When Hermione Fights
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


Inhaltsangabe
 
StartseiteStartseite  Neueste BilderNeueste Bilder  SuchenSuchen  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Kapitel 507-508

Nach unten 
AutorNachricht
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 507-508 Empty
BeitragThema: Kapitel 507-508   Kapitel 507-508 EmptyDi Apr 21, 2015 7:04 pm


507. Kapitel Rechtfertigung


Auch fühlte ich mich sofort an mein drittes Jahr erinnert und wusste, dass die Schüler, die diese Zeit erlebt hatten, als wir auch von Dementoren überwacht worden waren, furchtsam die Schultern hochzogen und mit Grauen an diese Zeit dachten.

Fast schon ergeben seufzte ich, als mir ahnungsvoll ins Bewusstsein drang, wie schief sie mich ansehen würden, wenn sie mich mit den Wesen zusammen erleben könnten. Das musste ich verhindern!

„Sie alle sind Schüler von Hogwarts und unterstehen damit unserem Schutz. Ihre Eltern haben sie uns übergeben, mit dem Wissen, dass wir auf sie aufpassen werden, immer und zu jeder Zeit“, verkündete unser neuer Schulleiter und klang dabei alles andere als vertrauenswürdig. Er legte eine Kunstpause ein, sodass dem ein oder anderen aufmerksamen Zuhörer das kalte Grausen kommen könnte, da Hogwarts ab nun an ein Gefängnis erinnerte, in dem die Schüler einsaßen.

„Wie auch immer, das Ministerium erlässt ab heute einige neue Gesetze in enger Abstimmung mit Hogwarts und dem Elternbeirat“, setzte Severus an und ich konnte mit verstecktem Blick über den Rand meiner Tasse hinweg beobachten, wie McGonagall blässlich aufgrund dieser unschönen Ankündigung erstarrte. „Bisher haben wir darauf verzichtet, die Schwarze Magie zu lehren. Wir haben uns nur darauf fokussiert, zu unterrichten, wie man derartig finstere Bedrohungen abwehren und zurückschlagen kann. Aber dies ist eine sehr einseitige und zweifelhaft lückenhafte Unterweisung! Ab nun wird gelehrt, wie diese schwarzmagischen Anwendungen zum Tragen kommen!“, erläuterte er weithin, während den alten Lehrern von Stund an die Sorgen ins Gesicht geschrieben standen.

„Die Schwarze Magie greift nicht nur nach der gesamten magischen Welt sondern nun auch endgültig nach Hogwarts“, murmelte Neville betrübt und schüttelte tragisch berührt seinen Kopf, woraufhin alle in unserer unmittelbaren Umgebung leidlich seufzten, was Severus nicht abhielt, seinen Vortag weiter zu führen.

„Des Weiteren herrscht ab nun Schulpflicht für alle magisch begabten Kinder. Bereiten sie sich darauf vor, den ein oder anderen Neuankömmling begrüßen zu können“, lag eine gewisse Ironie in seinem Verhalten, als er eine Geste in unsere Richtung machte und einen Mundwinkel leidlich begeistert verzog. „Ab nun gilt auch der Ausschluss aller Muggelgebürtigen, ab der ersten Klasse“, schlugen seine knappen Worte ein wie eine Bombe und sorgten für kurz aufflammende Empörung, während mir sogar der Durst auf meinen Kaffee verging, unfassbar, aber wahr.

Während er von den Störungen unbeeindruckt blieb und lustig weitermachte: „Das bisherige Hauptfach Verteidigung gegen die dunklen Künste wird durch das Unterrichtsfach Dunkle Künste ersetzt, das natürlich ebenfalls Pflicht für alle ist.“ Es wirkte auf mich, als würde er versuchen, das Drama schnell zu beenden. Dass sie so weit gehen würden, das Fach neu zu benennen, es neu zu erschaffen, das hatte ich nicht erwartet.

Ebenso wie die Mitglieder der BL, die entsetzt zu mir starrten, was mich meine Schultern unbehaglich rollen ließ, denn ich verstand ihren stillen Vorwurf, sie nicht vorgewarnt zu haben. Wenngleich ich mich fragte, wie ich ihnen klar machen sollte, dass ich meist auch vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.

„Aufgrund der unfassbaren und ungeheuerlichen Vorgänge gestern Nacht, wird außerdem eine neue Bestrafungsform in Hogwarts Einzug halten“, versteifte ich mich automatisch und bemerkte ebenfalls, wie die Creevey-Brüder ihre Fäuste ballten. „Ja, meine Herrschaften, die Schwarze Magie wird ihnen in all ihren Facetten nahegebracht. Sollten sie sich nicht konform benehmen“, fabulierte er schnarrend und ich übersetzte munter das, was er nicht gesagt, sondern nur angedeutet hatte.

Der Cruciatus drohte jenen, die nicht hören wollten!

Dabei beobachtete ich ihn und bei seinem unstet umher huschenden Blick war ich mir sicher, dass es auch hier noch Überraschungen geben könnte, vielleicht, dass eben nicht der Lehrer die Bestrafung ausführen würde, sondern die Mitschüler untereinander, damit diese die erwünschte grausame Einstellung erlangten und ein Training erhielten. Ab jetzt wurde allen Abartigkeiten von Alecto und Amycus Tür und Tor geöffnet.

Es würde bestimmt den ein oder anderen unter den Schülern geben, der sich der süßlichen Versuchung eines schwarzmagischen Fluches, Macht auszuüben, nicht würde entziehen können.

„Wie abartig ist das denn?“, wollte Seamus soeben atemlos erfahren und ich dachte mir, dass sie es schon noch lernen würden und ich es ihnen nicht auf die Nase binden musste. Ich meinte, warum sie beunruhigen?

„Vielleicht kann Filch jetzt endlich seine Zellen benützen?“, zeigte sich Ginny gehässig, woraufhin ich eine meiner Brauen anhob, interessant.

„Das ist nicht lustig, Ginny“, warf auch schon Neville tadelnd ein und erntete von ihr doch nichts anderes als ein zynisches Schnauben.

„Wir habe Verluste in der BL“, raunte nun Colin in die Runde, woraufhin ich ihn mit schief gelegtem Kopf musterte.

„Warum seid ihr geblieben?“, fragte ich aufrichtig besorgt, woraufhin Dennis böse grinste. Irgendwie mochte ich diese beiden muggelgebürtigen Brüder.

„Wenn alle gehen, fällt das auf und sorry… Hogwarts und die BL brauchen uns“, entgegnete auch schon Colin entschieden, weswegen Neville so den Kopf schüttelte und mich nur zu einem weiteren Schluck Kaffee trieb.

„Warte… Colin, ähm, was ist mit unserem Vater?“, fragte Dennis besorgt und mit hoffnungsvollem Blick zu mir.

„Draco wird sich darum kümmern… war er nicht Milchmann?“, erinnerte ich mich düster an Colins Aussage vor Jahren über seinen Vater und beide nickten enthusiastisch. „Darum solltet ihr euch nicht sorgen, wir werden ihn in Sicherheit bringen, aber mir geht es mehr um euch. Euer Engagement in Ehren, aber das könnte ungemütlich werden, versucht, euch gegenüber den Carrows so unsichtbar wie möglich zu machen…“, warnte ich eindringlich, als ich bemerkte, dass Neville die Jungs sehr ernst ansah.

„Hört auf sie, das ist schon lange kein Spiel mehr“, drängte Neville sehr eindringlich und seine Sorge trat offen zu Tage. Dieser junge Mann war unter uns wahrlich herangereift.

„Neville hat recht und nun die andere Frage. Wer fehlt aus der BL?“, wollte ich nun genau erfahren und schob meine Tasse in meinen Händen hin und her.

„Justin“, „Justin Finch-Fletchley ist gegangen“, kam es von den Creevey Brüdern abwechselnd und ich stöhnte leise, aber man konnte nicht von jedem erwarten, dass er blieb und ein heroischer Held war.

„Und Dean ist auch weg… wobei ich nicht verstehe warum, aber sein Bett war unberührt und seine Sachen noch da“, erklärte Seamus und ich nickte nur zustimmend, da diese Nachricht sofort für Unruhe sorgte.

„Dean ist mit Harry und Ron abgehauen“, flüsterte ich daher leise und erntete spannungsgeladene Blicke.

„Warum? Er ist ein Halfblood?“, wandte Ginny sichtbar erstaunt ein und ich zog die Schultern hoch.

„Schaut nicht so, er meinte, er will weg… weg von hier, und weil seine Familie schon mal im Fokus stand“, unterstrich ich meine Aussage mit einer kreisenden Handbewegung, als der ein oder andere betroffen wegsah.

„Dann fehlen zwei aus dem harten Kern“, offenbarte Lavender ihr neues, fantastisches Gehör, da sie am weitesten entfernt von uns saß und ich nickte. „Dann müssen sie drei neue benennen“, murmelte sie und rechnete sich und ihren Ausfall mit ein, während ihre Augen die Reihen entlang huschten.

„Ach… ich finde es verständlich, dass Dean die Gunst der Stunde genützt hat, ihr beiden hier… ihr hättet auch abhauen sollen“, murrte Neville anklagend zu den Creeveys, die wenig unschuldig daher schauten, als Neville sie derart forsch anging. „Und natürlich müssen wir die Auswahl star…“, unterbrach ein Quietschen von Ginny Neville, der neben mir saß, eilig herumfuhr und erstarrte.

„Schulleiter“, fuhr Ginny hoch, da sie uns gegenübersaß und anders als wir wussten, was sich dort abspielte.

Aufgrund Ginnys erschrockenem Ausruf wusste ich wenigstens, dass Severus in meinem Rücken aufragte.

„Miss Granger“, schnarrte es auch schon hinter mir und ich drehte mich langsam um. „Ich muss Sie informieren, dass Mr. Weasley gestern von mir der Schule verwiesen wurde.“

„WAS?“, meinte ich geschockt und kämpfte darum, dass mir nicht alle Gesichtszüge entglitten.

„Ja, Sie denken doch nicht, dass er mit Mr. Potter abgehauen ist, oder?“, fragte er so provokativ, dass es schon eine Feststellung seinerseits war.

„Hä?“, erhielt er von meinen Kameraden und seine Augen wurden mörderisch dunkel.

„Warum wurde mein Bruder der Schule verwiesen… Sir?“, fing sich Ginny als erste wieder und ich konnte aus Severus‘ an sich unleserlicher Miene erkennen, dass er sich köstlich amüsierte.

„Von Madame Pomfrey wurde Grieselkrätze diagnostiziert und die Gesundheit der Schüler hat Vorrang… ich habe ihn verwiesen und Nachhause geschickt, natürlich werden Kontrollen, seine Genesung betreffend, stattfinden“, servierte er geschickt und ich machte große Augen, wie er es schaffte, uns versteckt eine Warnung zukommen zu lassen.

Auf der anderen Seite war Severus faszinierend, wie er die Familie vor Repressalien schützen wollte, indem er Rons Verschwinden relativ geschickt tarnte.

„Ohhh“, entschlüpfte es Ginny sprachlos und sie sah sichtlich überfordert durch die Gegend. „Grieselkrätze?“

„Miss Granger und Mr. Malfoy“, erhob er seine befehlende Stimme, auf dass sie bis zum Tisch der Slytherins zu vernehmen war und jegliche Fragen der anderen im Keim erstickte.

„Ich habe nicht ewig Zeit… kommen sie. Wir drei machen einen Ausflug“, lag eine nicht zu überhörende Doppeldeutigkeit in seiner Tonlage, die mich umgehend das Schlimmste ahnen ließ.

„Kümmert euch darum. Informier deine Mum und deinen Dad“, flüsterte ich so leise wie möglich.

„Aber wie?“, meinte Ginny aufgeregt und fuhr sich durch ihr langes, glattes und so rotes Haar.

„Seid einfallsreich“, wisperte ich im Aufstehen begriffen, um meinen beiden zu folgen.

Hermiones Sicht Ende

Lucius Sicht

„My Lord, diese kleinen, fiesen Biester haben mir nichts verraten…“, hauchte soeben ihre vor Schuld schwache Stimme durch den eisigen Saal, als keine Reaktion erfolgte, machte sie weiter: „Ich weiß, ich habe Euch enttäuscht… ich habe bei der Erfüllung Eures Auftrags versagt…“, brach ihr nun endgültig die Stimme weg und eines musste man ihr lassen, sie war fabulös in ihrem demütigen Auftritt, während der Lord keine Miene verzog.

Somit kam noch immer keine Antwort von ihm, was sie veranlasste, wieder anzusetzen: „Ich weiß es nicht, ich habe es wirklich versucht, aber sie haben einfach kein Vertrauen mehr zu mir… seitdem ich mit Lucius verlobt bin! Ich trage ein Stigmata“, wedelte sie anklagend mit ihrer Hand durch die Luft und jetzt rollte ich ostentativ mit den Augen zum Lord hin, was ihm doch tatsächlich ein kurzes, fast nicht wahrzunehmendes, sehr gehässiges Lächeln auf die hässliche Visage zauberte.

Ihr geschickter Versuch, ihr klägliches Versagen mir in die Schuhe zu schieben, war wirklich gemein und eines DeathEaters würdig.

„Eure Zwistigkeiten haben hier nichts zu suchen“, zischte es plötzlich kalt von ihm zu uns, was Hermione dazu brachte, den Mund sprachlos zuzuklappen, während ich affektiert meine Hand auf meine Brust legte und jedwede Involviertheit, ohne Worte, aber mit dieser Geste, sehr entschieden abstritt.

„Auch ich habe eine falsche Entscheidung getroffen“, richtete sich nun Severus zur vollen Größe auf und schaffte es, dass er mich überrumpelte.

„Inwiefern, Severus?“, fragte der Lord sofort misstrauisch und nagelte ihn mit seinen stechend roten Augen fest.

„Ich dachte, die Geschwister Carrow könnten sich Potter schnappen… woher sollte ich wissen, dass sie derart unfähig sind?“, lag eine unvorstellbare Wehmut in seinem Timbre. „Ich musste mich um die Lehrerschaft kümmern. Soll ich alles selbst tun?“, jammerte er unübertrefflich weiter und ein unglaublich leidender Zug huschte über die bleichen Züge unseres Herrn. Augenscheinlich verstand er Severus‘ Kummer und konnte diesen nachvollziehen. An sich mutete es komödiantisch an, wenn es nicht eine derart heikle Situation wäre.

„Ich weiß, was du meinst, aber du hättest damit rechnen müssen, Severus!“, kam es nun maßregelnd und durchaus tadelnd von unserem Herrn und Meister, der seine langen Finger zu wütenden Fäusten ballte. „Ich nehme dir das sehr übel!“, verkündete der Lord fast süßlich und alle spannten wir uns umgehend an, weil er seinen Unmut so unumwunden gegenüber seiner Linken Hand kundtat. Es war gefährlich, denn wenn er nun Severus züchtigen würde, wäre das nicht gut, für niemanden von uns. „Potter bei mir und nur bei mir abzuliefern hat oberste Priorität!“

„My Lord…“, wollte Severus gefasst und ruhig insistieren, aber eine hochschnellende weiße Hand gebot ihm Einhalt.

„Wie soll ich dir das vergeben?“, hisste der Lord furchtbar leise und damit umso bedrohlicher.

„Es gibt keine Entschuldigung“, zögerte Severus zu keiner Sekunde und hob ergeben seine beiden Hände, zeigend, dass er jede Strafe akzeptieren würde, während ich meinen Gehstock fester umfasste.

„Ohhh… ich weiß“, meinte der Lord, unheimlich in seiner Seelenruhe. „Aber ich weiß auch deine sonstig gezeigte, bedingungslose Loyalität durchaus zu schätzen“, erklärte er langsam und verzog die dünnen, so blutleer erscheinenden Lippen zu einem dünnen Strich. „Du hast großes geleistet, indem du Dumbledore beseitigt hast und erledigst sonst alles zur vollsten Zufriedenheit, niemand soll und darf behaupten, dass der Dark Lord nicht gerecht ist… aber es ist das letzte Mal, dass ich über deine Verfehlung hinwegsehe“, warnte der fast schon nicht mehr menschliche, sondern schlangengleiche Mann von seinem Thron aus hartherzig, denn seine finstere Miene überspielte nicht, wie sauer er war.

„Ich verstehe“, nickte Severus sehr knapp und ich war versucht, theatralisch zu seufzen.

Dieselbe Strafpredigt hatte ich mir nach dem Fiasko in der Mysteriumsabteilung anhören dürfen. Es war zermürbend und ich hasste es abgrundtief, aber auf meinen Zügen lag meine gewohnt festsitzende Maske. Es war ärgerlich, wie sich der Lord gebärdete, vor allem, da dem Lord selbst Potter stetig durch die langen, spinnengleichen und so weißen Finger schlüpfte. Er brauchte gar nicht so rum zu tun, als wäre er bisher erfolgreicherer gewesen, in seinem Bestreben, des Jungen habhaft zu werden. Man möge sich gnädiger Weise an den Friedhof, die Flucht aus dem Privet Drive, oder sogar an die Jahre davor erinnern. Der Junge war für unseren Lord ein einziger Fehlschlag! Warum sollte das bei uns anders sein?

Die Stimmung in den magischen Hallen des Dark Manors erreichte soeben einen eisig kalten Gefrierpunkt, während sich Hermione und mein Sohn durchaus erleichterte Blicke sandten, weil Severus so glimpflich davonkam, auch wenn es knapp gewesen war.

„Was mich interessiert“, unterbrach der Lord meine Gedanken. „Warum sind auch die anderen geflohen? Warum jetzt auf einmal?“, forschte er eindringlich nach und wandte seinen Blick plötzlich Draco zu.

„My Lord!“, stockte mein Sohn kurz, aber fasste sich schnell. „Die Stimmung… also, äh… die Carrows machen eine echt schlechte Stimmung, viele haben es mit der Angst zu tun bekommen, aber genaues weiß ich leider nicht, in Slytherin befinden sich keine Schlammblüter“, lag am Ende eine mehr als abwertende und verächtliche Note in seiner Stimme und ich unterdrückte ein Schmunzeln, während der Lord mit einer steilen Furche auf der Stirn lauschte.

Tja, wenn mein werter Sohn eben nicht so sehr auf ein minderwertiges Mudblood stehen würde, hätten wir beide keine Probleme miteinander, wobei dem Lord die Diskrepanz nicht aufzufallen schien.

„Ach, das haben die Geschwister gut hinbekommen“, mischte sich Hermione ein, was ihr wieder umgehend die Aufmerksamkeit des Lords eintrug, die sie nicht zu fürchten schien. „Sie haben alles und jeden schon munter mit dem Cruciatus gefoltert, da war die neue Doktrin noch nicht verlesen und ich nehme an, die sind alle abgehauen, weil sie die Leidtragenden waren“, erklang es anklagend von ihr und das Rot des Lords flackerte unheilverkündend auf.

„Wie kommt es, dass du zurückgeblieben bist und nicht an Potters Seite ausharrst?“, fragte er so völlig aus dem Zusammenhang gerissen, dass ich kurz in meinem blasierten Auftreten stockte, während Hermione sich keine Unsicherheit anmerken ließ, als sie ihren Kopf schief legte.

„Mhm… seitdem ich den Ring trage“, konnte sie es einfach nicht sein lassen, was für ein nachtragendes Biest. „Seitdem hält Harry zwar noch zu mir, ist mir gegenüber aber sehr verschwiegen. Er meinte, ich bin in Hogwarts nicht gefährdet, anders als die anderen. Er hat mich zurückgelassen“, erklärte sie frisch von der Leber weg und warf mir wieder diese spitzen Blicke zu, woraufhin ich meine Augen strafend verengte.

Sie konnte unerträglich enervierend sein, wenn sie wollte.

„Autsch, das muss wehtun“, meinte der Lord gehässig, als sein kahles Haupt kurz zu mir ruckte und ein maliziöses Grinsen seine fratzenhaften Züge verzerrte, bevor sein Blick zu Severus schnellte.

„Diese Schüler, wie konnten sie entkommen? Ich dachte, Hogwarts ist sicher, Severus“, fragte er nun bedeutungsschwer und wieder lag eine Art gefährlicher Vorwurf in seinem Ton, der mich sehr wohl aufhorchen ließ, aber Severus wirkte nicht verunsichert, sondern trat entschlossen vor und ließ zu keiner Sekunde eine Schwäche, oder gar Unsicherheit vermuten.

„Potter“, entgegnete Severus schlicht mit einer bewundernswerten Sicherheit, während seine Gestalt in seiner schwarzen Gewandung hoch aufragte.

„Ahhh, dieser Junge ist ein Ärgernis…“, brach der Lord selbst ab und ballte eine seiner Hände wütend zur Faust.

„Hogwarts ist sicher, my Lord! Ich habe das Schloss auf den Kopf gestellt und wirklich jeden Geheimgang verschlossen, auch die Dementoren setze ich ab nun ein... ich verstehe es selbst nicht, wie er es Jahr ein Jahr aus schafft… Potter“, schnarrte Severus unnachahmlich nachtragend und jeder kaufte ihm seine Antipathie ab.

„Das hoffe ich für dich… Severus“, gab der Lord trügerisch sanft zurück und nagelte Severus mit dem rotglühenden Blick fest, bis sein Blick wieder zu mir schnellte und meine Braue noch vor seinen Worten in die Höhe wanderte.

„Lucius, wann hast du Severus informiert, dass wir die Zügel enger schnallen?“, fragte er insistierend, was mich veranlasste, dem Lord eine langmütige Musterung zu schenken, bevor ich einen Schritt vortrat.

„Heute Morgen, damit er die neuen Regeln verlesen konnte und ich habe ihm nur letztens gesagt, dass Ihr Potter in den nächsten Stunden wünscht“, kam die Lüge wie selbstverständlich über meine aristokratischen Lippen, während ich souverän vor meinem Herrn und Meister stand.

Kurz senkte sich eine betretene Stille über uns, vor allem, da der Lord nun seine stechend roten Augen zuschlug und sein kahles Haupt in den Nacken legte und tief einatmete. Er schien sich aufrichtig über den Verlust von Potter aufzuregen. So wie er es eben immer seit Jahren tat!

„Ich bin enttäuscht, so enttäuscht… er ist uns wieder einmal entkommen! Was hat dieser Junge an sich, dass er so flutschig ist wie ein Wurm?“, presste er so wütend über seine zu einem Strich verzogenen Lippen, dass wir ihn kaum verstanden und die Magie ballte sich vor Wut regelrecht plastisch um ihn herum als Schwärze.

Plötzlich schlug er seine Augen auf und das Feuer, das in diesem intensiven Rot loderte, ließ mich unwohl zurück, während er Severus vorwurfsvoll anstarrte.

„My Lord“, ertönte eine Stimme und nun schlug ich kurz die Augen zu. War es zu fassen? Warum musste sie sich immer einmischen? „Bitte lasst mich meine Fehler wieder gut machen, ich kann Euch leider nicht Harry direkt liefern, das verhindert der Schwur, aber ich kann versuchen, die Flüchtenden einzufangen“, warf sie sich regelrecht für Severus in die Bresche und ich öffnete langsam die Augen und hob eine so helle Braue. War das ihr Dank für Severus‘ Hilfe letztens vor dem wütenden Lord?

„Wohl an, das nennt man dann wohl Eigeninitiative“, erklang es plötzlich sehr erheitert vom Lord und ein fast gieriger Ausdruck lag nun in seinen Augen. „Das lobe ich mir“, wandte er nun mildtätig ein.

Und auf einen Schlag schien sich die Luft um ihn herum geklärt zu haben, während Severus so unsagbar gleichgültig wirkte, dass ich mir sicher war, dass es in ihm wie in einem Vulkan brodelte, weil sie es wagte, für ihn in die Bresche zu springen. Was hier gerade passierte war ein süperbes Drama und wirklich köstlich zu beobachten.

„Wohl an, Mudblood, das ist eine gute Idee. Du wirst meine Snatcher anführen“, erklärte er rundherum zufrieden wirkend und faltete nun seine Hände vor sich zusammen.

Ich hob konsterniert meine hellen Brauen, denn ich war mal wirklich überrascht. Ich wusste zwar von den Snatchern, aber nicht davon, dass sie diese Anführen sollte. Ihm schien diese Idee spontan gekommen zu sein.

„Snatcher?“, fragte sie auch schon vorsichtig nach und ja, ich hätte es ihr sagen können, diese von uns geplante Gruppe sollte die Flüchtenden ergreifen. Greifer, Snatcher, schon bei der letzten Versammlung hatte der Lord Scabior hierfür näher in Betracht gezogen, aber anscheinend, da Potter nun zu den Flüchtenden gehörte, verwarf er es und holte sich doch wieder das Biest mit ins Boot.

„Ich hatte überlegt, jemand anderem diesen Posten zu geben, aber er erscheint mir noch nicht reif und ich bin mir nicht sicher, dass ihm die Werwölfe vollständig gehorchen werden, aber auf ihre Nasen sollten wir in diesem Team auf keinen Fall verzichten. Ich erwarte von dir, mein Mudblood, dass du exzellente Resultate lieferst“, erklärte nun der Lord gewohnt geschäftig und nüchtern, dabei glitt sein suchender Blick durch unsere Reihen, während das Biest unbewegt vor ihm stand.

„Nur die Schüler?“, fragte sie jetzt detailliert nach, worauf er auch schon sein Haupt autoritär schüttelte.

„Nein, alle Flüchtenden“, stellte er richtig, darauf nickte sie sofort. Es war immer wieder eine Wonne, zu verfolgen, wie gefällig sie sich verhalten konnte, wenn sie wollte.

„Zu Befehl, ich werde umgehend die Truppe informieren“, sprach sie geschäftig, ging in einen tiefen Knicks aus dem sie mit unnachahmlicher Grazie fast sofort wieder hochschoss um nach einem Fingerzeig des Lords auf dem Fuße umzudrehen und ohne Blick zu irgendjemandem von uns zu entschwinden.

Das war ein glanzvoller Abgang, einer Malfoy würdig!

„My Lord, es sind zu viele auf einmal verschwunden, als dass ich mir vorstellen könnte, dass Potter das alleine geschafft hat“, wandte ich nun von oben herab gesprochen ein, während ich meinen Gehstock zwischen meinen behandschuhten Händen hin und her rollte.

„Was denkst du…“, kam es leise und lauernd vom Lord und ich spannte mich an, nicht wissend, welchen von uns er ansprechen würde, bevor sein Haupt herum schnellte. „Draco?“, hisste er leise und seine ganze Haltung spannte sich auf seinem Thron fast zum Sprung an, während mein Sohn seinen Kopf ein Stückchen höher hob und kurz überlegte, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

„Vielleicht… der Orden? Oder aber diese Kapuzentypen?“, fragte Draco überlegt und eines musste ich ihm lassen, man, oder in diesem besonderen Fall auch ich, konnte stolz auf meinen Sohn sein. Seine Masken saßen perfekt und ließen keinen Zweifel an ihm aufkommen. „Ich werde mich intensiver mit dieser anderen ominösen Gruppe auseinandersetzen. Ich traue dem Orden seit Dumbledores Tod diese logistische Leistung nicht zu“, räumte er dann nüchtern ein und fasste entschlossen an sein Revers, woraufhin der Lord langsam nickte, aber nichts weiter sagte, sondern kurz gedankenverloren schien, weswegen unsere Anspannung stieg.

„Du denkst, es gibt unter den Schülern Maulwürfe, die mit einer dieser Gruppen kollaborieren?“, zeigte sich der Lord überlegt, als seine Augen wieder jemand anderen von uns festnagelten. „Severus?“

„My Lord“, ergriff die Linke Hand sofort das Wort, ohne zu zögern. „Der Orden hat niemals Minderjährige und schon gar keine Schüler aufgenommen, also möchte ich sie ausschließen…“, kehrte Severus seine trockene und nüchterne Kompetenz hervor. „Von diesen „Kapuzentypen“ weiß ich absolut nichts. Schlussendlich bin ich an die Schule gefesselt und habe hier keine Informationen sammeln können. Dass sie in der Schule interagieren kann ich weder bestätigen noch bestreiten, dafür ist mir diese Gruppe bisher zu unbekannt“, zierte seine Miene eine reglose und unleserliche Maske, die von unserem Lord genauestens studiert wurde.

„Und das gefällt dir nicht?“, stutzte ich kurz bei den sarkastisch klingenden Worten des Lords, bis ich verstand, dass eben dieser auf Severus Protest anspielte, dass er an die Schule gefesselt war, als Schulleiter!

„My Lord“, beeilte er sich dann zu sprechen, als er bemerkte, dass die Tonlage des Lords nicht wirklich versöhnlich klang „Doch, mir gefällt es, my Lord, Ihr habt mich dort als Euren Mann erwählt und ich fühle mich dadurch sehr geehrt“, offenbarte Severus sein Geschick, ebenfalls sehr gekonnt mit Worten die sensiblen Launen des Dark Lords zu umschiffen.

„Ah, so wortgewandt, das ist so erbaulich…“, vernahm man die fein perlende Ironie unseres Lords. „Draco?“, wandte er sich wieder ab und meinem Sohn zu.

„Ja, my Lord“, schoss es fast schon atemlos aus Draco heraus. Heute war der Dark Lord sehr sprunghaft in seinem Verhalten und ich versuchte nicht, zu erahnen, was auf meinen Sohn zukommen würde, denn was auch immer man denken mochte, ich kannte unseren Lord sehr gut und ahnte aufgrund des Feuers, das in seinen unmenschlichen Augen zu lodern begonnen hatte, dass er uns gleich eine weniger schöne Überraschung präsentieren würde.

„Soweit ich verstanden habe, sind Alecto und Amycus unfähig“, fragte der Lords so trügerisch sanft, dass ich sehr wohl unruhig wurde und einen kurzen Blick hinter mich über die Schulter warf, zu den bisher unauffällig und absolut devoten Personen, die ängstlich auf den Knien rutschend an der Tür im Hintergrund verharrten. Aber nun kam plötzlich Leben in sie, als direkt über sie gesprochen und wohl auch bald geurteilt werden würde.

„My Lord, das stimmt so nicht.“, „Ja, wir tun unser Bestes.“, „Es ist nicht leicht in Hogwarts“, mischten sich die beiden Genannten jetzt wagemutig ein, aber sie bemerkten, dass es für sie brenzlig wurde, als sie in den Fokus des Lords gerieten.

Meine Verachtung wuchs ins Unermessliche. Anders als wir vier, die wir bei den Vorwürfen des Lords kühlen Kopf bewahrten und niemals auf die entwürdigende Idee des Bettelns verfallen würden, ließen sich diese beiden sofort dazu herab und errangen damit nicht gerade die Achtung des Dark Lords. Wie konnte man derart blind sein?

Dafür verachtete er sie noch mehr und Milde rief das bei ihm zu keiner Zeit hervor!

„Was? Was ist nicht leicht? Oder was ist euer Bestes? Indem ihr euch ständig mit Hermione anlegt?“, fasste Draco bösartig in seiner Anschuldigung nach und kurz zuckte der unwillige Blick des Lords zu ihm. Wobei dieser furchterregende Blick nicht Draco galt, aber selbst wenn, Draco ließ zu keiner Zeit erkennen, dass es ihn beunruhigen würde.

„Stimmt das?“, hisste der Lord so wütend, dass man es fast nicht verstehen konnte und glatt für Parsel hätte halten können, was die beiden rangniederen DeathEater vor Furcht erzittern ließ.

„Naja, my Lord, so nicht.“, „Genau, so nicht, sie reizt uns.“, „Sie ist schuld.“, „Sie ist in ihrer Anmaßung unerträglich.“, „Sie kennt ihren Platz als Mudblood nicht“, warfen Amycus und Alecto dem Biest vor und kurz wanderte ein Mundwinkel von mir amüsiert in die Höhe. Dass sie diese beiden Minderbemittelten in den Wahnsinn trieb, glaubte ich ihnen unbesehen.

Sie schaffte es mit wirklich jedem. Früher hatte ich dies nicht geglaubt und hätte ich damals auf Severus gehört, hätte ich mich besser darauf vorbereiten können, aber schlauer war man später immer.

„Severus?“, ging die alles entscheidende Frage an Severus, wie er die Lage beurteilte.

„Nun… als Professoren sollten sie sich mehr zurückhalten“, meinte er schnarrend und ungemein gehässig, worauf selbst dem Lord bei diesem Timbre ein gefährliches Grinsen entkam, das einem eine Gänsehaut über den Rücken jagen könnte, während ich nur leger dastand und mich fragte, wann diese Schmierenkomödie zu Ende sein würde.

Mich erwarteten heute noch gar wichtige Aufgaben, die sich nicht von selbst in Luft auflösten!

„Nun denn, Draco, zeige uns deine Kunst der Bestrafung“, forderte der Lord gebieterisch und mit unüberhörbarem Genuss und einem hintersinnigen Lächeln, während er sich in seinem Thron zurücklehnte und die Beine unter seiner schwarzen, langen Kutte überschlug.

So musterte ich meinen Sohn versteckt, um zu beobachten, wie er sich hielt, denn mir entging nicht, dass sich seine Schultern unter dem Umhang etwas anspannten. Das würde interessant werden.

„My Lord sind zu gütig“, meinte Draco leise. Er zögerte nicht, sondern wirbelte mit gezücktem Stab herum und hielt auf die zu bestrafenden Delinquenten zu.

„My Lord.“, „Nein, nicht.“, „Verzeiht.“, „Ein Fehler.“, „Wir geloben Besserung“, wechselten sich die Geschwister wirr ab und wichen immer weiter zurück, während sich Draco ihnen unaufhaltsam näherte.

„Ihr habt auf die Mitglieder des Inneren Kreises zu hören“, hisste der Lord wütend auf. Fast sofort zogen sie sich schon vorab zu kleinen, lächerlich anmutenden Kugeln zusammen.

„Crucio“, sprach Draco mit entschlossener Miene und schon ging das laute Schreien und Rufen los, das mich ungeheuerlich in meinen abdriftenden Gedanken störte. War es so unglaublich schwer, seine Strafe stoisch, schweigsam und mit verbissener Miene hinzunehmen?

Eines musste man meinem Vater lassen, das war eines der ersten essenziellen Dinge, die er mir von Anfang an beigebracht hatte. Immer und zu jeder Zeit die Contenance zu wahren und sein Ansehen, egal in welcher abwegigen Situation, zu wahren, selbst wenn es eine sehr schmerzhafte Strafe war.

So erreichten diese beiden nicht irgendetwas an Emotionen bei uns und wir standen ungerührt da und sahen zu, wie sich die Carrow-Geschwister mehr schlecht als recht schlugen und ihre Strafe wenig heldenhaft ertrugen. Unterdessen lief Draco nach mehreren Minuten des Fluchens der Schweiß über das Gesicht, da er zwei Menschen gleichzeitig bestrafte und es breitete sich durchaus so etwas wie Stolz in meiner Brust, aufgrund des Könnens meines Sohnes, aus.

Blut floss, Tränen strömten, Speichel flog durch die Luft und Kehlen wurden rau und tonlos, dabei schlich die Zeit erschreckend langsam dahin, bis der Lord plötzlich seine kalkweiße Hand in die Höhe riss und Draco hoffnungsvoll unter der magischen Belastung zitternd zum Lord hin aufsah.

„Genug, das reicht“, gab er tatsächlich den erlösenden Befehl und Draco brach den Fluch sofort ab.

Er taumelte leicht aufgrund der großen Anstrengung, doch in letzter Sekunde fing er sich verbissen. Alsdann fuhr er sich mit seinem Umhang über die schweißnasse Stirn und versuchte, seine Blässe zu überspielen, während sich die Bestraften noch immer zuckend auf dem Boden wanden.

„Und nun geht… alle…“, forderte der Lord ganz plötzlich, als ginge es ihm nicht schnell genug, dass wir alle verschwanden, denn schon rief er seine Schlange zischend zu sich. „Ssshhhhhhhsss.“

So glitt Nagini trotz ihrer beachtlichen Größe unnachahmlich geschmeidig auf ihn zu. Natürlich wollten alle Zeugen seinem Gebot, diese unerfreuliche Versammlung sofort zu verlassen, nachkommen und es war ein unterhaltsames Schauspiel, zu verfolgen, wie sie in ihrem Bestreben, eilig zu verschwinden, fast über sich stolperten, um dem Lord seine gewünschte Ruhe zu ermöglichen. So beauftragte ich die Ratte mit einer Geste, die zwei blutenden Professoren fortzuschaffen, da sie dazu selbst nicht mehr in der Lage waren. Nach dem ganzen Chaos war das oberste Motto, den Lord zu beschwichtigen!

Mit langen Schritten durchquerten wir das Dark Manor und ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Als wir drei im Burghof standen, bedeutete ich den beiden anderen mit einem Fingerzeig, dass sie mir ins Manor zu folgen hätten, bevor ich apparierte.

Brav wie sie waren folgten sie meinem autoritären Wunsch und so standen wir uns nur Sekunden später am runden Tisch im Eingangsbereich gegenüber und sahen uns lange an.

Ich blickte in die mir so ähnlichen, grauen Augen meines Sohnes, der unter meiner Musterung seinen Kopf schief legte, bevor ich in Severus‘ tiefschwarze Augen, der mir sein Haupt stoisch entgegenhielt, sah. Danach schälte ich mich seufzend aus meinem Umhang und wandte mich ab, um meinen kleinen Lieblingssalon anzusteuern.

Mir war es ein unerwartetes Bedürfnis, die beiden nicht sofort zu entlassen, so saßen wir nun mit je einem Getränk in der Hand bewaffnet, uns taxierend gegenüber und wägten ab, was wir als nächstes besprechen sollten. Es war wie das Belauern der Beute bei der Jagd. Wer als erster zuckte war tot!

So mutete es jedenfalls für mich an und ich war nicht gewillt, meine souveräne Haltung aufzugeben, sondern saß mit hoheitsvoller Haltung in meinem Sessel und strich mit meinem Daumen über den Schlangenkopf meines Gehstocks. Schließlich war es, zu meiner Verwunderung, Severus, der mit einem sehr tiefen Seufzen sein Glas anhob und es auf Ex austrank und somit als Erster eine Emotion zeigte.
Nach oben Nach unten
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 507-508 Empty
BeitragThema: 508. Das Platzen eines Traums   Kapitel 507-508 EmptyDi Apr 28, 2015 8:12 pm

508. Kapitel Das Platzen eines Traums

„Geht es dir nicht gut?“, fragte ich daher unvermittelt, denn eigentlich müsste mein Sohn derjenige sein, dem es nicht gut ging und der als erster reagierte, auch wie er noch immer leicht blässlich vor mir saß, zeugte davon, dass dem so war.

„Doch, Lucius, mir geht es gut“, winkte Severus schon ab und wirkte unwillig. „Aber hast du dir mal durchgelesen, was ich heute Morgen verlesen habe?“

„Jaaaaa“, entgegnete ich langgezogen. Noch verstand ich nicht so ganz, auf was er hinauswollte, beziehungsweise was ihm daran sauer aufstieß. „Ich habe es verfasst“, kam es daher auch verschnupft von mir, worauf Draco sein Glas klirrend auf dem kleinen Stelltischchen neben seinem Stuhl niederstieß.

„Vater“, brauste Draco auf und meine Braue wanderte widerwillig bei dem vorwurfsvollen Ton in die Höhe. „Du weißt, dass ab nun Blut in Hogwarts fließen wird?“, klagte er mich vehement an, woraufhin ich mich tiefer in meinen Sessel sinken ließ und kurz überlegte.

„Denkt ihr wirklich, dass die Schüler derart minderbemittelt sind?“, fragte ich vollkommen konsterniert, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass es Idioten gab, die gegen das Regime rebellieren würden, schon alleine aufgrund der marginalen Aussicht auf Erfolg.

Als ich die Blicke von Severus und Draco untereinander bemerkte, verstummte ich.

„Da sind Gryffindors, also ja!“, „Ja“, gaben sich Severus und Draco die Klinke in die Hand, in seltener, vollkommener Einigkeit.

Daraufhin nippte ich nun selbst an meinem Getränk, das mir brennend die Kehle hinab lief, während ich nicht fassen konnte, dass diese Schüler wirklich derart beschränkt sein könnten. Mir tat das fast schon weh und so strich ich mir mit den Fingerspitzen über die Schläfen.

„Ihr wisst sehr wohl, ich hatte keine Wahl“, setzte ich schlussendlich verdrießlich zu einer Rechtfertigung an, die mir sehr schwer über die aristokratischen Lippen kam.

„Leider.“, „Ja, leider.“, „Macht es aber nicht besser.“, „Und für mich schwerer“, jammerte Severus zum Schluss hin, nachdem sich Draco und er die Sätze gegenseitig in den Mund gelegt hatten.

„Es wird für keinen von uns leicht werden. Das werden auch diese Kinder lernen. So ist der Lauf der Dinge!“, resümierte ich recht mitleidlos und kräuselte affektiert meine Lippe.

„Ich mache dir keinen Vorwurf, Lucius, nur weiß ich schon jetzt, dass ich hart in Hogwarts dafür werde kämpfen müssen, dass es keine Toten gibt“, erklärte Severus schicksalsergeben und ich hob distinguiert meine Schultern.

„So sei es“, stimmte ich daher leise zu und vernahm das leise Seufzen der beiden Männer mir gegenüber in meinen so vornehmen Ohren mit einer gewissen Wehmut, denn auch ich erinnerte mich an das Hogwarts von früher, als ich noch Schüler dort gewesen war und konnte mir fast nicht vorstellen, wie es heute dort aussehen würde.

Es war kein Platz und Hort mehr, den ich der zukünftigen Generation wünschte!

In meiner Schulzeit frönte ich den Intrigen, dem Ränkeschmieden, der Kabale und den körperlichen Gelüsten und ärgerte mich über die Unwissenheit und Blödheit der Lehrer, aber ich musste nicht um mein Heil fürchten. Nein, dieses Jahr würde wahrlich kein schönes Jahr werden und das war uns allen nur allzu gegenwärtig.

„Warum muss Hermione jetzt durch die Wälder stapfen?“, beschwerte sich auf einmal Draco inbrünstig und ich hob die Schultern in Ermangelung ebenfalls fehlender Begeisterung.

„Weil es der Lord wünscht“, entgegnete ich daher nach einem affektierten Schnauben. „Und so wie ich vernommen habe, wirst auch du relativ selten die Schulbank drücken und eher Kapuzen tragende Menschen jagen“, ging mein verächtlicher Hohn mit mir durch, da mir die Ironie dieser Aufgabe nicht verborgen blieb, ein Umstand, der meinen Sohn nicht zu begeistern schien.

„Sehr witzig“, konterte Draco auch schon abwertend und verzog missbilligend seine Mundwinkel, da ich durchblicken ließ, dass ich vielleicht etwas mehr wusste als ihm genehm sein könnte.

„Nicht so frech, junger Mann“, mahnte ich auch umgehend mit entschlossener Stimme, aufgrund seines anmaßenden Tons und deutete mit meinem Zeigefinger auf ihn. Daraufhin blickte er fast sofort weg und überdachte seine Aufmüpfigkeit, während ich Severus‘ Belustigung, wegen der kurzen Auseinandersetzung zwischen meinem Sohn und mir, in seinen schwarzen Tiefen aufflackern sah.

„Und auch ich werde schwer abkömmlich sein, wenn ich die Sicherheit der Schüler auch nur im Ansatz gewährleisten will“, erklang es nun von Severus mit düsterer Stimme. Alles an seiner Haltung offenbarte sein Missfallen. „Lucius, da wird einiges an Arbeit auf dich zukommen“, warnte Severus mich offenherzig und ich erlaubte mir, kurz das Haupt und den Blick ob dieser unerfreulichen Tatsache zu senken, denn selbst ich konnte eine gewisse Müdigkeit nicht mehr verbergen.

Die Sekunden vergingen und weder Draco noch Severus durchbrachen die Stille, bis ich mich aufraffte und sie beide fixierte.

„Ich weiß, die kommende Zeit wird anstrengend, gebt also euer Bestes und haltet mich stets auf dem Laufenden“, befahl ich flüsternd und verfolgte, wie grimmige und entschlossene Ausdrücke in ihre sonst so unleserlichen Gesichter Einzug hielten.

Lucius Sicht Ende

Hermiones Sicht

War das zu fassen?

Naja, ich wollte es nicht fassen. Den Besuch beim Lord hätte ich mir schenken sollen, aber bei meinem Glück war es wohl kein Wunder, dass ich mit noch einer neuen Aufgabe dastand. Jetzt hatte ich tatsächlich auch noch einen neuen Posten und ich fragte mich sorgenvoll, wie ich all das unter einen Hut bekommen sollte.

Das war so gar nicht lustig und murrend stand ich unter der Eiche mit der großen Krone, im Wald von Fenrirs Rudel, starrte auf meine Truppe und besah mir die unterschiedlichen Gesellen, die sich in ihr tummelten.

„Püppchen, du hast uns zusammengerufen… warum?“, wandte sich Scabior nun neugierig an mich und ich verzog meine Mundwinkel. Es würde ihm gar nicht passen, was ich gleich verkünden würde. Ich kannte seine Ambitionen und wusste nun, dass ich ihm diese gefährlich verhageln würde.

„Korrekt, hört und lauscht“, rang ich mir mit einem Seufzen ab und lehnte mich an den Baum in meinem Rücken, als sie tatsächlich verstummten und mir zuhörten. „Das Ministerium beruft eine neue Truppe, genannt die „Snatcher““, deutete ich in einer allumfassenden Geste auf uns. „Und das werden wir sein“, verkündete ich gespielt freudig.

Ich konnte beobachten, wie die Brust von Scabior besonders breit wurde. Nachdem ihn der Lord erst letztens darauf angesprochen hatte, ging er davon aus, dass ich verkünden würde, dass er ihr Chef werden würde und es tat mir fast Leid, dass ich in wenigen Sekunden seine hochtrabenden Hoffnungen zerstören würde. „Und ich werde euch anführen“, erklärte ich flott, um es rasch hinter mich zu bringen.

„Halt, Stopp!“, schrie er auf und die Empörung sprach aus jeder seiner Poren. „Was ist mit mir?“, war seine Brust eingesunken und er deutete auf sich, bevor er mit beiden Händen an den Kragen seiner Weste fasste.

„Entscheidung des Lords“, entgegnete ich rasch, da ich bemerkte, wie seine Augen vor Wut zu funkeln begannen und sich seine Gesichtszüge verhärteten.

„Solltest du nicht in der Schule sitzen?“, fauchte Scabior zu mir und wurde dabei regelrecht beleidigend.

„Scabior“, meinte ich daher sehr scharf und war mir der Blicke der anderen Männer meiner Truppe nur zu bewusst, aber diese Anmaßung konnte ich nicht dulden. „Nicht… hör auf… denkst du, ich will mit euch durch die Gegend laufen und irgendwelche Leute einsammeln? Das ist Schwachsinn, ich MUSS…“, zeigte ich mich herrisch und als er seinen Mund im Protest aufriss, hatte ich schon längst meinen Zauberstab in der Hand und ihm einen nonverbalen Schweigezauber aufgehalst, denn er würde es noch schaffen und sich um Kopf und Kragen reden. „Ich will später mit dir reden“, setzte ich noch spitz hinterher und er zog wohlweislich den Kopf ein, damit ich höchstwahrscheinlich den störrischen Zug in seinen Augen nicht wahrnahm.

„Ist das dein Ernst? Wir müssen jetzt Leute einfangen?“, wagte sich einer der Männer vor und ich ruckte mit meinem Kopf zu ihm herum.

„Leute, hört mal her, die Snatcher sind größer als unsere gewöhnliche Truppe, sie muss auch größer sein. Wenn ihr schließlich eine gewisse Routine habt, werdet ihr andere Snatcher-Truppen anführen. Großbritannien ist groß und noch zur Info, diese Aufgabe macht ihr nicht für Lau, sondern wenn ihr jemanden einfangt, auf den ein Kopfgeld von Ministerium ausgesetzt ist, könnt ihr es behalten!“

„Kopfgeldjäger?“, wandte sich Fenrirs Stellvertreter an mich und ich nickte.

„Wenn du so willst, Patrick, dann ja“, stimmte ich ihm unumwunden zu, dabei unterdrückte ich ein Schaudern. Was legte ich doch für eine Karriere hin?

Nicht darüber nachdenken, mahnte ich mich eisern!

„Das ist für uns Wölfe sehr interessant“, blitzten Fenrirs Reißzähne unheilverkündend im Mondlicht auf und eine gewisse Gier war aus seinem Ton herauszuhören, vor allem da die Wölfe notorisch an der Armut nagten und Geld immer ein großer Ansporn für sie war.

„Wie sollen wir das machen? Wir ziehen nun Kreuz und Quer durchs Land und schnappen Aussteiger?“, murrte Yaxley. „Dafür habe ich überhaupt keine Zeit“, sträubte er sich sichtlich und ich stöhnte leise auf.

„Dann wirst du dir einen Werwolf und einen DeathEater schnappen und die durch die Gegend scheuchen und sollten sie jemand konkreten Verfolgen, von ihnen informiert werden. Du gehörst zu meinem Trupp, also bist auch du nun ein Snatcher“, befahl ich unumwunden und bitte, hatte ich Zeit, das hier alles zu tun? Nein, und trotzdem tat ich es.

„Ich bin im Ministerium unabkömmlich“, begehrte er sehr eingeschnappt auf und reckte sein Kinn arrogant in die Höhe.

„Tja, und ich bin im Inneren Kreis und befehle dir, für die Snatcher zu arbeiten“, fletschte ich aggressiv die Zähne und lächelte ihn damit sehr freundlich an, woraufhin sich seine Gesichtszüge verhärteten und erstarrten, aber er überlegte es sich dann doch sinnigerweise, nicht weiter aufzubegehren und schwieg lieber.

Mad, der andere Werwolf, hingegen war regelrecht begeistert von der neuen Aufgabe, denn er konnte trotz seines verächtlichen Schnaubens das fiebrige und vorfreudige Glitzern in seinen Augen, das die Aussicht auf die zukünftigen Jagden in ihm auslösten, nicht verbergen.

„Ich hätte mal eine Frage, rennen wir sinnlos oder zielstrebig durch die Gegend?“, fragte Selwyn mit ebenso viel Engagement wie Yaxley.

„Zum größten Teil sinnlos…“, kam es sehr widerwillig von mir, denn ich sah es ähnlich, das war wie das Suchen der Nadel im Heuhaufen, aber es war der Befehl des Lords. „Aber wir haben auch Unterstützung, es herrscht doch das magische Tabu, sollte es gebrochen werden…“, wollte ich ansetzen, wurde aber unterbrochen.

„Und jemand so doof sein, den Namen des Lords in den Mund zu nehmen, dann schnappen wir ihn uns“, erklärte Fenrir gehässig und kicherte übertrieben und ich seufzte bei derart viel Gemeinheit.

„Danke, Fenrir“, meinte ich daraufhin zynisch. „Aber ja, sollte das passieren, wird das Ministerium die Snatcher umgehend in Kenntnis setzen, sprich sie würden uns sofort die Koordinaten mitteilen und wir müssen die Idioten nur noch fangen“, kam es nüchtern von mir und so stieß ich mich von dem Baum ab und wandte mich um, bis mich Fenrirs Stimme wieder herumfahren ließ.

„Und jetzt habe ich dieselbe Frage wie das Strähnchen. Warum bist du dann nicht in der Schule?“, wollte Fenrir vertraulich erfahren, aber alle anderen spitzten eindeutig die Ohren.

„Ich? Ich bin ein Springer, ich werde nicht die ganze Zeit bei euch sein, ich werde überall sein, auch in der Schule… überall, irgendwie…“, gab ich so vage wie möglich Antwort, denn das ging sie gar nichts an.

„Aha…“, meinte er zweifelnd. „Ist das nicht ein bisschen viel?“

„Habe ich je gesagt, dass ich darauf Lust habe?“, entgegnete ich provokanter als gewollt und ließ damit die anderen verstummen, da ich auf den abseits stehenden Scabior blickte, der sich nicht im Ansatz die Mühe machte, seine Verärgerung zu verbergen.

„Scabior, komm“, näherte ich mich ihm langsam und sprach nicht allzu laut.

„Was?“, meinte er jetzt knurrig und drehte sich mit Schwung zu mir, dabei traf mich der glutvolle, so anklagende Blick seiner dunkel umrandeten Augen. Während ich ihn stoisch maß und mich seinem Zorn stellte, winkte ich ihn zu mir, weg von den anderen und stapfte etwas tiefer in den Wald hinein.

„Was? Reicht das jetzt nicht?“, fragte er genervt und so blieb ich stehen und wandte mich langsam wieder zu ihm um.

„Scabior… Ich wollte das nicht, ich will es immer noch nicht und ich hoffe, du glaubst mir, aber gerade deshalb hoffe ich auf deine Unterstützung“, zog meine Aufrichtigkeit nicht so ganz, wie mir sein mürrisches Gesicht mitteilte. „Was erwartest du von mir? Soll ich den Lord bitten, mich abzuziehen?“

„Ich verstehe nicht, warum dein Malfoy nicht durchgesetzt hat, dass du dort nichts zu suchen hast“, gab er grummelnd von sich.

„Ohhh… naja, dem Lord kommt man nicht ins Gehege und jeder weiß, dass ich gut mit Fenrir zusammenarbeite und der Lord weiß, dass wir bei der Jagd die Wölfe brauchen, daher seine Wahl“, erklärte ich rigoros und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Moment, ich kann auch mit Fenrir“, beschwerte er sich umgehend wie ein Kleinkind mit Schmollmund.

„Ja, das weiß ich, du hast auch mein Vertrauen, aber ich kann dem Lord nichts befehlen oder vorschreiben. So tollkühn, blöd und wagemutig bin dann nicht mal ich“, legte ich nach und wedelte erregt mit meinen Händen durch die Luft.

„Ich erwarte Chancen, ich mache alles und doch werde ich immer wieder übergangen“, jammerte Strähnchen geradezu weinerlich und ich verstand ihn sogar irgendwie. Der Weg nach oben war schwer, wenn man ihn nicht wie ich hinauffiel, durch viel Glück, oder sollte ich sagen, durch besonders viel Pech?

„Du machst doch schon viel richtig, du wirst deine Chancen erhalten“, versuchte ich auf ihn einzugehen und trat näher auf ihn zu und als er sich abwenden wollte, fasste ich schnell nach seinem Ärmel und hielt ihn auf. „Scabior, sei nicht zu enttäuscht… diese Leute einfangen, das wird…“, stockte ich kurz überlegend.

„Lukrativ?“, unterbrach er mich und vielleicht war es besser, denn ich hatte „nicht schön“ sagen wollen, aber so nickte ich nur eilig. „Naja, wir teilen durch was weiß ich, dann ist es auch nicht mehr viel, was bleibt“, verkündete er abfällig und stieß einen Stein an, der mit Wucht raschelnd im Gebüsch landete.

Als ich rau ob seiner offensichtlichen Raffgier auflachte, kam mir jedoch auch sofort ein Gedanke, wie ich diese Charaktereigenschaft von ihm für mich nützen könnte.

„Du wirst auch meinen Anteil erhalten, ich brauche das Geld nicht“, erklärte ich daher. Fast sofort ruckte sein Kopf nun zu mir herum und Unglaube sprach aus seiner Haltung.

„Ehrlich?“, meinte er schlicht sprachlos aufgrund meiner Großzügigkeit und sah mich aufrichtig zweifelnd und mit großem Misstrauen im Blick an. Es war schon erstaunlich, wie skeptisch er war.

Doch es stimmte, das Geld würde ich nicht wollen, erstens brauchte ich es nicht und zweitens war es grausam, dass ich diese Menschen fangen und dafür noch Geld bekommen sollte. Nein, damit wollte ich nichts zu schaffen haben.

„Natürlich, habe ich dir je einen Grund gegeben, an mir und meinem Wort zu zweifeln? Wir wissen beide, dass ich nicht die ganze Zeit mit von der Partie sein kann, du bist mein Stellvertreter… also, ja“, bot ich ihm einer Eingebung folgend an und hielt ihm meine Hand zum Handschlag hin.

Er hob eine Braue und begutachtete lange meine offene Handfläche und es war offensichtlich, dass er abwog und somit war ihm eindeutig bewusst, dass, sollte er mir die Hand reichen, mehr zwischen uns geschehen würde als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Die Spannung stieg kontinuierlich an, da er sich bedenklich viel Zeit ließ und ich fing schon an zu zweifeln, ob ich Scabior noch zu meinen Leuten rechnen konnte, wenn er sich derart schwer tat, aber schließlich schlug er ein.

„Dann haben wir eine Vereinbarung, mein Strähnchen“, versuchte ich die verlorene Leichtigkeit wieder in unser Gespräch und auch in unser Verhalten zu bringen.

„Darauf kannst du Gift nehmen, mein Püppchen“, ging er zu meiner Erleichterung auf mein Friedensangebot ein.

Es war schon fast komödiantisch, auf was die DeathEater untereinander eifersüchtig sein konnten!

Nach diesem nicht wirklich erquickenden Gespräch kam es, dass ich danach noch vor Sirius‘ ehemaliger Residenz stand und mit Bedacht auf das magisch versteckte Haus sah und nicht sofort hineinstürmte. Kurz schweifte mein trauriger Blick über den eingezäunten Park und ich erinnerte mich mit Wehmut an meine Laufstunden mit Sirius als Hund zurück. Es erschien mir wie aus einem anderen, weit entfernten Leben.

Wie tief konnte ich noch sinken, dass ich nun Jagd auf Flüchtende machen musste? Ich schüttelte mich eilig, um diese schwermütige, depressive Stimmung abzuschütteln, die sich meiner bemächtigte.

„Pffff“, stieß ich die angehaltene Luft aus. Auf in den Kampf, denn dass die Begegnung mit den Jungs und Moody nicht leicht werden würde, stand außer Frage. Ich erwartete richtiggehend eine Debatte, die über mich hereinbrechen würde.

Als ich die Schwelle übertrat, sauste ein gespenstisch wirkender Dumbledore auf mich zu und ich fühlte mich sogleich wie gelähmt. Meine Zunge schien förmlich an meinem Gaumen festzukleben und widerwillig besah ich mir das Schauspiel, während ich überlegte, was das für ein beschissener Zauber war, bis ich unverständlich hervorbringen konnte:

„Ich habe dich nicht getötet.“

Tja, ich log nicht mal und erst dann schien die Starre von mir abzufallen und ich konnte wieder frei atmen und auch sprechen. Ich hätte ihm nie und nimmer einen Zauberstab geben sollten, grollte ich mürrisch, als schon das nächste Geschrei zu mir drang und jetzt hektisch Kreacher im Flur vor mir herumwuselte, da er mit Müh und Not versuchte, die Vorhänge vor das keifende Bildnis von Walburga zu ziehen. Sie machte bei dem Lärm aus der Küche fröhlich mit. Es ging hier zu wie in einem Tollhaus!

Kreachers Ohren schlackerten hin und her, als er kämpfte und ich starrte nur auf die Kuchentür. „Von Ihnen lasse ich mir gar nichts sagen… Sie sind TOT“, brüllte Harry gerade wie ein brünftiger Hirsch.

„Potter“, schoss Moody nicht weniger leise zurück und meine Hände zuckten zu meinen Schläfen um sie zu massieren. Was hatte ich gesagt? Sie waren schon seit Stunden hier, ach was, seit gestern und trotzdem stritten sie noch immer.

Ich sollte Trelawney Konkurrenz machen und unter die Wahrsager gehen!

„Nix, Potter, ich weiß, was ich tue und Sie werden mich nicht aufhalten!“, peitschte Harrys erregte Stimme zu mir und ich verharrte in dem Krach an Ort und Stelle und kämpfte weiterhin wacker gegen die aufziehenden Kopfschmerzen an. „Sie haben mir gar nichts zu sagen“, wiegelte Harry weiter ab. Jetzt zuckte ein Lächeln über meine Miene. Es lief besser als von mir erhofft, schlussendlich lebten sie noch. Ich musste lernen, immer das Positive zu erkennen, nicht das Schlechte!

„Miss… die Miss, das geht die ganze Zeit so…“, zupfte auf einmal eine kleine Hand an meinem Umhang und ich blinzelte zu Kreacher hinab, der ziemlich unglücklich die großen Ohren hängen ließ.

„Wertlose Schlammblüter und Blutsverräter in meinem HEIM“, brüllte diese Nervensäge von toter Kuh wieder los und er huschte schon wieder zum Bild, das dank des Lärms ständig zum Leben erwachte und ich konnte den armen Elfen verstehen. Es konnte einen in den Wahnsinn treiben.

„Schsch… Herrin… schsch“, versuchte er sie liebevoll zu beschwichtigen, während mein verständnisloser Blick zu dieser unmöglichen Frau zuckte, die für mich selbst im Tod unerträglich war, kein Wunder, dass Sirius damals das Weite gesucht hatte.

„Bring sie zum Schweigen, oder ich tue es… für immer“, drohte ich wenig einfühlsam, dabei ging ich schon im Geiste alle möglichen und unmöglichen Methoden durch, wie ich das Bild vernichten könnte.

„Wenn Sie diese Streithähne dazu bringen“, murrte der an sich seit neuestem so unterwürfige Elf aufmüpfig. Anscheinend hatten ihn Harry und Moody innerhalb eines Tages an den Rand seiner Geduld getrieben und ich konnte ihm nicht wirklich böse sein. So deutete ich nur mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf ihn und dann auf mich. Wir hatten eine Vereinbarung, so viel stand fest.

Also raffte ich mich auf und straffte die Schultern, bevor ich übergangslos die Tür aufstieß.

„Hermione.“, „Schönste.“, „Schätzchen“, wurde ich auf unterschiedliche Art und Weise begrüßt und mir schien es, als würden sie versuchen, mir etwas vorzuspielen. Wenigstens endete damit das Geschrei, wenngleich sie gerötete Gesichter zu mir wendeten und durchaus heiser klingende Stimmen vorzuweisen hatten, die nicht darüber hinwegtäuschen konnten, wie sehr sie sich gestritten hatten.

„Wie ich höre vertragt ihr euch gar wunderbar“, konnte ich nicht den bitterbösen Spott aus meiner Stimme heraushalten. Fast sofort sah nun Harry schuldbewusst, Ron irgendwie peinlich berührt und Moody einfach griesgrämig zu mir. Dabei nestelte ich soeben an meiner Schnalle, um meinen schweren Umhang loszuwerden.

„Bist du gut davongekommen, oder hat Vo…“, plapperte gerade Harry in dem Versuch los, die peinliche Stille zu brechen.

„HARRY JAMES POTTER“, schnitt ich ihm scharf das Wort ab, unfassbar berührt von seiner Dämlichkeit, beinahe das Tabu zu brechen.

„Sorry…“, äußerte er sich auf einmal deutlich seiner Schandtat bewusst. Ich hatte ihm schon vor einer Ewigkeit gesagt, dass der Name des Lords aus mannigfaltigen gründen tabu war. „Ich meine, das war unabsichtlich… ich…“

Schlussendlich nannte Harry den Lord eben seit langer Zeit schlicht Lord und nicht anders, nicht weil er Angst hatte oder dergleichen, sondern weil er eigentlich erkannt hatte, dass es gefährlich war, den Namen im Mund zu führen.

„Nein“, murrte ich nur düster und war mir Moodys scharfen Auges stets bewusst und so verschränkte ich abwehrend die Arme vor der Brust.

„Doch, entschuldige, passiert nicht nochmal“, zog Harry aufrichtig betroffen den Kopf ein. „Hat Snape dich einfach so gehen lassen?“, kam ihm anscheinend jetzt doch nochmal die Idee, dass Moody vielleicht von mir und Lucius wusste, aber noch lange nicht von mir und dem Lord oder Severus.

Und ich wollte, dass es dabei blieb!

„Natürlich hat er mich gehen lassen“, rollte ich mit den Augen und fing wieder an, meine Schnalle zu öffnen, nicht dass ich ihnen vor Moody von den Snatchern erzählen würde, wäre ja noch schöner.

Aufgrund dieser Aufgabe und Harrys Flucht, nahm meine Schullaufbahn eine rapide Abkürzung. Ich vermutete grob, dass ich neben Draco zum Schulschwänzer Nummer eins mutieren würde.

„Willst du dich nicht erst mal setzen, Schönste?“, wollte Ron umsorgend erfahren und schob mir einen schäumenden Humpen hin, den ich skeptisch beäugte, während ich nun meinen Umhang mit Schwung über die Lehne schmiss, um dann Platz zu nehmen.

„Bier?“, fragte ich zweifelnd nach, da das nicht nach Butterbier aussah und als ich ihn anhob und daran roch, noch weniger daran erinnerte.

„Ja, ich sollte einkaufen, also habe ich eingekauft“, meinte Ron auskunftsfreudig und grinste gefährlich, während ich übersetzte: ich habe fröhlich und ohne Hirn und Verstand alles in den Wagen geschmissen, was mir auch nur im Ansatz gefallen hat, so wie ich es von den Twins und Draco im Cottage gelernt habe.

„Na, dann Prost“, erklärte ich nüchtern und genoss den ersten wirklich kühlen Schluck, der einfach gut tat und mich kurz vergessen ließ, was wieder alles passiert war. Ganz kurz wich sogar die Anspannung aus meinen Schultern, denn dass unser Auftritt heute vor dem Lord sehr heikel gewesen war, stand außer Frage und ich zweifelte, ob er uns die Scharade, die wir vor ihm aufgeführt hatten, wirklich zu hundert Prozent abnahm, denn er war vieles, aber ganz sicher nicht doof, oder minderbemittelt.

Beziehungsweise würden wir alle ihm auf die eine oder andere Weise große Erfolge bieten müssen, wenn wir nicht in seiner Gunst sinken, oder sein Misstrauen völlig wecken wollten. Es war eine Zwickmühle und zum Haare ausreißen!

„Du schaust nicht gut aus“, zeigte Moody wie gewohnt seine geschmeidige, aber auch leider sehr weitsichtige Art, selbst ohne magisches Auge durch Masken linsen zu können und ich spähte schielend zu seiner Augenklappe.

„Funktioniert es nicht mit dem Auge?“, fragte ich provokant, um von meiner heiklen Person abzulenken und leckte mir über die mit Schaum bedeckte Oberlippe.

„Oh“, zwinkerte sein gesundes Auge gutunterhalten zu mir, da er meine Aktion durchaus durchschaute. „Doch, doch, Schätzchen, es wird, aber es ist noch nicht perfekt, mir fehlt der letzte, entscheidende Schliff, aber ich habe den Zauber vergessen und muss experimentieren und es sitzt noch nicht so gut wie das Alte“, kam er mir entgegen und erzählte fröhlich drauf los.

„Du hast ihm ein Auge besorgt?“, schaltete sich nun Harry ein, der heruntergekommen wirkte, wie mir jetzt auffiel, und irgendwie angeekelt bei der Vorstellung sein Gesicht verzog.

„Hahaha“, kicherte Ron belustigt los und klopfte sich auf den Schenkel und selbst ich fing an zu lachen.

„Ohhh Harry, wie das klingt… hihihi und, nein, ich habe ihm ein Muggel-Kunstauge besorgt und er verzaubert es, damit es irgendwann wie das Alte funktioniert“, erklärte ich noch immer erheitert, unterdessen ging den Jungs der Mund auf, während Moody ziemlich brüskiert zu ihnen herüber stierte.

„Wow“, drückte Ron Harrys Meinung wortwörtlich aus, da die Jungs Moody nun sichtbar beeindruckt musterten und trotz allem gespielten Widerwillen schien es ihm zu gefallen. „Wo ist das Ding?“, wollte Ron sofort von Neugier erfüllt erfahren und suchte den alten Mann vor uns ab.

„Noch in meiner Tasche, ich werde es euch jetzt nicht vorführen“, grummelte Moody wie ein alter Brummbär und ich nippte nochmals an meinem Bier. „Aber weg von mir, erzähl von dir, Schätzchen! Die Jungs haben es gestern geschafft, einiges vor mir mehr als nur geheim zu halten“, grollte er eindeutig und überging meine Jungs von oben herab, was sie natürlich bemerkten und ihn daraufhin böse anfunkelten.

„Vergeben Sie ihnen, Sie sind es nicht gewöhnt, mit solch alten Haudegen, wie Sie einer sind, zu reden“, entgegnete ich zum Ende böse höhnend, dabei wurde ich mit einem zuckenden Mundwinkel des schiefen Mundes belohnt.

„Hey.“, „Das ist frech“, gaben sich nun Ron und Harry empört. „Du stellst uns wie Idioten hin.“, „Wirklich fies“, verschränkten sie ihre Arme vor ihrer Brust und zogen beleidigte Mienen.

„Jaaaaa, sie können es nicht wirklich“, schaltete sich Moody gehässig ein. „Vor allem sind sie so leicht zu lesen wie ein Buch. Allem voran hat mich ihre absolute Ruhe als sie mich zu Gesicht bekamen doch überrascht, denn es besagt, dass sie alles von mir und meinem Überleben wussten. Wie kommt das?“

„Oh, ich liebe es, Sie zu überraschen, Moody“, ging ich auf das Geplänkel ein, bei dem Harry und Ron wie die Twins würgten und einfach kindisch waren. „Aber ich hatte vor Harry, oder Ron niemals groß Geheimnisse, auch dass Sie leben war ihnen von Anfang an bekannt und jetzt haben Sie es sogar schwarz auf weiß, dass ich nicht lüge!“

„Genau wie ich, ich trage diese Zeilen für mein Leben lang mit mir herum“, wütete Harry und hielt anklagend seinen vernarbten Handrücken hoch, auf dem immer noch in wulstigen Lettern „Ich soll keine Lügen erzählen“ stand.

„Ja, wir sind gezeichnet, aber lügen tun wir erschreckend selten“, warf Ron altklug ein und nahm einen tiefen Schluck von seinem Humpen, während Moodys Gesicht regelrecht schief erschien, da er es zu einer hässlichen Grimasse verzog.

„Ich weiß nicht, ob es mir gefallen soll, dass Potter anscheinend alles weiß und mit allem was du, mein liebes Schätzchen, tust einverstanden ist. Zumindest wirkt es so“, offenbarte er nun sogar seine Zähne und ich zuckte verhalten mit den Schultern, bevor ich leise auflachte.

„Das Leben kann so fies sein“, kicherte ich noch immer über Moody Missstimmung. Wie innig doch unser aller Verhältnis zueinander war.

„Spar dir deinen Spott, Schätzchen“, knurrte er unwillig zurück, während Harry und Ron fast schon verschwörerische Blicke tauschten. Ihnen gefiel es, Einigkeit vor dem ehemaligen Auror zu demonstrieren.

„Ich spotte nie“, erklärte ich ernst, denn das Schicksal war eine abgrundtief hässliche Schlampe. „Wo ist Dean hin?“, kam ich nun zum Wesentlichen und fasste Harry fragend ins Auge.

„Als wir im Wald waren, sind wir schnell zusammen über ein paar Umwege nah ran an die Burg appariert und dort hat Dean uns verlassen und sich auf den Weg gemacht. Wir sind über ein paar verschlungene Sprünge hier und dort hin, hierher appariert“, versuchte Harry eilig, einen nicht zu detaillierten Bericht abzuliefern, damit unser Zuhörer keinen Schimmer hatte, wo Dean wirklich war.

Zum Glück verstand ich die Andeutungen und gleichzeitig war ich erfreut, dass sie die Flucht derart weitsichtig fortgeführt hatten. Sie brauchten mich wirklich nicht mehr! Ein erfreulicher, wie auch ein ernüchternder Gedanke, der mich ihnen zufrieden zuprosten ließ.

„Oaaaa, also nicht den direkten Weg?“, kam Moody jedem zuvor und die Jungs nickten eifrig. „Das lobe ich mir“, erklärte er aufrichtig vom Verhalten der Jungs angetan. „Das lernt man als erstes in der Aurorenausbildung, sehr schön, gute Arbeit hast du da an den Jungs verrichtet, Schätzchen“, glitzerte sein eines Auge anerkennend zu mir und meine Brauen gingen sehr hoch in die Höhe.

„Danke, jetzt fühle ich mich zwar geschmeichelt, aber die beiden sind keine Idioten“, bemerkte ich den Protest in ihren Augen und kam ihnen rasch zuvor.

„Das bemerke ich auch so langsam… sie haben es faustdicker hinter den Ohren, als wir wohl alle wahrhaben wollten“, erklärte nun Moody schicksalsergeben, als würde er erst jetzt das volle Ausmaß ergründen, wie sehr wir sie alle hintergangen hatten und so grinsten sowohl Ron als auch Harry recht fies zu dem alten Mann.

„Leute schockieren macht echt Spaß“, raunte Harry bei dieser Aussage regelrecht gemein und ich rollte mit den Augen und schob meinen Humpen über den Tisch, weil er doch bitte nachschenken und nicht derart aufschneiderisch unterwegs sein sollte.

Moody musste mit uns kooperieren. Er hatte einen Zauberstab, wenn sie ihn zu sehr aufwiegelten, würde er abhauen und das konnte ich nicht gebrauchen, nachdem der Lord eh schon mit mir und meinen Männern unzufrieden war.

„Ich muss euch noch was sagen“, lenkte ich daher wieder die Aufmerksamkeit auf mich und die Blicke fuhren sofort zu mir herum. „Ihr seid nicht die einzigen, die gestern gegangen sind. Es fand eine regelrechte Flucht statt“, wurden die Augen aller groß und ich schluckte schwer. „Wir haben so gut wie alle Muggelgebürtigen evakuiert“, schlugen meine Worte wie eine Bombe ein.

„Nicht dein Ernst?“, „Hammer, warum?“, „Voll krass?“, „Hogwarts ist nicht mehr Hogwarts“, riefen die Jungs erschrocken und sichtbar mitgenommen. „Moment, wie viele sind das überhaupt?“, fragte nun noch Ron sichtlich durcheinander nach.

„Wer hat das getan und wo sind sie hin?“, mischte erst jetzt Moody mit und stellte seine Frage mit sehr ruhiger Stimme und mit großem Bedacht.

Erstaunlich, wie gekonnt er wieder die Hintergründe durchschaute.

„Das Wer geht Sie nichts an“, servierte ich ihm eiskalt und erntete von ihm nur ein zynisches Schnauben. „Und das Wo… erst mal auch nicht, nur so viel, sie sind alle in Sicherheit“, verkündete ich ihm leicht arrogant, während sich die Jungs absichtlich zurückhielten und mir nun wieder mein neu gefüllter Humpen erneut zugeschoben wurde.

„Erklärst du uns jetzt, warum wir so plötzlich und auf einmal aus Hogwarts verschwinden mussten?“, wandte sich Harry wieder an mich und ich nickte und nahm noch schnell einen Schluck, bevor ich ausführlich zu erklären begann, was Severus am Morgen vor der ganzen Schule verlesen hatte.

Danach ließ ich sichtlich betroffene Miene zurück. Alle zusammen schüttelten sie mit dem Kopf, als könnten sie es nicht fassen und als müssten sie nun schwer ihre Gedanken ordnen. In der aufkommenden Stille schaute ich mich in der seit kurzem so ordentlichen, sauberen und aufgeräumten Küche um. Es war erstaunlich, was Kreacher leisten konnte, seitdem er mit uns Frieden geschlossen hatte.

„Jetzt geht es richtig los, oder?“, unterbrach Harry meine Musterung und ich drehte ihm langsam mein Haupt zu.

„Ja, Harry, jetzt geht es los“, stimmte ich ihm leise zu und nippte erneut an dem herben Gerstensaft.

„Was musst du tun?“, drängte er involviert weiter, als ich ihn mit einem strafenden Blick ansah.
Nach oben Nach unten
 
Kapitel 507-508
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Kapitel 24-25
» Kapitel 59-60
» Kapitel 92-93
» Kapitel 126-127
» Kapitel 159-160

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
When Hermione Fights :: When Hermione Fights :: Kapitel 501-550-
Gehe zu: