When Hermione Fights
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 Kapitel 591-592

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BeitragThema: Kapitel 591-592   Kapitel 591-592 EmptyMi Apr 19, 2017 1:16 am

591. Kapitel One more problem

Dracos Sicht

Ich war nicht lange auf diesem lächerlichen Ball geblieben und eigentlich nur dort erschienen, weil Astoria mich darum gebeten hatte. Es war ihr ein Bedürfnis, als einzige Verbliebene ihrer Familie diese ein letztes Mal zu ehren, denn wenn die elitären 28 in zehn Jahren wieder zusammentreffen würden, würde die Familie Greengrass definitiv zu den Ausgestorbenen zählen.

Als volljähriger Erbe der Familie Malfoy hatte auch ich eine Einladung in diese inzestuöse Runde erhalten, aber keinerlei Lust verspürt, dieser nachzukommen. Das Ganze war sowieso eine Farce sondergleichen. Die Familien versuchten an diesem Abend mehr denn je, untereinander den besten Deal zu landen und ihre Kinder untereinander zu verschachern, indem sie Verlobungsversprechen gaben, um sie zu verheiraten, sodass die nächste Generation noch degenerierter wurde als die vorherige.

Wir Malfoys wussten schon, warum wir immer wieder wirklich frisches Blut in unsere Familie holten, schließlich sah man an Bellatrix und hatte es an meiner Mutter gesehen, was für Verrückte dieser Zirkel aus Inzucht hervorbrachte.

Dass dann auch noch Hermione erschienen war und mit Vater eine geradezu alberne Show abgezogen hatte, hatte mich in meinem Entschluss bekräftigt, nur kurz zu bleiben. Astoria und ich hatten abgesprochen, dass ich nur für die Huldigung der Familien da sein würde, damit sie nicht ganz so alleine dastand. Aber danach konnte ich gehen, so war der Deal. Deshalb musste sie danach selber sehen, wie sie den Abend meisterte. Da sie kurzentschlossen kundgetan hatte, doch noch bleiben zu wollen, hatte es sie jedoch nicht sonderlich gestört, dass ich trotzdem gehen wollte und mir sollte es recht sein.

Dieses Theater würde ich keine Sekunde länger über mich ergehen lassen und ich bemerkte, dass Hermione sehr wohl zu uns steuerte, in ihrem Bestreben, den Saal zu durchqueren, aber immer wieder aufgehalten wurde und so nützte ich die Gunst der Stunde und verschwand unbemerkt von dieser Farce. Ich freute mich nun geradezu schon inbrünstig auf Irland.

Heute stand für mich noch ein eher entspanntes Treffen mit Marcus an. Wir wollten zwar einiges besprechen, aber das war keine Arbeit. Schnell stattete ich meinem Stadthaus in Dublin noch einen Besuch ab, um die Bankettrobe loszuwerden und mir etwas Legereres anzuziehen, dann machte ich mich schon auf den Weg in die Burg.

Dabei verfolgten mich ganz gegen meinen Willen die Bilder von vorhin, Vater, Hermione und ihr für mich lächerlich anmutendes Schauspiel. Diese öffentlich demonstrierten Küsse und Intimitäten passten weder zu Vater noch gehörten sie sich für einen solch offiziellen Rahmen.

Ob es mich traf sie so zu sehen? Ja, sicher, alles andere wäre gelogen, wenn ich ehrlich war, aber andererseits hatte das Ganze etwas traurig Komisches, wenn man betrachtete, was für eine erbärmliche Show sie abzogen. Was wollten sie damit beweisen?

Dass sie aus hehren Gründen verlobt waren und kein Zweckbündnis schlossen? Wie lächerlich. Wenn ich meinen Vater auf einer Veranstaltung wie diesem Ball so sah wie heute, wo er sich gewöhnlich so unnahbar und distinguiert gab, mit ihr solche Grenzen überschritt, da konnte und wollte ich ihn nicht ernst nehmen.

„AHHH“, entfuhr mir ein wütender Schrei, bevor ich diese Gedanken wegschob und mich zwang, mit Vorfreude in der Burg zu erscheinen.

Ich freute mich auf einen schönen, irischen Whiskey und betrat hoffnungsvoll eines der gemütlichen Aufenthaltszimmer in meiner Burg. Kurz stoppte ich etwas irritiert, denn vor dem Kamin, in dem ein behagliches Feuer prasselte, standen drei Sessel und außer Marcus, den ich erwartet hatte, fand ich auch Gellert vor.

Fragend ging mein Blick zu Marcus, doch dieser zuckte nur mit den Schultern, während der Alte schon zu sprechen begann:

„Ah, junger Mann, schon hier, sehr schön! Komm, komm, meine Cognac-Küchlein sind wirklich hervorragend.“ Er winkte mich mit der einen Hand zu sich und deutete mit der anderen auf die Platte vor sich auf dem kleinen Tischchen.

„Was machen Sie hier?“, kam ich, noch bevor ich mich gesetzt hatte, direkt und weniger höflich als beabsichtigt auf den Punkt.

„Hier“, reichte mir Marcus derweil ein Glas Hochprozentigen, während ich Platz nahm und der alte Glatzkopf vor mir verstohlen in sein Glas grinste und ich mich geistig von meinem gemütlichen Gespräch mit Marcus verabschiedete.

„Ich dachte, ich sollte dabei sein, wenn der Obertroll und du über die Burg reden… du solltest nicht an mir und meinem Wissen zweifeln“, erklärte Gellert spöttisch und zwinkerte mir am Ende vorwitzig zu. Ich schwankte zwischen Irritation und Verärgerung, beschloss dann jedoch, seine Anspielung zu übergehen, während Marcus genervt aufstöhnte.

„Draco, um zu beginnen und die Punkte abzuhaken“, zeigte sich Marcus nun geschäftig, „ich bin froh, dass dieser Unruhe stiftende Black weg ist…“, zählte er auf.

„Einspruch“, rief Gellert laut und ruckte entschieden hoch, als Marcus die Zähne fletschte. Er mochte es gar nicht, unterbrochen zu werden.

„Aber der da!“, sprach Marcus weiter und deutete anklagend auf Gellert Grindelwald. „Der macht nicht weniger Arbeit und Ärger. Dauernd scheucht er meine Frau mit seinen Sonderwünschen durch die Gegend“, begann nun Marcus anklagend und ich tat mir plötzlich dann doch leid, hergekommen zu sein.

Warum ging nichts ohne Beschwerden, Jammern und Drama?

Ich bemerkte den Blick von Gellert, die hochgezogene Braue, als er mich genau maß und erstaunlicherweise abwartete, was ich sagen würde, wie ich dies hier angehen würde und plötzlich kam ich mir wie in der Schule vor, als würde man mich und meine Leistungen bewerten.

„Marcus“, raffte ich mich auf. „Das mit Black war eine Ausnahme, da bin ich dir entgegenkommen, um dir meinen guten Willen zu bezeugen, aber Gellert Grindelwald wird bleiben“, kanzelte ich meine Rechte Hand ab, denn es nervte mich ja selber, dass Hermione Black hier so einfach abgeladen hatte, genauso wie Krum, aber Grindelwald hatte auch ich hier haben wollen. Wer wusste schon, wofür er doch eines Tages gut war, da war es nicht schlecht, wenn er unter meiner Kontrolle war.

„Aber!“, protestierte Marcus sofort los, während sich ein zahnlückiges und sehr gehässiges Grinsen auf Gellerts verknittertem Antlitz abzeichnete und ich um Geduld betete.

„Das trifft mich gar sehr, dass meine Anwesenheit nicht erwünscht ist“, fabuliert er los und wirkte alles andere als getroffen in einer Gehässigkeit.

„PFFF“, servierte auch Marcus sofort abwertend.

„Dabei tue ich so viel Gutes“, übertrieb Gellert in meinen Augen schamlos. Als er seinen Zauberstab zog, versteiften wir beiden uns umgehend. „Ich hätte auch schon lange gehen können. Was hält mich hier? Doch was tue ich stattdessen? Ich schütze euer Refugium. Ein bisschen Dankbarkeit also bitte, meine Herren!“, mahnte er auf einmal streng und ich blickte mehr als irritiert zu ihm.

„Was wollen Sie damit andeuten, Gellert?“, überging ich seine Aussage, dass er fliehen könnte, denn ich war mir sicher, dass er das nicht vorhatte, denn dann wäre er schon längst verschwunden und wo sollte er hinwollen?

„Tja…“, lehnte sich dieser zahnlose alte Lord süffisant grinsend zurück und blickte uns nacheinander an.

„Mit mir will ja von euch keiner reden…“, nahm er genüsslich einen Schluck und zog seine Antwort in die Länge.

„Noch spannender können Sie es nicht machen?“, zeigte Marcus Nerven und dass er wirklich angespannt war.

„Immer so ungeduldig die Jugend…“, schüttelte Gellert tadelnd den Kopf und trank erneut, während ich mich zusammenriss, nicht entnervt mit den Augen zu rollen. Warum hatte ich mich noch mal auf den Besuch in der Burg gefreut?

„Ich bin jetzt da und Sie sind ja sicher nicht nur hier um zu schwafeln… wie sind die Fakten?“, forderte ich Gellert daher geschäftig auf und schnitt damit meinem Stellvertreter, der sich weiter aufregen wollte, das Wort ab. „Wie meinen Sie das? Dass Sie hier alles schützen? Hier ist alles mehr als ausgeklügelt und gut gesichert“, erklärte ich nicht wenig stolz, denn auf das, was ich mit der Burg geschaffen hatte, bildete ich mir wirklich etwas ein.

„Och…“, wollte Gellert grade mit listig funkelnden Augen und diesem selten dämlichen Grinsen beginnen, als auf einmal laut krachend die Tür aufflog.

„Was zum Teufel nochmal soll das?“, sprang Marcus schneller als ich reagieren konnte auf und fuhr den Störenfried wie ein wütender Troll an.

„Endlich“, wirkte der Eindringlich recht atemlos, „dachte schon, du bist doch nicht hier…“, versuchte der wackere Störenfried zu Atem zu kommen und über Marcus‘ wütenden Anblick nicht zu eingeschüchtert zu erscheinen.

„Wie kannst du es wagen, hier so hereinzuplatzen?“, fragte ich nun jedoch gefährlich ruhig.

Ich war sonst nachsichtig, vor allen Dingen in der Burg, aber das Verhalten hier war dermaßen unhöflich und anmaßend, dass ich mich wirklich zusammenreißen musste.

„Ich… ich…“, schien er unter dem eisigen Empfang doch den Mut zu verlieren und senkte schließlich den Blick.

„Ich hoffe für dich, dein Grund ist wirklich gut…“, blickte ich kalt zu ihm und maß ihn mit einem strengen Blick.

„Bitte, es tut mir Leid… Draco, Marcus“, fand er dann doch verhalten und gequält klingend seine Sprache wieder, sah mich jedoch noch immer nicht wieder an.

Marcus neben mir grummelte unwirsch, ließ sich jedoch wieder in seinen Sessel sinken und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas und ein kurzer Seitenblick zeigte mir an seiner Miene deutlich, wie sehr ihn der Aufruhr mal wieder nervte. Er war gerne für das Geschäftliche in Irland zuständig, aber die Burg und ihre Bewohner nervten ihn zunehmend, das war mir bewusst.

„Ich – Draco – nein, Pansy braucht deine Hilfe, bitte“, schaffte er es am Ende des Satzes endlich, sich aufzuraffen und aufzublicken.

„Und warum bist du dann hier und nicht sie? Hat sie verlernt, für sich zu sprechen? Es kann wohl kaum so wichtig sein, wenn sie nicht selber kommt“, wiegelte ich kühl ab und wollte ihn rausschmeißen, denn ich ärgerte mich sehr, dass er Gellert unterbrochen hatte, als dieser hatte berichten wollen, was er tat „Warum bist du eigentlich schon da? Ist der Ball schon vorbei?“, fragte ich nun reichlich irritiert und musterte den Eindringling abfällig.

„Sie kann nicht, bitte, Draco, das ist ja das Problem. Der Ball läuft noch, aber… aber ihr Vater… sie wollen sie verheiraten, haben ihr einen Verlobten gesucht. Wir müssen sie da rausholen. Sie ist in Gefahr, sie will das nicht, das weiß ich“, bettelte er geradezu, einem Slytherin mehr als unwürdig.

„Wir starten keine hirnrissigen Rettungsaktionen, nur weil du meinst, dass wir das müssten!“, maulte Marcus nun schroff und verschränkte seine Arme vor der Brust, der Verlust von Chang, Moody und Apolline lag ihm noch immer Quer im Magen.

„Aber ich weiß, dass sie das will. Sie wird gegen ihren Willen festgehalten!“, klang er noch immer flehend und ein wenig panisch, weshalb ich ihn nicht richtig ernst nehmen konnte.

„Jetzt reiß dich mal zusammen, wir werden das in Ruhe angehen“, herrschte ich Theodore ungehalten an und konnte mir nicht vorstellen, wie Pansy sich verschachern lassen würde. Theo war eine sehr gute Alternative als Schwiegersohn, mit der ihre Eltern mehr als zufrieden sein konnten.

Diese ewigen „Ihr müsst XY retten!“-Jammereien von irgendwelchen Freunden, wie vor einiger Zeit McLaggen bei der Edgecombe, gingen mir gehörig auf die Nerven. Ich hatte kein Problem damit, wenn meine Leute jemanden retteten, der wirklich in Not war und Hilfe wollte, aber alles musste abgestimmt sein, bisher wussten wir noch nichts Genaues. Unnötig die Gefahr suchen sollten die VenTes wirklich nicht.

Spätestens seit dem Einsatz, bei dem Apolline gestorben war, waren Marcus und ich uns darin einig, weswegen die VenTes die Begleitflüge für Leute, die das Land verlassen wollten, auch aufgegeben hatten. Sie wollten unseren Schutz nicht, wenn sie uns verließen, also erhielten sie auch bei der Flucht keinen mehr, so einfach war das.

„Pansy hat dir also gesagt, dass man sie gefangen hält?“, ging ich kalkulierend auf Theo ein und dieser rang mit den Händen.

„Nein… sie sagte mir, sie kommt nicht mit in die Burg, sie muss mit nach Hause. Wir konnten doch nicht alleine reden… aber ich weiß, sie ist in Gefahr!“, wurde er eindringlicher in seiner Rede und vor allen zeichnete sich die Panik in seinen Augen ab, die er um seine Freundin hatte.

„Hm, folgt man der Logik bin auch ich wohl in Gefahr, schließlich hat mein Vater mich auch verlobt“, warf ich versucht kalt in den Raum und mein Gegenüber zuckte zusammen.

„Nein… natürlich nicht, aber… bitte Draco, ihr müsst sie da rausholen… bitte!“, ging es bettelnd weiter und mir riss der Geduldsfaden.

„Wir bereden das später“, deutete ich entschieden zur Tür und konnte verfolgen, wie der geknickte junge Mann hinaus schlurfte. Dass das Thema noch nicht beendet war, war logisch, jedoch ärgerte mich, dass auch Gellert nun sofort aufbrach und daher beschlich mich das Gefühl, etwas Bedeutendes nicht mitbekommen zu haben.

Dracos Sicht Ende

Hermiones Sicht

„Jungs“, wisperte ich amüsiert und starrte auf die Bescherung zu meinen Füßen.

Es war zehn Uhr am Morgen und ich hatte mit Lucius herrliche, aufregende und erholsame Stunden verbracht, in denen er mir bewiesen hatte, eben kein alter Mann zu sein. Mollys Worte schienen ihn mehr getroffen zu haben als er sich eingestehen wollte, wenn ich bedachte, wie bemüht er gewesen war, mir vor Augen zu führen, dass er nicht zum alten Eisen gehörte. Aber eines war klar, wenn Severus davon erfuhr, würde Lucius seines ewigen Spottes sicher sein.

„Wah.“, „Uhhh.“, „Wahhh, musst du uns so erschrecken?“, fuhren die Jungs aus ihrem komatösen Schlaf auf und unterbanden meine schönen Gedanken.

Sie sahen ziemlich mitgenommen aus, denn sie schliefen trotz der Kälte am Lagerfeuer, zwar dick eingemummelt in ihre Schlafsäcke, aber das war alles andere als gemütlich, oder gar bequem.

„Nennt ihr das Wache halten?“, fragte ich gutmütig und blickte in ihre unausgeschlafenen Gesichter. Wenngleich ich ihnen ihre kleine innige Feier von Herzen gönnte, machte ich mir trotzdem Sorgen, wenn sie sich derart sicher fühlten, denn dazu bestand leider absolut kein Grund.

„Wir… wir…“, nuschelte Harry undeutlich und suchte blind nach seiner verlorengegangenen Brille auf dem Waldboden herum.

„Wir haben Silvester gefeiert“, entgegnete Ron schuldbewusst und mein Blick ging zu den sich stapelnden leeren Flaschen. Ja, sie hatten eindeutig feucht fröhlich gefeiert, aber andererseits hatte ich mich auch mit Lucius amüsiert und das in einem sehr bequemen Bett. Ich war niemand, der den ersten Stein werfen durfte, oder gar konnte und es war zum Glück nichts passiert. Man musste nicht päpstlicher sein als der Papst.

„Ach verdammt, ich hab mir einen Nerv eingeklemmt“, jammerte Ron heldenhaft und massierte mit schmerzlich verzogenem Gesicht seinen Nacken.

„Ihr habt euch betrunken“, lag mein Blick wenig mitleidig auf ihnen. „Was erwartest du? Das blühende Leben?“, zuckten meine Mundwinkel aufgrund ihres Leides.

„Hast du einen Trank?“, bettelte Rons ohne Stolz und nur mit Hoffnung auf Rettung beseelt, woraufhin meine Lippen gut unterhalten weiter zuckten.

„Du warst bei Malfoy“, kam es trefflich von Harry, der endlich seine Brille gefunden hatte und mich mit zusammengekniffenen Augen ganz genau musterte.

„Wie kommst du denn darauf?“, erhob ich gespielt verwirrt meine Stimme und warf Ron eine Phiole im hohen Bogen zu, die er erstaunlich geschickt fing.

„Du leuchtest“, resümierte er grummelig und fuhr sich über sein stoppeliges Kinn.

„Ich leuchte?“, entfuhr es mir perplex und ich legte meine Hände aus einem Reflex heraus an meine Wangen.

„Ja, das tut sie wirklich“, wisperte Ron, mich auf einmal mit durchdringendem Blick musternd, dabei kam ich nicht gegen die unerwünschte Regung an, leicht rot anzulaufen. Eine unerwartete und eigentlich schon lange von mir unterdrückte Reaktion. Das war ja furchtbar. Anscheinend hatten sie nicht genug getrunken.

„Ihr seid unmöglich, ich mach Kaffee…“, verkündete ich daher wegwerfend, da mir ihre Blicke zu aufdringlich wurden. „Wir müssen reden“, rief ich noch über die Schulter und ließ das Lager der beiden hinter mir, stieg mit großen Schritten über sie, während die beiden einträchtig kicherten und lachten. Wenigstens konnten sie sich über mein angebliches Leuchten amüsieren, dachte ich noch bissig, unterdessen hantierte ich in der Küche herum.

„So, Schönste“, meinte eine Stimme in meinem Rücken und ich drehte mich langsam um. „Fertig?“, „Ja, wir stehen stramm“, salutierten Harry und Ron vor mir, weswegen ich umgehend grinste.

Ganz ehrlich, sofort assoziierte ich damit schmutzige Gedanken und wusste, dass ich von den beiden wirklich nichts stramm stehen sehen wollte, aber es war schön, zu erleben, dass Harry als auch Ron wieder derart locker miteinander umgingen und wieder guter Dinge waren. Seitdem Ron wieder zu uns zurückgefunden hatte und Harry nicht mehr alleine war, schien es ihm besser zu gehen. Es war für mich eine wichtige Erkenntnis, zu sehen, wie wichtig ihm Ron war. Er brauchte ihn und im Nachhinein beglückwünschte ich mich zu meiner damalig spontanen Entscheidung, Ron eine Chance gegeben und ihn mit ins Cottage geholt zu haben.

Ich alleine wäre Harry nicht genug gewesen, wobei das Schöne war, dass diese Erkenntnis mir nicht weh tat, sondern mich eher glücklich machte, da Ron wieder da war, um seinen Part einzunehmen und damit nicht alles auf meinen Schultern lastete.

„Setzt euch… ich war gestern auf einem Ball“, begann ich meinen Rapport und erntete doch nur sofortigen Spott.

„Uh, bei dir ja was ganz Neues“, amüsierte sich Ron und fuhr sich durch seine Haare. „Du besuchst öfter als andere Menschen Bälle…“, „Äh…“, meinte Harry ausdrucksstark wie eh und je, während ich ihnen ihre Tassen zuschob.

„Es wird noch besser, deine Eltern, Bill und Fleur, Charlie und die Twins waren auch da“, genoss ich die Verkündung dieser Neuigkeit, denn Ron spuckte seinen Kaffee malerisch wieder aus.

„Was?“, nuschelte er und selbst Harry sah mich skeptisch durch seine runden Brillengläser an.

„Ja, sie waren im Ministerium, auf dem Ball der Unantastbaren Achtundzwanzig.“ Die Jungs ersparten es sich, danach zu fragen, was das war. Sie sahen mich schlicht mit großen, ahnungslosen Augen an.

„Die spinnen echt, unantastbar? Uhhh…“, offenbarte Ron sein Unwissen.

„Was heißt das?“, zwang sich Harry, brav nachzufragen.

„Ein elitärer Club aus Reinblütern, von 28 um genau zu sein…“, pustete ich in die schwarze Brühe in meinen Händen und genoss es, sie aufzuklären. Das war etwas, was ich noch immer leidenschaftlich gerne tat.

„Und da waren Mum und Dad?“, würgte Ron peinlich berührt und lief nun selbst rot an, woraufhin ich verhalten schmunzelte, als ich begann, ihnen genau von dem Abend und den Gesprächen zu erzählen, die sich auf diesem Ball zugetragen hatten.

„Wow, eigenwillig.“, „Hätte ich nicht erwartet.“, „Wie abartig…“, „Und du warst als Muggelgeborene auch da? Ich werf mich echt weg.“, „Wie gut, dass Bill der Älteste ist und mir das auf ewig erspart bleibt“, ging es von den beiden mit Kommentaren hoch her.

„Das kannst du laut sagen, nach dem ersten Schock hab ich mich wirklich amüsiert, die Adjektive, die Percy benützt hat, waren zum Teil echt kreativ“, versank ich beinah in meinen Erinnerungen.

„Aber Molly schießt echt den Vogel ab, sagt zu Lucius Malfoy, dem Lucius Malfoy, alter Mann… und lebt noch“, brachen die Jungs in johlende Jubelrufe aus und ich kicherte selbst noch immer.

„Das ist nicht komisch“, unterdrückte ich wenig erfolgreich mein eigenes aus mir herausbrechendes Lachen und die Jungs grinsten sich verschwörerisch an.

„Hat er Mordgelüste… gegen Mum?“, wollte Ron noch besorgt wissen. Er kannte meinen Verlobten einfach zu gut.

„Oh, nein! Er hat mir bewiesen, dass er noch nicht alt ist“, entwich es mir versonnen.

„BÄH.“, „Igitt.“, „Schweig still.“, „Das will ich weder hören noch mir vorstellen, jetzt leuchtet sie schon wieder…“, „Ich fass es nicht, aber noch darüber reden, bäh“, hatte Harry tatsächlich seine Finger in die Ohren geschoben und Ron hielt sich seinen Mund zu. Der Schock, sich das vorzustellen, zeichnete ihre Züge. Wie schrecklich erwachsen und so schwieg ich und schenkte nach.

„Zu einem völlig anderen Thema, Neville hat nicht unrecht, dass er sich wegen Luna Sorgen macht.“, „Aber gefährlicher ist es, wenn er nicht die Füße stillhält.“, „Ich denke auch, wenn Draco sagt, sie ist sicher, dann ist sie das… ich vertraue ihm da“, nickte Harry zu meinen Worten, während wir uns abgewechselt hatten.

„Was sollen wir tun?“, fragte Ron und rieb nun mit seinen vernarbten Händen über seinen roten Stoppelbart.

„Wir gehen zu Lovegood! Er hat uns damals geholfen, indem er den Twins von den Heiligtümern erzählt hat. Wir müssen mit ihm reden und ihn überzeugen, daran zu glauben, dass auf Luna achtgegeben wird…“, verkündete Harry entschieden und schlug zur Unterstreichung seiner Ansicht auf den Tisch.

„Ohne ihn wüssten wir gar nicht, was das für ein Zeichen ist. Er sollte Hilfe bekommen“, gestand Ron ihm umgehend zu.

„Denkt ihr, das ist so eine gute Idee?“, wagte ich vorsichtig einzuwenden, als die Blicke der beiden zu mir herumfuhren.

„Er vergeht bestimmt vor Sorge und Luna würde auch alles für uns tun“, erklärte Harry mit Überzeugung und ja, es stimmte, bisher war Lovegood und seine Zeitung immer auf unserer Seite gewesen, von Luna als DA- und BL-Mitglied ganz zu schweigen.

„Hey, wir sollten es wirklich tun“, stimmte Ron ihm und nicht mir zu.

„Tja, dann auf nach Devon“, meinte ich schicksalsergeben und das war dann auch gesagt und getan.

Das Terrain war Ron nicht gänzlich unbekannt, wohnten doch die Weasleys, Diggorys und Fawcetts in der Nachbarschaft der Familie Lovegood, deren eindeutig magisches Haus auf einem kleinen Hügel thronte. Es war umgeben von einem eingezäunten, wildwuchernden Garten mit magischen Pflanzen und Bäumen, wie etwa Snargaluffs. Das eigenwillige Häuschen hatte die Form eines nicht ganz gleichmäßigen Zylinders. Eine sehr abstrakte Form, ähnlich der des Fuchsbaus, wobei Lunas Heim nicht ganz so schief daherkam.

„Und ich dachte der Fuchsbau ist eigen“, murmelte Harry und ich schmunzelte, da er anscheinend dieselben Gedanken hatte wie ich, während wir auf das handgemalte Schild starrten, das an der quietschenden, halbverrottenden Gartentür verkündete, wer hier residierte; die „Lovegoods“. Noch ein Schild erklärte, dass X. Lovegood, der Herausgeber des „Klitterer“, ebenfalls hier arbeitete und dass die Besucher sich von den „Lenkpflaumen“ fernhalten sollten.

„Was zur Hölle sind Lenkpflaumen?“, fragte Harry irritiert und besah sich die kargen Pflanzen, die uns trotz des Winters umgaben.

„Keinen Schimmer“, murmelte ich mit einem Blick auf die radieschenähnlichen, roten Früchte, die an Büschen wuchsen und dem Wetter zu trotzen schienen.

Ron ging schon hindurch und wir erklommen nach ihm die windschiefen und rutschigen Stufen des runden Baues, der von zwei alten, mit Raureif verzierten Bäumen flankiert wurde, die Mistelzweige trugen. Dabei wies auch hier ein Schild darauf hin, die Mistelzweige wiederum zu pflücken, leicht verwirrend.

Nach einem Blick zu uns betätigte Ron den Türklopfer, der ein solider, eiserner Adler war. Anscheinend war Luna nicht die einzige Ravenclaw in der Familie!

Wir warteten unsicher, was auf uns zukommen würde, bis die Tür nur nach Sekunden aufgerissen wurde und wir einem anderen Mann gegenüberstanden als damals im Sommer bei der Hochzeit von Fleur und Bill. Damals hatte er gepflegt und aufgeräumt gewirkt, jetzt hatte er struppig verfilztes und ungewaschenes Haar. Er trug Hausschuhe, eine gelbliche Schlabberhose und eine wild geflickte Strickjacke. Alles in allem wirkte er sehr heruntergekommen und ungepflegt.

„Ja?“, fragte er gestört wirkend, richtiggehend aggressiv, bevor er bei unserem Anblick große Augen machte, während er uns drei nacheinander musterte. „Oh… ihr… hier?“, wisperte er sprachlos und starrte wie hypnotisiert auf Harrys Stirn und seine Blitznarbe.

„Hallo, Mr. Lovegood, schön Sie wiederzusehen. Dürfen wir reinkommen?“, kam es forsch von Harry. „Ich bin Harry Potter. Wir kennen uns von der Hochzeit und über Luna“, meinte er weiterhin betont fröhlich, während Lovegood völlig abwesend erschien.

„Was?“, stieß der käsig gewordene Lovegood erschrocken aus. „Ich… ich bin mir nicht sicher, ob das ratsam ist“, flüsterte er eher zu sich selbst als zu uns. „Ein ziemlicher… Schreck… ich… meine Güte… ich… ich fürchte, ich glaube nicht, dass ich…“, stotterte er unzusammenhängend und ich runzelte die Stirn.

„Es dauert nicht lange“, sagte Harry bittend. „Wir möchten nur kurz mit Ihnen reden“, insistierte er weiter und Lovegood nickte wie ferngesteuert.

„Also, gut, schön. Kommen sie rein, aber flott!“, befahl er auf einmal entschieden mit harter Stimme, dabei fiel mir natürlich auf, dass er uns sehr widerwillig eintreten ließ und schlug die Tür auch schon geräuschvoll hinter uns zu, kaum dass wir die Schwelle hinter uns gelassen hatten.

„Äh… ich… wir… wir wollen…“, stotterte nun Harry, der etwas überfordert wirkte, aber mir ging es ähnlich.

„Ja… ja willkommen“, rief er auf einmal überschwänglich nach einem unwohlen Blick untereinander aufgrund der komischen und so sonderbaren Art wie er sich benahm. Verstohlen sahen wir uns um, das war also Lunas Heim.

Rasch führte er uns durch die kreisrunde, farbenfroh bemalte Küche, die das gesamte Erdgeschoss einnahm. Rund wie außen war das Haus auch innen. Die Küchenzeile mit ihren Schränken schmiegte sich im Bogen an die gewölbte Wand. Fast meinte man, man befände sich wieder im Garten, denn alles in der Küche war über und über in leuchtenden Farben bemalt. Da tummelten sich farbenprächtige Vögel, Insekten und Blumen aller Art auf grünen Büschen, Bäumen und Zweigen und ließen teilweise kein Stück der einstmals weißen Wand durchscheinen, während sie sich bewegten. Magie war hier schon immer wieder etwas Herrliches, aber das Chaos darum herum passte nicht hierher.

„Mr. Lovegood.“, „Xenophilius?“, „Geht es Ihnen wirklich gut?“, fragten wir drei besorgt nach, da er irgendwie gestresst erschien. Er ging ständig vor und zurück, als wisse er nicht, wo er hin wollte.

„Was? Ja, ja natürlich…“, sah er sich hektisch um, dabei musterte er Harry immer wieder mit einem verängstigten und nervösen Seitenblick. „Folgen Sie mir nach oben!“, forderte er plötzlich entschieden und wir folgten in Ermangelung einer Idee mit zuckenden Schultern.

Es war traurig, zu erleben, was der Verlust der Tochter mit dem armen Mann anrichtete, während er uns die mittige Wendeltreppe hinauf ins Wohn- und Arbeitszimmer lotste. Hier war alles durch viel zu viele Möbel überfüllt. Überall standen und lagen verstreute Dinge, selbstgebastelte Modelle und Konstruktionen von Tieren, aber es war auch alles bedeckt von Büchern, Gerümpel und Papieren, welche auf den Sitzmöbeln und einem Tisch in einem einzigen Chaos herumlagen. Von diesem Raum führte im hinteren, runden Teil noch eine zweite Wendeltreppe hinauf. Der Blickfang war allerdings die mittige Wendeltreppe. In dem dort herrschenden Chaos warf er zuerst ein Tuch über die veraltete, hölzerne Vervielfältigungsmaschine, die eine Druckerpresse war und die den Klitterer lautstark vor sich hin druckte.

„Was… was wollt ihr hier?“, wisperte Lovegood nun zu uns, während er versuchte, Sitzmöglichkeiten unter dem Chaos zu befreien und diese richtiggehend freischaufelte.

„Mit Ihnen reden“, erklärte Harry energisch und half ihm dabei, von einem Stuhl die ganzen Sachen herunter zu werfen. Das alles war eine sehr peinliche Situation, in der Ron verloren im Raum stand und ich mich umsah.

„Was wollt ihr reden? Warum seid ihr wirklich hier?“, fragte der Mann misstrauisch und seine blauen Augen nahmen uns schneidend scharf ins Visier, als ich ihn ertappt ansah und versuchte, unschuldig zu lächeln. Ein Versuch der misslang, so skeptisch wie mich der Mann gerade musterte.

„Warum? Weil Sie uns damals geholfen haben“, bot Harry sehr wacker an, als er sich entschlossen setzte und Ron und ich jetzt beinah schon verzweifelt nach einer Möglichkeit suchten, ebenfalls Platz zu nehmen.

„Wie meinen, wegen der Artikel?“, zeigte sich Lovegood verwirrt. Er konnte schließlich nicht ahnen, wie sehr er uns damals geholfen hatte und schmiss nun einen Haufen von Kleidung von einem vergrabenen Sofa.

„Mit der Erkenntnis der Heiligtümer des Todes“, offenbarte Harry aufrichtig und auf einmal nickte Lovegood eifrig und ruckte hoch.

„Ach, die Weasley-Twins, die damals da waren?“, präzisierte er fragend und zog überlegend die Stirn kraus und wir drei nickten nur einhellig, während nun Ron brav über den Haufen stieg und sich auf die Couch setzte, während wir alle schwiegen und uns unbehaglich ansahen.

Das verlief alles sehr sonderbar und ungemütlich, beinah mutete es schon unheimlich an!

„Sie müssen Ihre Suche nach Ihrer Tochter einstellen“, platzte es nach einer peinlichen Stille aus Harry heraus und Lovegood erstarrte, nachdem Lunas Name gefallen war. Xenophilius Lovegood kämpfte schwer mit sich und seinen brodelnden Emotionen.

„Ihr wisst von ihr?“, hauchte er fassungslos und rang die Hände sichtbar aufgelöst.

„Jaaaa“, meinte wir dreistimmig mit Vorsicht in der Tonlage, als er seine stechend blauen Augen aufriss und uns mit feurigem Blick musterte.

„Wo ist sie?“, schrie er beinah aggressiv und seine wirren Haare flogen ihm um den Kopf, woraufhin ich etwas zurückwich.

„Sir, das ist… schwierig…“, wollte ich einwenden, da wir diese Frage auch nicht beantworten konnten.

„Sagt es mir“, ging er plötzlich Harry aggressiv an und umfasste seine Schultern, schüttelte ihn richtiggehend, dass seine Zähne klapperten.

„Sir, lassen Sie mich los“, kämpfte Harry mit dem besorgten Vater, während Ron und ich uns noch zurückhielten, aber eindeutige Blicke tauschten. Das lief alles andere als erhofft.

„Ihr geht es gut, das ist doch das Wichtigste!“, brüllte Ron über das entstehende Chaos hinweg und wollte Harry schon zu Hilfe eilen, aber Harry winkte trotz seiner misslichen Lage ab. Lovegood wirkte weniger gefährlich als viel mehr gebrochen.

„Ich will sie wiederhaben“, fuhr Lovegood aufgebracht herum und ließ von Harry ab, als er jämmerlich schniefend weinte und mir der Atem stockte.

„Wenn Sie sich ruhig und unauffällig verhalten, werden Sie sie wohlbehalten wiedersehen“, entgegnete Harry besonnen und rieb sich seine Oberarme, während ich bei meiner Musterung der Wohnung an einem Gegenstand hängen geblieben war, da er mir einen gehörigen Schock einjagte.

„Um Merlins Willen, Mr. Lovegood“, entfuhr es mir erschrocken. „Das da ist ein Erumpenthorn an der Wand“, deutete ich erregt auf das riesige, graue, gewundene Horn und verfluchte unsere bescheuerte Idee, dem Mann helfen zu wollen. Wir befanden uns in unmittelbarer Gefahr in die Luft zu fliegen.

„Hö? Was ist ein Erumpenthorn?", fragten Ron und Harry unisono und folgten der Richtungsweisung meines Fingers und ich rollte mit den Augen.

„Nein“, winkte Lovegood müde ab. „Das ist das ungefährliche Horn eines Schrumpfhörnigen Schnarchkacklers und ich habe es als diesjährige Weihnachtsüberraschung für Luna erworben“, kam es zum Ende hin verschnupft von Lovegood, dabei zeigte er sich ziemlich überzeugt und ich rollte schon wieder mit den Augen, so ein Idiot. Das war nicht Unwissen was er vortrug, das war vorsätzlicher Schwachsinn.

„Unfug, das ist ein Erumpent!“, schnarrte ich in bester Severus-Manier los. „Es ist leicht mit einem gewöhnlichen Nashorn zu verwechseln. Es gehört zu den verkäuflichen Gütern der Klasse B und es ist extrem gefährlich, so was im Haus zu haben ist mörderisch!“, fuhr ich dem Mann wütend über den Mund. „Dieses Horn enthält ein hochexplosives Sekret. Es kann bei der kleinsten Berührung explodieren“, hielt ich dem verrückten Mann seinen Irrtum unwirsch vor, während er den Kopf schüttelte.

Ich war es wahrlich nicht gewöhnt, dass man mir widersprach. Das wagten die Wenigsten, vor allem wenn ich wirklich absolut im Recht war und dieser Typ da völlig im Unrecht und hier ging es um keine Lappalie, das war eine tickende Zeitbombe da an der Wand.

„Unfug, Mädchen! Unfug…“, entgegnete er frech und ich fühlte es in mir brodeln und musste meine Hände zu Fäusten ballen, um ruhig zu bleiben, während er mit schrecklicher Arroganz auf seinen falschen Standpunkt beharrte.

„Woher weißt du, dass das ein Erumpenthorn ist?“, fragt Ron irritiert und ging neugierig näher an das Horn heran.

„Fass das ja nicht an!“, rief ich hektisch und meine Freunde waren so nett, sofort auf mich zu hören, dabei nahm er anscheinend meine Warnung doch ernst.

„Wenn Hermione sagt, es ist so ein Ding, dann ist es so ein Ding“, meinte Harry zu Lovegood und zog die Schultern hoch, Ron hingegen wich vorsorglich noch weiter zurück und hinterfragte mich und mein Wissen nicht.

„Mr. Lovegood, Sie müssen das sofort entfernen! Wissen Sie denn nicht, dass es bei der leichtesten Berührung explodiert?“, forderte ich entschieden und mit Nachdruck, jedoch musterte mich der Mann da mit einem von Abscheu erfüllten Blick und ich verstummte.

„Der Schrumpfhörnige Schnarchkackler“, sagte Mr. Lovegood unglaublich überheblich, „ist ein scheues und höchst magisches Geschöpf und sein Horn ist ungefährlich…“, gingen mir bei seinen anmaßenden Worten der Mund auf, als er plötzlich abbrach und sich zu Harry wandte. Er wagte es, mir den Rücken zuzukehren. „Nun, Mr. Potter, warum sind Sie und Ihre schrecklich besserwisserische Freundin wirklich zu mir gekommen?“, stockte mir der Atem bei seinen unglaublich dreisten und mich abwertenden Worten, als ich hinter mir Rons unterdrücktes Lachen vernehmen konnte, der die Frechheit besaß, zu glucksen.

Was zur Hölle fiel Lovegood ein? Mich als besserwisserisch zu deklarieren? Okay, ich war es nicht gewohnt, oder nicht mehr gewohnt, derart von oben herab behandelt zu werden und kämpfte meine Wut mit eiserner Disziplin nieder, während Harry das Ruder übernahm und ich besorgt zu dem Horn schielte.

„Sie brauchen Hilfe!“, sagte Harry auf seinem Mitgefühl beharrend, während Lovegood uns mit einem sonderbaren Blick maß. „Wir bieten Hilfe. Sie helfen uns die ganze Zeit, indem Sie für unsere Sache schreiben und eintreten. Luna hat unsere Loyalität mehr als verdient!“, würgte ich beinah an Harrys pathetischen Worten.

Luna ja, aber dieser Mann hier? Der war mir mit einem Schlag entsetzlich unsympathisch geworden und ich wollte hier nur noch weg und raus, sollte er doch mit seinem Horn alleine in die Luft fliegen, aber ohne uns.
„Ah, Hilfe? Ist das hilfreich? Es ist sehr gefährlich, Harry Potter in diesen Zeiten überhaupt ins Haus zu lassen“, sagte Mr. Lovegood auf einmal mit leiser Stimme ziemlich verängstigt. Seine Stimmungsschwankungen waren besorgniserregend.
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Kapitel 591-592 Empty
BeitragThema: 592. Xenophilius Lovegood   Kapitel 591-592 EmptyMi Apr 26, 2017 2:14 am

592. Kapitel Xenophilius Lovegood

„Sind Sie nicht derjenige, der ständig allen sagt, dass es ihre erste Pflicht sei, Harry zu helfen?“, fragte Ron daraufhin genervt und trat näher zu Harry und Lovegood, als der Angesprochene sichtbar unwohl zusammenzuckte.

„Ja, diese Meinung habe ich zum Ausdruck gebracht. Das ist richtig“, nickte er aufgewühlt und nachdrücklich und kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen und es flackerte in seinem unsteten Blick, währenddessen entging mir die Vergangenheitsform seiner Aussage nicht.

„Gilt das für alle, bloß nicht für Sie selbst?“, schoss Ron jetzt wütend werdend nach, denn plötzlich kippte die sonderbare Stimmung endgültig, ein Umstand, den auch Lovegood zu bemerken schien. Auf einmal sah er gehetzt zu uns und hob begütigend die Hände.

„Ich… ich habe eine Plimpys-Suppe gemacht“, meinte er völlig aus dem Nichts mit zittriger Stimme und floh beinah vor uns zur Treppe. „Die bringe ich uns jetzt…“, rief er bebend aus und flog, bevor wir etwas sagen konnten, die große Wendeltreppe hinunter. Er schien beinah vor uns zu flüchten und wir drei sahen uns, verdattert über diesen Abgang, an.

„Der ist noch komischer als bei der Hochzeit.“, „Seltsamer Kautz.“, „Verrückter Vogel.“, „Beinah ist er unheimlich.“, „Ja, sehr sonderbar, wie er sich verhält“, meinten wir drei einstimmig und blickten uns unwohl um. Das lief anders als erwartet.

„Was für ein feiger Wicht!“, schimpfte Ron noch immer verärgert und vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. „Luna ist so ganz anders. Sie hat viel mehr Mumm in den Knochen wie er! Der tut ja so, als ob er uns gar nicht kennt!“, würgte Ron an der Tatsache, dass dieser Besuch sehr eigen ablief und wir und unser Auftauchen nicht gewürdigt wurden.

„Ich habe auch nicht gedacht, dass er sich freut, uns zu sehen, schließlich bin ich wohl schuld an dem Schlamassel und er ist ihr Vater, aber etwas erfreuter über unsere Hilfe könnte er schon sein“, sagte Harry ernüchtert und schaute mit schmal verzogenen Lippen aus dem Fenster.

„Plimpys?“, kam es zusammenhangslos von Ron. „Die kann man doch gar nicht essen, die sind ekelig“, stieß er angewidert aus und schüttelte seinen Kopf. „Der Typ ist nicht ganz dicht“, murrte er vor sich hin und trat gegen die Couch, dabei gab ich Ron von Herzen Recht.

„Wie meinen?“, fragte Harry überfordert und ich setzte zu einer Antwort an, so wie man es von mir gewohnt war:

„Plimpys, das ist ein magischer kugelrunder Fisch. Dieser bewegt sich auf zwei langen, dünnen Beinchen mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, was ihm ein ulkiges Aussehen verleiht. Dass man die kochen und essen kann möchte ich ebenfalls bezweifeln.“ Ron grinste versonnen zu mir und ich mochte wetten, dass er gerade an das Horn und eine Unterrichtsstunde dachte.

„Würg“, verzog Harry sein Gesicht und wandte den Blick ab, sah sich in dem Haus um. „Wo geht es denn da hin?“, fragte Harry plötzlich interessiert und folgte seiner altbekannten Neugierde und erklomm ohne zu warten die erste, die vordere, der beiden Wendeltreppen.

„Harry, bleib hier“, rief ich gepresst und rollte mit den Augen. Das wurde immer komischer, jetzt Harry auf Entdeckungsreise, das weckte ungute Erinnerungen in mir. „Wir sollten eher abhauen“, gab ich kund, wurde aber nicht erhört.

„Hammerhart, ihr solltet hochkommen“, rief er aufgeregt runter und Ron sah mich schulterzuckend an, machte sich auf den Weg und ich folgte vor mich hin schimpfend.

„Wenn er zurückkommt… ich denke nicht, dass er begeistert ist, dass ihr schnüffelt“, warnte ich missmutig und nahm mir vor, zukünftig mehr auf mein Bauchgefühl zu hören. Godric‘s Hollow war eine Katastrophe gewesen und das hier schien sich ähnlich gut zu entwickeln.

„Voll krass, Schönste, das solltest du sehen“, meinte nun auch Ron und ich gab stöhnend klein bei und erklomm die steilen Stufen und stockte.

„Wow“, entfuhr es mir ebenfalls erstaunt und überrascht, während mir auffiel, dass Harry neben Lunas Bett stand und versonnen ein Kinderfoto von ihr betrachtete, auf dem sie ihre Mutter umarmte. Ein beinah wehmütiger Zug lag dabei auf seinem Antlitz und ich zwang mich, ihn in diesem Moment nicht zu stören, sondern meine Aufmerksamkeit auf den Raum zu lenken.

Das hier im zweiten Obergeschoss war ganz eindeutig Lunas Zimmer, anders als die anderen Räume war es sehr ordentlich und aufgeräumt, wenngleich etwas angestaubt, jedoch zogen sich in aufwendigem Stil über die ganze Zimmerdecke hinweg die Portraits von Harry, Neville, Ginny, Ron und mir. Sie waren gemalt und extrem gut getroffen. Diese sehr schön gemalten Portraits waren mit einer golden gemalten Wortkette "FREUNDE" verbunden und ich fragte mich verwundert, wie ihr Vater nur so sonderbar sein konnte, während Luna so ein besonderer Mensch war und plötzlich kam ich mir schäbig vor, wegen dem, was ich vorhin über ihren Vater gedacht hatte.

„Sie kann malen.“, „Und das sehr gut sogar.“, „Beeindruckend.“, „Ja, richtig künstlerisch“, kam es beeindruckt von uns allen, während wir uns in ihrem Zimmer umsahen und ihre uns bisher unbekannte Gabe würdigten. Während ich mir vorstellte, wie es war, unter diesem selbstgemalten Bild zu schlafen!

„Ihr scheint Neville echt nahe gegangen zu sein“, meinte Ron betretenen und bestaunte noch immer die Malerei und schien gerührt, sich selbst als Gemälde zu betrachten, als er näher trat.

„Schade, dass er sich diese Bissgurke Hannah auserwählt hat“, hielt ich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg, woraufhin Harry kicherte und mich in Versuchung führte, ihm die Zunge rauszustrecken.

„Die magst du echt nicht, oder Schönste?“, fiel auch nun Ron gut unterhalten mit ein und gluckste vergnügt.

„Nein, naja… sie hat es nicht leicht, aber sie ist so verbittert und Neville hat es mit seinen Eltern auch so schwer. Die zwei ziehen sich meiner Meinung nach halt runter. Leichtigkeit, wie Luna sie verspricht, die hätte ihm echt besser getan!“, ließ ich die Jungs an meinen Gedanken teilhaben und konnte mich nicht von dem Gemälde abwenden.

Wir fünf wirkten alle so jung, so unschuldig und so absolut fröhlich, dass es mir wie aus einem anderen Leben vorkam, aber wir waren lebensecht getroffen. Wir waren hier eindeutig noch Kinder und nichts deutete darauf hin, zu was wir in der Zwischenzeit geworden waren. Wie die Zeit verging und wie das Schicksal uns prägte.

„Wo die Liebe hinfällt“, meinte Harry schnöde und Ron jaulte verblödet auf, da sie Faxen machten und auf mich deuteten und da war es soweit, ich streckte den beiden Jungs die Zunge raus, da sie diese Aussage sehr zweideutig gemeint hatten und ihre Blicke sagten, dass sie damit eher mich meinten als Neville.

Sie wollten mir sagen, dass vielleicht Draco besser für mich gewesen wäre, besser als Lucius, aber das man an den augenblicklichen Tatsachen nichts ändern konnte, dass es anders war. Und ja, sie hatten ja Recht, manchmal kam man nicht dagegen an.

„Kommt, ich höre ihn“, unterbrach ich ihren Heiterkeitsausbruch erschrocken und eilig stolperten wir die Treppe hinab und versuchten, unschuldig auszusehen, als sein Kopf auf der anderen Wendeltreppe erschien.

„Entschuldigung, sie muss nochmal aufkochen, es dauert auch nicht lange“, meinte er mit einem breiten, leicht irre wirkenden Grinsen, das mich erneut beunruhigte.

„Wir haben eh keinen Hunger“, eilte sich Harry zu verkünden.

„Wir sollten gehen“, warf ich ein.

„Wartet… möchtet ihr einen Spulenwurzeltee?“, schoss es aus Lovegood heraus und eilig kam er auf uns zu. „Warum wolltet ihr damals das wegen der Heiligtümer des Todes von mir wissen? Ihr habt die Weasley Twins gesandt? Was war der Grund?“, fragte er nun aufgeregt und Harry verengte die Augen zu Schlitzen.

„Dumbledore war fasziniert davon“, zögerte Harry, antwortete aber willig, als mir auffiel, dass Lovegood aus dem Fenster sah und sein Gegenüber gar nicht beachtete.

„Fasziniert? Das ist interessant“, murmelte Lovegood selbstvergessen und wandte nur langsam den Blick ab. „Nur wenige Leute glauben daran. Einer Legende nach sind die Heiligtümer vom Tod selbst geschaffen worden und wer in den Besitz aller Drei gelangt, wird als Gebieter des Todes oder auch Master of Death mächtiger als der Tod selbst sein!“, wisperte der Mann entrückt und berührte das Medaillon um seinen Hals, dasselbe, das er damals auf der Hochzeit getragen hatte, spielte damit nervös herum und sah schon wieder aus dem Fenster.

„Das sind doch mal Aussichten, wenn man die Heiligtümer vereint, ist man der Gebieter des Todes!“, blickte Ron eindringlich zu Harry und mir.

Dabei sagte sein Blick alles und mir ging es ähnlich. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. Ich ein Seelensammler, ein SoulGatherer, Harry alsbald der Master of Death, irgendwie war das gruselig, sollte das tatsächlich so eintreten und ich war so dankbar, dass ich den Stab bei Albus in seinem Grab belassen hatte.

„Wir müssen gehen“, mahnte ich leise, woraufhin der aus dem Fenster starrende Lovegood sich ruckartig erhob.

„Sie bleiben bis zum Abendessen“, schoss es scharf aus ihm heraus und wir starrten ihn verdattert ob seiner rüden Art an, was er zu bemerken schien, da er mehr als sonderbar und künstlich zu lachen begann, um dann plötzlich wieder ernst zu werden.

„Bitte! Leisten sie mir bitte Gesellschaft!“, bat er jetzt eindringlich und bevor wir etwas sagen konnten, rannte er die Treppe eilig hinunter und wir blieben wieder allein zurück.

„Was?“, „War das?“, meinten die Jungs und ich zuckte die Schultern, abrupte Verrücktheit? Vielleicht war Lovegood vollends übergeschnappt.

Zusammen gingen wir als Einheit zur der Wendeltreppe, wo von unten lautstarkes Geschirrklappern zu vernehmen war, da er in der Küche die Vorbereitung des Essens vornahm.

„Wir gehen“, schrie Harry nach unten, „Wir wollten Ihnen nur sagen, dass Sie Ruhe bewahren sollen. Luna wird nichts passieren“, erklärte Harry laut, als Lovegood rasant wiederkam und die Treppe blockierte.

„Aber so bleiben sie doch noch“, meinte Lovegood salbungsvoll, der genau in dem Moment mit einem Tablett voller Geschirr bewaffnet die Stufen erklomm und sich immer höher hoch schob. Er näherte sich uns und trieb uns mit dem randvollen Tablett wieder in den Raum hinein.

„Hören Sie, Xenophilius“, kam es regelrecht beschwörend von Harry, als er sich um den Mann bemühte, der mich schreckliche Nerven kostete.

Als ich dessen schweifenden und immer wieder suchenden Blicken aus dem Fenster gewahr wurde, sahen Ron und ich uns sofort unwohl an. Irgendetwas ging da vor und das gefiel uns nicht.

„Wir gehen jetzt“, bestimmte Harry. „Wir müssen los.“

„Snatcher“, murrte ich einer Eingebung folgend düster und eilte zu einem der Fenster, sah nun ebenfalls suchend hinaus, jedoch sah ich noch nichts, aber das Gefühl, dass wir in einer Falle saßen, nahm zu.

Die Geschehnisse überschlugen sich auf einmal. Noch bevor ich weiter reagieren konnte krachten mit lautem Getöse die Suppenschalen und Löffel auf den Boden und ich wirbelte herum. Scherben verteilten sich und die widerlich riechende Suppe lief zähflüssig über den mit allen möglichen Utensilien bedeckten Holzfußboden. Sofort realisierte ich, dass Ron seinen Stab in der Hand hielt, aber auch Harry und Lovegood standen mit ihren gezückten Zauberstäben im Raum und bedrohten sich alle gegenseitig.

„Was soll der Scheiß?“, brüllte Harry wütend los und seine Macht ballte sich bedrohlich wie ein düsterer Nebel um ihn.

Mr. Lovegood zitterte und er biss sich auf die Lippen, dabei sah er völlig zerknirscht und irgendwie überdreht aus.

„Ihr müsst das verstehen!“, rief er bettelnd. „So… so geben sie mir Luna wieder, sie wurde gefangengenommen von den DeathEatern! Sie… sie haben mir meine Luna weggenommen!“, schluchzte er nun jämmerlich, aber mit einer entschlossenen Grimasse. „Wegen der Sachen, die ich geschrieben habe. Die haben mir meine Luna genommen und ich weiß nicht, wo sie ist und was sie ihr angetan haben… Ich bekomme sie vielleicht zurück, wenn ich… ihnen… Harry, Harry Potter gebe?!“, lag ein hoffnungsvolles Flehen in seinen Ausflüchten, sein verräterisches Handeln zu rechtfertigen.

„Kann man so naiv sein?“, wisperte Ron betroffen über so viel Blödheit, dabei war sein Gesicht leuchtend rot angelaufen und ein Ausdruck von Verachtung stand in seiner harten Miene geschrieben, als er sein Urteil über den Mann traf.

„Vergessen Sie´s“, sagte Harry schließlich. „Wir gehen!“

Mit ausgebreiteten Armen stellte sich uns Mr. Lovegood beinah schon tragisch komisch und irre theatralisch in den Weg. Bis jetzt hatte ich nicht mal den Stab gezogen, da mir dieser Mann absolut nicht gefährlich werden konnte.

„NEIN! ICH LASSE SIE NICHT GEHEN! ICH MUSS SIE RETTEN!“, brüllte er so übertrieben heroisch, dass meine Lippen gemein zuckten und ich konnte ihn nur noch für sein schlechtes Schauspiel geringschätzen.

„Zwingen Sie uns nicht, Ihnen wehzutun, Mr. Lovegood!“, entgegnete Harry eisig, währenddessen wurde seine Stimme immer leiser und das war bei weitem drohender als das, was Lovegood, der zappelnd mit seinem Zauberstab herumfuchtelte, aufführte.

„Wir haben keine Zeit“, wurde ich laut, da ich aus dem Augenwinkel zwei schwarze Gestalten auf Besen nah, zu nah an einem Fenster vorbeifliegen sah.

Sie waren da!

„Welche Typen sind das?“, fragte mich Ron schneidend und wich vom Fenster zurück, damit ihn niemand bemerkte. Er war sofort bereit, zu kämpfen. Alles an seiner Haltung sprach davon und nichts deutete auf Furcht hin, oder den Reflex zur Flucht.

„Habe ich Adleraugen?“, fragte ich gereizt zurück, während ich stolz darauf war, wie abgeklärt und kühl Harry und Ron die brenzlige Situation meisterten.

„Stupor“, schleuderte uns Lovegood in dem Moment einen zittrigen Fluch sichtbar mit dem Mut der Verzweiflung entgegen.

Ron erschuf schon aus einem Reflex heraus ein Schutzschild, sodass uns der Fluch nicht mehr traf, jedoch von dem hell aufleuchtenden Schild abgeleitet wurde und ab da ging es rasant drunter und drüber.

„Achtung“, schrie ich noch spitz, da ich bemerkte, dass der Strahl unglücklicherweise genau zum Horn flog.

Harry reagierte reflexartig. Er schubste Ron geistesgegenwärtig von dem Horn und der Wand weg und warf sich danach mit einem todesmutigen Sprung auf mich und ging mit mir zusammen zu Boden, als der Zauber auch schon donnernd in das Horn einschlug. Es gab umgehend eine kolossale und gewaltige Explosion, die das gesamte Haus erbeben ließ. Ich sah noch aus den Augenwinkeln, wie Lunas Vater bei seiner Druckerpresse stand und die hintere Wendeltreppe hinunterfiel, als Blätter, Bücher, Steine, Scherben und Staub wie Geschosse durch die Gegend flogen. Die Welle der Detonation drückte mir die Luft aus den Lungen, vor allem da Harry nun auch noch mit zusätzlicher Kraft auf mich gedrückt wurde, sodass ich aufgrund des Sauerstoffmangels kurz Sterne sah.

Danach war die einsetzende Stille in meinen tauben Ohren beängstigend. Unterdessen fühlte ich, wie Dreck, Schutt und Staub auf uns hinab rieselte und uns zudeckten und unter sich begruben. Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte, an Harrys Schulter vorbeizusehen, denn ich dachte, weit entfernt Ron irgendetwas rufen zu hören, als das Piepsen in meinen Ohren einsetzte. Doch ich sah nichts, alles was ich wahrnahm war, dass alles um uns herum dunkel war.

„Alles… alles gut?“, fragte Harry hustend und ich hörte noch immer nicht richtig, selbst wenn man bedachte, dass sein Mund genau an meinem Ohr lag und er versuchte, sich auf mir zu rühren, was ihm misslang, da er auf mir lag wie eine zweite Haut.

„Mir ist nichts passiert“, keuchte ich ebenfalls hustend, während Ron damit anfing, uns hektisch aus dem Schutthaufen, unter dem wir begraben worden waren, frei zu wühlen.

Nach und nach kam wieder Licht, das mich unangenehm blendete, aber wenigstens konnte ich jetzt wieder etwas sehen. Wobei es besser gewesen wäre, wenn ich mich nicht umgesehen und nicht bemerkt hätte, dass da ein Holzbalken lag, der nur knapp, aber wirklich haarscharf unsere beiden Köpfe verfehlt hatte und ich wurde übergangslos wütend.

Wütend auf diesen blöden Idioten, der uns verraten hatte!

Aber noch wütender wurde ich aufgrund der Warnung wegen des Horns. Hierbei hatte ich doch recht behalten und er eben nicht.

Jetzt war es offiziell: Ich mochte ihn nicht!

„Was für ein Glück, dass ich nicht verschüttet wurde“, meinte Ron schnaufend, da er sowohl magisch als auch per Hand versuchte, uns schnell zu befreien und ich gab ihm Recht. Als er Harry von mir runter gezogen hatte, atmete ich gierig die Luft in meine Lungen.

„Wow“, kommentierte Harry sichtbar bleich und betrachtete die Ruine, die ehemals ein Heim gewesen war, während mir nun Ron seine Hand reichte und mich mit einem beherzten Ruck auf die Beine zog. Ich versuchte, den piepsigen Schwindel in meinen Ohren und meinem Schädel zu ignorieren.

„Wo ist er hin verschwunden?“, wollte Harry mit zornig tiefer Stimme wissen und fuhr sich über die Stirn, die blutete, da er eine Platzwunde davongetragen hatte.

Während ich registrierte, wie verdreckt, verschrammt und blutig wir alle drei von der Explosion waren, legte ich jedoch sofort meinen Zeigefinger an meine Lippen, um ihm zu bedeuten, leise zu sein und krabbelte vorsichtig über den unwegsamen Boden zu einem kleinen Loch, das aufklaffte, um hinunter in die Küche zu blicken und das Terrain zu sondieren und sah den Besitzer des Hauses mitgenommen am Ende der Treppe liegen.

Es lag ein zerknittertes Papier in meinem Blickfeld und ich zog das dünne Heft, das der Klitterer war, weg, hob es an und sah mich auf der Titelseite mit Harrys Gesicht konfrontiert, mit der Aufforderung, ihn als den Unerwünschten Nr. 1 zu fassen.

Ich drehte mich um und wedelte mit dem Magazin zu den Jungs, woraufhin Harry das Heft wortlos zu sich schweben ließ.

„Tja, da hat der Klitterer wohl eine Kehrtwende gemacht“, murrte Ron zornbebend und ich fragte mich, was wir erwartet hatten.

Wir waren trotz allem doch noch erschreckend naiv an die Sache herangegangen. Seine Tochter war eine Gefangene. Natürlich wechselte er das Lager und verwarf seine Ansichten, aufgrund seiner Liebe zu seiner Tochter, nichts ging gewöhnlich darüber. Dennoch mochte ich ihn nicht!

Mein Mitgefühl und Verständnis meldeten sich bei ihm nicht, wie ich überrascht feststellte!

Die Eingangstür knallte plötzlich ein Stockwerk tiefer von einem Bombarda getroffen auf und segelte aus den Angeln, während ich weiterhin durch das Loch linste, indes konnte ich verfolgen, wie Selwyn und Travers das Haus betraten und Lovegood versuchte, hektisch auf die Beine zu kommen.

Was machte mein Mann Selwyn hier?

„Sag mal Xeno… wolltest du uns eine Falle stellen?“, schrie Travers laut seine Wut hinaus. Anscheinend traute er Lovegood kein Stück. „Crucio“, brüllte Travers daraufhin auch schon, der Dracos Mann war, und folterte fröhlich drauf los.

Aber ich vollzog seine Schlussfolgerung nach. Verständlich, eine solche Explosion kurz bevor DeathEater das Haus betraten wirkte verdächtig. Ich an ihrer Stelle hätte mit ähnlicher Skepsis reagiert.

„Ahhhh“, kreischte Lovegood von Schmerzen erfüllt los und brüllte nun seinerseits seine Pein aus vollem Halse heraus. „Nein… nein… oben… ooooo… ooo…“, versuchte er gequält durch seine Schreie hindurch hervorzubringen.

„Habe ich dir nicht gesagt, dass wir uns nicht zu beeilen brauchen, Travers?“, fragte Selwyn in der ihm eigenen, gelangweilten Überheblichkeit, die ich von ihm kannte. „Hab ich dir nicht von Anfang an gesagt, dass der alte Spinner wieder irgendwelches wirres Zeug faseln wird?“, klang er weiter genervt und wenig motiviert.

Ich knirschte aufgrund seiner unfassbaren Idiotie mit den Zähnen. Kein Wunder, dass die Snatcher und DeathEater so erfolglos waren. Warum untersuchte er nicht mal alles, bevor er uns alle an seiner Weisheit teilhaben ließ?

Doch nein, ich sollte froh sein, dass er uns aufgrund seiner Schlampigkeit die Chance auf Flucht gab.

Lovegoods Schreie wurden immer lauter und sein Körper bäumte sich unkontrolliert auf.

„Tse tse, Xeno, schrei nicht so… Travers hat gar keinen starken Cruciatus auf Lager“, kam es reichlich gehässig von Selwyn und ich verdrehte die Augen.

„HEY“, beschwerte sich Travers sofort und damit verlor sein Fluch an Wirkung, da seine Konzentration verloren ging und sofort wurden die Schreie leiser.

„Da gibt es ganz andere“, kicherte Selwyn gemein und überging den zornig zu ihm blickenden Travers. „Also, hör mir genau zu, Xenolein, du hast uns die letzten Wochen einfach zu oft gerufen und es war immer falscher Alarm und wir haben es dir schon mal gesagt, dass wir nur wiederkommen, wenn wir echte Informationen kriegen!“, erklärte mein Mann ungehalten und übertönte auch die unartikulierten Schmerzlaute von Lovegood. „Erinnerst du dich, was letzte Woche passiert ist? Als du deine Tochter gegen diese verdammt bescheuerte Kopfbedeckung eintauschen wolltest? Und in der Woche davor… und davor? Denkst du, wir kommen zu dir, weil es so viel Spaß macht?“, hallte ein lauter Knall durch das zerstörte Haus und Lovegood schrie erneut aus Leibeskräften und doch sprach Selwyn über den Krach hinweg weiter: „Als diese abwegige Idee aufkam, wir würden sie zurückgeben, wenn du Beweise dafür lieferst, dass es Schrumpf…“, knallte es wieder, „… köpfige…“, erneut ein Knall, „… Schnarchkackler gibt?“

„Neinnnn, nein… bii… Bitte!“, versuchte sich der geplagte Mann zu fangen. „Ge… Gehen Sie hoch, dort ist Potter! Ehrlich!“, flehte Lovegood verzweifelt, aber ich sah ihn nicht mehr, da er auf dem Boden lag und nur das Ende der Treppe in meinem Sichtfeld war.

„Fuck und nun?“, „Unfassbar, was sollen wir nun tun?“, fragten die Jungs, die inzwischen zu mir gerobbt waren, leise und besahen sich das Chaos da unten.

„Warten und leise sein“, wisperte ich zurück und legte Zauber um uns, die unsere Laute dämpfen sollten.

„Da rauf?“, meinte jetzt Travers skeptisch. „Die Hütte hier bricht bald ein und die Treppe ist völlig blockiert… wenn wir das wegnehmen, könnte hier alles endgültig einbrechen“, gab er kühl zu bedenken und diesmal gab ich ihm von ganzem Herzen Recht, sie sollten das sein lassen.

„Du verlogener Drecksack“, erregte sich nun Selwyn. „Du hast Potter doch noch niemals in deinem wertlosen Leben gesehen. Wolltest du uns also echt herlocken und umbringen?“, meinte mein Mann nun sauer, anscheinend kam ihm dies hier wirklich zu gefährlich vor.

„Nein… nein… nein… er ist es…“, biederte sich Lovgood an. „Er ist oben, wirklich!“

„Wenn der Rest von uns kommt wird es noch ungemütlicher für dich. Wenn wir umsonst gekommen sind, nur wegen deiner Spinnereien“, drohte Selwyn und das war der Startschuss für mich, in minimale Panik zu verfallen.

Der Rest? Sie wollten die anderen holen?

Okay, dieser Akt hier kam mir vor, wie der mit Nagini in Godric‘s Hollow. Wir saßen regelrecht in der Falle und konnten nicht verschwinden, ohne aufzufallen.

„Bitte, bitte aufhören“, bettelte der atemlose Lovegood erbärmlich, als ihn nun Selwyn weiter folterte und ich hatte schon die Hoffnung, dass sie ihn bei ihrer Bestrafung umbrachten.

„Na schön, Homenum Revelio“, sprach Travers daraufhin und sah zu uns herauf. „Warte… da ist tatsächlich jemand… Selwyn“, meinte er relativ überrascht und auf einmal mit so etwas wie Enthusiasmus, woraufhin seine Entdeckung meinen Mann einhalten ließ.

„Es ist Potter! Es ist Potter!“, wimmerte Mr. Lovegood umgehend. „Bitte geben Sie mir meine Luna wieder! Bitte!“

Daraufhin vernahmen wir kurz nichts, nur ein Gemurmel und ich lehnte mich weiter vor.

„Warum hauen wir nicht schon ab?“, drängte Ron, aber ich bedeutete ihm, still zu sein.

„Wenn du jetzt brav da diese Treppe freiräumst und da wirklich Harry Potter ist, können wir darüber reden. Aber wenn das ein Hinterhalt ist, dann werden wir nicht mal ein Stück von der lieben Kleinen übrig lassen, was noch zu beerdigen ist!“, verkündete Selwyn böse und mit so viel vorfreudigem Genuss, dass es wehtat und selbst ich davon überzeugt war, dass er nicht log.

„Du… jetzt komm und fang an, zu arbeiten…“, forderte Travers herrisch und ich sah, wie er Lovegood auf die Treppe schmiss, aber seine Forderung war wohl kalkuliert, da er noch immer Angst hatte, dass das Haus einstürzen könnte, wobei ich seine Meinung teilte.

„Und was nun?“, fragte Harry flüsternd. „Sie dürfen uns hier nicht sehen, oder finden…“, „Super Idee, hierher zu kommen.“, „Da will man helfen und wird betrogen“, erregten sich Ron und er weiter. „Wir sollten sehen, dass wir abhauen.“, „Ja, worauf warten wir?“

„Seid leise“, fuhr ich sie scharf an und deutete mit sie erstechendem Zeigefinger auf die beiden. „Du unter den Tarnumhang, sofort“, wandte ich mich geschäftig an Ron. Dabei sahen sich die Jungs ziemlich überfordert an.

Aber in meinem Hirn ratterte es, wie wir hier wieder heil rauskamen, während ich den Zauberstab auf mein Gesicht richtete und damit begann, mich seit langer Zeit mal wieder in Mina zu verwandeln. Alles war besser als wie ich selbst auszusehen und Abraxina war eindeutig zu auffällig in ihrem Aussehen, als dass ich auf sie in so einer gefährlichen Situation zurückgegriffen hätte.

„Was machen du und Harry?“, kam es bockig von Ron, während Harry den Umhang sofort ohne zu fragen aus seinem Beutel zog und ihn Ron reichte, der den Umhang zu mir hinhielt.

„Siehst du das nicht?“, fragte ich genervt und zuckte etwas zurück. „Ich halt mich von dem Ding fern“, knurrte ich missmutig, da ich das leichte Wispern vernahm, das von dem Heiligtum ausging, diesen Sog, der mich zu ihm ziehen wollte.

„Und dann?“, wollte jetzt Harry mit besorgtem Blick zu der verschütteten Wendeltreppe erfahren und deutete auf sich.

„Apparieren und zwar zu dem Gelände, auf dem die Quidditchweltmeisterschaft stattgefunden hat und von da dann weiter, okay?“, bot ich selbst wenig begeistert von meinem Plan an.

„Worauf warten wir dann noch?“, zeigte Ron Nerven, indem er sichtbar von jetzt auf gleich abhauen wollte.

„Was machen wir mit Lovegood? Er hat dich gesehen und Ron… und mich…“, offenbarte Harry durchaus, dass er mitdachte und er legte ein Problem dar, das es zu lösen galt, weshalb ich bisher noch nicht zur Flucht geblasen hatte, schön wenn Harry so was auffiel, derweil verzogen sich meine Augen zu grimmigen Schlitzen.

„Das ist meine Aufgabe“, entschied ich resigniert, aber nicht abgeneigt und nickte, wie um es mir selbst zu bestätigen. „Ihr beide, ihr konzentriert euch nur darauf, abzuhauen sobald es geht!“

„Aber mich sollen sie sehen?“, echote es von Harry sprachlos, der zu verstehen versuchte, was ich vorhatte, während wir hören konnten, wie sich Lovegood vorwärts kämpfte und das Haus ab und an gefährlich ächzte.

„Ja, sie müssen dich sehen, das ist wichtig!“, schärfte ich ihm ein, dabei wurden seine Augen immer größer. „Damit sie sehen, dass er nicht gelogen hat! Luna muss sicher sein! Außerdem wissen sie schon, dass jemand hier ist“, erklärte ich schnell und deutete auf für mich absolut Logisches hin. Es ging darum, Luna zu schützen.

„Das ist dann also… Absicht…“, zeigte sich Harry wenig erfreut, aber auch resigniert, woraufhin er dann doch nickte und akzeptierte, dass dies eine Möglichkeit war, Luna zu helfen.

Die Rachsucht der DeathEater würde, selbst wenn wir ungesehen entkamen, so weit gehen, dass sie Luna etwas antun könnten. Hingegen wenn sie sahen, dass sie nicht umsonst gerufen worden waren, kalkulierte ich eiskalt, dass wenn wir gesehen entkamen, ihnen Luna egal sein würde. Dass die Schande, dass sie Harry mal wieder hatten entkommen lassen, schwerer wog und sie Luna und das ganze Fiasko hier lieber ganz schnell vergessen wollten als sie darunter leiden zu lassen.

„Jaaaaa“, unterband Lovegoods rufen über seine Fortschritte unsere Unterhaltung. „Ich hab es gleich“, zeigte sich Lovegood eifrig in seinem Bemühen, zu uns zu kommen, um uns auszuliefern.

Die schwere, eiserne Druckerpresse, die die letzte Barriere zwischen uns war, begann sich zu bewegen, sodass ich den Jungs mit einem Zeichen bedeutete, dass es nun ernst wurde und Ron verschwand endgültig unter dem Umhang.

Ich ging in die Hocke, direkt vor der verschütteten Treppe und zielte mit meinem Stab abwartend auf das Kommende, bereit umgehend zuzuschlagen. Dann war es soweit, das Loch klaffte frei auf. Er hatte es geschafft, die Presse zu verschieben und schon tauchte der weißblonde Schopf von Lovegood vor mir auf.

Eifrig drehte er seinen Kopf, um sich umzusehen und sobald er sich zu mir drehte und mir in die Augen sah, zögerte ich keine Sekunde.

Ich zielte genau auf seinen Kopf und wisperte entschuldigend: „Avada Kedavra.“

Der giftgrüne Strahl surrte genau auf sein schreckensstarres Gesicht zu.

In seinen Augen standen die Panik und die Angst geschrieben, aber auch die Überraschung, da er noch registrierte, was ich für einen Fluch ausgesprochen hatte, aber er hatte keine Möglichkeit mehr, zu reagieren. Ich konnte noch den Unglauben aus seinen erlöschenden Augen herauslesen, als seine Seele sich verflüchtigte und ja, es fiel mir nicht leicht, ihn zu töten und für Luna tat es mir schrecklich leid, aber es änderte nichts an meiner Entschlossenheit.

Natürlich hatte ich abgewogen, aber dann entschieden, dass unsere Sicherheit vorging und für einen Obliviate fehlte mir schlicht die Zeit, weshalb ich mich dazu entschieden hatte, ihn für immer schweigen zu lassen.

Hart, eine harte Entscheidung, aber eine, zu der ich stand!

Indes vergingen vielleicht Millisekunden und zu meiner unsäglichen Schande spürte ich auch, wie sich seine Seele aus seiner nun leblosen Hülle löste, aber ich verbot mir, dem verlockenden Ruf zu folgen. Jetzt würde er nicht mehr reden können, egal was passierte und noch bevor sein toter Körper die Treppe hinabfiel und aufschlug war ich schon auf den Beinen und drehte mich um.

„Was?“, „Was geht da vor?“, „Potter!?“, brüllten die DeathEater unten herum, als sie Lovegood fallen sahen.

Ich bemerkte, wie die Jungs mich musterten und dabei wirklich nur ein wenig entsetzt aussahen, aber sonst abwartend, schwiegen und Ron wieder den Tarnumhang vollständig über sein Gesicht zog. Es war mir eine große Erleichterung, dass sie erstmal nichts zu meiner radikalen Entscheidung sagten, vor allem da die Zeit drängte. Ich hörte kurz in mich hinein, aber ja, auch mein Gewissen schwieg vehement, sodass ich eilig weitermachte.

„Macht euch bereit“, warnte ich noch kurz und zielte nun auf den Fußboden. „Deprimo“, murmelte ich entschlossen und hob meinen Kopf.

Mein Fluch sprengte lautstark ein Loch in den Fußboden und brachte das Haus mit einem protestierenden Brüllen zum Beben.

„Wahh“, kam es überrascht von Ron und Harry, als der Boden vollständig nachgab und unter uns wegbrach und wir ein Stockwerk ungebremst hinab rauschten.

„Da ist Potter!“, „Potter.“, „Fuck“, schrien Selwyn und Travers los, da sie gerade noch völlig verwirrt Lovegoods Leiche betrachtet hatten, die gerade aufgeschlagen und vor ihnen zum Liegen gekommen war. Dann stürzte auch schon der Teil der Decke ein, wo sie standen und sie konnten sich gerade noch so vor den herabstürzenden Brocken in Sicherheit bringen und liefen aus dem Haus.

Schutt, Geröll und Möbelstücke wirbelten umeinander, als wir hart aufschlugen. Sofort apparierten Harry und Ron, als auch ich sprang, begleitet von den Rufen der anderen DeathEater, die zur Verstärkung herbeieilten, und dem unheilvollen Donnern, als Lovegoods Leiche von seinem einstürzenden Haus vollständig begraben wurde.

Hermiones Sicht Ende
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