When Hermione Fights
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 Kapitel 44-45

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Kapitel 44-45 Empty
BeitragThema: Kapitel 44-45   Kapitel 44-45 EmptyDo Feb 09, 2012 12:53 am

Draco dormiens nunquam titillandus oder kitzle nie einen schlafenden Drachen

Snapes Sicht
Ich hatte mich nach langem dazu entschieden mal wieder einen der monatlichen Rapports abzuhalten, die in meinem Haus normal waren. Ich führte das Haus der Schlangen mit Disziplin und Strenge, nicht so wie die anderen Hauslehrer, die keine Erziehung vermittelten und wir wussten ja, was dabei herauskam, siehe Potter und Wiesel, zeigte ich mich durchwegs gehässig! Die Slytherins konnten an sich bei mir so lange tun und lassen was sie wollten, solange sie das Inventar nicht zerstörten und nach außen als Einheit auftraten und ihre schulischen Leistungen genügten, aber kontrollieren tat ich sie immer. Denn nur so ertrug ich es, mich mit diesen kleinen Dummköpfen auseinanderzusetzen. Und auch meine schlechte Laune, betreffend Granger und was diese von Draco wollte, hatte mich heute hierhergeführt. Ich wollte noch Draco warnen, von diesem durchaus anziehenden und zu Dummheiten verleitenden Flittchen Granger die Finger zu lassen, denn wer sich mit jemandem Stupiden, wie Black einließ, dem war nicht mehr zu helfen, dachte ich verächtlich und zog meine Mundwinkel indigniert herab, da bei diesen Gedanken meine Laune noch mehr sank.

Oh, da kamen schon wieder diese detailreichen Bilder von ihr und Black, ganz schnell an was Anderes denken, befahl ich mir brüsk! Und so stand ich in dem gut gefüllten und lärmenden Gemeinschaftsraum meines Hauses und durfte sehen, wie er sich immer mehr füllte, da ich immer eine komplette Anwesenheit des Hauses zum Rapport wünschte.

„Wo ist Mr. Malfoy?“, fragte ich niemanden bestimmten von oben herab, denn er war immerhin der Führer des Hauses Slytherin und musste mir Rechenschaft ablegen.

„Äh, in seinem Zimmer, Sir!“, trat ein unsicher erscheinender Blaise Zabini aus der Masse und antwortete vorsichtig auf meine Frage.

„Dann holen Sie ihn!“, befahl ich unwirsch. Ich konnte sehen, dass der Junge über diesen Befehl nicht glücklich war, aber sich in sein Schicksal ergab und nun diesen Auftrag erfüllend, lustlos zu den Schlafsälen der Jungen trottete. Als wüsste er schon jetzt, dass Draco die Störung nicht zu schätzen wissen würde. Ich hob meine dunklen Augenbrauen überlegend, Zabini war sonst sehr viel lebhafter, aufgeschlossener und nicht so passiv und defensiv….

Meine doch so endlose und auch gutmütige Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt und meine Augen huschten taxierend durch den ansonsten tadellosen Raum, mit der unruhigen Masse vor mir. Was dauerte da so lange? Ich hasste es zu warten und so lief ich vor den Kamin entnervt auf und ab. Ich war hier der Professor! Wo blieb Draco so lange, was nahm er sich heraus? Ich hatte Zabini schon vor fünf Minuten wieder vorsichtig hereinschleichen sehen. Er war wie ein geprügelter Hund dahergekommen und hatte sich in einer finsteren Ecke versteckt, wie ich zu meiner Verwunderung mitverfolgen hatte dürften. Mein Haus und ihre Einwohner erschienen mir heute sehr seltsam, unausgeglichen und unsicher, für Slytherins sehr untypisch! Was war hier heute Abend passiert, dass hier alle rumschlichen als würden sie über Scherben laufen? Mein Misstrauen war geweckt und ich war es gewöhnt auf meine Instinkte zu hören, somit wagte ich mich auf das Gespräch mit Draco verhalten zu freuen.

Da würde mir Draco einige Fragen beantworten müssen. Wo blieb dieses unnütze und verwöhnte Kind nur? Ich hatte ihn doch so erzogen, dass pünktliches Erscheinen ein Zeichen der Höflichkeit mir selbst gegenüber war. Meine Laune erreichte einen Tiefpunkt und wenn ich in die belämmerten Gesichter der Slytherins schaute, hob sie sich nicht wirklich, denn es hielt mir vor Augen, mit was für minderbemittelten Idioten ich mich herumschlagen musste. Ich sollte sie nicht anschauen!

Ah, da endlich, ich durfte sehen, wie Draco typisch wie Lucius mit langsamen, geschmeidigen Bewegungen auf mich zuschritt, nur nicht hetzen lassen, ja, so ignorant waren Malfoys, unglaublich selbstverliebt, manchmal nicht auszuhalten! Und der Junge wurde immer mehr wie sein Vater! Ich verzog leidend das Gesicht, das war wahrlich eine bittere Pille der Erkenntnis, die ich zu schlucken hatte. Obwohl, eigentlich hatte er das Potential seinen Vater zu überflügeln, da er noch so etwas wie Gefühle besaß. In ein paar Jahren konnte Draco ein besserer Politiker und Taktiker sein und auch noch ein starker, nicht zu unterschätzender Kämpfer. Und der Junge wusste das, das sah ich ihm schon auf hundert Metern an seinem selbstgefälligen Gesichtsausdruck an! Malfoys und ihr Ego, eine endlos leidliche Geschichte. Gibt es da noch was zu sagen? Das kam bestimmt durch das zu reine Blut, dachte ich verächtlich. Verdammt aber auch, wir hatten ihn zu gut trainiert. Er war sich selbst zu sicher. Aber das war auch nicht mehr zu ändern und somit zuckte ich innerlich resigniert die Schultern. Aber deshalb ließ man noch lange keinen Severus Tobias Snape warten, wär ja noch schöner!

„Professor Snape, herzlich willkommen. Wie Sie sehen, dürften mittlerweile alle anwesend sein?“, begrüßte mich der Chef des Hauses souverän. Ja, wir Slytherins hatten andere Regeln als die anderen Häuser, wie ich fand bessere.

„Wo waren Sie so lange, Mr. Malfoy?“, schnarrte ich ihm ölig entgegen.

„Auf meinem Zimmer, Sir!“, kam es flott von ihm, als ich stutzte, was war das hinter ihm? Ich versucht um ihn herum zu sehen, aber er ließ mich nicht schauen, stellte sich komisch breit machend hin, das sorgte dafür, dass sich meine dunkle Augenbraue lüpfte. Was beliebte der Bengel für ein Spiel zu spielen? Das ließ doch gleich wieder meine Instinkte anspringen. Was wollte der kleine Draco vor mir, seinem Patenonkel, verbergen?

„Gibt es etwas Erwähnenswertes?“, fragte ich alle Slytherins, deren sehr verhaltenes und zurückhaltendes Verhalten mir erst jetzt richtig auffiel, wo ich meine Aufmerksamkeit von Draco weglenkte und was ich sah gefiel mir nicht. Ich durfte beobachten, wie sie ein hübsches Mädchen, mit langem, weißsilbrigem Haar mieden, als hätte es die Pest! Ich runzelte verwundert die Stirn und zog die Augenbrauen hoch, denn das war selbst für Schlangen komisch, wenn ich, ihr Professor, da war um sie zu kontrollieren, hielten sie alle zusammen. Ich durfte sehen, wie sie sich nun sachte in Bewegung setzte und sich seelenruhig bei Zabini, Nott, Parkinson und Co. auf der Couchlehne niederließ. Umgehend wurde ich argwöhnisch, als ich bemerkte, wie sich die Gruppe um Zabini verspannte, auch konnte man die unnennbare, atmosphärische, gespannte Stimmung, die im Gemeinschaftsraum herrschte, fast mit Händen greifen. Was ging hier ab? Ich mochte ein Lehrer sein, aber minderbemittelt war ich noch lange nicht und so senil wie Minerva und Albus, also dafür war ich dann doch noch ein paar Jahre zu jung!

Moment mal, kannte ich dieses Mädchen überhaupt? Nicht, dass ich mir die Schüler wirklich ansah, was interessierten die mich, aber die Schüler meines Hauses kannte ich dann doch! Auch nahm ich doch viel nebenbei auf und dieses Gesicht kam mir eindeutig unbekannt vor, außer, dass sie augenscheinlich Malfoyblut in den Adern hatte, das ging aber nicht! Was wurde hier gespielt? Meine rasenden Gedanken wurden unterbrochen, da mich Draco ansprach.

„Professor, es gibt nichts erwähnenswertes, kann ich sonst noch was für Sie tun, Sir?“, fragte Draco viel zu zuvorkommend, da wollte man ja fast brechen!

„Mr. Malfoy, was spielt sich hier ab? Die Slytherins verhalten sich ungewöhnlich, um nicht zu sagen atypisch?“, perlte es sarkastisch über meine Lippen, als ich der verschüchterten Masse einen verachtenden Blick sandte, unter dem sie sich zu winden schien. Ich konnte sehen und hören, wie ein aufgeregtes Tuscheln einsetzte, nach meiner Frage. Okay, was war hier los? Hier war eindeutig etwas im Busch und das sprang mir überdeutlich ins Gesicht.

„Nichts anderes als sonst, Sir!“, meinte Draco lapidar, dabei blickte mich mein verschlagener Patensohn mit seinen grauen Augen vertrauensvoll an und versuchte so zu wirken als könnte ihn kein Wässerchen trüben. Oh Draco, was verbirgst du? Dafür kenn ich dich zu lange und dafür bist du noch lange nicht gut genug, um mich zu täuschen, dabei warf ich ihm einen kalkulierenden Blick zu.
„Mr. Malfoy, ich denke, das kann ich besser bewerten, anscheinend wissen Sie nicht was in Ihrem Haus passiert“, tadelte ich gehässig, somit durfte ich beobachten, wie ein Sturm in den grauen Augen aufzog. Ich hatte ihn vor seinem Haus herausgefordert und das konnten Malfoys gar nicht leiden, aber ich mochte es auch nicht verarscht zu werden!

„Professor, das muss ich von mir weisen, ich halte das Haus in meiner Hand“, klirrte es kalt und ich konnte sehen, wie gereizt er über meine Anschuldigung war, obwohl er sich in seinem Verhalten nichts anmerken ließ. Die Slytherins zogen noch mehr den Kopf ein, falls dies noch möglich war. Was sehr untypisch war, war dies doch normalerweise ein eitler, stolzer und forscher Haufen, der immer den Kopf hoch erhoben durch die Gegend trug. Auf seine Selbstbeherrschung konnte Draco stolz sein und ich war auch stolz auf ihn, da ging einem doch glatt das Herz auf wenn man sah, dass nicht alles vergeben Liebesmüh gewesen war. Er stand da wie ein Anführer mit gerader Haltung und wirkte alles andere als unsicher.

Ich konnte auf einmal einen leichten Lufthauch hinter mir spüren, weswegen ich mich abrupt umwandte, dann sah ich das weißblonde Mädchen in meinem Rücken die Treppen hinaufschleichen und den Ausgang ansteuern. Ich konnte nun erleben, wie sie uns den Kopf zuwandte und mir direkt in meine Augen sah, mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen und einem verwegenen Ausdruck in den ausdrucksstarken, grauen Augen. Das war doch ganz klar keine Slytherin, da war ich mir nun absolut sicher, denn die kannte ich ja dann doch ein bisschen mehr vom Sehen, als die anderen Idioten, die diese Schule bevölkerten und mit ihrer unerträglichen Anwesenheit beehrten.

„Professor… Sir?“, konnte ich Draco hören, der meine Aufmerksamkeit erreichen wollte und so bekam ich mit, dass im Raum eine vollständige, gespenstische Stille herrschte, obwohl alle Schüler sich in dem Zimmer drängten, das war nicht normal. Schon vorher war es ruhig gewesen, aber jetzt kam es mir vor, als würden die Slytherins sogar den Atem anhalten. Was wurde hier gespielt? Alle blickten zum Ausgang, starrten das Mädchen wie eine lebende Fata Morgana an. Und auf einmal machte es Klick. Sollte ich mich vor mir schämen, dass ich so benebelt und blind war? Da es mir erst jetzt, wie Schuppen von den Augen fiel. Die Einzige, die hier absolut nichts verloren hatte, aber mal wieder nicht hören konnte, konnte nur eine einzige, unverfrorene Person sein.

Granger!

Dieses Mädchen, das gerade zu flüchten versuchte, war Granger! Ganz eindeutig, Granger, die es sich mit meinem Patensohn in dessen Zimmer gemütlich gemacht hatte. Diese Schlampe, brauste es in mir auf. Was fiel ihr ein, sich über mein Verbot hinwegzusetzen? Auch wenn sie nicht wie sie selbst aussah, sie war die Einzige die es wagen würde, die dreist genug wäre, es zu wagen sich ins Feindesland zu begeben. Und die Schlagen wussten, dass jemand hier war, der hier nichts zu suchen hatte, so wie sie sich benahmen. Was war hier passiert? Was für Spielchen wurden hier gespielt? Was fiel ihr ein, sich über meine eindeutigen Befehle hinwegzusetzen? In mir begann es zu brodeln und meine gut unterdrückten Gefühle drohten wie beim Ausbruch eines Vulkans herauszubrechen. Ich hatte ihr eindeutig klar gemacht, dass sie sich von Draco fernzuhalten hatte, sie war nicht gut für ihn und was tat sie? Oh, ich hätte ihr das Messer noch tiefer in den Leib rammen sollen, anstatt sie zu heilen.

Ich glaube, Draco konnte gerade in meinen Augen lesen, dass ich sie enttarnt hatte und ihren Tod auf sehr kreative und besonders schmerzhafte und langwierige Weise plante. Kurzentschlossen setzte ich zum Sprung an, um sie mir zu schnappen, denn ich würde sie nicht entkommen lassen…

„Bleiben Sie sofort stehen! Was fällt Ihnen ein? Habe ich Ihnen nicht verboten sich ihm zu nähern?“, schrie ich dem Mädchen wütend entgegen, das doch tatsächlich die Dreistigkeit hatte, sich kurz vor dem Durchgang umzudrehen und mich verrucht anzulächeln und die Hand provokant zu heben und zu winken.

Winken!

„Miss…“, zischte ich wutentbrannt auf. Ich wollte gerade lossprinten und sie mir packen, denn sie würde mir nicht entkommen und erst recht nicht meinem Zorn, da fuhr Draco dazwischen.

„Severus!“, kam es bestimmt und Draco sprang vor, packte mich grob am Oberarm und hielt mich festumschlossen. Seine starken Finger bohrten durch meine Kleiderschichten in mein Fleisch. Dass er schon so erwachsen war, dass wir uns von Angesicht zu Angesicht nun anstarrten, hatte ich bisher großzügig übersehen. Draco war kein Kind mehr, wie mir jetzt schlagartig bewusst wurde.

„Mr. Malfoy, was fällt Ihnen ein? Lassen Sie mich auf der Stelle los!“, befahl ich eisig, dabei blickte ich ihn kalt an.

„Natürlich, gleich Professor, Sir!“, meinte er mit hörbar entschuldigender Tonlage, aber trotzdem hielt er mich immer noch eisern fest, wandte jetzt den Kopf zu Granger, welche mit eiskalter Ruhe da stand und unbewegt und mit perfekter Maske wartete, obwohl sie hier im Feindgebiet war und um sie herum eine Menge Schlangen standen, von denen sie feindselig angestarrt wurde. Schlangen, die sie augenscheinlich nicht erkannten und sich wunderten, dass aber ich, ihr Professor, sie sehr wohl erkannt hatte. Erstaunlich war dieses Mädchen. War es ihr bescheuerter Gryffindormut, oder einfach Dummheit, die sie nicht vor mir wegrennen ließ?

„Geh… ich kläre das mit ihm, wir sehen uns, Liebling“, sprach Draco über seine Schulter und erzeugte damit bei mir ein mich perplex zurücklassendes Gefühl, vor allem dieses Kosewort wollte mich brechen lassen.

„Was fällt dir ein Draco?“, zischte ich nun privat, da ich seinen Vornamen nützte, etwas was ich sonst unterließ. „Und Sie bleiben, wo Sie sind Miss…“, ich wollte und konnte sie vor den anderen Slytherins nicht enttarnen, also verbiss ich mir ihren Namen. Das hatte sie gar nicht verdient, dieses Luder.

„Geh! Hör nicht auf ihn!“, fiel mir Draco brüsk ins Wort. Was wagte er sich? Aber ich konnte sehen, wie sich Granger die Hand an die Brust führte und das Haupt leicht senkte. Was sollte das? Sie unterwarf sich seinen Anweisungen mit einer reinblütigen Respektsbekundung… dieses, dieses Biest, wenn ich sie in die Finger bekommen würde, würde ich ihr ihren schlanken Hals genüsslich umdrehen ganz, ganz langsam und oh ja, es würde mich befriedigen und wie!

„Wie du wünschst Draco, bis dann, Professor, Sir!“, meinte sie höflich, aber auch sichtlich belustigt und huschte rasch aus dem Raum. Als sie denn endlich entschwand, riss ich mich mit einem bestimmten Ruck von Draco los und er ließ es geschehen. Mann, war ich wütend, ich durfte jetzt auch eine verschreckte und ungläubige Masse von Slytherins betrachten, die mit der Situation nichts anfangen konnten. Dass die verwirrt waren, glaubte ich ihnen gerne, denn so eine

Auseinandersetzung hatte es hier noch nie gegeben. Die beiden Oberhäupter des Hauses Slytherin, der Hauslehrer und der Hausvorstand, hatten eine Meinungsverschiedenheit, einen Machtkampf. Sie starrten uns nur zum Teil furchtsam und ängstlich an, was mir grad so was von egal war! Ich würde mir jetzt Draco kaufen, also baute ich mich in meiner durch und durch finster gewandeten Erscheinung vor ihm auf und blickte ihn verachtend sowie eisig kalt an.

„Was willst du von ihr? Du kennst sie nicht! Sie ist ein skrupelloses, manipulatives Miststück, ein Biest! Du darfst ihr nicht vertrauen“, sprach ich jedes Wort und jede Silbe sehr akzentuiert aus und hauchte dies seidig zu ihm.

„Onkel Severus, ich bitte dich... du hast sie erkannt! Kompliment, hat sie das nicht fantastisch gemacht, sie hat nur Minuten für diese Verwandlung gebraucht!“, informierte er mich stolz, dabei grinste er frech und ging gar nicht auf meine Feststellung ein.

„Draco, lass die Finger von ihr! Sie ist ein gefährliches, nicht zu unterschätzendes Biest“, beharrte ich auf meiner Feststellung, da mir Granger seit dem Grimmauld Place suspekt war und streckte ihm erklärend meine Hand entgegen.

„Ach, aber du darfst dir an ihr die Finger schmutzig machen?“, hisste nun Draco bösartig auf. Ich konnte hören, wie einige Schlangen bei der Andeutung, dieser Unterstellung, dass ich was mit einer Schülerin hatte, zischend Luftholen. Das war eine Frechheit von Draco, so etwas anzudeuten! Aber zu meinem Leidwesen nicht unwahr, ich war ihr einmal zu nahe getreten.

„Was willst du damit andeuten, Draco? Ich warne dich!“, machte ich mich noch ein bisschen größer, meine Stimme hallte tief und leise durch den Raum.

„Bitte Onkel Severus, ich warne dich… ich weiß alles und noch viel mehr…“, erwiderte er warnend und stand stolz und erhaben da, wich keinen Zentimeter vor meiner drohenden Gestalt zurück. „Ich lasse nicht zu, dass du ihr verbieten willst zu mir zu kommen, vergiss es!“, spuckte er mir nun bösartig sowie stur entgegen und reckte sein Kinn angriffslustig nach vorne. Oh, er machte dicht. So wie sonst Lucius, wenn dieser auch für keine vernünftigen Argumente mehr zugänglich war.

Wunderbar, ganz wunderbar, warum musste ich es mit narzisstischen Malfoys zu tun haben?
Er trat nun zum Kamin und lehnte sich lässig und selbstherrlich dagegen. „Ich habe immer getan was Vater und du von mir wollten, aber bei ihr lasse ich mir nichts verbieten! Was du mit ihr privat machst, ist mir egal! Streitet euch so viel ihr wollt, wenn ihr das braucht, aber versuch nicht sie von mir fernzuhalten, denn das ist für mich inakzeptabel!“, schnarrte es arrogant von ihm und ich war regelrecht erstaunt darüber, dass er sich derart für sie einsetzte. Was sah er in ihr?

„Draco, wie wagst du es mit mir zu sprechen!“, fauchte ich erbost, dabei stand ich stolz und starr im Raum und strahlte meine düstere Magie ab, die sich wie ein Mantel um mich legte und mich machtvoll einhüllte. Die anderen Schlangen zogen sich alle soweit an die Seiten zurück wie sie konnten. Sie wussten, wie nah sich unsere Familien standen und dass dies nur deswegen derart freundschaftlich ablief. Solche Machtkämpfe waren sie, die Purebloods und Halfbloods, durchaus gewöhnt. Wir Schlangen brauchten ab und an unsere Machtkämpfe, nur führten wir sie meinst nie so offen, sondern aus der Deckung im Verborgenen aus. Doch dazu war gerade keine Zeit.

„Ich wage es! Lucius und du, ihr habt mich zu gut trainiert und du weißt, wie gut ich geworden bin. Und ich sage dir dasselbe was ich vorhin den Slytherins gesagt habe. Sie ist in diesem Haus immer willkommen! Sie hat hier jedes Recht und sollte sie jemand angreifen, greift er mich und damit das Haus Malfoy an!“, machte er kompromisslos klar und sah mir ernst in die Augen und ich war kurzzeitig sprachlos. Was hatte dieses unsägliche Biest mit Draco verbrochen, dass er ihr derart innig verfallen war?

„Das ist doch nicht dein Ernst, spinnst du, hast du den Verstand verloren? Wegen ihr? Müssen bei der immer alle durchdrehen?“, meinte ich verächtlich und abwertend. Ich war kurz davor mir mein Haar vor Verzweiflung zu raufen, was natürlich weit unter meiner Würde wäre, aber den Wunsch verspürte ich trotzdem. Es war unsäglich. Warum brachte sie die Männer immer dazu, solche überzogenen Reaktionen zu begehen? Zu meinem Leidwesen schloss ich mich selbst mit ein und reihte mich verächtlich in die Reihe dieser bemitleidenswerten.

„Es freut mich, dass du dich anscheinend mit dazuzählst, oder wie muss ich es verstehen, dass du erst gestern ein Glas nach ihr geschmissen hast?“, fragte er lasziv und wagte es doch tatsächlich mich schief anzugrinsen. Seine hellen Haare fielen ihm dabei vorwitzig ins Gesicht.

„Das hat sie dir erzählt?“, kam es stocksteif und überrascht aus mir.

„Ich weiß viel…“, meinte er, dabei lächelte er mich milde an. „Unterschätz mich nicht, ich würde es auch nie wagen dich zu unterschätzen, da ich weiß, wozu du fähig bist und ich habe auch großen Respekt vor dir! Ich unterschätze aber auch sie nicht und das solltest du auch nicht tun. Du kannst uns nicht mehr trennen“, sprach er endgültig, als er zur Unterstreichung seiner Aussage auch noch bildlich seine beiden Hände ineinander verschränkte. Ich kniff meine Lippen gefährlich fest zusammen, meine Zähne knirschten beängstigend laut. Sie hatte es mal wieder geschafft und einen Mann um ihren filigranen Finger gewickelt. Würde mich ja brennend interessieren, was der Köter dazu sagen würde. Ich lachte gehässig auf.

„Ich denke nicht, dass du alles weißt… sie hat was mit… einem durchwegs unsympathischen Zeitgenossen…“, hauchte ich ihm samtig und verachtend entgegen. Draco lehnte da so lässig am Kamin und dominierte die anderen durch seine ganze boshafte, überlegene Ausstrahlung, wo alle anderen vor mir zwecks meiner dunklen geheimnisvollen Art erzittern würden. Ich konnte die Furcht und Angst der anderen Slytherins vor uns regelrecht riechen. Wir beide mussten ihnen gerade einen wahrlich bedrohlichen Auftritt bieten. Er lachte herzhaft und dadurch wirkte es umso kälter. „Du meinst, den Köter? Der ist schon Geschichte! Hast du ihn vielleicht die Tage gesehen? Schau in sein Gesicht und dann denk an sie und du weißt, wo er es her hat“, hisste Draco spöttisch auf, als ich bei dieser Aussage überrascht die Braue hob. Das stimmte, ich hatte bei der letzten Sitzung einen arg mitgenommen aussehenden Black neben mir gesehen. Er hatte ein durch und durch verprügeltes Gesicht gehabt, ein blaues Auge, eine geschwollene Wange und einen Kiefer, der ebenfalls sehr farbenfroh erstrahlte. Er wurde von allen Seiten bedrängt, wo er es herhatte und wer es gewesen war, da er ja Hausarrest hatte, musste es einer vom Orden gewesen sein, aber er hatte gewohnt stur jedwede Aussage verweigert. Das war sie gewesen! Interessant, was war passiert, dass sie ihn verprügelt hatte?

Respekt, da wär ich gerne dabei gewesen. Das lenkte mich glatt sehr effektiv kurz von meinem Zorn ab, da ich wirklich ein Glücksgefühl gespürt hatte, als ich Black so verunstaltet gesehenen hatte. Es war ein verdammt gutes Gefühl gewesen, ihn so derangiert zu sehen und zu wissen, dass er keine Salben und Tränke zur Hand hatte, um seine Leiden zu lindern. Und das hatte ich ihr zu verdanken! Dieser Gedanke gefiel mir gar nicht. Aber Moment, sie hatte immer gleich ausgeschaut und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Black stillgehalten hatte und sich ihr freiwillig als Sandsack zur Verfügung gestellt hatte, ohne sich zu wehren. Aber ich durfte nicht vergessen, sie hatte mittlerweile Erfahrung im Heilen und die Tränke, ach ja… und da fiel mir plötzlich etwas ein, was ich bis jetzt vergessen hatte.

Die Strafarbeit! Sie musste die gestohlenen Tränke nachbrauen, da würde ich sie mir kaufen können. Ich mochte ihr nicht mehr verbieten können sich mit Draco zu treffen, aber ich konnte sie leiden lassen, dafür sich mir widersetzt zu haben, da keimte doch gehässige Vorfreude in mir auf. Denn mir war bewusst, wenn sich ein Malfoy in etwas verbiss konnte ich mir meinen kostbaren Atem sparen. Halsstarrigere und verbocktere Menschen als diese beiden Exemplare konnte man sich nicht vorstellen. Ich wusste nicht wer dabei schlimmer war, seinen Willen gegen jedweden Widerstand durchzusetzen, Lucius oder Draco? Ich tat das einfach richtige, denn schließlich gab der Klügere nach, daher ließ ich es sein. Da würde ich sonst nur graue Haare bekommen und darauf hatte ich auch keine Lust. Und was war schöner als Rache und eine leidende Granger?

Ich stand dort, mitten im Gemeinschaftsraum und auf einmal lag ein gefährliches, sadistisches Lächeln auf meiner sonst so ausdruckslosen Maske, was wie ich unmittelbar erleben durfte, die Schüler meines Hauses in noch mehr Sorge und Unruhe versetzte als die laute Auseinandersetzung mit Draco!

Aber ich konnte sehen, wie mich Draco genau beobachtete und so als könne er meine Gedanken lesen, was er aber nicht tat, trotzdem legte sich ebenso ein unheilverkündendes, teuflisches Grinsen auf seine Züge.

„Was immer du planst ihr anzutun, solange du sie nicht versuchst von mir fernzuhalten, viel Vergnügen!“, meinte er lapidar. Dieser Junge überraschte mich seit den Ferien, in denen er sich so verändert hatte, von Mal zu Mal mehr. Mir sollte es recht sein. „Vergiss nicht, wir sind eine Familie, wir sollten immer zusammenhalten, Severus!“

Hatten wir ihn die letzten zwei Jahre zu hart ausgebildet? Er war von Geburt an durch eine mitleidlose Schule gegangen. Jetzt war er nicht mehr der verwöhnte, dumme und feige Junge von früher. Oh nein, wir hatten einen Kämpfer und Anführer aus ihm gemacht, wie ich zu meinem eigenen Leidwesen gerade hatte erleben dürfen. Wann hatte ich meinen ersten Unverzeihlichen gesprochen? Ich versuchte mich zu erinnern, mhmh, das war an Weihnachten im letzten Schuljahr gewesen und außerhalb von Hogwarts, in den Reihen des Dark Lords passiert! Da hatte Draco noch zwei Jahre bis dahin und er hatte jetzt in diesen Sommerferien gelernt mit dem Cruciatus zu foltern. Anscheinend geschah der Jungend von heute alles früher und so hatte auch ich als Patenonkel das zu akzeptieren, dass Draco jetzt den Chefposten, für den er erzogen worden war, beanspruchte, dass er bereit war ihn anzunehmen und konnte seine Bitte, denn so sah ich sie, akzeptieren!

Sollte er doch Granger bekommen.

„Nun, dann sollten wir dies dabei belassen! Wir, Lucius und ich sind stolz auf dich, Draco! Weiter so und du wirst deinen Weg gehen!“, meinte ich samtig, dabei nickte ich ihm von oben herab zu und rauschte mit sich um mich herum aufbauschenden Roben aus dem Haus der Schlangen und hinterließ ratlose Slytherins. Aber auch einen sehr zufriedenen schauenden Draco. Sollte er doch wieder Ruhe in das Haus bringen, dachte ich schadenfroh. So eilte ich in meine Räume und besorgte mir meinen ersten Drink und es würde nicht der letzte in dieser Nacht bleiben. Wenn das so weiter ging, wäre Granger schuld sollte ich Alkoholprobleme bekommen, kam es mir zynisch in den Sinn und dabei drehte ich das schwere Glas überlegend in meinen Händen und konnte die Spiegelung des Feuers darin reflektieren sehen, ihr blitzendes Farbenspiel beobachten.

Ich hätte nicht gedacht, dass sie derart risikofreudig, skrupellos und abgebrüht war, dass sie sich mir so offen präsentieren würde. Ihr musste klar gewesen sein, dass ich sie trotz ihrer Tarnung erkennen würde, aber sie hatte es willentlich und kaltschnäuzig in Kauf genommen. Und sie hatte die Unverfrorenheit besessen und gelacht. Was in diesem Hirn vorging? Ob ich es je schaffen würde diese verschlungenen Windungen zu durchschauen? Ich meine, ich bekam bei dem Biest echt Kopfschmerzen. Aber auch ich würde meine Rache bekommen und wie sie sich wünschen würde, mich nicht herausgefordert zu haben und das Nachsitzen würde nur der erste Schritt sein.
Oh ja, Miss Granger, sie würde sich noch wünschen, es nicht versucht zu haben, mich gegen meine Familie, gegen meinen Patensohn auszuspielen.
Snapes Sicht ende

Hermiones Sicht
Puh, das war doch mal lustig gewesen. Die ganze Situation hatte meinen Humor getroffen. Seit wir den Gemeinschaftsraum betreten hatten, hatte ich kurz vor einem Lachanfall gestanden. Hysterisch?

Nein, weniger, wenn einfach von Herzen kommend, denn die Lage war aber auch zu lustig gewesen. Die Slytherins waren sehr amüsant gewesen, wie sie mich alle perplex angestarrt hatten, nachdem ich zielstrebig zur Couch am Kamin gegangen war. Keiner von denen hat auch nur den blassesten Schimmer gehabt, dass ich, Hermione Granger, ihren heiligen Gemeinschaftsraum infiltriert hatte. Mich würde interessieren, was sie sich nun dachten und sich zusammenreimten, denn jedem war nun klar, diese Schülerin kannte niemand in Hogwarts.

Das ich einen Schülerin war, war mit Sicherheit allen klar, aber welches Haus und das wer, das würde bestimmt so einige von ihnen ganz schön beschäftigen! Die Clique um Draco, zu der ich mich gesetzt hatte, war förmlich erstarrt als ich mich freundlich lächelnd bei ihnen niedergelassen hatte. Die starren Mienen meiner Schulkameraden waren aber auch herrlich gewesen, wenn man bedachte, dass man sonst fast nichts in den Gesichtern dieser Menschen lesen konnte, hatten sie die augenblicklichen Begebenheiten sehr erstaunt und überrascht. Es war aber auch zu außergewöhnlich gewesen, wie sich Snape und Draco drohend gegenübergestanden hatten. Sie waren zwei wahrlich beeindruckende Persönlichkeiten und Draco musste nicht sehr viel zurückstecken, obwohl der Professor älter und beeindruckender war. Draco fühlte sich sehr sicher und zeigte dies auch immer in seinem Auftreten.

Eins konnte ich aber schon sagen und bestätigen, die Slytherins, sie nahmen Dracos Warnung ernst, da sie vor mir wie vor einer ansteckenden Krankheit zurückgewichen waren, im Bestreben mir nicht zu nahe zu kommen. Als ich mich dann verdünnisieren wollte, war ja klar, dass der werte Herr Professor diesen, meinen taktischen Rückzug bemerken würde und mich versuchen würde aufzuhalten. Als ich ihn dann lachend angesehen hatte, schien es bei ihm Klick gemacht zu haben, weil ein erkennender Funke in diesen tiefschwarzen Augen aufgeleuchtet hatte. Auch die nicht versteckte Wut über meine Unverfrorenheit, mich über seine Bitte,… Befehl,… Drohung hinwegzusetzen, war gefährlich in seinen Augen aufgeblitzt.

Ich hatte erkennen können, dass er kurz davor war sich auf mich zu stürzen. Sollte ich Angst haben vor seiner Rache, die bestimmt, egal was Draco sagte, kommen würde? Außerdem dachte ich mir, dass sich Draco niemals zwischen eine Auseinandersetzung von Snape und mir stellen würde. Er wollte nur, dass Snape sich bei uns heraushielt, der Rest war ihm, wie ich glaubte, egal. Wie es zwischen mir und Snape lief, interessierte ihn erst mal nur peripher. Sonst würde er nicht so über allem stehen, was Snape und mich betraf, denn schließlich wusste Draco von Minna, was mir recht war. Ich brauchte Draco nicht, um mich hinter ihm zu verstecken, denn ich konnte gut auf mich alleine aufpassen.

Und dann, als Snape zu meiner Verfolgung hatte ansetzen wollten… hatte Draco ihn nicht zu mir gelassen, ihn festgehalten! Einfach herrlich, davon würde ich heute Nacht träumen! Ich blickte kurz mal auf den Tempus und konnte feststellen, dass wir gar nicht so lange geredet hatten, schade. Es war kurz nach elf, also noch sehr früh und ich huschte in den Geheimgang, den mir Draco gezeigt hatte und nahm die Zauber wieder von mir.

Auwa, das tat so weh! Wenn man sich so stark veränderte, dass man absolut nichts mehr mit seinem eigenen Aussehen zu tun hatte, tat es schrecklich weh, sich wieder zurück zu verwandeln! Die sich verschiebenden, dehnenden und ziehenden Knochen, Sehnen, Venen, Fett- und Hautschichten arbeiteten unter der Magie und ich wimmerte leise auf. Deswegen bevorzugte ich eigentlich die Verwandlung in Minna, da ich hier meine Gesichtszüge behielt, aber jetzt wäre das kontraproduktiv gewesen und leider konnte nicht jeder wie die gute Tonks ein Metamorphmagus sein. Also zog ich mich etwas erschöpft, dank der starken Magie, die ich für die Wandlung hatte aufbringen müssen, um, legte den Umhang ab und den Schulumhang an und machte mich auf nach Gryffindor. Es brauchte viel Konzentration, um die Verwandlung aufrecht zu erhalten, sonst konnte es passieren, dass man das Aussehen nach einiger Zeit verlor und das kostete halt alles Kraft, deshalb bevorzugenden die meisten Zauberer auch den Vielsafttrank, da musste man sich nicht so anstrengen. So schnell würde ich das nicht mehr machen, denn mein Gesicht fühlte sich jetzt noch an wie Gummi, wie unangenehm.

„Wo warst du so lange? Die Ausgangssperre hat schon begonnen!“, schallte es mir von Ron entgegen, kaum dass ich durch unser Loch geklettert war. Ron spielte mit Harry am Fenster Schach.

„Ron, es tut mir leid, dir das zu sagen, aber wir sind Vertrauensschüler und haben die Aufgabe auch nach der Sperrstunde mal nach dem Rechten zu sehen!“, erinnerte ich ihn milde.

„Oh ja, stimmt, Mist! Das hab ich vergessen, wann muss ich eigentlich wieder ran?“, kam es erschrocken von ihm, dabei schaute er mich mit großen Augen aus seinem sommersprossigen Gesicht an.

„Morgen“, antwortete ich einsilbig.

„Oh gut, was würde ich ohne dich tun!“, stöhnte er erleichtert und lächelte leicht belämmert, wobei er sich im Nacken rieb.

„Deinen Kopf verlieren, Brüderchen!“, wurden wir von einer lauten Stimme unterbrochen und so klemmte Fred Rons Kopf unter seinem Arm fest, um ihm wenig sanft über seine Haare zu rubbeln.

„Eh, ihr Idioten, lasst das“, versuchte Ron sich wehrend freizukämpfen, während Ginny und Harry sich darüber lachend amüsierten. Ich konnte Harrys Hand sehen, wie er sie sich lachend vor den Mund schlug und glaubte nicht richtig zu sehen. Ich schnappte empört auf und fischte sie mir aus der Luft und besah sie genau, hielt sie in meinen Händen gefangen.

Diese Bitch!

Ich sagte nichts, sondern schaute ihm nun fragend in die Augen. Er konnte meinem Blick kaum standhalten, aber ich fand die Bestätigung, die ich suchte und griff rasch in meinen Schulumhang, den ich im Geheimgang wieder übergezogen hatte. Ich holte aus meiner Innentasche eine von mir gebraute Salbe, die Murtlap Essenz und schmierte ihm die fettige und dicke Creme auf die hässlich entzündete und geschwollene Wunde.

„War das Umbridge?“, flüsterte ich leise.

„Wow, tut das gut, das kühlt so schön… ja, sie lässt mich mit einer Feder jeden Abend schreiben“, gab er leise zu und zog dabei die Schultern ein und blickte böse aus seinen Brillengläsern hervor.

„Mmm, Blutfeder…“, murmelte ich, diese unsägliche Bitch, sie folterte Harry, oh diese miese Bitch! Sie wollte mich anscheinend zur Feindin! Harry zu foltern verlangte Rache und diese würde ich ihr zu einem späteren Zeitpunkt servieren, das stand für mich außer Frage. Ich presste meine Lippen fest aufeinander und bekam einen verbiesterten Ausdruck, Mann war ich sauer!

„Woher weißt du das?“, fragte Harry perplex.

„Dachte ich mir, da es nicht so leicht ist eine Narbe zu bekommen, die man lesen kann“, entkam es mir recht zynisch.

„Woher hast du die Salbe?“, wollte er jetzt weiter wissen und seine grünen Augen funkelten mich neugierig, aber auch dankbar an.

„Och, bin gerne gerüstet, leg dich bitte nicht weiter offen mit ihr an. Es bringt nichts, außer dir Narben. Aber ich hätte da eine Idee, wie du ihr auf andere Art die Stirn bieten könntest und ihr auch viel mehr Schaden zufügst und es würde sie viel mehr ärgern!“, lockte ich ihn und fand jetzt einen guten Start, um ihm meinen Plan schmackhaft zu machen.

„Was meinst du, Hermione?“, frage er ruhig nach und legte den Kopf leicht schief, während ich noch immer seine Hand in meinen hielt.

„Komm mit vor den Kamin, dann erzähle ich es dir!“, bat ich und zog ihn mit mir, ließ seine Hand nicht los, sondern verschränkte unserer Finger. Und so legte ich ihm meinen Plan detailliert dar, dass er uns in der Verteidigung unterrichten sollte! Als erstes war er nicht so überzeugt, aber ich konnte die Saat sähen, das war das Wichtigste und die Twins zwinkerten mir verstehend zu. Als Harry sich zurückzog um Nachzudenken, ging ich noch schnell zu den Twins.

„Und wie war‘s in den Kerkern? Finster, feucht und kalt?“, kicherte Fred böse.

„Erfreulich, du Spinner!“, gab ich augenrollend zurück.

„Details, Details…, Schönste. Was hat deine Schlange gemacht?“, wackelten die roten Brauen verrucht.

„Viper, bitte!“, ging ich auf das Spiel ein.

„Äh?“, meinte beide einstimmig.

„Sein Patronus ist eine Viper“, erklärte ich meine Aussage.

„Was, voll cool… passt wie die Faust aufs Auge. Aber kommt es mir nur so vor, oder kann den Zauber jeder außer uns?“, meinte Fred angesäuert und verzog sein Gesicht wütend.

„Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich arbeite gerade daran, dass ihr es lernen könnt“, beruhigte ich ihn.

„Was hast du vor? Sterbe vor Neugier!“, meinte George bettelnd, theatralisch und schenkte mir einen treuen Hundeblick.

„Ich will, dass uns Harry unterrichtet in Verteidigung gegen die dunklen Künste, sorgt dafür, dass am Sonntag interessierte, verlässliche Schüler zu dem Treffen kommen, je mehr, desto besser“, erklärte ich und wies sie auch an mir zu helfen.

„Cool, Hermione! Deine Ideen haben immer wirklich etwas für sich. Harry soll uns das beibringen was uns die Bitch verwehrt, das ist gut! Wird alles erledigt“, beide rieben sich in Vorfreude ihre Hände und zeigten ein durchtriebenes Grinsen.

„Hey, stopp, mich interessiert noch was deine… Viper…“, ein vollkommen übertriebenes und überzogenes Augenzwinkern folgte. „Zu uns Hübschen, gesagt hat?“, und deute auch auf George, was diesen wie einen aufgeregten Wackeldackel nicken ließ.

„Was wohl, er will euch auch kennenlernen. Ich überleg mir was, wo es passt, nur keine Sorge“, erklärte ich und überlegte eigentlich schon.

„Bei dir nie, Schönste, wir müssen jetzt! Lee scheint gerade einen Herzinfarkt zu bekommen“, sie standen schnell auf und sprinteten los. Ich durfte sehen, wie sich ein paar Gryffindors die Seele enthusiastisch aus dem Leib kotzten und nicht mehr aufhören konnten. Das war wohl eine Versuchsreihe, die gerade spektakulär in die Hose gegangen war und wie sich Lee hektisch und vollkommen überfordert dort mittendrin durch die ganze Kotze kämpfte. Wie widerlich und diese würgenden Geräusche und dieser Geruch… ich sah, dass ich Land gewann und verschwand trotz der frühen Stunde im Schlafsaal.


Zuletzt von queenie am Fr Mai 10, 2013 8:22 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Kapitel 44-45 Empty
BeitragThema: Die Rache beginnt   Kapitel 44-45 EmptyDo Feb 09, 2012 12:54 am

Die Rache beginnt

Den Sonntag verbrachten wir alle auf die eine oder andere Weise auf unsere eigene Art. Es gab keine besonderen Vorkommnisse und dank Professor Snape versuchte ich mich effektiv unsichtbar zu machen, was mir fabelhaft gelang. Selbst das Abendessen, das ich als einzige Mahlzeit einnahm, brachte ich ganz zu Beginn so zügig hinter mich, dass ich verschwunden war, bevor er auftauchte. Durch meine ausgezeichnete Taktik, sah ich an diesem Tag aber leider auch keinen Draco. Aber das war es mir wert, denn Snape würde ich am Montag früh genug wiedersehen und so gab ich mir noch einen Tag, an dem ich mir vormachen konnte, dass ich nicht Angst vor seiner Rache haben musste.

„Hermione?“, kam es zaghaft. „Ja, Harry?“, wandte ich mich ihm freundlich zu.

„Wegen deiner Idee, dass ich unterrichten soll?“, sah er etwas unsicher aus.

„Ja, hast du darüber nachgedacht?“, schenkte ich ihm ein aufmunterndes Lächeln.

„Mhmmm, ja, ich weiß aber immer noch nicht, ob ich der Richtige bin! Ich meine, du bist viel geeigneter!“, kam es schwach von Harry, als wir unterbrochen wurden, denn nun schmiss sich Ron schwungvoll neben Harry auf die Couch.

„Blödsinn Harry! Ich hab dir schon gesagt, dass Hermione recht hat. Du wärst perfekt!“, meinte Ron entschieden, das ließ mich doch mal Ron von Herzen anstrahlen, denn endlich sah er auch mal was richtig. Wunder geschahen und es war schön wenn man dabei sein durfte, um es live zu erleben.

„Harry, warum zweifelst du?“, schaute ich ihn besorgt an.

„Ich mein, was kann ich denn, ich bin nichts besonderes!“, zeigte er unklar auf sich.

„Harry, bitte, du bist durchaus mächtig! Faul aber mächtig. Deine Zauber haben Kraft und du bist der einzige, der dem Bösen ins Gesicht gesehen hat, glaub mir du bist genau der Richtige!“, versuchte ich ihn zu überzeugen. Er sah mich sehr unsicher an und auch wenn mir die Idee nicht schmeckte, so wusste ich, dass es für Harry genau das Richtige war. Es würde ihn auch erwachsen werden lassen, die Verantwortung, so hoffte ich. Aber ich brauchte noch Hilfe, er war noch nicht überzeugt. Aber ich wusste, wer mir da helfen konnte und so wie ich den Anderen einschätzte, wäre dieser begeistert und würde mich damit in meinem Bemühen Harry zu überzeugen unterstützen.

„Harry, willst du Sirius die Idee nahebringen und seine Meinung hören?“, fragte ich zaghaft. Es war, als würde man eine Lampe anknipsen. Es fiel mir zwar nicht leicht dies vorzuschlagen und zu wissen, ihn nun schon bald wiederzusehen, aber nur so würde ich mein Ziel schnell erreichen können. Dies wäre der einfachste Weg Harry von meiner Idee zu überzeugen und so biss ich in den sauren Apfel. Also schrieben wir zusammen Sirius einen Brief, mit der Bitte, Montag um Mitternacht wieder im Kamin zu erscheinen und Harry machte sich frohgemut auf, ihn in die Eulerei zu bringen.
Wie er uns nachher erzählte, begegnete er Cho und sie half ihm den Brief vor Filch in Sicherheit zu bringen, weil dieser ihn daran hindern wollte ihn zu verschicken. Na, kam das Mädchen endlich mal aus den Puschen, deren schüchterne Langsamkeit war brutal nervend, wie ich fand.

Der Montagmorgen kam, so sicher wie das Amen in der Kirche, leider! Und damit auch mein morgendlicher Lauf, der in der zunehmend kälteren Luft jede Müdigkeit endgültig vertrieb. Draco schenkte mir vom Slytherintisch aus ein sanftes, aber gut verstecktes Lächeln. Auch konnte man erkennen, dass die Schüler um ihn noch mehr kuschten als früher schon. Es würde mich ja brennend interessieren, wie die Sache zwischen ihm und Snape ausgegangen war. Wer hatte gewonnen? Konnte man so eine Auseinandersetzung überhaupt gewinnen?

Nach Dracos selbstherrlichem Auftreten zu urteilen, fiel meine Antwort augenscheinlich mit einem ja für Draco aus! Auch wie ihn seine Kumpels, alle ergeben anhimmelten war bezeichnend. Okay, mir wurde gerade schlecht.

Hey, Leute, er hat schon ein echt großes Ego, blast es nicht noch mehr auf. Ich schüttelte lächelnd den Kopf über meine lästerlichen Gedanken. Nun hieß es auf zum Tränke brauen und sich nur nichts anmerken lassen. Wie sagt man so schön, Augen zu und durch. Juhu, endlich hatte auch ich mal Glück, kaum zu fassen. Nein, ich tat es selbst nicht. Als ich mit den Gryffindors das dunkle Klassenzimmer betreten hatte, funkelte mich Snape zwar boshaft, verborgen unter seinem langen Haar an, aber für viel mehr hatte er keine Zeit, war mein Glück zu fassen, denn Umbridge wollte heute ihre Inspektion bei Snape fortführen. Ich hätte einen Freudentanz aufführen können. Es gab anscheinend noch jemanden, den er gerade noch mehr hasste als mich und dies war eine rosafarbene Kröte, die sich sehr wichtig nahm!

Draco lachte spöttisch laut auf und ich konnte seinem Blick entnehmen, dass er es wegen meines erleichterten Gesichtsausdrucks getan hatte. Ja, hahaha, du hast gut Lachen, mein Lieber. Draco hatte ja Narrenfreiheit, wie es aussah. Aber ich, daran zweifelte ich sehr! Und so begann die Unterrichtsstunde und wir wurden alle Zeugen, wie die Bitch Snape damit nervte, dass er sich immer wieder für den Posten des Verteidigungslehrers bewarb, aber nie genommen wurde. Was offensichtlich die Laune des Professors in ungeahnte Tiefen trieb. Kein Schüler wagte einen Ton und ich war schnell aus diesem Gefrierkeller verschwunden, sobald wir durften, wie es bisher keiner gesehen hatte. Da ich dank Umbridge, sollte er mich heute in die Finger bekommen, um mein Leben fürchten musste. So brachte ich den Tag hinter mich, aber leider ohne die Chance zu haben, Draco auch nur nahe zu kommen. Ich seufzte auf. Nun gut, dann halt vielleicht morgen und so brachte mir der Tag aber gutes Recherchematerial, was meine Meinung Dumbledore gegenüber noch mehr ins Schwanken kommen ließ, aber noch wollte ich es nicht ansprechen.

Gut, hier in der Schulbibliothek war ich tatsächlich an die Grenzen gestoßen. An diesem Ort würde ich keine neuen Informationen besorgen können, aber ich wusste, wo ich an sie rankommen konnte, aber noch wusste ich nicht, wie ich reinkommen sollte, somit bastelte ich an einem Plan. Später im Gemeinschaftsraum kontrollierte ich nun die Ergüsse von Harry und Ron und musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass sie leider nicht besser geworden waren, ignorante Idioten! Das war so ärgerlich, ich meine, war es so schwer ein Schulbuch zu lesen? Anscheinend ja, ich tat mir grad schrecklich leid. Aber ich vergaß das Wichtigste und das war ja augenblicklich Quidditch! Bäh….

Und so ärgerte ich mich maßlos über den Pergamenten, während neben mir meine Flotte Feder fleißig ihren Dienst für mich tat und den Geschichtsaufsatz für mich schrieb. Danke Rita, so ersparte ich mir wirklich viel Arbeit und Zeit, die ich sonst mit unwichtigem Firlefanz vergeudet hätte. So verbrachten wir die Wartezeit bis zum vereinbarten Zeitpunkt, als der Kamin mal wieder Sirius‘ feurigen und rotglühenden Kopf erscheinen ließ, mit Hausaufgaben.

„Harry, wie schön dich zu sehen!“, meinte Sirius erfreut, beachtete mich aber nicht weiter, sondern richtete sein Augenmerk ausschließlich auf seinen Patensohn. Aha, war er also noch immer verschnupft, nur sah er wieder so aus wie früher.

„Sirius, ich bin so froh dich wiederzusehen, wie geht es dir?“, die Freude, die Harry ausstrahlte, ließ Sirius herzhaft, fast bellend auflachen, wenn er so war, derart locker, losgelöst und glücklich… denk nicht daran, Hermione, rief ich mich zur Ordnung.

„Gut Harry, gut, danke. Aber erzähl was kann ich für dich tun? Worin möchtest du meinen Rat?“, fragte er gespannt und kam sofort zum Thema.

„Es geht darum….“, und so legte Harry unseren Plan genau dar, eine eigene Verteidigungsgruppe zu gründen und dass er uns das nötige Wissen vermitteln sollte!

„Aber Harry, warum zögerst du, das ist doch fantastisch!“, rief Sirius erregt und enthusiastisch aus. Ja, hatte ich es nicht gesagt, auf Sirius war Verlass. „Gerade in Zeiten der schwarzmagischen Bedrohung, ist es unabdingbar zu üben und zu lernen und diese Ministeriumsschnepfe bringt euch ja nichts bei“, schimpfte er nun wütend und erregt los, das ging so fröhlich weiter in seiner Tirade.

„Ich würde vorschlagen, ihr geht hinter den Wandspiegel im vierten Stock und benutzt ihn als Übungsraum“, schlug er gerade vor.

„Das wird leider nichts, der ist schon vor Jahren eingestürzt“, meine Harry entschuldigend.

„Ach, dann vielleicht… was ist da?“, riss Sirius seinen Kopf erschrocken im Feuer herum und blickte ertappt und lauschte lauernd „Verdammter Mist…“, und schon war er rasch aus den Flammen verschwunden. Wir drei blickten uns verständnislos in die Augen, aber jeder von uns zuckte mit den Schultern. Was war da los? Augenblicklich konnte wir kleine, fette Wurstfinger in den glimmenden Flammen des Feuers sehen, die herumgrabschten und vergeblich versuchten den Eindringling im Flohnetzwerk zu fassen.

Umbridge!

Wir zuckten überrascht vom Kamin zurück, als uns die Hand nahe kam, denn wir wollten ja nicht, dass sie mitbekam, dass es wir waren, die ein verbotenes Gespräch mit einem flüchtigen Straftäter geführt hatten.
„Boah, die blöde, alte Kröte, woher wusste sie das…?“, schimpfte Ron sofort.

„Keine Ahnung, kommt!“, antwortete ich ruhig und so zogen wir uns weiter ins Zimmer zurück.

„Und Kumpel, was hast du jetzt vor?“, forschte Ron nach. Auch ich blickte ihn aufgrund von Rons Frage interessiert an.

„Ja, Sirius hat mich überzeugt, ich mach's! Wir müssen etwas tun und nur zuschauen wird nichts bringen!“, kam es nun entschlossen von Harry, mit Kraft und Überzeugung in der Stimme.

„Wohl gebrüllt Löwe!“, klopfte Ron ihm wohlwollend auf die Schulter.

„Oh Harry, ich freu mich so!“, tat ich offen kund und umarmte ihn dankbar, worauf er mir den Rücken tätschelte.

„Und wie machen wir jetzt weiter?“, fragte Harry dann und ich löste mich von ihm.

„Ich plane alles. Am Sonntag in Hogsmeade machen wir mit interessierten Schülern ein Treffen! Nur wo wir die Treffen hier in Hogwarts abhalten können, da hab ich noch keine Ahnung“, gab ich zu und biss mir schon wieder überlegend auf die Lippe.

„Cool, das wird toll, ich kann es kaum abwarten. Wir finden schon was wo wir hin können“, meinte Ron unternehmungslustig.

„Danke Hermione, dass du das übernimmst“, meinte Harry und gähnte herzhaft. „Oh Mann, bin ich müde. Ich werde schauen, ob ich was finden kann zum Üben!“ Ich schmunzelte, denn ich war es gewohnt so lang wach zu sein, sie nicht. „Ist auch schon spät, lasst uns ins Bett gehen, morgen haben wir Unterricht.“

Am frühen Morgen, des nächsten Tages.

„Du bist schwer zu erwischen, versteckst du dich vor mir?“, zog mich mal wieder ein körperloser Arm ruckartig beim Eingangsportal hinter eine der steinernen Figuren, so dass uns niemand sehen konnte. „Wie gut, dass ich früh aufstehe. Was machst du so früh?“

„Ich laufe, bin grad fertig“, grinste ich Draco an, der geschniegelt und gestriegelt vor mir stand. „Und nein, ich laufe nicht vor dir weg, warum auch? Dafür war der Samstag viel zu schön, bin nur sehr beschäftigt und ich dachte, ich mach mich ein bisschen unsichtbar, wegen Snape! Obwohl ich schrecklich neugierig bin, was passiert ist als ich weg war?“

„Wow, bekommst du noch Luft?“, kam es frech von Draco und er streichelte meine erhitzte Wange.

„Haha, erzähl schon?“, quengelte ich neugierig und piekste ihn ungeduldig in die Seite.

„Nichts, ich habe Severus nur unseren Standpunkt klargemacht, dass er uns nicht davon abhalten kann uns zu sehen und nach kurzer Zeit hat er es eingesehen und sich bereit erklärt es zu tolerieren“, erklärte er mir, dabei schwelgte er sichtlich in seiner Erinnerung an den Sieg.

„Aha und was habe ich für eine Strafe zu erwarten?“, meinte ich resigniert, erkennend, dass sein Sieg nicht ohne eine Repressalie für mich enden konnte.

„Keine Ahnung, er hat auf einmal teuflisch angefangen zu grinsen, das war bedrohlicher als jede vorhergehende Geste, echt gruselig. Und ich hab ihm nur gesagt, dass er mit dir tun kann was er will und ihm beliebt. Da es mir nicht zusteht ihm vorzuschreiben was er zu tun und zu lassen hat, das Einzige was ich mir verboten habe war, dass er nicht fordern kann, dass ich mich von dir fernhalte! Solange er nicht versucht dich von mir fernzuhalten, halte ich mich raus! Das ist der Deal!“, zuckte er entschuldigend mit den Schultern, was aber sein Grinsen Lügen strafte, denn ihm gefiel die Situation.

„Nett, sehr nett Draco!“, seufzte ich leidend auf, aber ich sprach hier mit der Oberschlange über die Oberoberschlange, da sollten mich derart verquere, hinterlistige Taktiken nicht verwundern.

„Hab ich gesagt, ich wäre nett?“, fragte er provokant.

„Nein, dass du mich ihm und seiner Rache so auf dem Silbertablett servierst, ist aber trotzdem mehr als nicht nett!“, zischte ich ihm aufgebracht zu.

„Angst?“, beugte er sich zu mir und hauchte verrucht, verboten in mein Ohr, was mir eine leichte Gänsehaut bescherte.

„Ähm, nein, nur ärgerlich! Ich möchte nicht wissen, was er sich alles einfallen lässt, ach, Moment, ich vergaß, ich werde es nicht nur wissen! Ich werde es erleben!“, kam es giftig von mir.

„Du kannst zu lustig sein, hat dir das schon mal einer gesagt?“, kicherte er böse.

„Ja, andauernd… ich bin ein Clown!“, erwiderte ich nüchtern.

„Bis später, Mudblood, Hogwarts erwacht…“, meinte er verabschiedend, dabei streifte er meine Stirn mit seinen Lippen, was bei mir ein wohliges Kribbeln auslöste. Tja, wie man sich bettet, so liegt man und wer hatte gesagt, dass die Männer, mit denen ich Umgang hatte, freundlich, behütend und sorgend waren? Aber wollte ich es anders? Kurz überlegen; nein! Kurze Zeit später, in der Großen Halle, saßen alle da und frühstückten. Einige stopften sich richtiggehend voll. Wer konnte nur so viel in der Früh in sich hineinstopfen? Ron! Im Alter konnte er nur fett werden, ging gar nicht anders, so viel konnte kein Körper verbrennen, selbst in der Pubertät nicht, unmöglich. Doch dann kam auch schon die Post und vor mir landete nicht nur die Zeitungseule, sondern auch noch eine zweite Eule, was mir einige fragende Blicke einbrachte. Was auch mich verwunderte, Gringotts? Nein, es war weder der 1. noch der 15.! Rita? Auch unwahrscheinlich, aber vielleicht und sonst fiel mir keiner auf die Schnelle ein.

Ich besah den Brief in meiner Hand und nun erkannte ich die Handschrift. Schnell riss ich ihn auf und las den Brief aufmerksam. Als ich das Pergament sinken ließ, lag ein Lächeln auf meinen Lippen, vergesst alles, was ich über mein nicht vorhandenes Glück gesagt hatte. Ich war gesegnet, ich schwamm in Glück! Mein Problem, meine neueste Idee um an Informationen zu kommen, hatte sich dank dieses Briefes fast unmittelbar in Luft aufgelöst. Innerlich jubelte ich, zuerst hatte ich Rita damit beauftragen wollen, aber so war es viel besser. Ja, es war perfekt.

„Was ist das für ein Brief?“, wollten meine Freunde wissen und ich konnte auch einen neugierigen Blick vom Slytherintisch spüren und ja, es klebte fest ein funkelndes, graues Augenpaar an mir und auch ein stechender Blick aus tiefschwarzen Obsidianen vom Lehrertisch war mir sicher. „Von Viktor!“, log ich nicht mal. „Was will der denn?“, stöhnte Ron genervt auf.

„Mir schreiben, nichts Besonderes und ich habe mich sehr gefreut und ich soll dich von ihm grüßen, Harry!“, erklärte ich freundlich. Harry schaute von seinem Teller auf und sah mich erfreut an.

„Cool, antwortest du ihm?“, fragte er ehrlich interessiert und als ich ihm zunickte, redete er weiter. „Dann grüß ihn bitte zurück und sag ihm, er soll so viele Schnätze wie möglich fangen!“

„Harry! Du kannst doch diesen Unsympathen nicht grüßen!“, meinte da auch schon Ron empört. Harry rollte mit seinen Augen, denn ich wusste, dass er Viktor durchaus gemocht hatte.

„Geht klar, Harry. Und Ron, nur weil du ihn nicht magst, muss dies nicht für alle zutreffen“, kam es schnippisch von mir, worauf Ron eingeschnappt den Mund zuklappte und mich missbilligend anstierte.
Somit erhob ich mich und marschierte aus der Halle, um im Klassenzimmer meine Antwort zu verfassen, die ich kurz vor dem Mittag abschickte und mich sehr freute, dass Viktor an mich als Begleitung gedacht hatte. Das war fantastisch, wunderbar, genau das was in meinen Plan passte. Ich freute mich darauf ihn zu sehen, da uns mittlerweile eine gute, platonische Freundschaft verband, die wir mit den Briefen aufrechterhielten. Musste ja nicht alles so ablaufen wie mit Sirius, schließlich hatte mich und Cedric auch eine lose Freundschaft verbunden.

Der restliche Tag verlief ohne weitere, besondere Geschehnisse. Tja, wenn ich von dem nun kommenden Abend gewusst hätte, hätte ich mal wieder versucht unsichtbar zu werden. Aber wie schon mal erwähnt, konnte ich eines so was von absolut nicht und das war Hellsehen bzw. Wahrsagen und so lief ich mal wieder unwissend ins offene Messer. Wie jeden Abend hockten wir um den Kamin herum. Vor mir hatten alle anderen Gryffindors mehr oder weniger Angst ich könnte sie zu Tode nerven und mittlerweile war ich ja auch noch Vertrauensschüler, weshalb ich meinen Lieblingssessel so furios verteidigen konnte und Harry, ja nun, die meisten waren stolz, dass er ein Löwe war und somit ließen sie ihm gerne den heißbegehrten Platz auf der Couch. Aber anders als bei Draco stand uns dieses Privileg nicht immer einfach zu.

„Leute, ich muss euch was erzählen, ihr wisst, dass ich doch in letzter Zeit Probleme mit dieser scheiß Narbe habe und naja, heute in der Umkleide, hatte ich wieder heftige Schmerzen, aber es war anders als bei Umbitchs Nachsitzen! Heute bin ich mir sicher, dass er einen Wutanfall hatte. In der Nacht am Grimmauld Place war es ähnlich, da war er auch wütend. Ich bin mir mittlerweile sicher! Es gibt Unterschiede bei den Schmerzen! Aber anders als beim Nachsitzen, da hat er sich gefreut, das hat sich ganz anders angefühlt, aber war deshalb nicht weniger schmerzhaft“, führte Harry aus und versuchte uns zu erklären wie es sich unterschiedlich anfühlte. Wow, ich konnte Harry aufgrund dieser Aussage nur mit großen, runden Augen anstarren. Die Verbindung schien unglaublich tief zu gehen und das war beängstigend. Das war aber auch unerwartet. Ich glaubte Harry, dass er fähig war die Gemütslage des Dark Lords zu erfühlen! Die nächste ungute Frage war gerade eher, was lief bei dem Dark Lord schief?

„Das ist nicht gut Harry, gar nicht gut, so eine Verbindung kann nicht nur einspurig sein“, meinte ich doppeldeutig und knabberte aufgeregt auf meinen Lippen herum. „Harry, willst du das nicht Dumbledore sagen?“

„Nein!“, kam es störrisch von ihm. Er kniff seine Lippen aufeinander, denn seit dem Gerichtsverfahren war er sehr abweisend, wenn man auf den alten Professor zu sprechen kam, was ich verstehen konnte. Wüsste er was ich wusste, würde sein Vertrauen in den Alten höchstwahrscheinlich total verloren gehen. Aber zu wem sollte ich ihn sonst schicken? „Weißt du Harry, du musst lernen deinen Geist zu schützen, da gibt es etwas… Okklumentik… ist aber nicht leicht, gar nicht leicht zu lernen“, ich wusste wovon ich sprach, aber mit viel Mühe und Disziplin hatte ich es ganz alleine geschafft, also sollte es unter Anweisung für Harry durchaus erlernbar sein.

„Ich… so was gibt's? Ich mein, ich bin ein Zaubererkind, aber von so was hab ich noch nie was gehört, voll krass!“, meinte da Ron baff, erstaunt und schaute mich mit riesigen Augen ungläubig an.
„Ja, gibt's. Wird nur nicht in Hogwarts gelehrt. Es ist höhere Magie, schafft nicht jeder, es ist echt nicht leicht, aber wenn du es beherrschst, dann könntest du dich gegen mh... du-weißt-schon-wen wehren… und ihn so raushalten aus deinem Geist!“, erklärte ich geschäftig.

„Echt Hermione, das ist voll heftig, so was gibt's? Warum weißt du davon? Kannst du es?“, fragte Harry sehr eifrig und ein bisschen Hoffnung glomm in seinen Augen, dass er die Schmerzen und Einblicke in Voldemorts Geist los werden könnte.

„Woher wohl, aus Büchern und nein, ich kann es nicht“, log ich aus gutem Grund.

„Und wer soll es mir dann beibringen?“, fragte Harry etwas ernüchtert. „Frag den Professor?“, bat ich ihn.

„Ich überleg's mir Hermione, echt. Aber er ist in letzter Zeit so komisch, schaut mich nicht einmal mehr an“, gab Harry zu bedenken. Ja, ich hatte auch das unerklärliche Verhalten gesehen und konnte mir da noch keinen Reim darauf machen, vor allem, da er Harrys Vertrauen in sich gefährdete, aber wie meinte ich schon früher, ich konnte Dumbledore oft nicht verstehen.

„Mach das Harry, nur warte nicht zu lange“, bat ich ihn also dennoch, denn Dumbledore konnte ihm sicher helfen, so sehr mir das auch missfallen mochte.

„Mach ich echt, versprochen“, sagte er mir lieb zu und zog mich in eine Umarmung. Ich konnte mir vorstellen, dass es nicht schön war, sich mit den Gefühlen und Stimmungen des Dark Lords auseinandersetzen zu müssen. Hallo, konnte es etwas Schlimmeres geben? Wie gesagt, wir hatten eine wahrlich lausige Jugend.

„Sagt mal, wisst ihr schon einen Raum zum Trainieren?“, fragte ich plötzlich, um auf ein anderes Thema zu kommen. Beide schüttelten unglücklich, verneinend den Kopf, als auf einmal, ganz plötzlich und schlagartig, alle Geräusche im Gemeinschaftsraum verstummten, was unheimlich war, da auch unerwartet, an sich war es hier nie leise, das war sonderbar. Eine gespenstische Stille hatte sich über den sonst so lauten und fröhlichen Raum gelegt, was sofort unsere Aufmerksamkeit forderte und da ich mit dem Rücken zum Eingang saß, sah ich zuerst nur die entsetzten und ungläubigen Gesichter von Harry und Ron, die mit offenen Mündern da saßen und total perplex auf einen Punkt hinter mir starrten. Und so drehte ich mich schnell um.

Mich traf der Schlag! Oh, das machte er mit Absicht ganz, ganz sicher! Ja, das sah ich in dem gehässigen Ausdruck dieser bösartigen Augen, in diesem blassen, beherrschten Gesicht, das trotz seiner gleichgültigen Maske gerade sehr selbstzufrieden aussah. Seine ganze Person wirkte hier so vollkommen fehl am Platz, in diesem bunten, hellen Raum und er, wie er in der Mitte stehend alles beherrschte und es genoss zu sehen, dass die Gryffindors kurz vor einem Herzinfarkt standen. Er läutete seine Rache ein! Er wollte mich vor meinem Haus brüskieren, so wie ich ihn vor den Slytherins bloßgestellt hatte. Oh, er war gut, er traf mich da wo´s wehtat. Ich gab mich nicht der Illusion hin, dass das was er hier wollte… nichts mit mir zu tun hatte…

Ein aufgeregtes Getuschel setzte ein. „Was will der hier?“, „Darf der hier überhaupt sein?“, „Sollten wir McGonagall holen?“, „Wie kam er rein?“, und so ging es wild her und die Lautstärke nahm beständig zu. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, besah sich alles verächtlich und schien das Chaos, das er durch sein plötzliches Erscheinen auslöst hatte, zu genießen.

„Miss Granger!“, ja genau darauf hatte ich gewartet, da sich sofort alle Augen auf mich richteten, nur, um an mir zu kleben. Oh, dieser gemeine Mistkerl, er wusste genau was er damit anrichtete. Fragen über Fragen würden über mir zusammen brechen und ich würde mir irgendeine fantastische Lügengeschichte spinnen müssen. Oh danke! Wann kam es schon mal vor, dass der Hauslehrer der Slytherins in den Gryffindorturm kam um jemanden zu holen? Ich glaube, das gab’s noch nie!

McGonagall würde es auch nicht im Traum einfallen einfach so in die Kerker zu gehen. Und so blickte ich ihn dann auch kalt und sehr böse an, was ihn seine Mundwinkel minimal, gehässig heben ließ, wodurch er noch bösartiger aussah.

„Ja Professor, Sie wünschen?“, den Gefallen überrascht oder vollkommen überrumpelt zu sein, würde ich ihm nicht tun. Vergessen sie nicht Professor, ich war auch gut im Spielen. Und so sah ich ihn selbstsicher über meine Schulter hinweg an.

„Sie, kommen jetzt auf der Stelle mit mir!“, zischte er so gefährlich giftig, dass es außer Frage stand in welches Haus er gehörte, wahrlich beeindruckend.

„Oh, Professor, wie Sie wünschen“, trällerte ich betont erfreut. Dieser Idiot, was sollte ich Harry und Ron erzählen? Dass Snape in unseren Gemeinschaftsraum auf dem Vormarsch war, nur um mich zu holen, das war schon fast zu viel der Ehre, somit erhob ich mich gelassen, ruhig und beherrscht aus meinem Sessel und ging furchtlos auf ihn, die bedrohliche Gefahrenquelle, zu. Äußerlich war ich die Ruhe selbst, innerlich brodelte ich wie ein Geysir. Augenscheinlich gefiel ihm mein gesetztes Verhalten nicht, so wie er seine schmalen Lippen noch schmäler machte, indem er sie zu einem nicht mehr sichtbaren Strich zusammen kniff. Was hatte er erwartet? Nur weil er hier so wie eine bösartige Fledermaus auftauchte, würde mich das erschüttern? Bitte Professor, ich war aus härterem Holz geschnitzt!

Obwohl ich bereit war, vor mir zuzugeben, dass mir vor dem, was mich unter vier Augen mit ihm erwartete, doch dann leicht das Herz flatterte. Aber auch davor hatte ich keine Angst und das mochte an unseren Treffen mit Minna liegen, dass dies so war.

„Aber Hermione…“, kam es von Harry. Bitte halt,… halt einmal den Mund, Harry und Snape schien auf dergleichen nur gewartet zu haben. „Haben Sie etwas zu sagen, Mr. Potter?“, schnarrte er geschmeidig zu Harry. Die Köpfe unserer Mitschüler schwenkten zwischen uns dreien hin und her. Ich war immer näher an den Professor gerückt und hatte mich nicht aufhalten lassen.

„Harry lass!“, befahl ich scharf und blickte ihn rasch bittend an. Ich konnte Harrys und die ungläubigen Blicke der anderen sehen. Wie weit würde er es treiben? Ich schluckte den Kloß im Hals schwer herunter.

„Hören Sie auf, Miss Granger, Mr. Potter!“, beschied ihm Snape kalt und er streifte mich mit seinem kalkulierenden Blick. „Können wir jetzt, Miss Granger? Wie Sie wissen, warte ich nicht gerne!“, kam es gewohnt in einem sehr gehässigen Ton von ihm, als wäre ich eine Schnecke, die Stunden brauchte um zu ihm zu kommen, aber diese doppeldeutige Anspielung, dass ich wissen würde, was er mochte, konnte ich nicht unkommentiert lassen. Er wollte spielen? Bitte.

„Ach Professor, als ob ich das nicht wüsste, nicht wahr, Sir?“, kam es von mir nicht minder zweideutig zurück. Natürlich war dies recht frech, was zu einigem überraschten Luftholen bei den Gryffindors führte, dass ich es wagte einen solchen Ton anzuschlagen.

„Miss Granger, hat Ihnen unser Zusammentreffen am Samstag nicht schon gereicht? Wollen Sie mich wirklich weiter reizen, ich verzeihe es nicht, wenn man sich mir widersetzt!“, drohte er mir nun offen und nahm Bezug auf unseren Konflikt, als er mich in Slytherin erkannt hatte, dabei erzählte er ganz unbedarft den anderen, dass er und ich am Samstag ein Zusammentreffen gehabt hatten, das ich Harry und Ron bestimmt nicht offenbart hatte. Am liebsten hätte ich ihn gewürgt.

„Professor, ich reize Sie? War mir gar nicht bewusst!“, bot ich ihm Paroli, so als wenn wir alleine wären, dabei verlor ich etwas aus den Augen, das alle Gryffindors anwesend waren, während meinem Duell mit Snape. Aber er schien es auch zu vergessen, oder es war ihm ganz recht mich in die Bredouille zu bringen, da ja keiner vom samstäglichen Ausflug wusste, außer den Twins.

„Miss Granger, soll ich mir weiter Ihr unverschämtes Verhalten gefallen lassen? Ich habe Ihnen in der letzten Zeit schon viel zu viel durchgehen lassen, hätten Sie jetzt die Güte zu kommen!“, kam es langgezogen und verächtlich von ihm, dabei blieb er ganz ruhig und kühl.

„Aber Professor, mit ihnen komme ich doch immer gerne!“, ging mein Zynismus mit mir durch. Ich spielte gerade auf Minna an, was er nicht wissen konnte. Aber mein Spruch wurde leider nicht nur von ihm so aufgenommen, wie er gemeint war, sondern auch mit großem Tohuwabohu von den Gryffindors. Was hatte mich mal wieder geritten? Mein idiotisches Temperament, da würde ich noch an mir arbeiten müssen! Verhängnisvoll, nur weil ich ihn mal wieder zur Weißglut reizen wollte, nicht gut, gar nicht gut, aber ich war selbst Schuld an dem nun einsetzenden Geschrei und Geplärre. Was unseren Professor doch nur noch glatt befriedigt aussehen ließ, da ich mich bei den anderen „verdächtig“ gemacht hatte. Oh, er war ein Manipulator. Ich war voll ins Messer gelaufen, wie der größte Anfänger und das wusste er, daher suhlte er sich genüsslich in meiner verzwickten Lage.

„Hermione“, „Was willst du damit sagen…“, „Hermione was geht hier vor…“, schallte es laut, entsetzt, verblüfft und überrascht von Ron und Harry und ich wurde gerade so was von wütend, fühlte mich leicht in die Ecke gedrängt. Moment, ich war in die Ecke gedrängt.

„Lassen Sie uns gehen Professor, damit wir Ihr Problem beseitigen können!“, zischte ich ihm nun mühsam beherrscht entgegen, was ihn doch glatt eiskalt einen kleinen Laut ausstoßen ließ, der an ein abfälliges Schnauben erinnerte.

„Ich lasse Ihnen den Vortritt, Miss Granger, nicht dass Sie mir ein Messer in den Rücken rammen!“, raunte er mir nun in Anspielung auf Bole zu und dass er es mir durchaus zutraute, dass ich ihn verletzen wollte, eine Anspielung, die viele Gryffindors mit weit offenen Mündern zurückließ. Hatten die Slytherins ähnlich dämlich aus der Wäsche geschaut? Ich wandte mich resolut dem Portraitausgang zu und so ließen wir das Protestgeschrei hinter uns zurück und ich ging mit raschen Schritten, entschlossen auf den Geheimgang zu, denn als ehemaliger Slytherin war ich mir ziemlich sicher, dass er ihn höchst selbst kannte. Toll, ganz toll, was hatte ich nur angerichtet, ärgerte ich mich maßlos über mich selbst, aber in diesem Moment war mein größeres Problem ein auf Rache ausgerichteter Snape. Sobald wir in dem Geheimgang verschwunden waren, durfte ich schon mal wieder die erfreuliche Bekanntschaft mit der kalten und leicht feuchten, steinernen Mauer in meinem Rücken machen, was mich nicht wirklich wunderte.

Uff, er legte provozierend seine beiden Hände rechts und links von meinem Kopf an die Wand und kam mir sehr nah, so drohend hoch aufgerichtet, dass mir meine kleine Körpergröße sehr ins Bewusstsein kam. Ein beklemmendes Gefühl stieg in mir auf, weil ich ihm vollkommen ausgeliefert war, da er mich zwischen sich und der Mauer gefangen nahm.

„Ich bin ein ganz anderes Kaliber zum Spielen, als der blöde Köter, bedenken Sie das und vergessen Sie das nicht, Miss Granger!“, drohte er mir nun mit tiefer, dunkler Stimme.

„Wie könnte ich, Sir“, hauchte ich schwer atmend. Meine Brust hob und senkte sich sichtbar, denn dies alles ging nicht spurlos an mir vorbei.

„Draco wird Sie nicht schützen! Wenn Sie sich das erhofft haben!“, meinte er nun süßlich. Der verbale Schlagabtausch kam schnell, Schlag auf Schlag.

„Das ist mir bewusst, Professor!“, wehrte ich entschieden ab.

„Wirklich und es macht Ihnen nichts aus, dass er bereit ist Sie an mich auszuliefern. Was wollen Sie denn dann von ihm?“, fragte er kurz konsterniert, als sich einer seiner dunklen Brauen perplex wegen meiner kalten Gleichgültig hoben.

„Ich bitte Sie, Sir. Er ist ein Malfoy! Ich weiß, was ich von ihm zu erwarten habe. Aber Sie gehören, nach Dracos Worten, zur Familie und damit weiß ich, dass er mit allem was Sie mit mir machen einverstanden sein wird, glauben Sie nicht, dass ich blind und blöd bin“, fauchte ich nun fast beleidigt in sein mir viel zu nahes Gesicht.

„Sie können mit Ihrer Kaltschnäuzigkeit wirklich überraschen, Miss Granger!“, erwiderte er durchaus intensiv und blickte mir tief in meine Augen.

„Danke, für das Kompliment. Aber ich bin nur realistisch. Ich denke aber, er hat gezeigt, dass er bereit ist mich vor den Slytherins zu schützen, das reicht mir, um zu wissen, dass er es ernst meint!“, erklärte ich ernst und kalt.

„Was wollen Sie dann von Draco? Schutz?“, presste er diese Frage ungläubig hervor und da hob er abrupt die Hände an und schlug sie geräuschvoll zurück in die Mauer, was mich aber nicht zusammenzucken ließ, denn vor Schlägen hatte ich keine Angst und ich glaubte auch nicht, dass er das tun würde. Aber er liebte drohende Gebärden, doch es dann wirklich zu tun, so etwas wäre weit unter seiner Würde. Wie gesagt, er war ein anderes Kaliber als Sirius und auch dessen war ich mir bewusst und so stand ich weiter ruhig da und harrte meinem Schicksal entgegen.

„Ich glaube dazu sage ich mal… kein… Kommentar, fragen Sie Draco!“, wisperte ich provokant und zog die Schultern entschuldigend hoch. Darauf löste er seine rechte Hand von der Wand und strich mir damit bedrohlich, lasziv, langsam mit seinem Zeigefinger über mein Gesicht, von der Schläfe weg, fuhr bis zum Kinn hinab. Dies war keine freundliche, zärtliche Geste, es erzeugte eher ein Gefühl des ausgeliefert seins und war beunruhigender als sein vorhergehender Ausbruch, da die Geste auf mich wirklich bedrohlich wirkte. Er war ein wunderbarer Beeinflusser, in Dingen wie eine Stimmung subtil zu manipulieren, auch ich konnte mich dem nur schwer entziehen. Erst so offen aggressiv drohend, dann so versteckt in einer ebenso bedrohlich, intimen Geste. Er war ein durchweg undurchsichtiger Gegner, der alle Mittel, die ihm zur Verfügung standen, um seinen Gegner in die Knie zu zwingen, bereit war zu nutzen.

„Sie haben sich selbst gerade ganz schön in Schwierigkeiten gebracht. Was werden die Löwen sagen, weil Sie so mit Ihrem Professor reden? Tse, tse, tse…“, flüsterte er verführerisch, sanft wie ein Lufthauch, der mein Ohr streifte und mir kurzzeitig den Atem nahm. Wie er da so nah stand und mich seine Haare an meiner Wange kitzelten, drohten mich die Erinnerungen zu überwältigen.

„Kann Ihnen doch egal sein“, kam es trotzig von mir und ich versuchte weiter in die Wand zu kriechen, was natürlich nicht gelang. Dass mich Ärger erwarten würde, war mir klar und dass ihn es freute, mir solche Scherereien bereitet zu haben, auch. Der erste Schritt seiner Rache war schon mal erfolgreich gewesen und das wusste er.

„Ja, kann es. Aber es ist doch zu erheiternd“, kam es noch immer seidig, aber auch sehr boshaft von ihm und er zeigte mir ein diabolisches Grinsen, was weniger gefestigte Menschen zum Zittern gebracht hätte. Und dann stieß er sich abrupt nun von der Wand ab und packte mich sehr zärtlich, war ironisch gemeint, am Arm und zog mich bestimmt die paar Stufen hinab.

„Als erstes, montags, beginnend ab der nächsten Woche, ab 20 Uhr Nachsitzen, Miss Granger, Sie müssen die gestohlenen Tränke brauen“, erklärte er kalt, dabei rauschte er den Geheimgang mit mir im Schlepptau entlang.

„Natürlich, Sir“, rumzicken wäre sinnlos und nur demütigend gewesen und so ergab ich mich in mein Schicksal, in mein von mir selbst gewähltes Schicksal. Hatte ich schon mal gesagt, dass ich manchmal echt bescheuerte Entscheidungen traf? Tja, danach war man immer schlauer!

„Und nun, zeigen Sie mir den Geheimgang!“, befahl er plötzlich aus heiterem Himmel und schubste mich durch den Wandteppich. Hey, das war gar nicht gentlemenlike.
„Warum sollte ich, Sir?“, fragte ich provozierend. Ich hatte grad echt keine Lust ihm einen Gefallen zu tun.

„Weil das die Vereinbarung war und Sie wollen doch nicht wortbrüchig werden, oder?“, erwiderte er geschmeidig, dabei drehte er mir seinen schwarzen Haarschopf zu und blickte mir bohrend ins Angesicht. Wo er recht hatte, Mistkerl! Natürlich würde ich mich immer an ein Versprechen halten, dieser, dieser… Mistkerl, mir fehlten die Worte, hatte ich schon mal gesagt, oder? Verdammt, er hatte mir das Leben gerettet und konnte viel von mir verlangen und tun und ich würde ihm tatsächlich gehorchen. Nur, in der Sache Draco, war mir das leider nicht möglich gewesen, erstens weil ich zu Draco wollte und mir das wichtig war und zweitens weil Draco niemals zugelassen hätte, dass ich mich von ihm zurückgezogen hätte, aber alles andere würde ich wirklich dem Professor zugestehen. Immer! Eine erstaunliche und unerwartete Erkenntnis für mich. Das wusste er zwar so nicht, brauchte er auch nicht zu wissen, aber ich vergaß nicht, wenn man auch mal zu mir nett war. So wie ich meine Rache unerbittlich verfolgte, so treu war ich auch in meiner Dankbarkeit.

„Natürlich Professor, verzeihen Sie… folgen Sie mir, bitte!“, meinte ich höflich, entschuldigend. Ich musste ihn ja nicht noch mehr gegen mich aufbringen. Sonst kam er vielleicht noch auf den entsetzlichen Gedanken uns öfters in Gryffindor auf- bzw. heimzusuchen und mir somit mein Leben zur Hölle zu machen, das durfte nicht passieren. Und zuzutrauen war es ihm und seinem rachsüchtigen Hirn. Warum musste ich mich immer mit solchen Männern einlassen? Hatte ich einen so schlechten Geschmack? Dies waren meine wenig erbaulichen Gedanken, während wir durch die dunklen, schwach beleuchteten Kerker wanderten. Ich führte ihn in der Nähe des Tränkeklassenraums um die Ecke, zur steinernen Hexenfigur und blieb davor stehen.

„Was wollen wir hier?“, schnarrte er nur ungeduldig.

„Wir sind da, Sir!“, lächelte ich ihn über meine Schulter gemein an und zückte den Stab. “Dissendium“, und schon öffnete sich der Geheimgang. Ich trat über die Schwelle und er folgte mir stumm auf dem Fuße. Nonverbal sprach ich einen Incendio und die Fackeln erhellten den engen Gang. Und so gingen wir schweigend den Gang entlang, bis wir vor dem Felsbrocken ankamen, dann durfte ich mitverfolgen, wie seine Augenbraue in die Höhe wanderte. Ich zuckte nur mit den Schultern und ließ wieder ein Dissendium ertönen und den schwere Brocken mal wieder mit einem nonverbalen Wingardium Leviosa weg schweben. So traten wir in den Verbotenen Wald, der uns mit seiner allumfassenden Dunkelheit empfing.

„Bitte, Sir, hier wären wir! Sie müssen danach nur den Gang wieder verschließen, öffnen wieder mit dem Dissendium, das war’s schon“, erklärte ich geschäftig und da erlebte ich einen wirklich verblüfften Ausdruck im Schein des Lumos unserer Zauberstäbe auf seiner ansonsten so emotionslosen Maske, während er sich suchend umwandte, um einzuschätzen wo wir waren.

„Beeindruckend, Miss Granger. Wie haben Sie ihn gefunden? Sehr praktisch…“, lobte er doch glatt und schien wirklich beeindruckt, dabei strich er sich überlegend über sein Kinn.

„Zufall, bin darüber gestolpert. Hilft es Ihnen?“, fragte ich und hoffte er würde nicht weiter nachfragen.

„Wahrlich, es erspart viel Zeit, aber es ist auch gefährlich, sollten zu viele von diesem Gang hier wissen, es würde Hogwarts unsicher machen!“, erkannte er sofort den Schwachpunkt und sprach mehr zu sich als zu mir.

„Also Professor, das ist mir auch klar, nur Sie, ich und Draco kennen den Gang und ich denke, Draco ist schlau genug es niemandem zu sagen. Selbst Harry und Ron haben keine Kenntnis von diesem Weg“, klärte ich sofort den Professor gewichtig auf.

„Warum, gerade Potter? Der weiß doch so was immer?“, kam es sehr verächtlich von ihm.

„Nein, es ist besser, wenn er diesen Weg nicht kennt. Außerdem kann er nicht apparieren. Er würde ihm nichts nützen“, wies ich seinen Spott unwirsch von mir und wedelte verneinend mit meiner Hand.

„Ahm Professor… auch wenn Sie gerade nicht so gut auf mich zu sprechen sind… ich, wir hätten da ein Problem…“, dabei zog ich meine Unterlippe durch meine Zähne und schaute ihn an, wie er sich mir zuwandte, die Hände vorne an der Brust verschränkt, in der rechten den Stab, der sein Gesicht von unten beschien.

„Wagemutig, mich nach Ihrem letzten Auftritt auf meine Hilfe anzusprechen…“, meinte er auch schon eisig.

„Ich weiß, ich würde es ja auch nicht wagen, wenn ich es nicht für sehr wichtig halten würde! Es wird Ihnen nur nicht gefallen!“, sagte ich kühn voraus und schaute ihn scheu an.

„Hat mir jemals etwas gefallen, was mit Ihnen zu tun hatte?“, murrte er fies, wobei er provozierend seinen Kopf schief legte. So ein Idiot! Immer wenn Sie in mir waren, Professor, hat Ihnen alles sehr gut gefallen! Drohten mich meine Emotionen zu überwältigen, kam es aufgebracht in meinem Inneren hoch, aber tief durchatmen, ganz ruhig…

„Nun, das kann ich Ihnen nicht beantworten, aber es geht um Harry!“, sprach ich nun gepresst und wollte mich auf das Wesentliche konzentrieren. Ich konnte sehen, wie sein Kiefer zu arbeiten begann, ja das schmeckte ihm gar nicht.

„Was soll mit Potter sein?“, knurrte er ungeduldig.

„Nun, Harry hat seit der Nacht… wo er wiederkam, immer öfters mit seiner Narbe zu kämpfen…“, stotterte ich unsicher, aber Snape harrte geduldig aus und fragte ich mich schon, warum wir hier im Verbotenen Wald, der uns mit seiner unheimlichen, unwirklichen Atmosphäre umgab, so offen über die Probleme von Harry reden konnten und dass er zuhörte, trotz seines augenblicklichen Zorns auf mich und meiner Wut über seine Aktion vorhin. Aber diese andere Umgebung half uns, anders als in Hogwarts, die Worte zu finden und etwas Wichtiges zu besprechen.

„… Harry fühlt, wenn er Wutanfälle hat, oder wenn er sehr, sehr glücklich ist. Es existiert eine Verbindung zwischen ihren Geistern, durch die Narbe, da sie ihn schmerzt, aber vor allem in der Nacht, im Schlaf. Ich habe die Vermutung und die Angst, dass es zweigleisig sein könnte…“, erklärte ich rasch mit fester Stimme, dabei sah ich Snape unglücklich im schwachen Schein der erleuchteten Spitzen unserer Stäbe an und lauschte gerade dem Rascheln des Laubes, weil ich nur hoffen konnte, dass sich Snape auf meine Idee einlassen würde.

„Wasss? Das wäre nicht gut, gar nicht gut…“, kam es ungläubig von Snape und er erkannte natürlich sofort auch die Gefahren, die damit einhergingen.

„Tja, warum denken Sie erzähle ich es Ihnen?“, meinte ich dann doch recht trocken und rollte theatralisch mit den Augen, was mir einen bitterbösen Blick einbrachte.

„Warum geht er nicht zu Professor Dumbledore?“, fragte Snape wirklich und aufrichtig verwirrt.

„Ja, das ist auch so eine Sache, Harry will nicht. Seit den Ferien verhält sich dieser Harry gegenüber komisch. Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, Sir, aber er schaut Harry nicht an, beachtet ihn nicht und weicht ihm aus! Aufgrund dessen will Harry nicht zu ihm gehen“, setzte ich ihm die Gegebenheiten auseinander, sah ihn direkt an und Sorge lag in meinem Blick.

„Potter ist auch zu dämlich!“, kam die brutale Feststellung, aber wie sollte ich ihm widersprechen, wenn ich ihm in diesem Punkt recht gab?

„Wenn der Dark Lord mitkriegt, dass er eine Verbindung zu Potters Geist hat, na dann… können wir was erleben?“, er verzog seinen Mund angesäuert bei der unschönen Feststellung meines persönlichen Horrorszenarios.

Ich nickte. „Ich habe Harry gesagt, er soll zu Dumbledore gehen und ihn bitten, dass dieser ihn in Okklumentik unterrichtet. Er will es sich überlegen“, stieß ich abwertend aus.

„Dass Potter aber auch immer so… stupide sein muss“, grummelte er in seinen nichtvorhandenen Bart.

„Professor, was können wir, was soll ich tun? Könnten Sie mir was raten?“, fragte ich ihn ratlos und sah ihn von Herzen kommend bittend an.

„Ich werde dem Professor davon erzählen, ohne Namen zu nennen. Ich sage, ich hätte ein Gespräch belauscht und sie versuchen ihm jetzt schon beizubringen wie man meditiert, so dass, sollte es zu einem Okklumentik-Unterricht kommen, er nicht zu viel Zeit vergeudet…“, meinte er geschäftig und ich stockte. Wie kam er darauf zu vermuten, dass ich meditieren konnte?

„Aber Professor…“

„Miss Granger, ich habe es Ihnen schon so oft gesagt, ich bin weder dumm noch minderbemittelt. Ich weiß, dass Sie diese Kunst beherrschen… frage ich, warum Sie es Potter nicht selbst beibringen wollen? Nein, oder?“, wenn ich mich nicht besser unter Kontrolle hätte, wäre jetzt mein Kinn am Boden gelandet. Er, wow, er war wahrlich überraschend und beeindruckend.

„Harry würde nicht verstehen warum ich es mir selbst beigebracht habe. Ich könnte ihm auf seine Fragen hin keine befriedigenden Antworten geben“, versuchte ich meine Beweggründe zu erklären, aber vor allen Dingen, warum sollte ich es tun? Wofür gab es denn Professor Dumbledore? Ich war wahrlich noch keine Meisterin auf diesem Gebiet.

„Ich wusste, dass Sie es sich selbst beigebracht haben mussten. Ich weiß, wie schwer das ist und daher gratuliere ich Ihnen, das haben Sie gut gemacht. Geben Sie sich aber keiner Hoffnung hin, es wird Sie nicht vor meinem Zorn bewahren“, meinte er hart und ich hörte sein verstecktes Lob und damit einhergehenden Respekt durchaus, während er mich scharf von der Seite anblickte.

„Ach Sir, das weiß ich doch. Ich drücke mich auch nicht, nur keine Sorge“, versuchte ich zu beschwichtigen. „Gehen Sie zurück, Miss Granger!“, befahl er und entließ mich so für heute. „Sie bleiben hier?“, runzelte ich überrascht die Stirn.

„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht!“, brauste er ungehalten auf.

„Entschuldigung!“, aber in diesem Moment bekam ich meine Antwort, da er leicht zusammenzuckte und das Mark am linken Arm berührte. Ach, anscheinend war heute ein Treffen anberaumt gewesen und er hatte nur auf den Ruf gewartet. „Dann wünschte ich ihnen viel Glück, Professor und passen Sie auf sich auf.“

„Werden Sie nicht frech, Sie wissen noch nicht was auf Sie zukommt, Miss Granger!“, drohte er mir grollend.

„Natürlich nicht, Professor!“, winkte ich ihm und betrat wieder den Geheimgang und sah, wie er seinen geschrumpften Death Eater Mantel hervorholte, ihn vergrößerte und umlegte. Diese tiefschwarze Masse Stoff, die selbst das abendliche Dunkel schluckte und ihn noch mehr zu einem Geschöpf der Finsternis machte, als eh schon. Ein schauerlich, schönes Bild, danach kam die Maske. Ich konnte sehen, wie die schwarzen Obsidiane mich hinter der unheimlichen, totenkopfähnlichen, silbernen Maske anfunkelten. Er sah aus, als würde er den Tod bringen, ein kompromissloser, gefährlicher Kämpfer.

Ein leichtes Zittern ergriff mich, was ich nur schwer unterdrücken konnte und absolute Kälte kam in mir auf, als ich dieses vollkommen anderen Mannes ansichtig wurde, denn in diesem Moment war er etwas anderes. Er war etwas absolut Böses, etwas Gefährliches, ein wahrer, tödlicher Death Eater!
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