen, die gerade mit Wucht an die Oberfläche drängten, zu unterdrücken.

„Mir ist nie was unangenehm!“, knurrte ich düster und kämpfte um Kontrolle, woraufhin er laut los gackerte.

„Hahaha, doch, das ist es, aber vertraue meinem Instinkt, der mir sagt, dass der junge Malfoy seine Interessen von erst mal unwichtigen Dingen weg lenken sollte. Er hat andere große Baustellen. Seinen Trupp bei den DeathEatern, Hogwarts und dich, das sollte bedacht werden. Er mutet sich zu viel zu und macht damit einiges halbherzig…“, zählte Gellert gnadenlos auf und wirkte so selbstsicher, dass ich ihm am liebsten an die Gurgel gegangen wäre. Albus und er passten erschreckend gut zusammen, in ihrem Bestreben, mich zur Weißglut zu treiben!

„Ich weiß nicht, ob mir das gefällt“, sprach ich mehr zu mir als zu ihm, als er mir gutmütig den Rücken tätschelte.

„Lass mich mal machen, ich kann das gut, auch die Idee mit der Zeichnung kam gut an…“, lobte er sich selbst ganz stolz und ich versuchte, nicht auszuticken, während ich den Kopf schüttelte.

„Ich fasse es nicht, dass die Leute das mit sich haben machen lassen, dass sie sich haben zeichnen lassen und das freiwillig“, wisperte ich mitgenommen, malte mir die Szene aus, die er beschrieben hatte, und verstand den Willen nach Schutz.

Aber gleichzeitig wusste ich aus schmerzhaften Erfahrungen, dass nichts, wirklich gar nichts umsonst war. Man gab immer einen Teil von sich preis und auf, wenn man sich auf so etwas einließ.

„Die Triskele ist wirklich minimal geworden“, meinte er schulterzuckend, doch ich schüttelte meinen Kopf.

„Und doch ist es, als wäre man Vieh, das gebrandmarkt wird!“, erklärte ich mit Inbrunst.

„Nimmst du es so wahr? Die Spuren auf dir?“, fragte Gellert hörbar angespannt nach und ich seufzte schwer.

„Ja… wenn ich wählen könnte, würde ich nichts davon auf mir tragen wollen und doch gehört all dies mittlerweile zu mir dazu… und ich würde es nicht missen wollen…“, erklärte ich leise und war mir der Widersprüchlichkeit bewusst.

Ein abrupter Ruf in Form eines riesigen, löwenhaften Patronus unterbrach mich unsanft, was mich und Gellert zusammenfahren ließ. Der mächtige silbern wabernde Löwe sprang erregt vor uns auf und ab, als er zu sprechen begann: „Egal was du machst, egal wo du bist, wir brauchen dich… euch hier… dort, wo der Geheimgang endet. Die BL…“ Schließlich verklang Nevilles Stimme und sein Patronus löste sich in Luft auf, während ich irritiert blinzelte, ob der Dringlichkeit und Intensität der Nachricht.

„Das klingt nicht gut, du solltest sofort aufbrechen“, kam es nun von Gellert verabschiedend und er hielt mir meinen Mantel hin.

Er sah es anscheinend ebenso wie ich und so folgte ich der Aufforderung und eilte in den Verbotenen Wald, zum Geheimgang. Weil die Tage im April noch immer recht frisch waren und die Abende früh begannen, empfing mich ein trister, wenig einladender Verbotener Wald, der den Frühling noch nicht willkommen hieß.

Seitdem der Lord seine Führungsmacht ausgebaut hatte, breiteten sich die Dunkelheit und Kälte mehr und mehr aus und verdrängten alle anderen positiven Aspekte des Lebens. Aber selbst dann ließ sich die Natur nicht schrecken und an einigen winzig kleinen Zeichen konnte man die erwachende Natur ausmachen. Wie die Pflanzen gierig darauf waren, im Schein der Sonne zu erwachen. Bald, bald würde es soweit sein, aber noch wirkte die Umgebung eher gefroren und steif. Da regte sich der Stein und ich sah mich plötzlich mit einer ganzen Schar von Schülern konfrontiert, die eilig aus dem Gang strömten. Aber noch hielt ich mich verborgen, lehnte an einem Baumstamm und beobachtete, wie sich Padma suchend umsah, genauso Parvati, die ein wenig furchtsam in den finsteren Wald linste und da fragte ich mich kurz, was sie hier alle zu suchen hatten.

Es war nicht so, als wäre es hier nicht gefährlich, Barty, die Dementoren, die Zentauren und die DeathEater Trupps, all das hier geisterte durch den Wald. Warum kam Neville nicht alleine? Warum musste es so eine Schar sein? Schließlich konnte ich Neville ausmachen, der mit der sich sträubenden Lavender aus dem Geheimgang trat und sie mit sich zog.

Lavender!

Ging es um sie? Sofort war meine Neugierde geweckt und ich stieß mich ab.

„Warum ruft ihr mich?“, fragte ich schneidend scharf und trat aus dem finsteren Unterholz des Waldes auf sie zu.

„Wahh.“, „Merlin.“, „Wuhh“, ertönte erschrockenes Geschrei, da ich sie mit meinem abrupten Erscheinen überraschte, indem mein Illusionszauber von mir abfiel und ich nun sichtbar vor ihnen stand. „Mein Himmel, musst du einen so erschrecken?“, beschwerte sich Neville auch schon, nachdem er sich in Sekundenschnelle gefangen hatte und funkelte mich vorwurfsvoll aus seinen so treuherzigen Augen an.

So zog ich die Schultern hoch, denn ich war zufrieden, alle hatten ihre Stäbe in der Hand und richteten sie noch immer angriffsbereit auf mich. Wir hatten bei ihrer aller Ausbildung also doch etwas richtig gemacht und um auf ihre Frage zurückzukommen, was sollte ich darauf antworten? Aber ich wirkte immerhin auch ziemlich düster, da ich noch immer das Kleid aus dem Gewölbe und darüber meinen Mantel trug.

„Mal sehen, ob wir es schaffen, dich zu schocken!“, verkündete Padma mit einer nicht zu überhörenden Gehässigkeit, was mich eine Braue hochziehen ließ.

„Hört auf“, schniefte Lavender sichtbar mitgenommen und steckte als Erste ihren Zauberstab weg, dabei musterte ich sie genau. Sie wirkte kränklich und sah alles andere als das blühende Leben aus und ihr Blick flackerte unstet hin und her, aber noch bevor ich nachfragen konnte, erhoben wieder die anderen ihre Stimmen.

„Lavender.“, „Ja, Lavender…“, „Sie ist schwanger!“, riefen sie wild durcheinander und die Nachricht schlug für mich wirklich wie ein Bombarda ein und ich erstarrte, während Lavender die Hände vors käsige Gesicht warf und jämmerlich schluchzte.

Das war Antwort genug, da musste ich mich gar nicht mehr abmühen und fragen, ob es stimmte, denn sie wirkte wie ein Häuflein Elend. Kurz durchzuckte mich so ein stechenden Kopfschmerz, dass ich die Augen schließen musste, da ich einen Moment dachte, kurz davor zu stehen, blind zu werden. Das tat so weh, in mir brodelte es von einer Sekunde zur Nächsten, ich meine: Wie konnte man soooo doof sein?

Ich war von absoluter Blödheit umgeben und ich versuchte, alle Kandidaten in Kategorien zu unterteilen. Zuerst Daphne, dann Tonks, jetzt Lavender. Frauen, die nicht verhüten konnten? Kannte die magische Welt keine Kondome? Pillen, oder sonst was? Doch, das tat sie, sie hatte sogar Tränke, aber warum nützte die keiner?

Langsam vertrieb ich den Schmerz in meinem Schädel, sodass es kein Stechen mehr war, sondern nur noch ein störendes Pochen.

„Von wem?“, brachte ich erst nach einiger Zeit hervor und sah die anderen auffordernd an.

Sie hatten ziemlich überrascht meinen inneren Kampf, diese Information zu verdauen, verfolgt, während Lavender stur den Boden betrachtete und ich in mir die Möglichkeiten durchspielte, von wem diese Brut sein könnte.

„Sie weigert sich, es uns zu sagen“, erwiderte Neville an ihrer statt nun betreten und Parvati versuchte, Lavender die Hand tröstend auf den Rücken zu legen, aber diese sprang bei der Berührung regelrecht weg, als wäre es unerträglich, angefasst zu werden und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Oh, der Göttin Willen, du bist mit ihm ins Bett, oder?“, entfuhr es mir vorwurfsvoll.

Wieder setzte der Kopfschmerz ein, da ich mir der Konsequenzen beinah schmerzhaft genau bewusst war. Fenrir würde toben. Als ihr Kopf wie ertappt in die Höhe fuhr, sah sie mich mit Tränen in den schuldig blickenden Augen an.

„Hermione, dafür wird er ihn töten“, wisperte sie tonlos und wirkte blass. Wenigstens zeigte sie mir, dass sie noch nicht völlig blöd und sich der Konsequenzen durchaus bewusst war, weil sie nicht die Finger von dem Beta gelassen hatte.

„Gut erkannt…“, erwiderte ich daher schonungslos und deutete nun anklagend auf ihren völlig flachen Bauch. „Also, warum dann…. warum hast du das getan…?“, flüsterte ich fassungslos über derart doofen Wagemut, als ich stockte, da ich bemerkte, wie sie meinem Blicken peinlich berührt auswich. „Oooh… nein… warum? Hat er dich gezwungen?“, meinte ich jetzt wütend und trat auf sie zu, packte sie grob an den Schultern und zwang sie dazu, mich anzusehen, als ich sie schüttelte.

„Okay.“, „Mal langsam, auch für uns.“, „Von wem redet ihr?“, forderten die anderen zu erfahren, während Lavender nun über und über rot anlief und ich nicht von ihr abließ.

„Du hast die Beine freiwillig für ihn breitgemacht? Warum?“, fragte ich noch immer völlig perplex. Wie man derart dämlich sein konnte erschloss sich mir nicht und mein Blick drang in sie, während ich sie hin und her schüttelte, dabei kullerten ihr die Tränen unablässig die Wangen hinab. Doch plötzlich riss sie sich herzhaft von mir los und stolperte zurück.

„Weil… weil… er… ich liebe ihn…“, fauchte sie stockend und wirkte wie ein in die Ecke gedrängtes Tier, als sie mir Gestand, dass sie völlig hirnlos war.

„Hallo?“, „Reden wir von den Wölfen?“, „Fenrir Greyback?“, „Greyback?“, „Reden wir von dem Werwolf?“, wisperten die anderen drei entsetzt und ich ballte die Hände zu Fäusten. „Lavender“, hauchte Padma absolut geschockt und würgte, während Parvati aussah, als ständige sie vor einer Ohnmacht.

Nette Möglichkeit, die grausame Wirklichkeit auszuschließen, wenn man von absoluten Flachpfeifen umgeben war, die es einem beständig schwerer machten, weil sie jemanden liebten, den sie kaum kannten, sorglos mit ihm ins Bett gingen und dann ihre Eizellen befruchten ließen. Ich stand kurz davor, einen frustrierten Schrei auszustoßen.

„Was?“, schrie Lavender nun leicht hysterisch durch die Gegend, als ihr zu Bewusstsein kam, wovon die anderen ausgingen und dass sie nicht von Fenrirs Stellvertreter, seinem Beta, sprachen und sie schüttelte hektisch ihren Kopf. „Nein… nein, nein…“, meinte sie tonlos.

„Das ist… das ist…“, murrte ich absolut enttäuscht von so viel… Dummheit, ja es war dumm.

Wie sollte ich die beiden jetzt noch schützen können?


Fenrirs Wut und Zorn würden legendär sein und ich wollte ihn nicht hinter die Schleier zerren und ihn töten, nur weil diese bescheuerte Nuss zusammen mit ihrem noch blöderen Liebhaber nicht keusch sein konnte.

„Was?“, keifte Lavender auf einmal los. „Das ist doch das, was du wolltest, dass ich es tue, alles was ich tun soll, ich hab halt nur einen anderen genommen“, meinte sie jetzt patzig und eine ungesunde Röte stieg in ihre Wangen, während ich empört blinzelte.

„Ich?“

„Ja, du… du hast Fenrir sogar gewaschen… für mich…“, warf sie mir nun kreischend mit sich überschlagender Stimme vor und ich holte tief Luft, um mich zu beruhigen. Wenn ich ihr jetzt den Hals umdrehte, machte ich es zu keiner Sekunde besser.

„Das hat er dir erzählt…?“, wisperte ich sehr leise zurück und bemerkte die fassungslosen Blicke der anderen.

„Ja, hat er!“, hielt sie mir sichtbar aufgebracht vor und verschränkte ihre Arme aggressiv vor ihrer Brust und ich seufzte.

„Was für ein Plappermaul, schlimmer als ein Waschweib“, beschwerte ich mich lustlos über Patrick. Wenn ich ihn wiedersehen würde, würde ich ihm den wulstigen Hals umdrehen, das war eindeutig beschlossene Sache. Indes hielten die anderen die Klappe.

„Also, Patrick endgültig…“, lag eine Frage in meinem abgebrochenen Satz, die ihr sichtbar die Röte in die Wangen trieb.

„Wir wissen, dass Fenrir der Alpha ist, aber wir kommen nicht gegen unsere Gefühle füreinander an“, erklärte sie bemüht fest und rang ihre Hände, dabei wirkte sie nicht älter als zwölf und ich seufzte schon wieder.

„Du findest Fenrir widerlich!“, fasste ich verächtlich zusammen und sie hatte die Güte, umgehend zu nicken. „Tja… und Patrick ist sein Beta, er steht ihm in nichts… in absolut nichts… nach!“, hielt ich ihr jetzt gehässig vor und ihr ging sprachlos der Mund weit auf.

Aber es war ein Fakt, jedes Verbrechen, das Fenrir beging, beging auch Patrick. Schluss, da gab es nichts zu beschönigen.

„Das… das …“, begann sie stockend, während ihre Augen nervös hin und her huschten und sie sich unsicher über die rissigen Lippen leckte.

„Ach, aber mit ihm…“, schlug ich meine Hände in einer provokanten Geste gegeneinander, die ihre Vereinigung primitiv vergegenwärtigte, „das ging?“, fauchte ich sie jetzt aggressiv an und da brach sie in lautes Schluchzen aus und ich durfte erleben, wie mich Parvati und Padma tadelnd musterten.

Was? Ich sprach nur die Wahrheit aus und da musste Lavender nicht in Tränen ausbrechen. Sie hatten gevögelt und das Kind war in den Brunnen, oder eher in ihre Gebärmutter gefallen.

Fuck, ich hörte mich in Gedanken an wie Severus!

„Wie… soll… ich… das… erklären?“, meinte Lavender nun jämmerlich stockend und ich wollte am liebsten zurück murren, dass das nicht zu erklären war, außer mit einem völligen Aussetzer, oder völliger Gleichgültigkeit, aber ich sagte nichts. „Der… der Instinkt in mir rät mir, immer wenn ich in seiner Nähe bin, das zu tun… was er will… ihn zufrieden zu machen… das… das ist fast wie ein Zwang… ein übermächtiger Zwang!“, behauptete sie bemüht erklärend und wischte sich fahrig die Tränen von den Wangen.

„Also doch nicht freiwillig“, sprang Padma regelrecht erleichtert ein, aber ich bedeutete ihr mit erhobener Hand, den Mund zu halten und als sie widersprechen wollte, erhob ich meine Stimme:
„Freiwillig!“

„Weil ich ihn LIEBE!“, fauchte Lavender uns alle an und jetzt blitzte wieder dieser wilde, urtümliche Funke in ihren Augen auf, den ich auch bei den Werwölfen wahrnehmen konnte, wenn sie sich ihren Instinkten hingaben.

„Liebe findet immer einen Weg“, meinte ihre Freundin Parvati bewegt aufgrund dieser dramatischen Liebesgeschichte und ich verengte meine Augen zu Schlitzen, da ich gerade an Parvatis Verstand zweifelte.

„Sie haben Triebe…“, erwiderte ich mit hörbarer Resignation, als Lavender ein empörter Ton entwich.

Aber für mich war eines nun mal gegeben. Werwölfe tickten anders als wir Menschen. Sie waren mehr Tier als wir, das war ein gesetzter Fakt, der mir gerade besonders bitter schmeckte, denn wenn es anders wäre, hätte ich den Salat jetzt nicht und da kam Bewegung in mich, da ich nachdenken musste.

„Ahhrrr“, knurrte Lavender daraufhin schlicht mit einer Verzweiflung, die beinahe greifbar war und brach, um dem ganzen die Krone aufzusetzen, danach endgültig lauthals in Tränen aus. Eine Heulattacke, welche die vorhergehenden Tränen als lächerliche Winzigkeit darstellte. Aber ich konnte kein Mitleid in mir finden. Sie hatte es sich selbst zuzuschreiben.

„Und jetzt hat er dich bekommen“, grollte ich Patrick und der damit hinfälligen Absprachen mit Fenrir. „Weiß er es? Wobei, wie kann das sein? Du bist noch ganz am Anfang… es kann doch gar nicht so lange her sein, oder? Wie kommt es, dass du es überhaupt so flott bemerkt hast?“, drangen meine Fragen nun in die sich vor Traurigkeit krümmende Lavender und ich blickte zu dem Häuflein Elend.

„Oh, das war Pansy“, erhob Parvati die Hand, um mich von meinem Opfer abzulenken. „Pansy fiel auf, dass sie so komisch war und sie hat schon jeden Morgen in der Burg gebrochen und hier in Hogwarts ging es weiter“, gab sie eilig die Informationen preis.

„Gebrochen“, fuhr ihr ihre Zwillingsschwester über den Mund. „Sie hat die Burg von oben bis unten vollgekotzt, um genau zu sein“, meinte Padma jetzt ihrerseits mit den Augen rollend und ich wusste nicht genau, wie sie die Tatsache sah, dass sich Lavender von einem Werwolf hatte schwängern lassen.

„Oh ja, stimmt ja, und dann ist sie ständig in Ohnmacht gefallen und all das… das passiert ihr heute noch ständig… ihr… ihr Körper scheint sich zu wehren und Pansy hatte jetzt die Idee, einen Test zu machen und sie hat nicht abgelehnt…“, führte Parvati aus und wirkte alles in allem mit sich recht zufrieden, den Braten derart flott gerochen zu haben.

„Der war dann auch ziemlich eindeutig“, resümierte Neville brummig und fuhr sich in einer hilflosen Männergeste durch sein Haar und ich kam nicht umhin, mir die Szene in Gedanken auszumalen.

Wie sich alle im Gemeinschaftsraum versammelten und auf den Test von Lavender starrten. Wie peinlich, vielleicht war sie doch ein armes Mädchen, auf der anderen Seite, sie war doof und dumm. Warum hatte sie die Beine nicht geschlossen gehalten?

„Gleich am nächsten Tag… nachdem es passiert war… da war mir sofort furchtbar schlecht…“, bekannte Lavender mit belegter Stimme. „Ich kann bis jetzt fast nichts essen und muss ständig brechen… als wir nach Hogwarts zurück sind… fiel es allen auf, dass ich anders aussehe… ich… ich selbst habe bemerkt, dass ich anders rieche… total schräg…“, schien sich unsere werdende Mama wieder beruhigt zu haben und ich seufzte tief.

„Ich fasse es nicht… könnt ihr magischen Leute nicht verhüten?“, fragte ich erregt und ziemlich zornig, da wieder dieser lästige Kopfschmerz zustach.

„Aber ich habe doch was genommen. Den Standard-Trank, der hat bisher immer gewirkt“, beschwerte sich Lavender und auch die Patil-Schwestern wippten mit dem Kopf und ich starrte sie an, als wären sie Fluffy mit ihren drei hin und her schaukelnden Köpfen. Okay, es wurde nicht besser und meine Stimmung immer mieser.

„Ich würde wohl mit Kondomen in Hogwarts ein Vermögen machen. Vielleicht sollte ich das den Twins vorschlagen?“, wisperte ich eher zu mir selbst. Ich versuchte, mich in Zynismus zu retten und verstand zum ersten Mal so richtig, wie es Severus sonst mit der Idiotie um ihn herum erging. Anders hielt man den Zirkus nicht aus.

„Das ist nicht lustig, Hermione“, nuschelte Neville peinlich berührt zu mir und ich fand es eher tragisch komisch, dass die sich hier alle wie die Karnickel vermehrten.

Sollte Krieg nicht eher den gegenteiligen Effekt haben? Aber wo Neville recht hatte, hatte er recht, es war nicht lustig, sondern eher zum Heulen, wir sollten mit Lavender einstimmen und alle in unsere Taschentücher rotzen.

„Weiß er es schon?“, fragte ich mit fiesen Clusterkopfschmerzen gesegnet in die Runde und wollte mir keinen überfürsorglichen Werwolfspapa vorstellen. Unseren Weichwolf Remus nahm ich hier nicht als normales Beispiel dieser Spezies.

„Neiiin“, schniefte Lavender sichtbar mitgenommen und wirkte absolut überfordert.

„Sag es ihm bloß nicht“, kam es sofort warnend von mir, dabei zeigte ich mich mitleidlos, aber sehr befehlend und erntete betretene Mienen. „Er darf es nicht erfahren“, forderte ich unheilschwanger.

In mir arbeitete es seit der Eröffnung der Hiobsbotschaft und ich dachte trotz der üblen Kopfschmerzen darüber nach, wog Vor- und Nachteile völlig rational und nicht emotional ab. Versuchte zu ergründen, was diese Situation für uns alle bedeuten könnte. Dank Fenrir wusste ich von den Problemen des Rudels, reinrassigen Nachwuchs zu zeugen und dieses Ungeborene wäre ein Faustpfand unvorstellbarer Größe.

Ich rief mir immer mehr von Fenrirs Worten in den Sinn: „… bei uns klappt es selten zwischen zwei Werwölfen, dass überhaupt eine Schwangerschaft entsteht, meist sind es Fehl-oder Totgeburten! Wie es aussieht gibt es bei einem Muggel und einem Werwolf eine 50:50 Chance, ein normales, oder ein Werwolfskind zu bekommen. Aber an sich paaren sich Werwölfe ausschließlich nur mit Werwölfen, um „erfolglos“ Kinder zu zeugen! Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass wir unter uns bleiben. Du wirst fast keinen Werwolf finden, der eine Muggel oder eine Hexe schwängert… ich glaube, das ist noch nie passiert, seitdem ich ein Werwolf bin… Ich bin mir sicher, es hat was mit dem Virus der Lykanthropie zu tun. Wir bevorzugen es, unsere erwünschten „Kinder“ zu beißen!“ Ich hatte damals aufmerksam seiner Erklärung gelauscht und natürlich dachte ich sofort an Remus, der sich so vehement gegen Tonks Avancen zur Wehr gesetzt hatte, der aber auch mit ihr erfolgreich ein Kind gezeugt hatte, wobei auch Tonks als Metamorphmagus kein normaler Magier war, aber das war Lavender seit der Attacke auch nicht mehr.

„Fenrir will weiter unterrichtet werden“, wandte Lavender zittrig ein und unterbrach damit brachial meine gedanklichen Überlegungen.

„Schön für ihn, aber nein! Du wirst diese Schule nicht mehr verlassen!“, donnerte ich bestimmend und erntete ein furchtsames Zusammenzucken, während die anderen nicht abgeneigt schienen, mir zuzustimmen.

„Warum?“, meinte sie jetzt erstaunlich bockig und ich erinnerte mich mit Grauen an Daphnes Stimmungsschwankungen. Gerade dankte ich allen Göttern, dass ich nicht mehr persönlich in der Schule wandelte.

„Er könnte es riechen! Der Geruch verändert sich bei Schwangeren. Du hast es selbst gesagt und er ist nicht dumm!“, erwiderte ich mit einer Prise Gehässigkeit und wurde belohnt, indem sie riesig große Kulleraugen bekam. Die Aussicht, von Fenrir durchschaut zu werden, schien ihr nicht zu gefallen, vor allem da sie wusste, wie es dann ausgehen würde und sie wollten ihren Beta vor der Wut des Alphas schützen. Tja, keiner von uns konnte alles haben!

„Es gäbe noch eine Möglichkeit“, meinte ich auf einmal leise und ja, ich sprach aus einer kalkulierenden Laune heraus und Padmas Kopf ruckte zu mir herum.

„Sie könnte abtreiben“, kam es plötzlich hart von Padma und ich gratulierte mir, dass gleich jemand auf meinen sanften Hinweis hin ansprang.

Das kam unerwartet und ich runzelte die Stirn, musterte die vom Leben gestählte Ravenclaw von der Seite. Ob Goyle das ähnlich sah? Er als absolutes Reinblut, das Tradition hochhielt, wobei bei den beiden hatte eh sie die Hosen an, weshalb ich nur mit den Schultern zuckte.

Und die Frage war, wäre sie ohne meinen Stups in die richtige Richtung ebenfalls auf diese Lösung gekommen?

„Spinnst du?“, fuhr Neville sie in der Sekunde entschieden an und auch ihre Schwester wirkte völlig geschockt, während Lavender erstaunlich wenig heulte, sondern tief Atem holte, als wäre dies eine Option, die sie durchaus in Betracht ziehen könnte.

„Was? War ja nur ein Vorschlag“, meinte Padma zu Neville hin leicht patzig, während ich abwog, was das Beste für alle wäre und froh war, dass jemand anders diese Idee ausgesprochen hatte.

„Super“, murrte ich verzweifelt. Ich hasste solche Komplikationen und wünschte mir immer noch, es wäre gar nicht passiert. „Soll man es wegmachen?“, bot ich aus einer unaufrichtigen Laune heraus an.

Denn eigentlich wollte ich dieses Faustpfand, das sich mir damit bot, nicht freiwillig hergeben. Eigentlich wollte ich ihr helfen, es erträglicher für sie zu machen, da mir Lavender irgendwie immer leidtat, weil sie nie die Wahl gehabt hatte und aufgrund einer unglückseligen Nacht zu dem geworden war, was sie heute war. Aber in Wahrheit sträubte sich in mir alles, mein Angebot umzusetzen. Ich log sie schlicht und ergreifend an, denn wenn sie es austragen würde, hätte ich ein Faustpfand, das mir Fenrir in meine Arme treiben würde. Und es wäre egal wer der Vater war, wichtig war nur, dass dieser ein Werwolf war.

„Ich bin gegen so was“, wandte Neville sichtbar aufgebracht ein und ich fuhr zu ihm herum.

„Tja!“, entgegnete ich scharf und Parvati biss sich mal gleich auf ihre Lippe, um nichts zu sagen, während Lavender eindeutig zerrissen wirkte.

„Okay, okay, aber wäre das eine Option?“, kam es vorsichtig fragend von Padma.

„Würdest du das wirklich können und machen? Hermione?“, frage Neville mutig und blickte aber zweifelnd zu Lavender, während ich ihn musterte, sodass wir uns nacheinander alle ansahen und ich bemerkte, dass sie wissen wollten, was ich dachte.

„Naja…“, meinte ich dann unentschieden, da ich die Idee immer noch nicht gut fand, aber ich wusste, dass ich es ansprechen musste, wenn ich keinen Unfug erleben wollte und mittlerweile traute ich jedem alles zu, als ich von einem schrillen Ton unterbrochen wurde.

„Patricks Leben ist solange in Gefahr, vielleicht wäre das gut… es wegzumachen?“, wandte sich Lavender ein wenig hektisch, aber auch hoffnungsvoll und atemlos an uns.

Sie schien sich an diese Möglichkeit zu klammern und ja, sie schaffte es, mich mit ihrem Willen, das Baby wegzumachen, zu überraschen. So hätte ich sie nicht eingeschätzt und auch Parvati schien völlig überfahren und imitierte mit ihrem sich öffnenden und schließenden Mund einen Fisch an Land.

„Du wirkst nicht überzeugt, nicht so, als ob du es wirklich tun möchtest. Was planst du?“, mischte sich Neville ein und ich schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln und er erkannte, dass ich nicht vorhatte, sie einzuweihen, weswegen er seufzte. „Hermione, wir helfen dir, aber du wirst ihre Mitarbeit brauchen und deshalb solltest du uns einbeziehen.“

„Mhm… ja, du hast recht, das Problem ist, so leicht wie ihr denkt ist das alles nicht… ihr dürft niemals über das Wissen, was ich euch nun eröffne, reden, das schwört ihr mir“, forderte ich überlegend.

Und sofort kamen alle, auch Lavender, dem nach und erst dann begann ich, ihnen alles zu erklären, was mich bewegte. Da ich zu der Erkenntnis kam, dass ich ihre Unterstützung benötigen würde, wenn ab nun alles nach meinen Wünschen ablaufen sollte. Aber das hier waren Gryffindors, wenn sie nicht verstanden und nachvollziehen konnten, was mich bewog, würden sie irgendeine doofe Kamikazeaktion starten und so begann ich zu erläutern.

„Gewöhnlich ist es nicht möglich, dass ein Werwolf ein Kind produzieren kann…“ Ich brach ab, denn ich dachte dabei an Remus und Tonks, aber hier passte das Wort normal nicht, da auch Teddy eher nach seiner Mutter als nach seinem Vater schlug. „Natürlich klappt es manchmal, das sind die seltenen Ausnahmen…, aber oft sterben nicht nur die Kinder, sondern auch die schwangeren Frauen, aber ein lebendes Kind wäre unvorstellbar für diese Rasse!“, rasselte ich herunter, als Sorge die Mienen meiner Zuhörer zeichnete.

„Wäre eine Abtreibung dann nicht von vornherein besser?“, wollte Neville vorsichtig erfahren und ich zog die Schultern hoch.

„Ich habe keine Ahnung, vielleicht wäre es auch katastrophal, aber wie auch immer, durch diese Schwangerschaft ist sie besonders. Und selbst wenn wir es wegmachen kann Fenrir es rausfinden und auch dann seid ihr vor seiner Rache nicht sicher. Und es ist logisch, denn an sich darf sich nur der Alpha fortpflanzen, das ist niemandem sonst gestattet. Jedoch hast du ein gutes Argument, Lavender, nämlich dass du überhaupt dazu in der Lage bist, das macht dich wiederum zu etwas Besonderem, auch wenn es nicht von ihm ist. Erkennst du… dass Fenrir damit in einer Zwangslage ist?“, versuchte ich meinen Zuhören die Vor- als auch die Nachteile darzulegen.

„Woher weißt du das alles?“, forderte Padma skeptisch zu erfahren und ich seufzte.

„Du willst, dass sie es behält“, kam es nun erstaunlich sicher von Neville, als ich mich entschied, auf Padmas Frage zu antworten und Neville nicht zu beachten.

„Fenrir hat es mir gesagt…“, gab ich widerwillig zu und da ich nicht von völligen Idioten umgeben war, rastete bei ihnen die Erkenntnis nach und nach ein, selbst bei Lavender, die jetzt nicht mehr traurig, sondern nur noch wütend aussah.

„Unglaublich… dafür wollte er mich… du mich…“, brach es empört aus ihr heraus und ich zog entschuldigend die Schultern hoch.

„Ja, er hat damit geliebäugelt, zu sehen, ob du von ihm schwanger wirst, aber jetzt ist die Vereinbarung gebrochen worden und du bist schwanger von seinem Beta. Das ist ein Desaster und auf der anderen Seite ziemlich krass, vor allem weil es auch noch geklappt hat“, sprach ich leise und ärgerte mich schon wieder, dass wenn es schon passieren musste, es nicht mit Fenrir passiert war, denn dann wäre es wunderbar leicht gewesen und er wunderbar brav und still an meiner Seite.

Zu ärgerlich aber auch. Ich hatte ihr damals angeboten, trotz aller daraus resultierenden ungünstigen Konstellationen, dafür zu sorgen, dass sie und Patrick gehen konnten, weit weg, ohne das Rudel. Aber auch das war nun hinfällig und dieser Ausweg verbaut, denn wenn rauskam, dass Lavender all dies in sich vereinte, was Fenrir suchte; Ja, er würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu finden.

„Oh, der Magier Willen… ich… wir… sind nie mehr sicher, oder? Er wird uns jagen, wenn er es rausfindet…“, ging das Licht auch auf der am schwächsten leuchtenden Kerze des Kuchens auf und ich nickte bekräftigend auf Lavenders Erkenntnis und sie presste ihre Hand vor ihren Mund.

„Das wollte ich nicht“, wisperte sie sehr leise und rang die Hände. „Es tut mir so leid… es kam eines zum anderen… ich war kurz im Lager, weil ich mich verabschieden wollte und naja… er war sonderbar drauf, wirklich total komisch… hat etwas von Mord und Totschlag im Malfoy Manor erzählt u… und… dann hab ich angefangen, ihn zu trösten…“, brach es mit Vehemenz aus ihr hervor, als wäre alles leichter zu ertragen, wenn sie sich vor uns rechtfertigte.

„Toller Trost.“, „Musste das so weit gehen?“, „Und deshalb schläfst du mit ihm?“, meinte Padma am Schluss der Vorwürfe bissig und ich schüttelte den Kopf. „Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es ist, mit einem von denen… mit den Wesen Sex zu haben“, formulierte es Parvati freundlich um und würgte leicht bei der Vorstellung.

Schrecklich, wie ich mittlerweile mit solchen Hiobsbotschaften umging, aber ich konnte diesen Kinderwahn in der magischen Gesellschaft echt nicht verstehen. Aussterben würden die wohl nie, ging der Zynismus mit mir durch, während ich mir nachdenklich auf die Lippe biss.

„Was denkst du, Hermione?“, fragte mich Padma mit einem skeptischen Blick, als würde sie in mir lesen, dass mir zig Gedanken durch den Kopf jagten.

„Wenn Lavender dieses Baby bekommt, wenn alles gut geht… dann…“, sprach ich meine noch unreifen Gedanken laut aus und alle lauschten mir gespannt, bis ich abbrach.

„Dann hätten wir ein Druckmittel gegen Greyback…“, kam es überlegend von Neville und ich schmunzelte verhalten, da er mir den Gefallen tat und es laut aussprach und nicht ich diejenige war, die den schwarzen Thestral zugeschoben bekam.

„Spinnt ihr?“, fauchte Lavender empört und hielt beschützend ihren noch völlig flachen Bauch.

„Dass du vor nichts halt machst, wusste ich“, murrte Padma verdrießlich und Parvati sah mich geschockt an, als ich die Hände entschuldigend in die Höhe hob.

„Was, wenn es hart auf hart kommt, wenn die große Schlacht losbricht, wollt ihr da wirklich Werwölfen gegenüber stehen? Ehrlich?“, fragte ich hart und musterte jeden einzelnen von ihnen mit entschlossenem Blick, als sie endlich verstanden, weshalb ich dieses Spiel spielte und ich war gut darin.

„Du willst ihn erpressen“, würgte Lavender von dieser Aussicht gefesselt. „Und ich und das Baby sind das Druckmittel!“

„Es wäre eine Option“, gab ich völlig nüchtern in einer kühlen, abwägenden Art, die Lucius als auch Severus Stolz machen würde, zu.

„Genauso wie Abtreibung“, warf wieder Padma ein und manchmal konnte sie eine echte Querulantin sein, Hannah und Susan taten ihr echt nicht gut.

„Was willst du, Lavender?“, drehte sich Parvati zu ihrer Freundin herum.


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Kapitel 639-640 Empty
BeitragThema: 640. The First Time   Kapitel 639-640 EmptyDi Jul 10, 2018 7:43 pm


So, mittlerweile haben wir unglaubliche 640 Kapitel, unfassbare 4.092.526 Wörter, unglaubliche 8.170 Reviews, 431 Sterne und über 1.892.017 Zugriffe. Außerdem möchte ich noch allen 2.315 Favoriten danken, welche die Geschichte mitverfolgen sowie ein besonders großes Danke an alle, die jemals ein Review geschrieben haben:

darkshadow28/darkshadow28 , - Ela -, Sevfan, Schwarzleserin007, Sarah76, Alkmene, irinabutterfly, Mary25, Julius, FaithyOne, rumtreiberin, Atropate, IsisSky, LuSekir, Senorita, Coralyn, midima, Lycana, Northgirl, Saiya, Cabo, mella-b-1980, Nira26, Severus Granger, WynssaFel, PotterPot, sparkling-eyes, Hexe, Minerverus, Tomcat, Domii, Kandis, vero1985, Inessnape,Zicke300, Miss-Know-It-All, wasp, iQra, Alli, uhrwerkorange, Corni, moni6, Pureblood, xDnaddyxD (naddy-cullen), Cerchi, Anudre, Elaa09, Andrea Katharina, froschlein, dannysahne, VanessaSnake/VanessaSeptember, DemonsKiss, Gwendolyn, magicmerl, SeverinaSnake, Charli1994, Dark Lady1, Ingwill, Aurora-chan5, JuliaMalfoy, Beccs, LonelyMelanie210, solevalia, Liselotte, Beka, Mimi1984, Miss Malfoy 84, trina1992, Blacksilverstar, Evi, Aurora Morgenstern, JuliCullen, Fierce, Diamondsparkle, Lenobia, Tinie, MoonSun, MizuKawajashi, Alfrey, Cannelle, -hmpf-, All thatGlitters, Saria90, Thajin, -Aquila-, M C, Blackpearl1989, Aragock, Shika97, 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640. Kapitel Kapitel The First Time

„Uh, ich dachte schon, ich bin unwichtig, dass ich nur die Brutmaschine, oder das Zuchtweibchen bin!“, brauste die Gryffindor mit all ihrem Temperament auf.

„Boah, das war fies“, murmelte Parvati betroffen, während meine Mundwinkel zuckten.

Wer hätte früher erwartet, dass das aus LavLav werden konnte, allerdings konnte ich ihre Art durchaus nachvollziehen, doch musste ich es nicht tolerieren. Das gerade eben, das hatte sie aus sich gemacht, nicht ich, und sie rang sichtbar mit sich und darum, was sie wollte, weswegen sie tief, sehr tief durchatmete.

„Auch wenn ich mir einrede, dass ich es kann, ich denke nicht, dass ich das Kind wegmachen will, wenn ich es denn überhaupt bis zum Ende tragen kann…“, gab Lavender dann hörbar zwiegespalten zu und offenbarte uns die gesamte Palette ihrer zerrissenen Gefühle, mit denen sie überfordert war.

Sie war natürlich unentschieden und wer wollte es ihr verdenken, jedoch ging beinah sofort von der Gruppe ein kollektives Ausatmen aus. Denn keiner von ihnen hatte ein Baby abtreiben wollen und ganz ehrlich, so hatte ich sie auch alle eingeschätzt und es war schön, zu erleben, dass ich es noch konnte und Menschen richtig beurteilte. Manipulierte ich sie?

So wie Lucius für gewöhnlich die Leute instrumentalisierte und nach seiner Pfeife tanzen ließ, als wären sie Marionetten? Denn mittlerweile war ich zu der Einsicht gelangt, dass ich dieses Kind brauchte und wollte. Ich würde es Fenrir schon als positives Kriterium verkaufen, dass nicht er Daddy werden würde. An sich war es doch das Wichtigste, dass es möglich war.

„Also, was tun?“, „Ja, wie bekommen wir es hin, dass es Lavender besser geht?“, „Sie kippt ständig um.“, „Und zu Pomfrey kann sie nicht.“, „Und wenn die Carrows sie foltern… was sie liebend gerne bei Gryffindors tun… das würde dem Baby bestimmt nicht bekommen“, ging es bei den Überlegungen hoch her. „Lavender ist nun sehr gehandikapt. Sie muss sich schonen…“

„Ihr wollt mich einsperren?“, kreischte Lavender empört auf und ich verstand sogar ihre Wut, aber ich sah keinen anderen Weg. „Das schützt ja alles nur mich… nicht ihn… nicht Patrick!“

„Würdest du Dummheiten machen?“, fragte ich mich selbst laut und sah sie an. „Spätestens, wenn Fenrir dir eine Falle stellt und mit Patrick droht, haust du ab… oder?“, presste ich ärgerlich durch dünne Lippen.

„Was?“, stieß sie ertappt hervor, wobei uns allen klar war, dass es so war. Sie würde sich weglocken lassen.

„Neville, ihr müsst aktiv werden und ihr dürft so was nicht zulassen“, meinte ich sehr eindringlich. „Ich brauche sie und dieses Baby… gesund und munter.“ Denn wenn sie eines bekommen konnte, wer sagte, dass sie nicht noch mehr zustande brachte!

„Auf Rosen gebettet…“, wisperte Parvati inbrünstig, so als wollte sie ihre Freundin ergreifen und in Watte packen.

„Puh, geht zu Severus“, bot ich unbewusst sehr intim an und bemerkte ihre leicht pikierten Blicke, als ich so fröhlich seinen Vornamen benutzte, aber das prallte an mir ab.

Innerlich war ich zu aufgewühlt ob des Fortpflanzungstriebs der Jugend von heute, denn auf einmal fragte ich mich, ob früher auch so viele Schwangere durch die Hallen Hogwarts gewandelt waren wie heutzutage. Zu Severus‘ und Lucius‘ Schulzeit, oder gar in der des Lords?

„Bitte?“, „Hast du sie noch alle?“, „Zu Snape?“, „Und du gehst nicht mit?“, „Was sollen wir da?“, „Der killt uns!“, „Ja, auf besonders einfallsreiche Arten“, erregten sie sich umgehend über meinen Vorschlag und ich warf ihnen sparsame Blicke zu.

„Er wird mit Tränken und allem helfen können, wenn ist er der Einzige, der das kann, sonst niemand… ich denke nicht, dass Poppy damit klarkommen würde, es diesem Mischwesen gemütlich zu machen. Hier wird es einiger Hilfe bedürfen. Mhm, wenn du nichts bei dir behältst…“, zählte ich schnöde die Fakten auf, aber dies traf alles auf taube Ohren, da sie alle ihre Köpfe schüttelten.

„Rede du mit ihm“, forderten sie alle gemeinsam im Chor und ich fühlte mich echt gestört.

„Ich … kann nicht… ich…“, wollte ich einwenden und selbst für mich wäre es nicht folgenlos, würde ich diesen Gang auf mich nehmen, aber das schien ihnen nicht klar zu sein.

Ich hatte mich schon gebührend im Gewölbe von beiden verabschiedet, das war nicht leicht für mich gewesen, für niemanden von uns, mit Hinblick auf den Stunt, den wir alsbald planten. Hinzu kam, ich war immer noch nicht im Shell Cottage gewesen, aber dann stockte ich bei ihren besorgten Mienen und ich warf ihnen genervte Blicke zu.

„Hermione, du wirst mit ihm reden“, bestimmte Neville rigoros. „Ja, der Typ dreht durch, wenn er hört, dass er eine Schwangere in der Schule hat.“, „Ja, wer bremst ihn, wenn er uns verfluchen will?“, „Seine Rache wird gar fürchterlich sein!“, „Nachsitzen bis ins Jenseits“, drangen sie weiter in mich und begannen, mich Richtung Geheimgang zu lotsen.

Okay, ja, die Wahrheit hinter ihren Ängsten war nicht von der Hand zu weisen und wenn Severus sie nicht umbrachte, dann würde das spätestens McGonagall übernehmen, wenn sie es erfuhr und wenn Lavender mitten in der Großen Halle einen Abgang hatte, würde es jeder sehen, wissen und ach, dass mir mein Glück aber auch nie hold war.

Aber sie alle waren selbst schuld. Niemand hier hatte seine Triebe unter Kontrolle. Hogwarts war ein Sündenpfuhl und mir drängte sich eine zynische Frage auf: Wer würde sich noch unnötigerweise vermehren?

Hermiones Sicht Ende

Dracos Sicht

Meinen Weg zurück aus dem Gewölbe bekam ich gar nicht so richtig mit. Irgendwie war ich ratlos und fühlte mich wie in Watte gepackt, während mein Kopf krampfhaft versuchte, zu begreifen, was da gerade wieder passiert war.

Es war so viel geschehen… Hermione, die Bellatix in meinen Augen verschont hatte. Ich war ganz sicher nicht für Folterspielchen, oder ähnliches zu haben, wie es Vater zu gerne praktizierte, doch diese Strafe erschien mir als zu milde. Meine Tante verdiente den Tod und diesen langsam und qualvoll, denn sie war gefährlich und verrückt und ein unkalkulierbares Risiko. Vaters Strafteil war grausam und böse, und hätte Bellatrix zugrunde richten können, aber ich wusste, weil ich Hermione zu gut kannte, dass ihre Beweggründe schon enorm wichtig sein mussten, wenn sie Bellatrix großmütig trotz ihres Freifahrtscheins verschonte.

Doch der Rausschmiss aus dem Séparée hatte dem Ganzen eigentlich vorläufig die Krone aufgesetzt. Ich hatte mittlerweile oft erlebt, wie anders Vater und bisweilen sogar Severus sich gaben, wenn Hermione da war und wie völlig untypisch sich Vater verhielt, aber es an diesem so gar nicht privaten und skurrilen Ort zu erleben, wie er diesen für sie in eine Phantasielandschaft verwandelte, übertraf alles. Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Er ließ so viel Nähe ihr gegenüber zu, ließ ihr ungefragt Dinge durchgehen, die er mir niemals zugestanden hätte. Dass das Ganze irgendwann gewaltig schiefgehen würde, war meine größte Sorge. Vater konnte sich nicht derart dauerhaft verändern, er musste sich verstellen, auch wenn es ihm vielleicht nicht bewusst war. So fundamental konnte er sich nicht gewandelt haben, nicht für sie, für niemanden!

Unterdessen hatte ich Hogwarts und auch meine Räume erreicht. Im Gemeinschaftsraum hatte mich zum Glück keiner aufgehalten und so nahm ich nun vor meinem Kamin mit einem gut gefüllten Glas in Händen Platz. Ich brauchte einen Drink wie ein Ertrinkender Luft zum Atmen!

Mein Mund fühlte sich trocken an wie die Wüste und ich schüttete den brennenden Alkohol rasch in mich und hustete los. Als ich mich beruhigte, ging ich tief in mich. Störte es mich, dass Vater und Hermione sich so nahe waren, weil ich einen ähnlichen Zugang zu meinem Vater nie erreicht hatte?

Ja, das tat es, und irgendwie wieder nicht. Ich hatte früher, noch in der zweiten Klasse, mit Macht Vaters Anerkennung und Stolz erreichen wollen, hatte mich richtiggehend an ihn gehängt, aber schon im darauffolgenden Jahr hatte ich erkannt, dass ich dies so nicht erreichen würde und dass ich das nicht war. Mich jedoch damit abzufinden, hatte einige Zeit gedauert, doch ich hatte spätestens seitdem ich meine Irlandunternehmung gestartet hatte damit abgeschlossen, um die Anerkennung und Nähe zu meinem Vater zu ringen, selbst wenn meine Irlandpläne ihm zum damaligen Stadium nicht zugesagt hätten. Dass sich dies nun anders entwickelt hatte und er offenbar doch einen gewissen Stolz auf mich verspürte, war eine schöne Überraschung, aber lange nicht mehr mein Ziel.

Aber heute das Gespräch zwischen Vater und mir, das war keine Seltenheit mehr, das war ein Novum. Was war das gewesen, diese unerklärliche Stimmung zwischen Vater und mir? Ich hatte gesehen, dass er sich aufrichtig sorgte! Und wenn er glaubte, dass ich falsch lag, dann irrte er sich. Er war blind, er wollte blind sein, sich selbst gegenüber, Selbstverleugnung! Eine Regung, die ich noch nie an ihm wahrgenommen hatte.

Meine Anspielung, die ich zu ihm gesagt hatte, war das Liebe?

Für einen Malfoy ein großes, ein beinah unbekanntes Wort und ich hatte es blumig umschrieben ausgesprochen. Ich hatte es zu ihm sagen müssen, um ihn zu testen, um ihn zu reizen und um irgendeine Reaktion zu erhalten, die mich beruhigt hätte. Aber er hatte gar nicht reagiert. Er war erstarrt und das war dann doch eine Regung, die mich unruhiger werden ließ als jeder empörte Aufschrei, den ich eher erwartet hätte. Deshalb hatte ich zugesehen, schnell das Weite zu suchen, um vor seiner Erkenntnis, dass ich eventuell doch Recht hatte, in Sicherheit zu sein.

kwnsww Ein lautes Pochen unterbrach nun jedoch meine Gedanken und ich schreckte verärgert hoch.

„Ja!“, entgegnete ich entnervt und laut, denn weder erwartete ich Besuch noch wollte ich ihn.

„Du wolltest mich sehen, wenn du zurück bist“, betrat Astoria mit diesen Worten meine Räume und schloss schnell die Tür hinter sich.

„Kann sein“, grummelte ich und überlegte, ob ich das so gesagt hatte, aber es stimmte wohl, denn ich hatte ja eine Entscheidung von ihr gefordert.

„Was ist los?“, fragte Astoria irritiert.

Sie kam auf mich zu, nahm aber nicht mir gegenüber Platz, sondern ging erstaunlich auf Nähe bedacht vor mir in die Hocke, legte ihre Hände auf meine Knie und musterte mich sehr intensiv. Ich hatte noch immer den DeathEater-Umhang an, aber die Maske hatte ich auf meinem Weg durch den Tunnel nach Hogwarts hinein bereits abgenommen.

„Hmpf… nichts“, trank ich einen großen Schluck von dem brennenden Nass und überlegte noch, was ich ihr sagen wollte.

„Du wolltest eine Entscheidung von mir. Wie kann ich mich dafür entscheiden, es völlig und ganz mit dir zu versuchen, wenn du mich ausschließt?“, warf sie mir tadelnd vor und blickte mich weiter genauso intensiv an wie schon zu Beginn dieser sonderbaren Unterhaltung. Ich hasste diesen scannenden Blick von ihr. Was sollte das?

„Ach so, wird das nun zur Bedingung? Ich darf dich nur ficken, wenn ich einen Seelenstriptease hinlege?“, provozierte ich bewusst ordinär und grinste sie herablassend an, was noch besser ging, da sie so weit unter mit hockte.

„Du Arsch“, wirbelte sie hoch und herum, drehte mir getroffen den Rücken zu. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zeigte mir die kalte Schulter und ich hörte, wie sie tief um Geduld bemüht durchatmete.

„Ich ahne, wo du warst und ich will gar nicht wissen, was dort passiert, aber ich werde nicht zulassen, dass ich dein Fußabtreter bin, wenn Hermione oder dein Vater dich wieder gefrustet haben!“, drehte sie sich schließlich sehr bestimmt zu mir um und zeigte mir eine sehr entschlossene Haltung und Miene.

Kurz war ich perplex von ihrer Direktheit und ich schluckte schwer meinen bissigen Kommentar hinunter, der die Situation nur noch mehr angeheizt hätte. Ich wollte mich nicht streiten, hatte heute Abend weder die Lust noch die Kraft dazu und eigentlich wollte ich vor allen Dingen Astoria nicht so angehen, denn sie hatte in den letzten Monaten wirklich zu mir gehalten und tat für mein Projekt, mein Baby, Irland, mehr als Hermione es je getan hatte. Sie verdiente es, dass ich nicht so mit ihr umging.

„Du hast Recht“, brachte ich daher trotzdem widerwillig hervor.

Ich würde mich nicht entschuldigen, das tat ich nicht, aber das hier war von mir genauso selten und kam einer Entschuldigung nahe genug, was auch sie einzusehen schien. Denn ganz langsam entspannte sich ihre Haltung und ihr Blick wurde weicher.

„Irgendwas muss vorgefallen sein, also?“, begann sie noch mal und kam wieder auf mich zu.

Diesmal öffnete ich die Arme und deutete einer Eingebung folgend auf meinen Schoß. Sie zögerte kurz, doch dann setzte sie sich entschlossen, die Beine über eine Armlehne hängend, auf meinen Schoß und ich legte ihr eine Hand auf den Rücken. Ich überlegte, was ich ihr erzählen sollte. Dass was ich von Bellatrix‘ Strafe gesehen hatte, würde sie nie erfahren, erst recht nicht, was dann in punkto Strafe im Gewölbe gefolgt war, aber wie sollte ich ihr von Vater und dieser skurrilen Begegnung erzählen?

„Also, es geht um deinen Vater und Hermione…“, versuchte sie, mich dazu zu bewegen, zu beginnen.

„Ja…“, begann ich gedehnt und nahm noch einen Schluck, um Zeit zu schinden.

Ich war nicht gut in sowas, hatte sowas nie getan. Ich hatte meist die Dinge selber mit mir ausgemacht. Blaise würde mich mit dieser Neugierde nie belästigen, das waren wir nicht. Und mit Hermione hatte ich zwar öfters über meine Sorgen geredet, aber nicht so.

„Naja, Vater ist anders, er verhält sich absolut sonderbar. Er lässt Hermione durchgehen, was ich nie für möglich gehalten hätte… mir nie gestattet worden wäre“, begann ich zögerlich und Astoria nutzte mein Zögern.

„Du bist eifersüchtig?!“, hakte sie fragend und feststellend nach und blickte mich wirklich interessiert an.

„Nein“, wehrte ich entschieden ab und streckte genauso abwehrend meine Hände aus, was Astoria nutzte, um mir mein Glas abzunehmen und selber daraus zu trinken.

„Sicher? Es wirkt so“, krächzte sie nach dem Schluck mehr als dass sie richtig sprach und ich strich ihr über den Rücken, um ihr Linderung zu verschaffen. Innerlich musste ich grinsen. Dass sie Feuerwhiskey noch immer nicht ertragen konnte und ihn gar nicht mochte war ulkig, wenn ich daran dachte, wie selbst sie mit den Twins dem Muggelpendant gefrönt hatte.

„Ja, sicher… ich bin… mhm…“, überlegte ich und fuhr mir mit der Hand durch die kurzen Haare.

„Was?“, fragte sie recht sanft und legte abwartend den Kopf leicht schief.

„Ich bin zutiefst besorgt, dass unser fragiles Familiengleichgewicht kippen könnte, wenn Vater merkt, wie sehr er gerade nicht der ist, der er sonst war. Ich habe ihm gesagt, er würde lieben, aber wie lange hält das an? Wenig kann Vater langfristig fesseln.“ Ich klang mit jedem Wort mitgenommener und nahm Astoria das Glas wieder ab, um selber zu trinken, als sie umgehend wieder danach angelte.

„Ich denke, du unterschätzt, wie sehr Hermione bei ihm eingeschlagen hat“, warf sie leicht übermütig ein und verschluckte sich diesmal beinahe an dem Drink.

„Eingeschlagen?“, echote ich irritiert und nahm ihr das Glas wieder ab.

„Ja, wenn er so an sich arbeitet und ehrlich ich kenne keine anstrengendere und abwechslungsreichere Frau als Hermione. Sie ist… klug und skrupellos und absolut nicht berechenbar…“, brach sie ab und schüttelte sich unwohl, als sie schonungslos offen aufzählte.

„Du klingst fast bewundernd, aber warum schüttelt es dich dabei?“, beschwerte ich mich mit gerunzelter Stirn.

„Hey, naja, wer möchte nicht kämpfen können und mutig sein und furchtlos und außergewöhnlich und all das… wobei?“, stockte sie und fuhr sich dabei vorwitzig mit ihrer Zungenspitze über die Lippen.

„So sein wie sie, mit allem Drum und Dran?“, grinste ich süffisant. „Das glaube ich nicht!“

„Ja, da hast du Recht, das will ich nicht, aber jedes Mädchen wünscht sich ab und an im Traum, mal ganz verrückt und anders zu sein. Und sie ist nicht mit anderen zu vergleichen, keine andere hätte sich in ihrem Alter in diese Kreise gewagt, in die sie sich begeben hat… und wir werden uns nur überraschen lassen können, ob sie interessant genug für deinen Vater ist, oder ob nicht… vielleicht wird er derjenige sein, der um ihre Aufmerksamkeit kämpfen muss“, malte der kleine Teufel auf meinem Schoß ein spannendes Szenario.

„Ernsthaft?“, neckte ich sie.

„Oh ja, das wäre es doch, oder?“, kicherte sie übermütig los, wurde aber mit einem Schlag ernst. „Aber ich verstehe in so einer Situation, wenn er anders ist als früher. Er ist nicht leicht einzuschätzen und deine Sorge… wie er dann handelt verstehe ich auch. Aber er hat uns doch alle gerettet, du weißt schon, in den Ferien. Denkst du nicht, das wird er immer tun? Du weißt, ich mag deinen Vater nicht, er macht mir Angst, aber ich dachte, seine Familie schützt er um jeden Preis“, warf sie ein.

„Ich bin mir sicher, das tut er!“, stimmte ich sofort zu. „Ich sehe doch, dass das bei den beiden früher oder später wieder knallt und wenn er und Hermione sich auf ihre früheren Kämpf wieder einlassen, wird es schlimm und gefährlich. Jetzt darf sie tun und lassen was sie will, er interveniert nicht, er fragt nicht, er lässt sie machen. Das macht mir Sorgen! Vater würde niemals die Familie einer Gefahr aussetzen, er würde uns immer retten, aber was er in der Familie tun könnte, kann genauso gefährlich sein. Er wollte Blaise töten, nur weil er eifersüchtig war. Kollateralschäden sind ihm egal und das kann schnell unsere Freunde treffen, denn sie sind nicht Familie. Vater schützt die Familie nach außen, aber was er intern macht ist nicht frei von Gefahr. Wenn er einigermaßen berechenbar ist, kann ich damit umgehen, aber jetzt, in seiner neuen Art, ist er nicht einzuschätzen und das macht ihn in meinen Augen zu einer Gefahr für uns alle. Er hört nur auf Hermione und Severus und wenn das kippt…“, versuchte ich mein Unwohlsein zu erklären.

„Hm…“, kommentierte Astoria und nahm wieder das Glas an sich und trank. „Also doch eifersüchtig“, dachte ich, dass sie ins Glas gemurmelt hätte, während sie trinken wollte, aber ich war mir nicht sicher.

„Was hast du gesagt?“, hakte ich daher sofort mit Misstrauen nach.

„Nichts, nichts…“, wehrte sie viel zu schnell ab, doch ich hatte keine Lust, mich wieder zu streiten, daher ließ ich sie einfach gewähren, als sie seufzend weitersprach: „Aber was willst du tun? Du kannst daran nichts ändern, nur aufpassen was vor sich geht und vorbereitet sein!“ Sie zuckte mit den Schultern und ich nickte resigniert. „Dann vergiss es. Wir können nur unsere Leute stärken. Wir sollten uns auf unsere Aufgaben und Projekte konzentrieren und deine Familie im Blick behalten. Das wäre mein Plan!“, warf sie sehr weitsichtig und taktisch ein und lehnte sich dabei noch mehr an mich, schmiegte sich geradezu an meinen Körper und mich irritierte ihr zutrauliches Verhalten schon etwas.

„Wie hast du dich entschieden?“, wechselte ich nun das Thema, doch wenn ich bedachte, wie sie sich gerade an mich lehnte, ahnte ich die Antwort schon und zog sie daher näher an mich. Ihr frisches Parfüm und der blumige Duft ihres Haarshampoos stiegen mir jetzt erst bewusst in die Nase und ich genoss es, sie so nahe zu spüren und der Weichheit ihres Körpers nachzufühlen.

„Ich möchte“, stockte sie doch kurz und leckte sich nervös über die Lippen, doch ansonsten konnte sie ihre Nervosität gut verbergen, „es versuchen“, gab sie dann zu und meine Mundwinkel verzogen sich zufrieden.

„Gut, das ist gut… lass es uns versuchen“, erwiderte ich daher nur schlicht, stellte mein Glas auf dem kleinen Tisch neben dem Sessel ab und blickte Astoria tief in die Augen.

Ich hielt nichts davon, dies auf die lange Bank zu schieben und ganz ehrlich, mir stand der Sinn nach Ablenkung, dabei bemerkte ich sehr wohl, wie nervös sie war. Langsam hob ich meine Hände, um ihr Gesicht sanft zu umfassen und sie zu mir zu ziehen. Sie folgte meinem Griff bereitwillig und sah mir gespannt und aufgeregt entgegen. Hatte diese Entscheidung sie wirklich viel nachdenken gekostet, oder war es im Prinzip nur ein Schritt, mit dem sie sich seit Wochen angefreundet hatte und der so oder so unumgänglich gewesen wäre?

Mir war es gerade egal, denn ich wartete schon viel zu lange auf diese Nacht. Seit Hermione hatte ich keine Frau mehr gehabt und dass es nun Astoria, meine Verlobte, sein würde, war eine perfekte Lösung. Für mich auch eine einfache Lösung. Wenn ich ehrlich war, hatte ich auch wenig Lust auf eine der Slytherins, die am Ende noch irgendwas von mir erwarten würden, was ich weder geben wollte noch konnte. Mit Astoria war klar, was uns erwartete und das macht es deutlich einfacher.

Sanft trafen schließlich meine Lippen auf ihre und wir begannen einen zärtlichen Kuss, den sie sogleich erwiderte. Ihre Hände glitten auf meine Brust, über den groben Stoff des Umhangs hinauf und schoben sich schließlich in meinen Nacken und zogen mich noch enger an sie. Als ich mich mit ihr in den Armen erhob, begann sie, den Verschluss meines Umhanges zu öffnen und der grobe, schwarze DeathEater-Umhang glitt von meinen Schultern. Diesmal würde es sich nicht wie an Silvester eigenartig und falsch anfühlen, sondern richtig, das spürte ich. Zwischen uns war viel passiert. Wir hatten Vertrauen aufgebaut, hatten einander bewiesen, dass wir uns aufeinander verlassen konnten und wir hatten viel für uns als Paar erreicht. Wir hatten die Situation nicht nur akzeptiert, sondern angefangen, wirklich daraus das Beste zu machen und was dies bisher gebracht hatte, war nicht schlecht.

Somit war mein Ziel mein Bett, aus dem ich sie heute Nacht nicht entkommen lassen wollte und offenbar ging es ihr ähnlich, denn sie intensivierte, während ich sie trug, unseren Kuss noch und dann versanken wir in einem Nebel und lernten uns kennen.

Die Nacht endete leider viel zu schnell und wir mussten uns dem nächsten Schultag stellen, was mir so gar nicht zupass kam, während ich dalag und darüber schwelgte, was wir alles getrieben hatten. Sobald sie erwacht war und gesehen hatte, dass ich schon wach war und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen dalag, hatte sie mir einen flüchtigen Kuss aufgedrückt und war entschwunden. Aber nun gut, wenn sie gerade noch überforderte, was letzte Nacht passiert war und sie etwas Ruhe und Zeit für sich brauchte, war das in Ordnung und störte mich nicht. Bis auf ihren Abgang, der mich kurz überlegen ließ, ob dies nicht vielleicht auch ein bisschen eine Flucht war.

Denn ja, wir hatten es endlich gewagt und getan!

Wir waren den Schritt gegangen. Sie war so völlig anders als Hermione, in allem, aber beide vergleichen würde ich niemals, das wäre nicht fair, für keinen von beiden, für keinen von uns.

Sie ließ sich führen, sie gab nach, sie ging mit und war nachgiebig. Es war eine neue Erfahrung und eine, die mir durchaus gefiel, es fühlte sich einfach gut an und ich lag noch eine Weile im Bett und sinnierte, was der letzte Tag und die Nacht gebracht hatten.

Astoria hatte sich voll und ganz entschieden - für mich, für uns!

Klar, ich hatte ihr ein Ultimatum gestellt und sie sich entschieden und das freute mich überraschenderweise doch sehr, viel mehr als ich es erwartet hatte, war doch mein Ultimatum auch aus Frust entstanden. Ich hatte keine Lust mehr gehabt, mir den Sex zu verkneifen, nur weil Astoria es so wollte. Ob ich sie dadurch zu diesem Schritt gezwungen hatte? Nein, ich hatte es, wenn überhaupt, beschleunigt.

Und es hatte gutgetan, ich war rundherum befriedigt und ihr hatte ich letzte Nacht auch Spaß bereitet, wie die kleinen zufriedenen Laute kundgetan hatten, die ich ihr entlocken konnte. Und sie war nicht passiv geblieben, sie war auch aktiv gewesen und hatte mit die Initiative übernommen.

Wenn ich bis dahin nicht mit Hermione abgeschlossen gehabt hätte, hätte ich es spätestens jetzt getan. Es war schwer gewesen, es tat weh, sicher, aber es war nötig und richtig. Und wenn ich mich daran erinnerte, wie Astoria mit absoluter Unverfrorenheit damals Blaise völlig schamlos verführt hatte, nackt einfach in sein Bett gestiegen war, musste ich wirklich nicht überlegen, ob sie sich in der Hinsicht nicht selbst behaupten konnte. Ja, Blaise, für ihn tat es mir leid, aber andererseits hatte er sich auch zu einem Gutteil selber in diese Situation gebracht und manövrierte sich immer tiefer hinein, da er mit Wena ins Bett ging.

Aber darüber wollte ich gar nicht nachdenken, da ich noch immer wohlig dalag und es genoss, einfach mal Befriedigung zu spüren.

Schließlich stand ich seufzend dann doch auf, denn auch auf mich wartete der Schultag, mal wieder. In letzter Zeit war ich dem Unterricht öfters ferngeblieben. Ich hatte meinen Trupp anleiten müssen oder war, was mir viel lieber war, in Irland gewesen.

„Können wir los?“, öffnete Astoria auf einmal ohne zu Klopfen die Tür und steckte den Kopf herein, während ich gerade dabei war, meine Krawatte zu binden.

„Gleich“, meinte ich und sie verstand es als Aufforderung, trat ein und schloss die Tür hinter sich.

„Boah, die Mädels da draußen nerven. Pansy hat einen Schwangerschaftstest organisiert…“

„Ist Pansy…?“, begehrte ich entsetzt auf, woraufhin sie lässig abwinkte.

„Wo denkst du hin? Nein, sie hat ihn für jemanden besorgt und jetzt wollen sie wissen, für wen, aber Pansy schweigt beharrlich“, begann sie, mich in den Klatsch einzuweihen, etwas, was es bis jetzt noch nie gegeben hatte.

„Solange es keine Slytherin ist“, kommentierte ich uninteressiert, denn solange es mich nicht schon wieder betraf, hatte ich keine Lust, mich mit der Schwangerschaft von irgendwem zu beschäftigen. Das erst wenige Tage alte Erlebnis bei der Geburt dieses Halbwolfes im Haus gewesen zu sein reichte mir, ganz zu schweigen von dem Theater, was wir wegen Daphne aufgeführt hatten.

„Nein, soweit ich weiß nicht, aber dass die BL und gerade die Gryffindors und Ravenclaws solche Geheimnisse daraus machen ist nicht gut… für das Teamgefühl!“, ließ sich Astoria auf mein Bett plumpsen und sah mir zu, während ich meine Bücher für den Tag einpackte und ich empfand es als völlig normal und strafte meine vorhergehenden Gedanken über Astorias Flucht als Hirngespinst, sie bereute es nicht. Es fühlte sich zwischen uns nicht sonderbar oder komisch an. Wir vertrauten einander und hatten uns etwas aufgebaut.

„Dann können wir zum Frühstück gehen.“ Ich hängte mir meine Tasche um, Astoria sprang vom Bett und griff auch nach ihrer und wir verließen gemeinsam meine Räume.

Astoria schloss hinter uns die Tür, während ich schon losgehen wollte, doch dann griff sie nach meiner Hand.

„Warte“, zog sie mich herum und ich blieb stehen.

„So kannst du nicht gehen, deine Krawatte sitzt schief“, trat sie lasziv grinsend auf mich zu und griff zielstrebig zu dem Stück weißgrünen Stoffs um meinen Hals.

„Ernsthaft?“, hob ich amüsiert eine Braue, denn ich war mir sicher, sie saß nicht schief, tat sie bei mir nie.

„Ja, sicher!“, nickte sie leicht.

Doch dann stand sie plötzlich auf den Zehenspitzen, hatte ihre Hände in meinen Nacken gleiten lassen und ihre Lippen trafen auf die meinen. Sie zog mich in einen innigen Kuss, den ich nach kurzer Überraschung nur zu gern erwiderte. Die letzte Nacht schien einiges geändert zu haben, abgesehen davon, dass wir miteinander geschlafen hatten. Unser Kuss dauerte immer länger an, ihre Zunge fand forschend ihren Weg in meinen Mund und wir küssten uns innig und intensiv. Beschützend umfasste ich ihr Gesicht mit meinen Händen und genoss diesen Kuss sehr.

„Das war schön“, seufzte Astoria, als wir uns langsam voneinander lösten. Astoria blickte mir mit glänzenden Augen, roten Lippen und rosigen Wangen entgegen.

„Ja“, erwidere ich nur schlicht und legte meine Stirn an ihre.

Irgendwie hatte ich auch diese Momente vermisst, auch wenn sie mit Hermione sehr selten gewesen waren. Doch mit Astoria fühlten sie sich anders an, natürlicher. Wir waren uns ähnlicher, schätzten beide diese Momente mehr als Hermione es tat. Ich war überrascht, wie gut wir harmonierten.

„Ich musste einfach wissen, was sich verändert hat“, hauchte Astoria, küsste mich noch mal zart und ließ sich dann zurücksinken, beließ aber ihre Hände in meinem Nacken. Sie blickte zufrieden zu mir hinauf. Mein Blick glitt kurz über sie hinweg und in dem Moment erst bemerkte ich, dass wir beobachtet wurden.

„Blaise“, hauchte ich geradezu ertappt und sah meinen Freund an, der erstarrt war und für ihn sehr bleich zu uns sah und offenbar schon länger dort stand.

„Oh“, fuhr Astoria bei meinem Wort herum und ich konnte deutlich an ihrer Reaktion erkennen, dass auch sie nicht gewusst hatte, dass er dort stand. Es war also nicht von ihr provoziert worden.

„Verstehe…“, hauchte Blaise schließlich tonlos.

Dann streckte er sich demonstrativ und lief mit langen, aber gemessenen Schritten an uns vorbei, fast als sei er um jeden Preis um Fassung bemüht und darum, auf keinen Fall zu zeigen, wie sehr ihn unser Anblick getroffen hatte.

Dracos Sicht Ende

Severus Sicht

Ich saß hinter meinem Schreibtisch und befasste mich mit der abgrundtief bescheuerten Beschwerde der Carrows. Mein Regime in Hogwarts sei zu lasch und sie forderten die offizielle Freigabe der Folter.

Was für eine schikanöse Anmaßung!

Aber damit nicht genug der Gängelei! Auch McGonagall hatte eine schriftliche Beanstandung eingereicht, die besagte, dass Draco Malfoy zu oft irgendwohin verschwand und für lange Zeit unauffindbar wäre und dass dies so nicht gehe, bezüglich Anstand und Ordnung und blabla… Was wäre, wenn ich ihr auf die Nase binden würde, dass die Schüler sie vorsätzlich mit Vielsaftrank in die Irre führten und eines ihrer Löwenbabys gar nicht ihres war und sich die ganze Zeit draußen rumtrieb?

Ha, da würde sie aber Augen machen und ich ihren fassungslosen Gesichtsausdruck zur Gänze genießen.

Aber zurück zu Draco und weg von meinem Wunschdenken. Anscheinend fiel es langsam auf, dass er die Schule nur noch als Kurzauftritt in einer Strafanstalt ansah und sich ansonsten sonst wo rumtrieb. Dachten die, es interessierte mich? Nein, tat es nicht. Dass ich mich mit diesem Kinderkram auseinandersetzen musste, ärgerte mich maßlos. Ich seufzte mitgenommen. Dagegen war das Gewölbe vergnüglich gewesen. Eine Abwechslung der besonderen Art und jetzt der Trott des normalen Schulverkehrs trieb mich schon wieder unbarmherzig an meine aushaltbaren Grenzen, aber auch ich hatte nur bedingt den Willen, das klaglos zu ertragen. Dieses unnötige Gezeter ging mir auf die zu strapazierten Nerven und so gingen diese ärgerlichen und lästigen Schreiben in Flammen auf. Das befriedigte mich wenigstens. Dass ich diesen Unfug überhaupt hatte lesen müssen… Vergeudete Zeit, verschwendete Lebenszeit!

Das, was ich hier tat, war nichts anderes, als meine wertvolle Zeit zu vertrödeln. Wenn ich nur an heute Morgen zurückdachte, überkam mich das kalte Grauen. Der Niffleralarm war eine Aktion, die ich bisher zu verdrängen versucht hatte, bis jetzt.

Diese Plagen von Nifflern hatten eine unglaubliche Spur der Verwüstung im Pokalzimmer im dritten Stock angerichtet. Ein Albtraum sondergleichen, das Chaos unvorstellbar, der Raum verwüstet und die Niffler in ihrem Element, dazwischen der aufgeregte Filch und die fauchende Mrs Norris, die erfolglos versucht hatte, die Niffler zu haschen. Ich war gestraft bis in alle Ewigkeit. Das Desaster war gekrönt worden, als sich Hagrid in den Raum zwängte und jedem das Gefühl vermittelt hatte, ein noch größeres Durcheinander zu erzeugen. Die Pokale, Medaillen und andere Auszeichnungen waren wie wild durch die Gegend geflogen und laut aufgeschlagen, währenddessen die Vitrinen reihenweise zu Bruch gegangen waren. Dann war da ich inmitten dieses Schlachtfeldes gewesen, das offenbarte, was für ein elendig Leidender und zu Bemitleidender ich doch war. Die Kakophonie war ohrenbetäubend gewesen und ich versuchte im Zuge dessen, Ordnung zu schaffen und die Niffler ihrer Diebesbeute mit Zaubern zu berauben. Infolgedessen waren an meinen Augen die eingravierten Auszeichnungen der Hogwarts-Schüler vorbeigezogen. Dabei hatte ich die Ehrenmedaille, die dem Schüler Tom Riddle für besondere Verdienste um die Schule verliehen worden war, erblickt. In dem Moment war ich mir vorgekommen, wie in einem schlechten Schmierentheater und hatte kurzerhand das Weite gesucht.

Kurz war ich versucht gewesen, mir selbst um die morgendliche Zeit gierig einen Drink zu genehmigen, aber ich hatte mich beherrscht und bis jetzt nicht daran zurückgedacht, aber die Erinnerung war so abgrundtief lächerlich und so passend zu den unmöglichen Schreiben der Lehrerschaft, dass ich eilig an das Beste dachte, was mir in letzter Zeit passiert war und da landete ich tatsächlich beim Gewölbe.

Und das, was dort passiert war, entschädigte mich für die erlittenen Qualen. Ich gönnte mir eine geistige Rückbesinnung, weg von der Schande und Scharade hier, und wieder dorthin. Ich sah sie wieder vor mir, wie ich sie in den Höhlen entdeckt hatte, nachdem ich dort mit gelebtem Protest hineingerauscht war. Bis ich das Grüppchen bemerkt hatte, das sie mit ihren Leuten gebildet und ich mich gebremst hatte, um sie aus dem Hintergrund heraus zu beobachten. Erstaunlicherweise hatte sie in dem Pulk ihrer Leute wie so oft sehr souverän gewirkt. Sie brachte dies mit einer Leichtigkeit, egal wo und zu jeder Zeit zustande. Im Nachhinein amüsierte ich mich noch immer, dass Scabior ausgesehen hatte, als müsste er Schnecken würgen, während Greyback durchwegs gut unterhalten gelacht hatte und Crouch Junior begierig mit seiner Zunge rumgeschlängelt hatte. Ja, dies war ein sonderbarer, aber durchaus verfolgenswerter und erinnerungswürdiger Anblick gewesen.

Anders als Draco, der sich in seinem Trupp bei den DeathEatern nie wirklich integrierte, sondern diesen nur befehligte, hatte sie es geschafft, eine gewisse Kameradschaft mit einigen aus der Gruppe aufzubauen und erstaunlicherweise auch über die Zeit aufrechtzuerhalten, was die größte Kunst in meinen Augen war. Das war eine besondere Gabe, die nicht jedem gegeben war. Auch mir nicht, ich war immer der Einzelgänger gewesen, der sich grundsätzlich von den Idioten, die mich umgaben, strikt fernhielt. Wohingegen selbst Lucius im Gegensatz zu mir eine Unterhaltungskanone sondergleichen war, dem es ebenfalls gegeben war, durchaus Kontakte zu knüpfen und zu hegen und zu pflegen.

Wie auch immer, sie zu beobachten hatte mir ein seltenes Vergnügen beschert und unerwarteter Weise hatte sich das Gewölbe im Allgemeinen für mich amüsant gestaltet. Über das Intermezzo dachte ich nur zu gerne schwelgend nach, wobei dies etwas war, was ich natürlich niemals zugeben würde.

Aber es gab auch einen ernsteren Aspekt, der mich nicht losließ, und das war Lucius‘ Verhalten. Ein absolut uneinschätzbares und unabwägbares Gebaren, das er erst seit Kurzem an den Tag legte. Ein Umstand, so sehr er mich auch unterhielt, so sehr bescherte und verursachte er mir eine festsitzende Migräne. Denn es drängten sich mir unweigerlich unschöne Fragen auf.

Machte seine Transformation durch sie und wegen ihr es uns schwerer, oder leichter? Veränderte es etwas am Status Quo?

Nicht, dass man der wahnwitzigen Idee anheimfiel, anzunehmen, Lucius könnte zum Heiligen mutieren. Das nicht, dazu wäre er nie fähig und ich hatte miterlebt, wie sehr er trotz allem immer noch er selbst war. Da er sichtbar mit sich gerungen hatte, seine morbide Ader mit Lust auszuleben, oder aber sich zurückzuhalten. Aber, dass er es sich überhaupt im Ansatz versagte, seinen Vorlieben nachzugehen, war für einen Malfoy wie ihn extrem seltsam, um nicht zu sagen atypisch. Es war entgegen seiner Natur. Ein Malfoy nahm sich, was er begehrte und warf es weg, wenn er genug hatte. Oder er behielt es auf ewig besitzgierig und eifersüchtig in seinen Fängen gefangen, außer jetzt. Ein schockierendes Erlebnis für mich, dass er Hermione nach ihrer Offenbarung, dass sie etwas planten, das gefährlich zu werden versprach, einfach gehen ließ. Er hatte nicht versucht, sie aufzuhalten. Ein Zeichen seines Respektes, ihr und ihrem Können gegenüber. Ein seltenes Zugeständnis, das er nicht jedem gewährte.

Und eines stand damit für mich fest, ich würde sehr gut abwägen müssen, inwieweit ich dem neuen Lucius trauen konnte!

Der alte Lucius war für mich kein Geheimnis, diesen kannte ich in- und auswendig. Aber dieser neue Lucius könnte Entscheidungen aus einer für mich nicht nachvollziehbaren Laune heraus treffen, die ich nicht vorhersagen konnte, da ich ihn nicht mehr völlig einzuschätzen vermochte und das beunruhigte mich zutiefst. Dass sie, das Biest, eine solche Auswirkung auf ihn hatte, brachte mich beinah ins Schleudern. Zu sagen, dass es mit ihr langweilig werden würde, wäre die Lüge des Jahrhunderts.

Vielleicht wäre es auch von Wert, einen Gedanken darauf zu verschwenden, was sie bei mir anrichtete? Sonst würde sie vielleicht irgendwann auch mein Untergang sein. Hatte ich mich verändert?

„Severus!“, riss mich mein tadelnd ausgesprochener Name aus meiner Versunkenheit und mein dunkler Blick schoss zu dem Störenfried. „Sie sollten Ihrer Aufgabe mit mehr Elan nachgehen“, wurde mir soeben mit einem gewissen Vorwurf in der Stimme unterbreitet. Eine Anmaßung ohne Ende, woraufhin ich die Zähne fletschte.

Was wagte es dieses gemalte, so tote Porträt, mich zu nerven? Weshalb ich zu einem Rundumschlag ansetzte.

„Sie sind eine nette und vor allem so stille Leiche, Albus… aber ein unerträglich vorlautes Portrait!“, servierte ich gehässig und grinste über sein verdattertes Antlitz, das mich sichtbar überfordert ansah. Ja, es war nicht nett, dass ich ihn an seinen vermodernden Zustand erinnerte, aber mir war der Anblick seiner Leiche noch immer gegenwärtig. Jedes Mal, wenn ich seiner in dem Gemälde ansichtig wurde, es war eine Zumutung.

„Wie bitte?“, schien ihm die Aussicht nicht zu behagen.

Und zum ersten Mal dämmerte ihm, wie der Lord und ich ihn gesehen hatten. Ja, wer wollte schon an sich als wehrlose und verwesende Leiche denken? Eben, niemand, selbst nicht der große Albus Dumbledore.

„Jaaa“, lehnte ich mich genüsslich in meinem Stuhl zurück und begann, auszuholen: „Als sich der Lord Ihren Stab geholt hat, da hatte ich, ebenso wie er, das Vergnügen, Ihnen ins kalte und so tote Antlitz zu blicken…“

Ja, es war provokant, daran zu erinnern, schlussendlich war und blieb ich sein Mörder! Aber ich hatte keine großen Skrupel, mich diesem von ihm gewünschten Fakt zu stellen.

„Grabschändung.“, „Das ist geschmacklos, Snape!“, „Ja, wie können Sie so darüber reden?“, „Sie haben ihn dorthin gebracht…“, ereiferten sich die anderen verstorbenen Kollegen solidarisch und vorwurfsvoll und entlockten mir doch nichts weiter als ein zynisches Schnauben.

Wenn sie sich mit ihren lächerlichen Vorwürfen wohler fühlten, bitte, an meinem Seelenfrieden änderten sie nichts.

„Was? Meine Herrschaften, ich habe den Sarg wieder verschlossen…“, erwiderte ich seelenruhig und betonte völlig ernst meine heroische Tat.

Bisher hatte ich dies alles nicht erwähnt. Es war mir pietätlos erschienen und so hatte ich schlussendlich nur einen Rapport über den Stab und seinen neuen Besitzer abgeliefert. Aber wenn mir diese versammelte und doch so tote Gemeinde dumm kommen wollte, kam ich ihnen nur noch blöder.

„Ein Hoch auf Ihre Pietät.“, „Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut“, rollte ich über die zynischen Aussagen, meine Person betreffend, mit den Augen. Als ob mich deren Meinung auch nur im Ansatz interessieren würde.

„Ja, alles läuft nach Plan“, resümierte Albus beschwichtigend über die Rufe hinweg.

Er schien sich wieder gefangen zu haben, schlug sich auf meine Seite und machte die Meute sprachlos. Effektiv, wie er den Wichtigtuern das Maul stopfte. Erstaunlich, aber vielleicht wollte er mich nur nicht noch weiter verärgern?

Wie auch immer, damit beendete er diesen unseligen Disput, der mich aus meinen elementaren Überlegungen gerissen hatte und ich fand sein gemaltes Gesicht nur noch verschlagen. Wie kam so einer nach Gryffindor? Wobei, das fragte ich mich seit den unsäglichen Maraudern, den unerträglichen Weasley-Twins und Potter auch ständig. Als ich mich selbst mit Verweis auf das Biest maßregelte, auch sie durfte nicht vergessen werden und die Frage galt: Was hatte diese Teufelsbrut in Gryffindor zu suchen?

Anscheinend litt der tausendjährige Hut an Verschleiß und ich durfte seine Fehler ausbaden, ganz wunderbar. Doch bevor ich mir darüber Gedanken machten konnte, dieses fehlerhafte Relikt zu verbrennen und zu ersetzen, meldeten sich die Zauber an meinen Räumen und kündeten von mich belästigendem Besuch.

Wer sollte es wagen? Die Carrows? McGonagall, oder gar Filch? Nur gar wenige wagten sich zu mir vor. Aber wenn sie es taten, lagen sie mir mit ihrem Gejammer, dass ihnen nichts gut genug und nichts passend genug war, in den Ohren. Schon setzte sich der Greif in Bewegung und ich vervollkommnete eine besonders abweisende Maske, jedoch entglitt mir diese kurzfristig, als ich des Biestes ansichtig wurde. Und es war eindeutig die Echte und nicht die wechselnde Kopie, die mit entschlossenen Schritten in mein Büro marschierte, so als wäre es ihres und als würde sie hier Zuhause sein.

Zu meiner nächsten Überraschung folgte ihr eine Schar an Schülern. Dabei tat diese Begleitung das einzig Richtige, da sie alle sofort zurückwichen und alles taten, um völlig im Hintergrund zu verschmelzen, nachdem die Tür wieder zugeschlagen war.

„Willkommen“, überspielte ich, dass sie mich kalt erwischt hatten und schlug für mich einen außergewöhnlich zuvorkommenden Ton an.

Mal sehen, ob auch ich sie überraschen konnte.

Sofort registrierte ich aus den Augenwinkeln, wie sich die Patil-Schwestern, Longbottom und Brown eindeutige Blicke zuwarfen, gleichzeitig pressten sie sich ein wenig mehr an die runde Holzvertäfelung. Sie wollten nicht hier sein, mussten sie aber begleiten, da sie involviert waren.

Warum holten sie sie, um mich zu beruhigen? Weil sich die andere Brut nicht traute, sich mir persönlich zu stellen? Weil sie die Sorge hatten, sonst in irgendwas hereingezogen zu werden? Was für Angsthasen, aber war ich so durchschaubar und berechenbar geworden?

Auf der anderen Seite hatte ich wohl wie von ihnen kalkuliert reagiert, denn ich war nicht wie sonst bissig und zynisch, sondern zuvorkommend, aber ich sprach nicht mit ihnen. Diese durchwegs ungewöhnliche Begrüßung richtete sich ausschließlich an sie, das Biest!

Das Biest, das soeben die Stufen der Empore erstürmte. Ich musterte sie und nahm ihre Erscheinung in mir auf, erstaunt registrierte ich, dass sie noch immer dasselbe trug wie bei dem Gewölbe. Hatte sie nicht mit Potter und Co. ihre absolut gefährliche Idee umsetzen wollen?

Also, was für eine Tragödie trieb sie zu mir? Ihre Miene machte deutlich, dass ich eigentlich nicht ihr Ziel gewesen war und sie sah alles andere als begeistert aus, hier zu sein, was wiederum wahrlich bedauerlich war.

„Severus…“, stieß sie knurrig und unfreundlich trotz meines herzlichen Willkommens aus und ich lüpfte aufreizend eine dunkle Braue.

Ja, so war mein Name, wahrlich melodisch und so schön klangvoll! Ich war ab sofort auf der Hut, denn die Dringlichkeit, die in meinem Namen unheilvoll mitschwang, war für mich nicht zu überhören. Jedoch hielt ich meinen Zynismus zurück, schwieg wohlüberlegt und wartete unglaublich geduldig ab, was da kommen würde.

„Wir haben ein Problem…“, verkündete sie geschäftig, aber ich unterbrach sie mit erhobener Hand.

„Wann hatten wir das nicht?“, gab ich zufrieden mit mir und ihrer Erkenntnis, dass ich immer Recht hatte, zurück. Es war passiert, endlich begriff jemand, dass ich schon immer das Offensichtliche ausgesprochen hatte.

„Wie auch immer“, wischte sie mit absoluter Arroganz über meine Selbstgefälligkeit hinweg.

Gehässig dachte ich bei mir, dass sie sich das von Lucius angeeignet haben musste, wie absolut furchtbar für mich. Indes warf sie über ihre Schulter einen Blick zu ihren Begleitern, dieser enthielt gelebten Widerwillen und stimmte mich neugierig. Nur langsam wandte sie den Kopf wieder mir zu, dabei las ich in ihren Augen, dass mir die Nachricht nicht gefallen würde.

„Lav…“, brach Hermione ab und leckte sich angespannt über ihre Lippen. „Lavender Brown ist schwanger!“, sprach sie dann schnell und schluckte bedeutungsschwer.
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Kapitel 639-640
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