When Hermione Fights
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 Kapitel 101-102

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Kapitel 101-102 Empty
BeitragThema: Kapitel 101-102   Kapitel 101-102 EmptyDo Feb 09, 2012 2:57 am

Der erste Morgen im neuen Heim


Während ich am nächsten Morgen gewohnt in der früh um sechs die Augen öffnete, war mein Gehirn noch nicht so richtig wach.

Das alles, in seiner ganzen unfassbaren Unvorstellbarkeit, ging an die Substanz und dann spürte ich Dracos nackten, vertrauten Körper, der sich nah an meinen presste. Ich wusste gar nicht mehr, was passiert war, als ich zu Draco gekommen war. Ich war so erschöpft und nachdem was die letzten Tage geschehen war, war das kein Wunder. Das Eintreffen im Manor und die Begegnung mit Lucius saßen mir in den Knochen und so waren wir ohne Worte einfach schnell ins Bett gegangen. Ich war wohl eher gefallen und Draco hatte mich gehalten und genau das war es, was ich brauchte, seine Nähe, ohne Forderungen, einfach nur, dass er mir seinen beständigen Trost gab.

So war ich auch erschöpft und müde eingeschlafen, umfangen von seinen starken Armen und hatte so gut und traumlos geschlafen, wie lange nicht mehr, wobei es gut tat, nichts zu denken.

Erst jetzt ließ ich es zu, dass mir der Verlust meiner Eltern doppelt zu Bewusstsein kam, vorher hatte ich mir dies nicht gestattet, doch in Dracos Anwesenheit konnte ich mir diese Verletzlichkeit erlauben. Aber gerade aufgrund dieser Erkenntnis, etwas für immer verloren zu haben, wollte ich leben, etwas spüren und da kam es für mich wie gerufen, dass Draco meine Nähe nicht nur genoss sondern ihn auch erregte. Ich musste schmunzeln als ich seine Erregung fühlte, wie sie sich groß, hart und fest an meinen Po drückte.

Ich wusste nicht, ob er noch schlief, oder nur noch schlummerte, aber ich begann mein Becken aufreizend kreisen zu lassen und presste mich verlangend fest gegen seinen prallen Schwanz. Als ich mich ihm so entgegenreckte, konnte ich fühlen, wie seine Erregung noch wuchs und das steigerte auch die meine. In mir zogen sich bereits meine Muskeln vor Freude zusammen. Es war für mich schon zu lange her, ihn gespürt zu haben.

Ich spürte, dass er die Einladung, die ich aussprach, annahm, denn er presste plötzlich seine Erregung fest gegen mich und seine Hände fingen an, meine Hüften zu streicheln, auch zu meinen Brüsten strich er nun mit einer Hand gierig hinauf und liebkoste meine sich verhärtenden Knospen, die sich steil aufrichteten. Er begann, sich aufreizend an mir zu reiben und ich hörte ihn dabei leise stöhnen.

Wie gut, dass wir uns gestern nicht die Mühe gemacht hatten, etwas anzuziehen, sondern einfach nackt ins Bett gefallen waren, so spürte ich ihn, seine warme Haut, intensiv und wie sich seine Brust verlangend an meinen Rücken presste. Nun fing er an, nachdem er mein vom Schlaf wirres Haar weggestrichen hatte, über meinen Hals genüsslich herzufallen und diesen mit kleinen Küssen, Bissen und seiner Zunge gekonnt zu verwöhnen.

Ich stöhnte wollüstig auf, dies war eine wunderbare Art, den Morgen zu beginnen. Es gab nur meinen Körper und das Gefühl zu leben, Platz für Gedanken hatte ich keine. Ich fühlte nur meine Lust. Er ließ seinen Finger zielgenau auf mein Lustzentrum zugleiten, fuhr sanft zwischen meine Schamlippen, die schon leicht feucht waren und schenkte nun seine liebevolle Aufmerksamkeit meinem Kitzler. Ich vergrub daraufhin mein Gesicht im Kissen und gab mich dem berauschenden Gefühl hin.

Dann spürte ich auf einmal, wie er sanft in meine Schulter biss, was mich aufknurren ließ, darauf wanderte er wieder verspielt knabbernd zu meinem Nacken, um die empfindliche Haut dort zu reizen und ich keuchte erstickt auf, streckte mich ihm willig entgegen, denn ich war mehr als bereit für ihn. Ich bemerkte, wie er seine Hände zurückzog, um mich zu öffnen und langsam Stück für Stück seine pralle Erregung in mich zu führen.

Er glitt immer tiefer und ich stöhnte leise auf und versuchte, ruhig zu halten, obwohl mir dies fast nicht gelang, da es sich einfach zu gut anfühlte, wie er mich so ausfüllte. Als er sich mit einem beherzten Stoß bis zum Ansatz in mir versenkte, grub er seine Hände fest in mein Fleisch an der Hüfte, um sich bestimmt in mir bewegen zu können. Mir entwich ein spitzer Schrei, den ich mit dem Kissen dämpfte.

Ich stöhnte genießend, aber ich hörte auch seinen abgehackten Atem, seit er so tief in mir steckte. Er stieß immer wieder besitzergreifend in mich, trieb mich mit seinen langsamen, schaukelnden, tiefen Bewegungen fast in den Wahnsinn. Ich konnte ihm in dieser Seitenlage nicht viel mehr entgegensetzen, weswegen ich mich ihm nur verlangend entgegenreckte und als er das Tempo erhöhte, biss er immer fester in meinen Nacken und diese erogene Zone bei mir, ließ mich fast Sterne sehen, während ich meine Augen vor Lust zusammenkniff und seine Zähne in meiner Haut fühlen konnte.

Er steigerte sein Tempo genüsslich und ich ließ mich treiben, fing jeden Stoß mit meinem Becken auf und meine Muskeln zogen sich rhythmisch zusammen. Es war ein besinnliches Liebesspiel, was sehr gut zu meiner Stimmung passte. Als ich diese permanente Penetration nicht mehr aushielt und sich mein Höhepunkt nicht mehr stoppen ließ, alles in mir verkrampfte, warf ich mich noch mehr ins Hohlkreuz und kam mit einem lauten, erlösenden Schrei.

Ich spürte, wie Draco noch einmal hart zustieß und tief in mir drinnen kam. Auch er konnte seinen Lustschrei nicht mehr zurückhalten und vergrub nach diesem überwältigenden Orgasmus sein Gesicht atemlos in meinem Haar. So ließen wir die verebbenden Wellen des Höhepunktes genussvoll ausklingen. Immer noch vereint, kamen wir langsam wieder zu Atem.

Draco küsste, als dieser sich von mir löste, meine Schulter und ging dann wortlos in das Badezimmer. Ich selbst rollte mich genüsslich auf den Rücken. Nun, da meine Lust befriedigt war, fing mein ach so tolles Hirn wieder an zu rattern und mir kam Dracos gestrige Glanzleistung in den Sinn. Wie er mich vor Lucius und Sev… Snape derart demütigend entblößt hatte und schon stieg wieder das bittere Gefühl in mir auf, was sich Draco hier erlaubt hatte!

Bisher hatte ich es verdrängt, aber soeben steigerte sich mein Gefühl immer mehr zu Wut. Während ich dann wenig später unter der Dusche stand, gab ich mich meinen Gedanken von gestern über diese Aktion wieder hin.

Was fiel diesem Schnösel ein und was fiel mir ein, mich heute Morgen so sanft von ihm vögeln zu lassen, wo ich doch so eine Wut im Bauch hatte?

Ja, genau. Ich hatte es, die letzten Tage hatten meinem doch eigentlich so genialen und brillanten Hirn echt nicht gutgetan. Ich konnte und ich wollte ihm das nicht so leicht durchgehen lassen. Ich musste solch eine Erniedrigung meiner Person von vorn herein einen Riegel vorschieben, nicht dass er dachte, er könnte so etwas immer mit mir machen.

Ich stand vor meiner riesigen Kleiderauswahl, tja, ich durfte mich wohl hier von Hose oder Rock verabschieden. Kurze Kleider, die meisten knielang oder aber ganz viele lange Kleider, das war´s. Das steigerte meine Laune nicht gerade, wenn wir von Diskriminierung sprachen, aber ich würde mit Lucius sicher keine Diskussion über die Bekleidung einer Frau des Hauses Malfoy beginnen. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie so ein Gespräch ausgehen würde, nein, die Blöße würde ich mir nicht geben, weswegen ich verächtlich schnaubte.

Ich hatte mich schließlich für ein knielanges, olivfarbenes, leichtes Wickelkleid entschieden, das meine Schultern bedeckte, aber ansonsten den sommerlichen Temperaturen angemessen war und meine Arme frei ließ. Es hatte einen V-Ausschnitt und fiel aufgrund des weichen, luftigen Stoffes leicht herab. Meine Haare ließ ich offen, sie wellten sich leicht über meinen Rücken und so sah ich sehr hübsch aus, aber auch sehr wütend, als mich meine Augen aus dem Spiegel anblitzten. Ich hatte mich dezent geschminkt, da ich mir dachte, hier legte man auf so was mit Sicherheit viel wert, ein tadelloses Äußeres, das konnten sie bekommen.

Als ich aus dem Ankleidezimmer kam, sah ich, wie mir Draco nach dem Morgenfick, na gut, es war mehr gewesen, eher hatten wir miteinander geschlafen, hoffnungsfroh entgegen blickte, aber als er eine vorsichtige Musterung meiner verkniffenen Miene wagte, erkannte ich, wie die Hoffnung aus seinen Augen wich und der Resignation Platz machte, was mich doch fast weich gemacht hätte, aber halt nur fast.

„Draco, was hast du dir dabei eigentlich gedacht, als du gestern diese Show abgezogen hast? Oder, denkst du gar nicht?“, zischte ich böse und hörte mich Snape in meiner Aussage sehr ähnlich an, wie ich widerwillig feststellte.

„Hermione… ich…!“, wollte er abgehackt erklären und hob beruhigend die Hände, aber das wirkte nicht, dazu war ich zu wütend und so unterbrach ich ihn unwirsch. „Nichts du! Musstest du mich so demütigen? Ist das Ganze nicht schon demütigend genug?“, schrie ich wütend und funkelte ihn anklagend an.

„Aber es ging nicht…“, versuchte er es erneut, was mich auch nicht besänftigte und fuhr sich durch sein hellblondes Haar.

„Sprich das nicht zu ende, es geht immer anders, verdammt! So was macht Lucius doch nur noch schärfer und er ist schon scharf!“, lamentierte ich drohend.

Ich bemerkte, wie er einen hochmütigen Gesichtsausdruck bekam, aber nichts sagte und so fuhr ich anklagend fort: „Willst du unbedingt, dass ich mit deinem Vater in die Kiste hüpfe… soll ich für Lucius die Beine breit machen? Sag es nur, dann bringe ich es hinter mich!“, ging ich in meiner Wut weit unter die Gürtellinie, aber ich war sauer. Ich überlegte nicht, ob ihn diese Vorstellung verletzte, denn mir war es gerade herzlich egal, so wütend war ich.

„Verdammt! Nein, das ist mit Sicherheit nicht das was ich will! Aber wie hätte ich es ihm denn sonst sagen sollen? Vater, hier ist Hermione, sie ist jetzt da, für immer? Die Gelegenheit war günstig und wenn du weniger involviert wärst, würdest du es erkennen!“, fauchte er nun auch böse zurück und funkelte mich hochmütig an.

„Oh, ihr und eure Machtspielchen, ich bin kein Bauer!“, zischte ich gefährlich, mit aggressiv in die Hüften gestemmten Händen.

„Hermione, das sagt doch keiner… er hat mir meine Bitte zugestanden, dass er respektiert, dass du zu mir gehörst! Nur zu mir, er wird…!“, versuchte er doch irgendwie unruhig und weitschweifig zu erklären.

„Oh, war das die Bitte, die Bitte, der er zugestimmt hat mit der Einschränkung, dass er sich die Optionen für alles offen hält?“, kreischte ich nun fast schon empört, denn das war ja wirklich die Höhe, mein eigener Freund bat seinen Vater, mich zu verschonen. In was war ich hier hereingeraten?

„Ja, verdammt, ich habe ihm anbieten müssen, dass er dich umgarnen kann, aber ich habe mir verbeten, dass ein anderer mit dir schläft, ansonsten habe ich ihm freie Hand gegeben!“, gestand er nun halsstarrig und warf sich seine Strähnen, die ihm vorwitzig in die Stirn hingen, zurück. Da ich ihn mittlerweile nur zu gut kannte, entging mir nicht, dass es ihm sehr wichtig gewesen war, dass Lucius hier seine Zusage gab.

„Was? Ihr spinnt doch alle, alles degenerierte Reinblütler, eindeutig!“, brauste ich auf und dann flog schon eine Vase in hohem Bogen in den kleinen Kamin, der auch das Schlafzimmer heizte. Es klirrte gewaltig, als das Porzellan in tausende von Scherben zersprang. Mit Sicherheit hatte ich gerade eine uralte, sauteuere Rarität zerstört, aber das war mir so was von egal.

Draco schien aber beherrscht meinen Ausbruch über sich ergehen zu lassen, dabei rührte er sich nicht.

„Hermione, ich muss dich nun bitten, dich zu beruhigen und diesen Disput zu verschieben, da ich vorhin von Vater ein Billet erhalten habe, das uns zum Frühstück in das große Esszimmer bittet, wir müssen seiner Bitte Folge leisten!“, bat er nun ganz distinguiert, dabei wirkte er völlig wie sein Vater und ich stockte, erkannte, dass dies hier wohl gang und gäbe war, also nickte ich nur knapp und wandte mich wutschnaubend der Tür zu.

Ich war noch immer verärgert und folgte Draco wortlos durch die großen, doppelflügeligen Türen, da sich dahinter der Salon, okay, eher der Saal oder die Halle befand, die für das   Speisen benützt wurde.

In ihm stand nur ein großer, langer Tisch, der für vier Personen eingedeckt war, aber an ihm hätten locker 30 Personen Platz gefunden. Auf der langen Tafel war eine blütenweiße Tischdecke aufgelegt und in der Mitte des Tisches befand sich ein riesiger, protziger Tafelaufsatz aus Porzellan, dem ein Blütenmeer entsprang.

Das Porzellan war edel, hochglänzend Weiß und mit dem silbrigen Monogramm der Malfoys versehen. Durch bodentiefe Glastüren hätte man auch auf die große, von einer niedrigen, steinernen Balustrade mit gebogenen Balustern eingefasste Terrasse treten können, die einen umwerfenden Blick auf den Park bot. Es war ein ungewöhnlich heller, freundlicher Raum, der mich doch glatt an Versailles erinnerte, da hier überall Spiegel an den Wänden hingen, die von goldenen Ornamenten umrahmt waren. Zudem hing auch noch ein großer Kristalllüster an der prächtigen, bunt bemalten Stuckdecke, die viele magische Wesen zeigte. Dieser Raum war eines Palastes würdig.

Lucius saß schon wie ein König an der Stirnseite der Tafel und die Morgensonne ließ sein Haar noch heller erstrahlen als gewöhnlich. Heute trug er tief dunkelroten Seidenbrokat als langen Gehrock. Wow, er wusste, in was er gut aussah, auch wenn ich nie damit gerechnet hätte, diese Farbe an ihm zu sehen. Draco war ähnlich in dunkelblau gekleidet, beide sahen sehr gut aus.

„Wie erfreulich, dass ihr so früh erscheint, ich hatte die Befürchtung, die Nacht könnte euch mehr abverlangt haben… und ihr wärt so früh deswegen unpässlich!“, kam es sehr lieblich von ihm, aber er klang dabei auch sehr gehässig.

Ich nickte Lucius bei dieser morgendlichen, sehr eigenwilligen Begrüßung zu und Draco half mir schweigend, mich zu setzen, indem er mir den Stuhl höflich hinrückte. Sehr galant, aber ich war immer noch auf ihn sauer und weigerte mich, ihn groß zu beachten, dann setzte er sich neben mich, an die linke Seite seines Vaters, Snape saß wohl sonst an der rechten Seite von Lucius, wo ebenfalls eingedeckt war.

„Wo ist Severus?“, kam es von Draco und er ging gar nicht auf die Provokation seines Vaters ein.

„Tja, dein lieber Patenonkel hatte schon immer die Begabung, zu verschwinden und unauffindbar zu sein, wenn er nicht reden will und wie es scheint, will er mir entwischen, aber keine Angst, den erwische ich schon noch! Und dann krieg ich auch raus, was er mit unserer hübschen Hermione getan hat!“, entgegnete Lucius zu gleichen Teilen amüsiert aber auch seidig drohend, dabei schenkte er mir ein kaltes Schmunzeln.

„Wie hast du in deinem neuen Heim geschlafen, Hermione?“, fragte er samtig weiter und hob die elegante Braue. Warum klang bei diesem Mann alles anmaßend, doppeldeutig und hintergründig?

„Ja, sehr gut, danke, Sir… danke, Lucius, der Nachfrage!“, umschiffte ich diese Klippe haarscharf. Ich konnte beobachten, wie er zum Schluss huldvoll lächelte und ich bekam gerade von einem Hauselfen meinen Kaffee gereicht, nachdem Draco dies leise in Auftrag gegeben hatte und dabei fragte ich mich kurz, was mit der Dame des Hauses war, mit Narcissa Malfoy. Ich hatte sie bisher weder gesehen noch etwas von ihr gehört!

„Nun, ich war so frei und habe eure Tagespläne ausgearbeitet. Draco, du wirst mich meistens am Vormittag in die Firma oder in das Ministerium begleiten… heute habe ich für zehn Uhr deinen Termin in Gringotts ausgemacht, damit du dich um deine Finanzen kümmerst“, zählte Lucius geschäftig auf und ich verfolgte, wie Draco gehorsam mit dem Kopf nickte.

„Du mein Liebes, kannst dir in dieser Zeit die Bücher der Bibliothek zu Gemüte führen, dank deiner minderen Herkunft dürftest du einige Defizite in deinem magischen Allgemeinwissen haben!“, kam es absolut und vollkommen arrogant von ihm und ich biss die Zähne bei so viel Hochmut schmerzhaft zusammen.

Ich bemerkte, wie sich Draco nach unserem Streit von heute Morgen bei den abwertenden und verächtlichen Worten seines Vaters versteifte. Dachte er wirklich, ich wäre so bescheuert, Lucius eine Szene zu machen? Nein, mit Sicherheit nicht. Ich schluckte meinen Stolz schwer hinunter und trank betont neutral einen Schluck von meinem Koffein. Ich hatte seine gehauchte Warnung noch im Ohr, dass er mir dieses eine Mal noch meinen Ausrutscher verzeihen würde, aber dies wäre eine Ausnahme. Ich vermutete mal, er provozierte absichtlich, so dass ich die Contenance verlor und er mich dann vollkommen gerechtfertigt strafen konnte, aber nicht mit mir, dieses Spiel konnte ich auch spielen und so würde ich jede noch so große Demütigung von Lucius brav schlucken und ihm nicht die Genugtuung geben und meine Beherrschung verlieren. Ich sah es mal als gute Übung für mich an, sprach ich mir pragmatisch Mut zu.

„Wie sie wünschen, Lucius!“, antwortete ich nur fest und sehr respektvoll, spürte, wie die eiserne Anspannung von Draco abfiel, aber er tat dies so gekonnt unauffällig, dass es für Lucius sicher unmerklich war.

„Sehr schön…“, kam es leicht verkniffen vom großen Blonden. „…nun denn, weiter, es läuft wie jedes Jahr, ab Donnerstag erhaltet ihr dann ab 13 Uhr jeden Tag, außer am Wochenende, eure Trainingsstunden mit Severus oder auch manchmal mit uns beiden, sie dauern so lange sie dauern!“ Wow, so sahen Dracos Ferien die letzten Jahre aus, wo waren das Ferien, fragte ich mich dezent? Armer Draco, wie gut, dass ich mir die letzten Ferien einen ähnlichen Stress gemacht hatte, dann würde ich die zwei Malfoys überraschen können, wie gut ich bei ihrem Tempo mithalten würde können. Wir beide nickten nur gehorsam und Lucius nahm nun seinen Propheten und begann zu lesen, während wir schweigend unser Mahl einnahmen. Ich selbst hing meinen Gedanken nach, sinnierte, was ich noch alles zu tun hatte und wie nun meine Zukunft aussehen würde. Okay, was kam auf mich zu? Am Mittwoch musste ich zur Testamentseröffnung, was mir schon wieder Bauchweh bescherte und ich verzog meinen Mund.

„Was überlegst du, Hermione?“ Ich erschrak leicht, da ich aus dem Fenster gesehen hatte und ganz weit weg gewesen war, so blickte ich Lucius mit großen überrumpelten Augen an, sagte aber zuerst nichts.

„Es sieht so aus als würde dich etwas belasten?“, fragte er interessiert und ich bemerkte, wie mich auch Draco aufmerksam maß, aber er traute sich nicht, mich zu fragen, aus Angst, dass er auf der Couch würde schlafen müssen. Ich fing an, unwohl an meiner Unterlippe zu knabbern, da ich es nicht sagen wollte aber ich wusste, so einfach würde ich mich auch nicht aus dem Staub machen können, sollte es auffallen, dass ich das Manor verlassen hatte, ohne die Erlaubnis von dem hochherrschaftlichen Tyrannen eingeholt zu haben, dann würde es was geben. Ich wusste aber auch, dass es Draco gar nicht passen würde und dass auch Lucius höchstwahrscheinlich sofort wissen würde, dass da mal was mit Sirius gewesen war, er hatte eine Begabung dafür. Das war doch zum Haare ausreißen.

„Hermione?“, kam es besorgt von Draco und ich sah ihn kalt an und wusste, das würde ihm gar nicht passen. Lucius hatte sich mittlerweile aufgerichtet und musterte mich kritisch.

„Nun… ich… wir haben noch nicht geklärt, wie oft ich das Manor verlassen kann…“, stieß ich aus. Draco wollte etwas erwidern, aber ich hob rasch die Hand. „Ich hätte einige Dinge zu erledigen, die meiner Anwesenheit bedürfen!“, erklärte ich weiter und Draco lehnte sich mit einem Stirnrunzeln zurück. Ich glaube, er wusste, dass wenn ich so sprach, es sich nicht um das Cottage handelte.

„Und wie kommst du darauf, dass du das Manor verlassen darfst?“, fragte Lucius konsterniert und wandte mir seine aristokratische Erscheinung zu.

„Nun, ich hoffe, dass ich mich nicht als Gefangene sehen muss?“, formulierte ich meine Frage mit Vorsicht, dabei blickte ich ihm fest in die Augen.

„Ah, wie das klingt… Gefangene! ... Was meinst du, Draco? Ist das kleine Mudblood unsere Gefangene?“, wollte er provokant wissen, dabei wandte er seine eisgrauen Augen Draco zu und dieser machte einen Schmollmund.

„Wie immer du wünschst, Vater!“, presste Draco erzwungen diplomatisch hervor, aber Draco zeigte mir sehr gut, wie man mit seinem Vater umzugehen hatte, nie die direkte Art, immer ein umkreisen und umschleichen.

„Nun, ich weiß nicht, ob ich dich einfach so gehen lassen soll, oder kann! Mein Liebes, ich kenne dich noch zu wenig… du verstehst? Erkläre mir, für was du so unabkömmlich bist, dass du das Anwesen verlassen müsstest!“, forschte er lauernd nach, aber es klang nicht so, als würde er wirklich erwägen mich gehen zu lassen, eine Tatsache, die mich mit den Zähnen knirschen ließ.

„Am Mittwoch hätte ich einen Termin in Gringotts!“, gab ich zumindest etwas preis und bemühte mich um einen gleichgültige Maske.

„Am Mittwoch, warum genau da?“, fragte er wie auf der Lauer liegend nach und da wusste ich, er wusste von der Testamentseröffnung, nur woher?

Da wurde einem doch ganz anderes, was der alles wusste!

„Das Testament von Sirius Black wird verlesen!“, bekannte ich leise und hörte sofort, wie eine Serviette geräuschvoll auf einen Teller geschmissen wurde, wie Besteck klirrte und wie Draco ungehalten auffuhr.

„Muss dieser Köter auch noch im Tod Unfrieden stiften!?“, zischte Draco nun mit zornbebender Stimme und er sah mir böse und irgendwie vorwurfsvoll ins Gesicht, so wie er bei unserem Streit vorhin kein einziges Mal geschaut hatte.

Ich konnte fühlen, wie sich seine Macht um ihn ballte, so was passierte nur sehr selten, da er sich immer so exzellent unter Kontrolle hatte und Lucius schien alles gespannt zu verfolgen, sagte aber nichts, beobachtete nur. Er warf seinem Sohn einen taxierenden Blick zu.

„Beruhige dich, Draco!“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen und wollte meine Hand auf seine Schulter legen, aber er entzog sich mir brüsk und blickte aufgebracht zu mir.

„Da gehst du nicht hin!“, bestimmte er mürrisch und ich blieb ganz ruhig, weil Draco schon immer beliebt hatte, bei Sirius leicht rot zu sehen, aber ich fand das übertrieben, schließlich war Sirius tot.

„Natürlich werde ich hingehen, Draco! Er ist tot, du verstehst, du musst dich nicht wegen ihm aufregen! Ich verstehe dich gerade gar nicht!“, zeigte ich mich verwirrt und erstaunt, dabei aber auch stur, denn da konnte er sich wünschen was er wollte.

Anscheinend hielt es Lucius nicht mehr aus und er musste nachforschen.

„Warum erregst du dich wegen diesem Black so, mein Sohn?“, ging eine so helle und aristokratische Braue in die Höhe.

„Er… er… ach, frag doch sie!“, zischte Draco sauer und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust.

„Nun… Hermione?“, hakte  Lucius neugierig weiter nach.

„Ach, Draco mag ihn… mochte ihn nie! Er ist mir mal zu nahe getreten!“, erklärte ich eilig, dabei wollte ich möglichst nicht mehr sagen, aber ich ahnte mal wieder, Lucius würde es nicht auf sich beruhen lassen.

„Aha, was soll das heißen?“, zeigte er seine Ungeduld und wedelte bestimmt mit seiner Hand zu mir.

„Sie hat mal mit ihm gevögelt!“, zischte Draco vorwurfvoll und reckte sein Kinn aggressiv hervor.

„Interessant, alle der Familie hatten anscheinend mal die Ehre!“, kam es sehr zynisch von Lucius. „Wir sollten sie von den Lestranges fernhalten!“, verkniff er sich ein höhnisches Schmunzeln. Mir passte das gerade gar nicht, denn die stellten mich ja als totale Schlampe dar, halt ich vergaß, ich benahm mich ja manchmal wirklich wie eine, aber so war das nicht gewesen, verdammt!

„Und ich habe ihn verflucht noch mal in die Wüste geschickt, als wir uns im Zug angenähert haben und danach in Hogwarts gab es keine Frage darüber, dass mit ihm Schluss ist! Bitte, beim ersten möglichen Treffen habe ich das Verhältnis mit ihm beendet, das weißt du, Draco. Warum zickst du jetzt so rum?“, zischte ich erbost.

„Weil du ihm vergeben hast, was er mit dir in der Küche getan hat, ich hasse die Blacks!“, fauchte Draco da unendlich nachtragend zurück.

„Ach, aber das was Snape getan hat war in Ordnung?“, riss mir der Geduldsfaden und ich sprang nun wütend auf, der Stuhl fiel hinter mir polternd zu Boden, während Lucius nur ruhig dasaß und interessiert zusah.

„Ich habe nicht gesehen, dass du auch nur ein klitzekleines Anzeichen gezeigt hättest, dass es dir nicht egal war! Onkel hier, Onkel da!“, schrie ich ihn ungehalten an. Draco war nun auch ganz langsam aufgestanden.

„Ich denke, du bist überreizt, Hermione…“, versuchte er es arrogant und kühl, aber das steigerte meine Wut nur noch und ich war kurz davor, ihm an die Gurgel zu gehen, vergessen war der harmonische Beginn des Tages.

„Ich überreizt, ich zeigte dir, wenn ich überreizt bin, Draco! Das ist eine Frechheit! Ich habe Sirius sehr wohl in seine Schranken gewiesen und dafür brauche ich dich nicht, verstanden? Ich habe ihn schlimmer zugerichtet als er mich! Ich habe Snape nichts getan, das weißt du, obwohl ich da genauso das Recht dazu gehabt hätte, wenn du mit gleichem Maß messen würdest!“, spuckte ich nun verächtlich aus.

„Ich weiß, dass du dich verteidigen kannst… aber gegen Sev…“, gab er widerwillig zu, aber ich unterbrach ihn unwirsch. Dass Snape ein anderer Gegner war als Sirius war mir auch klar, aber ich hätte mich wehren können und hatte mich eiskalt dagegen entschieden.

„Gut, dann erklär mir doch bitte, warum ich dann nicht zu der Testamentseröffnung gehen soll?“ Ha, da hatte ich ihn doch.

„Weil du nichts von dem brauchst, was er dir geben könnte!“, beschied er blasiert. Ich verdrehte meine Augen, über seine snobistische Art.

„Draco, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, wir sind im Streit auseinander, wir haben uns geprügelt und selbst danach ist er mir mit Misstrauen begegnet, da er geahnt hat, dass ich mit einer Schlange zusammen bin! Ich kann mir nicht vorstellen, was er mir großartig hinterlassen hat, aber ich werde erscheinen, das bin ich ihm schuldig!“, erklärte ich resolut.

„Du bist blind, Hermione! Der Mann war in dich verschossen, total! Du brauchst das nicht, was er dir hinterlässt!“, ereiferte sich der nie eifersüchtige Draco.

„Draco, dich macht deine Eifersucht blind, er hat mich nicht geliebt… das war ein Sommerflirt!“, entgegnete ich rigoros und beobachtete, wie Draco den Kopf schüttelte und verzweifelt zu seinem Vater blickte, der die Schultern hob.

„Du siehst es echt nicht, oder Hermione?“, meinte er da nur resigniert und ich schüttelte nun ruhiger den Kopf.

„Nun, Draco, ich denke, wir sollten sie nach Gringotts lassen, da ich aus zuverlässiger Quelle weiß, dass am Mittwoch auch Severus dort sein wird! Er wird dich begleiten!“, bestimmte er mit tiefer Stimme und Draco kniff wütend die Lippen zusammen, da ihm sein Vater so in den Rücken gefallen war und nun über seinen Kopf bestimmt hatte, dass ich gehen konnte. Aber interessant, was Lucius schon wieder alles wusste, dass Snape auch in Sirius‘ Testament erwähnt zu sein schien, versprach spannend zu werden.

„Noch etwas, ich erlaube, dass du jederzeit das Manor verlassen kannst, sollte dich einer von uns dreien begleiten, solltest du alleine irgendwo hin wollen, musst du mich zuerst fragen!“, erklärte Lucius sehr entschieden, wie er es sich vorstellte und ich erstickte fast an seinen Worten aber ich nickte.

„Natürlich, Lucius, danke!“, presste ich dann noch bemüht nicht sarkastisch hervor und machte rasch einen braven Knicks und atmete immer noch aufgebracht. Warum musste Draco aber auch so stur sein?

„Draco, ich glaube, du musst dich für deinen Termin herrichten, du weißt, ein Malfoy ist nie unpünktlich, ich werde dann die Aufgabe übernehmen, Hermione den Park und das Manor zu zeigen!“, verkündete Lucius weiter befehlend und ein ganz flüchtiges, süffisantes Lächeln umspielte seine Züge, so kurz, dass ich fast  glaubte, mich getäuscht zu haben.

„Aber…“, wollte Draco einwenden, nur Lucius schnitt ihm mit einer raschen, sehr herrischen Geste seiner Hand das Wort ab.

„Ich werde ihr alles zeigen!“, sagte er bestimmt.

Draco passte es zwar gar nicht, so von seinem Vater ausgebootet zu werden, aber er wusste, protestieren hätte keinen Sinn. Ich beobachtete, wie er mit sich rang und das ließ mich doch wieder weich werden, Draco berührte mich immer und ich wusste, wie sehr es ihm missfiel, dass ich nun den Vormittag über in Lucius‘ Händen wäre. Mir war bewusst, wie sehr er mit sich rang, da ein Malfoy ja nie eifersüchtig war, armer Draco! Und so überwand ich meinen Groll und Zorn, ging um den umgefallenen Stuhl herum auf Draco zu und nahm sachte seine Hand in meine.

„Draco, lass uns nicht wegen Sirius streiten, der ist es nicht wert, dass wir uns in die Haare bekommen und du hast recht, die letzten Tage haben mich wohl überempfindlich gemacht!“, bot ich ihm Frieden an. Etwas Besseres würde er nicht von mir bekommen, eine Entschuldigung würde meine Lippen nicht verlassen und das wusste Draco und so sah ich, wie er offen zu lächeln begann und sich zu mir beugte.

„Hast ja recht, mein Mudblood! Aber bei dem Namen tick ich jedes Mal aus! Ich… du machst das schon!“, streichelte er nun versöhnlich meine Wange. „Ich hoffe, dir gefällt der Park und das Anwesen, hab Spaß und ich hätte dir auch gerne alles gezeigt!“, flüsterte er, da er sich der sezierenden Augen seines Vaters durchaus bewusst war.

„Danke, mein Pureblood, dass du doch noch solches Vertrauen in mich zeigst und deine Lieblingsplätze wirst du mir immer noch zeigen können!“, wisperte ich zurück, als Draco seine Lippen wieder auf meine Stirn legte und mir einen liebevollen Kuss gab. Die Versöhnung, nach so einem Streit, war doch immer das Schönste, schloss ich seufzend die Augen.

Er wandte sich seinem Vater zu, verneigte sich leicht und verließ geschäftig den Salon. Als er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, ging ich zu meinem umgefallen Stuhl und wollte ihn hochheben, aber da erschreckte mich eine blasse Hand, die sich bestimmt auf meinen Arm legte und mich aufhielt.

„Das musst du nicht tun, dafür sind die Hauselfen da, komm!“, winkelte er seinen Arm manierlich an und ich hakte mich brav unter, so führte er mich zu der Tür, die auf einen Wink von Lucius‘ Hand hin aufschwang. Wir traten auf die breite, weiße Sandsteinterrasse und ich sah die sich vor uns auftuenden Weiten wahrlich beeindruckt an.

„Du musst lernen, dein Temperament zu zügeln!“, maßregelte er mich mit monotoner Stimme.

„Ich weiß, sonst habe ich mich immer sehr gut unter Kontrolle, entschuldigen Sie bitte. Ich werde daran arbeiten, mein Gesicht immer wahren zu können!“, bot ich eilig an und er schenkte mir ein huldvolles neigen seines Kopfes.

Der gesamte Park war gar nicht passend zu der elisabethanischen Fassade des 16. Jahrhunderts, da der Park im französischen Barock des 17. Jahrhunderts angelegt worden war.

Die sich vor mir prachtvoll ausbreitende Parkanlage erinnerte mich an den Schlosspark von Vaux-le-Vicomte. Das Manor und der Garten bildeten ein gestalterisches Ganzes, trotz der unterschiedlichen Stilrichtungen, alles war einer übergreifenden Ordnung unterworfen. Die gesamte Anlage gliederte sich hierarchisch, symmetrisch und axial nach den absolutistischen Vorstellungen des Barocks.

Der Garten selbst wurde geometrisch eingeteilt, mit Haupt- und Nebenachsen, die durch Kanäle, Bassins oder Wege gebildet wurden. Die mittige, zentrale Sichtachse wurde von einem unüberblickbaren System paralleler und in sich regelmäßigen Abständen von rechtwinkligen und sternförmigen, sich schneidenden Wegen umgeben. Diese Abtrennung erfolgte durch geometrisch beschnittene Bäume, Sträucher, Hecken und Blumenbeete, die in ornamentalen Formen und Rasenflächen gestaltet waren.

Vom Manor gelangte man über eine breite Treppe zum Parterres, dem terrassenartigen Beginn des Gartens, der von rahmenden Bosketts, dies waren Hecken, die bis in den weit entfernten Wald führten und von in Form gestutzten Buchsbäumchen, eingerahmt wurden. Eine große Allee, eingesäumt von Wasserkandelabern, bildete die beeindruckende Hauptachse des Gartens. Sie endete an einem Wasserbecken und einer Wand von Arkarden, die von wunderschönen Broderiebeeten eingerahmt wurde.

Ich wandelte auf mit buntem Kies bestreuten Flächen durch diese Pracht und diesen Prunk, mit dem sichtlich stolzen Lucius an meiner Seite. Ergänzt wurden die Hauptpunkte durch Akzente wie Treppenanlagen, Kanäle, Grotten, Brunnen und Wasserspiele. Dies war ein ganz und gar künstliches, durch den Menschen erschaffenes Gebilde. Hier wurde höchsten Wert auf Symmetrie und Regelmäßigkeit gelegt, wie im Barock typisch, ganz anders als der wilde, verträumte, englische Landschaftsgarten der Twins im „Rose Cottage“.

Die Dekorationsprogramme fesselten mich sehr und Lucius zeigte sich über mein Wissen über den Barock erstaunt, aber auch erfreut, dass ich diese Rundführung zu schätzen wusste und fachsimpelte scheinbar genussvoll über sein Reich.

Er erzählte, dass sein Ahn, der den Garten zur Zeit des Barock anlegen ließ, auch ein Verehrer der griechischen und römischen Mythologien gewesen war und diese Themen sich in den Figurengruppen der prächtigen Brunnen widerspiegelten, dass aber eine andere seiner Urahninnen einen Hang zum Exotischen gehabt hatte und so auch ein chinesischer Tempel und ein türkisches Teehaus ihren Platz auf dem Gelände gefunden hatten.

Ich war erstaunt, in was für einer unvorstellbaren Pracht die Malfoys lebten. Dieser Barockpark alleine sprach schon für die Verherrlichung des Besitzes, dem hier voll und ganz gefrönt wurde.

Danach präsentierte er mir mit verführerischem Lächeln den heimlichen Stolz der Familie Malfoy, die Pferdestallungen.

Es war eine große Halle, die eine Stallgasse hatte und unzählige, abgetrennten Boxen für die wunderschönen, reinweißen, geflügelten Pferde.

„Wunderschön“, lobte ich schier überwältigt, von den Ausmaßen des Reichtums, der sich hier verbarg und offenbarte.

„Das hätte meinen Vater gefreut, wenn du dies in diesem überwältigten Ton zu ihm gesagt hättest, er hatte eine Leidenschaft für diese Tiere!“, erklärte er sichtbar stolz.

Ich hatte ihn durchschaut, er spielte hier den mustergültigen Unschuldsengel und versuchte, mich um seinen illustren Finger zu wickeln, nur weil Draco und ich mal eine Unstimmigkeit hatten, aber so leicht ließ ich mich nicht ins Bockhorn jagen. Er hatte sich die ganze Zeit anständig verhalten und mich nur dezent am Arm geführt, aber eine gewisse Spannung ließ sich nicht leugnen.

Ich wollte ihn ein bisschen triezen und so fragte ich: „Nun, so wie ich sehe versuchen sich alle Malfoys irgendwie zu verewigen. Die einen am Haus, ein Teil tiefstes Mittelalter, dann die Fassade im anderen Stil, der barocke Garten, Ihr Vater und die Pferde, was haben Sie hinterlassen, Lucius?“ Meine Neugierde war nur gespielt und ich verfolgte gespannt, wie er reagieren würde. Er wandte sich mir mit einem maliziösen Lächeln zu, das ihm unverschämt gut stand.

„Nun, mein Liebes, ich habe mir ein anderes Aufgabenfeld gesucht als unser Heim, das mir so wie es ist gefällt. Ich habe mich auf dem geschäftlichen Gebiet betätigen wollen und habe „M Industries“, gegründet!“, meinte er mit sichtlich geschwollener Brust und ernster Miene, während mir meine Züge gar entglitten.

„Bitte? „M Inc.“, das ist doch ein riesen Muggelkonzern?“, rief ich bestürzt aus.

„Oh, du kennst meine Firma? Ja, das ist mein Unternehmen, das Geld der Muggel ist nicht schlecht, Geld bleibt Geld! Aber es ist kein reiner Muggelkonzern. Ich habe ein gemischtes Unternehmen, das alle Bereiche der Zauberer- und Muggelwelt abdeckt!“, erklärte er geschäftig und eindeutig mit sich zufrieden. Ich war platt, sprachlos und so stand ich nur da und versuchte, die Information zu verdauen, dass Malfoys wohl über alles gingen, sobald der Zaster rief.

„Du scheinst von der Aussicht überwältigt?“, seine Stimme klang deutlich amüsiert.

„In der Tat kommt diese Aussage überraschend, denn ich hätte nicht gedacht, dass ihr so…?“, stockte ich unsicher, sollte ich flexibel sagen, mit dehnbarer Moral gesegnet, alles beide klang schrecklich zynisch.

„Modern seid?“, bot er generös an, dabei schmunzelte er weiter hoheitsvoll, offensichtlich gefiel es ihm sehr, mich aus dem Konzept zu bringen.

„In der Tat, ja!“, erlangte ich meine Haltung wieder.

„Dann ist es ja gut, wenn wir dich überraschen konnten, komm!“, befahl er selbstherrlich und führte mich zurück, um mir auch noch das Haus zu zeigen, aber gedanklich verdaute ich noch immer diese Information, dass dieses weltweite, große Unternehmen den Malfoys gehörte.


Zuletzt von queenie am So Sep 29, 2013 7:06 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: 102. Das Leben im Manor   Kapitel 101-102 EmptyDo Feb 09, 2012 2:57 am

Das Leben im Manor

Zurück im Manor zeigte er mir das ganze Parterre, den in der Mitte des riesigen Manors gelegenen Ballsaal, der alles an Pracht und Prunk übertraf, was ich bisher gesehen hatte.

Vergesst das Ministerium, das war gegen das hier richtig mickrig. Was ich jetzt sah war einfach tief beeindruckend. Ein helles Hochglanzparkett mit dunklen Einlagen, die dunkle Ornamente in den Boden zeichneten, diese machten den Tanzsaal sehr edel. Die Wände waren weiß und darauf befand sich protziger, üppiger, glänzender, goldener Stuck im wuchtigen, barocken Stil, sehr überwältigend. Unterbrochen wurden die mit dem Pomp überladenen Wände nur von oben runden, bodentiefen Sprossenfenstern, die viel Licht in den weiten Saal ließen.

Aus dem Mittelalter schien nur die Empore erhalten geblieben zu sein, die im hinteren Teil des Saals hoch oben aus der hinteren Wand hervorragte und auf der sich die Musiker während eines Festes verstecken konnten. Aber gleichzeitig gab es noch in der Mitte, vor einem Fenster, eine Estrade, das war ein Podium, auf dem ein weißer, edler Klavierflügel stand und darauf wartete, dass jemand seine Tasten bespielte und eine volltönende Melodie erklang. Daneben stand noch eine goldene Harfe, die das malerische Bild abrundete. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie die Familie Malfoy hier einen Ball zelebrierte. Es war eine berauschende Vorstellung.

Ein riesiges, allegorisches, farbenfroh gemaltes Deckenbild zeigte Merlin und Morgana und erzählte ihre Geschichte, was ich sehr fesselnd fand, da sich auch hier die gemalten Personen bewegten. Ich genoss die Magie, die mich umgab, in vollen Zügen.

Ich selbst stand in der Mitte des Raums, blickte fasziniert, mit weit in den Nacken gelegtem Kopf an die Decke und fühlte auf einmal, wie Lucius von vorne nahe an mich herantrat und seinen Unterkörper an den meinen brachte. Seine Hand fasste mich blitzschnell an der Hüfte, was sofort mein Haupt herumfahren ließ. Jetzt konnte ich ihm auf seine männliche Brust starren. Er war mir körperlich viel zu nahe. Meine Hände hatte ich aus einem Instinkt heraus an seine Brust gelegt und fühlte nun ein Kribbeln in ihnen, als ich ihn so intim berührte und er mir so ganz eindeutig zu nah war.

Ich blickte nun ganz langsam zu ihm, wobei mein Mund leicht trocken geworden war, um in sein schmunzelndes, aber überlegend lächelndes Antlitz zu sehen. Dann konnte ich beobachten, wie er lässig mit den Fingern schnipste und die Harfe sowie das Klavier wie von Zauberhand geführt erklangen. Eine weiche Walzermelodie in sanften Tönen schwebte urplötzlich durch den Saal und in dem akustisch so ausgeglichenen Raum konnten sie ihre volle Klangfarbe entfalten.

Ich bekam richtig große Augen, als er meine Hüfte entließ um sofort bestimmt nach meiner Hand zu fassen. Er zog sie von seiner Brust, sie lag nun in seiner so viel größer erscheinenden Hand, während er mich im Takt der Melodie zu wiegen begann.

Noch während er die ersten, langsamen Tanzschritte mit mir machte, platzierte er meine andere Hand galant auf seiner Schulter und legte mir seine formvollendet leicht auf das Schulterblatt. Er brachte mich mit wenigen Griffen in perfekte Tanzhaltung, nur den gebotenen Tanzabstand hielt er wahrlich nicht ein, hielt mich viel zu nahe.

Ich war von seiner Noblesse zu überrumpelt, machte brav mit, ließ mich von ihm führen und konnte gar nicht wirklich reagieren. Wiegend, im langsamen auf und ab des Dreivierteltakts des Walzers schwebten wir übers Parkett. Galant schob er sich vor mir her, setzte jeden Schritt ohne Hast, genau im Takt. Gezielt tanzte er seine Vorwärtsschritte mit dem rechten Fuß zwischen meine Füße und je näher er mich zog, desto näher kam mir sein Bein, wenn er auf mich zuschritt. Er legte es geradezu und sehr lasziv darauf an, sich mir verrucht zu nähern, dabei musste ich schwer schlucken. Die Atmosphäre lud sich langsam, aber sicher immer mehr auf. Es prickelte schon fast, als wir uns vereint im Tanz annäherten.

Er war ein perfekter Tänzer und wirbelte mich gekonnt über die Tanzfläche, wie ein Meistertänzer. Göttin sei Dank hatte ich mal Tanzunterricht gehabt, mein Repertoire beschränkte sich auf den Walzer und wenige andere Tänze, aber sonst wäre das hier schon peinlich geworden. Nachdem der Kurs damals zu Ende gewesen war, war ich wieder zum Karate-Training geflüchtet, denn das lag mir eindeutig mehr! Doch jetzt half es mir, mich nicht vollständig lächerlich zu machen.

Während ich seinem unleserlichen Blicken ausgesetzt war und ich von ihm derart geführt über das Parkett geschoben wurde, fühlte ich, wie sich seine starken Arme um mich schlangen, wie sie mich besitzergreifend hielten, spürte seine Hand, die so fest in meinem Rücken lag und dadurch wurde mir doch glatt heiß.

Aber ich versuchte, jede Regung zu unterdrücken. Ich spielte mit, genoss einfach den Moment, einen riesigen Saal ganz für uns allein zu haben und lauschte der wunderschönen Melodie und ließ mich dabei schwungvoll im Kreis drehen. Ich bemerkte, wie der Abstand zwischen uns beständig weniger wurde, wie er mich immer enger zu sich zog, mir wurde immer heißer und genau das bezweckte er mit seinem aufreizenden Gebaren.

Als schon fast kein Blatt mehr zwischen uns passte, konnte ich seine Muskeln fühlen, die sich unter den Stofflagen seiner Kleidung lockerten und anspannten. Er lenkte mich, hielt mich, sodass auch ich nun in perfekter Schrittführung meinen Fuß zwischen seine Füße setzen musste, mein nacktes Bein so immer wieder kurz zwischen seinen stand.

Ich spürte den Stoff seiner Hose rau an meiner Haut schaben und er schien es sichtlich zu genießen, mich jetzt so nahe an sich herangezogen zu haben. Er schwelgte darin, dass er mir noch näher kommen konnte, indem er sein Bein immer wieder im Takt des Walzers provokant zwischen meinen platzierte, wenn auch nur für sehr kurze Zeit. Mir wurde immer wärmer, diese kalkulierende Schlange, er wusste genau was er tat.

Ich spürte seinen Oberschenkel gefährlich hoch an meinem. Da er ein gutes Stück größer war als ich und elegante, weite Tanzschritte machte, spürte ich nicht nur etwas Stoff seiner Hose an der nackten Haut meines Beines, sondern auch seinen festen, muskulösen Oberschenkel fast schon provokant nah an der Mitte zwischen meinen Beinen.

Er grinste süffisant, als er meine Reaktion bemerkte, denn ich konnte einen kurzen, erstaunten Blick nicht verhindern. Seine Hand glitt nun langsam von meinem Schulterblatt, verließ auch hier die sittliche Tanzhaltung und glitt bis auf meine Hüfte, doch er ließ sie nicht bis auf meinen Po gleiten. So machte er aus diesem Gesellschaftstanz fast einen spanischen Tango, indem er nun dafür sorgte, dass nicht nur meine Brust ganz nahe an seiner war, sondern er mit der Position seiner Hand auch die Kontrolle über den Rest meines Oberkörpers erlangte.

Er führte mich unvorstellbar erotisch, verrucht und versuchte zu verführen, nur gut, dass ich nicht so leicht zu beeindrucken war. Er blickte mir fest ins Gesicht und versuchte, mich mit seiner Präsenz gefangen zu nehmen.

Als die letzten Töne verklungen waren, kamen wir und vor allem ich etwas atemlos zum Stehen und er löste sich mit laszivem Bedacht von mir, während ich ihn lächelnd ansah, da er mir wieder formvollendet einen Handkuss auf hauchte.

„Danke für den Tanz, mein Herr!“, schenkte ich ihm einen koketten Wimpernaufschlag. Der Manipulator war aber auch zu einfallsreich und ich versank in einen leichten Knicks, atmete etwas tiefer, nicht weil ich keine Puste mehr hatte, sondern weil Lucius verdammt gut war in dem was er tat und wie er es tat.

Spurlos war dieser Tanz nicht an mir vorbeigegangen.

„Es freut mich, dass es dir gefallen hat! Du bist gut!“, schnurrte er fast und seine dunkelgrauen Augen sahen mich leidenschaftlich glänzend an. Sie waren wie flüssiges Silber, auch ihn schien der Tanz nicht kalt gelassen zu haben. Ich lachte leicht auf.

Ich denke, es verwirrte ihn, dass ich es schaffte, relativ ungezwungen mit ihm umzugehen, aber ich hatte keine Angst, denn ich mochte ihn sogar, genauso wie ich Snape mochte. Man war das verwirrend.

„Ich hoffe, wir werden noch öfters die Möglichkeit haben, uns zu amüsieren!“, meinte er zweideutig leise. Ich sagte es ja, aus diesem Mund klang alles gefährlich und dann noch dieser intensive Blick aus diesen unleserlichen, grauen Augen. Ich schüttelte mich leicht, um die aufziehende Gänsehaut zurückzudrängen.

„Nun, Lucius, was haben Sie denn noch zu bieten in Ihrem Heim?“, lenkte ich eilig ab und er ließ es generös zu.

„Hermione, dies ist ab jetzt auch dein Heim, vergiss das nie!“, was sagte ich, schon wieder diese Hintergründigkeit, diese Drohung von ihm, als könnte ich nie mehr entkommen.

„Und nun komm, es ist schon spät, du musst noch einen Raum sehen, der dich begeistern dürfte!“, winkte er mich hinter sich her.

Ich folgte ihm gehorsam und ging gespannt die langen, endlosen Gänge mit ihm entlang. Am hinteren Ende, im Erdgeschoß, auf der linken Seite, öffnete er schwungvoll, dank der saloppen Bewegung seiner Hand, auf magische Art beide Flügel einer Doppeltür und offenbarte mir das Paradies auf Erden, die Bibliothek der Malfoys, die über zwei riesige Stockwerke hinweg ging.

Wow, das war prachtvoll, alle Wände waren mit edlen, auf Hochglanz polierten Kirschholzregalen bestückt und aufwändig an den Seiten mit Gold verziert. In der Mitte war alles offen, sodass man in das zweite Stockwerk mit dessen aufwendigen Geländern hinauf sehen konnte, aber auch die weiter oben in der Höhe endende Decke, die ähnlich der Decke in der Großen Halle in Hogwarts den Himmel von draußen, hier drinnen widerspiegelte.

Die alten, wertvollen Folianten standen verführerisch in Reih und Glied auf ihrem Platz und riefen ganz deutlich meinen Namen. Ich spürte, wie ich meine Neugier, mich hier austoben zu können, fast nicht unterdrücken konnte, als ich mich Lucius mit einem ehrlichen Lächeln zuwandte.

Da stand er aber schon wieder extrem nah bei mir und ich zuckte leicht zurück.

„Du strahlst richtig, Liebes!“, wisperte er leise, dabei spürte ich seinen Finger an meiner Wange.

Ich zwang mich, bei dieser Berührung nicht weiter zurückzuzucken, als er schließlich seine Handfläche auf meine ganze Wange legte. Die Hitze, die mich bei der Berührung unserer Haut überlief, versuchte ich gekonnt zu unterdrücken, er war ein Verführer und sein selbstgefälliger Zug offenbarte, dass er um seine Wirkung wusste.

„Gefällt es dir?“, fragte er seidig.

Ich nickte nur sprachlos, schmiegte mich unbewusst in seine Hand.

„Ich hoffe, wenn ich dich hier alleine lasse, dass du mit den Büchern über die dunkle Magie zurechtkommst?“, wollte er eher rhetorisch klingend erfahren, sodass ich schon fast zynisch grinsend zurückzulächeln begann, was ihn die Stirn runzeln ließ, aber ich sagte nichts weiter, denn das waren die Bücher, die ich unbedingt lesen wollte, um meine fulminanten Lücken zu schließen.

Er überlegte es sich anscheinend und fragte nicht nach, warum oder worüber ich mich so freute, da er sich nun einfach abrupt vorbeugte und sein Gesicht nahe an meines brachte.

Ich hielt überrascht die Luft an, als er mir wieder betörend langsam seine weichen Lippen auf meine Wange legte und mich sinnlich küsste. Wie konnte Lucius einer doch so oberflächlichen Gunstbezeugung so viel laszive Erotik und verführerische Spannung einhauchen?

Er löste sich langsam von mir, hatte mit seiner Hand auf der anderen Seite weiter meine Wange umfangen gehalten, die er nun ebenso langsam zurückzog, bis zum Schluss ganz sanft seine Fingerspitzen über meine Haut strichen und sich dann von mir lösten. Als mich nichts mehr von Lucius berührte, sehnte ich mich unerwartet ganz plötzlich nach Nähe, was ich mir verbot. So leicht sollte ich ihm seine Manipulation nicht machen.

„Sie verlassen mich, Lucius?“, frage ich leicht enttäuscht, was ich aber auch zu unterdrücken versuchte.

„Leider, Liebes, aber ich habe noch einen Termin, Minister Fudge wünscht, seinen Tee mit mir einzunehmen!“, erklärte er galant, aber offenbar bedauernd. Ich verzog bei dem Namen meine Mundwinkel leicht nach unten.

„Du magst ihn nicht?“, wollte er taxierend erfahren und eine seiner eleganten Augenbrauen hob sich ganz leicht.

„Nein, ich mag diesen Mann nicht!“, bekannte ich bestimmt, aber durchwegs ehrlich.

„Aber glaube mir, Hermione, er ist ein wichtiger Mann, auch wenn er für den Posten, den er bekleidet, eine Fehlbesetzung ist!“, erklärte er unerwartet freundlich.

„Da stimme ich Ihnen zu, Lucius!“, lenkte ich rasch ein, aber es war ja auch meine Meinung. Ich würde sie nur nie laut kundtun.

„Liebes, ich hoffe, du langweilst dich nicht und wenn du etwas brauchst, rufe die Elfen! Sie werden dir stets dienlich sein!“, neigte er graziös, leicht sein Haupt zum Abschied und ich tat es ihm gleich, dann wandte er sich knapp ab und schritt gerade und herrschaftlich aus dem Raum.

Ich blickte ihm selbstvergessen hinterher, schüttelte den Kopf. Wenn ich bei dem nicht aufpasste, könnte er mir mit seiner charmanten, verführerischen Art wirklich den Kopf verdrehen. Er strahlte eine unglaubliche Präsenz aus, die, als er den Raum verließ, mir doppelt zu Bewusstsein kam, da er eine nicht zu füllende Lücke hinterließ.

Er war, wenn er da war, einfach nicht zu übersehen. Aber eigentlich interessierte es mich mehr, was sich hinter dieser gekünstelten Maske verbarg. Wie war Lucius, der echte Lucius, nicht dieser betörende Casanova, den er mir bisher vorgespielt hatte?

Denn sind wir ehrlich, wer hatte jemals so einen weichgespülten Lucius gesehen? Dachte er wirklich, ich hatte vergessen, wie er auf dem Ball gewesen war oder in der Halle, als er mich als Pfand gefordert hatte? Bitte, ich hatte das nicht vergessen, spannend fand ich, wie viele Gesichter er so perfekt tragen konnte. Ob er sich darüber nicht selbst verlor?

Er war in diesen Momenten ein völlig anderer Mann, so wie er sein wollte, eine unglaubliche Leistung, da er von vorne bis hinten überzeugte. Das Problem für ihn war nur, dass ich ihm nicht auf den Leim gehen würde.

Er unterschätzte mich, hielt mich wohl für ein dummes, leicht zu manipulierendes Kind, das mit dem Feuer spielte. Sollte er doch, wenn würde er sich verbrennen, aber ich mich nicht. Ich meine, ich hatte dank Lucius‘ Tanzeinlage ein klitzekleines Problem, zum Beispiel dieses, dass ich dringend eine sehr kalte Dusche gebraucht hätte, wie gesagt, der Mann wusste, was er tat, er war ein Malfoy, aber trotzdem würde ich mich nicht von ihm zu etwas drängen lassen!

So wandte ich mich in Gedanken dieser Bibliothek zu, die schon an sich ein Kunstwerk war, da bedurfte es der beeindruckenden Bücher gar nicht. Viele davon waren ebenfalls Kunst und das schaffte es immer, meine Gedanken zu kühlen, da wurden sie sofort eisigkalt.

Die Prachtbände waren in Leder gebunden, mit Gold und Emaille verziert, oder bei den dunklen Büchern mit Menschenhaut bespannt und mit Blut geschrieben. Als ich so ein mit Haut bespanntes Buch herausholte, fühlte ich dieses glatte Material unter meinen Finger und ich wusste, viele Mädchen würden das Buch nun angeekelt in eine Ecke schmeißen, aber ich dachte nur daran, wie ich die Inferi betatscht hatte.

Ich konnte dem Ganzen dann nur ein müdes Lächeln schenken, da waren lebende Tote eine andere Kategorie als tote Haut. Sie erinnerte eh mehr an Leder, nur die Blässe passte da nicht so ins Bild. Na, könnt ihr erraten um was es in dem hochinteressanten Buch ging, das auch nicht in der Blackbücherei gewesen war? Genau, um Nekromantie und es war spannend, denn seitdem ich einmal mit dem Gebiet gespielt hatte, schien es mich zu faszinieren und nicht mehr loszulassen.

Ich war schlicht überwältigt, also seien wir mal ehrlich, ich hatte schon früher gut gelebt, aber nun lebte ich wirklich wie eine Prinzessin, im größtmöglichen Luxus, das war unglaublich. Aber trotz allem war mir gegenwärtig, ich musste nur aufpassen, dass die drei Männer mich nicht in einen goldenen Käfig sperrten, denn eins war klar, ich hatte noch nie solche besitzergreifenden, eifersüchtigen und argwöhnischen Männer erlebt wie diese drei Slytherins. Sie waren vereinnahmend, fordernd, jeder auf seine Art und die nächste Zeit würde für mich eine Zerreißprobe darstellen, bei der es sich zu behaupten galt.

Am späten Nachmittag erschien ein Elf und servierte mir ein Tablett mit einem kleinen Snack darauf. Er sagte nichts, aber ich bedankte mich nett bei ihm, was diesen kleinen Zeitgenossen schnell die Flucht ergreifen ließ. Lucius schien explizite Anweisungen erteilt zu haben, aber ich würde wegen so etwas nicht anfangen zu streiten.

Ich erkundete die oberen Stockwerke der Bibliothek und so fand ich ganz oben, im hintersten Eck eines Regals etwas sehr Interessantes. Es war ein regelrechter Schatz, der besonderen Art. Ich entdeckte ein Buch mit den Grundrissen des Manors.

Das war ein Kleinod. So versteckt wie es gestanden hatte, hatte es seit Jahrzehnten keiner beachtet, aber ich erkannte sofort seinen Wert und fand es mehr als spannend. Ich trug das quadratische, riesengroße Buch wie eine Ikone zu einem Tisch und begann, die vergilbten, ineinander gefalteten, alten Papiere sorgfältig zu entfalten und besah mir alles genau.

Hierüber verbrachte ich sehr viel Zeit und arbeitete mich gründlich ein, während ich von Minute zu Minute mehr schmunzeln musste. Es war äußerst interessant, denn dank der immer wieder nachträglichen, baulichen Veränderungen waren fast alle Wände, wie es schien, Hohlwände, die in früherer Zeit als Geheimgänge genutzt worden waren, genau wie in alten Schlössern. Die Tapetentüren waren hier wieder magische Geheimzugänge, die einem den Zutritt zu den Gängen verschafften, wie unglaublich spannend und interessant. Ob Draco all diese sich windenden Gänge kannte?

Wie gut, dass ich mich seit Jahren in solch alten Bibliotheken wie daheim fühlte und hier wie ein Vogel den Wurm im Boden mit blinder Sicherheit fand, denn was ich hier in Händen hielt war für mich besonders wertvoll.

Und da ich offen zu mir war, war mir jetzt schon klar, ich hatte nicht vor, mich auf Lucius‘ Tyrannei einzulassen, es musste halt gut geplant sein, sodass ich verschwinden konnte wann ich wollte und nicht wie Lucius es befahl. Die Pläne, die nun vor mir lagen, boten mir die perfekte Möglichkeit, mir Fluchtwege zu erarbeiten.

Was ich erfuhr, zeigte mir, dass eine unbemerkte Flucht aus den Mauern des Manors keine Unmöglichkeit war. Der gute Lucius unterschätzte mich wohl zu sehr, denn er machte es mir gerade sehr einfach, da er vermutlich nur mit dem Schwanz dachte, aber gut, hatte einer gesagt, dass ich das nicht für mich und meine Zwecke nutzen konnte? Hatte ich je behauptet, ich wäre nett?

Dass die drei sich wegen mir die Köpfe einschlugen, konnte mir sogar recht gelegen kommen. Es würde zwar anstrengend werden, aber es war durchaus einer Überlegung wert, das Spiel so zu spielen, denn Regeln gab es hier nicht, Fouls waren mit einzukalkulieren! Meine Gefühle änderten sich dadurch ja nicht.

Und diese doch so interessanten Unterlagen würden mir helfen, an die eine oder andere Information zu kommen. Ich kopierte gewissenhaft alles, steckte die Unterlagen verkleinert ein und trug dann alles zurück, dann machte ich mich auf den Weg in Dracos Zimmer. Es war schon spät und ich wollte mich noch etwas ausruhen. Das stundenlange durch den Park rennen war zwar schön gewesen, aber jetzt wollte ich noch etwas entspannen, denn irgendwie fühlte ich mich schlapp und erschöpft. Die letzten Tage schienen wirklich an meiner Kondition gezehrt zu haben. Es geschah aber auch zu viel in kürzester Zeit.

Ich lag im Bett in Dracos Suite und las ein unverfängliches Buch, als er die Tür öffnete und hereinkam. Ich hatte die Tür zwischen den beiden Räumen offengelassen und Draco hatte noch nicht in das Schlafzimmer gesehen, so beobachtete ich, wie er sich vor seinem Sekretär stehend sein Jackett aufzuknöpfen begann und dabei den Kopf missgestimmt schüttelte. Ich legte mein Buch auf den Nachttisch und musterte ihn, wie ihn das untergehende Abendrot in ein romantisches Licht tauchte.

Bevor ich mich jedoch erheben konnte, stand er in der Tür und sah mich erstaunt an. Offenbar hatte er nicht erwartet, mich hier vorzufinden, denn ich verfolgte mit, wie ein leicht verbitterter Zug auf seiner Miene erschien und runzelte die Stirn.

„Draco?“, fragte ich daher unsicher und stellte nun die Füße auf den Teppich.

„Du bist hier!“, kam es kalt von ihm, sein Gesicht war jetzt zu einer undurchdringlichen Maske geworden, sie zeigte nichts, kein Gefühl, keine Regung, rein gar nichts, sie hätte aus Marmor sein können.

„Wo sollte ich denn sonst sein?“, fragte ich zuerst leicht perplex, nur um im nächsten Moment das Brodeln eines aufsteigenden Geysirs in mir zu fühlen.

„Du denkst, ich würde in Lucius‘ Bett liegen?“, sprach ich mit mühsam unterdrücktem Zorn, als ich meine Schlüsse über sein Verhalten zog.

„Das würde ich nie denken!“, zischte er höhnend, aber auch irgendwie verbittert.

„Lügner, das war genau das, was du dachtest, warum, Draco? Warum vertraust du mir nicht mehr?“, brauste ich echt wütend auf, während er irgendwie in sich zusammensank.

„Ach, ich weiß nicht, vielleicht weil du nie auf mich hörst? Zuerst stellst du gestern meine Entscheidung in Frage, wie ich es Vater gesagt habe, dann willst du trotzdem zu der Testamentseröffnung gehen, obwohl ich nein gesagt habe und dann machst du dir noch einen schönen Tag mit Vater und ich kann mir schon vorstellen, was er alles gemacht hat!“, spuckte Draco aus und ich dachte kurzzeitig, ich steh im Wald, der hatte ja fast rote Augen vor Eifersucht. War das zu fassen?

Er ließ zum ersten Mal sehr tief blicken, wie viel ich ihm bedeutete und das bedeutete auch mir viel. Aber das gab ihm nicht das Recht, über mich bestimmen zu wollen und das hatte Draco zu lernen.

So ging ich entschlossen auf den zornbebenden Draco zu.

„Draco, wir führen eine Beziehung, schön und gut, aber ich lasse mir nicht reinreden, verstehst du? Nie, denn was ich zu tun habe, ist zu wichtig, kehr hier nicht den großen Macker raus, verstanden!? Begrabe deine Abneigung gegen Sirius, denn er ist tot, verdammt und das sage ich zum letzten Mal und was deinen Vater betrifft, Regel das mit ihm und nicht mit mir… vor was hast du wegen Lucius Angst…?“, erklärte ich ihm rigoros und wütend und was ihn so ängstigte interessierte mich wirklich brennend, also fragte ich zum Ende, denn vertraute er mir so wenig?

„Pah… ich habe keine Angst vor Vater!“, spie er abfällig aus und ich glaubte ihm kein Wort, was auch meine Miene verdeutlichte.

„Warum vertraust du mir dann nicht und erwartest mich nicht hier in deinem Bett und unterstellst mir mit Leichenmiene, ich wäre im Bett von Lucius gelandet?“, brauste ich auf, denn sein Misstrauen verletzte mich, das musste ich zugeben.

„Ich… ich… ach… er bekommt immer, was er will, das ist so…!“, stieß er gehässig aus, aber er schien nicht mehr so sicher zu sein und rang um Worte, was für ein Stimmungswechsel.

„Ach Draco… das Einzige was ich dir versprechen kann ist, dass ich nicht freiwillig dort lande, wo du mich jetzt schon siehst!“, stellte ich unmissverständlich klar und unterstrich dies mit einer endgültigen Geste.

„Das wäre auch besser für dich!“, fauchte er da erbost. „Was hat er dann getan? Hat er dich betatscht?“, forschte er erregt nach.

Dann trat er urplötzlich auf mich zu, umfasste unsanft meine Oberarme und zwang mich ihn anzusehen.

„Draco!“, tadelte ich, denn eigentlich fand ich ihn in seiner Eifersucht recht liebenswert. „Tu nicht so als hättest du nicht auch in deinem Leben mit anderen Frauen geschlafen! Du wusstest, ich bin keine Jungfrau mehr, also mach mich nicht zu einer!“, stellte ich klipp und klar fest, bevor ich fortfuhr:

„Und ich weiß, auch wenn du es mir nicht erzählst, dass du mit Sicherheit, wenn du mal aus Hogwarts abgehauen bist, die ein oder andere Frau… na, du weißt schon…! Streite es nicht ab!“, wollte ich es nicht aussprechen, denn dank Snape wusste ich, wie Frau sich danach fühlte, aber ich konnte auch erleben, dass ich so was von ins Schwarze getroffen hatte und lenkte so von Lucius ab.

Hatte ich es doch gewusst, dass er ein- oder zweimal auf diesen abendlichen Treffen auch gefickt hatte. Was fühlte ich?

Na, keine Eifersucht, denn ich wusste, er hasste es und wollte das nicht, aber als nicht Death Eater hatte er keine Rechte und dann musste er auch erst in den inneren Kreis, bevor er irgendetwas bestimmen konnte. So tat er mir eigentlich mehr leid. Auch zeichnete ihn sichtbar ein schlechtes Gewissen, wie mir der Sturm in seinen hellgrauen Augen mitteilte.

„Draco, du weißt, wir tun beide, was getan werden muss, das ändert doch nichts an unserer Beziehung!“, gab ich zu bedenken, aber er war wohl immer noch gedanklich bei seiner vorherigen Aussage, oder wollte zu dem was ich feststellte nichts sagen und lenkte nun galant ab, aber nun gut, auch ich hatte abgelenkt.

„Was hat Lucius mit dir getan?“, forderte er erneut zu wissen und kam somit zum Thema zurück und ich ließ ihn, gab stöhnend nach.

„Nichts… er war charmant, aber erstaunlich zurückhaltend… wir haben im Ballsaal getanzt!“, gestand ich leise, dabei untertrieb ich schamlos.

„Getanzt, oh, dann war er also ganz charmant und zurückhaltend? Er ist dir nicht zu nahe getreten? Das soll ich glauben? Wenn ja, dann ist das alles nur Taktik! Alles nur Taktik!“, erklärte er mir inbrünstig, als ob ich das nicht selber wüsste.

Aber gute Frage, war Lucius mir nahe getreten? Tja, sein Bein war zwischen meinen eindeutig zu nah gewesen, aber ich lenkte rasch ab.

„Und was soll ich tun? Du bist doch der, der immer diese Worte spricht: „Wie immer du wünschst!““, äffte ich Draco aufgebracht nach.

Darauf konnte ich es gefährlich in Dracos Augen aufblitzen sehen. Oh, Draco war gefährlich, keine Frage, aber ich war nicht wehrlos.

„Warum soll ich Vater gegenüber anders auftreten, wenn ich so eher bekomme was ich will? Dass er dich nach Gringotts lässt, ist doch nur, weil er mir dadurch eins auswischen konnte und er hofft, dich so schneller zu bekommen!“, fuhr er anklagend, aber auch zerknirscht fort und sah mich eindringlich an.

„Und du denkst, ich bin so billig? Oder denkst du, ich bin minderbemittelt und blind. Er versucht uns gegeneinander auszuspielen!“, zeigte ich ihm grinsend, dass ich das Spiel durchaus durchschaut hatte aber auch, dass ich darüber stand.

„Nein, verdammt! Aber ich weiß, wie unwiderstehlich er sein kann! Und wenn wir das schaffen wollen… zusammen, dann dürfen wir uns nicht streiten, sondern müssen zusammenhalten!“, rief er verzweifelt und da lachte ich schallend auf.

Draco hatte echt Angst, dass ich Lucius verfallen könnte, da sie sich ähnelten, äußerlich wie innerlich, aber so oberflächlich war ich auch wieder nicht!

„Soll ich dir zeigen, was ich unwiderstehlich finde?“, ging ich nun ganz auf ihn zu und packte sein Hemd mit dem hohen Kragen, riss es grob entzwei. Die Knöpfe flogen durch die Gegend, als ich das Hemd aufriss und ich seine so weiße, glatte Brust sehen konnte. Ich leckte mir vorfreudig über die Lippen, strich verlangend mit meinen Nägeln über seine Brust, bemerkte, wie auch bei ihm sich die Vorfreude in seinen Augen spiegelte.

Ich griff besitzergreifend in seinen Nacken, legte meine Hand fest auf das „H“, das ich dort eingebrannt hatte und blickte ihm währenddessen fest in die Augen. Ich verstärkte den Druck in seinem Nacken, sodass er den Kopf senken musste, was er auch bereitwillig tat, bis wir uns so nahe waren, dass unsere Nasen sich berührten, dann flüsterte ich eindringlich, während der Blickkontakt zu ihm nie abriss:

„Vergiss nicht, auch du bist gezeichnet!“

Ich ließ meine Finger über das leicht erhabene „H“ in seinem Nacken streichen und fuhr fort: „Und ich habe das ganz sicher nicht nur aus Rache getan, weil du mich gezeichnet hast. Es hat eine Bedeutung und die kennst du!“ Er verstand es, das erkannte ich ihn seinen Augen, in denen es nun aufblitzte. Denn unsere Male verbanden uns für immer, irgendwie!

Ganz plötzlich reagierte er, löste sich aus unserer Starre. Er fasste nun wenig zärtlich in mein Haar und zog mich zu einem besitzenden Kuss an sich. Wir waren sehr leidenschaftlich, während wir uns so verlangend küssten. Ich verwob meine Hände in seinem seidigen Haar, zog unsanft daran. Wir rissen uns eilig die Kleider vom Leib, denn es konnte uns gar nicht schnell genug gehen.

Ich vernahm das Reißen von Stoff, als wir uns derb der störenden Textilien entledigten. Wir hatten noch immer diese angestaute Wut in uns, aber wir ließen sie in unserer Leidenschaft und Lust aus, wir waren jetzt nicht sanft, beide nicht. Wir kratzten und bissen und als ich nackt auf dem Bett landete, packte er meine Kniekehlen und drückte mir die Beine bis zu den Schultern hoch. Seine Hände verblieben dort, drückten meine Knie fest gegen meinen Brustkorb. Wie gut, dass ich gelenkig war.

Ich konnte nur böse grinsen als er so hoch vor mir aufragte und seine weißblonden Haare wirr herabhingen, während auch er mir ein diabolisches Grinsen schenkte, um sich dann tief in einem einzigen Stoß bis zum Ansatz in mir zu versenken.

In diesem Moment schrie ich nur auf und genoss es, ihn so tief zu spüren und wie er einen schnellen Takt aufnahm. Immer schneller hämmerte er in mich, bis wir beide nicht mehr konnten und uns laut kommend fallenließen.

Ich hörte nur noch, wie er immer wieder murmelte: „Meins“, bis wir ineinander verschlungen einschliefen.

Das hatte gut getan, da die emotionale Spannung bei mir auch ein Ventil hatte finden müssen. Ich hoffte, den morgigen Tag noch einmal voll und ganz entspannen zu können, weil ich dank Lucius‘ Plan wusste, dass ab Donnerstag unser Training beginnen würde und am Mittwoch würde es wieder spät werden.

So teilte ich Draco am Morgen des nächsten Tages mit, dass er Lucius sagen sollte, mir ginge es nicht gut und ich würde den Rest des Tages in der Suite verbringen. Dies führte dazu, dass Draco sich gleich Sorgen machte, aber ich konnte ihn beruhigen und so verließ er mich weniger besorgt, um seinen Termin einzuhalten. Um die Mittagszeit wollte er zurückkehren und mich bemuttern, wie ich erheitert zu Kenntnis nahm.

Ich hatte aber nicht gelogen, denn ich war wirklich müde und gönnte mir die Auszeit. Ich schlief lange, nahm mir die Zeit, alles was ich verloren und was ich gewonnen hatte zu verarbeiten. Ich war kein Übermensch, nur sehr willensstark aber auch ich musste einmal reflektieren können und diese Zeit nahm ich mir heute. Als ich aufstand und mir die Zähne putzte, duschte und danach ein leichtes Frühstück einnahm, trug ich nur mein seidenes Negligé mit sehr dünnen Spagettiträgern. Es war in einem satten Grün gehalten und war mit cremefarbener, aufwendiger Spitze versehen. Insgesamt war es wunderschön und ich hatte heute wirklich vor, mich zu verstecken, mir einen Tag Pause zu gönnen, denn ich musste gestehen, ich fühlte mich hier wohl und genoss es, alleine zu sein.

So saß ich in dem Sessel vor dem Kamin und schmökerte in den Kopien der Grundrisse, prägte mir die verschieden Wege und Zugänge ein, als ich hörte, wie sich die Tür leise öffnete. Ich reagierte reflexartig schnell, warf die Papiere im hohen Bogen in den flackernden Kamin, sah wie sich die Flammen des Papiers bemächtigten und es hungrig verschlagen, das Papier sich krümmte und dann zu Asche zerfiel, gerade noch rechtzeitig.

Ich blickte betont freundlich auf und sah Lucius an der Tür stehen und als er in die Mitte des Zimmers trat, erhob ich mich aus dem Sessel, tat man ja so, wenn der Chef eintrat. Ich tat mir minimal leid, denn diese ganzen Regeln waren nervend. Ich fühlte seinen taxierenden Blick auf meinem Nachtgewand und dass er sehr genau wusste, dass ich nichts darunter trug.

„Du kommst heute nicht runter?“, fragte er dann irgendwie rau und ich biss mir leicht auf die Zunge, um ernst auszusehen, während ich mir eine Strähne meines Haares hinter das Ohr strich.

„Nein, ich brauche mal einen Tag für mich. Ich wollte entspannen, da es morgen spannend wird und Sie doch wollen, dass wir ab Donnerstag trainieren, da dachte ich, ich könnte einen Tag ausruhen!“, erklärte ich ruhig, versuchte nicht unter seinen Blicken unruhig zu werden, während er langsam auf mich zutrat, dann jedoch wieder stehen blieb.

„Fühlst du dich krank?“, bohrte er nach, musterte mich dabei unverhohlen von oben bis unten und blieb mit seinem skeptischen Blick etwas länger an meinem Dekolleté kleben, das von der cremigen Spitze eingerahmt wurde.

„Nein, Lucius, nicht krank, müde, sehr müde!“, bekannte ich weiterhin ruhig.

„Was hat dich so ermüdet? Mein Sohn?“, fragte er amüsiert.

„Der auch!“, antwortete ich provokant, dabei fühle ich, wie sich seine Augen an mir festsogen und er seinen Gehstock in der einen Hand fest umklammert hielt und bläuliche Adern auf der blassen Haut stark hervortraten. Er kämpfte gerade schwer mit sich um seine Beherrschung.

„Aber wenn Sie möchten, Lucius, leiste ich Ihnen gerne Gesellschaft!“, bot ich galant an und hoffte, er würde ablehnen.

„Nein, nein, Liebes, das wird nicht nötig sein, aber wenn du so müde bist, solltest du dann nicht im Bett sein?“, fragte er hinterhältig. Er ließ nicht locker. Der Mann war echt anstrengend.

„Ja, schon, ich habe nur kurz das kleine Frühstück ein…!“, setzte ich an, wobei ich auf das Tablett deutete.

„Komm, ich bringe dich!“, unterbrach er mich und schlich wie eine Schlange auf mich zu und ich musste mich zwingen, nicht unweigerlich einen Schritt zurückzutreten!

Jetzt war er mir wirklich schon wieder viel zu nahe. Ich dachte gerade noch, wenn er jetzt seinen Arm ausstrecken würde… und nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass er langsam, schlangengleich seine Hand vorschob und schließlich, nur mit seinem Zeigefinger, sehr lasziv über den dünnen Träger meines Negligees strich.

Sein Blick war dabei gebannt auf mein Gesicht gerichtet, schien mich zu durchleuchten. Ganz langsam, hauchzart, fast als würde er mich nicht berühren, glitt sein Zeigefinger weiter über den Träger. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, auch nicht, dass mich die Situation nicht kalt ließ, mir heiß und kalt wurde und dass ich am liebsten seine Hand da weggeschlagen hätte, aber er war der Patriarch, da musste ich Haltung bewahren. Diese von ihm erzeugte latente, sexuelle Spannung war echt enervierend.

„Danke, Lucius aber ich glaube, das schaffe ich…“, versuchte ich abzuwehren, während seine Hand weiter provozierend nach unten glitt.

Er würde gleich mit dem Zeigefinger das Ende des Trägers erreichen. Ich unterdrückte den Impuls, hart zu schlucken und ihn körperlich abzuschmettern, zu gut hatte ich seine Worte noch im Ohr, dass er nur einmal eine Ausnahme machte. Doch als er den Rand der Spitze erreichte, zog er überraschenderweise langsam seine Hand weg und lächelte dann süffisant. Sein Blick war keine Sekunde von meiner Miene gewichen, seine Augen hatten meine gefangen gehalten und mich gebannt.

„Nicht doch, nicht doch, das mache ich doch gerne!“, kam es leutselig von ihm. Verdammter Mist aber auch, warum hatte ich nochmal ein Nachthemd an? Toll, ich glaubte nicht, dass es so gut wäre, wenn ich vor ihm in einem Bett lag, nein, gar nicht gut.

Aber er war viel zu flott unterwegs, denn da fasste er meinen nackten Arm und zog mich Richtung offener Schlafzimmertür. Seine Hand, die mich mal wieder berührte, ließ mich fühlen als ob kleine Ameisen über meine Haut krabbelten, es prickelte überall.

„Lucius, nein, ich meine… das…“, stolperte ich fast hinter ihm her.

„Vorsicht, meine liebe Hermione, bist du so schwach, soll ich dich tragen?“, überging er meine Gegenwehr diktatorisch.

Er ließ seine Hand von meinem Oberarm gleiten und hielt mich nur am Ellenbogen fest. Oh, dieser Mistkerl, wie er alles drehte und wendete und so riss ich mich mit einem Ruck von ihm los.

„Ähm, nein, danke. Ich kann gerade noch stehen!“, wehrte ich rigoros ab, dabei zog er indigniert seine Augenbrauen hoch.

Nun ging er wieder nah auf mich zu, das Bett war nicht weit und ich zwang mich, unter keinen Umständen zurückzuweichen, da ich wusste, dann könnte ich auch gleich die weiße Fahne schwenken. Jede Schwäche hätte meine Kapitulation bedeutet und die bekam er nicht so schnell. Ich überlegte noch, wie ich aus der Situation herauskommen sollte, als wir sich nähernde Schritte vernahmen und dann stand auch schon Draco in der offenen Tür und blickte kalt auf die Szene vor ihm. Ich mit verschränkten Armen vor meiner Brust, im Negligé und Lucius hatte beide Hände ausgestreckt, um mich an den Oberarmen zu packen.

Ich wandte Lucius nun demonstrativ den Rücken und mich Draco zu, was Lucius mit Sicherheit absolut nicht passte. Aber vielleicht gefiel ihm der Blick auf meine Kehrseite, da in meinem Rücken nur durchsichtige Spitze war, die erst kurz vor meinem Poansatz in die grüne, glatte Seide überging. Ich glaubte auch, kurz zu hören, wie er die Luft durch seine Nase einsog, als er das bemerkte.

„Draco, du bist schon zurück, wie schön!“, flötete ich affektiert und trat eilig auf ihn zu.

„Hermione, Vater, ja, ich war schneller mit dem Termin durch als erwartet!“, begrüßte er uns betont höflich, dabei musterte er mich, fing meinen Blick auf. Hoffentlich hielt er sich an seine eigenen Worte, denn wir mussten zusammenhalten.

„Das ist gut, ich bin müde und dein Vater war so freundlich und wollte mich ins Bett bringen, aber nun kannst du das ja übernehmen!“, bat ich indirekt und doppeldeutig, dabei sah ich ihm intensiv in die Augen.

„Aber natürlich, ich weiß, dass du heute nicht auf der Höhe bist! Vater, du entschuldigst?“, wollte er seinen Vater galant rausschmeißen.

„Chrm… aber natürlich, ich habe noch ein Treffen, ich wollte nur behilflich sein, pass auf dich auf, Liebes und du, kümmere dich gut um das Mudblood!“, beleidigte und verhätschelte mich dieser Tyrann in einem einzigen Satz und dann rauschte er davon.

„Puhhh… das war knapp!“, bekannte ich ehrlich erleichtert, ging zum Bett und fiel hinein.

„Was war das gerade?“, fragte Draco leicht lauernd.

„Nach was sah es denn aus? Er wollte mich ins Bett bringen, weil er mich im Wohnzimmer vorgefunden hat. Ich hatte gerade fertig gefrühstückt und er meinte, wenn ich heute nicht hätte runterkommen können, würde ich ins Bett gehören!“, erklärte ich resignierend.

„Der lässt echt nicht locker, … dreh dich mal um!“, seufzte er genervt und forderte dann ganz unvermittelt etwas, was mich blinzeln ließ.

„Warum?“, fragte ich irritiert.

„So halt… bitte!“, bat er nun sehr freundlich und ich tat was er wollte, rollte auf den Bauch.

„Jetzt verstehe ich!“, verkündete er immer noch in diesem resignierten Tonfall.

„Also ich nicht, aber ich würde mich freuen, wenn du es mir sagst!“, war ich immer noch verwirrt.

„Obwohl Vater sich doch immer so exzellent unter Kontrolle hat, sind ihm doch fast die Augen rausgefallen als du dich mir zugedreht hast, nun weiß ich, warum! Deine Kehrseite in dem Ding ist fast noch schöner verpackt als die Vorderseite. Ich hoffe, ihm tut sein Schwanz weh, weil er so rasch abziehen musste!“, hisste er gemein auf, dabei grinste er fies und schien sich über die Vorstellung zu freuen.

„Wow, du bist ganz schön giftig, Draco!“, bekannte ich kichernd, drehte mich wieder um und blickte meinen blonden Teufel an, der heute erstaunlich ruhig und gefasst schien.

„Ach, ist doch wahr, wenn ich nicht gekommen wäre, hätte er wohl wirklich versucht, dich in meinem Bett flachzulegen!“, bekannte er immer noch mit ruhiger Emotionslosigkeit. Das war wirklich überraschend. Woher kam seine heutige Gelassenheit?

„Na, glaub mal an mich, wenn er das versucht hätte, dann hätte er mit meinem Knie Bekanntschaft gemacht, wie Snape schon einmal… nicht wahr? Kampflos hätte ich mir das nicht gefallen lassen!“, kam es erregt von mir, dann hörte ich zu meinem Erstaunen, wie Draco schallend zu lachen anfing.

„Toll, das glaube ich dir sogar und das Bild wie Vater sich windet, wie Severus damals, das ist herrlich, das werde ich nicht so schnell vergessen!“, und dann umspielte auch ein sinnliches, glückliches Lächeln meine Züge, da ich an das befriedigende Gefühl dachte, als ich damals Snape solche Schmerzen zugefügt hatte.

Wow, da durchströmte mich ein wahrliches Glücksgefühl und Leben kam in meine Glieder. Jetzt wusste ich, was mir fehlte. Ich würde die Stunde am Donnerstag genießen, wenn ich endlich wieder die Fäuste würde sprechen lassen können. Ich vermisste es, mich zu prügeln und meinen Stress körperlich abzubauen, auch gut, zu wissen, dass meine brutale Ader Befriedigung verlangte und so legte ich mich zurück und ließ mich von Draco verwöhnen, heute tat ich nichts mehr.
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Kapitel 101-102
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