When Hermione Fights
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


Inhaltsangabe
 
StartseiteStartseite  Neueste BilderNeueste Bilder  SuchenSuchen  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Kapitel 55-56

Nach unten 
AutorNachricht
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 55-56 Empty
BeitragThema: Kapitel 55-56   Kapitel 55-56 EmptyDo Feb 09, 2012 1:10 am

The Eye of the Snake

Ich war noch im inzwischen wie ausgestorbenen Gemeinschaftsraum und hatte gerade das zweite Buch von Draco fast durchgearbeitet, als ich aufgeregten Lärm von den Jungenschlafsälen hörte. Dann sprintete auch schon Neville rasant und lautstark die Treppen hinunter und hechtete an mir vorbei. Da ich alleine war, sah er mich zuerst nicht und erschrak dann schrecklich, was ihn leicht aus dem Tritt brachte. Wenn er nicht einen so ängstlichen Ausdruck im Gesicht gehabt hätte, hätte ich wohl über seinen grellroten Schlafanzug mit sich bewegenden Alraunen lachen müssen, aber so verdrängte ich diesen doch ungewöhnlichen Anblick.

„Hermione, Merlin, hast du mich erschreckt!“, sagte er erschrocken und fasste sich an sein schnell klopfendes Herz.

„Neville, was ist los, was ist passiert?“, frage ich beunruhigt, schrumpfte das Buch und steckte es rasch ein.

„Harry…“, stotterte er atemlos und ich unterbrach ihn barsch.

„Was ist mit Harry?“, kam es ungeduldig von mir.

„Ich muss zu McGonagall, er hat geträumt, er konnte nichts mehr sehen und jetzt hat er sich auch noch übergeben!“, brachte er nun schnell hervor.

„Geh schnell zum Professor!“, rief ich noch und spurtete schon rasant die Treppen zum Schlafsaal hoch und riss die Tür auf und stürmte hinein. Ein total aufgelöster und hysterischer Harry, der schrecklich grünlich im Gesicht aussah und der kalten Schweiß auf der Stirn hatte, lag auf seinem Bett zusammen gekrümmt. Seine durchgeschwitzten Haare klebten an seinem Kopf und sein Schlafanzug lag nass durchweicht an seinem Körper an. Der Anblick war mitleidserregend, aber auch seine Kameraden in ihrer totalen Hilflosigkeit Harrys Situation gegenüber. Dean und Seamus standen nahe beieinander und flüsterten ratlos und Ron? Tja, der erzählte was von Harry sollte sich beruhigen, er hätte geträumt und Fieber. Aber unter Anbetracht dessen, was uns Harry über seine schmerzende Narbe und seine Visionen erzählt hatte, konnte ich mir dies nicht vorstellen, wenn es ihm so schlecht ging musste mehr dahinter sein.

„Harry, Harry beruhige dich, das war ein Traum…“, hörte ich noch Ron immer wieder eindringlich auf ihn einreden. „Ein Fiebertraum…“ Ich handelte und machte das erstmals Nötigste, wozu die holde Männlichkeit nicht fähig gewesen war, wie ich verachtend feststellte. Ich schwang den Stab, trocknete seinen Schlafanzug mit einem Seresco und ließ, das säuerlich riechende Erbrochene, das neben seinem Bett lag, mit einem Ratzeputz verschwinden und mit einem bestimmten Wischen öffneten sich die Fenster. Jungs waren so unfähig in entscheidenden Situationen. Ich mein, dies hier waren sogar alles Zauberer, der Magie fähige junge Männer und keine Kinder, aber nein, das Einfache machen wir doch mal nicht…

„Hermione!“, schallte es mir erleichtert aber auch sehr zittrig entgegen.

„Harry, beruhige dich, du musst versuchen dich zu beruhigen,… hier trink!“, und hatte noch schnell ein Wasser heraufbeschworen und ignorierte Ron, Dean und Seamus gekonnt. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf mein Sorgenkind. Ich setzte mich schwungvoll auf Harrys Bett und half ihm einen Schluck zu trinken, was er schwer schluckend schaffte.

„Was ist passiert?“, meinte ich ruhig und strich ihm seine nun trockenen, wirren Haare aus dem Gesicht. Die Jungs standen wie die Ölgötzen da und schauten uns zu, wie ich versuchte Ruhe in das Chaos zu bekommen.

„Rons Dad… ich kann nichts sehen, Mr. Weasley…“, jammerte da ein sehr erwachsener Harry, was ich gerade ironisch meinte und ich streckte mich zu seinem Nachttisch und setzte ihm seine Brille auf.
„Besser?“

„Oh ja, danke… ich hab geträumt und dann… Arthur ist verletzt, Mr. Weasley ist verletzt! Blut, Blut überall war Blut…“, wir wurden unterbrochen, weil die Tür wieder aufgestoßen wurde und McGonagall in ihrem Schottenschlafmantel hereinstürmte.

„Was ist hier passiert?“, herrschte sie bestimmt in die Runde.

„Mr. Potter, was ist hier passiert?“, fragte die alte Lehrerin herrisch wie eh und je.

„Ich, ich hab geträumt, dass… Arthur Weasley, war an einem finsteren, dunklen Ort und er ist verletzt… schwer verletzt, wenn wir ihm nicht helfen, stirbt er!“, rief er nun panisch. Ich konnte sehen, wie sich bei ihr die Gesichtszüge verspannten, mit Sicherheit war sie spätestens von Dumbledore über Harrys Träume und Gefühle bezüglich Voldemort eingeweiht worden. Hatte ich nicht immer gesagt, dass die von dem alten Trottel angesetzten Okklumentik-Stunden zu spät angesetzt waren, Idioten alles Idioten.

„Kommen Sie mit, Mr. Potter, wir gehen zu Professor Dumbledore!“, befahl sie. „Und sie gehen wieder in ihre Betten!“, sah sie auffordernd zu den drei Jungs.

„Wir kommen mit!“, sagte ich und half Harry hoch und schon stand Ron an der anderen Seite, um ihn zu stürzen.

„Miss Granger, was machen Sie hier um diese Uhrzeit in den Schlafsaal der Jungen?“, fragte sie aufgebracht, während wir uns auf den Weg zum Schulleiter begaben.

„Ich bin im Gemeinschaftsraum über einem Buch eingeschlafen und als Neville die Treppen herunter gestürmt kam, hat er es mir schnell erzählt und ich bin hochgelaufen, habe Harry getrocknet, das Erbrochene beseitigt und die Fenster geöffnet, Professor!“, erzählte ich schnell und abgehackt.

„Mmmm… gut gemacht, Miss Granger, auch wenn ich es nicht gutheiße, dass Sie zu so später Stunde nicht im Bett waren“, konnte ich sie mit Strenge vernehmen. Und schon standen wir vor dem großen, grauen Wasserspeier, der den Zugang zum Schulleiterbüro bewachte.

„Kakerlakenschwarm“, sprach McGonagall und schon öffnete sich der Zugang. Harry war noch immer schwach und so waren wir froh, dass die runde Wendeltreppe uns hoch fuhr. Wir konnten vor dem Büro viele unterschiedliche Stimmen hören, die trotz der nächtlichen Stunde aufgeweckt miteinander sprachen und die Professorin mit einem lauten, bestimmten Klopfen auf sich und uns aufmerksam machte. Was dazu führte, dass alle Geräusche sofort verstummten. Wir traten flott ein und fanden einen einsamen Schulleiter an seinem Schreibtisch, in seinem runden Büro sitzenden vor, faszinierend. Hier waren wirklich die meisten Gegenstände, die es auch im Raum der Wünsche gab, nur saß noch Fawkes, dieser flammenfarbene Vogel, der die Größe eines Adlers hatte, auf seiner goldenen Vogelstange, wie von Harry erzählt.

Fawkes warf mir einen kalkulierenden Blick aus seinen klugen Augen zu und verspannte sich sichtbar, was? Spürte er etwa die schwarze Magie, die an mir haftete? Irgendwie war mir der Vogel suspekt, ich ihm aber auch! So wie er jeder meiner Bewegungen mit den dunklen Kulleraugen folgte. Wie gut, dass mir niemand Aufmerksamkeit schenkte, das wäre nicht gut! Wenn dies Dumbledore zu Bewusstsein käme, dass sein Tierchen mich nicht mochte.

„Professor McGonagall, was kann ich für Sie und Ihre Begleiter tun?“, fragte er, legte überlegend seine Fingerspitzen aneinander und blickte uns über seine Hände hinweg nachdenklich an.

„Nun, Mr. Potter hier…“, da wurde sie von Harry hektisch unterbrochen.

„Rons Dad stirbt! Er ist schwer verletzt, handeln Sie!“, rief er erregt aus, machte sich rabiat von uns los und stürzte panisch zum Schreibtisch, auf den er sich mit beiden Händen abstützte.

„Bitte, Mr. Potter erklären Sie es mir genau, erzählen Sie?“, forderte er Harry freundlich, aber beruhigend auf.

„Ich, ich hab geträumt… es war so real, ich war in einem langen, dunklen Gang und die Schlange, eine Schlange ist auf Mr. Weasley zugeglitten und er wurde dreimal gebissen. Er blutet und das nicht zu wenig, schnell Sie müssen ihm helfen!“, bat Harry verzweifelt, während ich beobachten durfte, dass Dumbledore überall hinsah, nur nicht in das ihm nahe Gesicht von Harry, komisch dachte ich bei mir.

„Sagen Sie mir genau was Sie gefühlt haben?“, forderte er nun. „Harry, sagen Sie mir bitte noch, waren Sie der Angreifer, das wäre wichtig?“, meinte er eindringlich.

„Sir, ja Sir, ich war die Schlange…“, versiegte seine Stimme. „Und ich hab mich gefreut…“, kam es so flüsternd gehaucht von ihm, dass es fast unmöglich war ihn zu verstehen. Nun durften wir erleben, wie der alte Professor blitzschnell reagierte und nun würden wir auch gleich erfahren, woher die Stimmen von vorher her gekommen waren. Ron war mittlerweile schneeweiß im Gesicht, da ihm langsam zu dämmern schien, dass Dumbledore Harrys Vision ernst nahm und was dies für ihn und seine Familie bedeuten könnte. Der Professor stellte sich nun in die Mitte seines Büros und dirigierte seine Aufträge schnell und bestimmt.

„Werte Schulleiter, ich bitte Sie mir zu helfen!“, und so sahen wir seine Gesprächspartner, die schlafenden Gemälde aller früheren Schulleiter schlugen ihre Augen auf und warteten auf seine Anweisungen. „Everard, schlagen Sie im Zaubereiministerium Alarm, damit sie Arthur finden, Dilys ich bitte Sie zu schauen wie schlimm Arthur verletzt ist“, bat er einen Zauberer, der schon weghuschte und sein zweiter Auftrag, ging an eine ältere, freundlich aussehende Hexe. Nicht schlecht, so ein Kommunikationssystem, dachte ich bei mir.

„Fawkes mein Lieber, warne uns wenn Professor Umbridge kommen sollte, geh!“, schickte er nun den Phönix los und schon verschwand dieser. Sehr schön ich fühlte mich von einer Sekunde auf die nächste sehr viel unbeachteter. Nun strich er sich überlegend über seinen langen weißsilbrigen Bart und schaute in eines seiner magischen Instrumente. Als sich aus diesem eine Rauchschlange herauswand, wurde er aber unterbrochen, als zuerst Everard wieder sein Portrait betrat.

„Dumbledore, ich habe den Alarm ausgelöst und Weasley wurde gefunden und wirklich schwer verletzt hinausgetragen“, meinte dieser schnell und übergab das Wort an die nun auch wieder erschienene Hexe.

„Er wurde direkt an meinem Porträt im St. Mungo vorbeigetragen und so leid es mir tut, das sagen zu müssen, er sah nicht gut aus. Gar nicht gut…“, beendete Dilys ihren Bericht mitleidig. Ich kniff meine Lippen zusammen, Ron setzte sich ungefragt erschöpft auf einen kleinen hölzernen Schemel, als er begriff, dass sein Vater um sein Leben kämpfte. Ich legte ihm beruhigend meine Hand auf seine Schulter und drückte sie tröstend. Auch ich war schockiert, dass der arme Mr. Weasley kurz vor der Schwelle des Todes stand, so wie es schien. Es tat mir leid für ihn, für seine Familie und ich hoffte das Beste für sie. Ich machte mir Sorgen, aber auf der anderen Seite war ich mir seit dem der Dark Lord zurückgekehrt war darüber im Klaren, dass es Opfer geben würde und man immer mit dem Unvermeidbaren würde rechnen müssen. Ihr glaubt doch selbst nicht, dass ich mir sonst die Mühe mit meinen Eltern machen würde, oder?

„Professor, würden Sie sich bitte beeilen und die Zwillinge, sowie Miss Weasley her holen?“, fragte Dumbledore McGonagall, die mit verbiesterter und verkniffener Miene, die ihre Sorge ausdrückte, ihm zunickte, sich aber wortlos umwandte und hinwegrauschte, um den Auftrag auszuführen. In dieser Zeit griff er zu einem alten Tuch, was auf einem der unzähligen Tische lag und begann dieses in einen Portschlüssel zu verwandeln. Er machte dies zwar nonverbal, was mich beeindruckte, daran sollte ich auch arbeiten, aber ich konnte es am blauen Aufleuchten des Tuches erkennen.

„Mr. Black, dürfte ich Sie bitten, zu Sirius zu gehen und ihm auszurichten, dass Arthur verletzt wurde und ich die Kinder nun zu ihm schicke? Molly wird dann auch zu ihm an den Grimmauld Place kommen, bitte“, fragte Dumbledore höflich zu einem recht finster aussehenden Zeitgenossen, der nun widerwillig und grummelnd sein Gemälde verließ. Innerhalb einer Minute erschien er wieder.

„Mein missratener Ururenkel gibt sein Einverständnis“, sprach das Bild nasal und verachtend, als auch schon eine von Fawkes roten Federn in der Luft erschien und langsam aber sicher zu Boden segelte. In diesem Moment, öffnete sich die Tür des Schulleiterbüros und McGonagall kam mit den restlichen, vollkommen überrumpelt aussehenden Weasleys herein, dies waren Ginny und die Twins. Das Lustigste an der ganzen Situation wäre wohl gewesen, dass alle, bis auf Dumbledore und mich, in ihren Schlafsachen durch die Gegend liefen.

„Wie schön, dann kann es auch schon losgehen, wir müssen uns beeilen, kommt her und fasst den Portschlüssel an“, er deutet auf das Tuch. Harry und die anderen taten sofort wie ihnen befohlen und waren wie in Trance, nur ich stand noch abseits.

„Auch Sie Miss Granger, schnell kommen Sie!“, sah Dumbledore mich mit seinen hellblauen Augen eindringlich an, ich blickte ihn nun überrascht und ablehnend an.

„Bitte, wieso, ich bin Weihnachten bei meinen Eltern!“ Echt, ich meine, ich wollte da nicht hin!

„Da werden Sie auch hinkommen, aber jetzt gehen Sie erstmals mit den anderen!“, meinte er strikt und unterband so jeglichen Einwand von mir. Toll, supertoll, das nenn ich mal Glück, echt ich mein, ich helfe Harry und wo lande ich ein paar Sekunden später, ist denn das zu fassen? Sirius!
Und das auch noch völlig unvorbereitet, tja, Glück musste man haben und ich wollte doch noch im Zug mit Draco reden, das war doch alles so ein Mist, dass es wieder mal nicht zu fassen war! Hier wurde mein Improvisationstalent gefragt!

Ich trat schicksalsergeben zu den anderen und berührte nun den Portschlüssel. Der Professor zählte bis drei und schon spürte ich ein Reißen am Bauchnabel, das mich in den Transportstrudel zog und so landeten wir unsanft auf dem Boden der Küche, im Stadthaus der gar fürnehmen Familie Black. Ich stand zwar gerade noch so, genauso wie die Twins, aber alle anderen lagen um uns wie umgeworfene Puppen auf den Boden. Ich schluckte sehr schwer und erhob nun mein Haupt. Ich baute gerade meine Mauer um mich auf, eiskalt. Ich würde mir nichts, aber nicht das kleinste Bisschen anmerken lassen, dass ich hier nicht sein wollte. Ich konnte das, oh ja, aber ist es manchmal nicht beängstigend, wie sehr das Schicksal mit uns spielt und uns vor solch wenig schöne Fakten stellt und völlig schreckliche Begebenheiten schafft.

Sirius saß auf dem Stuhl, an seinem Stammplatz am Kopf des Küchentisches und schaute uns nun traurig an. Auch er sah geschockt und mit riesigen ungläubigen Augen auf mich.

„Hermione, du bist dabei?“, waren auch schon seine ersten, entsetzt gehauchten Worte. Hallo, war der Typ doof, Harry sollte die Hauptperson sein, nicht ich.

„Hallo Sirius, Dumbledore war so frei und hat mich mitgeschickt“, erwiderte ich frostig und half nun Harry auf die Füße, da er immer noch klapprig war und nun wieder erschreckend weiß. Was war geschehen, er hatte sich doch gefangen, während die Twins ihren Geschwistern halfen.

„Harry, wie schön…“, begann da Sirius, aber nach einem bösen Blick von mir hielt er inne.

„Harry, mein Lieber, was ist, du hattest dich doch gefangen?“, fragte ich ihn besorgt und er warf einen unsicheren Blick, zu der rothaarigen Gruppe. „Wir sind in einer Sekunde wieder da, macht Tee!“, befahl ich harsch und hinterließ erstaunte Gesichter, nur die Twins reagierten sofort, wie von mir gefordert und ich zog Harry vor die Tür.

„Erzähl was ist noch passiert, was dich verunsichert?“, dafür kannte ich ihn einfach zu gut.

„Hermione, ich versteh das alles nicht, was passiert hier mit mir?“, sah er mich mit Tränen in seinen Augen an. Ich holte tief Luft. Ich musste Harry mehr erzählen, er würde sonst früher oder später aufgrund dieser Heimlichtuerei der Erwachsenen zugrunde gehen, nur bevor er einige meiner Wahrheiten, nicht alle, aber ein paar, erfahren sollte, musste der Gute erst mal schlafen und das Geschehen verdauen.

„Wir reden ausführlich morgen in der Früh, in der Bibliothek, okay?“, fragte ich, was ihn traurig nicken ließ, während er schniefte. „Und jetzt erzähl schnell. Was ist passiert, was dich wieder so durcheinander gebracht hat?“

„Ich, ich, du hat doch gesehen, das Dumbledore mich nicht angesehen hat?“, schaute er nun fragend und ich nickte zur Bestätigung. „Nun als wir alle den Portschlüssel in der Hand hatten, da haben wir uns angesehen, wir hatten direkten Blickkontakt und, und ich weiß nicht, aber es war beängstigend... ich hab einen unglaublichen Hass auf ihn gefühlt, ich, am liebsten hätte ich ihn gebissen, wie Arthur…“, blickte er total verwirrt durch die Gegend. „Verstehst du das?“ Gute Frage, bis zu einem gewissen Grad reimte ich mir gerade einiges zusammen und das was dabei herauskam, warf nur wieder Fragen auf. Die, wie ich fand, den alten Professor in keinem wirklich tollen Licht erscheinen ließen. Warum tat er nichts um Harry vor Voldemort zu schützen? Seine einzig effektive Maßnahme, Harry nicht anschauen und ihm aus dem Weg gehen? Was war das für einen Taktik? Die, ich sehe dich nicht und du siehst mich nicht? Sehr effektiv? Wurde ich schon wieder sauer, ja verdammt, ich wollte ihn gerade selber beißen, wenn ich das hörte, dieser alte Narr… ahrrrr und dank ihm war ich jetzt auch noch hier…! Aber ich war erst mal nicht wichtig, ich kam mit Sirius schon klar, um Harry musste ich mich jetzt kümmern.

„Harry, hörst du mir zu? Ich habe höchstwahrscheinlich eine Erklärung… wird dir nicht gefallen, aber ich denke, wenn du sie hörst, gibst du mir vielleicht recht. Aber morgen, ich will, dass du erst einmal schläft und jetzt hör noch einmal zu, du bist nicht schuld, schau mich nicht so an, du hast diesen Angriff nicht gestartet…“ Jetzt viel er mir ins Wort:

„Nein, Hermione, ich war die Schlange, ich hab ihn gebissen…“, jaulte er wie ein geprügelter Hund auf, ich verdrehte die Augen, man war Harry pathetisch. Ich packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn genervt.

„Harry, benutze bitte deine vorhandene Intelligenz, bitte. Das war Voldemort, streng dein Hirn an, verdammt, du bist mit ihm verbunden…“, sprach ich nun doch schon Tacheles, da er mir sich sonst im Bett die wildesten Theorien zu eigen machen würde und klopfte ihm mit meinem Zeigefinger wenig sanft auf seine Blitznarbe.

„Aber jetzt unterdrücke irgendwelche Panikreaktionen und reiß dich zusammen, wir beide reden morgen darüber“ Er schaute mich mit offenen Mund an: „Oh mein Gott, Hermione, du hast wohl recht, aber wie…?“

„Morgen Harry, jetzt reiß dich zusammen und gib denen da drinnen eine Kurzzusammenfassung und dann reden wir beide morgen. Kannst du das, sie haben Angst um ihren Vater?“ Ich sah, wie er mit sich kämpfte und versuchte seiner wirren Gefühle und Gedanken Herr zu werden und sie zu unterdrücken.

„Ja, natürlich, du hast recht, morgen gehen wir das an und jetzt zu den anderen…“, meinte er nun sehr bestimmt und trat, wieder Herr seiner Sinne, durch die Tür. Puh, Göttin sei Dank hatte ich ihn wieder auf die Spur bringen können, aber nun straffte auch ich meinen Körper, denn auch mir würde in dieser Küchen ein Kampf bevorstehen und trat selbstbewusst durch die Tür.


Zuletzt von queenie am Fr Mai 10, 2013 8:37 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 55-56 Empty
BeitragThema: „Rose Cottage“ ich komme!   Kapitel 55-56 EmptyDo Feb 09, 2012 1:11 am

„Rose Cottage“ ich komme!

Als Harry und ich nun wieder die Küche betraten, saßen alle mit bedrückten Mienen um den Tisch und hatten dampfende Tassen vor sich stehen, Ron schwieg deprimiert und alle anderen auch und so sahen sie nun erwartungsvoll zu uns auf. Nur Sirius warf mir immer wieder einen abwägenden, traurigen und unsicheren Blick zu.

„Harry, was ist da passiert?“, fragte nun Ron mit einer seltsam belegten Stimme. Wir setzten uns rasch, Harry neben Sirius und ich mich neben Harry, die Twins ließen heiße Tassen wohlriechenden Tees zu uns schweben.

Sirius beobachtete alles mit tief gerunzelter Stirn, sagte aber nichts mehr sondern beobachtete alles nur geduldig. Als nun Harry nach Rons Aufforderung auch noch demonstrativ nach meiner Hand griff und sie in einem schraubstockartigen Griff festhielt, riss Sirius seine Augen weit auf und er stieß die Luft aus seiner Nase aus, es schien ihm nicht zu gefallen, was zwischen Harry und mir für eine Nähe herrschte, erinnerte ein bisschen an Draco, was ich wirklich erheiternd fände, wenn die Situation nicht so traurig gewesen wäre. Ich schenkte Harry daraufhin ein ermunterndes Lächeln. Harry räusperte sich geräuschvoll und nahm augenscheinlich seinen Mut zusammen und begann.

„Also, ich hab geträumt, auf einmal war ich in einem langen, finsteren, fensterlosen Gang und da war euer Vater und die Schlange, hat ihm dreimal ihre riesigen Fangzähne hineingeschlagen, war nicht schön, warum ich das geträumt habe? Wenn ich das wüsste, es war so real und anscheinend ist es auch wirklich passiert, da ja die Portraits im Büro vom Schulleiter dasselbe gesagt haben.“ Hob er nun den Blick von seiner Teetasse und blickte auf „Ginny, George, Fred es tut mir leid, aber Arthur ist wirklich schwer verletzt ins St. Mungos gebracht worden…“, holte er erklärend aus und schaute betroffen in die Runde. Ron sagte schon lange nichts mehr und hatte nur den Kopf auf eine Hand gestützt.

Ginny liefen verzweifelte Tränen über ihre blassen Wangen und starrte mit roten Augen durch die Gegend und selbst die Twins waren leicht blass um die Nase, so dass ihre Sommersprossen stärker als sonst hervortraten und waren sehr ernst und ruhig, aber auch sehr beherrscht. Ich denke, sie wussten, seit der Orden wieder einberufen worden war, in welcher Gefahr die Mitglieder schwebten und gaben sich da keinen Fantasien hin, dass es für jedes Mitglied lebensgefährlich war. Sirius blickte fassungslos und bestürzt auf Harry, als dieser seine Erzählung beendet hatte.

„Wir müssen los, ins St. Mungos!“, rief auf einmal Ron aufgeregt und sprang fast von seinem Stuhl auf.

„Ron, ruhig Blut, ich denke nicht…“, wurde Sirius von Ginny unterbrochen.

„Ja, Ron, ich will zu Dad!“, meinte sie mit ersticktem, aber forderndem Ton.

„Nein, das geht nicht. Ich kann euch nicht begleiten und allein dürft ihr nicht gehen!“, versuchte Sirius es streng, er sah zwar auch etwas blass aus, aber ansonsten recht gut, in seinem dunkelblauen Hemd, das gut mit seinen blauen Augen harmonierte, aber es unterstrich auch seine Autorität, die er zum ersten Mal wirklich rauskramte, um entschieden aufzutreten. Ich gab ihm recht, es wäre sinnlos, wir konnten nichts tun und so blieb ich stumm, Harry bekam die Auseinandersetzung gar nicht mit, war auch besser so, da er selbstvergessen dasaß und blind durch die Gegend starrte. Die Twins sahen mich fragend, mit erhobenen Augenbrauen, an und ich verstand ihren Blick, sie wollten meine Einschätzung, da ihnen bewusst war, dass ich mehr über die Umstände wusste, als Harry hier vor allen offen erzählt hatte und so schüttelte ich denn verneinend den Kopf. Ich hielt die Idee, das St. Mungo zu erstürmen für falsch und so akzeptierten sie mein Urteil und tranken synchron aus ihren Tassen, stellten somit nicht eine der geartete Forderung, so dass sich Sirius nur mit zwei Weasleys rumärgern musste.

Er hatte aber unsere Interaktion mit angesehen und blickte uns durchdringend an, da er von Früher wusste, dass die Twins und mich sehr viel mehr verband als man so allgemein vermutete, dazu war ja auch Sirius in ihr großes Geheimnis eingeweiht, das er bisher gehütet hatte.

„So leid es mir tut, ihr bleibt hier. Schluss jetzt!“ Ging es immer lauter zu und nun schlug Sirius mit der flachen Hand auf den Tisch und erlangte damit auch von dem in seine Gedanken abgetauchten Harry dessen Aufmerksamkeit.

„Was…?“, fragte dieser überrumpelt, niemand kam dazu ihm zu antworten, als er unsere stumme Kommunikation hinterfragen wollte, da in diesem Moment eine Eule ans Fenster der Küche mit ihrem Schnabel klopfte und Sirius dieses mit einem Wischen seines Stabes öffnete. Und schon schoss die kleine Eule herein zu Sirius, der dieser den Brief schnell, fast hektisch in seinen Bewegungen abnahm. Man konnte ganz genau sehen, wie sich Sirius‘ Gesichtszüge entspannten, als er den Inhalt las.

„So, der Brief ist von eurer Mutter! Arthur ist am Leben. Sie bleibt bei ihm und ihr sollt hier bleiben, wo ihr sicher seid und Molly wird sich so schnell als möglich melden!“ fasste er es für uns zusammen und sah uns mit einem milden Lächeln an. George und Fred stießen die angehaltene Luft aus.

„Das ist gut, er lebt, das ist sehr gut“, sagten beide gleichzeitig und hörten sich sehr erleichtert an. Ginny schluchzte laut auf und heulte herzzerreißend in ihr Taschentuch, was Ron veranlasste, sie tröstend in die Arme zu nehmen. „Danke Kumpel…“, wisperte er inbrünstig zu Harry, über den Tisch welcher ihm gegenübersaß und ihn nun wiederum anstarrte.

„... Da… danke, wofür? Wofür willst du mir danken?“, fragte Harry konfus und verwirrt zurück und wuschelte durch seine Haare.

„Wofür, Harry? Ich bin nicht voll doof, ohne dich würde Dad in dem Gang liegen und langsam verbluten, ohne dich wäre er jetzt tot, Harry…“, rief Ron aufgebracht über Harrys schuldiges Gebaren, na endlich, immer wenn ich Ron als hoffnungslosen Fall aufgab, machte er so was Gutes. Er war Harry augenblicklich ein wahrer Freund, verurteilte ihn nicht für sein Anderssein, sondern sah vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben hinter die Kulissen und zog die richtigen Schlüsse.

„Ohne dich hätte er nie eine Chance gehabt…“, brach nun seine Stimme bewegt und da vergrub er sein Gesicht an Ginnys feuerrotem Haar.

„Er hat recht Harry, ohne dich hätten wir schon jetzt keinen Vater mehr, nimm‘s nicht so schwer, wir sind froh, dass…, dass du das gesehen hast und Hilfe holen konntest…“, erhoben sich die Twins entschlossen und tätschelten seine Wange und wühlten aufmunternd durch sein Haar. „Das wird schon kleiner Bruder, das wird… wir gehen jetzt ins Bett, Sirius?“, fragten sie ob es ihm recht war, aber auch sie wirkten erschlagen von den Geschehnissen.

„Ja, natürlich. Ihr schlaft in eurem Zimmer, wie immer“, wies Sirius mit der Hand und so gingen die zwei leise aus der Küche.

„Harry, du solltest auch ins Bett!“, meinte ich zu ihm und drückte seine Hand fest, da er mich bisher nicht losgelassen hatte.

„Ihr solltet alle ins Bett!“, kam es bestimmt von Sirius und brav wie wir alle waren, erhoben wir uns und gingen los. Wir stiegen wie eine Trauerprozession die Treppen hinauf und Ginny ging schon in unser Zimmer, ich begleitete noch in die Jungs und brachte Harry und Ron zu Bett und verabschiedete mich von beiden mit einem Kuss auf die Stirn.

„Schlaft gut ihr zwei!“, ich erhielt gar keine richtige Antwort, nur ein Gemurmel, sie waren sehr weit weg und so ging ich zielstrebig in die Bibliothek. Nicht umsonst, arbeitet ich die ganze Zeit an mir, um in Krisensituationen wenig Schlaf zu benötigen und erst recht jetzt wollte und konnte ich nicht ans Bett denken, ich brauchte nun erst mal einen Drink, schlicht und ergreifend einfach. Und so betrat ich die, wie erwartet, nicht leere Blackbibliothek und schritt forsch auf meinen Sessel zu und nahm das schon für mich bereitgestellte Glas Feuerwhiskey und trank erstmals einen großen Schluck. Und da konnte ich spürten, wie die scharfe Flüssigkeit meine Kehle hinabrann und genoss das Brennen und den sich ausbreitenden, torfigen Geschmack auf meiner Zunge und schloss genüsslich und erledigt die Augen.

Wow, was für eine Nacht! Ich war wieder hier!

Als ich die Augen öffnete, blickte ich in zwei verhalten lächelnde Augenpaare.

„Danke, wie lieb von euch an meine Bedürfnisse zu denken!“, bedankte ich mich bei den Twins und prostet ihnen zu und so tranken wir drei noch einmal zusammen einen großen, beruhigenden Schluck.

„Ich bin froh, dass mit Dad, dass er vielleicht überlebt!“, meinte Fred hoffnungsvoll und schwenkte sein dickes bauchigen Glas hin und her.

„Das solltet ihr auch sein…“

„Was steckt jetzt wirklich hinter dem Ganzen?“, kam es vom überlegteren George sehr ernst. „Was hat das mit Harry alles zu tun… den Träumen?“, schaute er mir ins Gesicht und wollte die Wahrheit.

„Aber nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit!“, beschied ich ihnen und beide nickten mir zu, „Bei dem Angriff damals auf Harry, als Baby, da muss eine Verbindung zum Geist vom Dark Lord entstanden sein und ich denke, sie ist nicht eingleisig und nun, seitdem er wieder körperlich ist… nun, wie auch immer, Harry hat uns erzählt, dass er seine Stimmungen spürt und eigenartige Träume hat und ihr wisst selbst, dass der Dark Lord, ein Parselmund ist…“, rieb ich mir den verspannten Nacken.

„Und du meinst, dass der Dunkle die Schlange gelenkt hat und deshalb Harry alles aus ihrer Sicht wahrgenommen hat?“, schlussfolgerte George mit großen Augen, „Das… ist das jetzt gut, oder nicht?“, kam es stotternd von ihm und er sah unwohl durch den Raum.

„Voll irre, das ist so krass, armer Harry, aber Gott sei Dank, denn wie Ron gesagt hat, Vater wäre sonst tot!“, meinte Fred aufgekratzt und nahm einen großzügigen Schluck, den er gerade nötig hatte.

„Was willst du Harry sagen, denn ich denke nicht, dass die „Erwachsenen“ ihn einweihen werden, wenn ich daran denke, was die für ein Geschiss um den Scheiß machen!“, kam es von George aufgebracht und er umfasste Freds Oberschenkel, streichelte ihn, wie um sich wieder selbst zu beruhigen. Jetzt antwortete ich erst, da mir so einiges durch den Sinn gegangen war.

„Über die Visionen alles, er muss endlich wissen, was das alles bedeutet. Und nein George, gut ist die Verbindung erst mal nicht, da er sich nicht wehren kann, später wenn er es könnte, vielleicht? Sein Okklumentik-Unterricht, beginnt erst nach den Ferien, viel zu spät, wie ich finde“, rutschte ich ärgerlich auf dem Sessel umher.

„Das wird schon werden. Du wirst ihm helfen, nicht wahr und dann wird das schon, wir alle lassen Harry nicht im Stich. Aber jetzt sag, was willst du tun, du wolltest doch nicht her?“, fragte George besorgt, er versuchte mich abzulenken, da er mitbekam, dass ich mich maßlos ärgerte.

„Ich werde spätestens morgen Nachmittag abhauen, da ich so geplant habe, dass ich sofort, wenn ich mit dem Express angekommen wäre, Sachen erledigen wollte, hier hält mich nichts“, zuckte ich die Schultern und meinte es sogar traurig, denn Sirius‘ Anblick war nicht so leicht zu ertragen wie gedacht. „Sirius wird auf Harry achten und das wird ihm viel besser tun, als alles was ich Harry an
Trost bieten könnte.“

„Dir ist klar, dass du uns nie gesagt hast, was zwischen euch vorgefallen ist. Du warst sehr eisig in der Küche zu Sirius?“, kam es von George fordernd aber auch forschend, ich wusste, dass sie gute Spione waren, aber das Ziel ihrer Auskundschaftung zu sein, behagte mir nicht wirklich.

„Wie gut ihr doch beobachten könnt!“, überschlug ich die Beine und blickte sie frostig an.

„Wir wollen jetzt wissen was damals passiert ist und wir wissen, dass du damals versucht hast uns abzulenken, das wird dir nun nur nicht mehr gelingen!“, schenkte mir Fred einen verschlagenen Blick, der keine Diskussion zuließ, sie konnten, wenn sie wollten, sehr hart sein. Ich erlaubte mir ein gequältes Aufstöhnen, musste ich mich jetzt wirklich mit dem auseinandersetzen, was Sirius damals verbockt hatte?

„Jungs, es ist Vergangenheit, nicht mehr wichtig. Sirius und ich hatten Streit, das ist alles!“, versuchte ich mich halbherzig aus der Sache zu winden.

„Ja und ich heiße nicht Ronald! Für Sirius, so wie er dich angesehen hat, ist da nichts Vergangenheit! Und ich glaube dir nicht, du bist so verstockt, da ist mehr passiert als nur! Ach, ich weiß nicht, rede!“, forderte George unnachgiebig, nur die wenigsten Menschen lernten so die Twins kennen, aber die, die es taten und das Unglück hatten mit ihrer ernsthaften Seite konfrontiert zu werden, so wie ich, sollten sich leidtun, so wie ich es gerade inbrünstig tat.

„Oh, ihr könnt nerven“, meinte ich frustriert, dabei rieb ich mir über meine Schläfen.

„Immer doch gerne, Schönste!“, grinste mich Fred böse an.

„Ich hatte damals an dem Abend zwei Termine, zuerst den Käfer und danach, habe… musste ich einen Mann treffen und wir hatten Sex!“, sprach ich es aus und gestand mein Vergehen ein, dass es Snape gewesen war, unterschlug ich mal großzügig, tat hier nichts zur Sache und trank wieder einen Schluck.

„Dann kam ich hierher, da ich noch mit Sirius sprechen wollte, um ihm mitzuteilen, dass wir, dass ich unser Arrangement beende! Ich fahr nicht zweigleisig, soweit kam ich nur nie!“, meinte ich bedrückt, als ich an die Szene in der Küche zurückdachte.

„Mit wem hattest du Sex?“, kam es interessiert und neugierig von Fred.

„Fred, ich denke nicht, dass sie uns das sagen will! Was ist passiert, dass es nie so weit kam?“, nahm George das Steuer an sich und sah Fred strafend an.

„Du bist unnachgiebig, George! Er hat es gerochen, dumm von mir nicht daran zu denken, aber da ich ihm eh sagen wollte, dass es aus ist, habe ich daran keinen Gedanken verschwendet. Was ein Fehler war…“, ich leckte mir über die rauen Lippen.

„Nun, Sirius hat Temperament und ist ein Hitzkopf! Eifersucht… ach, was weiß ich, er ist halt ausgetickt.“

„Was heißt ausgetickt, was versuchst du zu umschreiben?“, bohrte George unnachgiebig nach und beugte sich immer weiter vor.

„George, du, wir haben uns geprügelt, nicht schön! Er sah schlimmer aus als ich, zufrieden!“, zischte ich nun und nahm den nächsten Schluck, mehr solcher Nächte und ich hätte ein Alkoholproblem, ich spürte das Brennen schon gar nicht mehr, schade!

„Du meinst, er hat angefangen dich zu schlagen?“, kam es leise und ungläubig von Fred.

„Schlagen? Er gab mir ein paar Ohrfeigen!“, kam es gleichgültig von mir und ich sank entspannt in den Sessel, machte es mir gemütlich und versuchte nicht daran zu denken, was Sirius und ich für Spaß gehabt hatten.

„Verstehe!“, meinten beide missbilligend und spannten sich etwas an und hatten einen komischen, verbiesterten, da selten gesehenen, Gesichtsausdruck im identischen Antlitz. Bevor wir uns jedoch weiter austauschen konnten, öffnete sich plötzlich die Tür und Sirius schlenderte betont lässig herein.

„Ah, Hermione, sollte es mich wundern, dass ich dich hier vorfinde, anstatt im Bett?“, meinte er süffisant und schritt locker zur Bar, um sich ebenfalls zu versorgen, ich lag immer noch entspannt im Sessel und weigerte mich anzuspannen. Ich hatte mit seinem Erscheinen gerechnet, aber die Twins aufgrund der neuesten Erkenntnisse noch ein bisschen aufgeregt, hielten sich zwar zurück, für sie ungewöhnlich, starrten dafür aber Sirius bitterböse in den Boden.

„Aber bei dir wäre es ja fraglich, in welchem Bett du gerade liegst? Da müsste man erst mal anfangen zu suchen, nicht wahr?“, meinte er sehr giftig und trank nun gierig seinen Drink, denn so ruhig war er gar nicht.

„Du musst es wissen, nicht, Sirius?“, kam es betont kühl aber auch lapidar von mir und ich blickte die Twins fordernd an, mit der Bitte sich rauszuhalten.

„Schau mich an, wenn ich mit dir rede!“, fauchte da Sirius abrupt, als ich ihn derart lässig überging. Er beliebte es, die Twins von Anfang an zu ignorieren, als er sie jetzt finster ins Visier nahm „Ihr beiden geht, haut ab, lasst uns allein!“, forderte er unwirsch.

„Nein, Sirius, wir lassen dich nicht mit Hermione allein!“, sagte nun George bestimmt und ruckte fest mit seinem Haupt hoch.

„Sorry Sirius, das kommt nicht in Frage“, meinte nun auch Fred ernst und sah ihn abschätzend und wenig freundlich an.

„Du hast es ihnen gesagt?“, richtete er nun seine Frage gezielt an mich, ich weigerte mich immer noch ihn anzusehen und so nickte ich nur zustimmend. „Dann sag du ihnen, dass sie gehen sollen“, befahl er nun mir sehr viel ruhiger.

„Das kannst du dir schenken, Sirius! Wir gehen nicht, selbst wenn Hermione es möchte, wir bleiben“, sagten beide verbockt und störrisch, dabei verschränkten sie gleichzeitig ablehnenden ihre Hände vor der Brust.

„Ach, warum müsst ihr alle so dickköpfig sein?“, knurrte nun Sirius aufgebracht, was mich dazu brachte leicht zu kichern, trotz der angespannten Situation.

„Das sagt der Richtige!“, schmunzelte ich immer noch und blickt ihn nun doch an, begutachtete seine Erscheinung. Er schaute auf und sah mir intensiv in die Augen und plötzlich ging er nun entschlossen auf mich zu, was mich den Kopf schieflegen ließ und so sank er auf den Sessel neben meinem. Als ich ihm in die grauen Augen blickte, konnte ich zu meinem Erstaunen erkennen, dass sie Dracos hellgrauen Augen durchaus nicht unähnlich waren, wie es wirkte stand ich auf grauäugige, war ich zynisch mir selbst gegenüber.

„Hermione, wir müssen reden“, meinte er nun erstaunlich bittend und sah mich eindringlich an.

„Dann rede, ich höre“, bot ich ihm nicht weniger neutral an, denn sein unerwarteter Anblick verunsicherte mich minimal, da ich erkannte, ich mochte diesen Mann durchaus, was kein Wunder war, sonst hätte ich ihn nicht so nahe an mich rangelassen. Aber es sah aus als würde er sich geschlagen geben und holte stöhnend Luft, bevor er ansetzte.

„Ich muss mich entschuldigen, ich hätte nie, nie, nie, die Hand gegen dich erheben dürfen, das tut mir von Herzen und unendlich leid. Ich bin kein Schläger… war ich nie!“, meinte er leise, aber sehr aufrichtig, dabei sah er mir ernsthaft in die Augen und ich glaubte ihm und so nickte ich langsam.

„Aber…“, fing er an weiterzusprechen, als ich ihn unterbrach:

„Ich wusste, dass da ein aber kommt“, erwiderte ich ironisch und ich verdrehte die Augen, die Twins verhielten sich so absolut ruhig, dass man hätte meinen können, sie hätten sich unsichtbar gezaubert oder mal kurz selbst das Atmen eingestellt, denn unsere Aussprache wollten sie anscheinend nicht stören. Bei meiner scharfzüngigen Entgegnung runzelte er unwillig die Stirn, aber ich hatte mich nicht zurückhalten können, denn dass er das Gespräch mit mir suchte hätte ich nicht gedacht, da ich dachte, Sirius wäre dafür zu stolz, wobei mich seine unerwartete Entschuldigung ernsthaft freute.

„Aber, ich hoffe, du siehst auch, dass das so wie du es triebst auch nicht richtig war, auch wenn meine Reaktion überzogen war und mit nichts zu entschuldigen!“, sagte Sirius mit hocherhobenem Haupt, da kam das Pureblood raus und mit diesem aber konnte ich sogar leben.

„Sirius, ich bin dir nicht böse, ich kann dich verstehen! Ich bin nicht unschuldig, ich war traurig, dass es so unschön, geendet hat, aber lass es uns vergessen“, bot ich großzügig an, schon mit Blick auf Harry war es wichtig, dass wir beide eine Basis hatten auf der wir miteinander umgehen konnten.

„Danke“, meinte er da aufrichtig erleichtert, aber auch unendlich traurig als er rasch einen Schluck trank, setzte ab und fragte auf einmal rau: „Wer ist es?“, da ich ebenfalls gerade getrunken hatte, verschluckte ich mich fast. Auch die Twins sahen aufgrund dieser Frage unbehaglich aus der Wäsche. Da sie wussten, es war Draco und das würde Sirius in diesem Leben nicht gefallen, wie uns allen nur zu bewusst war.

„Ich denke nicht, dass das von Interesse ist!“, beschied ich ihm kalt und ausweichend. Er hatte nicht mehr das Recht solche intimen Dinge zu fragen.

„Falsch, Hermione, ich will es wissen! Sag mir wer ist es, der mich ersetzt hat!“, forderte er unbeugsam, stur! Männer und ihr Stolz, dachte ich mir, ich konnte Sirius weder den einen, mit dem ich ab und an Sex hatte nennen, noch den, weswegen ich wirklich mit Sirius Schluss gemacht hatte. Denn das hätte die Nennung von Snape und Draco zur Folge gehabt und die daraus resultierenden Folgen wollte ich nicht tragen.

„Es gibt augenblicklich niemanden!“, meinte ich deshalb knapp, dies war die beste Möglichkeit, ich erhob mich forsch und wollte gehen, da sich das hier nur im Kreis drehen würde, aber Sirius schnappte nach meiner Hand und hielt mich mit festem Griff fest, was dazu führte, dass die Twins aufschreckten und dazwischen gehen wollten, als ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

„Pfeif deine Wachhunde zurück!“, meinte er heiser, als er meine Versuche unterband, indem er noch härter zugriff, dabei schaute er finster auf die Roten, und ich deutete mit der anderen Hand, dass sie sich setzen sollten und stellte meine Gegenwehr ein.

„Was…?“, flüsterte ich nun leise. Sirius beanspruchte meine Nerven, denn seine Berührung rief Erinnerungen in mir wach und ich musste sagen, ich fand es unsäglich traurig, dass wir nun so distanziert zueinander waren.

„Ich glaub dir kein Wort, meine schöne Lügnerin!“, erklärte er rau wispernd und dabei schenkte er mir sein charmantes Grinsen, in welches man sich durchaus verlieben konnte und so lächelte ich ohne es zu wollen, zurück, denn seine Worte waren fast liebkosend gesprochen „Was ich aber noch wissen will. Spielst du mit Harry, so nah wie ihr euch seit Neuestem seid?“ fragte er nun besorgt nach und so sank ich wieder auf meinen Platz, denn diese seine Sorge verstand ich durchaus und gestand sie ihm auch zu.

„Sirius, sei unbesorgt, du und ich wir wollen beide nur das Beste für Harry! Vertrau mir nur dabei, ich hintergehe Harry nicht! Versprochen! Und ob Harry dich ersetzt hat? Nein, ich wäre nicht die richtige Frau an seiner Seite, ich bin die richtige Freundin und Vertraute an seiner Seite, aber nicht die Geliebte, ich schwöre dir, dass du dir darüber keine Gedanken machen brauchst!“, meinte ich sehr ernst, fast inbrünstig, da ich ihm diese Sorge nehmen wollte, die ihm ins Gesicht geschrieben stand.

„Wirklich, Hermione, ich denke nicht, dass er dir in…, dass er dir auf dieser Ebene gewachsen wäre?“, kam es stockend von ihm und seine Sorge war mir fast greifbar.

„Das denke ich auch, hinzukommt, dass ich keine sexuellen Gefühle für Harry hege, ich sehe meinen Bruder in ihm, nicht mehr, aber auch nicht weniger“, rechtfertigte ich mich geduldig vor ihm und löste nun vorsichtig mein Handgelenk aus seinem Klammergriff. Jetzt wusste ich wenigstens, dass ich bei seiner Berührung nichts mehr verspürte, was gut war, denn das ehemalige Kribbeln war nicht mehr durch meinen Körper geschossen.

„Ich glaube dir…!“, sagte er nun wesentlich beruhigter und ich erhob mich wieder, um zu gehen, es war fast vier Uhr und ich wollte Abstand.

„Gute Nacht“, verabschiedete ich mich endgültig und rauschte zur Tür hinaus.

Am nächsten Morgen um sieben, saß ich nach meinem Lauf frisch hergerichtet in der Bibliothek und wartete auf Harry, ich hatte noch ein bisschen im Bett das Buch von Draco durchgearbeitet war dann laufen gegangen. Hatte dann mich und meine Anziehsachen gereinigt und nun wartete ich geduldig mit einem Kaffee vor meiner Nase. Da öffnete sich die Tür und ein Schopf wirrer, brauner Haare schob sich herein und schenkte mir ein verschämtes, leicht müdes Lächeln.

„Hi, ich konnte nicht mehr länger warten?“, meinte Harry nervös und setzte sich zu mir auf das Sofa.

„Ich warte schon, hast du dich beruhigt?“, nahm ich seine Hand und streichelte sie leicht, indem ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken fuhr.

„Mhmh, ja, nachdem was du gesagt hast, hab ich mir auch ein bisschen was zusammengereimt…“, zog er seine Lippe ein und biss auf ihr nervös herum, und rieb sich mit der anderen Hand seine Narbe. „Du meintest wir sind verbunden, was ja stimmt, sonst wüsste ich nicht, wann er sich freut oder wütend ist! Und ich kann ja gar nicht die Schlange gewesen sein, wie auch? Das war er und sein Geist in der Schlange und ich war durch meinen Traum in seinem Geist, deshalb hab ich`s gesehen…“, ratterte er unsicher herunter, dabei schaute er mich an, ob ich mit seiner Theorie konform ging und das tat ich.

„Gut Harry, weiter, bis jetzt gibst du meine eigenen Gedanken wieder!“, bestätigte ich ihm und er stieß einen erleichterten Seufzer aus.

„Also und als ich Dumbledore in die Augen gesehen hab, war das nicht mein Hass auf ihn sondern Voldemorts… Scheiße, Hermione, er ist in meinem Kopf!“, rief er aufgebracht und entriss mir seine Hand und zog wenig effektiv an seinen Haaren, aber gut, ich konnte so eine Reaktion nachvollziehen wer wollte schon irgendjemanden in seinem Geist und dann auch noch diese Person? Niemand, und so gab ich Harry die Zeit, diese wenig schöne Erkenntnis sacken zu lassen.

„Alles richtig, ich denke dem gibt es fast nichts mehr hinzuzufügen. Ich weiß nicht, nein, ich habe dich doch gebeten, wegen dieser Gefühle, die du empfängst, zu Dumbledore zu gehen, was du nicht getan hast, aber ich glaube desto mehr Zeit vergeht, desto stärker wird diese Verbindung und ich denke nicht, dass nur du Dinge von ihm empfangen kannst…“, ließ ich ausklingen damit er die Bedeutung hinter meinen Worten verstand.

„Was, was? Du meinst er kann auch mich lesen, das wäre, das wäre nicht gut… gar nicht gut, oder?“, fiel er von einem Schock in den nächsten und wirkte erschüttert.

„Ich weiß und ich denke, der Professor wird dir jetzt auch die Okklumentik beibringen, hier“, und reichte ihm zwei Bücher, die ich hier herausgesucht hatte. „Das sind Bücher, die das Thema behandeln und dich vorbereiten sollten auf den Unterricht, denn Harry einfach wird es nicht, es ist nicht ein einfach zu lernender Spruch! Du musst Meditation und dergleichen lernen, aber ich denke, wenn du es beherrscht und du dich vor ihm schützen könntest, könntest du vielleicht die Verbindung nutzen“, versuchte ich ihm das anstrengende lernen dieser Kunst schmackhaft zu machen, erstens weil ich Harry und seine Faulheit kannte und zweitens, da ich am eigenen Leib erfahren hatte, wie schwer und frustrierend es war die Kunst zu erlernen.

„Oh, woher kennst du dieses Okklu… dings so gut?“, fragte er irritiert.

„Was weiß ich nicht, Harry?“, gab ich eine Gegenfrage als Antwort.

„Du hast recht, gut, ich werde mich mit dem Thema ernsthaft beschäftigen. Denn ich will den Typen nicht in meinem Kopf, wirklich nicht! Aber eine Meinung oder deine Einschätzung bräuchte ich noch. Dumbledore haben wir bisher nichts von meinen Visionen gesagt und selbst wenn Sirius es fallen gelassen hätte, der Professor sieht mich seit der Verhandlung im Ministerium nicht an, meine Überlegung, wenn er nichts von meiner intensiven Verbindung gewusst hat, da wir es ihm nicht gesagt haben, warum dann sein Verhalten?“, brachte er leicht verwirrend und selbst verwirrt vor, aber ich verstand was er meinte und sich so schwer abrang. Ja, woher hatte der Alte die Vermutung, dass Harry Hassgefühle bei seinem Anblick empfinden würde bzw. der Dark Lord.

„Gute Frage, Harry? Auf die ich leider keine Antwort habe und die mich nur zur nächsten Frage bringt, warum zum Teufel hat er, wenn er etwas ahnt, nicht schon viel früher angefangen dir zu helfen deinen Geist zu schützen?“, stellte nun auch ich eine Frage in den Raum, die einem nicht wirklich gefallen konnte.

Harry holte tief Luft.

„Ich bin froh, dass du das ähnlich siehst, Hermione. Und ja, es ist komisch, was soll ich tun, ich habe so ein schlechtes Gefühl?“, legte er seine Hände auf seinen Bauch, ja da konnte man doch glatt ein Magengeschwür bekommen.

„Ich denke, Skepsis gegenüber Dumbledore ist durchaus angebracht, so wie er sich verhält und der Rest, der wird sich finden, wir dürfen nichts überstürzen“, schloss ich abwägend ab und auf einmal hing plötzlich ein junger Mann an meinem Hals und schnürte mir die Luft ab.

„Danke, Hermione, du verstehst mich, genauso machen wir es. Es ist so schade, dass du Weihnachten nicht bei uns bist.“ Und strich mir über den Rücken.

„Aber Harry, es sind doch nur zwei Wochen, ruhig Blut und du hast Sirius, der dich ablenkt. Mach dir nicht zu viele Sorgen, ändern am Ganzen können wir erst mal eh nichts, tröste Ron und Ginny! Und nun lass uns Frühstücken gehen, du hast bestimmt Hunger!“, löste mich von ihm und nahm seine Hand. Wir gingen in die volle Küche, da heute niemand lange schlafen wollte und so setzten wir uns und begannen zu essen, es verlief alles sehr ruhig, sehr leise, wir redeten fast nichts und so warteten wir unruhig auf Nachrichten. Und endlich hörten wir die Eingangstür und als die Tür aufgestoßen wurde, sah ich nur eine kleine, rundliche Frau mit roten Haaren und wie sich ihr ein kleiner, ebenso roter Wirbelwind laut schluchzend an den Hals warf.

„Ganz ruhig, mein Mädchen“, sprach Molly beruhigend auf ihre Tochter ein und küsste ihr Haar.

„Arthur, ist über den Berg!“, rief sie da auch schon wackelig und schluchzte erleichtert auf.

„Gott sei Dank!“, hörte ich Sirius erleichtert sagen und wir alle strahlten uns beruhigt an.

„Heute Nachmittag kommen einige, um uns zu begleiten und dann gehen wir alle ins St. Mungos!“, erzählte sie da auch schon, perfekt, da würde ich mir jemanden kaufen.

„Wissen Sie, wann unsere Sachen aus Hogwarts kommen?“, fragte ich da.

„Oh, ja natürlich, Liebes, Minerva bringt es her und kommt mit den anderen.“ Ging sie nun zu den Twins, Ron und Harry und herzte alle sehr erleichtert. Wunderbar, ich hasste so was, ich würde ja auch so abhauen, aber das würden die Aufpasser nicht zulassen und so warteten wir wieder und die Zeit wurde mir lang, während ich mir der überlegten, traurigen und unsicheren Blicke von Sirius nur zu bewusst war, die er mir konstant schenkte. Ich wusste nicht, was er von mir wollte und ich würde wirklich froh sein, wenn ich dieser belastenden Situation entkommen war. Als wir endlich wieder Geräusche hörten und wir uns erleichtert ansahen, denn nur so doof hier rumsitzen konnte nerven. Als McGonagall, Tonks und Moody eintraten kam Leben in die Küche.

„Hier darf ich ihnen ihre Koffer überreichen“, holte die Professorin aus ihrem Mantel sechs geschrumpfte Schrankkoffer.

„Wunderbar!“ riefen wir alle begeistert aus und griffen uns unsere heraus.

„Gehen wir jetzt gleich?“, fragte da Ginny aufgeregt.

„Bringt eure Koffer rauf und dann geht es los!“, frohlockte Molly ungeduldig. Und so stürmten alle raus, nur ich blieb sitzen, was mir verwunderte Blicke einbrachte.

„Miss Granger?“, meinte McGonagall trocken.

„Ich wollte fragen, ob ich den Bus nehmen soll, um zu meinen Eltern zu kommen, oder wie Sie sich das vorstellen?“, fragte ich genervt nach.

„Oh, daran habe ich gar nicht mehr gedacht“, meinte die Professorin nun tatsächlich überrascht.

„Nein, den Bus kannst du nicht nehmen!“, kreischte Molly, die nun noch fürsorglicher als früher war und mir damit leichten Kopfschmerz bescherte, Mann, freute ich mich auf die Ruhe meines Cottages.

„Seit an Seit apparieren?“, bot ich an und blickte auffordernd in die Runde.

„Gut, Miss Granger, ich weiß ja noch wo Sie wohnen! Dann lassen Sie uns aber gleich aufbrechen“, bot sich nun die Professorin an.

„Danke Professor, Sirius danke für die Nacht… und Mrs. Weasley, wünschen Sie Ihrem Mann alles Gute von mir“, verabschiedete ich mich rasch und höflich und schritt hinter der Lehrerin her, da mir Sirius nur einen langen Blick schenkte, mich aber nicht aufhielt. Ich war mir nicht sicher, aber mich beschlich das ungute Gefühl, dass Sirius mehr in mir und unserer Affäre gesehen hatte als ich und somit war ich froh dem Haus zu entkommen. Aber mehr mit diesem Gedanken wollte ich mich auch nicht beschäftigen. Im Flur standen schon Harry und die Twins, die mich herzlich umarmend verabschiedeten und die Twins flüsterten mir zu, dass sie sich auf den 25. freuten. Ron und Ginny sah ich noch auf der Treppe und winkte ihnen zum Abschied und folgte ihr nach draußen und schon apparierten wir und standen vor dem Haus meiner Eltern. Das etwas unbewohnt aussah, da meine Eltern sich wie jedes Jahr in der Schweiz beim Skifahren befanden, aber das musste die gute McGonagall ja nicht wissen.

„Es scheint niemand hier zu sein, Miss Granger?“, blickte sie besorgt zu mir.

„Naja, ich denke es wird keiner meine Eltern informiert haben, dass ich nicht mit dem Express ankomme und so werden sie mich abholen wollen, sie shoppen davor immer ein bisschen, gehen deswegen immer früher los“, erzählte ich ihr eiskalt meine Lüge und lächelte ihr ins strenge Gesicht.

„Oh, daran haben wir nicht gedacht, ich kann Sie aber doch jetzt nicht alleine lassen“, meinte McGonagall besorgt.

„Doch, Professor, kein Problem. Ich ruf meine Eltern auf dem Handy an und sag ihnen, dass ich schon im Haus bin und auf sie warte“, erklärte ich einer leicht überfordert aussehenden McGonagall.

„Handys sind wie alte Telefone, nur, dass sie so klein sind, dass man sie mit sich herumträgt, um immer und überall erreichbar zu sein, fragen Sie Mr. Weasley, der müsste Handys kennen“, bot ich ihr als Erklärung an.

„Oh, na dann, das hört sich gut an. Dann wünsche ich Ihnen und Ihren Eltern schöne Weihnachten, Miss Granger“, und weg war die alte Schachtel, dachte ich böse, meine Stimmung hatte ein Tief erreicht, nun, da ich nicht mehr für Harry stark sein musste, es war nicht gut, dass ich nicht mehr mit Draco hatte reden können, das wäre sehr wichtig gewesen.

Wie er wohl morgen Abend reagieren würde und ich wusste, dass er jetzt so vereinnahmt von seiner Familie wäre, dass ich ihn nicht erreichen konnte. Ich schaute auf das schöne Stadthaus meiner Eltern und apparierte umgehend und stand nun unter dem riesigen, alten Baum gegenüber dem „Rose Cottage“, in welches ich jetzt ging und mit ein paar Reinigungssprüchen auf den neuesten Stand brachte. Nachdem ich mich umgezogen hatte, setzte ich mich kurz, um mir die nächsten Schritte zu überlegen. Als erstes musste ich Lebensmittel einkaufen, wenn Draco und die Twins hier waren brauchten wir was, aber diesen Plan stellte ich erst mal hinten an, das würde ich morgen in der Früh machen. Mir lief die Zeit davon und ich musste noch einiges besorgen, was wichtiger war für morgen Abend und so wollte ich mich nach London ins Harrods begeben.

Harrods, hatte leider bescheidene Laden-Öffnungszeiten, eigentlich Werktags bis 18 Uhr und sonntags bis 19 Uhr, aber dank der Weihnachtszeit hatten sie bis 20 Uhr auf und so blieben mir fast fünf Stunden zum Shoppen und die würde ich auch brauchen. Um halb neun brach ich fast unter der Tütenlast zusammen. Aber ich war sehr zufrieden, ich hatte alles bekommen und so machte ich mir einen schönen Abend vor dem Kamin und las zur Abwechslung mal einen Roman, musste auch mal sein und genoss die absolute Einsamkeit und Ruhe, die einem in Hogwarts nie vergönnt war.
Nach oben Nach unten
 
Kapitel 55-56
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Kapitel 21-23
» Kapitel 51-52
» Kapitel 90-91
» Kapitel 123-125
» Kapitel 157-158

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
When Hermione Fights :: When Hermione Fights :: Kapitel 51-75-
Gehe zu: