When Hermione Fights
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 Kapitel 292-293

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queenie
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BeitragThema: Kapitel 292-293   Kapitel 292-293 EmptySo Jul 01, 2012 5:23 am

292. Kapitel Unwürdiges Vertrauen

Das waren niemand anderer als die Lestrangesbrüder, sowie Scabior, Dolohov und Avery. Zu meinem unsäglichen Glück war Fenrir nicht dabei. Man musste selbst im Unglück Glück haben, denn der hätte Remus bestimmt gerochen.

Sie blickten mich alle mehr als perplex und überrumpelt an.

Ihre ungläubigen Blicke klebten regelrecht an mir, als nun auch Lucius als letzter den Salon verließ. Keiner konnte den Blick von mir wenden, wodurch mir die Erkenntnis selbst dämmerte, wofür ich mich am liebsten Geohrfeigt hätte, wie mein Aussehen sein musste. Natürlich, wie konnte ich meinen Anblick im Spiegle nur vergessen? Jetzt sah ich ihn wieder vor mir.

Somit konnte ich es nachvollziehen, dass sie mich mit glutvollen, fragenden Augen ansahen. Ich konnte mir lebhaft ausmalen was sie sahen.

Ich in mein hauchdünnes, kurzes Seidennegligee gehüllt, das am Saum mit Blut vollgesogen war. Die abstrakten, mich über und über zierenden Blutspritzer, die es im oberen Bereich zierten und auch meine gesamte Haut an Armen und Gesicht war von getrocknetem Blut übersäht, dazu noch der offene, bauschige Morgenrock.

Ich musste aussehen wie ein Monster aus einem Horrorfilm, über und über mit Blut besudelt. Selbst mein Haar war ganz starr von dem getrockneten Blut hinzukam, dass das Kleid fast nichts von meiner Silhouette verbarg, viel Haut zeigte und dann legte sich Scabiors intensiver Blick auf denn durch das Blut nicht gut verstecken Biss an meiner Schulter.

Plötzlich schoss Lucius aus dem Hintergrund in unglaublicher Geschwindigkeit auf mich zu, dabei ließ er ein wütendes Knurren vernehmen, mit dem er sich anscheinend die aufreizenden Blicke verbot, sogleich wandte der ein oder andere folgsam sein Gesicht ab, aber Scabiors und Rudolphus Augen lagen weiter unverhohlen heiß auf mir.

Seit der Nacht im Wald wirkt Scaboir selbstischer. Er sah mich an als würde er mich am liebsten ausziehen und da half es bestimmt nicht, dass ich fast nackt vor ihm stand und das sah der eh nie eifersüchtige Lucius ähnlich.

Aber auch die Lestrangesbrüder fühlten sich nicht angesprochen und starrten unverhohlen provokant zu mir, wobei sich Rudolphus herausfordernd markant über die Lippen leckte, worauf ein verdammt scharfer Blick Scabior sowie die frechen Brüder aus silbrigen Augen traf und als Lucius registrierte, das diese Blicke fasziniert auf meinen erhärteten Brustwarzen lagen, die sich aufgrund der Kälte im Kerker gebildet hatten und welche sich somit gut gegen den seidenen Stoff abhoben.

Unwirsch schritt Lucius noch weiter auf mich zu und hatte seinen Umhang übergangslos, in einer weit ausholenden Geste von den Schultern und legte mir diesen in einer unnachahmlichen theatralischen Art um.

Er zog den Mantel vorne eng zusammen und ich hielt ihn mir dann fest zu, während er mich mit einem bösen Funkeln in den Augen ansah.

„Entschuldigt! Ich wusste nicht das der Besuch noch da ist!“, kam es aber doch fest von mir unter diesem taxierenden Blick und ich verdammte mich für meine Dummheit, weil mich auch jeder andere Besuch hätte überraschen können! Nicht auszudenken, wenn mich Besucher hier gesehen hätten die nichts von meiner Zugehörigkeit zur Familie Malfoy wussten.

Wenn Lucius Besuch von Ministerium oder einem Geschäftsfreund gehabt hätte, das wäre in meinem Aufzug katastrophal gewesen. Wenigstens wunderten oder mokierten sich die DeathEater nicht über meinen Aufzug.

„Wie siehst du aus?“, fragte er mich brüsk, wobei ich die Stirn krauszog.

„Mhmh…ich bin fertig!“, meinte ich konsterniert, dabei blinzelte ich ihn sichtlich irritiert an, was er mit einem gewissen ungläubigen heben seiner aristokratischen Augenbraue beantwortete, denn er übersetzte meine wenigen Worte genau richtig. Das „ich bin fertig“ beutete in soviel wie, „Er ist tot“!

Ich konnte regelrecht die Neugierde der andern spüren während sie unserer Unterhaltung begierig lauschten.

„Das sehe ich! Was hast du mit IHM getan?“, hörte ich die angespannte Härte in Lucius Stimme, wobei er mich noch immer abwägend begutachtete.

„Nichts besonders! Er hängt noch da…rum!“, zeigte ich mich betont gleichgültig, nur eine gewisse Müdigkeit, die ich mittlerweile durchaus tatsächlich mein Eigen nannte, schlug sich in meinem Ton durch.

„Ist das so? Gut,…ich werde…!“, er stoppte, als plötzlich sich die Stimmung änderte, da noch ein unerwarteter Gast eintraf, aber diesmal apparierte jener plötzlich in die großzügige Eingangshalle des Manors in der wir alle versammelt standen.

Lucius erholte sich als erster von dem überraschenden Besuch und befahl sofort gewohnt gefühlsarm:

„Severus, sehr gut das du schon wiederkehrst! Könntest du dich um unseren Gast aus den Kerkern kümmern und ihn verschwinden lassen?“ Dabei blickte er mich weiter an.

Sofort rauschte er auf uns zu wobei noch blasser und finsterer als gewöhnlich war! Er war wieder da!

Severus war von den Vampiren zurückgekehrt!

Sogleich spürte ich Severus düsteren Blick auf mir liegen, als er sich zu uns begab, dabei fixierte er unnahbar und unleserlich mein besudeltes Gesicht, bis er dann taxierend eine seine dunklen Brauen hob.

Er ließ mal wieder nicht das kleinste bisschen durch seine Maske blitzen!

Also wandte er sein gleiches Antlitz Lucius zu und blickte nun diesen wortlos in die Augen, was Lucius stoisch erwiderte. Sie schenkten sich einen langen Blick, bis dann Severus andere Braue plötzlich auch in die Höhe schoss.

Es war erstaunlich, diese nonverbale Kommunikation der beiden zu beobachten und an sich beneidenswert das sie sich derart nonverbal verstanden.

„Natürlich Lucius, wie du wünschst! Ich hoffe die Sauerei ist nicht zu arg?“, schnarrte Severus dann samtig, wobei Lucius ihm ein kaltes Lächeln schenkte, aber nichts sagen konnte also sah ich mich gezwungen zu antworten.

„Nein!“, lächelte ich zaghaft um zu unterstreichen, das dies mein Werk war, worauf ich ein knappes Nicken erhielt.

„Nun, dann werde ich das gleich tun!“, meinte Severus monoton und absolut unleserlich.

Diese paar Tage bei den Vampiren hatte ihn in einen noch größeren Eisklotz verwandelt als er bisher gewesen war. Interessant, aber andererseits hatte ich wirklich keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen, da ich hektisch überlegte wie ich Severus hindern könnte die Keller zu betreten und mit dem magisch versteckten Remus zu kollidieren.

„Sehr schön und du Hermione geh auf deine Gemächer und richtete dich her! Wir wollen heute im großen Kreis zu Abend essen! Ich hingegen werde noch kurz das Haus verlassen!“, wandte Lucius sich nun resolut um und ließ sich am runden Tisch mit dem wuchtigen Blumenschmuck der im Eingangsbereich stand, einen Mantel von einem Elf reichen.

Wir waren also von unsrem Despoten entlassen.

Lucius verließ mit dem Besuch das Manor, während Severus mit unterkühlter Miene zu meiner Überraschung den Weg zur Bibliothek einschlug und ich abwartend in dem viel zu großen und langen Mantel etwas verloren dastand.

So waren mir die Blicke der im Gehen begriffenen Besucher sicher und ich wusste, sie dachten sich ihren Teil. Als alles aufbrauchen warf mir Scaboir zum Abschluss noch überspitzt und sehr provokant eine Kusshand zum Abschied zu, bevor auch er hinaus trat. Rudolphus hatte jegliche Regung mir gegenüber unterlassen als er Lucius gefolgt war, doch Rabastan hatte mir einen bitter bösen Blick zugeworfen.

Als die Tür hinter ihnen ins Schloss glitt zögerte ich keine Sekunde.

Ein Blick und einen Zauber später wusste ich mich alleine, zwar erstaunt das Severus zuerst die Bücherei ansteuerte, aber bitte, musste mich ja nicht interessieren, da ich grad einfach nur glücklich darüber war.

Somit riss ich die Tür zum Keller wieder auf, grapschte hektisch durch die Luft bis ich den Körper fühlte und zog Remus zu mir, dann eilte rasch zu dem runden Tisch und apparierte umgehend.

Wir wurden unter der großen alten Eiche wieder sichtbar, beziehungsweise nur ich, da die Zauber auf Remus lagen, was auch besser war. Ich musste mir nicht ansehen was ich verbrochen hatte, deshalb lief ich gehetzt auf das Cottages zu, denn ich musste schneller sein!

Severus würde bestimmt nicht lange daheim auf sich warten lassen, nicht nach meinem Aufzug. Ich musste mich wirklich beeilen, jetzt mehr denn je!

Als ich die Tür in meiner Hast magisch fast sprengte, polterte ich laut in den heimeligen, fröhlichen und unbeschwerten Familienvormittag hinein.

Nach der Sorge um die Geburt und die Geheimhaltung konnten eigentlich alle jetzt entspannen.

An sich hatten alle dies überlebt, aber da kam ich wie ein Schreckgespenst aus einem Albtraum hereingestürmt, sodass sogar Daphne und Astoria erschrocken aufkreischten als sie meiner mitgenommen aussehenden Erscheinung Ansicht wurden.

Während die Mädels kreischten, sahen alle versammelten Jungs aus als wollten sie auf der Stelle ohnmächtig werden oder sich mit dem Zauberstab gegen mich erwehren, weil sie mich in meiner ganzen, grausigen Pracht wahrnahmen, da ich derart forsch in das Wohnzimmer stürmte.

„Hermione!“, „Wie siehst du aus!“, „Was ist passiert?“, „Blutest du?“, „Scheiße!“

„Seid still! RUHE! Das ist nicht mein Blut!“, keifte ich scharf sowie sehr bestimmt in die geschockte Runde, dabei enthüllte ich jetzt mit einer lässigen Stabbewegung Remus was wieder ein lautes Kreischen zur Folge hatte, denn wirklich geheilt oder gar gereinigt sah Remus nicht aus.

„Was…was ist mit ihm!“, „Scheiße, lebt er?“, „Himmel, was ist mit Remus?“, „Wer hat ihm das angetan?“, riefen alle durcheinander, wobei jeder ganz blass aussah und ich musste doch weg, weswegen ich verärgert die Lippen aufeinander presste, bis endlich jemand die anderen dank einer eindrucksvollen, lauten Stimme übertönte und mit dem, was er sagte dafür sorgte, dass alle abrupt verstummten.

„Hermine, warst das du?“, erkannte Harry sehr schnell den Sachverhalt, indem sein prüfender Blick stetig zwischen mir und Remus hin und her gewandert war.

„Nicht jetzt, ich muss sofort zurück! Erklärungen später! Rettet ihn! Er hat auch innere Verletzungen, ausgerenkte Schultern, zertrümmerte Knie, der Rücken, Verletzungen an den Augen und und und…. er hat viel Blut verloren. Ich hab ihm einen Bluttrank gegeben, aber der wird nicht reichen!“, ratterte ich rasant herunter als ich mich schon wieder umdrehte und wollte weiter, bevor ich noch über die Schulter rief.

„Ja, Ja das war ich! Also passt auf, wenn er aufwacht!“ Nun gab ich doch noch eine Antwort auf Harrys Frage, dabei achtete ich nicht auf die entgeisterten, perplexen sowie entsetzten Gesichter, sondern raste hinaus und sprang schon wieder, landete übergangslos in der Halle.

Ich schnaufte schwer als ich in einem beeindruckenden Spurt die Treppen zu meinem Zimmer hoch rannte. Schnell riss ich Tür auf, zerrte schon am den übergroßen Mantel von Lucius, wobei ich mir auch mein ekeliges Kleid herunterriss. Ich wollte nur noch in die Dusche. Unter laufendes Wasser und mich am liebsten ersäufen.

Ich schrubbte an mir rum was das Zeug hielt. Es war wie unter Zwang. Meine geschrubbte Haut brannte schon lichterloh, weil ich rabiat Remus Blut von mir kratzte, das wie mir schien tief unter meine Haut ging.

Schließlich schlüpfte ich mehr als rosig um nicht zu sagen, krebsrot, nach langer Zeit aus der Dusche, um mich danach in einen dunkelvioletten Overall, der mich von oben bis unten umschloss, einzupacken.

Als ich mein Schlafzimmer betrat, bemerkte ich schlagartig, dass jemand im Wohnzimmer saß und wie es schien auf mich wartete, was mir ein müdes Stöhnen entlockte.

„Severus!“, wisperte ich nur ergeben und sackte erschöpft und ausgelaugt auf meiner Couch zusammen.

Doch er erstaunte mich, da er das Glas, das er augenscheinlich für mich eingeschenkt hatte, magisch mir entgegenschweben ließ, somit erkannte ich zu meiner Verwunderung als ich schnupperte, einen guten, alten, angewärmten Met, ein Weingetränk aus vergorenem Honig, das jetzt genau das richtige war um den schalen Geschmack aus meinem Mund zu vertreiben.

Also nippte ich vorsichtig, bis ich die wohlige sich ausbreitende Wärme in meinem Inneren fühlte, dann stöhnte ich auf, da außer Frage stand wann ich das letzte Mal etwas gegessen hatte. Ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, aber Ich stelle mir eher die Frage, wann ich das nächste Mal wieder Hunger haben würde? Aber es war ersichtlich, dass die lange, durchwachte Nacht und die Tage davor ihren Tribut forderten, was ich nur zu deutlich spürte, als der Alkohol sich in meinen Adern ausbreitete, was mich noch mehr auf der Hut sein lassen sollte vor dem vor mir stoisch dasitzenden Severus.

Weil er aber nichts sagte oder tat, gab ich mich der Schonfrist hin und nippte wieder an dem Getränk.

Auf der anderen Seite tat mein Hals schrecklich weh, er war ganz rau und kratzig, nachdem ich mir die Lunge im Kerker aus dem Leib gebrüllt hatte.

Ich hatte einen Bekannten, einen Freund gefoltert!

Ich hatte ihn leiden lassen, bewusst, absichtlich! Ich war kaltblütig gewesen, hatte sein Leiden willentlich in die Länge gezogen, was war ich für ein Mensch?

War ich überhaupt noch einer?

„Du hast Lupin gefoltert und ermordet! Soll ich das jetzt glauben?“, riss mich Severus zynische Stimme aus meiner Lethargie.

„Chrm…Ja, warum? …äh…“, war ich regelrecht wie vor den Kopf geschlagen und ich wusste, das Severus diese Art der Artikulation haste, aber ich war zu sehr verwirrt als ich mich fing und meinen wattierten Kopf schüttelte und erneut ansetzte.

„Du hast doch seine lebelosen Überreste entsorgt…oder?“, fragte ich sachte, dabei versuche ich nicht zu interessiert zu klingen, während er sein Haupt bedächtig hin und her wiegte.

Er wirkte anders als sonst.

Kurz wagte ich es mich zu fragen, ob etwas in Transsilvanien vorgefallen war was mir nicht gefallen könnte, aber den Gedanken konnte ich nicht zu Ende denken, da er zu sprechen begann, außerdem ich war mit mir selbst zu sehr beschäftigt als das ich mir groß um den großen, unnahbaren Mann vor mir groß hätte Sorgen machen können.

„JA! Ich habe etwas entsorgt! Aber ist dies auch der gewesen von dem wir denken, dass er es war?“, schnarrte er mir gewohnt doppeldeutig entgegen und ich konnte nur sagen, autsch, war er mir auf die Schliche gekommen?

War ich schon aufgeflogen?

Mein Blut schoss wie Eiswasser durch meine Adern als ich ihm mein Gesicht entgegen reckte und Severus dunkles, bedrohliches Gesicht vor mir vernichtend maß. Ich hielt eiskalt seinem skeptischen Blick stand, während ich extra lasziv langsam erneut einen Schluck trank, um ihm zu demonstrieren wie gleichgültig mir seine versteckte Anspielung war.

War ich wirklich aufgeflogen? Mein Trank und meiner Zauber hielten, hieß das im Umkehrschluss, dass er mir nichts zutraute? Hieß es, dass er daran zweifelte, dass ich dazu in der Lage wäre, weil Remus eben Remus war?

„Warum? Du jetzt auch? Zuerst Lucius jetzt du?“, jammerte ich schon fast verbittert und verdrängte die Tatsache das es ja auch so war und mir nicht zu trauen war, aber das war jetzt zweitrangig, wie ich fand.

„Was willst du damit sagen?“, fragte er mich harsch und da ich eindeutig zu müde und erschöpft war um ihn zu sagen was mir Lucius vorgeworfen hatte oder was Lucius danach getan hatte als er SEIN Zeichen entdeckt gatte, erklärte ich es nicht.

Ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr!

„Das es mich VERLETZT, das ihr stetig an mir zweifelt und das die ganze Zeit!“, hauchte ich müde, während ich ihn nur resigniert anblickte um mich dann sachte zu erheben, da mir jeder Muskel enormen Schmerz bereitete.

Zu Severus sichtlichen Erstaunen, wandte ich mich nicht unwirsch ab, sondern kam vorsichtig auf ihn zu, um dann übergangslos auf seinem Schoss Platz zu nehmen, was ihn erstarren ließ, da er damit nicht gerechnet hatte.

Als ich dann meine Stirn vertrauensvoll an seine legte und ihm dabei tief in die Augen blickte, wirkte er wirklich verblüfft.

Ich konnte seinen Unglauben in den tiefdunklen Obsidianen erkennen die er Augen schimpfte, aber ich meinte es ernst.

Er sollte es sehen, denn ich wusste nichts mit Lucius Reaktion anzufangen, somit öffnet ich mich insoweit, das er das sehen durfte, was ich ihm zeigen wollte, die Zelle, Remus und Lucius verletzende Zweifel in mich!

Hermiones Sicht ende

Severus Sicht

Diese Frau überraschte mich ständig.

Heute, in der Halle mit ihrem grauenhaften, blutbesudelten Aufzug und dem viel zu großen, dunkelblauen Samtmantel von Lucius, da hatte sie wie ein kleines Mädchen ausgesehen, das mit roter Farbe gespielt hatte, nur war es leider Blut gewesen war, wie der metallische Geruch, den sie verströmt hatte, verkündetet hatte.

Als man mich aufgefordert hatte den Dreck wegzumachen, war ich doch verwundert gewesen.

Sollte mich das verwundern, dass mein Plagegeist dies von mir verlangte?

Nein, eindeutig nicht!

So war Lucius schon immer gewesen. Er würde nie anders sein, das stand außer Frage, aber ich verstand alles was Lucius mir mit seinem intensiven Blick hatte sagen wollen.

Aber gerade jetzt überrumpelte sie mich mit ihrer Reaktion auf meine Frage, indem sie nicht wie sonst resolut ging oder mir Widerworte gab, nein, sie kam mir freiwillig nah, setzte sich auf mich und zog mich in sich, in ihren Verstand.

Dies war ein Akt welcher ein enormes Vertrauen verlangte, aber auch offenbarte wie verletzt sie von mir und Lucius war.

Sie zeigte mir die Szene in den Verließen, wie es dazu gekommen war, Lucius kalten Kuss, wie er mein Zeichen erfühlte, es sich schließlich ansah, wie er reagierte, indem er sie leckte!

Ich verkniff mir das Schmunzeln als ich diese Szene vor mir sah und konzentrierte mich weiter auf sie, denn sie ließ mich gerade die Folterung miterleben und auch genau sehen wie Lupin schließlich verstarb und was sie mit ihm tat um das zu erreichen!

Wobei mich kurz ein leichtes Flimmern am Rande ihrer Wahrnehmung ablenkte, aber sie schaffte es mich abzulenken, denn da schenkte sie mir ein noch größeres Vertrauen und fesselte mich, weil sie mir nun auch zeigte, wie es weiterging, etwas was ich nie vermutet hatte, das sie tun würde.

Sie zeigte mir wie Lucius den Raum verließ, gleichzeitig war ich erstaunt wie gefühlsarm bisher ihre Emotionen gewesen waren, da sie fast nichts fühlte.

Aber als sie alleine war, wagte sie es ihre Mauern so weit zu senken, das man ihre Verzweiflung, ihren Ekel, ihren Hass auf sich selbst fühlen konnte.

Sie schrie so laut bis sie heißer war.

Ich konnte dabei ihr absolutes Grauen nachempfinden und dann beendete sie die Erinnerung mit einem Blick auf den toten Lupin und schloss ihre stumpf wirkenden Augen, unterbrach die von ihr inizierte Verbindung.

Fast übergangslos sackte sie kraftlos gegen mich, wobei ich mich im Sessel zurücklehnte, während sie es sich auf meiner Brust gemütlich machte, dabei schaffte sie es sich erstaunlich klein zu machen.

„Severus?“, wisperte sie leise in die sich über den Raum ausdehnenden Stille.

„Mhm…“, murrte ich nur als Antwort während ich meine Hand fest in ihren Rücken legte.

„Wenn du zweifelst, darfst du zweifeln, sagst du mir, warum?“, bat sie leise und fast brüchig.

„Ich glaube nicht, das du Lupin töten würdest….er ist….wer er ist!“, kam es kryptisch von mir, der ich sie noch immer erstaunlich sanft im Arm hielt, dabei ließ ich meine Zweifel durchklingen, das ich immer noch nicht glaubte, das Lupin wirklich tot war, daher verzichtete ich doch auch auf die Vergangenheitsform und blieb hier im jetzt, wenn ich von Lupin sprach!

Ja, ich zweifelte, ich gab diesen Umstand gerne zu, den der töte Körper der Leiche war schon erstaunlich hart, kalt und unnachgiebig gewesen, so als wäre die Leiche schon länger tot, auch wenn der Tote wie Remus Lupin ausgesehen hatte, zweifelte ich, dafür war dieses Mädchen auf dem Gebiet der Nekromantie zu bewandert, als das sie mit den Leichen nicht machen könnte, was sie wollte um ihr blind zu VERTRAUEN, das der TOTE da wirklich Lupin war, kannte ich sie zu gut.

Deshalb hatte mich mein erster Weg im Manor auch zuerst in die Bibliothek geführt, sprich ich hatte explizit nach einem bestimmten Wort gesucht, nach den „SoulGatherer“, den Seelensammlern, da ich davor schon die PrinceBibliothek auf den Kopf gestellt hatte, denn mich trieb die pure Neugierde mehr über diese sogenannten Menschen zu erfahren.

Aber wie ich es schon gewohnt war hatte ich eine Enttäuschung erlebt.

Es war frustrierend das diese Idioten vom Ministerium alles an Material zerstört hatten was es mal gegeben hatte. Unglaublich ärgerlich war es, denn nun wusste ich im Ansatz warum es ging, aber hatte immer noch nicht einen genauen Anhaltspunkt.

Ich fragte mich zaghaft selbst, ob das Biest überhaupt wusste, was sie da nun war?

Denn ihr stand bis auf die Blackbibliothek auch nichts weiter an Infomaterial offen wie mir, weil ich nicht glaubte, dass der Lord sie im Dark Manor frei schnüffeln ließ.

Somit warf ich einen abwägenden Blick auf meine Brust auf der sie lag und überlegte weiter wegen Lupin, denn natürlich gab es Hindernisse. Man brauchte eine Leiche oder einen Trank und, und, und, aber ich traute ihr sehr viel, wenn nicht sogar alles zu!

Klar sollte man sich auch von Lucius nicht erwischen lassen und man musste schnell sein!

Aber all das war sie. Sie war verwegen. Sie war schnell. Sie war strukturiert und sie war summa summarum ein Biest, das dies alles knallhart wagen würde, um Lucius die Stirn zu bieten.

Aber wie gesagt, ihr Eingeständnis in ihren Gedanken, der Schrei, zeigten mir durchaus, dass meine Vermutungen wohl in eine korrekte, richtige Richtung gingen.

Sollte sie Lupin wirklich gerettet haben?

Wenn ja, so hatte sie ihm immer noch alle diese Folterungen angetan und ihre Gefühle als sie es tat hätten mich eher glauben lassen, dass sie seinen Tod völlig gleichgültig hinnahm!

Sie war eine geborene Schauspielerin, auf der anderen Seite war sie noch jung. Für sie war gerade alles mehr oder weniger das „erste Mal“! Somit war ich mir sicher, dass sie uns alle wieder überraschen würde, indem sie beim nächsten Mal vollkommen kalt über allem stehen würde!

Eins musste man ihr nämlich wirklich lassen, sie lernte enorm schnell und war sehr flexibel, sonst wäre sie wohl auch schon längst zerbrochen bei dem was sie erlebt hatte und weiter erlebte!

Sie weinte nicht.

Weinen war etwas was ich an keiner Person zu schätzen wissen würde und sie enttäuschte mich nicht. Keine einzige Träne verließ ihre Augen, aber es wirkte als brauchte sie Nähe, menschliche Nähe und ich gewährte sie ihr ungewohnt großzügig, wobei ich gönnerhaft übersah, das ICH, das unter normalen Umständen weder wünschen noch zulassen würde!

Keine Silbe fiel mehr zwischen uns, bis sie als kleine, zusammengerollte Kugel auf mir einschlief, wie ich an ihrem plötzlich gleichmäßigen und tiefen Atemzügen entnahm. Währenddessen blickte ich in die Flammen und sinnierte über ihre, unsere Taten nach, die mir nur noch ein ironisches Schnauben entlockten.

So erinnerte ich mich, das auch meine Erlebnisse bei den Vampiren wieder gewohnt Grenzwertig gewesen waren, dies stand außer Frage, nur im Gegensatz zum Biest machte ich mir darüber keine Gedanken!

Passiert und Akzeptiert, das war meine Arbeit, war ich gewohnt zynisch, aber ich konnte mich nicht erwehren, dass ich mich dem Sarkasmus insoweit hingab, das ich mich damit konfrontiert sah, das ich nicht einmal weggehen und auf Reisen gehen konnte, ohne dass sich ein neues, leidliches Drama zwischen ihr und Lucius anbahnte.

Nach einiger Zeit öffnete sich bedächtig und leise auf ein mal die Tür und ich konnte einen auf Stille bedachten Lucius im Schein der nachmittäglichen, tiefstehenden Sonne ausmachen, der sich in die Gemächer des Biestes schleichen wollte.

Intersannt!

Wobei nach dem was ich in den Gedanken des Biest gesehen hatte, sollte es mich nicht wundern, wenn sollte es mich wundern, dass er das im Verließ nicht durchgezogen hatte!

Aber Lucius blieb abrupt stehen, als er unseres ungewöhnlichen Arrangements ansichtig wurde, dabei runzelte sich seine sonst so glatte Stirn. Das war das höchste der Gefühle was er an sichtbarer Überraschung zulassen würde, dachte ich sarkastisch, amüsiert über Lucius.

Sogleich fing er sich wie gewohnt rasch, sonst wäre er nicht der arrogante Pfau, der er war und bedeutete mir dann hochtrabend, stumm, dass er mich zu sprechen wünschte. Wir kommunizierten nur über unsere Blicke und minimale Gesten.

Ich wusste, es passte ihm nicht uns derart vertraut zu sehen, aber es war zu herrlich ihn zu ärgern!

Somit ließ ich mir absichtlich viel Zeit und warf erst einmal ein Blick auf ihr schlafendes Gesicht. Dies war etwas was mich doch glatt für vieles Entschädigte, dabei unterdrückte ich das sardonische Grinsen, das sich unweigerlich auf meine Züge schleichen wollte, als ich ein rascheln vernahm, da er sich nun fordernd nährte. Somit sah ich zu seiner Aufforderung nachzukommen.

Ich schob meine Arme unter ihre Beine, hob sie hoch und erhob mich dabei geschmeidig, vorsichtig. Nun lag sie in meinen Armen, da sie nicht wirklich etwas wog, war es eine leichte Last sie zu tragen und daher ging ich auf die offene Tür des Schlafzimmers zu, dabei folgte mir Lucius und schlug magisch die Decke, auf während ich sie hineinlegte, wobei sie nicht erwachte. Wie es schein forderte alles seinen Tribut.

Diese Szene erinnerte mich frappant an Draco, als dieser ein kleines Kind gewesen war und wir ihn gemeinsam ins Bett gebracht hatten.

Auch er war von mir getragen worden und Lucius hatte sich um die Bettdecke gekümmert, so wie er es auch jetzt gerade tat, indem er SIE nun erstaunlich fürsorglich zudeckte, bevor er mir mit einem knappen Nicken zu verstehen gab, das wir fertig waren.

Es war eine ironische Situation, dass wir uns jetzt nicht mehr zusammen um Draco kümmerten, sondern um das Biest! Aber auch wie damals verstanden wir uns blind.

Bis wir in unserem Salon saßen, sprach keiner von uns ein Wort. Erst als wir saßen klopfte Lucius Gehstockt seinen mich nervenden, tippenden Takt in den Boden, während dieser gewohnt arrogant das Wort ergriff.

„Lupin lebt?“, fragte er seidig, dabei schenkte er mir einen kalkulierenden, sehr skeptischen Blick aus eisgrauen Augen und ich erwiderte ihn standhaft, wobei ich mein Haupt leicht schieflegte und meine schwarzen Haare mein Kinn umspielten.

Severus Sicht ende


Zuletzt von queenie am Do Jul 05, 2012 3:51 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: 293. Schweigendes Verstehen   Kapitel 292-293 EmptyDo Jul 05, 2012 3:49 am

293. Kapitel Schweigendes Verstehen

Lucius Sicht

„Ich denke, JA!“, schnarrte Severus gewohnt zutraulich und klang dabei knurrig, wie ein glücklicherweise von uns gegangener und von ihm tief verachteter Köter.

Es war zu erheiternd, weswegen ich mein Glas anhob und prostete Severus belustigt und affektiert, ob dieser durchwegs spannenden Erkenntnis, zu.

Was sollte man anderes von dem Biest erwarten?

„Sie war gut!“, bescheinigte ich ihr gerade sehr gefühlskalt, dass sie gute Arbeit beim Foltern geleistet hatte.

„Sie versteht es die an sie gestellten Forderungen zur Zufriedenheit zu erfüllen!“, kam es betont kalt sowie gleichgültig von Severus.

„Erstaunlich, aber du hast Recht Severus! Sie war beeindruckend! Ich denken es hat ihr sogar Spaß gemacht!“, dabei kommentierte er meine Aussage mit einem sehr verächtlichen um nicht zu sagen skeptischen Schauben und ich erwiderte fast empört seinen süffisanten Blick.

„Wirklich, sie ging fast in ihrer Aufgabe auf!“, bekräftigte ich meine Vermutung.

„Wenn du es sagst Lucius, wird es so gewesen sein!“, erwiderte Severus recht gleichgültig, nüchtern in geflüsterten Ton. „Deshalb lebt er ja auch noch!“, spottete er und damit verstand er es mich m mit nur wenigen Worten wieder aus meiner Schwärmerei zu reißen. Er konnte so schrecklich profan sein.
Wie gesagt, ich hatte mir so etwas gedacht. Ich kannte SIE, auch wenn sie es verstand mich täglich zu erstaunen, so kannte ich sie doch gut genug, um ihr Handeln einschätzen und voraus sehen zu können.

Trotzdem hätte ich zum Beispiel nie erwartet, das sie derart akkurat und gekonnt Foltern würde mit einer Akribie und Raffinesse, das ich mich fragte, ob sie nicht doch schon heimlich geübt hatte.

Ihre kalte, gelichgültige und eisige Art war richtiggehend inspirierend gewesen! Sie hatte mich auch überraschte, weil ich nie damit gerechnet hatte Severus „SS“ Zeichen jemals auf ihrem Körper zu finden. Sie hatte nicht so gewirkt als würde ihr das Malfoy „M“ auf ihrer Haut behagen, aber wie es schien hatte ich mich geirrt.

Severus musste sie es explizit angeboten haben, denn er hätte dergleichen niemals von ihr gefordert, dazu war er …ja, zu was?

ZU nobel?

Das traf wohl am ehesten zu, denn anders als Draco wäre Severus niemals auf die Idee gekommen jemanden an sein Haus oder gar an sich zu binden!

Dass er es dennoch getan hatte und wenn auch nur nominell, war etwas was mich grübeln ließ!

Meine Reaktion darauf als ich es entdeckte?!

Zuerst war ich wütend gewesen, als ich da etwas erfühlt hatte, was da nicht hatte sein sollte, aber als ich Severus dort an dieser exponierten Stelle gesehen hatte, hatte ich schmunzeln müssen.

Die Stelle war so abgrundtief listig sowie verdammt böse gewählt, dass es einfach zu amüsant war. Ich verneigte mein Haupt vor derart viel tiefschwarzem sarkastischen Humor, der meinem so ähnlich war und dann hatte ich etwas getan was das Biest wiederrum überrascht hatte, weil ich das Zeichen liebkost hatte.

Es war wirklich stets wie ein Wettstreit der Eitelkeiten zwischen uns. Das Schöne war nur, das sie die Erste war die mithalten konnte, was sie wiederrum unheimlich anziehend machte!

Warum hatte ich sie nicht endlich genommen?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, in die ich so schön vertieft gewesen war, während ich den torfigen, scharfen, brennenden Geschmack de Whiskeys genossen hatte. „Du hast mein Zeichen entdeckt?“, durchbrach mit einer ungewöhnlich direkten Art Severus die harmonische Stille zwischen uns.

„Mhm…“, brummte ich nichtssagend und tippte mit meinem Gehstock weiter einen mir gelegenen Takt, genau wissend, dass es Severus nerven würde, er aber nichts sagen würde, sondern sich seine missbilligenden Furchen im Gesicht nur noch tiefer in seine Haut graben würden.

„Lucius?“, forderte er mich da schon ungeduldiger auf, wobei ich ihm ein spöttisches Heben der Augenbraue schenkte.

„Ungeduldig, wie ungewöhnlich Severus! Was willst du hören? Es steht ihr? Nun denn, so ist es! Das du schon immer narzisstisch warst, werde ich dir so hoffe ich, nicht sagen müssen, weswegen du ja wohl das Princewappen verändert hast und anstatt nur deinen Nachnamen als einzelnen Buchstaben zu nehmen, du gleich mit deinen Initialen aufwarten musstest. Doch das du dann noch unbedingt auf Salazar Slytherins anspielen musstest, das war wirklich sehr gewagt,… du „SS“!“, zog ich ihn bitterböse auf, aber bitte, ich war ein Malfoy, ich durfte das.

Und auch Severus Reaktion bestätigte mich wunderbar, weil er die Kiefer sichtlich schwer aufeinanderpresste. Er würde bestimmt gleich Zahnweh bekommen. Ich erlaubte mir eine diebische Freude über seine Verstimmung, aber ich zeigte sie nicht nach außen.

„Lucius!“, drohte er klirrend und tadelnd.

Das hatte Severus schon immer gekonnt, genauso wie ich es schon immer genauso gut ignorieren hatte können, indem ich ihm ein gerissenes Lächeln schenkte, das ihn zynisch aufschnaufen ließ.

„Was denn? Es liegt an einer exponierten Stelle, sehr bösartige! Armer Draco!“, perlte es gemein aber auch sehr samten von mir, dabei versuchte Severus nicht einmal seine süffisante Belustigung zu verstecken, die gerade doch in ihm aufkeimte als ich die delikate Stelle an der es lag erwähnte.

„Lucius!“, knurrte nun Severus erneut drohend, aber mit einer Prise Spott und ich rollte theatralisch die Augen weil ich mich gezwungen sah weiter darüber zu philosophieren.

„Ich hab sie zu nichts gezwungen und wenn SIE etwas anders behauptet, dann…!“, erklärte ich nun leicht verärgert, weil ich ahnte, dass er sehr genau wusste, was im Kerker passiert war und ich sein Zeichen ja nicht aufs geradewohl entdeckt hatte, sondern dafür ihr schon sehr nahe gekommen sein musste.

„Schwieg still, Lucius! Sprich das nicht aus! Bezichtige sie hier nicht der Lüge, sie hat mir nämlich alles gezeigt!“, hisste er sehr ungeduldig auf, dabei schenkte ich ihm ein mehr als ungläubiges Blinzeln, nach diesen unerwarteten Worten von ihm.

Sie hatte ihn in ihre Gedanken gelassen?

Das war wahrlich Unerwartet!

„So eschauffierend?“, kam es abwertend als Reaktion von mir, da ich überspielen wollte wie sehr es mich erstaunte, das sie ihn hatte in ihrem Gedanken sehen lassen. DAS hatte ich wirklich nicht erwartet!

„Ja! Denn HIER hat sie mir nichts verschwiegen und außerdem, wirst du es dir ab jetzt dreimal überlegen, wie und ob….“, führte Severus gewohnt ruhig und sehr kalt aus, das dieses Zeichen aber jetzt nicht nur ihm Rechte an ihr, sondern auch Schutz von ihm, für sie gab. Als müsste er mich explizit darauf hinweisen wie ICH sie, mein Familienmitglied, zu behandeln hätte!

Absurd!

Wobei es an sich nur eine Nettigkeit war, denn vor der Magie änderte es nichts. Sie war und würde eine Malfoy bleiben, diesen Zauber konnte man nur einmal wirkungsvoll anwenden, aber ich war dank unserer Familienzusammenzugehörigkeit bereit Severus damit einhergehende Rechte anzuerkennen!

Ich musste nicht, aber ich tat es!

„Du unterschätzt mich!“, fuhr ich ihm dann auch barsch über den Mund, was er aber zuließ und mir nur ein durchwegs sarkastisches und bösartiges Grinsen offenbarte. Mal wieder steckten wir zwei unsere Grenzen ab, dabei geschah so viel nonverbal, das wohl kein zweiter aus dem Gespräch schlau werden würde.

„Nie, Lucius nie! Aber du mich auch nicht!“, drohte er unverhohlen, was mich noch fester den Gehstock in den Boden rammen ließ. Er wollte also den Beschützer spielen, das stand ihm in meinen Augen, gar nicht gut zu Gesicht.

Aber ich neigte kurz und knapp mein Haupt, dabei fiel mein langes Haar über meine Schultern, aber auch Severus erwiderte diese Anerkennung und Zustimmung meinerseits.

Wir hatten eine Vereinbarung!

„Wir verstehen uns alter Freund, wir verstehen uns!“, resümiere ich süffisant schmunzelnd.

„Das tun wir! Wie immer alter Freund! Aber glaub mir, euch zwei muss man gegenseitig voreinander Schützen! DU wie SIE! Ihr bringt euch gegenseitig noch um, wenn man nicht auf euch aufpasst…!“

„Unsinn!“, begehrte ich aufgebraucht auf.

„Das ist es nicht! Und das weißt du nur zu genau!“, spielte Severus hinterhältig darauf an, dass das Biest mich weit trieb zu weit zugehen um sie zu dominieren. Ich sollte mich nicht vor Tatsachen verstecken, denn zu meinem unendlichen Leidwesen sprach Severus durchaus die Wahrheit. Bisher war er immer der gewesen, der mich bremste, in allem!

Es hatte begonnen als ich dem Biest das erste mal den Hinter versohlt hatte nach der Beerdigung ihrer „nicht toten Eltern“ als Severus mich mehr oder weniger von ihr runter gezogen hatte. Dann war sein „Aufpassen“ weiter gegangen als er im Verließ in der Zelle verharrt hatte um zu verhindern, dass ich zu weit ging und um sie zu versorgen, oder als er sie aus dem Gewölbe weggetragen hatte!

Ja, er war immer der Aufpasser im Hintergrund, also war ich gewillt großzügig über die unglaubliche Anmaßung hinwegzusehen, die Severus gerade laut aussprach und wechselte deshalb abrupt das Thema.

„Wirst du mir erzählen, wie es bei deinen Vampiren war?“, jetzt klang meine emotionslose fast gleichgültige Stimme geschäftig, was mir einen unverhohlenen anmaßenden Blick aus tiefschwarzen Edelsteinen einbrachte. Severus wirkte durchwegs amüsiert, aber seine Antwort zeigte, dass er es mir durchgehen ließ, da er etwas vor sich hin nuschelte das sich anhörte wie:

„Wie immer!“ Ich liebte es wenn Severus gesprächig war, ging mein Sarkasmus mit mir durch.

„Hattest du die Ehre wieder an ihrem „Dinner“ teilzunehmen?“, hauchte ich anzüglich, samtig und konnte es mir nicht versagen seine Schwachstelle zielgerecht zu finden, da er zwar durch seine unbewegte Maske nichts zeigte, aber ich sehr wohl an ihm wahrnahm, dass er noch ein Stückchen steifer in seiner Haltung wurde.

Interessant, denn das bedeutete also ein JA und das etwas bei dieser Orgie passiert war, was IHM und bestimmt auch IHR gar nicht gefallen würde.

Meine Laune besserte sich schlagartig über dieser erkennenden Offenbarung und so überschlug ich lässig meine Beine, dabei schenkte ich Severus nun ein sardonisches Lächeln.

„Wie immer!“, grummelte er schlechtgelaunt schon wieder. Leider waren seine Aussagen wenig informativ, die er in seinen nicht vorhandenen Bart grummelte.

„Wirst du es IHR sagen?“, wagte ich es wirklich ihn seidig, leise danach zu fragen, aber für meinen Takt erntete ich einen mörderischen Blick aus bösartig, schwarz funkelnden Augen, was mich betont gleichgültig meine akkurat gestutzten Nägel inspizieren ließ.

„Nein!“

„Das dachte ich mir, dass du das sagst!“, spöttelte ich nun und grinste belustigt meine Nägel an, etwas was Severus mit einem sehr abfälligen Schnauben kommentierte, aber ja, wir verstanden uns, es gab Sachen die nicht gesagt werden musste, NIEMANDEM!

Und das respektierte ich, na gut, nur bei Severus, aber von mir würde sie es nicht erfahren! Es reichte, dass ich es wusste!

Dann legte sich wieder kurz das bedeutsame Schwiegen über uns, bis Severus plötzlich die Stille durchbrach:

„Wir können dem Lord berichten, dass es gut läuft mit den Vampiren. Ich werde wieder bei Sanguini vorsprechen dürfen über eine eventuelle Zusammenarbeit!“

So wurde ich nun nüchtern und geschäftig von Severus über die wirklich wichtigen Geschehnisse gewohnt präzise Informiert.

„Erfreulich, dann werden wir uns morgen zum Lord begeben!“, entschied ich bestimmt.

„Ich freue mich!“, meinte Severus gewohnt sarkastisch, aber ich überging seine bissige Spleenigkeit gewohnt nonchalant, indem ich ihm ein breites, affektiertes Grinsen schenkte.

„Das dachte ich mir!“, gab ich nicht weniger ironisch zurück.

„Vielleicht interessiert es dich, dass SIE mit ihrem Trupp Nott gefunden hat! Alles deutet auf die „Zentauren“ hin!“, ging es weiter indem ich nun ihn von den Geschehnissen während seiner Abwesenheit in Kenntnis setzte, wobei Severus noch mitbekommen hatte, das Nott vermisst worden war, eine Tatsache die ihn ungefähr genauso sehr tangiert hatte, wie wenn ein Kessel in Slughorns Unterricht explodierte, also gar nicht!

„Das glaubst du doch selbst nicht!“, hätte ich über den abfällig, gehässigen Ton gekränkt sein können, wäre ich kein durchwegs von mir selbst überzeugter Malfoy!

„Nein, natürlich tue ich das nicht! Aber der Lord nimmt die Beweise so an wie sie ausliegen, was bleibt ihm anders übrig? Die anderen DeathEater wollen einen Schuldigen und schreien Zeter und Mordio! Es ist ein Affront sondergleichen, denn es an sich noch nie gab, das einer wagte Hand an einen der unseren zu legen!“, führte ich aus was eigentlich auch für Severus klar dalag.

Deswegen ließ sich Severus nur dazu hinab leicht sein Haupt zu neigen, bevor ich geschäftig fortfuhr:

„Wer es auch immer war, seine Spuren hat er gut verwischt, mehr als gekonnt! Somit blieben als Sündenböcke halt nur noch die Pferdchen! Was soll ich tun? Dolohov ist nun im erlauchten Kreis!“

„Hat er es endlich geschafft!“, schnarrte Severus gewohnt ironisch und verschlagen durch die Gegend blickend.

„Er hat es gefeiert!“, presste ich durch meine ärgerlich verzogenen Lippen, während mein Stock wieder hart auf dem Boden aufschlug.

„Ein wahrlicher Grund zu feiern!“, war in Severus tiefe Stimme ein sanfter Hauch des Zynismus zu vernehmen.

„Wobei mir gerade einfällt, aufgrund dieser neuen „Erkenntnisse“ die Zentauren betreffend, dürfte der Verbotene Wald nun etwas frequentierter werden!“, spielte ich gedankenverloren mit meinem Glas in der Hand, während ich auf das offensichtliche hinwies und Severus mit einem minimalen, zustimmenden Neigen seines dunklen Hauptes anzeigte, das er meine subtile Andeutung verstanden hatte und dafür sorgen würde, das die Schule sicher war.

„Wie schön zu sehen, dass wir uns derart gut verstehen, mein Freund!“, so schenkte ich Severus eines meiner selten gezeigten, freundlichen Lächeln als wir beide uns verstehend zuprosteten und dabei einen großen, einvernehmlichen Schluck tranken, bevor wir uns zu einem recht schweigsamen Abendessen mit Draco begaben.

Ein Abendessen, das ohne das Biest stattfinden würde, denn wie die Elfe mir und Severus berichtete lag sie noch immer schlafend darnieder!

Lucius Sicht ende

Hermiones Sicht

Ich rumpelte übergangslos hoch und fiel vor Schreck fast aus dem Bett…okay, ein Blick nach rechts und links…mein Bett?

Wie war ich in meinem Bett gelandet?

Ich erinnerte mich dunkel an Severus, aber danach war da nichts mehr!

Selten, dass ich derart tief schlief, aber vielleicht hatte ich das gebraucht?

Aber sollte ich wirklich glauben, dass mich Severus ins Bett trug?

Ich wagte es nicht, aber wer sollte es sonst getan haben?

Auf der anderen Seite fiel mir siedeheiß ein, das Lucius doch gewohnt diktatorisch zum Abendessen gerufen hatte, wobei die Erinnerung daran fast wie hinter einem dichten, undurchdringlichen Nebel lag was gesagt und getan worden war!

Vor allem das im Foyer mit den anderen DeathEatern lag recht im Finsteren. Ich hatte meine Emotionen so verdrängt, dass ich fast gar nichts mehr im Gedächtnis behalten hatte, ein unangenehmes Gefühl!

Aber ich wollte gar nicht so genau hinter den undurchsichtigen Nebel blicken. Es war feige, ich weiß, aber ich fühlte mich gerade danach mal nicht so offen und ehrlich mir selbst gegenüber zu sein.

Nur drängte sich mir wieder der Gedanke an das verpasste Abendessen auf.

Mist! Das hatte ich wohl eindeutig verschlafen! Komisch, das ich nicht geweckt worden war, denn Rücksicht auf mich, war das letzte was ich erwarten würde!

Aber das war mir jetzt egal. Wie auch immer. Ich sprang mit neuer Energie aus dem Bett und eilte ins Bad, aber ich fasste es nicht, heut war Samstag und schon wieder stand ein Großereignis an.

Momentan überschlugen sich die Ereignisse so, dass ich fast nicht mehr hinterher kam. Das hier sollten Ferien sein mit Entspannung, Ruhe aber mir schien das es für mich in Arbeit und Hetzte ausartete, aber jammern stand mir wohl noch weniger gut zu Gesicht.

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Ich suchte ein dunkelgrünes, eng geschnittenes, knielanges Etuikleid heraus, das kurze Flügelärmel hatte. Mein Dekoltee wurde von einem schönen V-Ausschnitt kombiniert, der von einem kleinen Stehkragen im Nacken und gerüschtem Stoff vorne eingerahmt wurde und auch mein Dark Mark im Nacken verbarg, was aber im Cottage eigentlich nicht nötig war. Ich fand das Kleid aus glänzendem Seidensatin genau passend für den Anlass. Dazu kombinierte ich helle, beige Pumps.

Kurz fiel mein Blick auf meinen Schmuck und mir wurde bewusst wie herrlich die Goldkette mit dem kleinen, grünen Stein dazu gepasst hätte, aber ich weigerte mich noch immer strikt sie wieder an zu legen. Diesen Sieg über mich, würde ich Lucius nicht gönnen und auch wenn in den Kerkern viel passiert war, oder auch alles hätte passieren können, bedeutete dies noch lange nicht, das unsere Meinungsverschiedenheiten beigelegt waren oder nicht mehr Eiszeit zwischen uns herrschte, denn das was er mir angetan hatte, hatte ich ihm trotz allem noch nicht vergeben. Ich würde jedenfalls nicht nachgeben, nicht nach allem was zuvor geschehen war.Gerade beim Ankleiden fiel mir ein, das vor allem für Draco ein ganz besonderer Tag war und ich beeilte mich noch mehr, dabei kam mir auch der Gedanke das Draco noch gar nichts wusste von Remus und dem was ich getan hatte. Oh Göttin, das würde etwas werden!

Draco wusste ja gar nichts, auch von Severus nicht, von Lucius nicht…. Auf das Gespräch freute ich mich nicht wirklich!

Ich tat mir grad gar nicht leid als ich meine die Haare vorsichtig betastete, da ich sie noch oben gesteckt trug, um zu kontrollieren ,das es gut aussah, während ich in den Salon hastete, nur um im Lauf abrupt innezuhalten, weil Draco lässig an meinem kleinen Sekretär stand und mir nonchalant eine Kaffeetasse entgegen hielt.

„Draco…“

„Überrascht? Darf ich jetzt gar nicht mehr hier sein? Nur zur Info, ich wohne hier!“, schnarrte Draco mir recht kühl entgegen, dabei wirkte sein schiefes Grinsen fast melancholisch, als er mir diese zweifelnden Fragen stellte.

„Was ist mit dir? Das ist doch selbstverständlich, dass du hier sein darfst!“, antwortet ich schnell versöhnlich, da ich versuchte meinen Fauxpas zu tarnen, den ich gerade begangen hatte.

Ich eitle rasch auf Draco zu, nahm ihm mit einem sachten Lächeln die Tasse dankbar aus der Hand, dabei hauchte ich noch schnell einen flüchtig, zarten Kuss auf seine skeptisch verzogenen Lippen.

Aber was sollte ich tun? Dracos persönlicher Anblick hatte mir nach Gestern tatsächlich einen Magenschwinger der unangenehmen Sorte verpasst, da es mir in Erinnerung hervor rief, was ich zu tun bereit gewesen war, somit drehte ich mich zum Fenster, um auf den fantastisch weitläufigen Garten zu blicken und nippte gedankenverloren an dem munter machenden Getränk.

Ich wusste nicht warum, aber ich hatte anders als bei Severus Anblick ein schlechtes Gewissen, wenn ich Draco ansah und wusste was von meiner Seite aus im Verließ hätte passieren können, wenn Lucius mich nicht zurückgewiesen hätte.

Natürlich nicht weil ich Draco gegen Lucius eintauschen wollte, sondern weil ein Grund dahinter stand und dieser heiß Remus!

Aber ich bezweifelte stark, das Draco das ähnlich sehen würde. Das was mir bei Severus erstaunlicherweise spielend leicht gefallen war, ihm die Geschehnisse im Kerker zu zeigen, ihn miterleben und sehen zu lassen was dort passierte war, das fiel mir bei Draco gerade unheimlich schwer.

„Was ist mir dir, Hermione? Ich wundere mich nur, das du die ganze Zeit großzügigst entschuldigst bist! Du warst fast 24 Stunden am Schlafen!“, durchbrach Draco die aufziehenden Stille fordernd.

„Wie meinen?“, riss er mich aus meiner Versunkenheit, wobei ich ihm einen scharfen Blick über meine Schulter zuwarf.

„Wie ich es sage! Severus ist seit gestern wieder da! Ich nehme an, das hast du gar nicht mitbekommen! Wir haben gestern Abend groß im Salon gespeist, aber du kamst nicht. Als ich gewagt habe zu fragen „Wo du bleibst!“, hat mir Vater bedeutet, das alles seine Richtigkeit hätte und WIR dich schlafen lassen sollten…“, erzählte er mir nun fragend und das eben Gesagte ließ ihn gequält das Gesicht verzeihen. „…weißt du, ich hasse es wenn Vater mir derart offen verbietet zu dir kommen und du hättest sehen sollen als ich beim Frühstück war und du wieder gefehlt hast…ungewöhnlich für dich Liebling, wurdest du wieder von ihm damit entschuldigt, das du den Schlaf brauchen würdest….“, hörte er sich zum Ende hin deutlich ungeduldig an, somit wollte ich mich Draco stellen und wandte mich entschlossen zu ihm um.

„….und jetzt glaub mir bitte, wenn ich leicht verwirrt bin?!?! Seit wann nimmt Vater Rücksicht auf dich? Und vor allem, warum?!?! Das passt ja so was nicht zu ihm! Was ist passiert?“, zeigte sich der Argwohn in Dracos ganzer, angespannter Haltung, während er mit seiner Präsenz die Mitte des Raumes einnahm. Ich strich mir eine der sich kringelnden Locken aus der Stirn, bevor ich ansetzte zu antworten.

„Tja, du warst doch mit Lucius bei Dolohovs Party?“, fragte ich zaghaft nach und drehte mich unter seinem eisgrauen Blick dann doch wieder um. Nun blickte ich wieder aus dem großen Fenster, da es mir dann doch zu heikel war ihn anzusehen, während ich als Erwiderung ein sehr abfälliges Schnauben hörte.

„Oh ja, leider! Der Typ hat das anscheinend schon länger geplant oder sobald das mit Notts verschwinden klar war, angefangen das geplante umzusetzen! Der konnte es gar nicht abwarten zu unserem elitären Club dazuzugehören!“, troff Dracos Stimme nur so vor Ironie.

„Und dann…?“, wandte ich ihm mein Profil zu, wagte es aber immer noch nicht ihn näher anzusehen, nicht wissend, wie ich mein Geständnis groß beginnen sollte, da Draco ungewohnt bewegt wirkte, vielleicht auch wegen dem was heute noch im Cottage passieren sollte?

„Was? Ich blieb lange! Ich kam, glaube ich, erst um vier Uhr oder so zurück. Es waren einige Durmstrangs anwesend, dort sind auch Ferien!“, war es wie ein Kübel Eiswasser der über mir ausgegossen wurde und somit wirbelte ich bei seinen lapidar dahingesagten herum, denn schließlich und endlich war Lucius sehr viel eher heimgekehrt.

„Du hast dich amüsiert? Und Lucius?“, wisperte ich rau und konnte an seinem vor Zweifel zu Schlitzen verengten Augen entnehmen, dass es ihm gar nicht gefiel, wie wir uns grad belauerten und wenig offen miteinander sprachen.

„Keine Ahnung, er war bei anderen Leuten und… amüsiert würde ich nicht sagen…WARUM?“, wisperte er verdächtig, wobei ich ihm nun doch betont gleichgültig in die Augen blickte, die von einem aufziehenden Sturm sprachen.

„Arch… nur so, verzeih, das sollte keine Unterstellung an dich sein!“, würgte ich fast meine Entschuldigung heraus und eine Unterstellung, das er sich amüsierte hatte, sollte es wirklich nicht sein, da man mir eher unlautere Methoden unterstellen konnte, weil ich mich schließlich mit Lucius „amüsiert“ hatte und nicht andres herum.

Aber jetzt verstand ich es etwas besser, denn es wirkte als hätte sich Lucius wirklich über Dolohovs Aufstieg geärgert und hätte seine rasende Wut an Remus auslassen wollen.

„Hörte sich aber so an!“, brummte Draco sichtlich verärgert.

„Nein, das sollte es nicht sein! Und lass bitte deine Laune nicht an mir aus, weil Lucius sich wieder seltsam benimmt!“, wiegelte ich bestimmt ab, bevor ich den letzten Schluck des Kaffees gierig trank.

„Ich möchte aber wissen, was vorgefallen ist!“, zeigte Draco, das er eine verdammt fest zubeißende Klapperschlange war, indem er nicht lockerließ, was verständlich war, aber eine Sache die mir wirklich schwer über die Lippen ging!

Aber es ihm zu zeigen wie Severus, war mir ein Ding der Unmöglichkeit, vielleicht weil Lucius sein Vater war?

„Natürlich, das versteht sich…ich werde es dir auch sagen, aber lass mir die Zeit im Cottage werden uns auch Fragen erwarten, dann bietet es sich an!“, versuchte ich in meinem Ton viel Verständnis und ein Versprechen einfließen zu lassen.

„Jetzt bin ich neugierig…“, blinzelte Draco konsterniert, bevor er mich schief angrinste.

„Ich weiß, aber nun komm, es ist gleich 11 und wir sollten nicht zur spät kommen, schließlich bist du heute wichtig!“

„Mähhhh….“, murrte er und da musste ich dann doch auflachen, als ich Dracos gequälte aber ehrliche Reaktion serviert bekam. Er freute sich tatsächlich sehr.

„Du …Hermione warte mal, sag mal bevor wir gehen, möchte ich wissen…muss ich wissen!...also ähm, ist Vater…hat er?“, erlebte ich zum ersten Mal einen sehr verunsicherten, sprachlosen und nervösen Draco, etwas was ihm gar nicht stand, denn er wollte mich gar nicht genau ansehen.

So musste ich mir leidvoll fest auf die Zähne beißen, da ich gar nicht wusste was ich darauf antworten sollte, denn alles Beschwichtigende wäre eine Lüge gewesen und Draco anlügen war keine Option.

„…das bekommen, was er will? Draco, NEIN, das hat er nicht!“, wisperte ich leise, denn das er es nicht bekommen hatte, war nicht mein Verdienst und lag einzig und allein daran, das er, Lucius zurückgetreten war!

Da dieser tyrannische Despot sehr klar erkannt hatte, das ich es nicht getan hätte, weil ich vor Glückseligkeit seinetwegen dahingeschmolzen wäre, sondern das ich mich für Remus verkauft hätte und da, war anscheinend dann selbst Lucius augenscheinlich zu stolz für. Das hatte ich ja gar nicht erwartet, war in Gedanken mein giftiger und durchwegs sarkastischer Kommentar.

„Okay!“, hauchte Draco leise, selbst nicht wirklich überzeugt zurück und hielt mir auffordernd seinen Arm hin, den ich vorsichtig ergriff, nachdem ich die Tasse auf einem Board abgestellt hatte.

Somit machten wir uns in einer sehr eigentümlichen Stimmung auf den Weg, wobei ich gar nicht genau wusste was mich dort im Cottage nun erwarten würde und ich stellte mir die bange Frage, was würde Draco von mir denken, wenn ich anfing im Cottage zu beichten?

Denn das die Connection nach meinem gestrigen Auftritt keine Fragen an mich hätte, war mehr als unwahrscheinlich!

Aber einmal Beichten an einem Tag reichte, ich wollte reinen Tisch machen und kein Stückwerk servieren!

Ich erkannte ganz klar, jetzt vor ihm, Draco zu beichten wäre vielleicht schlauer gewesen, aber ob man es glaubt oder nicht, ich wollte mich nicht rechtfertigen, da war ich wieder die sture, verbohrte Frau die ich zumeist sein konnte!

Auf der anderen Seite hatte ich es nicht leicht, aber ich wollte es wohl auch nicht leicht haben!

Schließlich hatte ich auch akzeptiert, dass Draco das Mädel im Gewölbe gefickt hatte, um zu tun was man von ihm erwartete! So sollte das was zwischen Lucius und mir passiert war und bei dem, gar nicht wirklich etwas passiert war, nicht wirklich zur Debatte stehen, verdammt!

ODER?

So kamen wir gemeinsam am Cottage an.

Es ging ein leichter Wind, eine Brise, die mir die gelockten Strähnen über die Haut streichen ließ, während wir auf das Haus zuhielten. Es herrschte ein angespanntes, ungemütliches Schweigen, kein gutes Vorzeichen, aber ich war gerade eh nicht am besten aufgelegt.

Wir traten in ein fast leeres Wohnzimmer. Die Türen zum erblühenden und herrlich anzusehenden Garten standen weitgeöffnet offen, sodass wir die aufgeregten Stimmen im Garten hören konnten, die gerade dabei waren alles zu dekorieren, aber somit sahen wir uns auch mit Daphne im Wohnzimmer konfrontiert, die in Dracos Sessel saß und die sonnige Wiege anstieß in der ihr Sohn selig schlummerte.

„Draco…HERMIONE, schön das ihr da seid!“, begrüßte sie uns mit einem sachten, zurückhaltenden Lächeln, während sie mir einen abwägenden Blick schenkte. „…du hast gestern mit deinem… Blitzbesuch für große Unruhe gesorgt!“

„Ist das so?“, fragte Draco sofort, währenddessen sein argwöhnischer Blick zwischen uns beiden Frauen hin und her ging.

„Und?“, wollte ich eigentlich nur das Elementare wissen und erwartete Fakten, wobei ich Dracos Frage überging.

„Er lebt! Ich bin gut geworden, dank deiner Ausbildung! Und sagen wir es so, es bedurfte allem was ich gelernt habe! Aber Dobby und alle denken, dass er wieder wird! …Was ist passiert?“, sprach sie selbstsicher, wenngleich auch sehr ruhig.

Damit überraschte mich Daphne mehr als positiv, da sie so erwachsen und auch in sich ruhend wirkte, auch wenn ihre missbilligend blickenden Augen erzählten, das sie es nicht guthieß, was mit Remus passiert war, so zeigte sie ihre Meinung nicht, sondern legte nur fragend und interessiert den Kopf schief.

„Das wüsste ich auch zu gerne!“, perlte es sarkastisch aus Dracos aristokratischen Mund, der sich gerade zu einem sichtbar schlechtgelaunten Schmollmund verzog, da er sich sehr außen vor vorkam. Es war zu amüsant wie er sprach und ich musste wirklich gegen ein fast hysterisches Kichern ankämpfen.

In dem Moment drängten alle anderen durch die Glastüren hinein und blieben abrupt stehen als sie unserer Ansichtig wurden. Es war eine eigentümliche Stimmung, da sie mir durchaus abwägende, zweifelnde und misstrauische Blicke zuwarfen, was nicht verwunderlich war nach gestern und in die Haltung passte die, die auch Draco mir gegenüber beibehielt, was mich doch glatt veranlasste etwas von gewordener Mutter, Babywiege und Draco wegzutreten.

Ich fühlte mich gerade so Isoliert und getrennt von den anderen, das es fast körperlich wehtat und mich veranlasste, das ich mir am liebsten schützen die Arme um meinen Leib geschlungen hätte, was ich aber natürlich unterließ.

„Hermione!“, „Schönste!“, „Was war das gestern?“, „Ihr seid da!“, „Endlich!“, sprudelte es aufgeregt aus dem Pulk, als sich Draco mit einem genervten Seufzer auf die Couch schmiss und ich gefangen in meiner unwohlen Stimmung zum Kamin ging.

Ich brachte die anderen auf Abstand, dabei blickte ich verloren in die flackernden Flammen, da in dem Kamin trotz des schönen Wetters ein Feuer prasselte und lehnte mich dann an den Sims, hoffend so vielleicht Wärme zu finden.

„Es wäre schön schon mal alleine zu erfahren von WEM ihr zum Teufel redet!“, brauste nun Dracos leicht wütend anmutende Stimme durch den Raum und ließ alles überrumpelt verstummen.

„Wie, DU weißt es nicht, Malfoy?“, hauchte Harry als erster entsetzt und klimperte hinter seiner runden Brille ungläubig, dabei ging sein unsteter, fragender Blick zwischen mir und Draco hin und her.
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