When Hermione Fights
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 Kapitel 605-606

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queenie
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Kapitel 605-606 Empty
BeitragThema: Kapitel 605-606   Kapitel 605-606 EmptyDi Aug 01, 2017 8:48 pm

e-Books, Band 11 und 12 von der lieben Lena O.:
http://bit.ly/WHF501-550
http://bit.ly/WHF551-600

605. Kapitel Fucking Hell

Scabior, der mich völlig gleichgültig anblickte.

Er lehnte gelangweilt an einem Baum und schien bisher seine Nägel betrachtet zu haben, so wie er seinen Arm und seine Hand hielt, aber er stand nur da und tat nichts, absolut nichts, als ginge ihn dies alles nichts an.

„Runter von ihr“, wisperte ich bedrohlich leise, aber der Mann war zu sehr gefangen in seiner Ekstase, um zu hören, was ich verlangte.

„Uhh“, entfuhr es Selwyn, der neben der Liege stand, dreckig, aber er hob protestierend die Hände. „Aber…“, wagte er im Protest einzuwerfen.

„Das solltest du dir gut überlegen…“, drohte ich mit gepresster Stimme. Ich wusste, dass er darauf pochte, dass er als Nächster an der Reihe war, bis sein Blick zu meinem Stab zuckte, den ich nun schwang.

„FUCK!“, brüllte der Mann erschüttert über die für ihn völlig unerwartete Unterbrechung auf.

In dem Moment donnerte er mit seinem Rücken gegen einen Stamm und sackte in sich zusammen. Ich hatte ihn rücksichtslos per Magie von seinem Opfer heruntergerissen und weggeschleudert. Selwyn starrte geschockt auf seinen Kameraden, während Scabior nur desinteressiert zu dem Individuum schielte. Ich atmete heftig und zitterte. Wie sehr ich diese Männer verachtete, das ließ sich gerade gar nicht in Worte fassen. Reichte dieses unselige Gewölbe nicht? Mit einer ungeheuren, namenlosen, aber brodelnden Wut starrte ich auf die bewusstlose junge Frau, die von den Snatchern vergewaltigt worden war.

„Patricia“, stieß ich erkennend aus und eilte zu ihr und warf manisch eine der Decke über sie, um ihre Blöße zu verbergen.

„Du kennst sie?“, knurrte von hinten Scabior noch immer an seinen Baum gelehnt, als würde ihn das hier alles gar nicht kümmern noch irgendwie tangieren.

Zumindest hoffte ich das und er war nicht der Erste gewesen. Aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass er warten würde, wenn sie einen Fang hatten und er etwas von diesem wollte. Vielleicht hielt ich ihm hier zu viel der Ehre zu Gute?

„Jaaaa, ja, ich kenn sie“, presste ich wütend hervor, sodass Selwyn mit erhobenen Händen von mir zurückwich. „Sie ist ein Halfblood“, verkündete ich schneidend scharf. „Patricia Stimpson…“, sagte ich ihren Namen leise und schwenkte meinen Stab über sie.

Ich checkte eilig ihren Gesundheitszustand und registrierte, dass sie nicht weiter schwer verletzt war. Was für ein Witz, natürlich war diese arme Frau geschädigt und geschändet, aber ihre körperlichen Wunden waren nicht schlimm und gerade war sie nur schlicht ohnmächtig!

Und das war wohl auch ein Grund, dass sie keine weiteren Abwehrverletzungen aufwies. Eigentlich kein Wunder, kannte ich sie doch als Ravenclaw, die im selben Jahrgang wie Fred und George gewesen war. Und von daher hatte Patricia ihren Ruf. Die Twins hatten ständig Patricia illuster als glänzendes Vorbild herangezogen, wie stressig die ZAGs waren, denn sie war ständig einer Ohnmacht nahe gewesen und oft genug hatte sie wirklich eine gehabt, wie auch jetzt.

„Mhm, sie hat sich nicht zu erkennen gegeben.“, „Sie hat nur rumgekreischt.“, „Sie ist weggelaufen“, murrten meine Männer in dieser Zeit ihre mageren Entschuldigungen und Rechtfertigungen, warum sie das arme Mädchen gejagt, gefangen und zur Krönung auch noch vergewaltigt hatten.

„Ach“, richtete ich mich mit einem Ruck auf. „Und das rechtfertigt das hier?“, fragte ich anklagend.

Denn bitte, wer würde vor dem verrückten Haufen nicht schreiend wegrennen, wenn er noch alle Tassen im Schrank hatte? Und ihre Tat zeigte ja, dass sie recht gehabt hatte, um ihre Sicherheit zu laufen und ihr Heil in der Flucht zu suchen.

„Ähm?“

„Nichts ähm…“, äffte ich Yaxley nach, was ihn schuldbewusst zusammenzucken ließ. „Sie ist keine aus dem Gewölbe… sie gehört wenn ins Ministerium!“, fuhr ich die Männer immer ungehaltener an, während ich Patrick ausmachen konnte, wie er aus dem dichten Wäldchen kam.

Er, der Mann, der mir den Brief gesandt hatte.

Ich behielt ihn im Blick, hätte er mir vor Lavender auch Bescheid gesagt? Eine gute Frage, dabei bemerkte ich, dass seine Wunden gut verheilt waren, bis auf eine markante Narbe an seiner linken, ab nun gespaltenen Augenbraue. Der Ausdruck seiner Augen war müde, als er mir zunickte. Es deutete nichts darauf hin, dass er der Verräter war und die anderen bei mir verpfiffen hatte und ich würde den Teufel tun und ihn auffliegen lassen.

„Wehe ihr rührt euch“, ging mein Befehl an Yaxley, Selwyn und Scabior, die missmutig untereinander Blicke tauschten.

„Patrick“, knurrte ich ihn deswegen genauso böse an wie die anderen und deutete auf die noch immer besinnungslose Patricia. „Bring sie weg, sie bringt bestimmt Geld… sie ist ein Halfblood“, befahl ich geschäftig, als er einen flüchtigen Blick riskierte.

„Natürlich“, zeigte sich der erst vor kurzem gescholtene Beta wortkarg, aber meiner Ansicht nach erleichtert, dass ich da war und sie wegbringen ließ.

„Wo ist Matt?“, fragte ich nach seinem Rudelkollegen und meinem Truppenmitglied, dabei ließ ich eine abwägende Musterung über meine Männer schweifen.

„Noch im Wald“, erwiderte er leise und nickte nur. Beantwortete es doch meine Frage, ob er mitgemacht hatte, zur Genüge.

„Er soll dir helfen“, befahl ich knapp und wandte mich ab, während Patrick Patricia hochhob und ohne Umschweife mit großen Schritten wegtrug.

Indes näherte ich mich dem Bewusstlosen und starrte mit Verachtung auf ihn nieder. Er lag wenig vorteilhaft da, mit seiner heruntergelassenen Hose und seinem mittlerweile erschlafften besten Stück. Mann, ehrlich, es gab Sachen, die ich eigentlich niemals in diesem Leben sehen wollte.

„Runcorn!“, hisste ich mit unglaublicher Wut im Bauch zu ihm hin und fragte mich, was dieses Subjekt hier zu suchen hatte.

Dabei kämpfte ich dagegen an, Harry in ihm zu sehen.

„Was macht der hier?“, wirbelte ich zu dem noch immer locker an dem Stamm gelehnten Scabior, was ihn veranlasste, seine gleichgültige Haltung aufzugeben und auf mich zuzutreten.

„Ähm“, begann er wortgewandt und seine Hand schwebte durch die Luft. „Ein neuer Mann! Ich musste irgendwann Warrington ersetzen… und da du keine Wünsche geäußert hast und er begierig war, in einen Trupp zu kommen…“, begann er flüchtig und ich musterte ihn ganz genau. „Albert Runcorn, ein hoher leitender Angestellter im Ministerium… Yaxley hat ihn empfohlen!“, verteidigte er sich blumig.

„Ich hoffe, du bist mit deiner Entscheidung zufrieden“, murrte ich finster und trat ebenfalls auf ihn zu. Jedoch winkte ich ab, denn ich erwartete keine Antwort, da er Recht hatte, ich hatte den leergewordenen Platz viel zu lange unbesetzt belassen und jeder DeathEater war besser oder schlimmer als der nächste, also war es völlig unerheblich, wen ich bekam.

„Was ist hier passiert?“, fragte ich schneidend, aber leise zum Strähnchen hin.

Selwyn schlich währenddessen zu seinem Kumpanen, trat ihn mit dem Fuß und dann, als er sich nicht rührte, warf er seinen langen, schwarzen Ledermantel über ihn, dem Stück verdächtig ähnlich, das Harry damals im Ministerium angehabt hatte.

„Wir… hatten Hinweise, dass sich Flüchtige hier in der Gegend aufhalten und dann sahen wir sieeeee“, sprach er das letzte Wort bedeutungsschwanger aus. „Wir haben sie gejagt und gefangen…“, seufzte er theatralisch und zog an seinem roten Schal, bevor er weitersprach. „Dann wurde das Mädel ihm Kreis hin und her geschupst, bis Yaxley über sie herfiel und tja, den Rest hast du live erlebt… Das Mädel ist eigentlich schon in Ohnmacht gefallen als sie ihr die Klamotten zerrissen haben“, tat er mitleidlos ab.

„Und das macht es besser?“, presste ich angestrengt hervor. „Was hast du gedacht, zu unternehmen, oder wolltest du warten, bis du an der Reihe bist?“, forderte ich hart zu erfahren und da blitzte es in seinen Augen auf.

„Ey, jetzt werde mal nicht verletzend, Püppchen… ich mach viel, aber das hab ich nicht nötig…“, nuschelte er als wäre er empört, dass ich ihn in die Riege der anderen einreihte.

„Wage es nicht, mich so zu nennen!“, hisste ich mit kalter Wut. „Du trägst die Verantwortung für diesen Trupp. Was soll man da denken, wenn du dastehst wie ein Ölgötze und nichts unternimmst?“, warf ich ihm verächtlich vor.

„Die Männer wollten Spaß und sie war… ist…“, stotterte er wenig wortgewandt.

„Freiwillig?“, stieß ich anklagend aus. „Wofür gibt es das Gewölbe?“

„Du regst dich viel zu sehr auf und außerdem findet das Gewölbe viel zu selten statt und die anderen haben nicht die Kohle im Übermaß, um immer für das Vergnügen zu zahlen…“, versuchte er doch wirklich, sie zu verteidigen und ich verzog angeekelt das Gesicht.

„Sprichst du für dich, oder die anderen?“, fuhr ich ihn daher ungehalten an, wohl wissend, wo er sich seine Befriedigung holte.

„Hey“, beschwerte er sich inbrünstig.

„Ach, halt die Klappe!“, fuhr ich ihm über den Mund. „Ich verlange und fordere von meiner Truppe Disziplin und Gehorsam“, brüllte ich nun los, damit es auch alle hörten. „Und ich nehme mal einfach an, dass Runcorn euch angestiftet hat, weil bisher so eine bodenlose Scheiße nicht vorgefallen ist und ich sage euch, wenn das nochmal vorkommt, könnt ihr froh sein, wenn ihr als Inferi noch auf dieser Welt wandelt!“, drohte ich unverhohlen mit meiner Gabe und da Scabior die weißen Augen von mir mittlerweile persönlich kannte, da er bei Kings Kuss und mit dem Dementor in der Gasse gewesen war, fiel sie durchaus auf fruchtbaren Boden.

„Aber die anderen…“, kam es wacker von Selwyn, als ihn mein Blick durchbohrte, sollte er es nur wagen, weiterzusprechen. Ich würde ihn nämlich das Fürchten lehren, leider tat er mir den Gefallen nicht, sondern schwieg wohlweislich.

„Die anderen Trupps interessieren mich absolut nicht, das glaubst du gar nicht!“, hisste ich böse und bei meinem durchdringenden Blick zuckte er zurück. „Bringt es Runcorn bei, keiner von euch ist unersetzbar, das sollte euch immer gegenwärtig sein“, verkündete ich genüsslich, während ich das ärgerliche Antlitz von Selwyn und Yaxley musterte.

Es war nicht leicht für die beiden Typen, für alle, ich war eine Frau, der erste Punkt, hinzu kam, ich war jünger als alle Anwesenden hier und meine Herkunft war in ihren Augen absolut minderwertig. Es kamen also viele Faktoren zueinander, die es für sie fürchterlich schwer machte, meiner Führung zu folgen und meinem Befehl Folge zu leisten.

„Oh, ihr beiden hadert, weil ich wichtig bin?“, fragte ich überheblich und lachte gekünstelt auf. Wie sehr musste es ihnen aufstoßen, dass ich eine Malfoy war.

„Tja, das Leben kann so furchtbar unfair sein“, schüttete ich unbarmherzig meinen Hohn über ihnen aus, bevor ich ihnen den Rücken zuwandte und vor dem bewusstlosen Runcorn in die Knie ging.
Ich griff rücksichtslos in sein schwarzes Haar, zog daran bis er aufgab, den Bewusstlosen zu mimen. Als würde der Sturm an ihm vorüberziehen, wenn er sich taub stellte. Als würde ich das zulassen, dieser arrogante, von sich eingenommene Pinsel würde noch lernen, was es bedeutete, mich gegen sich aufzubringen.

„Ahh, autsch“, schrie er laut los und schlug die Augen auf, fuhr mit seinen Händen zu meinen Fingern und versuchte, dagegen zu arbeiten, dass ich ihm seinen Skalp einfach so vom Kopf riss.

„Du wolltest zu den Snatchern?“, wisperte ich süßlich und berührte fast seine Nase. „Willkommen bei meinem Trupp“, grinste ich ihn kalt an und er machte große Augen, als ich ihm entschlossen ins Antlitz sah. „Ich hoffe, du wusstest, dass du dich auf das Mudblood als Chefin einlässt…“, stellte ich eiskalt klar und schnalzte sarkastisch mit der Zunge, als ich ihm vielsagend zuzwinkerte.

„Laaaaa… lass mich los“, presste er bemüht wacker hervor, mit diesem dunklen Timbre, das damals so gar nicht zu Harry gepasst hatte.

Indes sahen mich seine Augen mit absoluter Wut an, woraufhin ich nochmal besonders fest an ihm zog.

„Verflucht“, brüllte er los, da ich nun meine Finger grob aus seinem Haar löste.

„Es gibt Regeln… und an die haltet ihr euch… oder ihr werdet bestraft“, drohte ich seidig, denn auch wenn sie dachten ich hätte mich abreagiert, so traf das nicht zu. „Tja und ich würde sagen… ihr werdet alle in den Genuss meiner Kreativität kommen…“, klatschte ich begeistert in die Hände und überlegte, wie ich sie eindrucksvoll ohne die Hilfe von Barty und Dementoren das Fürchten lehren könnte.

„EIN RUF“, hallte es eindringlich durch die Nacht.

Verfluchter Mist aber auch, konnte ich nur noch denken, denn sofort ruckten wir alle hoch und begannen, dem Ruf folgend zu apparieren!

Hermiones Sicht Ende

Dracos Sicht

Hermiones Aufbruch aus der Goßen Halle war aufsehenerregend. Nicht jeder legte eine Feuersbrunst hin, wenn ein Brief kam und versengte seine Klassenkameraden um sich herum.

Kurz wagte ich mich zu fragen, was sie derart in Rage brachte.

Aber Zeit, dem auf den Grund zu gehen, hatte ich nicht, so schnell wie sie verschwand, dabei hatte sie Glück, dass zur Mittagszeit immer großer Aufbruchstrubel herrschte und nur Sprout und Vektor anwesend waren. Diese waren so überrumpelt von ihrem spektakulären Abgang, dass sie sie nicht aufhielten, aber dies sorgte natürlich sofort dafür, dass die wildesten Mutmaßungen und Gerüchte darüber ausbrachen, was sie forttrieb.

Nach einem Blick zu Blaise und Astoria nahmen wir drei einhellig an, dass damit ihre Zeit in Hogwarts wieder beendet war und wir wieder die Scharade mit ihren Doppelgängern aufrechterhalten mussten. Doch erstmal hatte ich dringendere Aufgaben und deswegen verließ auch ich vorerst Hogwarts.

Es war soweit, schon lange war ich nicht mehr mit den VenTes unterwegs gewesen und an meinen letzten Einsatz hatte ich nicht gerade positive Erinnerungen, schließlich hatte Krum uns damals durch einen Alleingang alle in Gefahr gebracht und Marcus war schwer verletzt worden. Danach hatte ich den Einsatz begleitet, bei dem wir auf Vater und Severus getroffen waren und der mit Moodys Tod auch nicht glatt gelaufen war. Letztendlich, erst vor kurzem, Appollines Tod, wobei ich dabei auf der anderen Seite gestanden hatte, wie auch immer, gut war es für meine VenTes dabei auch nicht gelaufen.

Dies und mein ungutes, für mich irgendwie nicht zu benennendes Gefühl, hatten dazu geführt, dass wir diesmal in ganz spezieller Besetzung losziehen würden. Heute ging es nicht darum, nur Patrouille zu schieben. Jetzt stand eine Rettungsmission an.

Es wäre nur ein kleiner Trupp von fünf Leuten, mit mir sechs. Die anderen verharrten schon in schwarze Kampfanzüge gehüllt im Hof und warteten, als ich aus der Burg trat.

„Keine Alleingänge!“, mahnte ich noch mal hart und sah besonders eindringlich in die Runde.

„Jajaja, ich wäre froh, wenn es endlich los geht.“, „Oder man auch einfach weggehen könnte.“, „Warten ist öde“, beschwerten sich einige lautstark.

„Nehmt das ernst, wie haben genug Verluste erlitten“, murrte Marcus so mürrisch, dass jeder verstummte.

Somit zogen wir uns alle unsere Kapuzen über, woraufhin unsere Gesichter in tiefschwarzer Dunkelheit verschwanden. Ich seufzte, denn das würde wieder eine Aktion werden.

Auf mein Nicken hin apparierten wir an den abgesprochenen Ort und gingen hier sofort hinter einer hohen Hecke in Deckung. Die Nacht brach allmählich herein und so versuchten wir, im Dämmerlicht, so gut es in der kahlen, trüben, grauen Landschaft des Winters ging, in Deckung zu gehen. Wir waren noch weit von unserem Ziel entfernt und würden erst wenn wir näher waren Tarnzauber auf uns legen, wobei die Twins unsere Anzüge stets verbesserten und wir somit mehr mit der Landschaft verschmolzen. Es war kein richtiger Tarnzauber, eher eine Art Verwirrung.

In geduckter Haltung liefen wir durchs karge Unterholz eines kleinen Wäldchens. Penelope Clearwater, die sich am besten auskannte, da sie die Tage über die Umgebung ausgekundschaftet hatte, übernahm die Führung. Dies alles lief ohne ein Wort, nur mit Zeichensprache ab. Wir kamen schließlich an den Rand eines Dorfes und vor uns ragte in einiger Entfernung ein großes Herrenhaus auf. Es thronte auf einer kleinen Anhöhe und alle unterhalb davon gelegenen, kleineren, fast schon gebeugt erscheinenden Häuser des Dorfes wirkten nahezu, als blickten sie unterwürfig hinauf zum prunkvollen Herrenhaus aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Sofort musste man erkennen, wer hier das Sagen hatte, doch der Glanz der Familie, die dieses Prunkheim bewohnte, war verblasst und ihr Stern am Sinken, gab es doch keinen direkten Erben.

Stumm gab Penelope ein Handzeichen und wir gingen gebückt in Wartestellung und blickten hinauf zum hell erleuchteten Haus. Es sah aus, als wäre hinter jedem Fenster das Licht an.

„Was dauert da so lang?“, murrte jemand ungeduldig neben mir, während ich bemerkte, dass auch die Person hinter mir unruhig von einem Fuß auf den anderen wechselte.

„Scht… seid still“, herrschte Marcus zischend die Störenfriede hinter sich an, unterdessen behielt ich weiter das Haus im Blick.

Ich selbst war auch ungeduldig und unruhig, doch lagen meine Gründe ganz wo anders. Je näher wir dem Ziel kamen, desto stärker wurde mein Gefühl, dass dies hier keine gute Idee war.

„Da“, bedeutete ich der Gruppe leise, als ich das verabredete Lichtzeichen von der Terrasse des Manors erspähen konnte. Mittlerweile war es völlig dunkel um uns herum geworden, weshalb das Flackern extrem auffiel.

Auf einen Wink hin setzte sich unsere Gruppe schnell, aber leise in Bewegung. Gleich würde es ernst werden. Penelope übernahm nun die Führung, zog an Marcus und mir vorbei, dann hielt sie und wir alle verteilten uns wie vorher verabredet in Zweiergruppen unterhalb des Hauses. Vor uns lagen die Banne, die auch dieses Haus schützten. Ich ging neben Clearwater in die Hocke und begann, mit ihr zusammen konzentriert die Banne so zu manipulieren, dass wir durchgelassen werden würden. Zum Glück waren die Banne hier nicht mit denen zu vergleichen, die unser Manor schützten.

Rechts von uns, einige Meter entfernt, hockte das erste Zweierteam im Gebüsch und links von uns Marcus mit seinem Mann.

„Fertig“, wisperte Clearwater nach einigen Minuten bemüht leise, wenngleich ihre Freude darüber mitschwang, wie geschickt sie gewesen war.

„Wollen wir hoffen, dass das wirklich alle Sicherheitsvorkehrungen waren!“, murrte ich düster, beinahe fassungslos, wie ungeschützt dieses Anwesen zu sein schien.

Sogleich aktivierte ich meine magische Münze, deren heiß werden wir als Zeichen verabredet hatten.

Schnell, aber lautlos und von Deckung zu Deckung huschend liefen wir nun aus drei Richtungen auf die Terrasse zu. Jetzt musste alles klappen, sonst würden wir unseren Plan vergessen können.

Ich erreichte den Rand der Terrasse, die nur wenig beleuchtet war. Vor den großen Türen zum Garten konnte ich zwei Personen ausmachen, die vor einem prachtvollen Blumenkübel standen. In diesem stand die Königin der Nacht gerade, oder eben weil der späten Stunde, erblühend in voller silbriger Pracht. Dank Sprout erkannte ich dieses relativ seltene, magische Gewächs, das heiß begehrt war.

Leise Wortfetzen wehten zu uns herüber und als Clearwater neben mir in die Hocke ging, aktivierte ich erneut als Startsignal meine Münze, dann hob ich meinen Zauberstab und murmelte leise: „Muffliato“.

Wie eine Glocke legte sich der Zauber, der Geräusche dämpfte, über die Terrasse.

Ab nun ging es Schlag auf Schlag.

Plötzlich schien eine der beiden von uns beobachteten Personen stumm aufzuschreien und sackte dann, von unsichtbaren Armen gehalten, in sich selbst zusammen und schwebte wie ein Geist mit dem Oberkörper und baumelndem Kopf in der Luft. Im nächsten Moment riss etwas die Füße in die Luft, sodass die Person wie ein Sack schwebte. Der Mann, der weiterhin aufrecht direkt daneben stand, steuerte auf mich und Clearwater zu und grinste mich schief an.

„Alles wie besprochen?“, begrüßte ich ihn, während die Bewusstlose an uns vorbeischwebte.

„Ja, was denkst du denn?“, meinte er jovial und deutete mit dem Daumen über seine Schulter. „Sie sind im kleinen Salon, der Vater mit dem Verlobten in der Bibliothek“, nickte unser Helfer und ging neben mir in die Hocke.

„Gut, warte hier!“, meinte ich eindringlich an ihn gewandt und er nickte erst nur, doch als ich das Zeichen zum Aufbruch geben wollte, hielt er mich noch mal zurück.

„Verpass ihr so richtig eine, ja?!“, bat er derart drängend, dass ich nur entnervt die Augen verdrehen konnte. Er würde immer rachsüchtig bleiben. „Hey, die nervt unsäglich!“, rief er mir flüsternd hinterher, während wir flink losliefen und uns über die Terrasse bewegten.

Zwei andere wohl vermummte VenTes schlossen sich mir und Clearwater an, wobei Marcus zur Bestätigung, dass alles lief wie erwartet, den Daumen hob.

Kurz verharrten wir je zu zweit an den weit geöffneten Terrassentüren und sondierten die Umgebung, bis wir den Schritt ins Haus wagten. Wir gelangten in ein großes Speisezimmer. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Mit einem Sonus Ex an den Schuhen bewegten wir uns mit gezückten Zauberstäben voran.

Marcus steuerte zielstrebig und lautlos eine Doppeltür an, positionierte sich davor an der Klinke, gab uns einen Wink und wir gingen gemeinsam in Stellung. Wie Muggelsoldaten oder Polizisten, die mit Waffen ein Haus sicherten. Marcus öffnete die Tür und Clearwater übernahm die Führung bei der Sicherung des nächsten Raumes, der eigentlich ein langer Flur war.

Völlig leer lag dieser vor uns und wir huschten alle schnell hinein.

Daran, wie alle sich bewegten und agierten, war deutlich zu erkennen, wie gut ihre geradezu militärische Ausbildung mittlerweile war.

Ich nickte Marcus zu und wir teilten uns auf. Er ging zur Bibliothek, während ich zum kleinen Salon huschte und den Flur hinunter lief. Marcus und sein Team warteten bereits vor der Tür, bis auch wir unser Ziel erreichten.

Schließlich erreichten wir die vorletzte Tür und ich wandte mein für meine Begleiter nicht sichtbares Gesicht Clearwater zu und deutete auf die Tür vor mir, worauf ihr verborgener Kopf energisch nickte. Clearwater ging in Stellung und ich gab das Zeichen zum Start.

Jetzt ging es richtig los.

Während der andere Trupp gerade die Tür aufriss und in die Bibliothek stürmte, taten wir das Gleiche mit dem Salon vor uns. Clearwater stürmte vorwärts und ich sah eine Person mittig vor mir auf dem Sofa sitzen und mich, oder besser uns, mit offenem Mund anstarren.

„Eindringlinge“, zischte in derselben Sekunde die zweite anwesende Person schräg hinter mir.

Sie hatte sich ein wenig entfernt, da sie offenbar eines der Bilder betrachtet hatte, gerade wirbelte sie wie ein aufgebrachter Orkan zu uns herum.

„Stupor“, schrie ich.

In einer fließenden Bewegung feuerte ich den Zauber ab. Doch mein Ziel entwickelte eine erstaunliche Schnelligkeit und wich meinem Stupor um Haaresbreite aus, woraufhin dieser dann krachend in die vertäfelte Wand einschlug, auf dass es nur so Holzsplitter regnete.

„Scheiße.“, „Achtung“, schrien wir alle und die Erstarrte saß noch immer still und geschockt auf dem Sofa und verharrte wie versteinert.

Schließich fing sie sich jedoch und zeigte, weshalb sie zu uns gehörte, da sie die Geistesgegenwart besaß, ein Schutzschild zu erschaffen, um sich wenigstens minimal zu schützen.

Indes brach das Chaos aus, als wir uns mit der hässlichen Visage unseres Gegners konfrontiert sahen und uns Feuerbälle entgegen flogen. Mein Kampfgefährte neben mir kam gar nicht zum Angriff, sondern wehrte verzweifelt die Bälle ab, die an seinen Schilden verpufften, während ich darum kämpfte, endlich zum Gegenschlag ansetzen zu können. Aber auch ich war damit beschäftigt, mit einem Protego zwei Feuerbälle abzuwehren und war überrascht, welch großes Geschick unser Gegner entwickelte. Erwartet hatte ich das nicht. Clearwater war indes hinter einem von ihr hastig umgeworfenen Tisch in Deckung gegangen und erwiderte das Feuer unbarmherzig.

Hinter mir nahm ich die Hitze wahr, als Feuerbälle krachend in die Möbel einschlugen und zischend und auflodernd begannen, gierig alles in Flammen zu setzen. Mir trat der Schweiß auf die Stirn und der Rauch reizte meinen Hals und ließ uns alle husten.

Schließlich kam der Mann neben mir ins Stolpern, bei seinem Versuch, die Salven zu blocken und ein Ball erwischte seinen Arm und loderte, diesen umhüllend, hell auf. Ein furchteinflößender Anblick, aber eigentlich sollten zumindest unsere Jacken kurzzeitiges Feuer aushalten. Das hieß jedoch nicht, dass es unter dem Anzug nicht brennend heiß werden konnte.

„Ich brenne, ich brenne“, schrie er sogleich panisch und kopflos drauflos und mit Schrecken musste ich zusehen, wie ihn ein weiterer Feuerball am Kopf traf. Seine Pelerine wurde ebenso von einem Feuerball umschlossen und darunter war sein Gesicht, auch wenn auf ihm ein Tarnzauber lag, relativ ungeschützt.

„Hilfe“, brüllte er mit sich vor Angst überschlagender Stimme.

„Scheiße“, stieß ich atemlos aus, während Clearwater ihm schon zur Hilfe eilte und versuchte, ihn mit einem Aguamenti zu löschen.

Ich jedoch löste meinen Blick nicht von ihr, sondern jagte sie weiter mit Flüchen, als sie versuchte, Deckung hinter dem Sofa zu finden.

„Nein, nicht…!“, vernahm ich nun Clearwater erschrocken rufen, dabei klang sie regelrecht panisch und ich sah hin, verpasste dadurch die Chance, meinen Gegner zu stellen.

Denn ich verfolgte mit Schrecken, dass sich unser in Feuer aufgegangener Kollege seine Kapuze, die seine Identität bisher wohl verborgen hatte, vom Kopf herunterriss.

„Theo…“, kam es von der Zielperson völlig entgeistert.

Ich schüttelte den Kopf, da er völlig hirnlos reagierte, aus der absolut unbegründeten Furcht, zu verbrennen. Dabei hatten die Twins dafür gesorgt, dass die Anzüge wenigstens für einige Zeit dem Feuer standhielten, soeben ging er in die Knie und hustete sich die Seele aus dem Leib, während Clearwater den Enttarnten zu sich hinter den Tisch zog und mein Blick schoss zurück zu meiner Gegnerin, die sich gerade wieder bereit machte, jetzt aus ihrer Deckung heraus, erneut zu feuern.

„Scheiße“, hörte ich nun Clearwater hinter mir fluchen, aber der Grund unseres Aufenthalts hier hatte die Güte, einer göttlichen Eingebung folgend, aufzuspringen und hinter einen umgefallenen Sessel zu flüchten.

Sodass wir danach loslegten und begannen, gemeinsam den Geier in die Enge zu treiben.

Wir wechselten uns mit Schutz- und Angriffszaubern ab und die Flüche flogen nur so auf unser Ziel zu. Alles wurde in ein wildes Farbenmeer getaucht und unsere Gegnerin warf wie wild mit Feuerbällen um sich und setzte immer mehr Möbel, Vorhänge, Bilder und Vertäfelungen in Brand. Manche Herde erloschen schnell wieder, an anderen Stellen breitete sich jedoch gefräßig das Feuer aus, sodass uns sehr bald der Rauch das Atmen immer schwerer fiel, auch die Sicht wurde immer schlechter und es brannte in den Augen, während wir alle husteten.

Wir mussten sie ausschalten und das schnell. Von zwei Seiten griffen wir sie nun beständig an, während Theo immer mal wieder eine Pause einlegte. In schneller Folge flogen unsere Flüche daher und wir umrundeten das Sofa, hinter dem sie in Deckung gegangen war. Schließlich war es Clearwaters Stupor, der den Geier in den Rücken traf, als sie mir gerade verzweifelt einen neuen Feuerball entgegen schleuderte.

Getroffen sackte sie bewusstlos auf dem Boden zusammen und ich rannte auf sie zu, ragte über ihr auf.

Wena!

Eigentlich hätte ich sie liebend gerne liegen und alles über ihr niederbrennen lassen. Nichts als ein Ärgernis dieses Geierweib!

„Verfluchte Idioten, sagt mal, spinnt ihr?“, sprang die Zielperson fuchsteufelswild auf und begann eilig, das Feuer zu löschen, das ihr Heim bedrohte.

„Löscht das Feuer“, befahl ich ebenfalls und verspritzte aus meinem Stab großzügig Wasser und versuchte, wieder ruhiger zu atmen, während ich wachsam auf den Geier zuging.

Wena hatte sich erstaunlich wacker geschlagen, wenn auch nicht wirklich klug, so wie sie sich von uns hatte in die Zange nehmen lassen. Dass sie offensichtlich nur schlecht zielen konnte war unser Glück im Unglück gewesen. Ich richtete meinen Stab nun wieder auf sie und versetzte meiner Gegnerin einen Tritt. Sie rührte sich nicht. Erst dann beugte ich mich hinab und fesselte sie schnell und geübt mit einem Incarcerus.

„Tickt ihr noch ganz richtig?“, fuhr unser Ziel aufgebracht zu uns herum, nachdem die Brandherde gelöscht waren, und stapfte über den pitschnassen Teppich zu mir, während Clearwater sich um Theos eher durch seine panische Reaktion verursachten Verbrennungen kümmerte. „Wollt ihr uns abfackeln?“, forderte sie zornig zu erfahren und ich schnaubte, als sie sich vor mir aufbaute.

Dass der Geier derart loslegen und solche Gegenwehr zeigen würde, war nicht einkalkuliert gewesen. Überlegend starrte ich indes auf Wena nieder.

Sie hatte Theos Gesicht gesehen. Was sollten wir tun?

Ihr Gedächtnis löschen?

Eine Möglichkeit. Inständig hoffte ich, dass der Zauber bei diesem Wesen überhaupt funktionieren würde und oft hatte ich ihn auch noch nicht verwendet. Also entschied ich mich für den Amnesia, der wirkte auf jeden Fall. Methodisch begann ich, die Erinnerungen an die letzten Minuten zu verändern, sodass Theos Enttarnung nicht mehr enthalten war. Es war nicht leicht und ich hatte das Gefühl, es würde eine Ewigkeit dauern.

Schließlich richtete ich mich wieder auf und sah zufrieden in die Runde, da das augenscheinlich ziemlich undankbare, gerettete Ziel von mir abgelassen hatte und nun bei Clearwater und Theo saß und immer wieder kopfschüttelnd diesen betrachtete, dabei betastete und verarztete sie seine Blessuren vorsichtig.

„Ich fass es nicht, dass ihr hier eindringt… wenn Draco davon erfährt…“, beschwerte sich das Ziel eindringlich und wirkte relativ geschockt und überfordert. „Was soll das? Wofür soll das hier gut sein?“, rief sie nun lauter, indes bemerkte ich, wie sie sich immer mehr in ihre Wut hineinsteigerte, je mehr ihr die Verwüstung des Zimmers ins Bewusstsein drang.

„Du kommst jetzt mit!“, wandte ich mich mit magisch verzerrter Stimme an unsere Zielperson: Pansy Parkinson!

„Aber… wer bist du?“, wollte sie verwirrt und offenbar auch ärgerlich einwerfen, doch ich schnitt ihr jegliche Erwiderung ab und packte ihre Hand mit einem harten Griff.

„Nicht jetzt, mitkommen, sage ich!“, erklärte ich forsch und sie klappte ihren Mund wieder zu, während Theo von Clearwater auf die Füße geholfen wurde.

Seine Augen waren rotunterlaufen von dem Rauch, dabei war sein Haar ein wenig versengt und seine linke Gesichtshälfte sah ein wenig verbrannt aus.

„Aber… Theo, was geht hier vor?“, begehrte sie entschieden gegen meinen festen Griff kämpfend auf, jedoch zog ich sie förmlich grob mit mir, als wir den Salon mit dem gut verschnürten Päckchen Wena verließen.

„Hol die Mutter rein“, befahl ich indes Clearwater, woraufhin sie den merklich blassen Theo losließ und davoneilte und Theo uns keuchend und hustend folgte und an der Wand Halt fand.

„Meine Mutter? Was ist mit meiner Mutter?", protestierte Pansy nun ziemlich schrill, als sie meinen Befehl hörte und zierte sich, doch ich beschleunigte meine Schritte nur noch mehr.

„Ihr ist nichts passiert“, murmelte ich zu ihr hin und sie stockte, ließ sich aber nun etwas kompromissbereiter weiterziehen.

Ich hing meinen Gedanken nach. Hoffentlich waren die anderen auf weniger Schwierigkeiten gestoßen als wir, aber wer konnte ahnen, dass Wena immer so ein Ärgernis sein würde?

Wir waren schon viel zu lange hier. Das hier war als schnelle rein und wieder raus Aktion geplant gewesen und vom nüchternen Standpunkt aus betrachtet gründlich danebengegangen. Im Moment schob ich meine Wut beiseite, die konnte ich gerade absolut nicht gebrauchen. Ich brauchte einen klaren Kopf. Ich zerrte Pansy hinter mir her und eilte mit erhobenem Zauberstab in Richtung Bibliothek. Clearwater kam uns mit der bewusstlosen Mutter entgegen, die magisch vor ihr in der Luft schwebte.

„Mutter“, hauchte Pansy absolut geschockt. Wobei es lustig anmutete, wie die Haare ihrer Mutter runterhingen und die Schnüre des Paillettenkleids klirrend hin und her schwangen, als wir durch die offenen Türen der Bibliothek schritten und wir ein abstraktes Bild vorfanden und ich mich fragte: Was hatte ich erwartet?

Nicht das, so viel war klar. Auf der anderen Seite war wenigstens hier alles wie geplant gelaufen und noch ein Vorteil war zu vermelden. Pansys Fragen blieben ihr im Hals stecken, als wir erblickten, was die Twins angerichtet hatten.

Mr. Parkinson und Pansys Zwangszukünftiger Rowle saßen je an einen Lehnstuhl gefesselt mit Knebel und vor Schreck geweiteten Augen, die ins Leere zu starren schienen. Dabei waren sie wüst mit Schminke bemalt. Rowle hatte ein Clownsgesicht, schlimmer als von jedem Kleinkind, erhalten. Ein demütigender Anblick, der einen in den Schlaf verfolgen könnte, verschmierte weiße Haut, rote, übertrieben breite Lippen, viel zu stark in blau umrandete Augen, kränkliche gelbe Flecken und als Krönung eine rotleuchtenden, riesengroße, magisch vergrößerte Knubbelnase. Außerdem hatte Rowle auch noch einen mehr als schiefen Undercut erhalten. Der große Blonde hat ein beträchtliches Maß an Haaren eingebüßt, daher präsentierte sich ein abstraktes Gryffindormuster auf seinem Schädel. Aber zum Schießen war seine nackte Brust. Er hatte früher dichtes, blondes Brusthaar besessen, das nun von krebsroten Streifen durchzogen war. Sie hatten ihm einen Phönix, das Zeichen des Ordens, in die Brust gewachst. Zumindest arbeitete das kleine Insekt daran, durch sein Haar zu krabbeln und jedes einzelne Haar gewissenhaft gründlich auszurupfen, was Rowle mittlerweile reglos über sich ergehen ließ, da er bewusstlos war, warum auch immer.

„Was ist das?“, piepste Clearwater erschrocken.

„Uhh, darf ich vorstellen?“, „Das ist unser heißhungriger Remotion-Beetle, ein Haarentfernungskäfer, gründlich rupfend und zupfend bis auf die Wurzel.“, „Hey, ich mag auch Hairless Crawler, für alle Stellen, an denen störende Haare wachsen, besonders piekend und ziepend.“, „Er hat drei Muster zur Auswahl.“, „Interesse?“, kicherten diese Unholde fies, aber für jemanden, der nur die gesichtslosen Masken wahrnahm, beängstigend.

„Würg, nein DANKE“, winkte Clearwater eilig ab. Auch das Hemd von Pansys Vater stand offen, sodass sein dicker Bauch hervorquoll und dieser gerade von einem der Twins ebenfalls „verschönert“ wurde. Ein lächerliches Monster grinste uns von dort aus an. Den Bauchnabel bildete die Nase.

„Vater“, quietschte Pansy erschrocken und nun wollte sie zu ihm eilen, doch ich hielt sie auf.

„Hey endlich, das hier war ganz schön langweilig.“, „Aber Holla, wir haben uns die Zeit vertrieben.“, „Ja... na… wie findest du unsere Kunst?“, plapperten diese teuflischen Red Devils wild durcheinander und schämten sich kein Stück, sich derart die Wartezeit vertrieben zu haben.

„Hört auf“, kreischte Pansy panisch und wollte noch immer zu ihrem Vater.

„Was?“, „Warum?“, „Ich wollte ihnen noch eine Dosis geben, es etwas intensiver machen“, hörte ich jetzt die magisch verzerrte Stimme eines der Twins bedrohlich.

„Was zur Hölle?“, presste ich hervor, indes machte der andere Twin gerade magisch bewegte Fotos von dem hilflosen Rowle.

Wir hatten vereinbart, dass sie schnell und effektiv vorgehen sollten, dabei wusste ich selbst nicht, was sie noch in petto hatten, aber auf die Twins konnte man sich verlassen, wenngleich ich bei diesem Anblick an meiner Einschätzung zweifelte.

„Lasst den Scheiß, dafür ist keine Zeit“, begehrte ich säuerlich auf.

Nickend trat einer der Twins auf Parkinson zu und zog eine feuerrote, kleine Kugel aus seinem Utensiliengürtel.

„Das hier, mein Freund, wird dich lehren, zu tun, was wir wollen, dein Freund hat nicht lange durchgehalten!“, verkündete er diabolisch, dann warf er die Kugel mit Schwung zwischen die Füße des gefesselten Parkinson, wo sie zerbarst und sogleich ein rötliches Licht aus ihr aufstieg.

„Neinnnn… Hilfe… ahhhhaahhh…“, verfiel Pansys Vater sofort in ohrenbetäubendes Geschrei, während der rote Schimmer ihn nun völlig umhüllte und ich die zappelnde Pansy an den Armen festhielt.

„Ihr Teufel… hört auf!“, schrie sie aus vollem Hals und weinte hemmungslos.

Clearwater neben mir stieß einen schockierten Schrei aus, schlug sich dann jedoch eine Hand vor den verborgenen Mund und blickte mit schreckensgeweiteten Augen auf den Mann vor uns, der sich unter Schmerzen wand und zuckend schrie, panisch in Todesängsten verfangen.

„Sie schwitzen doch schon vor Panik, dass es stinkt. Wollt ihr es so weit treiben, dass sie sich in die Hose machen vor Angst?“, blaffte nun Marcus, der gerade von Blaise gefolgt von der Terrasse hereinkam. „Draußen ist alles ruhig, wir haben eine Runde gemacht“, kam er meiner Frage zuvor.

„Blaise“, rief nun Pansy wieder und entriss sich mir endgültig, während ich mit fasziniertem Horror auf diese Untat der Red Devils vor meinen Augen starrte. „Hilf mir, die sind total verrückt“, deutete sie anklagend auf uns, während Blaise sie in die Arme nahm und etwas in ihr Ohr zu wispern begann.

„Hihi“, kicherte der eine Twin geradezu wie verrückt und rieb sich die behandschuhten Hände. „Wir sind doch nicht verrückt.“, „Wir fangen doch grade erst an.“, „Sie sollen nicht denken, sie könnten irgendwie gut aus der Sache rauskommen“, erklärte einer von ihnen rachsüchtig und schien eine teuflische Freude daran zu haben, seine beiden Opfer zu quälen.

„AHHHH“, schnappte Parkinson hilflos nach Atem, als das rote Licht, das ihn umgab, endlich erlosch. Er sackte trotz der Fessel schwer atmend und fertig in sich zusammen.

„Eine Höllenfeuer Fata Morgana.“, „Wir nennen es Fucking Hell, ist das nicht ein geiler Name?“, „Besonders wirksam.“, „Er glaubt, er verbrennt, aber bevor er stirbt, endet der Zauber, aber erst kurz davor.“ Die Twins klangen geradezu stolz auf ihre Erfindung und führten mir gerade lebhaft vor Augen, wie gefährlich sie sein konnten. Während ihrer Aussage waren die Twins völlig gelassen und erklärten ihre Erfindung erstaunlich lapidar.

„Lasst doch ihren Vater da raus“, trat nun Blaise auf mich zu und sah zu mir, woraufhin ich nicht reagierte und Marcus auf Blaise zukam.

„Bin ich dran?“, wisperte Blaise und Marcus nickte nur.

Er band ihm die Hände vor dem Bauch zusammen, bevor Blaise bequem auf dem Boden platznahm, um ebenfalls den Unschuldigen mimen zu können, bis man die Überfallenen fand.

„Macht hin, wir haben nicht ewig Zeit“, unterbrach ich daher das Geplänkel, weil die Twins noch immer spielen wollten. „Habt ihr ein Gegenmittel? Das war nicht abgesprochen“, knurrte ich harsch und ärgerte mich minimal, dass auch sie meine Blitzaktion sabotierten.

Heute lief irgendwie gar nichts rund.

„Sorry, wir finden nicht viele Freiwillige.“, „Testpersonen sind rar gesät.“, „Und bei euch hat es soooo lange gedauert“, kam es von dem unheiligen Duo mit diebischer Zufriedenheit und in dieser Zeit begannen die Twins, Parkinson aus seinem Albtraumland zu holen.

„Was?… Pansy“, fand Mr. Parkinson krächzend und irritiert seine Stimme wieder.

„Schschsch, jetzt rede ich!“, blaffte ich ihn an, dass er schweigen sollte und er starrte entsetzt auf die Schwärze meines Gesichts.

Er wollte widersprechen, doch Marcus, der hinter die Gefangenen getreten war, drückte ihm drohend die Spitze seines Zauberstabes an die Kehle, woraufhin er seinen Mund wieder schloss und schwer schluckend schwieg. Indessen zuckten seine Augen wie wild durch den Raum. Er fing sich nur langsam und als er seine bewusstlose, in der Luft schwebende Frau sah, traten ihm Tränen in die Augen.

„Der hat doch zu viel bekommen“, hörte ich die Twins hinter mir flüstern, aber das war auch egal, solange sie am Ende genug Angst hatten, dass sie sich unseren Anweisungen fügen würden, war mir alles recht.

„Wir werden jetzt Ihre Frau und Ihre Tochter mitnehmen…“, servierte ich eisig, dabei unterbrach er mich hektisch und zerrte an seinen Fesseln.

„Was? Nein“, protestierte er umgehend mit zitternder Unterlippe.

„Mr. Parkinson, Sie sind kaum in der Position, etwas bestimmen zu können. Ihnen wird nichts geschehen, solange Sie kooperieren und tun, was wir wollen“, verkündete ich von oben herab. „Das soeben, nun, sagen wir es so; es war ein Vorgeschmack dessen, was Ihnen und Ihren Lieben droht, sollten Sie Ihre Frau oder Tochter suchen, oder kontaktieren. Haben Sie das verstanden?“, unterstrich ich meine Forderung mit einer energischen Geste.

„Was? Nein, niemals!“, waren seine ersten Worte, als er nun völlig verstand, was ich ihm unterbreitete.

„Das würde ich Ihnen nicht raten. Sie haben offenbar noch nicht genug“, blickte ich, auch wenn er es nicht sehen konnte, abfällig auf ihn herab, dann wirbelte ich zu den Twins herum.

„Papa, bitte, tu was sie sagen, bitte“, jammerte Pansy, als ihr Vater die Augen schloss und tief Luft holte.

„Bitte…“, jammerte Parkinson währenddessen und zeigte, dass seine Härte wohl nur seiner Tochter gegenüber Bestand hatte, aber nicht, wenn man ihn unter Druck setzte. Als ich mich an den noch immer bewusstlosen Rowle wenden wollte, vernahmen wir unheilverkündendes Ploppen.

Dracos Sicht Ende

Hermiones Sicht

Der Ruf hatte uns erreicht und wir landeten auf einem weitläufigen Anwesen, das mir unbekannt war.

Scabior, Yaxley, Selwyn und ich kamen an, nur Runcorn fehlte noch, da er sich noch die Blessuren lecken musste. Mal sehen, wann er hier auftauchte, zeitgleich erschienen neben uns Rabastan und Rodolphus zusammen mit ihrem Trupp.

„Wo sind wir?“, fragte ich in die Runde und studierte das ansprechende Herrenhaus.

„Parkinsons“, kam es lapidar von Rodolphus.

„Warum müssen wir zu denen?“, meinte ich missmutig. Mich ärgerte diese Störung. Ich war gerade so schön dabei gewesen, eine angemessene Strafe für meine Männer zu ersinnen.

„Ein Späher“, kam es von Rabastan und ich runzelte die Stirn.

„Ein Späher, sagt mir nichts“, erwiderte ich daher auch patzig.

„Ja, wir haben Wachrunden eingeteilt und jemand hat Feuer bemerkt. Das haben wir uns ausgedacht, denn seit der Geschichte mit Wilkins sind wir aufmerksam“, erklärte erneut Rabastan.

„Und warum bin ich hier?“, zeigte ich wieder meine unverhohlene Begeisterung.

„Ich… ich wollte dich dabei haben“, meinte Rabastan mir zuzwinkernd und mich überfiel ein grauenhafter Gedanke.

„Na, dann verteilt euch“, befahl ich, zog mir meine Maske auf und die Kapuze tiefer ins Gesicht und versuchte, das ungute, schnellere Schlagen meines Herzens zu überhören.

Ein Test, sollte das ein Test sein?

Wir strömten auf die Terrasse und sofort eröffneten die Leute zu meiner rechten das Feuer und ich sah meine Vorahnung bestätigt, dass wir auf die VenTes treffen würden, die deutlich durch ihre Pelerine und die markanten Kampfanzüge zu erkennen waren.

Fuck!

Ich stand Dracos Leuten gegenüber, vielleicht sogar Freunden, aber auf jeden Fall vor Bekannten. Gleichzeitig fühlte ich Rabastans lastende Blicke in meinem Rücken, als ich lustlos bunte Flüche schleuderte und mich noch nicht enthusiastisch in den Kampf warf.

„Verdammt, es sind diese Typen.“, „Endlich.“, „Was wollen die hier?“, „Ist das nicht gleich, wir müssen Verstärkung rufen“, brüllten sich die DeathEater wild zu, während es beeindruckend war, wie sich die VenTes nur durch Handzeichen verständigten und sich hinter der weit offenen Tür zu beiden Seiten verbarrikadierten.

Als der Kampf härter wurde, entschloss ich mich, dass es nicht schaden konnte, mich umzusehen. So ließ ich die Terrasse hinter mir und eilte zu einer der mannigfaltigen Glastüren am Ende der Terrasse. Diese öffnete ich mit einem simplen Alohomora und schlüpfte nach einem taxierenden Blick, ob mich jemand beobachtete, hinein.

Somit ließ ich fast sofort den Lärm und Krach hinter mir zurück.

Augenscheinlich war ich im Strickzimmer der Dame des Hauses gelandet, da magische Nadeln an einer Handarbeit ihr Werk verrichteten, auch ohne die Anwesenheit einer Person. Eilig lief ich mit gezücktem Stab weiter hinaus in den Flur und da bemerkte ich den Gestank.

Feuer, es hatte gebrannt, der Rauchgestank nach verkohltem Holz und Stoff hing eindeutig drohend in dem Haus, das unter dem Bombardement beider Parteien ächzte und stöhnte, während ich unbehelligt den Flur entlang huschte. Die meisten Türen waren geschlossen. Als ich plötzlich zu meiner Linken eine offene ausmachen und die ausgestreckten Füße einer Frau erkennen konnte. Ich eilte umgehend in den Raum, um sie mir anzusehen und stand dann vor ihr.

„Wena“, murmelte ich wenig mitleidvoll, indes starrte ich auf das verschnürte Päckchen vor mir und erinnerte mich an mein Gespräch mit Blaise und ich biss mir überlegend auf die Unterlippe.

Dies hier wäre ein guter Moment, der Guten mit einem meiner Dolche den Hals durchzuschneiden, doch bevor ich mich entscheiden konnte, ließ mich ein hoher spitzer Schrei herumwirbeln und ich rannte mit erhobenem Zauberstab zurück in den Flur.

Urplötzlich schlug vor meiner Nase ein violetter Fluch in das Gemälde neben mir ein und ich ließ mich reaktionsschnell auf den Boden fallen.

Dunkel? Violett? Waren die VenTes auf Mord und Totschlag aus?

Die offenen Türen zur Bibliothek ließen mich gut das Fiasko darin erblicken. Ein umgefallener Stuhl mit einem - was sah ich da? Ich blinzelte fassungslos, wow… Rowle mit einem kunstvoll geschminkten Clownsgesicht, was dazu führte, dass ich ihn nur mit Mühe identifizieren konnte.

Daneben Mr. Parkinson, mit offenem Hemd und einer nicht weniger obszönen Zeichnung auf seinem prallen Bauch, der schlaff und getroffen von einem Fluch in den Seilen hing.

Vorsichtig huschte ich nach diesem Blick auf den Hausherren weiter den Flur entlang und erreichte die offenen Türen des Speisesaals, in dem sich die VenTes verbarrikadiert hatten. Weiter waren sie wohl auf ihrer Flucht, nachdem sie uns bemerkt hatten, nicht gekommen. Fünf vermummte VenTes wechselten sich wortlos ab, die DeathEater in Schach zu halten und waren gut in Deckung gegangen.

Zu meinem Entsetzen musste ich Theo in dem Chaos ausmachen, ohne Mütze, ohne Schutz. Er kämpfte damit, Pansy festzuhalten. Dann stockte ich jedoch, da ich die bewusstlos in der Luft herumschwebende Mrs. Parkinson erkennen konnte. Ihr Kopf und ihre Extremitäten hingen schlaff hinunter. Als mich Pansy erblickte, begann sie laut zu kreischen. Sofort fuhren einige nichts als Schwärze zeigende Kapuzen zu mir herum und jemand zauberte auf Theos Gesicht, der kreischend und vor Schmerz wimmernd zusammenbrach.

Dies alles passierte innerhalb von Sekunden. Sie eröffneten nun auch das Feuer nach hinten zu mir hin. Eilig erschuf ich Schutzzauber, die mich vor diesem Bombardement beschützen sollten und schoss zum Spaß ein paar unspektakuläre Flüche auf den langen Tisch. Plötzlich bemerkte ich, dass die einzelne Person auf der linken Seite auf einmal aufhörte, mich zu attackieren und seine volle Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen auf der Terrasse lenkte und mir damit den Rücken zuwandte.

Draco!

Er musste meine Maske erkannt haben!

„Fuck“, murrte ich vor mich hin. Da drinnen war Draco und wer wusste wer noch von den Leuten, die zu mir gehörten.

„Püppchen“, riss mich eine Stimme nah an meinem Ohr aus meinen wirren Überlegungen.

„Scabior“, unterdrückte ich meinen Ärger, weil er mir gefolgt war.

„Wenn’s in einen Kampf geht, sollte man nah bei dir sein…“, kicherte er leicht irre und ich rollte mit den Augen.

„Wann greifen wir an?“, zeigte er sich begierig wie selten, wenn man daran dachte, wie unbeteiligt und gleichgültig er vorhin im Wald bei Patricias Vergewaltigung gewesen war.

„Jetzt“, meinte ich schicksalsergeben, da ich ausmachen konnte, wie nun auch noch Rodolphus zu uns kam.

„Ich hab hier wen gefunden, vielleicht willst du erst schauen?“, hielt mich jedoch Scabior auf. Er verschwand kurz und kam dann jemanden hinter sich her ziehend wieder aus der Bibliothek heraus.

„Macht mich los", beschwerte sich der gefesselte junge Mann und ich war gewillt, ob der Scharade die Augen zu rollen.

Blaise, erkannte ich entnervt.

„Ich kümmere mich darum“, befahl ich Scabior barsch und auch wenn ich das Gefühl hatte, er zögerte kurz, stieß er Blaise doch schließlich in meine Richtung. Er drohte kurz, zu fallen, fing sich dann jedoch trotz gefesselter Hände geschickt und ich drückte ihm meinen Stab unters Kinn, als er erstarrte.

„Ich bin’s“, wisperte ich gepresst, als er vor mir stand und mich äußerst angespannt beäugte.

„Wer?“, stieß er hektisch aus und ich verstand seine Angst. „Du? Schönste…“, erschlaffte er plötzlich mit einem Seufzen auf den Lippen, da ich ihn schlafen schickte und er zusammenbrach. Eilig legte ich einen flachen Schild um ihn.

„Zabini?“, hauchte hinter mir Rodolphus und ich verdrehte die Augen.

„Wurde gefesselt“, murrte ich zurück.

„Diese Scheißkerle, diesmal werden wir es ihnen zeigen“, erklärte er bestimmt und erhob sich, bereit, den Raum vor uns zu erstürmen.

Scabior bot ihm vom Flur aus Schutz, während er in den Raum stürzte und wie wild feuerte. Er traf einen VenTes an der linken Seite, der sofort in die Knie ging und dann zusammenbrach.

„Mama“, brüllte Pansy furchtsam und in der Sekunde verschwanden die schwebende Parkinson mit ihrem Wächter, plus der verunstaltete Theo, der noch versuchte, nach Pansy zu greifen. Sie entkam jedoch durch einen todesmutigen Sprung und schlitterte unter den langen Esstisch, aber dabei verlor sie ihren Zauberstab, der dann seinerseits über das Parkett davonglitt.

Auf der rechten Seite packten die beiden anderen den getroffenen VenTes und sahen zu, dass sie verschwanden, während ich mich gezwungen sah, gegen Draco zu kämpfen, der nach Pansy greifen wollte. Sie aber tat alles, um aus dem Raum zu kommen, wieder zurück in die Bibliothek, zurück zu ihrem Vater.

Auf einmal wurde ich eines Fluchs gewahr, der direkt auf sie zuschoss. Ich hechtete wie von Sinnen los und warf mich, verrückt wie ich war, davor. Instinktiv erschuf ich einen mächtigen Schutzschild und riss einen Esszimmerstuhl vor uns, der den Fluch abbekam, aber damit verbaute ich auch Draco die letzte Möglichkeit, Pansy zu erreichen.

Zu meinem bodenlosen Entsetzen reagierte er plötzlich mit einem Avada und ich handelte mehr aus einem Impuls heraus als darüber nachzudenken. Seit wann nutzte er diesen so endgültigen Fluch im Kampf?

Mein Fluch traf das Ziel, Dracos Ziel, Millisekunden schneller als sein Todesfluch!

Wodurch das Opfer abhob und von meiner Sturmbö getroffen in einen Schrank donnerte und diesen zum Bersten brachte. Dutzende uralter und sündhaft teure Teller, Tassen, ein ganzes Service, ergossen sich scheppernd und in tausend Scherben springend über ihn. Doch das interessierte mich schon nicht mehr, da ich zu Draco sah. Draco, der mit einem letzten schwarzen, leeren Blick zu mir verschwand, noch bevor die Apparitionsschilde geschaffen werden konnten.

Ich bemerkte erst jetzt, dass ich die angehaltene Luft ausstieß und die Augen zusammenpresste, hoffentlich war der eine getroffene VenTes nicht tot!

„Hört auf zu feuern!“, brüllte Rodolphus über den Schlachtlärm hinweg. „Sie sind weg!“

Hermiones Sicht Ende
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Kapitel 605-606 Empty
BeitragThema: 606. Chaos   Kapitel 605-606 EmptyDi Aug 08, 2017 10:34 pm

Hallo meine Lieben!

Ich danke Euch allen, die uns seit Jahren so treu sind! Wir hoffen sehr, das Euch das heutige Kapitel zusagt und sind auf Eure Reaktionen gespannt!
Des Weiteren, gehen wir in Urlaub, wie wohl die meisten im August. Aber wir müssen auch noch viel schaffen, so zb. das Lesungskap vorbereiten und vieles andere tun, weshalb nächste Woche kein Kap kommt
glg
queenie + Team


606. Kapitel Chaos

Dracos Sicht

Das Chaos brach über uns herein.

Von einer zur anderen Sekunde standen wir unter starkem Beschuss. Wir kamen mit Müh und Not noch zurück bis in das Esszimmer, als die DeathEater auf der Terrasse vor uns das Feuer eröffneten.

Die Twins und Marcus eilten auf die rechte Seite, während ich mich rechts zusammen mit Clearwater schlug und versuchte, durch ein Fenster hinaus auf die Terrasse zu sehen.

Pansy kreischte, da sie vom Anblick der glänzenden Masken unter den dunklen Umhängen geschockt war. Durch die großen Fenster konnte man draußen die Masken im Licht der Flüche gut ausmachen. Noch ein Grund, warum wir auf derlei sichtbare Einschüchterungszeichen verzichteten. Unsere Anzüge sollten uns tarnen, nicht Angst und Schrecken verbreiten.

„Keine Rücksicht“, beschied ich grimmig, aber laut, damit mich alle hörten, trotz der laut einschlagenden Flüche um uns herum. Ich würde nicht hinnehmen, dass meine Leute noch mal Verluste erdulden mussten, egal wer der Gegner war und um die DeathEater tat es mir bestimmt nicht leid.

„Dra…“, wandte Marcus über den Lärm hinweg ein, aber er verbiss sich gerade noch meinen Namen.

„Wasss?“, brüllte ich aggressiv zurück. „Ich befehle! Schaltet sie aus, ohne Rücksicht, mit allen Mitteln und dann nichts wie weg hier!“.

„YEAH, ich habe einen getroffen“, begann ein Twin zu jubeln.

In derselben Minute begann Pansy laut zu kreischen und ich fuhr herum und entdeckte einen DeathEater in unserem Rücken, da fiel mir ein, dass Theo ohne Maskierung war und zielte auf ihn. Ich traf ihn und plötzlich schwoll sein Gesicht an, weswegen er panisch aufkreischte. Er ging schmerzgeplagt zu Boden, aber wenigstens erkannte ihn nun niemand mehr. Ich war entschlossen, wer auch immer hinter mir stand, denjenigen auf ewig zum Schweigen zu bringen.

Niemand durfte Theo oder einem anderen meiner Leute gefährlich werden, das war ich ihnen schuldig. Schon hatten bis auf Marcus und Theo alle begonnen, anzugreifen und nun auch nach hinten hin zu schießen und ich zielte, schoss eine Salve und erstarrte.

Der DeathEater, der sich an den Türrahmen drängte und nicht schoss, sondern sich nur mit einem Schutzschild tarnte, ließ mich erschaudern.

„Hermione“, wisperte ich bodenlos entsetzt, da mir gegenwärtig war, dass ich gerade einen Avada auf den Lippen gehabt hatte.

Hermione, brüllte es in meinem Hirn auf. Was tat sie hier?

Ich erkannte ihre Maske und schluckte schwer und zwang mich, den Spruch zu unterdrücken, der mir noch auf den Lippen gelegen hatte. Die Sekunden, die dies dauerte, zogen sich für mich zu unendlichen Minuten, bis ich mich ganz langsam, ganz bewusst abwandte und mich dem Feind zuwandte.

Kampf mit allen Mitteln, ja, aber Hermione hatte ich hier nicht anzutreffen erwartet.

Ich präsentierte ihr meinen schutzlosen Rücken. Trotz allem was immer mal wieder zwischen uns passierte, ich würde ihr immer vertrauen, ihr mein Leben anvertrauen und augenscheinlich erkannten auch die anderen in ihr keine Gefahr und fühlten nach meiner Reaktion, dass ich diesen DeathEater kannte und richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Angreifer draußen.

Jedoch blieb es hinter mir nicht lange ruhig und als ich mich jetzt umwandte, waren da nicht mehr nur Hermione, sondern auch zwei andere, die uns unerbittlich angriffen.

Ich bedeutete den VenTes zusammen mit Marcus, sofort zu verschwinden, als einer der Twins getroffen zu Boden ging und das Chaos immer größer wurde. Nun wurde auch Pansy panisch und reagierte kopflos. Sie schrie über den Lärm hinweg und lief los.

Pansy, ich musste Pansy erreichen. Sie lief gerade todesmutig durch den Kampf und warf sich unter den Tisch. Sie war damit zu weit für mich entfernt, um sie sofort ergreifen zu können.

Jetzt war ich der letzte, der noch da war. Ich musste verfolgen, wie auf Pansy ein Zauber zuschoss und ich hatte meinen Mund schon offen, um zu schreien, als ich mitverfolgen konnte, wie plötzlich vor ihr ein DeathEater in seinen Roben aufragte, sie mit seinem Körper abschirmte und mit hoch erhobenem Stab einen mächtigen, wie eine goldene Kugel aussehenden Schutzschild erschuf und gleichzeitig einen Esszimmerstuhl zu sich rief, in den der Zauber einschlug. All dies machte es mir schlussendlich unmöglich, an Pansy zu gelangen.

Aus den Augenwinkeln jedoch nahm ich einen weiteren DeathEater wahr, der versuchte, mich anzugreifen, weshalb ich ohne zu zögern schoss. Mein grünschillernder Avada sauste auf ihn zu und ich wollte schon befriedigt nicken, dass ich wenigstens einen von ihnen von dieser Erde tilgen würde, als ihn in allerletzter Sekunde eine kleine, aber starke Sturmbö erfasste und in ein Büffet beförderte, woraufhin er unter den Scherben des Services begraben wurde und bewusstlos zu Boden ging.

Somit warf ich noch einen letzten schwarzen, leeren Blick zu ihr hin und ließ dann das Kampfgeschehen hinter mir.

Ich war bodenlos entsetzt, dass sie das getan hatte! Sie hatte ihn gerettet! Nur warum?

Er war eine Kakerlake, um die es nicht schade wäre!

Dracos Sicht Ende

Lucius Sicht

Ich schritt weit ausholend auf das mittelprächtige, wenig besondere Heim der Familie Parkinson zu. Es war eine typisch einfallslose Herrenhausvilla, oder auch einfach nur ein strenger, viereckiger, klassizistischer Klotz. Dieses Heim hatte mich noch nie aus den Socken gehauen, aufgrund seiner vergleichsweise klaren Formgebung und einfachen Kompositionsprinzipien war es ein unvorstellbar langweiliger Bau.

Im Inneren jedoch verstand es die Familie, zu überraschen. Dort wurde man damit konfrontiert, dass durch die Dekoration der einzelnen Räume, die durch verschiedene Stilrichtungen geprägt war, das strenge, klassizistische Diktat völlig aus dem Konzept geriet. In der Gestaltung der farblich grellen Räume wurden Elemente des Neopalladianismus, des Rokoko, des Chinoiserie-Stils, der Neugotik und des englischen Neoklassizismus verwendet und passten gänzlich nicht zum Klassizismus.

Geschmack war eben nicht jedem gegeben, wie ich mir leidend eingestand. Ich umrundete das Haus, betrat die breite, jedoch völlig gerade Terrasse, auf der sich die Glasscherben im fahlen Licht des Mondes spiegelten und unter meinen Stiefeln knirschten.

Im Schein der Lampen konnte ich eine schwarz gekleidete Person auf den Treppenstufen ausmachen und wie unsere Leute wie die Hühner durch die Gegend liefen.

„Lucius“, empfing mich Rodolphus, erfreut, mich zu sehen. „Schön, dass du so schnell gekommen bist.“

„Ein neuerlicher Angriff auf unsere Sympathisanten kommt mir nicht zupass“, nickte ich huldvoll. „Konnten wir gewinnen?“, deutete ich auf eine sichtbar tote Person.

„Naja, also das da…“, deutete er ein wenig weiter weg in die Dunkelheit zu einer am Boden liegenden Person, „ist einer von uns, ist in einen Todesfluch hineingelaufen“, wirkte Rodolphus eher desinteressiert als durch den Verlust mitgenommen.

„Bedauerlich… wer ist es?“, fragte ich eher der Vollständigkeit halber nach, denn wäre es jemand Wichtiges gewesen, hätte auch Rodolphus anders reagiert.

„Unbedeutend und relativ neu“, zuckte er wegwerfend mit den Schultern.

„Nun denn“, überging ich diesen Verlust mit der mir innewohnenden Noblesse. „Warum wurde ich gerufen?“

„Wegen dem da drinnen… Chaos pur… Parkinson und Rowle, sieh es dir selbst an, Lucius, und lach bloß nicht“, mahnte er durchaus ernst gemeint und ich hob indigniert eine Braue, während seine Mundwinkel verheißungsvoll zuckten.

„Rodolphus, das verspricht Amüsement“, machte ich mich auf den Weg.

Drinnen nahm das Chaos wie angekündigt noch zu. Zerschmetterte Möbel, Einschläge von Flüchen und Scherben wiesen mir den Weg bis in die Bibliothek. Der Anblick der ramponierten Männer, die hier gefesselt zurückgelassen worden waren, war als durchwegs interessant zu bezeichnen. Sie waren in ihrer Aufmachung der Lächerlichkeit preisgegeben und zu all ihrem Unglück ging die Schminke augenscheinlich nicht mal magisch weg. Ich verbot mir den Gedanken an diese unheimlichen Twins von Molly Weasley, aber er kam mir unweigerlich, niemand anderem traute ich so einen Unfug zu.

„Abstrakt“, wisperte ich zu dem sich das Grinsen arg verkneifenden Rodolphus. „Wieso wachen sie nicht auf?“

„Bei Rowle haben wir keinen blassen Schimmer und Parkinson wurde laut Aussage des Püppchens“, grinste er, als nun ich eine Braue hochzog. „Ja, deine reizende Verlobte tummelt sich hier auch, also laut ihr war er vorhin kurz wach…“, gab Rodolphus auf und kicherte nun doch gemein drauflos.

„Also auch eine Frage der Zeit, wann er wieder erwacht“, resümierte ich schonungslos. „Und wo ist dein trautes Eheweib?“, schoss ich nicht weniger gehässig zurück und da verging ihm das Lachen.

„Die war zum Glück nicht im Haus als der Ruf erfolgte, sondern hatte eine Einladung zum After Tea bei Mulciber“, grinste er zufrieden zurück.

„Glück muss der DeathEater haben“, erging ich mich im fabulösen Spott und wandte mich von den bisher glücklosen Versuchen der anderen ab, die beiden Männer wieder zum Leben zu erwecken.

„Ich führe dich in den Salon“, lag eine zu diensteifrige Bücklinghaftigkeit in Rodolphus‘ Ton, als dass ich ihm sein Verhalten abgenommen hätte und so war ich gespannt, was uns dort für eine Truppe erwarten würde.

„Sag mal, Scabior, kannst du nicht endlich Leine ziehen?“, brüllte sie so laut, dass ich niemanden mehr gebraucht hätte, der mich hätte führen müssen, während wir den arg ramponierten Flur hinabgingen.

„Sie hat ein gar zartes Stimmchen“, kicherte Rodolphus, während wir Scabiors Antwort nicht verstehen konnten.

„Wenn du weiterhin so schleimig DANKE sagst, bereue ich es noch, dich aus der Schusslinie gestoßen zu haben“, erklärte sie mit durchaus hörbarer Bösartigkeit, indes betrat ich dank meiner einnehmenden Persönlichkeit aufmerksamkeitsheischend den Raum, sodass alle Gespräche verstummten und alle zu uns blickten, während ich das zerstörte Zimmer in Augenschein nahm.

„Ich hoffe doch gar sehr, Liebes“, nahm ich das Gespräch mit souveräner Selbstverständlichkeit auf, „dass du bei dieser heroischen Aktion nicht dein eigenes, so viel wertvolleres Leben aufs Spiel gesetzt hast“, dabei genoss ich es, dass sie sichtbar alle konsterniert darüber waren, dass ich persönlich erschien.

„Ach, was machst du denn hier?“, fragte sie unbegeistert, aber auch völlig furchtlos und überschlug ihre Beine, während alle anderen in diesem Raum sichtbar Haltung annahmen, also das genaue Gegenteil von ihrer Reaktion zeigten, weshalb ich sie kurz süffisant anlächelte.

„Zabini“, knurrte ich missmutig, während Hermione bei ihm saß und dieser eine schluchzende Pansy Parkinson im Arm hielt.

Zu meinem Unwillen saß sie auf der Lehne der Couch und damit direkt neben Zabini, der selbst etwas angeschlagen und blässlich wirkte. Zu meiner großen Verwunderung war auch Wena, die Veela, anwesend, die richtiggehend mitgenommen und fertig aussah und wie dahingegossen, aber wenig beachtet, auf einer angesengten Récamière lag. Ungefähr genauso wie damals bei ihrem Zusammenstoß mit Hermione hatte sie Wunden und Verletzungen davon getragen, anscheinend war sie niemand, der sich nicht wehrte wenn er attackiert wurde, aber danken tat es ihr die versammelte Gruppe hier nicht wirklich. Hermione kommentierte auch meinen taxierenden Blick mit einem Schnauben, als könnte sie meine Gedanken zu Wena erraten.

„Was willst du, Lucius?“, wiederholte Hermione erneut.

„Nachschauen, was ihr alle mal wieder anstellt“, erwiderte ich samtig. „Und da die beiden Herren in der Bibliothek noch schlummern, erhoffen wir uns von euch antworten. Zabini?“, wandte ich ihm meine werte, aber anscheinend von ihm nicht gewünschte, hochwohlgeborene Aufmerksamkeit zu.

„Ähm… ähm…“, stotterte er los, dabei machte er sich von dem Klammeraffen an seiner Seite frei und schaffte es, auf die Beine zu kommen. Anscheinend fühlte er sich unwohl, vor mir zu sitzen, während ich stand, dabei bemerkte ich sehr wohl, wie mich Hermione zu keiner Sekunde aus den Augen ließ.

„Sir, ich war hier eingeladen und ich kam in die Bibliothek und dann wurde ich gefesselt und bevor sie mich angehen konnten… kam unsere Rettung…“, faselte Zabini schrecklich lahm, dabei lag meine Aufmerksamkeit voll und ganz auf ihm und das schien ihn eindeutig zu verunsichern, derart wie seine Augen hin und her huschten, als würden sie einen Ausweg suchen, um mir zu entkommen und ich genoss es zutiefst, ihn derart in die Bredouille zu bringen.

„Aha, weshalb waren Sie hier?“, erwiderte ich nach Beendigung seiner gestammelten Aussage mit süffisanter Präzision.

„Mutter, Wena… sie, ich…“, machte er verlegen weiter und ließ es dann besser bleiben.

„Sehr aussagekräftig“, entgegnete ich mit einem verächtlich verzogenen Mund, woraufhin er zusammen zuckte.

„Er war während des Kampfes gefesselt und lag in der Schusslinie“, schaltete sich das Biest ungefragt mit schnarrender Stimme ein.

„Und du hast ihn natürlich gerettet“, stellte ich blasiert fest und drehte mich ihr zu.

„Natürlich…“, erwiderte sie spöttisch, da ich ihr als auch Zabini kein Wort glaubte, doch dann unterbrach uns ein Schniefen.

„Mutter…“, kam es von der jungen Parkinson zittrig. „Mutter, sie wollten Mutter und mich mitnehmen“, presste sie bewegt hervor und malträtierte das Taschentuch zwischen ihren Händen. Ja, sie war eine wesentlich bessere Schauspielerin als Zabini, das musste man der jungen Frau zugestehen. Wobei es mich ärgerte, dass sie mir weiszumachen versuchte, sie wäre nicht ein Teil dieser Scharade, dachten sie wirklich, dass ich so unbedarft war, auf ihre Lügen hereinzufallen?

„Und wissen Sie… wer diese Leute waren?“, stellte ich eine für mich völlig überflüssige Frage, aber man durfte Scabior und Rodolphus in meinem Rücken nicht vergessen.

„Nein“, kam es zu schnell von Pansy Parkinson, als dass es hätte wahr sein können. „Nein, woher? Sie waren maskiert… schwarz… Schwärze und ich… ich lief zu Vater, es brannte… und dann waren sie weg und alles war ruhig…“, raffte sich das Mädel auf und kurz gratulierte ich ihr zu ihrer Beherrschung, die sie aufbringen konnte, um bei ihrer Geschichte zu bleiben.

„Mr. Malfoy, Sir“, robbte nun Scabior mit dieser schleimigen Unterwürfigkeit an mich heran, die verachtenswert war. „Ihre Verlobte hat die Angreifer hintenherum gestellt und dabei noch dafür gesorgt, dass wir keine weiteren nennenswerten Verluste erlitten haben“, erklärte er in seiner unheimlichen Wichtigkeit, woraufhin ich ihm nur minimal mein Haupt, aber nicht meinen Körper zuwandte.

„Ist das so?“, wisperte ich daraufhin leise, als ich ihm ostentativ wieder meinen Hinterkopf zuwandte und Hermione ansah, die meinen Blick stoisch erwiderte und eine perfekte und unleserliche Maske trug. „Mrs. Parkinson fehlt, beziehungsweise wurde entführt. Ich denke nicht, dass der Hausherr, wenn er wieder erwacht, sehr erfreut darüber sein wird“, wandte ich distinguiert ein und musterte die Meute vor mir, der, wie ich fand, die Schuldigkeit ins Gesicht geschrieben stand.

„Wenn es recht ist, würde ich gerne aufbrechen“, kam es wacker von Zabini. „Ich bringe Pansy zurück in die Schule“, bot er galant an.

„Was passiert mit Ihrer werten, etwas derangierten Verlobten?“, konnte ich mich nicht erwehren, mit vornehmer Noblesse zu hinterfragen, dabei genoss ich den Widerwillen, der ihm bei dem Gedanken ins Antlitz kroch.

„Sie haben Recht… Moment“, raffte er sich schwer auf und Zabini wandte sich zu der liegenden Veela. „Geh zum Kamin und Reise in mein Haus. Mutter kommt später zurück…“, meinte er hartherzig und wedelte unbeteiligt zum Kamin und ich hob taxierend eine Braue.

„A… aber…“, kam es entsetzt von dem geschundenen Wesen, bis ich sie lapidar unterbrach.

„Seien Sie nicht so voreilig, Zabini. Vielleicht hat Wena etwas gesehen“, bremste ich seinen Enthusiasmus, aber als er etwas einwenden wollte, fuhr ihm das Biest über den Mund.

„Nein, Lucius, hat sie nicht, sie erinnert sich nicht an den Kampf“, verkündete sie absolut desinteressiert klingend.

„Obliviate?“, entgegnete ich fragend.

„Nein, Rabastan und Rodolphus haben sich an ihr versucht, aber es scheint eher eine Amnesie zu sein“, meinte sie wegwerfend und zog die Schultern hoch.

„Verstehe… nun denn…“, unterstrich ich meine Gleichgültigkeit mit einer ebenfalls wegwerfenden Geste.

„Aber… ich… muss… darf… kommst du nicht mit?“, bat die Veela weinerlich und ich verachtete die Atmosphäre hier. Dort die heulende Parkinson, dann die schluchzende Veela und Zabini dazwischen, dem ich niemals ein Wort glauben würde. Da waren mir Hermiones kalte, klare Augen lieber. Ihr schien es ebenso zu gehen, da sie gerade einen angewiderten Blick auf Wena warf.

„Verzieh dich, Puppe, oder ich mach dir Feuer unter deinem gefiederten Ar…“, packte das Biest wieder ihre Bissigkeit aus, bevor ich einschritt und ihr das Wort abschnitt.

„Hermione“, tadelte ich schmunzelnd über ihr derbes Vokabular und Rodolphus hinter mir hustete seine Erheiterung weg.

„Verzeih“, meinte sie absolut unbeeindruckt und unehrlich. Ich gebot Wena mit meinem Gehstock Einhalt und rief einen meiner Elfen. Diesen beauftragte ich, Wena sicher ins Heim der Zabinis zu bringen, dabei sah sie gar nicht begeistert aus, alleine zu sein, aber trotzdem verschwand sie vor unseren Augen.

Schlussendlich hatte ich Zorica versprochen, auf ihre Nichte zu achten und ich hielt mich grundsätzlich sehr wohl an Vereinbarungen.

„Kommst du?“, drehte sich Zabini auffordernd um und hielt Hermione tatsächlich ziemlich dreist die Hand hin, während die kleine Parkinson auf seiner anderen Seite seine Hand ergriff und ich indigniert verfolgte, dass Hermione tatsächlich zugreifen wollte.

„Mitkommen“, bedeutete ich jedoch mit meinem Gehstock meiner Verlobten und unterband diese Vertraulichkeit.

Ich verhinderte, dass sie Zabini berührte. Sie schielte daraufhin auf den auf sie zielenden Stock und ihre Begeisterung über den rüden Befehl war ihr anzusehen. Aber ich würde nicht zulassen, dass sie mit Zabini ging!

„Sie können gehen“, beschied ich den beiden jungen Leuten und nach einem tiefen Seufzen ging Zabini mit Parkinson hinaus.

„Und nun, Lucius?“, fragte Rodolphus mit einem doppeldeutigen Lächeln, das er nicht vor uns verbarg.

„Macht sauber, kümmert euch und haltet das Chaos klein, indem keine Einzelheiten hinaus dringen. Mrs. Parkinson hat eine schwere, magische Krankheit, die es ihr verbietet, das Haus zu verlassen. Wir verstehen uns?“, nickte ich ihm hoheitsvoll zu, während ich meine knappen Anweisungen delegierte.

„Absolut“, meinte er schmal und wandte sich geschäftig ab.

So kam es, dass wir dieses nächste Fiasko hinter uns ließen, das gut in den Händen der Brüder Lestrange aufgehoben war, und gemeinsam ins Manor zurückkehrten.

„Was ist da genau passiert?“, fragte ich im Gehen und zog meine Handschuhe aus, die ich auf den Tisch in der Mitte der Eingangshalle warf.

„Nichts“, erwidert sie tonlos und folgte mir.

„Verkauf mich nicht für dumm, mein Herz“, überging ich ihre schnöde Art und betrat meinen bevorzugten, kleinen Salon. „Und jetzt will ich die Wahrheit!“, wirbelte ich fordernd herum und öffnete die Schnalle meines Mantels.

„Die Wahrheit?“, hielt sie skeptisch dagegen und zog ebenfalls ihren Mantel aus, darunter kam fürchterliche Muggelkleidung zutage, die mir ein Seufzen entlockte.

„Ja, und zwar gänzlich“, forderte ich hart und baute mich vor dem flackernden Kamin auf.

„Es war Draco…“, gestand sie dann leise und zog die Schultern hoch und rieb ich über ihre Arme, als wäre ihr kalt.

„Das dachte ich mir fast“, meinte ich nach ihrem Eingeständnis leise, aber aufrichtig erfreut, weil sie nicht versuchte, mich weiterhin für dumm zu verkaufen. „Nachdem du dich derart still zeigst, wundere ich mich… dass Draco das tut ist nichts Neues“, erwiderte ich, nachdem sie ehrlich war, nicht weniger schonungslos offen. „Aber was ist vorgefallen, das dich so beschäftigt?“, offenbarte ich, dass ich sie durchschauen konnte und die leidlich verzogene Miene, die sie daraufhin zur Schau trug, offenbarte, dass es ihr gar nicht gefiel, wie gut ich sie durchschauen konnte. Sie ließ sich Zeit, zu antworten.

„Mhm“, begann sie dann langsam und leckte sich über ihre Lippen. „E… er war bereit, alles zu tun, um da raus zu kommen“, murmelte sie, als ich stockte, das war doch eher löblich denn verwerflich, was störte sie an diesem Fakt?

„Ja, das erwarte ich sogar von ihm. Stell dir vor, jemand hätte ihn erwischt“, wandte ich nachdenklich ein und legte meinen Mantel auf einer Kommode ab.

„Ja, schon, aber der Avada… von ihm…“, zog sie wieder unbestimmt die Schultern hoch.

„Sollte dieser schöne Fluch nur dir vorbehalten sein?“, lag eine gewisse überhebliche Süffisanz in meiner Frage.

„Hahaha“, quittierte sie gekünstelt, dabei wirkte ihr Ausdruck besorgt und ich runzelte die Stirn.

„Oder galt dieser dir?“, fragte ich nun doch etwas besorgt, denn dies wäre eine nicht akzeptable Tat, aber sie schüttelte eilig das Haupt. „Gut… also, was stört dich daran, wenn Draco so weit geht? Es wäre nicht das erste Mal für ihn… für keinen von uns…“, gab ich zu bedenken und sie drehte sich von mir weg.

„Ach, ich weiß nicht, ich will das alles so nicht“, kam es reichlich widerwillig, aber auch ein wenig wirr von ihr und sie schüttelte sich, fuhr sich mit den Händen durch ihr lockiges, sehr zerzaustes Haar.

„Wer will das schon?“, parierte ich lapidar und sie warf mir einen scheelen Blick zu.

„Du… du willst das… und wenn nur weil dir langweilig ist…“, meinte sie verächtlich und offenbarte ihr umfängliches Wissen über mich und dass sie sich keinen falschen Vorstellungen darüber hingab, wer oder was ich war.

„Ahhh, ein delikater Punkt“, erwiderte ich langgezogen und schenkte ihr ein sachtes Lächeln. „Aber wir wissen beide, dass Draco ganz anders ist… als ich es bin!“, benannte ich einen offensichtlichen Fakt.

„Den Göttern sei Dank“, entfuhr es ihr umgehend und ich wusste nicht, ob ich darüber geschmeichelt sein sollte oder nicht, weshalb sich meine aristokratische Stirn runzelte.

„Soll das eine wenig subtile Beleidigung sein?“, fragte ich nach einer Sekunde nach und als sie nicht antwortete, maß ich sie eindringlich. „Willst du mir etwas sagen?“, klang meine Stimme nun sehr leise, weshalb die Drohung unmittelbar im Raum stand und sie vor mir ihre Lippe malträtierte. „Du hast dich bei Lovegood auch nicht zurückgehalten“, nannte ich das Kind beim Namen und ihre Augen wurden groß. „Du solltest dich auch nie zurückhalten, wenn du der Gegenseite gegenüberstehst!“, machte ich meinen Standpunkt unmissverständlich klar.

Ich erwartete und forderte von ihr, alles zu geben!

„So wie jetzt?“, knurrte sie leise und wirkte alles in allem ziemlich aufgewühlt, als ich taxierend eine Augenbraue in die Höhe zog.

„Siehst du mich so?“, hakte ich indigniert wegen ihrer miesen Laune nach. „Als Gegenseite?“, konkretisierte ich fragend. Alles in allem drohte meine nachgiebige Laune zu kippen, da ich mich ein wenig über ihre Aussagen echauffierte, weil ich sie als Anmaßung interpretierte.

„Stehen wir auf derselben Seite?“, brach es erregt aus ihr hervor und sie lief im Raum unruhig auf und ab. „Wirklich?“, schob sie aufgebracht hinterher und ich zwang mich zur Geduld. Sie wirkte alles in allem weniger gefasst als sonst.

„Ich stehe auf meiner Seite…“, erwiderte ich daraufhin drakonisch.

„Hahaha, das war so logisch, dass du das so sagst, Lucius…“, begehrte sie sichtbar bewegt auf und riss die Arme in die Höhe. „Aber was heißt das… was bedeutet es?“, fragte sie entschieden und ihre Züge verzerrten sich zu einer unsicheren Grimasse.

„Dasselbe könnte man dich Fragen, mein Herz, das ist dir hoffentlich bewusst. Weißt du, warum Draco sich die Parkinsons als Opfer auserkoren hat? Es ist nicht so, als würden sie eine große Rolle spielen“, stocherte ich wirklich interessiert nach und versuchte, den Grund für ihr seelisches Ungleichgewicht zu ergründen, denn erklären, was der Zirkus sollte, konnte ich es mir diesmal beim besten Willen nicht.

„Ich wurde dank Rodolphus dort hin gerufen. Ich hatte von der Aktion keine Ahnung und Blaise konnte mir nicht viel sagen, da ständig einer um uns herum war, aber es ging wohl darum, Pansy vor Rowle zu retten… sie wollen die beiden Zwangsverloben…“, erzählte sie mir von den Vorkommnissen, die also anscheinend nicht der Grund waren, dass sie derart ruhelos war.

„Immer dieser Heroismus“, entgegnete ich zynisch und schüttelte mein aristokratisches Haupt.

„Ist es nicht immer wieder erstaunlich, dass die Leute sich nicht zu etwas zwingen lassen wollen?“, erwiderte sie spöttisch und zeigte Zähne, in Anspielung auf unsere eigene Verlobung und auf die von Draco. Weshalb ich meine edel verpackten Schultern hochzog und sich eine lastende Stille über den Raum legte, während ich sie genau musterte und erleben durfte, wie ihre Augen unstet hin und her glitten.

„Du bist sonderbar… was ist vorgefallen?“, insistierte ich mit einer Prise Ungeduld in der Stimme, woraufhin sie sich abwenden wollte.

„Nichts.“

„Lüge nicht…“, brauste ich am Ende meiner Geduld auf und sie erstarrte. Wieder wurde es still und ich bemerkte, wie ihre Fäuste arbeiteten, die sie abwechselnd ballte und wieder öffnete, unterdessen zwang ich mich zur Contenance.

„Ahhh“, wirbelte sie wieder herum und nahm ihre unruhige Wanderung wieder auf und ich hoffte, dass sie die Güte haben würde, mich einzuweihen. Warum es mir enorm wichtig war, dass es von ihr ausging und ich sie nicht zwang, das versuchte ich im ersten Moment mal besser nicht zu ergründen. „M… meine Männer, meine Truppe… es gab Differenzen…“, gab sie nun hörbar widerwillig mir gegenüber zu und ich unterdrückte das zufriedene Lächeln, das sich auf meinen Zügen ausbreiten wollte.

„Das höre ich nicht gerne. Probleme?“, fragte ich gewichtig, aber auch ruhig nach.

„Keine unlösbaren, aber ärgerliche“, entgegnete sie entschieden und reckte ihr Kinn in die Höhe, jedoch irritierte mich, wie sehr es sie zu beschäftigen schien, wenn es derart offensichtlich war, dass es sie beschäftigte.

„Brauchst du Hilfe?“, überraschte mich mein Angebot selbst. Das war für mich nicht normal, indes wollte ich nicht erforschen, weshalb ich es ihr anbot. Als ich das bedrohliche Blitzen ihrer Augen ausmachen konnte, lenkte mich dies jedoch effektiv von meinen Gedanken ab.

„Willst du mich nun beleidigen, Lucius?“, wisperte sie aufgebracht. „Nur weil du mich jetzt fickst bin ich nicht hilflos, oder anders geworden als ich früher war!“, brauste sie in ihrer unnachahmlich energischen Art auf, bei der ich mich zwingen musste, nicht zu lächeln.

„Dein Ton, Liebes“, maßregelte ich sie nur gutmütig und nachsichtig mit der herablassenden Art, die mir zu Eigen war, woraufhin sie schnaubte.

„Leck mich doch“, servierte sie ordinär und schien kurz vorm Platzen zu sein, weil ich etwas so Schreckliches tat, wie ihr meine Hilfe anzubieten. „Mit wem spreche ich? Mit dem Mann, der du sein kannst, dem Oberhaupt der Familie, oder der Rechten Hand? Wem lege ich gerade Rechenschaft ab?“, wägte sie insistierend ab und ich wurde sehr hellhörig.

„Was ist vorgefallen?“, beharrte ich auf meinen Wunsch nach Antworten und bevor sie weiter aufbrausen konnte, hob ich meine Hand, um ihr und ihrem Temperament Einhalt zu gebieten. „Ich werde der sein, der ich sein muss, um Antworten zu erhalten, also such es dir aus“, meinte ich reichlich lakonisch, aber auch gutmütig und sie knirschte hörbar mit den Zähnen.

„Zu viel“, schnappte sie zurück, woraufhin ich eine auffordernde Geste zu ihr hin machte und wartete, bis ich seufzte.

„Du willst es mir nicht freiwillig sagen?“, lag eine Drohung in meinen Worten, die mich selbst überraschte, da ich nicht vorhatte, sie zu züchtigen oder zu strafen, nur weil sie nicht reden wollte.

Gleichzeitig wollte ich, dass sie sich öffnete und mir von sich aus sagte, was vorgefallen war. Was sie beschäftige, dass sie derart durcheinander war. Wie sollte ich mein Gesicht wahren und gleichzeitig das von ihr bekommen, was ich wollte, ihr Vertrauen, sich mir zu öffnen, in allen Lebenslagen. Als ich gerade aufgeben und ihr entgegnen wollte, dass ich es nicht wissen wollte, wenn sie es mir nicht von sich aus anvertrauen wollte, öffnete sie ebenfalls den Mund und kam mir zuvor, unterbrach aufgrund dessen mich.

„Sie… sie haben…“, stockte sie, als sie sich abwandte und ich wieder seufzte.

„Du musst…“, erhob ich großmütig meine Stimme, um ihr die Absolution zu erteilen, schweigen zu können, jedoch unterbrach sie mich, als hätte sie mich nicht gehört.

„Eine Flüchtige gefangen und sich an ihr vergangen…“, brach ihre Stimme und ich wurde sehr gerade.

Es gab einige nur sehr wenige Dinge, die dem Biest nahegingen, das wusste ich, dessen war ich mir durchwegs bewusst und ich wusste, dass sie das Gewölbe und was dort geschah schrecklich fand. Auch was ich ihr damals bei unserem Dominanzspielchen angetan hatte, war eine Tat, die weit über die Grenzen hinausging. Damals war es darum gegangen, den anderen gefügig zu machen, an sich zu brechen, heute würde ich alles dafür tun, dass sie sich entfalten konnte, um zu sein und zu werden, was sie besonders machte.

Nachdem sie nun ehrlich zu mir gewesen war, konnte ich ihre Gemütsverfassung besser nachvollziehen. Es ärgerte sie, dass diese Untat unter ihrer Ägide passiert war. Damit hatte sie nicht gerechnet und das trieb sie zum Grübeln, darüber was sie falsch gemacht hatte, und schlicht zur Weißglut, da sie es als ihr Versagen ansah.

Es war wahrlich nicht leicht, diese zum Teil sich wie Tiere gebärdenden Menschen zu leiten, zu führen und unter Kontrolle zu halten. Ich selbst erinnerte mich nun an meine eigene Jugend, als Vater die glorreiche Idee mit dem Gewölbe gehabt hatte, um die um sich greifenden Schändungen der weiblichen Bürger Großbritanniens zu unterbinden, da diese unkontrolliert um sich gegriffen und überhandgenommen hatten. Einige DeathEater hatten damals zu viel gefallen an der Anonymität der Masken gefunden, aber die Idee mit dem Gewölbe hatte das bewirkt, was er vorgehabt hatte. Zwar wollten wir Angst und Schrecken verbreiten, aber noch immer waren wir die Elite gewesen und dazu passte es nicht, alles und jeden zu vergewaltigen.

„Schändlich…“, murmelte ich leise, denn ich empfand so einigen gegenüber nichts anderes als Verachtung. „Soll ich sie bestrafen?“, bot ich generös an.

„Hör auf“, schrie sie mich plötzlich wütend an und ich hob indigniert meine Brauen an. „Ich brauche nicht deine Hilfe, oder dass du mich in Watte packst. Ich kann und werde meinen Trupp das Fürchten lehren, dafür brauch ich dich nicht. Ich brauche es nicht, dass du dich mir gegenüber zurückhälst“, fuchtelte sie mit erhobenem Finger anklagend durch die Luft und zielte auf meine Brust, als hätte sie einen Zauberstab in der Hand.

„In Ordnung“, meinte ich bedächtig. „Jetzt werde ich mich nicht länger zurückhalten“, grollte ich ihr, als sie sich mir langsam näherte. Wir bewegten uns Schritt für Schritt, aber sicher auf eine handfeste Auseinandersetzung zu.

„Habe ich je verlangt, dass du das mir gegenüber tust?“, trat sie aggressiv auf mich zu, sodass unsere Gesichter dicht voreinander waren.

Sie wirkte bewegt, absolut im Clinch mit sich selbst und den Geschehnissen der letzten Stunden, die sie doch sehr mitzunehmen schienen. Dort ihre Männer, die etwas taten was ihr gar nicht gefiel, da der Kampf gegen Draco und nun die Rechtfertigung vor mir, der Rechten Hand. Indes war ich nicht bereit, ihr einfach so entgegenzukommen und es ihr besonders leicht zu machen. Sie musste mit diesen Schicksalsschlägen umgehen können.

„Ich habe noch immer alles unter Kontrolle“, wisperte sie rau, dabei überraschten mich ihre von Zweifeln geplagten Worte.

Es war, als müsste sie sich diesen Fakt selbst in Erinnerung rufen, als müsste sie sich selbst bestätigen. In ihrem Blick loderte in diesem Moment eine Flamme, die mich kurzzeitig aus dem Konzept brachte, da ich darin unbestimmte, schnell wechselnde Emotionen ausmachen konnte.

„Wirklich?“, reizte ich sie absichtlich. „Solange du nicht vergisst, wer obenauf ist…“, entgegnete ich daher aufreizend von oben herab, bevor sie mich überrumpelte, da sie den letzten Abstand zwischen uns überwand und ihre Hände grob die Aufschläge meines Gehrocks packten.

Ich sah in ihr Gesicht, blickte in ihre Augen, musterte ihre Gesichtszüge und wollte gerade meine Lippen auf die ihren senken und so bereitwillig unseren Disput über Bord werfen, als mir ihre Augen, ihr Blick suggerierten, dass sie anderes als einen Streit im Sinn hatte und ich war nur zu bereit, hier nachzugeben.

Nur dass ich in der Sekunde schon fluchte und meine gutmütige Unaufmerksamkeit verteufelte, denn ich spürte ihren Tritt eine Millisekunde zu spät. Sie zog mir mit ihrem Fuß den Boden unter den Beinen weg und ehe ich die Zeit hatte, zu reagieren, flog ich auf den dicken Perserteppich hinter mir, der meinen Fall gnädiger Weise abmilderte. Es presste mir die Luft aus den Lungen. Sofort war sie auf mir, ihr Knie in Höhe meiner Leistengegend, weshalb ich mir dreimal überlegte, zurückzuschlagen, als ihre Hände auf meinen Schultern landeten und mich auf den Boden drückten.

„Wer ist nun am Boden… und wer obenauf?“, wisperte sie rau, dabei brachte sie ihr Gesicht wieder nah an meines heran. Ich fing mich heldenhaft und versuchte, die Demütigung zu überspielen, dass es ihr gelang, mich genug abzulenken um mich hereinlegen zu können.

„Das war ein Foul, ein ganz fieser Trick“, beschwerte ich mich daher auch inbrünstig, während sie zu meiner Verwunderung begann, sich hektisch ihrer Kleidung zu entledigen. Nicht dass ich etwas dagegen gehabt hätte, aber es mutete etwas manisch an.

„Wenn du nicht bald still bist, Lucius, greife ich zu anderen Mitteln“, drohte sie seidig und grinste plötzlich lasziv zu mir herunter.

„Eine nennenswerte Drohung“, versuchte ich mich ein wenig hoch zu kämpfen, „aber… uh….“, machte sie mich erfolgreich mundtot und meine Stimme brach, da sie auf einmalihren Mund fordernd heiß auf meinen presste.

Instinktiv spannte ich meine Hände an, in dem Wunsch, aktiv zu werden, sie zu berühren. Aber so wie sie sich gebärdete, suchte sie etwas anderes, also nahm ich mir vor, zu warten, bis sie das Gesuchte bei mir und vor allem mit mir fand. Sie ergriff die Initiative wie noch nie, zeigte sich fordernd wie selten und verhielt sich offensiv. Ihr Kuss wurde brutal, als sie mir in die Lippe biss und ein glühender heißer Blitz direkt bis in meine Lenden fuhr, während sie unruhig und beinah schon grob mit ihren Händen über meinen Körper fuhr und sie darum kämpfte, an mich heranzukommen.

Mein Blick brannte sich in ihr Gesicht. Sie wollte die Kontrolle!

Ich hatte nichts dagegen, mit ihr ein neues Level zu beschreiten und legte mich somit atemlos zurück, als ich sie lächelnd bat: „Dann tu bitte das Schlimmste, was dir einfällt!“

Meine Aussage quittierte sie mit einem hellen Lachen, das an meine Ohren drang und das mir wie glühend heiße Lava durch die Adern schoss.

„Ich werde dich nicht foltern“, meinte sie dann kurz, sehr ernst und mit gerunzelter Stirn.

Ich lächelte sie an. Das hatte ich auch nicht erwartet, weshalb sie weitermachte. Dabei war sie mit mir eher unsanft. Ihre Hände waren schnell und fordernd, ihre Lippen unstet und voller Ungeduld. Sie überwältigte und riss mich regelrecht mit. Diesen unerwarteten Angriff auf meine Person, auf meinen Leib, als auch meine Seele, wollte und konnte ich nicht abwehren!

Dass sie dies so einfach konnte erstaunte selbst mich bis ins Mark!

Die rohe Wildheit ihres Verlangens ging mit Macht auch auf mich über. Ich fühlte, dass sie die Kontrolle nicht nur wollte, sondern auch brauchte und beinah verzweifelt suchte und ich war zum ersten Mal in meinem Leben wahrhaftig bereit, sie zu geben. Das dachte ich zumindest großzügig. Ihre Zähne schabten beinah schmerzhaft über meinen Körper, bis meine trainierten Muskeln unter ihrer Attacke zitterten. Mein Blick wurde mit einem Schlag verschwommen, als sie mein Glied übergangslos mit erbarmungsloser Entschlossenheit in ihren Mund nahm.

„Ahh“, entfuhr es mir hilflos, da sie sich derart hart und schnell bewegte, dass ich mühsam darum kämpfte, nicht wie ein hormongesteuerter Teenager in ihrem Mund zu explodieren.

Jetzt hatte sie wirklich die Kontrolle, infolge ihres rücksichtslosen Angriffs auf meine Sinne und ich hatte tatsächlich keine andere Alternative, als sie zu lassen, sodass sie sich holte, was sie brauchte. Plötzlich ließ sie abrupt von mir ab und kam hoch. Ihr Mund wurde durch ihre feste Hand an meinem steinharten besten Stück ersetzt. Sie begann, mich wieder zu küssen, saugte meine Zunge tief in ihren Mund, biss zärtlich in die Spitze und ließ sie wieder los, während ich versuchte, dieses andere Biest in ihrer Gänze zu erfassen. Dann setzte sie sich in einer geschmeidigen Bewegung rittlings auf mich, nahm mich quälend langsam, da sie an und für sich unvorbereitet war, in sich auf und als ich schließlich nach langer Zeit endlich tief in ihr war, bog sie sich starr nach hinten, fuhr mit ihren Händen gleitend über ihre Brüste und ließ sich gehen, bewegte sich in einem ihr angenehmen Tempo, während ich sie beobachtete und ihren Anblick in mich aufsog.

Sie bog ihren Körper noch weiter nach hinten und da hielt mich nichts mehr am Boden. Ich spannte die Bauchmuskeln an und zog mich hoch, richtete mich auf, bedeckte jede Stelle, die ich erreichen konnte, mit meinem Mund. Ich knabberte beinah brutal mit meinen Zähnen an ihren Nippeln, bis sie köstlich geschwollen waren und umfasste knetend die andere Brust, vernahm ihr genüssliches Stöhnen, das mich um den Verstand brachte. Als ich ihre Hände fühlte, wie sie meinen Kopf umfassten und mich noch näher an sie zogen, versanken wir in einer Woge der Lust.

Sie gab sich unserem Zusammensein… mir… völlig hin. Ich sank zurück und ließ zu, dass sie mich zu reiten begann. Immer schneller und schneller. Hermione ergriff meine Hände als Stütze, verschränkte ihre Finger zitternd mit meinen, als sie bei dem Erreichen des Höhepunktes erstarrte und leise aufschluchzte. Daraufhin sah ich sie ganz genau an, verfolgte, wie sich ihre Miene veränderte und wie sie trotz ihrer geschlossenen Augen vermittelte, dass sie bei mir war und hier das Vergessen, aber auch Trost suchte und schlussendlich befriedigt, aber auch erledigt auf mir zusammensackte. Sie vergrub seufzend ihr Gesicht an meiner Halsbeuge und ich lauschte ihren hektischen Atemzügen.

„Hermione“, wisperte ich sanft.

„Mhm“, kam es schläfrig von ihr und sie schmiegte ihre Wange fester an mich, während ich zu ihr blickte und wartete, bis sie mich müde von unten herauf anblinzelte.

Sofort hatte ich ihre Aufmerksamkeit, da ich sie schwungvoll auf den Rücken rollte und es dauerte nur eine Sekunde, bis sie registrierte, dass ich nach wie vor steinhart in ihr war.

„Was…? Aber ich dachte… du…“, stieß sie erschrocken aus und lief rot an.

„Jetzt bin ich dran“, grinste ich sie selbstherrlich an. „Du bist gekommen“, murmelte ich zufrieden und blickte, während ich mich vorsichtig in ihr zu bewegen begann, in ihr gerötetes Gesicht. „Und wie vorher ich, musst du jetzt ganz einfach nehmen“, verkündete ich ihr atemlos.

Ihr daraufhin fröhliches Gelächter endete in einem tiefen Stöhnen.

„Wenn wir so weitermachen, werden wir uns irgendwann umbringen“, erklärte sie keuchend und rammte mir ihre Fingernägel schmerzhaft in meine Schultern.

„Das Risiko gehe ich ein“, erklärte ich bestimmt. „Nein, lass die Augen offen. Sieh mich an“, bat ich schlicht.

Indes verfolgte ich, wie sich ihre Augen vor Lust verschleierten, als ich mein Tempo verstärkte und vernahm, während ich immer tiefer in sie hineinstieß, ihre erstickten Geräusche. Wir fanden unseren ureigenen Rhythmus, steigerten unsere Geschwindigkeit. Ihre Finger bohrten sich in meine Haut, immer tiefer tauchte ich in sie, presste, als sie die Augen weit aufriss, meinen Mund auf ihre Lippen und dämpfte begierig ihren erlösenden Schrei.

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