When Hermione Fights
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 Kapitel 73-75

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Kapitel 73-75 Empty
BeitragThema: Kapitel 73-75   Kapitel 73-75 EmptyDo Feb 09, 2012 2:06 am

Der Klitterer


„Lasst uns allein!“, forderte ich von unseren Begleitern, was diese auch sofort taten und ich zog Draco in eine Nische, sobald wir Snapes Räume hinter uns gelassen hatten. Ich wusste, das was Snape da so respektlos ausgeplaudert hatte, hatte Draco verletzt, auch wenn dieser es nie zugeben würde. Aber wütend konnte ich auf Snape nicht sein, es war noch mit, dass Harmloseste, was er aus meinem Geist hatte stehlen können.

Ich stellte diesmal Draco bestimmt an die Wand und er ließ sich dagegen sinken und lehnte sich schwer an diese. Ich stellte mich vor ihn, umfasste seine Hüften und er legte seine Arme auf meine Schultern und schaute mich unleserlich an, er zeigte keine Emotion.

„Draco…!“, wollte ich beginnen, mich zu rechtfertigen, er aber legte seinen Finger auf meinen Mund und verschloss ihn somit sanft und schüttelte verneinend den Kopf. Ich folgte seinem Wunsch und schwieg, bis er soweit war und anfing zu sprechen.

„Hermione, ich wusste, dass dir Potter viel bedeutet, aber so viel? Ich meine, ich denke nicht, dass du das oft sagst?“, kam es sehr leise, sehr überlegt und auch etwas melancholisch von ihm, ich hörte eine kleine Anklage heraus.

„Nein, du hast recht, ich habe es noch nie wirklich gesagt, außer jetzt zu Harry! ... und nein, auch nicht zu meinen Eltern, das hab ich irgendwie immer umgangen…“, gab ich selbst erschrocken, aber doch auch offen zu und seufzte auf.

„Könntest du es auch zu mir sagen?“, fragte er mich da plötzlich und sein Ton war schwer zu bestimmen, dabei blickte er mir aber nicht ins Gesicht, hatte den Blick in die dunkle Ferne des Korridors gerichtet.

„Ich bin da vorsichtig, möchte nichts überstürzen… wenn ich wüsste, wo du stehst. Harry hat es auch zuerst gesagt! Aber ich möchte hier behutsam sein...“, versuchte ich ihm sachte zu erklären.

„Wo ich stehe? Nun, ich bin ein Malfoy, ich trage mein Herz nicht so auf der Zunge wie dein Held Potter!“, meinte er gefühllos und sah mich weiterhin nicht an. Dieses Gespräch fiel keinem von uns leicht.

„Dann sollte wohl ich diesmal den Löwenmut aufbringen, oder?“, meinte ich da sanft und er nickte mir knapp zu, so zog ich seinen Kopf zu mir und er ging mit, beugte sich zu mir und ich hielt erst inne, bis ich ihm tief in die Augen sehen konnte.

„Ich brauche dich sehr, Draco! Du bist mein Halt, ich gehöre zu dir!“, hauchte ich so leise, dass ich es fast nicht hörte, da es mir doch schwer fiel, diese intimen und so vertrauensvollen Worte auszusprechen, dabei blickte ich ihm beschwörend in die Augen. Er erwiderte diesen intensiven Austausch, dabei bemerkte ich ein Aufblitzen in diesen schönen, grauen Augen und ich denke, ich wusste, was es ihm bedeutete aber er schwieg, dann brachte ich den Mut auf und redete weiter. „Und ich sehe dich wahrlich nicht wie einen Bruder und Familie bist du doch schon für mich, nicht wahr?“, fasste ich weiter, nun entschlossener zusammen und hielt sein Gesicht noch immer mit meinen Händen umfangen.

Ich konnte erleben, wie er mit sich rang.

„Hermione, es bedeutet mir so unglaublich viel, dass du mir die Ehre zuteilwerden lässt, diese Worte aus deinem Munde zu hören, ich danke dir!“, entgegnete er verstock, war dies nicht wahrlich schön? Ein Malfoy, bis in die weißen Spitzen, süß, wie schwer er sich tat, diese Intimität mit mir zu teilen, hier war er ganz anders als Harry.

Plötzlich ruckte er entschieden hoch, befreite sich brüsk aus meinem Griff, stand nun stolz vor mir und umfasste beide Hände von mir, zog diese zu seiner Brust und blickte mich eindringlich an.

„Ich habe das noch nie zu jemandem gesagt! Du verstehst… noch nie, gar keinem …“, versuchte er mir eindringlich klarzumachen und dann holte er tief Luft. „Ich brauche dich, Hermione“, bekannte er da heiser. „Und eine Nische in den Kerkern ist nicht der richtige Ort dafür, aber es war genau die richtige Zeit es zu sagen“, kam es fest von ihm, aber er zeigte ein glückliches Lächeln dabei.

„Oh, Draco“, sprang ich ihn glücklich an, ich fühlte mich geehrt, dass er für mich diese Stärke gefunden hatte und er fing mich auf, als ob ich nichts wiegen würde und hob mich auf seine Hände, das war so, ich weiß nicht ob es romantisch war, aber mein Herz ließ es mehr als schneller klopfen und so zog er mir meine Kapuze über und trug mich in Richtung Slytherin. Ich würde die Nacht heute bei Draco verbringen.

„Du wirst das aber nicht oft hören, Hermione, ich denke nicht, dass ich das kann!“, sah er mich ernst an und ich wusste, dass ich das auch nicht brauchte, so hatte es mir mehr bedeutet als wenn er es jedes Mal zu mir sagen würde. Und schließlich hatte ich mich auch nur schwerlich dazu durchringen können, es zu sagen.

„Ich weiß, Draco, aber das musst du auch nicht!“, entschuldigte ich und kuschelte mich in seine starken Arme, die mich sicher zu unserem Ziel brachten.

Ich schwebte vor Glückseligkeit, auch dass er es nicht vehement von mir forderte. Augenscheinlich verstand er, wie schwer es mir fiel und er trug mich auf Händen, ich werde nie die Gesichter der anderen Slytherins vergessen, als Draco mich als seine Fracht durch den Gemeinschaftsraum trug und in seinem Zimmer verschwand, die waren vollkommen baff gewesen über unseren Anblick.

Wir liebten uns mit unbeschreiblicher Sanftmut und Leidenschaftlichkeit, es war eine wundervolle Nacht. Wenn mir jemand bis vor kurzer Zeit gesagt hätte, dass ich Draco Malfoy leise meine Zugehörigkeit zu ihm gestehen würde und dass besagter reinblütiger Draco Malfoy mir, dem Mudblood Granger, die seine ebenso gestehen würde, ich hätte mich freiwillig einweisen lassen.

Aber seit diesem Sommer hatte sich so viel verändert, wir hatten erkennen müssen, wie ähnlich wir uns doch waren, dass wir aus unserem Herzen schon vor langer Zeit eine Mördergrube gemacht hatten. Und so unglaublich es klang, ich fühlte mich derart wohl und verstanden bei Draco und mich ihm so verbunden, dass es sich einfach nur richtig anfühlte was wir gerade taten.


Als ich ihn morgens um fünf zu meinem Leidwesen verließ, um mich in den Turm zu schleichen und Harry um kurz vor sechs im Gemeinschaftsraum zu treffen, überkam mich leichte Melancholie. Ich wollte ihn nicht verlassen, ich wollte nicht so tun als würde ich keinen Kontakt zu ihm pflegen, ich hasste es immer mehr, mich zu verstecken, mich… uns zu verleugnen. Aber das Schicksal ließ uns keine Wahl und so ging ich, wie immer verborgen und schlich mich davon.

Harry machte mich sprachlos, denn als ich bereit für den Lauf in den Gemeinschaftsraum trat, saß dort schon ein quietsch fideler Harry, der mich breit und vorfreudig angrinste.

„Du hast das ernst gemeint? Ich meine, ich freue mich… aber ich hätte gedacht…“, ich war doch ein wenig konfus und so stotterte ich, aber ich freute mich wirklich sehr, dass er zu seinem Wort stand.

„Dass ich meinen faulen Hintern nicht aus dem Bett bekomme? Tja, falsch gedacht“, grinste er spitzbübisch und sah zum Knuddeln frech aus.

„Komm! Das ist so lieb von dir“, lachte ich erheitert und startete in einen super Tag und nach dem Lauf, auf dem Weg in den Turm, informierte ich Harry über meinen gestrigen Erfolg.

„Ach, da fällt mir noch ein, ich wollte dir sagen, dass ich dich ab jetzt jeden Dienstag in Okklumentik unterrichte, ich habe bei Snape bestanden!“, strahlte ich wie ein Honigkuchenpferd und war wirklich froh, denn nun wusste ich auch, dass ich keine Angst mehr vor Dumbledore haben musste.

„Hermione, danke, was du alles für mich tust, das war bestimmt kein Zuckerschlecken, hat er dich sehr hart rangenommen? Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen als das, wie er rücksichtslos in meinem Kopf rumgewühlt hat! Und erst recht diese Schmerzen, es ist als würde mein Hirn geschmort werden und dann explodieren, danach fühle ich mich immer viel angreifbarer“, erklärte er ergriffen und ich musste schmunzeln, denn rücksichtslos war Snape auch bei mir gewesen, wenn man bedachte, wo er überall seine Hände gehabt hatte, was würde Harry sagen, wenn Snape dies bei ihm tun würde? Das war eine herrliche Vorstellung.

„Ich denke, wir haben ein grundlegendes Problem, es ist nicht die Kunst seinen Geist zu verschließen, die dich hemmt, es ist deine Abneigung gegenüber Professor Snape und ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber so schlimm wie du finde ich ihn gar nicht!“, meinte ich entschlossen, ich würde ihm wohl nie erzählen können, dass ich schon mit Snape die Freuden des Fleisches geteilt hatte, so wie er gerade angeekelt sein Gesicht zu einer Fratze verzog. Und so kam mir Snape in den Sinn und dass ich über mein Erlebnis mit ihm noch gar nicht genau nachgedacht hatte.

Oh Mann, wie froh war ich, dass Snape meine wirklichen Mauern nicht zum Einsturz gebracht hatte. Er hatte mit mehr als unfairen Mitteln gekämpft, als sich seine Finger auf meine Lippen legten, da war ich erschrocken und kurz abgelenkt aber ich fand sehr schnell wieder meine mentale Stärke. Dann, als er die Brust ergriff, war ich leicht verärgert, aber ich erkannte auch die Taktik dahinter, ein Dark Lord würde mich nicht sanft bitten, um an meine Geheimnisse zu kommen, sondern eher den Cruciatus sprechen und Snape versuchte halt, mich auf der sexuellen Ebene aus der Reserve zu locken.

Er hatte bestimmt gedacht, dass mich dies, dass er mich so intim berührte obwohl ich mit Draco zusammen war, derart aus der Bahn werfen würde, dass ich meine Mauern vor Schock senken würde. Dass er schon alles von mir besessen hatte, half mir ungemein, mich in dieser Situation zu beherrschen, da ich wusste, warum er dies tat und ich gab es ungern zu, aber ich hatte nichts dagegen, von Snape berührt zu werden, ich fühlte hier keine Scheu oder Scham, so konnte er mich nicht wirklich aus dem Konzept bringen.

Als er dann mein Knie in Angriff nahm, wusste ich nicht, wie weit er gehen würde und hier wurde ich nur unruhig, da ich erkannte, dass er gerade ein wenig die Beherrschung verlor, schließlich wusste er nichts von mir als Minna und er ging gerade hier seine Schülerin Hermione Granger an, somit wurde ich unruhig und meine Mauern begannen zu bröckeln, es öffnete sich ihm ein Loch in der Mauer, die ich aufgrund seines stetigen, geistigen Ansturms nur noch unter großer Anstrengung aufrecht erhalten konnte. Da es von mir viel Kraft erforderte, sie so stolz und wehrhaft zu erhalten, begann ich unter ihm vor Anstrengung zu zittern. Er griff immer schmerzhafter und rücksichtsloser an, mittlerweile pochten und hämmerten meine Schläfen.

Und dann fing ich aus purer Verzweiflung mein gefährliches Spiel an, dies war nicht die einzige Mauer, die ich errichtet hatte, sondern nur die erst Bastion und so sah er zuerst unwichtige Kindheitserinnerungen. Er drängte mich nicht nur mental immer weiter zurück und so spürte ich zu meinem Unglauben plötzlich, wie seine Hand auf meinem Schritt zum Liegen kam, ich fühlte, wie er meine Scham umschloss und da wurde mir gefährlich anders.

Zusätzlich zu allem anderen stieg nun auch noch Hitze in mir auf und ich lenkte in einer unbewussten Reaktion meine Gedanken in eine sexuelle Richtung und so erlebte er, wie Draco und ich uns vergnügten, dann Cedric, dann Viktor! Hier gelang es mir, meine Gefühle wieder einzufangen, trotz des ständigen Bombardements seines anklopfenden Geistes.

Aber die Angst hatte mich erfasst, ich konnte und durfte unter keinen Umständen zulassen, dass er Minna sah und so zeigte ich ihm, von Furcht angetrieben, absichtlich und mit Berechnung Sirius, wie er mich vögelte und da hatte ich ihn, ich spürte, wie ich ihn nun leiten konnte und zeigte ihm die Szene wie Sirius mich schlug. Er fing sich schnell, zu schnell und drang barbarisch mit seinem Geist weiter in mich, der pochende und stechende Schmerz in meinem Schädel nahm gefährlich zu, es war als würden brennende Nadeln direkt in mein Hirn getrieben, da er sich einer weiteren Grenze näherte. Ich konnte miterleben, wie mir die Szene mit Harry entschlüpfte, an sich in Ordnung, darüber würde er sich ärgern, da er Harry so sehr mochte aber dass Harry mir seine Liebe gestand und ich sie erwiderte, das hätte er nicht sehen sollen, meine Gegenwehr schien schwächer zu werden. Ich wimmerte schmerzverzerrt und in meiner Not schmiss ich ihm verzweifelt den Akt mit Lucius entgegen.

Dieser schien ihn wirklich mitzunehmen, ich fand es, da die Szene auch an meinen Augen vorbeizog, gar nicht mehr so schlimm, aber Snape sah das wohl anders. Aber nun konnte ich in seinen Augen erkennen, dass er mitbekam, dass ich ihn lenkte und dass er nun alles aufbieten würde, um mich zu Fall zu bringen und in diesem Moment kam Draco, der Göttin sei Dank!

Ich war mir gar nicht bewusst gewesen, dass er komplett auf mir lag. Aber nun gut, so war es und ich bekam einen Lachanfall, aufgrund der Gesichter der anderen und vor Glückseligkeit, dass ich es geschafft hatte. Natürlich, wären die anderen nicht gekommen, hätte durchaus die Gefahr bestehen können, dass er mich gebrochen hätte und ich gebe es widerwillig zu, er hätte es geschafft. Aber nun waren wir fertig und ich nur dankbar. Ich hatte meinen Geist zu einer uneinnehmbaren Festung ausgebaut, ich war selbst über meine eigene Willensstärke erstaunt. Ich hatte Snape in Schach gehalten, dies war mein erster wirklicher Sieg über Snape.

„Also, dass du Snape nicht so schlimm findest, das meinst du ernst, oder?“, schielte mich Harry von der Seite misstrauisch an.

„Ja, Harry, denke ich, er ist wahrlich nicht einfach und er ist parteiisch aber er ist nicht das riesige Monster, das du und Ron in ihm sehen!“, verteidige ich Snape.

„Das tust du schon seit Jahren. Na, wenn du meinst“, schloss er das Thema sehr skeptisch und es stimmte, dies betete ich ihnen seit Jahren vor.

Als wir dann alle beim Essen waren kamen noch einige Fragen auf, da die ganze Schule nun davon überzeugt war, dass Harry und ich ein Liebespaar waren. Schließlich war Harry schon wieder mit mir früh auf gewesen und mit mir in trauter Eintracht früh morgens im Gemeinschaftsraum anzutreffen gewesen. Ginny knutschte wann immer es ging und bei jeder Gelegenheit mit Corner, so dass es schon peinlich war. Ron regte sich jedes Mal schrecklich auf, wenn er seine kleine Schwester so verkeilt irgendwo antraf. Und Cho, die steckte immer wieder ihren Kopf mit Edgecombe zusammen, lästerte mit ihr und warf uns immer wieder biestige Blick zu, in denen sich die Bestätigung ihrer Eifersucht spiegelte und sie badete in dem Gefühl, Harry richtig eingeschätzt zu haben und es nun ersichtlich war, dass er etwas mit mir am Laufen hatte.

Ich hatte Harry darauf aufmerksam gemacht und er hatte nur resigniert und gleichgültig mit den Schultern gezuckt, anscheinend war Cho kein Thema mehr.

„Du Harry? Wann üben wir weiter?“, fragte da Ron sichtlich interessiert und löffelte sein Müsli.

„Ich wollte die Münze auf Freitag einstellen“, meinte Harry überlegend als er sein Rührei auf die Gabel schob.

„Cool, da freu ich mich drauf!“, kam es von Ron eifrig, der sichtlich weniger Probleme damit hatte in Harry und mir ein Paar zu sehen als andere.

„Das ist dann ohne mich, ist aber nicht weiter schlimm, ich hab doch Nachsitzen!“, informierte ich noch mal nebenbei und hob meine Tasse an um gierig den Kaffee in mich zu schütten.

„Ach so, du Arme, diese Kellerassel ist echt nicht auszuhalten, da ist ja Umbitch bei Harry noch richtig zahm“, zeterte Ron sofort mit Leidenschaft schimpfend und ich rollte ungesehen die Augen.

„Beschrei es!“, rief Harry entsetzt und da stimmte ich ihm zu. „Da kommt Orange“, zeigte Harry auf meine kleine Eule, die auf mich zu segelte.

„Hallo, Süße“, begrüßte ich sie, indem ich sie fütterte und nahm den Brief.

„Gute Nachrichten, Jungs, in der Märzausgabe erscheint der Artikel! Er ist schon in Druck. Mr. Lovegood hat eine extra große Auflage geplant!“, strahlte ich die beiden an und sie schienen nicht weniger gespannt, wie die Reaktionen wären.

„Das ist toll, da bin ich gespannt“, mampfte Ron und schob sein Müsli wie ein Schaufelbagger in sich rein. Was für ein Anblick, als ihm die Milch aus den Seiten wieder hinaus lief, ich ließ mein Besteck geräuschvoll fallen und wandte mich meinem Kaffee zu, mir war der Appetit vergangen.


So verflog die Woche rasant und ich hatte am Montag nur einen Zettel des Professors in seinem Büro gefunden, in dem er mir auftrug, einen geklauten Trank zu brauen, er würde mal wagemutig annehmen, dass ich das schon ohne Aufsicht schaffen würde. Er sei bei einer Lehrerkonferenz und diese hätten die lästige Angewohnheit, eine unendliche Ewigkeit zu dauern. So viel Zynismus in diesen wenigen Zeilen, er war darin ein Meister. Er kam dann auch nicht, bis ich fertig war und so verging die Zeit bis Donnerstag und damit stand Harrys nächste gefürchtete Stunde bei Snape an.

Während Harry also bei Snape weilte, kam ich gerade von Hagrid, der wieder einmal ein geschundenes Gesicht gezeigt hatte, aber partout nicht mit der Sprache rausrücken wollte, wer oder was ihn ständig verprügelte. Auch traf man ihn neben seinen Unterrichtsstunden nur noch schwer an, er war immer irgendwie weg und blieb stundenlang im Verbotenen Wald verschwunden.

Aber na gut, wenn er nicht reden wollte, konnte man nichts machen und so kam ich in den großen, gepflasterten Innenhof und sah mich einer riesigen Schülermenge gegenüber die sich zu einem Kreis zusammenschloss. Ich ging neugierig auf Ron zu, dessen rotes Haar mir wie eine Fackel den Weg wies. Er hatte sich schon einen Platz in den vorderen Reihen gesichert und so stellte ich mich neben ihn und Lav und Pav, die erstaunlich häufig in letzter Zeit in Rons Gesellschaft anzutreffen waren. Ich würde ja sagen der Arme, ich glaube aber nicht, dass er mein Mitleid zu schätzen gewusst hätte, da er recht zufrieden wirkte und diese beiden Mädchen als nicht annähernd so nervig empfand wie ich.

Wir konnten mitverfolgen, dass Umbridge und Trelawney in der Mitte standen und ein riesen Gezeter veranstalteten. Es war ein entwürdigendes Schauspiel, Trelawney, in ihre Tücher und Schals gehüllt, rannen die Tränen der Verzweiflung über ihr furchtsam verzogenes Gesicht und sie schluchzte immer wieder laut auf, sie wankte betrunken auf ihren großen, gepackten Koffer zu und die Sherryfahne, die in der letzten Zeit ihr ständiger Begleiter gewesen war, wehte zu uns herüber.

Umbridge die, wie immer, in ihrem rosa Kostüm ihre mickrigen Körpergröße noch betonte, stand hoch aufgereckt vor ihrem Opfer und grinste schadenfroh in das Gesicht der erschütterten Lehrerin. Sie schien kein Mitleid zu kennen.

„Sie haben hier nichts mehr verloren, verlassen Sie nun das Schlossgelände. Sie sind nicht mehr länger Professorin für Wahrsagen, Sie sind hiermit entlassen!“, trällerte sie ihr lieblich entgegen, was dazu führte, dass Trelawney ein ohrenbetäubendes Wehklagen ausstieß und geräuschvoll in ein Taschentuch schnäuzte, es war erbärmlich.

Ich konnte nun sehen, wie sich auch Harry immer näher zu uns durchkämpfte und auch Snape, wie dieser nahe zu McGonagall trat, anscheinend hatte sie das laute Gekreische auch selbst aus den Kerkern angelockt.

Als wir urplötzlich auseinanderstoben da jetzt Dumbledore hochaufgerichtet und beeindruckend in seiner großen schlanken Gestalt, in den Innenhof rauschte. Sein bodenlanges, blaugraues Zauberergewand und der darüber liegende Mantel schwangen bewegt um seine Beine. Ich fand es immer lustig, dass er auf so vormittelalterliche Kleidung zurückgriff und wie Merlin erschien, ja, mir war bewusst, dass man Meinungsbildung auch durch das äußere Auftreten steuern konnte und er suggerierte uns hier eine Kopie von Merlin. Was ich immer kopfschüttelnd einsehen musste, aber vor allem war es erstaunlich, da Merlin bekanntermaßen ein Mitglied des Haues Slytherin gewesen war, was augenscheinlich sehr gerne verdrängt wurde. Auch sein langes, bis zur Hüfte reichendes, silbrig weißes Haar und der gleichlange Bart, waren wegweisend und unterstützten diesen Eindruck zusätzlich.

Aber man musste ihm auch zugestehen, dass nun, da er seinen Mund zu einem dünnen Strich zusammenpresste und seine hinter der kleinen Halbmondbrille liegenden, sonst so freundlich funkelnden, hellblauen Augen, nun ein gefährliches und unheilvolles Funkeln verbreiteten. Oh ja, der Mann wirkte wütend und so ungehalten wie wir, die Schüler, ihn noch nie gesehen hatten. Man fühlte, wie seine enorme magische Macht und Kraft wie in Wellen von ihm weg schwappten und uns alle einhüllten, wahrlich beeindruckend, dass Dumbledore zu so etwas fähig war.

Selbst die bis dahin dermaßen selbstherrliche und eingebildete Umbridge sank ein bisschen in sich zusammen und unterbrach ihre kreischende Beschimpfung als er sich näherte.

„Was kann ich für Sie tun, Dolores?“, erklang seine sonst so gespielt freundliche und warme Stimme zum ersten Mal kalt und eisig und ich vermutete, dass er gerne häufiger so auftreten würde, es sich aber versagte und immer versuchte, seiner Rolle treu zu bleiben.

„Nun, Professor Dumbledore, nach Ausbildungserlass Nr. 23 kann ich Ihre Lehrkräfte, wenn sie sich als ungeeignet erwiesen haben, entlassen! Was ich hiermit tue!“, meinte Umbridge schnippisch und versuchte krampfhaft, nicht eingeschüchtert zu wirken, etwas was ihr sichtlich misslang.

Ich wusste nicht, wie ich aussehen sollte, denn ehrlich, auch wenn ich die Kröte hasste, so Leid es mir tat, ich hielt Trelawney ebenfalls für vollkommen ungeeignet und eine Scharlatanin, aber ich wollte gespannt sein, wie sich das hier entwickelte.

„Ich verstehe, Dolores, wenn dies Ihr Wunsch ist, meine Liebe, dann kann ich Sie nicht davon abhalten“, entgegnete er hörbar kühl, dabei richtete er sich noch ein paar Zentimeter mehr in die Höhe, um wie ein Adler von hoch oben auf seine Beute zu starren. „Aber nach diesem Erlass können Sie nicht entscheiden, wer weiterhin im Schloss wohnt und das habe immer noch ich, als Schulleiter, zu bestimmen“, zeigte er sich entschieden und sein Ton klirrte eisig und ich wagte mich zu fragen, ob diese großzügige Tat von Dumbledore tatsächlich seinem Mitleid mit der Wahrsagelehrerin geschuldet war? Oder ob etwas anderes dahinter steckte, dass er ihr weiterhin Obdach gewähren wollte?

Interessant, dieser Mann erschien gerade schrecklich selbstlos und gütig, aber ich wusste nicht, ob ich ihm dies abkaufen konnte oder sollte? Gerade schritt er souverän ein und Umbridge blieben die Worte im Hals stecken und sie starrte ihn bar erstaunt an. „Minerva, meine Liebe, würdest du bitte Sybill helfen, ihr Gepäck wieder in ihren Turm zu bringen? Hab Dank!“, befahl er und wollte sich gerade umwenden.

Aber Umbridge hielt ihn auf, indem sie sich mal wieder affektiert räusperte:

„Chrm Chrm… Professor Dumbledore, wie stellen Sie sich das vor? Die Stelle muss neu besetzt werden?“, traute sie sich empört einzuwerfen.

„Ich dachte zwar, dies wäre die falsche Umgebung um personelle Neubesetzungen zu besprechen, aber wie Sie wünschen, Dolores! Ich habe schon einen Ersatz für Wahrsagen an der Hand, dieser wird heute Abend eintreffen!“, beschied er ihr ungewohnt barsch und endgültig klingend, während McGonagall der aufgelösten, soeben entlassenen Professorin auf die schwachen Beine half.

„Wer?“, echote sie überrumpelt und glubschte ihn mit großen Augen aus ihrem runden Krötengesicht an.

„Der Zentaur Firenze ist so freundlich und hat sich bereit erklärt, uns auszuhelfen!“, kam es bestimmt von Dumbledore.

„Was… ein Halbmensch!? Aber… aber ich muss...“, rutschte es ihr krächzend raus und sie riss die Hand vor den Mund, denn als Lehrkraft sollte sie zu so etwas keine Meinung haben und schon gar nicht eine derart abwertende.

„Richtig, meine Liebe und sehr begabt auf dem Gebiet! Und nach Erlass Nr. 22 können Sie bei der Neubesetzung der Stelle nicht mitreden“, erklärte der Direktor samtig und so wandte er sich mit bauschenden Roben ab und schritt entschlossen auf das Portal zu. Man fühlte, wie sich seine Präsenz zurückzog und uns alle wie elektrisiert zurück ließ.

„Mann, voll krass, Kumpel, hast du alles mitbekommen?“, fragte da Ron Harry, der uns ungläubig und leicht überfordert anblickte.

„Ja, fast! Snape und ich haben den Krach gehört und haben abgebrochen, was auch besser war. Es war eine Katerstrophe, ich verstehe nicht, was ich falsch mache! Ach, auch egal… aber was war das?“, zeigte er noch immer sichtlich sprachlos auf die Stelle wo sich das Drama abgespielt hatte.

„Ich denke, Fudge will ernsthaft Dumbledore durch Umbridge ersetzen!“, erklärte ich gleichgültig, aber auch sehr überlegt, wenn ich begann mich aufzuregen würde ich nicht mehr runterkommen, denn dass Fudge ersichtlich dämlich war ließ sich leider nicht mehr leugnen.

„Echt? Ich denke nicht, dass das gut wäre! Habt ihre seine Macht gespürt, wenn die hier fehlt schützt uns ja gar nichts vor ihr-wisst-schon-wem!“, wirkte Ron leicht käsig um die Nase bei dieser Erkenntnis.

„Ja, Ron. Ich denke, wir alle haben seine Macht gespürt, aber ich glaube, das wird Fudge und Umbridge nur noch mehr zum Handeln zwingen. Ich hoffe, unser Artikel rüttelt zumindest einen Teil der Bevölkerung auf. Und sie verstehen und erkennen, auf was für einem Holzweg sich das Ministerium befindet!“, stöhnte ich leidvoll auf, bei so unsäglich gelebter Blindheit.

„Glaubst du, sie ist eine, na du weißt schon, glaubst du, sie trägt das Mal?“, fragte Harry flüsternd.

„Nein, Harry, das glaub ich nicht, sie ist einfach eine snobistische, rassistische Hexe, vergiss nicht, der Dark Lord hat nichts gegen Halbmenschen, denk an die Werwölfe, die er um sich schart und die Dementoren und Riesen! Nein, ich denke nicht, dass er Halbmenschen nicht mag, er sieht ihre Stärken und deren Nutzen, zu was das Ministerium anscheinend zu doof ist“, ärgerte ich mich maßlos, als wir den Schauplatz verließen und dem Getuschel der Schüler lauschten.

Das erste Treffen mit der DA verlief wie erhofft gut, wie mir Harry berichtete, denn meine Verpflichtungen ließen mir fast keine Zeit mehr. Ich verbrachte fast jeden Abend nach Snape noch im Raum der Wünsche, um weiter zu lernen. Ich hatte es bisher noch nicht einmal geschafft, Draco den Raum zu zeigen und oft lief ich noch für zwei, drei gestohlene Stunden zu ihm. Ich kam dabei zu der Erkenntnis, dass Schlaf eindeutig überbewertet wurde, wer brauchte schon so was? Ich nicht! Die Slytherins hatten mittlerweile so viel Angst vor mir, dass wenn sie mich ihr Reich betreten sahen, sie die Flucht ergriffen, war doch schön, zu erleben, was so ein kleiner Cruciatus alles bewirkte, somit war mir ihr Respekt sicher. Pansy wagte nicht einmal den Blick zu heben wenn sie wusste, ich, die schwarze Gestalt, war im gleichen Raum wie sie.

Snape und ich hatten mehrere Trainingseinheiten hinter uns gebracht und dies in erstaunlicher Eintracht, wir beide waren uns einig und sprachen unser geistiges Duell kein einziges Mal an und so verlief dies alles zu unserer Zufriedenheit. Aber ich denke, er war baff erstaunt, dass ich erstens über seine sexuelle Annäherung so verschwiegen hinwegsah und dass ich mit keinem Wort seine Einmischung in Dracos und meine Beziehung erwähnte, als er versuchte, einen Keil zwischen uns zu treiben, aber er wäre nicht der Spion, der er war, wenn er sich dies anmerken ließe und mir war es ziemlich gleichgültig und so stand ich darüber.

Und so verlief unser Training: ich wurde besser, zwar schlug er mich regelmäßig zu Brei und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, er genoss es, da trat eindeutig seine gut gezähmte Death Eater Seite hervor. Aber gut, ich genoss es ebenso, ihn spüren zu lassen, dass auch ich nicht schwach war und ich glaubte jedes Mal mehr, in seinen Augen etwas gut Verborgenes aufblitzen zu sehen, das vielleicht so etwas wie Respekt sein konnte, aber ich konnte mich auch irren.

Aber ich wurde besser, immer besser, auch wenn wir uns noch nicht den Waffen zugewendet hatten. Bäh, davor konnte einem Angst und Bange werden, denn anderes als mein Sensei würde Snape ohne groß mit der Wimper zu zucken mir alles in den Körper rammen was er fand, da gab ich mich mal keinen Wunschvorstellungen hin. Das würde, wenn es so weit war, eine grausame Erfahrung werden, das würde unmenschliche Schmerzen bedeuten, aber wie immer wusste ich, es musste sein. Ich wollte es so und vielleicht würde mir diese Erfahrung eines Tages helfen können, warum jetzt schon daran denken?

Und somit kam auch schon die erste Märzwoche und damit würde das Theaterstück beginnen können, das ich inszeniert hatte.

Wir saßen in der Halle und die Eulen kamen wie ein einziger riesiger Taubenschwarm hereingeflogen und ich wartete neugierig und nervös auf die neue Ausgabe des Klitterers, die heute erscheinen würde und stürzte mich regelrecht auf sie.

„Und Hermione, wie ist es? Ist es gut geworden? Lass mich doch lesen!“, trötete Ron neugierig und da er damals ja nicht dabei war, gab ich es ihm zuerst zum Lesen und auch Harry lächelte nachsichtig aber sein Adamsapfel hüpfte nervös beim Schlucken.

„Boah, ich hätte nie gedacht, dass diese Skeeter einen guten Artikel schreiben kann, Harry! Das ist so krass, wie sie das schreibt ist es, als könnte ich das alles vor meinem geistigen Auge sehen, und sorry, Kumpel, wenn ich das jetzt so sag, aber als du mir die Geschichte erzählt hast, da konnte ich das nicht mal ansatzweise so vor mir sehen wie jetzt!“, sprudelte es rasend aus Ron, der glatt über seiner Begeisterung das Essen vergaß, kam auch nicht alle Tage vor. „Aber Harry, jetzt kann ich dich noch besser verstehen und ich möchte mich noch einmal entschuldigen, dass ich damals in der Vierten so ein Trottel war, sorry!“, bekannte er zum Ende hin leise.

Wow, was war denn mit Ron, Harry war groß in der Zeitung und er entschuldigte sich?

Harry sah auch leicht überfahren aus und konnte Ron nur überwältigt zunicken und dieser lächelte Harry freundlich, aufrichtig und treuherzig an und fing nun doch an zu essen und so schnappten Harry und ich uns einhellig die Zeitschrift. Wir lasen sie gemeinsam mit zusammen gesteckten Köpfen, was die Gerüchte mal gleich wieder anheizen würde.

„Jetzt weiß ich, was Ron meint, Harry! Rita vergeudet wirklich ihr Talent beim Propheten, das ist fantastisch geschrieben, es ist als wäre man auf dem Friedhof dabei gewesen, ich weiß, nicht schön und nett, sich das vorzustellen, aber unglaublich gut erzählt!“, war auch ich begeistert.

„Ja, Hermione, er ist toll geschrieben, aber was sollte das von Ron?“, wisperte er mir verstört zu.

„Ist doch ganz klar, er kann sich deine schrecklichen Erlebnisse erst jetzt richtig vor Augen führen und er braucht halt manchmal länger, schließlich wäre eure Freundschaft daran beinahe zerbrochen, an seiner Eifersucht dir gegenüber! Aber hier sieht er nun schwarz auf weiß, auf was soll er denn eifersüchtig sein? Das frage ich dich? Dass du Menschen sterben siehst, dass man deinen Tod will?“, fragte ich hart nach und schlug mit der flachen Hand auf das Papier.

„Na, wenn du es so sagst, hört sich mein Leben echt lebenswert an!“, ätzte Harry hämisch, dabei strich er sich verlegen und traurig die Haare hinter die Ohren.

„Ach, Harry, du weißt, wie ich es meine!“, stöhnte ich mitleidig und zog ihn in eine Umarmung, was nicht nur dank des Klitterers, der von Hand zu Hand wanderte, eine kleine Unruhe auslöste, viele nahmen dies als Bestätigung des Gerüchts, dass wir ein Paar waren, aber soll ich euch was sagen? Das war mir ja so was von egal.

Als wir uns lösten, blickte ich rasch zu Draco, der mir ein diabolisches Grinsen schenkte und den Klitterer in Händen hielt, ich nickte ihm unauffällig zu, der Mann konnte mich doch immer überraschen. Er verstand, dass Harry nach dem Lesen des Artikels Zuspruch brauchte. Ich war so dankbar, dass er endlich eingesehen hatte, dass Harry keine Option war und er unauffällig das zustimmende und verstehende Nicken erwiderte.

Die große Halle brummte, immer mehr bekamen die Zeitschrift in die Hände und auch die Lehrer wurden mittlerweile darauf aufmerksam, dass ein Artikel die Aufmerksamkeit aller Schüler zu fesseln begann. Da sich Harry bisher strikt geweigert hatte, über die Geschehnisse während des Irrgartens zu berichten, sogen die Unwissenden die neuen Informationen auf wie Bienen den Nektar.

Die nächsten Stunden wurde man neben Harry von allen begafft und bestaunt, als wäre man ein seltenes und exotisches Tier. Es war unangenehm und peinlich aber wir, das Trio, wir hielten die Köpfe hoch und taten so, als würden wir nichts wahrnehmen und ignorierten unsere Umgebung.

Als wir uns zum Mittagstisch begaben, kamen überraschenderweise wieder Eulen, was nicht normal war, da diese Masse eigentlich nur morgens kam und alle kannten nur ein Ziel und steuerten auf Harry zu. Hilfe, da bekam man fast Angst, als diese Vielzahl an Eulen auf uns zuhielt, aber die Gryffindors halfen uns, die Vögel von ihrer Last eilig zu befreien und wir machten uns an das Öffnen der Post. Wir stellten fest, dass dies alles Resonanzen zu dem heute erschienen Interview waren, in denen nicht nur Schüler aus Hogwarts so den Weg suchten, Harry zu sagen, dass er sie überzeugt hatte und sie nun auch glaubten, dass er, der Dark Lord, zurückgekehrt war, sondern auch viele Leser von außerhalb.

Umbridge rauschte wie ein dampfender Kessel in die Halle und verkündete, dass nach dem neuen, soeben eingeführten Ausbildungserlass Nr. 27, dieser jeden der Schule verwies, der den Artikel las oder bei sich führte.

Bis zum Abend kannte wirklich jedes Kind in Hogwarts den Artikel, da Umbridge mit ihrer Aktion das genaue Gegenteil erreichte und alle, wirklich alle neugierig auf diesen Artikel wurden.

„Hast du das mitbekommen, Hermione?“, fragte mich Harry abends im Gemeinschaftsraum, als ich von meinen Studien im Raum der Wünsche zurückkehrte.

„Nein, was meinst du?“, blickte ich interessiert auf und strich mir mein Haar zurück.

„Dass die Stimmung umschlägt, alle sehen jetzt mal wieder zu mir auf, dem großen Bezwinger und Helden, es ist so erbärmlich!“, spuckte er wütend aus und verzog sein Gesicht zu einer gehässigen Grimasse.

„Harry, was meinst du?“, fragte ich konsterniert.

„Sie sind wie die Fahnen im Wind, denen ist doch nicht zu trauen, ich weiß nicht, je mehr sie mir jetzt ihre Zugehörigkeit demonstrieren und mir auf die Schulter klopfen und sagen, wie leid ihnen alles tut, desto mehr könnte ich kotzen!“, ätzte er würgend. Oh ja, er war ganz schön sauer, seine Smaragde schienen wütend hinter der runden Nickelbrille zu glänzen.

„Ach Harry, was erwartest du? Sie sind Schafe, sie folgen der Herde, erwarte keinen eigenen Geist oder Willen von der Masse. Manipulation, sei dir dessen immer bewusst, geschieht am besten in der Menge, wenn du sie in eine Richtung drängen willst!“, belehrte ich ihn altklug, mit erhobenem Finger.

„Was, willst du mir jetzt Unterricht in Politik geben?“, lachte er rau auf und ich zog meine Finger wieder ein.

„Nein, Harry, aber ich will dir zeigen, erfreue dich an ihrem Zuspruch so lange es dauert, es wird nicht ewig so sein!“, lächelte ich ihn aufmunternd an.

„Jupp, mach ich! Oh, da fällt mir ein, Cho, sie hat mir zugeflüstert, dass sie mir glaubt… tränenumflort“, verdrehte er die Augen und ich konnte da so mitfühlen, dass die aber auch so nah am Wasser gebaut war „… und Seamus hat sich hier, als du nicht da warst, vor allen bei mir entschuldigt und mir gesagt, dass er und seine Mutter mir nun glauben, ist es zu fassen? Solche… wankelmütigen… arahr!“, schüttelte er abwertend den Kopf.

„Nein, Harry, ist es nicht und es tut mir leid, dass dich das so ärgert, aber du weißt, es musste sein?“, fragte ich nach, ob er bereute.

„Ich weiß… aber genervt darf ich ja noch sein, für die liest es sich vielleicht spannend, ich hab´s nur leider erlebt und da war gar nichts toll dran!“, erklärte er melancholisch und blickte traurig aus der Wäsche. Ich erhob mich nun resolut aus meinem Sessel und zog ihn stumm mit mir zu seinem Schlafsaal und ignorierte die erstaunten Blicke, da Harry und ich wieder gemeinsam den Jungenschlafsaal ansteuerten.

Harry warf mir auf der Treppe auch einen fragenden Blick zu, aber ich presste nur die Lippen aufeinander und bedeutete ihm, zu schweigen.

Ich zauberte und stand nun in einem Pyjama da und Harry hatte seine Überraschung schnell überwunden und tat dasselbe bei sich. Ich krabbelte schon unter seine Decke, er tat es mir umgehend gleich und so kuschelten wir uns zusammen, glitten schnell in einen tiefen Schlaf, der leider mal wieder nur zu kurz werden sollte. Ich hatte mir gedacht, dass es genau das war, was er jetzt brauchte, meine Nähe und warum sollte ich sie ihm verwehren?


Zuletzt von queenie am Fr Mai 10, 2013 9:04 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kapitel 73-75 Empty
BeitragThema: Rettung   Kapitel 73-75 EmptyDo Feb 09, 2012 2:09 am

Rettung

Als ich schlagartig in die Höhe fuhr, hörte ich, wie Harry schmerzverzerrt wimmerte und wild um sich trat, wodurch ich unsanft erwachte. Ich blickte rasch auf den schlafenden Harry, der anscheinenden in einer weniger schönen Traumvision gefangen zu sein schien und immer unkontrollierter um sich trat.

Er stöhnte und bettelte erbärmlich, ich bemerkte, dass es jetzt fast zwei Uhr in der Früh war und erkannte, dass Harrys unruhige und immer lauter werdende Geräusche die anderen Jungs aus ihrem Schlaf zu holen begann und da fasste ich einen Entschluss. Ich musste schnell handeln und so griff ich nach meinem Zauberstab, schwang mich fast auf Harry und saß nun mit gespreizten Beinen auf seinem Bauch, dabei blickte ich unsicher auf ihn nieder und sprach dann doch entschlossen „Dispicio“ und Harrys Augen klappten gezwungenermaßen auf und sie starrten mir blicklos entgegen, im Schlaf gefangen waren sie ein grausiger Anblick.

Nun zeigte ich weiter mit dem Stab auf ihn und sprach mir Mut zu, dass ich das schon schaffen würde und meinte “Legilimens“ und schon konnte ich diesmal spüren, wie es sich anfühlte, den Spruch selbst zu sprechen und in den Geist eines anderen Menschen gesaugt zu werden und das zu sehen und zu erleben, was vor dessen geistigem Auge ablief. Es war überwältigend, diese Macht zu besitzen aber auch schmerzhaft, ein dumpfes Pochen setzte sofort bei mir ein und ließ mich die Zähne fest aufeinanderbeißen.

Ich konnte mit verfolgen, wie wir in einem großen Raum oder eher einer kleinen Halle waren, die von der Art her Hogwarts glich. Es schien ein altes, aus großen, grauen Steinen erbautes Haus oder eher Schloss zu sein, so groß wie der Saal aussah. Die Fackeln an den Wänden flackerten unstet. Ich versuchte Harry zu beruhigen, auf dass er seine Angst verlor und Ruhe wiederfand.

Er schien meine Präsenz in seinem Geist zu bemerken und als er mich erkannte, schien Harry tatsächlich ruhiger zu werden, da sich seine panischen Atemzüge etwas erholten.

Ich erkannte, dass Harry alles was er sah, scheinbar durch die Augen einer anderen Person wahrnahm, das sagte mir sein Blickwinkel und da er bei seinem letzten Anfall eine Schlange gewesen war, die vom Dark Lord gelenkt worden war, ließ meine Kombinationsgabe nur einen sehr verstörenden und schrecklichen Schluss zu! Harry war unabsichtlich im Geist des Lords gelandet und erlebte gerade, was dieser sah, tat und sagte. Eine beängstigende Vorstellung, aber wie es schien, hatte dieser uns bis jetzt nicht bemerkt, ich blieb bei dieser Erkenntnis ruhig und besah mir neugierig die Szene vor mir, jetzt da Harry durch meine Unterstützung selbst ebenfalls gelassener geworden war.

Wir hörten die nicht zu fassende, nicht mehr menschlich klingende Stimme Voldemorts, sie hallte von den hohen Wänden das Saals wider, als er einen ältlichen, hässlichen Mann, dessen Gesicht von starken Pockennarben verunziert war, mit dem Namen Augustus Rookwood, klirrend kalt ansprach.

Ich erkannte ihn als einen der Death Eater wieder, der damals bei dem Massenausbruch von Askaban mit entkommen war und nahm mir vor, seine Vita nachzuschlagen.

Es war widerwärtig, dabei zuzusehen, wie sich der Angesprochene ohne Stolz vor die Füße des Lords schmiss und ihm getreulich Auskunft gab und da ging mir doch mein Mund auf, ich musste nicht mehr nachschlagen, nun erfuhr ich aus erster Hand, wer Rookwood war.

Er war mal ein „Unspeakable“ gewesen und stand dem Lord gerade Rede und Antwort und so informierte er ihn, dass dieser bisher falsch informiert gewesen sei, dass seine bisherigen Versuche irgendetwas aus der Mysteriumsabteilung, speziell eine Prophezeiung, herauszuholen nicht klappen konnten. Und dass der ermordete Bode die folgenschweren Schutzzauber gekannt und deshalb so erbittert gegen den von Malfoy ausgesprochenen Imperius gekämpft hatte.

Lucius also, das war ja so klar gewesen, hatte er ihn auch ermordet?

Ich konnte spüren, wie Harry immer unruhiger unter mir wurde, auch sein Stöhnen war wieder lauter, auf dass ich ihn nicht mehr beruhigen konnte, dann spürte ich, wie wir beide unsanft gerüttelt wurden und verließ widerwillig seinen Geist, schloss die Augen und löste den Fluch. Ich sackte augenblicklich kraftlos auf Harrys Brust zusammen, aufgrund der ungewohnten Belastung, die es doch bedeutete, in den Geist eines anderen einzudringen, auch dies war schmerzhaft und höllisch anstrengend, wie ich gerade am eigenen Leib erfahren hatte.

„Harry, wach auf!“, konnte ich Ron besorgt rufen hören.

„Hermione, was machst du da auf Harry? Geh doch runter!“, meinte jemand, ich glaube, es war Neville, und rüttelte an mir rum und ich winkte schwach ab.

„Ahhhhhh!“, stöhnte Harry auf und fasste sich hektisch an seine Narbe. „Hermione!“, ich ließ mich von den rüttelnden Händen von Ron und Neville, wie ich erkannte, nicht ablenken oder wegziehen, riss mich zusammen und robbte nun wieder höher, um in Harrys nun wache Augen zu blicken.

„Harry, geht es wieder?“, fragte ich besorgt.

„Hermione, du warst da, ich hab dich gespürt… ganz intensiv!“, flüsterte er heiser, bei seiner Wortwahl, sah ich aus den Augenwinkel, wie der ein oder andere Junge in dem nun komplett wachen Raum zusammenzuckte. Mann, die konnten auch nur an das Eine denken, pubertierende Jungs. Aber Harry machte es mit seinen nächsten Worten nicht besser. „Du warst so tief, wie er es noch nie geschafft hat, du hast es auch gefühlt, oder?“, fragte er und spielte mit seinem er auf Snape an und ich achtete nicht auf das erstaunte Luftholen der anderen, sondern sah ihn weiter eindringlich an und strich nun selbst über die Narbe. Unser Anblick musste herrlich sein, ich so auf Harrys Bauch sitzend, fast auf seiner Brust liegend.

„Harry, du musst stärker werden, alles was du gesehen hast war doch gar nicht so schlimm! Keinen Mord, keine Folter, gut, vielleicht war es diesmal weniger heftig, aber das musst du schaffen, verdammt“, beschwor ich ihn regelrecht ungehalten und packte nun grob seinen Kopf mit meinen Händen, hatte meinen Stab auf das Kissen geschmissen.

„Ja, ja, ich weiß, Hermione, ich weiß, es ist nur so schwer. Ich bin nicht so stark wie du! Mein Kopf tut so weh!“, jammerte er erschöpft. Ja, dachte er denn, meiner tat nicht weh? Aber gut, es war bestimmt nicht leicht, immer das zu haben, was Harry hatte, diese stete Verbindung.

„Ach, Unsinn, Harry, du bist stärker und wenn ich mit dir jetzt jeden Tag übe, mir egal, aber eines Tages wirst du es schaffen! Du musst lernen, es zu beherrschen, nicht dass es dich beherrscht“, ereiferte ich mich und schwor mir dies und wenn ich gar nicht mehr schlafen würde, wir würden das schaffen.

„Aber der andere… Lehrer sagt, dass ich nichts sehen darf! Es konsequent ausschließen soll!“, brachte er da Snape mit ein und biss sich unsicher auf die Unterlippe.

„Hast du jemals auf etwas gehört was dieser… Lehrer zu dir gesagt hat? Wenn du endlich diese Kunst beherrschen könntest, denke ich, wäre man doof, sie nicht für sich zu nützen, aber du kannst sie ja nicht!“, schrie ich nun sehr aufgebracht, da ich wusste, dass es gefährlich war, sollte der Lord spitz bekommen wie nah ihm Harry kommen konnte.

„Hast du eine Ahnung, was wir da gesehen haben? Oder von was die Reden?“, richtete er sich nun auf und ich rutschte von ihm runter und setzte mich neben ihn im Schneidersitz hin. Er zog sich hoch und lehnte nun erschöpft und verschwitzt am Kopfende, Ron reicht ihm fürsorglich ein Glas Wasser.

„Danke, Ron!“, sagte ich für Harry, der gierig trank. „Ja, jetzt haben wir die Bestätigung, dass sie Bode ermordet haben, weil er wieder das Sprechen erlernt hat!“, beantwortete ich Harrys Frage und strich mir meine wirre Haarpracht aus dem erhitzten Antlitz.

„Du hattest recht mit dem Fluch, der es unmöglich macht, Sachen von… dort zu entwenden und dass er davon keine Ahnung hatte, du weiß sogar Dinge, die er nicht weiß, … du bist unglaublich!“, kamen Harry so langsam die Zusammenhänge in den Sinn und er schüttelte wie betäubt den Kopf, seine Kopfweh mussten erbärmlich sein, es war wohl noch etwas anderes, seinen Geist mit jemandem zu teilen als nur mit Magie darin einzudringen.

„Ja toll, jetzt weiß er es aber auch, unser Vorteil ist weg!“, ärgerte ich mich gerade sehr und rief einen Kopfschmerztrank aus meinem Schlafraum zu uns und reichte ihn Harry resigniert.

„Ihr meint… du hattest wieder… eine Vision?“, stotterte Ron ehrfürchtig und fuhr sich furchtsam durch sein unordentliches, rotes Haar und zeigte ein ängstliches Gesicht in Erinnerung an die Geschehnisse von vor Weihnachten, als eine Vision von Harry seinen Vater gerettet hatte.

„Ja, Ron, hatte ich, aber ich bin aufgewacht als dieser Rookwood anfing von den verschiedenen Räumen zu reden… und dann nichts!“, erklärte er bereitwillig, mhm… dachte ich bei mir, wenn die wüssten, dass ich zumindest schon drei Räume kannte, schließlich war das ein sehr siegreicher Einbruch von mir gewesen. Hey, Jungs, ich bin Weihnachten im Ministerium erfolgreich eingestiegen und hab ein paar Unterlagen mitgehen lassen, ich bin eine Diebin, ja, genau, das sollte ich mal machen, die würden tot umfallen!

„Ähm, sorry, aber von was redet ihr da?“, meldete sich Dean nun zu Wort.

„Ja, das würde mich auch interessieren, was du da mit deinem Zauberstab in Harrys Gesicht gemacht hast?“, fragte nun auch Seamus nach und sah mich misstrauisch an.

„Ähm, tja?“, kam es linguistisch sehr einfallsreich von Harry und Ron.

„Nichts, Jungs, ihr müsst euch keine Sorgen machen, Harry geht es wieder gut! Das hat mit seiner „Außergewöhnlichkeit“ zu tun, danke dass ihr euch sorgt, aber geht ruhig wieder schlafen, morgen ist Schule und es tut uns schrecklich leid, dass wir euch aufgeweckt haben!“, sprach ich resolut und ging gar nicht auf die Fragen ein und so durfte ich erleben, wie ihre ungläubigen Augen auf mir lagen und sie auf meinen Pyjama starrten. Ich war kurz davor, meine verzweifelt zu verdrehen, pubertierende Jungs, die sahen noch nicht mal was, aber das Wissen, dass es mein Nachtgewand war, schien für die Jungs anregend zu sein.

„Ja, aber Hermione, du erklärst uns nicht, was Harry denn genau fehlt?“, bohrte Dean weiter. „Außerdem dürftest du gar nicht hier sein, wenn das McGonagall wüsste?“, was wollte das Bürschchen? Mir drohen? Mir drohten Leute wie Lucius oder Snape, da sollte ich vor einem Kind wie Dean Angst haben? Lächerlich, mein Lieber, ich könnte dich das Fürchten lehren.

„Ich denke nicht, dass ich deine Erlaubnis brauche, um in Harrys Bett zu schlafen! Eifersüchtig, dass kein Mädchen bei dir ins Bett mit reinkrabbeln möchte… oder ist es der Neid, dass Harry schon Erfahrungen sammelt, wo du noch feuchte Träume hast? Droh mir nicht, Dean, denn das, und das kann ich dir versprechen, geht nach hinten los!“, drohte ich eiskalt, oh, ich konnte so gut unter die Gürtellinie zielen, nicht umsonst gelang es mir, überzeugend die Nutte zu mimen. „Und euch sagen was Harry fehlt!? Das kann… das können wir auch nicht, da dies Professor Dumbledore nicht möchte!“, fiel mir die perfekte Ausrede für seine eigentliche Frage ein.

„Hermione!“, kreischte Ron bei meiner frivolen Ansprache und Harry starrte mich nur mit offenem Mund an. Neville sah aus, als würde er gleich implodieren, so tiefrot war sein Gesicht angelaufen, Seamus kratzte sich verlegen am Kopf und hüpfte von einem Bein auf das andere und Dean hatte so große Augen bekommen, dass das Weiß seiner Augen regelrecht aus seinem dunklen Gesicht heraus stach.

„Oh, verstehe, wenn’s dir wirklich wieder gut geht, Harry, dann gute Nacht!“, meinte da abrupt ein verschreckter Neville verständig und ging verlegen in seinem Besen-Pyjama zurück ins Bett, ja Besen, sie flogen wie wild auf dem Anzug hin und her, oh Mann! Wer kaufte ihm so etwas? Er war doch kein Kind mehr, armer Neville.

Mein Ruf in Gryffindor wurde augenscheinlich von Tag zu Tag besser, ich mochte gar nicht wissen, was Dean morgen unseren Kameraden erzählen würde.

„Es ist nett, dass ihr euch so Sorgen macht, aber mir geht’s wirklich wieder gut und leider könnt ihr mir dabei nicht helfen, sorry! Und danke, dass ihr Hermione bei mir schlafen lasst, das bedeutet mir viel, danke!“, schaltete sich nun doch noch Harry ein, der sich von seinem Schock erholt zu haben schien und wohl versuchte, die Lage zu retten, auf dass Dean nicht zu sauer war und Ron ließ sich geplättet auf die andere Seite von Harry auf die Matratze plumpsen, so dass wir nun zu dritt auf Harrys Bett saßen und die anderen sich alle in ihre Schlafkojen begaben.

Ich schuf, jetzt da ich Zeit hatte, die Schutzzauber und sorgte dafür, dass wir die anderen nicht mehr störten und in Ruhe, ohne belauscht zu werden, miteinander sprechen konnten.

„So, Hermione, was war das vorhin mit Harry? Was hast du getan, so wie du auf ihm gesessen bist, was war da los? Und was sollte das mit Dean, war das nicht ein bisschen sehr… anrüchig… ich meine, du willst doch von Harry nichts?“, wollte nun Ron entschieden wissen und ich knabberte an meiner Unterlippe, dass ich aber auch immer meinen Mund nicht halten konnte, manchmal, aber nur manchmal, konnte ich verstehen, dass Snape mir den Mund stopfen wollte, in Momenten wie diesen würde ich ihm dabei liebend gerne behilflich sein.

„Zuerst, nein, ich will nichts von Harry, aber die Anmache oder auch Drohung von Dean, dass ich nicht hier bei Harry sein darf, hat mich auf die Palme gebracht und da fiel mir nur der dumme Spruch ein! Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass die da jetzt denken, wir hätten was am Laufen?", blickte ich betreten zu Harry.

„Ja, aber so im unteren Niveau kennen wir dich gar nicht!“, meinte da Ron und auch Harry nickte und sah mich immer noch abwägend an, während ich den Schock verarbeitete, dass Ron das Wort „Niveau“ kannte.

„Nein, Hermione, es macht mir nichts aus, was die denken, ich habe schon lange aufgegeben, danach zu leben was die über mich denken könnten, dann würde ich wohl nie mehr im Leben glücklich werden können, aber du warst wirklich leicht vulgär, so kenne ich dich gar nicht. Ich hätte nie gedacht, dass du solche Sachen sagen könntest!“, nickten sich nun Harry und Ron einhellig zu.

Ich spielte mit meinen langen Haaren und rieb sie zwischen meinen Fingern, tja, wieder einmal ein bisschen die Hosen runter lassen.

„Nur weil ich sonst nicht so rede, warum sollte ich so etwas nicht sagen können, war doch nicht wirklich schlimm und Jungs nur ein Rat, ich kann viel! Begeht nicht den Fehler, mich zu unterschätzen und das ist keine Drohung wie bei Dean, das ist nur ein gutgemeinter Rat!“, entgegnete ich ruhig, aber zu mehr würde ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht hinreißen lassen, die Blicke der beiden waren schon überrumpelt genug und so griff ich Rons Frage wieder auf und sagte:

„Du weißt doch, dass ich Harry dabei unterstütze Okklumentik zu lernen?“, blickte ich Ron an und dieser nickte. „Nun, als ich bemerkte, dass er in der Vision gefangen ist, dachte ich, es wäre eine gute Idee, um diese Verbindung besser verstehen zu können, wenn ich mir das mal anschaue und hab den „Legilimens“ gesprochen!“, gab ich zu und Ron schaute nur geplättet aus der Wäsche.

„Ähähä“, war sein super Einwurf.

„Das ist der Spruch, Kumpel, den Snape immer verwendet um in meinen Geist einzudringen!“, erklärte ihm da Harry hilfreich.

„Oh, scheiße! Aber Harry, der tut dir doch immer so weh! Hermione, du hast Harry wehgetan!“, schaute er mich jetzt aufgebracht an und der versteckte Tadel kam durch.

„Halt, stopp, Ron. Nein, anders als bei Snape hat es mir nicht so wehgetan, sie hat mich eher beruhigt, warum hat es nicht wehgetan, Hermione?“, legte Harry seinen Kopf schief und sah mich interessiert an, das andere Thema schien erst mal abgehakt, Göttin sei Dank.

„Ich denke, da ich dir keine Erinnerungen oder dergleichen aus deinem Geist reißen wollte. Ich hab dich ja nur begleitet, bei dem was du gerade gesehen hast, ich habe keinen Druck aufgebaut, mich nur mit dir mit treiben lassen und dich zu nichts gezwungen, ich denke, das macht den Unterschied!“, versuchte ich die Vorgänge darzustellen.

„Mhh, ich denke, du hast recht, das hört sich für mich logisch an. Aber was sollen wir jetzt machen?“, fragte da Ron leicht überfordert, denn ihm schien es unheimlich, dass Harry diese stete Verbindung sein Eigen nannte.

„Nichts, Ron, was sollen wir tun? Harry muss noch härter an sich arbeiten!“

„Ja, ist ja schon gut, aber was will Voldemort, was!?“, rief da Harry sehr erregt und raufte sich verzweifelt die Haare.

„Eine Prophezeiung, in der es anscheinend um dich geht, denn sonst würde es doch das ganze Theater nicht geben und es ist mindestens schon ein Mensch dafür gestorben und Rons Dad wurde dafür schwer verletzt!“, zählte ich pragmatisch auf. „Und die sogenannten „Erwachsenen“ lassen uns völlig im Dunkeln!“, sprach ich verachtend.

„Das ist doch alles eine verdammte Scheiße, ich hasse das!“, rief Harry sehr wütend und Ron blickte ihn geschockt an bei seinem Ausbruch, aber so schnell wie Harry gerade auf 180 war, so schnell schlug seine Stimmung wieder um und er brach zweifelnd in sich zusammen. „Wenigstens weiß jetzt noch jemand, wie es ist, die Welt aus Voldemorts Perspektive zu sehen und zu erleben!“

Ron und ich warfen uns einen besorgten Blick zu, über Harrys plötzliche Resignation.

„Ja, Harry und das wird schon, wir halten immer zu dir und nun komm, wir müssen morgen früh raus, versuche noch ein bisschen zu schlafen“, bat ich leise und strich ihm beruhigend, aber auch aufbauend über den Arm.

„Ja, Kumpel, versuche es, du hast ja was zum Kuscheln!“, grinste Ron da ganz schön schelmisch und wackelte anzüglich mit den Augen, da hatte er auf einmal plötzlich eine unglaubliche Ähnlichkeit zu den Twins.

„Bleibst du denn, Hermione?“, fragte Harry da schüchtern.

„Natürlich, was denkst du denn?“, meinte ich betont fröhlich und schlüpfte wieder unter die Decke und Ron sagte: „Gute Nacht ihr zwei! Tut nichts was ich nicht auch tun würde und pass auf ihn auf!“, und ging zu seinem Bett, er schien meinen Ausbruch nicht wirklich tragisch zu finden.

„Wie bist du nur auf die Idee gekommen, zu mir… in mich rein zu kommen?“, wisperte Harry nach langer Zeit der Stille.

„Ich hab nicht nachgedacht, das war das Einzige was mir einfiel und ich war neugierig!“

„Ich glaub, ich kenne keinen, der freiwillig das sehen will, was ich sehe, du bist verrückt!?“, fragte er nach.

„Sind wir das nicht alle? Vergiss nicht, wir leben in verrückten Zeiten! Ich glaube, das war auch der Grund warum ich Dean so angegangen habe, ich bin nämlich froh, dass ich hier war und somit die Gelegenheit hatte dich zu begleiten“, versuchte ich mein Verhalten zu rechtfertigen.

„Mhmh, wo du recht hast, ich lasse mir nicht von Dean vorschreiben ob du bei mir sein darfst oder nicht! Also danke, schlaf gut! ... Ich freue mich auf ´s Laufen, echt!“, zog er mich an sich und kuschelte sich Schutz suchend ein. Armer Harry!

Und so fanden wir dann doch noch für ein paar Stunden den, nun erholsamen, Schlaf.

Der morgendliche Lauf tat uns beiden gut, denn so ungern ich es zugab, Legilimentik war nicht einfach und kein Kinderspiel. Ich hatte mich echt schwer getan, den Zauber aufrechtzuerhalten. Dieses ganze im Kopf wühlen schien mit einem gewissen Schmerz verbunden zu sein und so war es eine Erleichterung, die kühle und frische, morgendliche Luft einzuatmen und den Schrecken der Nacht zu vergessen.

Wir bekamen nun Frühling und wir konnten miterleben, wie die Natur begann zu neuem Leben zu erwachen. Die Blätter der Bäume zeigten die ersten Knospen und die Farben nahmen wieder einen satteren Ton an, auch die Tiere, die aus ihren Höhlen kamen und auch die kleinen Vögel, die nun morgens wieder ihr hohes Piepsen ausstießen, zeigten dass wir den Winter endlich hinter uns ließen.

Ich war dankbar, dass wir anscheinend Dean, Seamus und Neville vertrauen konnten oder dass meine Drohung so gut ankam und sie sich überlegten was sie erzählten, denn es ging zwar das Gerücht um, dass ich wieder bei Harry geschlafen hatte, was nicht überraschend war, da ja alle gesehen hatten wie ich ihn mit mir zum Schlafsaal zog, aber es gab kein Gerücht über die nächtliche Szene, die sich vor den Augen der Jungs abgespielt hatte. Und so waren wir froh, dass wir uns anscheinend auf die drei in dieser Hinsicht verlassen konnten und sie den Ernst der Lage begriffen hatten und lieber schwiegen.

Wir erhielten auch heute einen Haufen Briefe und die Resonanz war durchweg positiv. Ich war gespannt, wann oder wie der Dark Lord auf das Interview reagieren würde. Aufgrund dieser doch sehr guten Entwicklung konnte ich mir vorstellen, dass Lucius sehr eingebunden war, Fudge zu beruhigen, ja es war ein gelungener Coup und dies auch noch zur rechten Zeit, da ich, auch wenn ich das Schloss nicht verlassen sollte, es doch müssen würde, da ich noch wichtige Sachen zu erledigen hatte, die keinen Aufschub duldeten. Da konnte ich keinen gelangweilten Malfoy gebrauchen, der mich mit einem Wild verwechselte, das es zu jagen galt.

Natürlich ließen Draco die Gerüchte hellhörig werden und er benützte die Münze, um mir mitzuteilen, dass er mich vor meinem „Nachsitzen“ bei Snape kurz sprechen wollte, na, den Wunsch konnte ich ihm doch erfüllen.


Es war schön, Dracos drängenden Körper an meinem zu fühlen und wie er versuchte, mich in die Wand zu pressen, da er mich mit seinem Mund zu verschlingen suchte und wir uns küssten als würde es kein morgen geben. Seine Zunge machte mich wahnsinnig, wie sie mich neckte und liebkoste. Als er sich schweratmend und widerwillig von mir löste und mir die Haare aus dem Gesicht strich, um seine Hand zärtlich an meine Wange zu legen und mit seinem Daumen sanft über meine Haut zu streichen, so wollte ich am liebsten für immer bei ihm bleiben.

„Und wie ist Potter so im Bett?“, hauchte er rau und spielte auf die Gerüchte an.

„Unruhig!“, kam es frech von mir und ich grinste Draco diabolisch an.

„Mhmh, also sollte es nicht so erstrebenswert sein, in diesem zu landen, oder sehe ich das jetzt falsch?“, grinste er nicht weniger anzüglich zurück und lehnte sich weit vor.

„Vielleicht nicht so erstrebenswert wie in deinem, vom Spaßfaktor her betrachtet, aber um einiges informativer als in deinem zu landen!“, ärgerte ich ihn ein bisschen, aber ich hatte recht.

„Wie meinst du das?“, blickte er mich nun neugierig an.

„Harry hatte wieder eine Vision und ich bin per Legilimentik mit eingestiegen“, klärte ich ihn nun knapp auf.

„Hermione, weißt du, wie gefährlich das ist, wenn man das noch nie gemacht hat? Ach, was sage ich, ich spar mir den Atem… du hast natürlich alles gelesen!“, schüttelte er resigniert den Kopf und seine hellblonden Haare wehten um sein Gesicht.

„Genau, Draco und es ist ja alles gut gegangen und wie gesagt, es war sehr informativ“, stellte ich weiterhin von mir überzeugt fest.

„Warum bist du eigentlich wieder zu Potter gekrochen?“, ließ ihm das anscheinend keine Ruhe, da er versnobt nachfragte.

„Warum wohl? Der Artikel und die Reaktionen der Leute und unserer Schulkameraden haben ihm ganz schön zugesetzt. Er meinte, dass das doch alles verlogene Fahnen im Wind sind, er klang sehr verbittert“, erzählte ich rasch und schüttelte nun traurig meinen Kopf.

„Potter wird erwachsen, hätte ich ja nicht für möglich gehalten, dass er mal so eine realistische Sichtweise entwickelt!“, lobte er unwillig, was mich doch sehr erstaunte.

„Ja, es ist aber auch zu platt, was einige tun, erbärmlich!“, stimmte ich Draco zu.

„Kann ja nicht jeder so wie du sein, Liebling!“, schmeichelte er mir mit rauer Stimme und stützte sich nun mit der Hand an der Wand ab und rieb seinen harten Körper lustvoll an meinem, dabei hauchte er sanfte Küsse auf meinen Hals und begann, mich leicht zu beißen.

„Ohoho…“, entwich es mir lustvoll und ich hätte dem gerne nachgegeben, als sich die Gänsehaut über meinem gesamten Leib ausbreitete.

„Kommst du nach Severus zu mir? Ich hätte da so einige Visionen von dir, die ich gerne in die Tat umsetzen möchte!“, versuchte er mich schon mit seiner heiseren Stimme zu verführen.

„Jajaja, natürlich komme ich, sobald er mich lässt! Weiß du eigentlich schon, wie Lucius auf den gestrigen Artikel reagiert hat?“, fiel es mir noch siedend heiß ein, zu fragen.

„Nein, was wohl heißt, dass er im Stress ist, denn ich habe ihm sofort geschrieben und ihn informiert und eigentlich antwortet er mir immer umgehend, also ist deine Intrige voll aufgegangen!“ Er küsste mich stürmisch und ich erwiderte es genüsslich und freute mich über sein Lob, als er sich dennoch löste und weiter sprach. „Du musst los, sonst lässt er dich nie gehen und ich will heute Nacht noch ganz viel von dir!“, zog er meinen Kopf bestimmt zu sich und küsste meine Stirn zum Abschied, wandte sich ab und wurde von der Dunkelheit der Kerker verschluckt.

Ich atmete tief ein, schade, dass wir für uns immer nur so wenig Zeit hatten, aber nun gut und so kam ich im Büro des Professors an und fand es schon wieder leer vor, nur diesmal lagen auch keine Anweisungen für mich bereit, ich runzelte verwirrt die Stirn.

Was tun? Wenn ich ging ohne etwas getan zu haben, wollte ich die nächste Trainingsstunde nicht bei ihm haben, dort würde er mich höchstwahrscheinlich vor Wut zermalmen. Außerdem braute ich gerne für mich allein und so machte ich mich an die Arbeit, es machte mir nichts aus, extra Arbeit zu haben, dafür war ich mir nie fein genug gewesen.

So ging ich zu seinem Vorratsraum und bediente mich großzügig, dann setzte ich den Schlaftrank an und braute gekonnt vor mich hin. Die Minuten verstrichen, eine halbe Stunde, eine Stunde… es war nun fast zehn und er war noch immer nicht aufgetaucht. Dass dieses Mal wieder eine Lehrerkonferenz war, schloss ich aus. Das Einzige was mir dann einfiel war nicht wirklich die bessere Alternative und so hoffte ich, dass es beim Lord nicht schlecht lief, da er schon so lange weg war und der Ruf musste kurzfristig und unerwartet erfolgt sein, sonst hätte er für mich Vorkehrungen getroffen und ich sage es nicht gerne, aber ich fing an, mich zu Sorgen.

Wo blieb Snape?

Ich hatte mittlerweile längst den Schulumhang abgelegt und trug nun nur noch die Bluse mit dem Sweater und meinen Schulrock, während ich gewissenhaft vor mich hin hantierte, als ich plötzlich ein lautes Poltern hörte und wie die Tür nur Sekunden später lautstark aufsprang. Ich blickte erschreckt auf und erschrak. Eine Gestalt wankte unsicher herein und schien sich kaum noch auf den Füßen halten zu können, so wie sie sich hilfesuchend an der Wand abstützte, darauf bedacht, den Blick nur auf den Boden zu richten und auf diesem konnte ich nun mit ansehen, wie sich dunkelrotes Blut ausbreitete.

Ich konnte nicht zu hundert Prozent wissen, ob dies dort vor mir Professor Snape war, da diese finstere Gestalt vor mir in einen nachtschwarzen, langen Umhang gehüllt war, der aber nun in Fetzen von seinem Körper hing. Die Kapuze verdeckte alles von seinem Kopf und das Gesicht wurde schlussendlich von einer silbernen Maske verhüllt.

Bei seinem zerstörten Anblick sackte mir das Herz in die Hose, dieser stolze, kräftige und mächtige Mann sah so zerfetzt aus, war dies ein Sprengfluch gewesen?

„Professor!“, hauchte ich leise, geschockt und lief sofort zur Tür und schlug diese zu, nicht dass noch jemand sah wie er durch die Schule lief, er, ein Death Eater! Zum Glück kannte er meinen Geheimgang, man stelle sich vor, er wäre so zum Schlossportal herein marschiert, nein, ich stellte es mir besser nicht vor, da würde ich nur ein Magengeschwür bekommen!

„Mi… ss… wa…?“, stotterte er abgehakt nach Atem ringend. Okay, da war nicht viel zu erfahren und so packte ich nun schnell und entschlossen seinen Arm, hievte mir diesen über die Schulter und stützte ihn schwer, dabei war es mir egal, dass er mich vollblutete. So öffnete ich mit seiner dezenten Mithilfe die verborgene Tür zu seinen Gemächern und zog ihn mehr als dass ich ihn trug zum Schlafzimmer. War es normal, dass sich eine Schülerin so gut in den privaten Räumen ihres Lehrers auskannte? Nein, mit Sicherheit nicht, aber was lief schon bei mir normal?

„Legen Sie sich hin, Sir“, befahl ich und hoffte, dass er ein bisschen mithelfen würde oder könnte, aber in dieser Sekunde schien er endlich seinen Schmerzen nachzugeben und sein Bewusstsein zu verlieren und so landete er sehr unsanft und ungebremst auf der Matratze und riss mich rücksichtslos mit sich.

„Puh… Sir, Sie sind ganz schön schwer!“, schimpfte ich mich unter seinem Körper hervor, und zog ihn nun schwer in die Mitte des Bettes, dabei schwitzte ich fürchterlich, das war anstrengend. Aber nun lag er gut genug, damit ich mir in Ruhe ansehen konnte, was ihn ausgeknockt hatte. Je mehr ich sah, desto sicherer war ich, dass Eile geboten war, denn ein so kampferprobter und erfahrener Mann wie Snape, der Schmerzen und Verletzungen gewöhnt war, verlor nicht wegen einer Lappalie sein Bewusstsein. Ich schob alle Bedenken bei Seite und hexte ihm rasch die zerstörte, verdreckte Bekleidung auf einmal weg und ließ sie auf dem Boden liegen.

Da überlegte ich nicht lange, nur die Ehre, ihn komplett nackt zu sehen hatte ich noch nie gehabt und was soll ich sagen, es interessierte mich erst mal zweitrangig, dass ich nun meinen Professor entblößt vor mir liegen hatte, da mir die tiefen, aufgerissenen, blutenden Fleischwunden auf seinem Oberkörper mehr Sorgen bereiteten.

Shit, wie hatte er es geschafft zu apparieren und sich hierher zu schleppen? Ich sah nur Blut und es floss einfach weiter unaufhörlich aus seinem Körper, er würde verbluten, wenn ich nicht schnell war.

Halt, er hatte einen eisernen Willen, wie ich schmunzelnd feststellte, trotz der bedrohlichen Situation und wofür war ich eine Hexe? Als erstes rief ich alle Tränke mit einem Accio zu mir und während diese auf mich zuflogen und auf dem Bett zum Liegen kamen, sprach ich schon einen starken Tergeo, um die Wunden zu reinigen und schickte einen Episkey hinterher und den ein oder anderen Heilzauber legte ich auch noch auf ihn.

Ich griff auf alles zurück was mir einfiel, als ich registrierte, dass ich bei einigen der kleineren Wunden schon Erfolge erzielte und die Blutungen stoppen konnte, kletterte ich entschlossen zu ihm auf das große Bett und entkorkte die Phiolen, robbte zu seinem Kopf und legte mir diesen auf meine Beine, um seinen Kopf anzuheben und ihm die unterschiedlichen Flüssigkeiten nach und nach in seinem bewusstlosen Zustand behutsam einzuflößen.

Aber erst musste diese verdammte Maske weg, ich versuchte, sie ihm abzunehmen, vergeblich, wie ich langsam, aber sicher verzweifelt feststellte! Sie rührte sich nicht von der Stelle und ich verstand nun den Sinn dieser Masken. Dass diese wohl helfen sollte, sie nicht zu enttarnen war klar, aber nur sie konnten die Masken abnehmen. Wie sollte ich ihm die Tränke einflößen, da ein schmales Gitter vor seinem Mund angebracht war und dieses mir so den Zugang zu seinem Mund verwehrte? Kein leichtes Unterfangen. Ich bekam leichte Panik und wurde schrecklich nervös. Dann rief ich mich eisern zur Ordnung und ließ Ruhe in meine Gedanken einkehren. Ich würde ihn nicht retten, wenn ich die Nerven verlor, ich musste meine Gedanken beisammen halten, bleib ruhig, Hermione!

Da kam mir ein brillanter Einfall und ich strich über seine offene, zerfetzte und blutbesudelte Brust, nahm das noch warme Blut auf, das noch immer aus einigen Wunden so schnell hervorsprudelte, verteilte es großzügig auf meiner Hand und murmelte einen kleinen schwarzen Spruch, Velare, der meine Identität kurz verschleiern sollte.

Ich hoffte, ich konnte damit den Zauber auf der Maske täuschen und vortäuschen, dass ich Snape war und legte nun meine mit seinem Blut benetzte Hand an die Seite der Maske und siehe da, es war so einfach wenn man nur den richtigen Einfall hatte, denn erstens veränderte sie sich direkt vor meinen ungläubigen Augen, waren die nicht alle silbern? Bei der Quidditch Weltmeisterschaft waren sie dies gewesen? Aber nein, er trug zwar auch noch immer eine Eisenmaske, nur war diese jetzt mattschwarz und rankende Verzierungen in einem hellen grün liefen um die Stirn, die Augen und das Kinn. Es waren durch die Augenschlitze die soeben kurz geöffneten Augen zu sehen, die mich in ihrer dunklen Intensität fiebrig anglitzerten, bevor sie ihm wieder zufielen.

Aber zweitens und das war das Wichtigere löste sie sich endlich und gab das darunter liegende, fahle und extrem blasse, fast schon blutleere Gesicht des Professors frei, das vor Schweiß ungesund glänzte. Ich schmiss die Maske in einer fließenden Bewegung durch den Raum und das Metall landete geräuschvoll scheppernd auf dem Boden.

Er hatte seine Augen geschlossen aber seine Lider zuckten unruhig, auch atmete er langsam und schwer und so hob ich eilig die erste Phiole an seinen Mund und flößte ihm die Flüssigkeit langsam und vorsichtig ein, damit nichts von den heilenden Tränken verloren ging. Nur auf den Schmerz- und Schlaftrank verzichtete ich, da ich noch wusste, wie der Professor bei meinem Verarzten immer darauf hinwies, dass dies der schnellen Heilung hinderlich wäre und ich war mir sicher, so wie ich, ertrug er lieber die Schmerzen, kam dafür aber schneller auf die Beine.

Als ich endlich fertig war sprang ich rasch auf und sprach nochmal einen starken Heilzauber, aber leider schlossen sich immer noch nicht alle Wunden, zwei klaffende, eklig tiefe Risse auf der Vorderseite wollten sich nicht schließen. Es sah aus als hätte etwas die Haut gesprengt und sein Fleisch tief eingerissen, das Gewebe hing in Fetzen, zum Glück schienen aber keine Organe betroffen. Zum Glück, nur leider verlor er stetig Blut und durch den hohen Verlust dieses lebenswichtigen Bestandteiles war er bewusstlos, was wohl auch besser war, denn ich würde bei dem was ich tun musste auch nicht wach sein wollen und so beschwor ich mir ohne langes nachdenken Nadel und Faden.

Ich musste schnell sein, musste mich beeilen, denn der von mir verabreichte Blutbildungstrank war kein Wundertrank und würde ihn nicht ewig am Leben erhalten.

Tja, in meiner Vergangenheit, als ich noch ein Schulmädchen war und Handarbeit sein musste, hätte ich nicht der Stoff, den ich bearbeitete, sein wollen. Es war ein Trauerspiel ohne gleichen, nur meine praktischen Künste in Kräuterkunde konnten da mithalten. Ich konnte viel, fast alles, aber hier hatte ich spektakulär versagt, aufgrund dieses Wissens zitterten meine Hände etwas, da dies hier die Haut eines Menschen war und kein Stoff, den man danach, nach versauter Arbeit, wegschmeißen konnte.

Scheiße, das war Professor Snape, er würde mich umbringen, wenn ich nicht gute Arbeit an ihm leistete und so schloss ich, bei aller gebotenen Eile, kurz die Augen und versuchte mich zu fassen und atmete tief ein.

Aber ich wäre nicht ich, wenn ich diesen kleinen Anflug von Nervosität nicht erfolgreich verscheuchte und mich an das Vernähen machen würde, ich setzte an und stach zu, das Gefühl durch elastische Haut zu stechen war ungewohnt. Es ging erstaunlich leicht und so hielt ich die auseinandergerissenen, ungleichen Hautlappen aneinander und tat Stich um Stich und hoffte, die Naht würde nicht zu grausam aussehen, wie gut, dass mir nicht so leicht schlecht wurde, während er sich nicht rührte, selbst ein Stöhnen oder Wimmern versagte er sich in seiner Ohnmacht, etwas was ich bewunderungswürdig fand.

Die Wunden waren riesig, wie ich fand und mir kam es vor als würde ich gar nicht mehr fertig werden, obwohl ich so schnell agierte wie ich konnte. Der Schweiß lief mir herab, so konzentriert war ich, schnell und genau zu arbeiten. Als ich den letzten Stich tat und den Faden verknotete, sprach ich nun nochmal einen Heilspruch und konnte erleben, dass sich meine Bemühungen gelohnt hatten und sich die Wunden nun verheilend schlossen und nicht wieder aufklappten. Er hatte sich kein einziges Mal bei der ruppigen Behandlung gerührt, sollte ich mich freuen, oder noch mehr sorgen?

Ich erlaubte mir nun, erleichtert aufzuatmen und nach einen Ratzeputz war auch zu sehen, dass die Brust fast wiederhergestellt und auch als solche wieder erkennbar war. Ich strich mir mit dem blutigen Ärmel über die schweißnasse Stirn, stöhnte auf und wagte mich nun an die Rückseite. Mit ein wenig magischer Hilfe gelang es mir, den Professor in seiner nackten Pracht zu drehen und am liebsten hätte ich angefangen zu weinen, wenn ich denn so etwas tun würde aber eine Hermione Granger tat so etwas nicht, als ich erkannte, wie sein Rücken aussah. Er war wie eine einzige offene und schwärende Wunde, ein grausamer Anblick, dem ich mich hier stellte. Nur gut, dass ich schon so viel gesehen hatte, sonst müsste ich jetzt kotzen, aber mit Boles offener Kehle konnte es halt doch nicht mithalten.

Und so begann ich hier genauso wie vorne. Reinigen, Heilsprüche, reinigen und schauen was sich nicht schloss, es mussten zwei Flüche gewesen sein, die ihn getroffen hatten. Der an der Brust war eindeutig ein bösartiger Schneidefluch bzw. Rissfluch gewesen und der im Rücken erinnerte eher an einen Explosions-, Spreng- oder Feuerfluch, den er mit dem Rücken abgefangen hatte aber so genau konnte ich das nicht sagen. Eindeutig, hier würde ich eine Diptam- und Murtlapessenz benötigen und so rief ich das Gewünschte mit dem Accio, die Essenzen würde ich auch noch vorne für die Nähte benötigen.

Als ich meine Hände in die Salben tauchen wollte, bemerkte ich, dass diese über und über mit dem Blut des Professors verdreckt waren und reinigte sie erst gründlich.

So kniete ich nun über dem geschundenen Leib des Professors und rieb großzügig beide Salben über seinen ganzen Rücken und konnte wieder einmal das Wirken der Magie in Reinform beobachten und dabei zusehen, wie diese einzige, fleischige, blutende Wunde, die dieser Rücken gewesen war, vor meinen Augen langsam zu heilen begann, natürlich wirkten auch die Tränke unterstützend von innen heraus. Ich schloss wieder kurz erschöpft die Augen, ich agierte, wie ein Roboter es tun würde.

Während ich ihm immer wieder über den Rücken rieb, fühlte ich, wie ausgelaugt ich war, das war ganz schön anstrengend. Heilmagie an sich war schon eine verteufelt schwere Angelegenheit und sie lag mir nicht gar so gut wie viele andere Gebiete, ich konnte es, es war nötig, wichtig, wie man gerade sah lebenswichtig, aber ich war hierbei kein Genie. Aber auch die aufwendige Heilung zehrte an den Kräften, zuerst das Nähen hatte Konzentration gekostet und nun kostete das Verreiben der Salben Kraft. Auch flaute nun mein Adrenalin ab, das seit dem Anblick von Snapes verletzter Person durch meinen Kreislauf geschossen war und ich war so auf den Verletzten fokussiert, dass ich die rufende Stimme gar nicht wahrnahm. Erst als jemand im Lichtschein der Eingangstür zum Schlafzimmer stand und mir so das Licht nahm, knurrte ich unwillig auf, da meine Sicht dadurch zu schlecht war.

„Was geht hier vor sich, Hermione?“, hörte ich eine argwöhnische, abwägend fragende Stimme.

„Hermione, ich rede mit dir?“, kam es fordernd, als ich nicht reagierte.

„Keine Zeit“, rief ich Draco entnervt zu und rutschte etwas zurück, um den bewusstlosen Snape nun wieder durch Schwerstarbeit umzudrehen, um auch die Nähte an der Brust mit der Essenz einzureiben.

„Was ist mit ihm?“, klang er nun besorgt und eilte auf mich zu und half mir ungefragt, den Bewusstlosen umzudrehen.

„Später, sprich bitte auf ihn nochmal einen starken Episkey…“, bat ich in müdem Ton, dabei rieb ich die Salbe akribisch auf die Brust und den Bauch. Draco stellte nun bei diesem Anblick keine Fragen mehr und tat, wie von mir befohlen und heilte den Professor weiter. Später saßen wir beide nun neben dem nackten, noch immer in tiefer Bewusstlosigkeit gefangenen Mann, der, wenn er dies wüsste, wie eine Rakete in die Luft gehen würde.

Ich entkorkte somit die nächste Ration Blutbildungstrank und flößte ihm diesen ein und dann erhob ich mich mit schmerzendem Rücken und reckte mich.

„Gut, mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein!“, meinte ich erschöpft und blickte betroffen auf Snape hinab.

„Was ist passiert? Ich habe Blutspuren im Kerker gefunden!“, meinte Draco aufgeregt aber er achtete darauf zu flüstern.

„Was? Du musst die Spuren verschwinden lassen, keiner darf von dem Geheimgang wissen! … Warum bist du überhaupt hier?“, fragte ich da konfus und Draco blickte zu mir auf.

„Es ist jetzt fast ein Uhr, ich wollte sehen, wo du bleibst!“, ging er nur auf meine zweite Frage ein.

„Was schon so spät? Dann hat das länger gedauert als angenommen!“, rieb ich mir erschöpft über das Gesicht. Ich versuchte somit seit fast 3 Stunden, den Professor zu retten, was waren das für Flüche gewesen, die mir das Leben so schwer gemacht und ihm seines beinahe genommen hatten, wer hatte diese gegen ihn gesprochen? Wer hatte das getan?

„Erzählst du mir, was geschehen ist?“, erbat Draco und trat plötzlich nah an mich heran und reichte mir ein Glas, was mich erstaunt aufblicken ließ, war er kurz im Wohnzimmer gewesen? Hatte er die Spuren beseitigt? Anscheinend, ich musste wohl etwas neben mir stehen, Konzentration, rief ich mich selbst zur Ordnung.

„Danke!“, und trank erst mal einen großen Schluck von dem brennenden Alkohol, der mir in einem Schub doch wahrlich wieder die Lebensgeister zurückbrachte, als ich keuchte. „Ich kam an und er war nicht da und da ich ihn kenne, habe ich einfach angefangen einen Schlaftrank zu brauen… er kam und kam nicht… ich hab schon angefangen, mir Sorgen zu machen, da ich so eine Vermutung hatte… und dann kam er rein… mehr taumelnd, ich hab ihm dann geholfen, ihn gestützt und dann ist er ohnmächtig geworden! Der Blutverlust… muss zu hoch gewesen sein, er wäre beinah verblutet…“, erzählte ich stockend, als ich abrupt abbrach, denn ich konnte dabei zusehen, wie Draco begann, den nackten Körper fürsorglich mit der Decke zu bedecken und Snape in einer besorgten Geste seine Haare sanft aus dem Gesicht strich.

„Danke dir, Hermione, du scheinst ihm das Leben gerettet zu haben! Was würden wir nur ohne dich tun?“, meinte er ehrlich bewegt, mit belegter Stimme und lächelte mich verhalten an, bevor er wieder sorgenvoll auf das leichenblasse Gesicht seines Onkels blickte.

„Sag ihm das bloß nicht, ich habe ihm nur die gleiche Freundlichkeit angedeihen lassen, die er immer die Güte hatte mir zu geben, auch ich verdanke ihm mein Leben, wir sollten aus dieser Selbstverständlichkeit nichts Großes machen!“, wehrte ich rasch ab und da hörte ich, wie Draco leise und verhalten auflachte.

„Hermione, ihr beide könnt euch in einigen Dingen so ähnlich sein, das ist unglaublich. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wenn du nicht da gewesen wärst, jeder andere, der gesehen hätte, dass er nicht da ist, wäre abgehauen und du stellst dich hin und braust freiwillig einen Trank! Ich wette, du hättest die ganze Nacht ausgeharrt und wenn du ein ganzes Buch hättest brauen müssen. Ich möchte dir noch einmal danken, dass du dir solche Sorgen um meine Familie machst!“, entgegnete er nun ernst und blickte noch immer auf den komatös schlafenden Snape und nun trat ich zu Draco und legte ihm meine Hand auf den Arm

„Ich dachte, ich gehöre mittlerweile zu deiner Familie und Familie hält zusammen?“, flüsterte ich leise.

„Oh, das tust du! Aber ich war mir nicht sicher, wie du zu dem Ganzen stehst und ob du dich schon als Teil dieser Familie siehst!“, meinte er abwägend und überlegt.

„Natürlich sehe ich mich als Teil davon, ich habe mich mit den Gegebenheiten abgefunden, aber ich hätte Snape so oder so geholfen!“, meinte ich hitzig.

„Das weiß ich doch, du hast ein gutes Herz! Was glaubst du ist passiert? Ich glaube nicht, dass es der Lord war, das passt nicht?“, fragte er besorgt nach und klang müde.

„Warum?“, fragte ich überrumpelt nach, dass sich Draco hier so sicher war.

„Der Lord ist nicht dumm, das war er nie und wird es nie sein! Er foltert nicht seine besten Männer und bringt sie fast um, er straft vielleicht mal… aber eigentlich nie Vater und Severus. Niemals bisher, verstehst du? Auch dem Rest des Inneren Zirkels tut er so was nicht oft an. Ich denke, da ist was bei einem Auftrag schiefgelaufen…“

„Ja, du hast recht, der Lord wäre dumm, seine eigenen Leute so zuzurichten, wir werden warten müssen, bis er es uns erzählt!“, versuchte ich Draco Trost zu bieten.

„Ja, braucht er Aufsicht?“

„Ja.“

„Gut, dann übernehme ich die ersten zwei Stunden, du bist ganz erschöpft vom Heilen, leg dich auf die Couch und schlaf, muss ich was beachten?“, fragte er und ich kam gar nicht dazu es ihm zu erklären, als er mich noch einmal von oben bis unten Maß.

„Bevor du dich hinlegst geh ins Bad und wasch dich, du bist über und über mit Blut besudelt, du hast es dir selbst ins Gesicht gewischt, nimm aus seinem Schrank ein Hemd, seine Größe dürfte für dich fast ein Nachtgewand sein!“, wies er an. Sah ich so derangiert aus? Ich eilte zum Schrank und gab Draco Anweisungen.

„Ich denke, du solltest ihm diese vier Phiolen noch einmal in einer Stunde geben, dann sollte er sich sehr gut erholen“, sprach ich müde und schlurfte eilig in das große Badezimmer, das in schwarz gekachelt war, ein Fenster zeigte den Blick auf den See und ließ alles leicht grünlich schimmern. Wow, so ein düsteres Bad hatte ich noch nie gesehen, die Akzente wurden von grünen und silbernen Schlangen und Ranken gegeben, auch die Armaturen glänzten in Silber, selbst die Wanne war aus schimmerndem, glänzendem Schwarz und die flackernden Fackeln an den Wänden verpassten der Umgebung eine mystische Atmosphäre.

Die Schönheit des Ganzen ging in meinem umnebelten Hirn leicht unter und ich ließ meine Sachen zu Boden gleiten und blickte in mein dreckiges Gesicht, das mir blass und übernächtigt unter dem getrockneten rostroten Blut entgegensah.

Ich trat unter die Dusche und wusch mich schnell, reinigte nur meinen Slip und zog das stark nach Kräutern duftende, weiße Hemd von Snape an, das mir bis auf die Oberschenkel fiel und meine Hände verdeckte. Ich sah aus wie ein kleines Mädchen, war mir gerade egal, stieg über meine verdreckte Kleidung hinweg und trocknete im Gehen mein Haar magisch und ging unter den aufmerksamen Blicken von Draco, der es sich neben Snape auf dessen Bett bequem gemacht hatte, wie eine Schlafwandlerin in das Wohnzimmer, ohne es richtig wahrzunehmen.


Zuletzt von queenie am Fr Mai 10, 2013 9:06 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kapitel 73-75 Empty
BeitragThema: Im Schatten der Schlange   Kapitel 73-75 EmptyDo Feb 09, 2012 2:21 am

Im Schatten der Schlange


Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, mich auf die Couch gelegt zu haben, als ich fühlte, wie ich unsanft wachgerüttelt wurde und ein übermüdeter und bleichgesichtiger Draco auf mich nieder sah.

„Es tut mir leid, Hermione, es ist jetzt fünf, ich kann die Augen nicht mehr aufhalten!“, rieb er sich über seine geröteten Augen.

„Was? Du hättest mich um vier wecken müssen!“, ruckte ich hoch, stand in dem viel zu weiten Hemd auf und begann energisch, die Ärmel hochzurollen.

„Ich konnte nicht, du sahst so friedlich im Schlaf aus!“, entschuldigte er sich süß und wir tauschten nun die Plätze und ich deckte ihn gewissenhaft zu.

„Ach, Draco, das ist so süß von dir!“, küsste ich nun seine Stirn, wie er sonst immer bei mir und strich über sein weißes Haar, er schenkte mir ein schwaches Lächeln und schloss müde die Augen, scheinbar war seine Nacht, bevor er mich gesucht hatte, auch mit Arbeit angefüllt gewesen.

So kam ich in das dunkle Schlafzimmer und erblickte Snape unter der schwarzen Bettwäsche, die seine unnatürliche Blässe umso stärker hervorhob, als er nun verletzt war. Ich trat auf ihn zu und legte eine Hand testend auf seine Stirn und sog sorgenvoll die Luft ein, er schien leichte Temperatur zu haben und so rief ich mir die nächste Fuhre an Tränken und kletterte wieder in das Bett, um ihm die Phiolen zu verabreichen.

Ich strich ihm nach getaner Arbeit die langen, so schwarzen Haare aus der heißen Stirn und blickte besorgt auf ihn hinab.

„Professor, das war doch nichts für Sie… machen Sie Draco und mir bloß keinen Kummer, denn dann bekommen Sie es mit mir zu tun, Sir!“, wisperte ich ihm aufmunternd zu und meinte es auch so, als ich aufstand und die leeren Phiolen auf dem Nachttisch ablegte.

Nun zog ich die Decke von seiner Brust, bis zu seiner Hüfte, um mich zu vergewissern, wie die vernähten Wunden heilten und krabbelte wieder auf das hohe Bett, warum brauchte eine einzelne Person so ein Bett? Ich versank in den Weiten, anscheinend schlief er gerne großzügig!

Ich angelte mir den Topf mit der Essenz vom anderen Nachttisch, ja er hatte zwei und kniete mich nun neben den schlafenden Snape und fuhr mit meinem Finger die gezackte, ungleichmäßige Naht entlang. Eigentlich hatte er eine glatte Brust, wie Draco, nahm ich am Rande wahr, als ich ihn so detailliert betrachtete, nur zeigte seine Brust, dass er schon einen Krieg erlebt hatte, hier und dort verliefen feine, weiße Linien, kleine Narben, die sein aktives Mitwirken belegten!

Und auch seine neuen Wunden würden ihre Spuren hinterlassen, ähnlich wie bei meinem Messer würden auch hier, selbst mit Magie, Narben bleiben.

Aber die Nähte sahen gut aus, es war noch etwas Sekret und ein wenig Blut ausgetreten, aber die Heilung schritt recht zügig voran und so verteilte ich großzügig Salbe auf ihnen, berührte ihn so intensiv und sanft wie noch nie. Er war wirklich sehr blass und das trat durch sein dunkles Haar noch deutlicher vor als bei Draco, aber wirklich richtig behaart waren beide nicht, ich war derart in mein Tun vertieft, dass ich die dunklen, mich fokussierenden Augen nicht registrierte, selbst als ich meine Arbeit an seiner Brust und seinem Bauch schon vollendet hatte.

Als ich den Kopf in den Nacken legte, die Haare leicht schüttelte und ein Hohlkreuz machte, um die gebückte Haltung aus meinen Gliedern zu schütteln, spürte ich dann erst das bestimmte Gefühl, dass ich auf einmal beobachtet wurde. Ich richtete rasch meinen Blick auf ihn und starrte in seine so ausdrucksstarken Augen, welche die Gabe hatten alles oder nichts zu sagen!

Ich war wirklich erschrocken, ich hatte nicht damit gerechnet, dass er jetzt schon aufwachen würde und gerade dann, wenn er bis zur Hüfte nackt vor mir lag und ich mit nichts als einem hochgerolltem Hemd von ihm bekleidet vor ihm knien würde und Draco tief und fest auf der Couch im anderen Raum schlief.

Hatte ich nicht wieder mal ein Glück? Warum zum Teufel konnte er diese glitzernden Obsidiane nicht aufschlagen, wenn sein geliebter Patensohn da war, warum genau dann wenn ich an ihm hantierte und ihm viel zu sanft, zärtlich und einfühlsam die Salbe auf die Verletzungen auftrug? Ich war mir sicher, dass er alles, jede Reaktion, jede Aktion von mir genau verfolgt und registriert hatte.

„Pro… chrrmm Professor?“, fragte ich leicht unsicher und sah ihn dennoch fest an.

„Mi… aha Granger… was tun Sie hier?“, fragte er leicht benommen, als er kämpfte, da er sich aufrichten wollte und ich riss meine Hände hoch, legte sie ihm bestimmt auf seine unbedeckten Schultern und drückte ihn mit sanfter Gewalt auf das Bett, dabei durfte ich erleben, wie es umgehend wütend in seinen Augen funkelte.

Er knurrte: „Miss Granger, was fällt Ihnen ein?“, und dann presste er vor Schmerz dann doch die blutleeren Lippen aufeinander.

„Wenn Sie nicht liegen blieben, Sir, werde ich mich auf Sie setzen oder legen, aber Sie werden liegen bleiben und machen Sie sich keine falschen Hoffnungen, ich würde es ohne zu zögern tun, also lassen Sie es bitte nicht darauf ankommen!“, sagte ich beschwörend zu ihm und hielt ihn noch immer unter mir gefangen, aber ich hatte Angst, dass alles wieder aufplatzen könnte und nochmal nähen war nichts, was ich wirklich brauchte.

Unsere Gesichter waren sich sehr nah, meine Haare hingen wirr nach unten und die Spitzen streichelten sein Gesicht und die Haut seines Oberkörpers.

„Was wagen Sie sich, Miss Granger?“, zischte er gefährlich leise und hatte doch wirklich ein leichtes Erstaunen in seinem sonst unleserlichen Blick. Ich musste ihn gerade dramatisch verwirren, dass er mir das so zeigte. „Was tun Sie in meinem Schlafzimmer?“

„Als wäre es das erste Mal, dass ich hier bin!“, meinte ich sarkastisch und erinnerte daran als ich mich hier hatte umziehen müssen und er knurrte widerwillig auf. „Denken Sie an gestern Nacht, an was erinnern Sie sich?“, rief ich ihm nun ins Gedächtnis und ich erlebte, wie seine Rädchen anfingen zu laufen und er seinen Widerstand, der bis jetzt in seinen gespannten Schultern gewesen war, aufgab und sich auf die Matratze sacken ließ.

Ich traute diesem Mann nur kein Stück oder anders gesagt, nur so weit wie ich ihn würde werfen können und sind wir mal ehrlich, das würde nicht weit sein! Und so rührte ich mich kein Stück und hielt ihn weiterhin stur auf dem Bett, da er nicht sprach fing ich einfach an meine Vermutungen kundzutun.

„Ich weiß es nicht, Sir, aber ich denke, Sie wurden gerufen, kurzfristig, da Sie mir keine Anweisungen da ließen…“, begann ich einfach, da die Stille zu drückend wurde.

„Lassen Sie mich los…“, konnte ich es unwillig von ihm vernehmen. Ich sah in seine fordernd blickenden Augen und konnte die Sturheit darin wahrnehmen, der Idiot würde einfach aufstehen, aber nicht mit mir, mein Lieber. Ich hatte mir mit den scheiß Nähten nicht so viel Mühe gemacht, damit er es schaffte sie aufzureißen und so blickte ich ihn fest an, presste die Lippen verbissen aufeinander und schüttelte entschlossen den Kopf. „Miss Granger, Sie vergessen sich“, fing er in typischer Snapemanier an.

Ich fühlte, wie er unter mir unruhig wurde und wieder versuchte, sich gegen mich stemmend hochzukommen, dachte wohl ich würde meine Drohung nicht wahr machen, aber nicht mit mir, meine Hände hielten noch immer seine Schultern fest und so spreizte ich überganglos meine Beine und ließ mich kurzentschlossen auf seinem nackten Bauch nieder. Ich nahm ihn zwischen meinen ebenfalls nackten Schenkeln gefangen und erlebte nun, wie er von einer Sekunde zur Nächsten starr liegenblieb und auch ich hätte mich für meine Voreiligkeit schlagen können.

Wie doof konnte man sein? Ich hätte mich gleich auf sein bestes Stück schwingen können, uns trennte an sich nur die Bettdecke, die noch auf seiner Hüfte lag und mein dünnes Höschen, ich hatte überstürzt gehandelt, aber das war mir jetzt auch egal. Er lag steif und reglos da, damit war die Mission erfüllt, was wollte ich mehr? Da fiel mir ein, dass ich erst vor kurzem auch so auf Harry gesessen hatte und ich wusste nicht warum, aber es fühlte sich für mich ganz anders an als bei Harry, wenn ich Snape zwischen meinen Beinen hatte!

„Professor, ich habe Ihnen gesagt was passiert wenn Sie nicht endlich stillhalten“, zeigte ich mich kalt und souverän, so als wäre diese Situation, in der wir uns befanden, nicht prekär.

„Miss Granger, sind Sie noch bei Sinnen?“, fragte er sehr leise, aber autoritär klingend nach, er hatte sich eindeutig erholt.

„Ja, Sir und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir jetzt erzählen könnten an was Sie sich noch erinnern können!“, bat ich ihn eindringlich, nicht dass ihm noch mehr passiert war und wir es nur noch nicht wussten.

„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht!“, spuckte er brüsk aus, war aber anscheinend zu schwach, seine Arme zu heben, was seine Augen noch dunkler vor Wut werden ließ.

„Gut, dann werde halt ich beginnen, … da ich eine brave Schülerin bin…“, er unterbrach mich, indem er einen verunglimpfenden Laut von sich gab, der seine gegenteilige Meinung bekunden sollte, sehr nett Professor. „Lachen Sie ruhig, Sir, fragen Sie mal McGonagall, die wird mich bestätigen, eine bravere Schülerin als mich gibt es nicht!“

„Wenn Sie so brav sind, Miss Granger, was sitzen Sie dann so ordinär auf mir?“, entgegnete er samtig, die Tränke zeigten anscheinend ihre Wirkung, warum war ich so dumm gewesen und hatte ihm vorhin auch den ersten Schmerztrank verabreicht? Dieser gaukelte ihm vor, dass es ihm besser ging als es der Wahrheit entsprach, deshalb wollte ich ihn auch nicht aufstehen lassen. Ich hatte ihm den Trank unter der Voraussetzung gegeben, dass er einen entspannten, schmerzfreien Schlaf schlief, nicht um mir aufgrund einer falschen Annahme auf die Nerven zu gehen.

„Weil Sie mich dazu zwingen, Sir“, raunte ich unnachgiebig, er hob indigniert die Braue und funkelte mich böse an. „Wo bin ich stehen geblieben…? Also da ich so brav bin, habe ich auch ohne Ihre Anweisungen begonnen zu brauen und die Zeit verflog, als es zehn Uhr war, waren Sie immer noch nicht zurück, Sir. Aber dann flog die Tür auf und Sie sind herein getaumelt, Sie sahen nicht gut aus… es war… knapp… ich… ich denke, es war ein Schneide- oder Reißfluch, der sie vorne erwischt hat. Ich musste sogar nähen, da sich die Wunden selbst mit schwarzer Heilmagie nicht geschlossen haben. Ihr Rücken muss einen Feuerfluch oder eine Explosion abbekommen haben, sah ebenfalls nicht gut aus… Sir! Sie müssen vorsichtig sein. Ich habe Ihnen, kurz bevor Sie aufgewacht sind, den allerersten Schmerztrank gegeben! Sie müssen auf die Nähte aufpassen, die könnten leicht wieder aufbrechen… ich musste zickzack nähen… sehr abstrakt!“, biss ich nervös auf meiner Lippen herum.

„Sir, Sie haben viel Blut verloren, bis jetzt haben Sie vier Blutbildungstränke von mir erhalten… Sir, was ist passiert?“, erklärte ich flott, da ich seine Geduld kannte, dabei hatte ich mitverfolgen dürfen, wie die unnahbare Maske wieder perfekt auf dem Gesicht des Professors saß, nachdem ich ihm die Geschehnisse aus meiner Sicht geschildert hatte. Dass er bewusstlos gewesen war verschwieg ich, ich denke, ich musste ihn nicht auf diese Tatsache hinweisen, er war schlau genug, es selbst zu wissen und es würde ihm so oder so gar nicht gefallen.

Er schwieg und so saß ich noch immer auf ihm, war mir seiner nackten Haut und seiner Wärme mehr als bewusst und auch dass Draco im Wohnzimmer nebenan den Schlaf der Erschöpften schlief. Ich hielt Snape noch immer unter mir, seine Haut begann unter der meinen immer mehr zu glühen, wie ich dachte, bitte, liebe Göttin, lass mich jetzt bloß nicht feucht werden. Ein Gedanke, der einen panisch hätte werden lassen und mancher wäre wohl rot geworden, da fiel mir doch glatt ein, dass ich ja auch keinen BH trug, der lag auf dem Boden des Bades und so wie ich mich vor ihm abstützte würde er einen perfekten Blick auf meine freiliegenden Brüste erhaschen können, da sein Hemd vorne gut 2 oder 3 Knöpfe offen war. Ich hatte es nicht bis zum Hals geschlossen, dass ich mich aber auch immer in solch unangenehme Situationen bringen musste, ich musste vorsichtig sein, er durfte Dracos Mal nicht sehen, als er meine verbotenen Gedankengänge unterbrach und selbst anfing zu reden:

„Miss Granger, wie konnten Sie meine Maske entfernen? Ich erinnere mich, es mit Ihrer Hilfe bis ins Schlafzimmer geschafft zu haben, danach…“, verstimmte er grimmig, wow, das musste ihm sehr schwer fallen und so sah ich ihm ins Gesicht und leckte mir über meine trockenen Lippen.

„Sir, ich war so frei und habe mir Ihr Blut auf die Hände geschmiert und dann den Velare gesprochen und es hat funktioniert!“, versuchte ich so viel Unschuld wie möglich in meinen Blick zu legen.

„Das ist erstaunlich, dass Sie derart umsichtig waren. Woher kennen Sie den? Vergessen Sie´s…“, brach er brüsk ab und erinnerte mich daran, was Draco erst zu mir gesagt hatte, wegen dem Legilimens.

„Würden Sie mir sagen, was passiert ist, Sir?“, traute ich mich zu fragen und konnte sehen, wie er nun langsam den Blick senkte und seine Stirn runzelte, als er die von mir vorher schon erwarteten Einsichten geliefert bekam. Aber wie immer war seine Selbstkontrolle und Disziplin erstaunlich und so zeigte er weder Überraschung noch Erstaunen, einfach fantastisch, da wurde ich immer ein wenig neidisch, selbst weiter unten bei ihm rührte sich nichts, er hatte die volle Kontrolle über sich.

„Ich werde es Ihnen sagen, wenn Sie von mir runtergehen!“, bot er finster an und blickte mir nun fest in die Augen.

„Ok, Sir, aber nur unter der Bedingung, dass Sie liegen bleiben, erst mal!“, bat ich drohend, denn ich ließ nicht locker und er nickte mir überlegt und sehr sachte zu.

Und so löste ich meine bis dahin wie festgeklebten Hände von seinen muskulösen Schultern und setzte mich langsam auf, zog mein nacktes Bein über seinen Körper, was alles unter seinen Adleraugen passierte, ihm entging keine Regung von mir.

Nun krabbelte ich von seinem Bauch und ließ mich neben ihn, auf seine linke Seite gleiten und sah zu, wie er sich selbst einer Begutachtung unterzog und seine Verletzungen betrachtete.

Sein Blickt huschte rasch über seine Brust zu seinem Bauch und er besah sich genau die vernähten Wunden und fuhr sie mit seiner Hand nach, um dann, nachdem er festgestellt hatte, dass er wirklich komplett nackt unter der Decke lag, diese nach oben zu ziehen und seine Brust zu bedecken. So viel Scham hätte ich Snape gar nicht zugetraut.

„So knapp…“, wisperte er eher zu sich selbst, bevor er sich räusperte „Chrmm… Sie haben ganze Arbeit geleistet!“, meinte er kantig und es war eine seiner seltenen, lobenden Aussagen auch wenn sie nicht wirklich dankbar klang.

„ Danke, Sir, war selbstverständlich“, wehrte ich schnell ab, da ich wusste, ihm war es unangenehm, mir aber auch, ich wusste, wie es war wenn man so was über sich ergehen lassen musste.

„Wenn Sie das sagen!“, lenkte er gedankenversunken ein.

„Sie wollten erzählen, wie es dazu kam?“, ließ ich nicht locker.

„Nun, der Lord rief, wie Sie klar erkannt haben, Miss Ganger! Dank Ihrer Intrige schläft Lucius fast im Ministerium, um Fudge ruhig zu stellen. Die Masse an Heulern muss unglaublich sein, erfreuen Sie sich an Ihrem Erfolg!“, nickte er mir süffisant zu und erzählte weiter: „Folglich musste ich als zweiter in der Hierarchie die anstehende Mission übernehmen, der Lord wollte davon ablenken, dass er wieder da ist und es so erscheinen lassen, dass es nur vereinzelte, verblödete Idioten sind, welche die Death Eater wieder auferstehen lassen wollen. Ein schlecht inszenierter Angriff auf die Diagon Alley hatte zu erfolgen, so in der Art, dass Schmierereien an den Wänden entstehen, „Endlich ist er wieder da“ und kindischer Vandalismus, damit man Potter dafür verantwortlich machen kann, dass solche Spinner wieder aus ihren Löchern krabbeln“, schnaufte er tief aus und ich schluckte schwer und ärgerte mich über die Ausgefuchstheit des Dark Lords, im Intrigieren war er anscheinend ein Ass, auf was für abstruse Einfälle er kam, den schwarzen Peter wieder uns zuzuschieben. Als würden wir Spinner auf die Idee bringen, sich nun zu sammeln und so ein offenes und provokantes Auftreten der Death Eater hatte es seit fast 15 Jahren nicht mehr gegeben, erst der Artikel hatte sie wieder hervorgebracht, ich sah schon die Schlagzeile, wunderbar!

Als mir die Weltmeisterschaft im Qudditch einfiel, aber auch, dass dies auch eng mit Harry verknüpft gewesen war und kein besseres Licht auf uns werfen würde.

Ich beschwor in dieser Zeit ein Wasser für Snape zu mir, reichte es ihm und half ihm, was er mit einem bitterbösen Blick kommentierte, zu trinken, aber der ließ mich ja so was von kalt. Ich schwieg, da ich dachte, er würde schon noch weiter erzählen und wenn ich ihn drängen würde, dann würde er auf stur schalten und mir nichts mehr erzählen.

„… So führte ich die Idioten in die Alley und es lief gut, wie erwartet, aber dann tauchte der Orden auf. Ich hab keinen blassen Schimmer wer ihnen das gesteckt hat, ich war es nicht, das steht fest und ich weiß nur, wenn ich die Ratte finde, war es das Letzte was sie getan hat!“, erklang seine vor Gift gefährlich leise Stimme und ließ keinen Zweifel an seinen ernsthaften Absichten, sollte er den Spion finden, armer Mensch, ich an seiner Stelle würde schnellstmöglich das Weite suchen. Er schaffte es, trotz seines geschwächten Zustands, eine Magiewelle um sich zu ballen, die all seinen Zorn widerspiegelte, aber was tat dieser unvernünftige Mann da? Er sollte seine ganzen Kräfte auf das Heilen seiner Verletzungen konzentrieren, nicht auf seine Wut und so legte ich ihm meine Hand an seine blasse Wange und zwang ihn, mich anzusehen.

„Schsch… Sir, beruhigen Sie sich… Sie brauchen Ihre Kraft!“, bat ich ruhig, dabei holte ich ihn ins Hier und Jetzt zurück.

Sein unruhiger Blick fasste mich ins Auge und fokussierte mich und er knurrte nur unwillig auf, aber man erkannte und fühlte, wie sich seine magische Präsenz wieder zurückzog.

„Der Orden also, was ist dann passiert?“, meinte ich beruhigend, aber ich war erstaunt, sehr erstaunt, dass es anscheinend wirkte.

„Die Idioten haben sofort begonnen, das Feuer zu eröffnen, ich hatte Probleme damit, meine Leute zu einem geordneten Rückzug zusammenzurufen, sie sind noch nicht so geschult wie vor 15 Jahren, da ging das flott und zackig, aber wenn die Lestranges mit den Rekruten endlich fertig sind, denke ich, dass das Wort Rückzug bekannt sein dürfte!“, fauchte er ungehalten, blieb aber brav liegen.

„Ich war einer der letzten und dieser versoffene Moody und dieser Kingsley Shacklebolt hatten mich in der Zange. An sich keine Gegner für mich, wenn meine Leute nicht solche impertinenten, langsamen Stümper wären, die kamen einfach nicht in die Gänge. Dann kam auch noch Blacks bescheuerter Trampel von einer Cousine daher und dann hat mich auch noch so ein idiotischer Trottel aus meinen eigenen Reihen mit einem Fluch erwischt und das hat mich so abgelenkt, da er meine Schilde hat zusammenbrechen lassen, dass ich dem bösartigen Schnitt- und Reißfluch von Moody nicht mehr ausweichen konnte! Kein wirklich legaler Spruch. Dann hat mir Shacklebolt noch eine Explosion hinterher gejagt und der kleine Trampel hat mich tatsächlich mit ihrem Feuerzauber erwischt, ganz toll! So was hab ich auch noch nie erlebt, aber selbst Idioten müssen irgendwann mal Glück haben, denken Sie an ihren Freund Potter! Ich hab zwei der drei Stümper platt gemacht und endlich meine bescheuerte, übrige Mannschaft dazu veranlasst, zu apparieren und hab mich ebenfalls in Sicherheit gebracht“, hauchte er ganz entsetzt über so viel Inkompetenz, als er sein Unglück in Worte fasste.

„Wow, Sir, das heißt, der Orden hätte Sie beinahe auf dem Gewissen gehabt? Das ist… heftig!“, zeigte ich mich wirklich erstaunt. Dass die Ordensmitglieder so skrupellos agierten überraschte mich! Wenn ich Snape nicht geholfen hätte, wäre er draufgegangen.

„Ja, es wärmt mir die Seele, dass sie mich so vehement bekämpft haben!“, fletschte er die Zähne und zog seine Oberlippe aggressiv zurück, seine Grimasse war furchteinflößend.

„Nur eine Frage, Sir, warum haben Sie den Orden nicht selbst informiert…?“, legte ich den Kopf kalkulierend schief und strich mein Haar nach hinten.

„Ich kann doch nicht alles preisgeben, dann würde ich bald keinen Kopf mehr auf den Schultern tragen, außerdem war der Auftrag eine Lappalie, die eine solche Aktion meiner Ansicht nach überhaupt nicht rechtfertigt! Ich denke, da wollte sich jemand wichtigmachen!“, versuchte er sich ein bisschen aufzurichten und ich half ihm dabei.

„Und die Ordensmitglieder hatten keine Ahnung, mit wem sie die Ehre hatten?“, forschte ich nach.

„Nein! Woher auch? Keiner kennt meine Maske und diejenigen, die sie kennen, können sie nicht beschreiben, das kann niemand, ist ein Zauber vom Lord. Den hat er sich vor langer Zeit einfallen lassen!“, erklärte er mir mal wieder, wie es beim Lord lief.

„Mhmh, wie geht es Ihnen, Sir?“, war ich neugierig.

„Wirklich gut, unter Anbetracht dessen, was ich einstecken durfte! Ich denke, Sie hatten einige Arbeit mit mir, Miss Granger!“, kam es leicht süffisant von ihm.

„Ich denke, Sie sollten noch die zwei, zweieinhalb Stunden bis frühesten sieben schlafen, Sir“, beschloss ich und zog ihn bestimmt wieder in eine liegende Position.

„Und was Gedenken Sie zu tun?“, zog er abwägend seine Augenbraue hoch, während er sich nicht wehrte.

„Auf Sie aufpassen, Sir!“

„Erlauben Sie es sich, ich bin kein Kleinkind!“, kam er schon wieder verärgert in Fahrt. Eindeutig, der Mann war auf dem Weg der Besserung.

„Das nicht, Sir, aber Sie sind ein Invalide!“, genoss ich es, gehässig zu sein und ich konnte sehen, wie er wütend die Lippen zu einem Strich verzog. Ich gehe jede Wette ein, wenn er nun ein Glas hätte, würde es nach mir fliegen und so schenkte ich ihm ein zuckersüßes Lächeln.

„Schsch… und nun wird geschlafen, Sir!“, hatte ich ihm mit meinem Finger den Mund verschlossen und so den bissigen Kommentar verhindert. Er musste doch sehr erschöpft sein, denn er schloss gehorsam die Augen, nach einem langen, intensiven Blick aus tiefschwarzen Edelsteinen. Er musste kaputt sein, da sein Atem fast augenblicklich gleichmäßig wurde.

Ich legte mich nun auch zurück und zog mir das zweite Kissen bequem zu recht und zuckte kurz darauf wieder hoch.

Harry!

Ich beschwor geschwind mit meinem Schulzauberstab meinen Otter, den Harry ja kannte und schickte ihn, mit der Weisung, dass ich heute leider den Lauf ausfallen lassen musste. Eine Erklärung würde später folgen, er solle mir bitte vertrauen und so sank ich nach getaner Arbeit erschöpft zurück, puh… wenn mir das nicht eingefallen wäre, hätte Harry bestimmt die Karte befragt und mich nicht gefunden, da in meinem Bett kein magischer Zwilling von mir liegen würde aber da er wusste, dass ich Nachsitzen gehabt hatte sorgte ich mich, was er vielleicht immer noch tun würde und er hätte das ganze Schloss geweckt, um mich aus Snapes Klauen zu befreien und so stand ich auf und ging zu Draco.

„Draco, sorry, du musst aufwachen!“, rüttelte ich seine Schulter, gut über 2 Stunden später.

„Mhm, bitte noch ein bisschen!“, bat er und sein Haar stand wirr ab, aber er hob den Kopf.

„Draco, du musst gehen und entweder du legst dich in dein Bett, oder du benützt den Geminio und kommst wieder, aber Harry wird gleich auf die Karte sehen!“, drängte ich energisch.

„Welche Karte?“, blinzelte er mich verschlafen an und seine sonst so aufmerksamen, strahlenden Augen erinnerten an grauen Schlamm.

„Später, eile dich!“, drängte ich, dabei zog ich ihn unerbittlich hoch und schob ihn zur Tür.

„Wie geht es Severus?“, meinte er noch besorgt.

„Gut, er war wach und hat mir ein bisschen was erzählt, aber ihm geht es sehr gut, nun geh!“, verabschiedete ich ihn endgültig und da ging ich auf die Zehenspitzen und küsst ihn schnell und ging wieder zu Snape, legte mich neben ihn und ich war so K. O., dass ich tatsächlich einem Koma ähnlich einschlief.

Ich war schlagartig wach, zwar ließ ich die Augen zu und atmete gleichmäßig weiter, aber mein Verstand war wach, ich nahm meine Umgebung wahr,, denn ich konnte fühlen, wie ein Finger langsam die Konturen meines Gesichtes nachzeichnete, er mich dabei fast gar nicht berührte und ich die Berührung nur ganz fein erahnen konnte, es war eine hauchzarte und federleichte Berührung.

Mein Herz stockte kurz, um dann ein wenig schneller zu schlagen und mir fiel unverhofft die Begebenheit im Übungsraum ein, als er dachte, ich hätte das Bewusstsein verloren und er an meinem Haar gerochen hatte.

Nur diesmal lag ich auf der Seite, zu ihm gewandt, hatte eine Hand unter mein Gesicht geschoben und meine Knie hochgezogen.

Er schien sich mir zugewandt zu haben und ebenfalls auf der Seite zu liegen, ich spürte, wie die Matratze immer mehr nachgab, als er mir langsam immer näher kam. Ich konnte hören, wie er tief einatmete und dann leise, aber schwer aufseufzte und dann traf mich fast der Schlag, aber ich blieb in der Rolle des schlafenden Dornröschens, selbst baff erstaunt, was für eine gute Schauspielerin an mir verloren gegangen war. Als ich fühlte, wie er seine Lippen ganz hauchzart auf meine legte und ich hätte glauben können, das Ganze nur zu träumen, wäre ich nicht so was von wach. Es bescherte mir ein unglaubliches Kribbeln am ganzen Körper und ich wusste gar nicht, was ich tun sollte, außer weiter ruhig ein und aus zu atmen, also wirklich, manchmal beeindruckte ich mich selbst, mit was für einer stoischen Ruhe ich doch Dinge hinnehmen konnte.

Professor Snape küsste mich zum ersten Mal sanft, zärtlich, fast keusch, gut, er dachte ich schlief aber er tat es trotzdem, schon blöd wenn ich bei all seinen Ausrutschern immer wach war. Aber so etwas würde er sich nicht erlauben, wenn er dachte, ich würde es mitkriegen, das bei der Okklumentik Stunde war ja auch eher ein unbeabsichtigter Moment gewesen und in der Hitze des Gefechts passiert. Er hatte mich bisher nur geküsst um zu strafen. Mal grob, mal brutal, mal barbarisch wie damals beim Kampftraining aber noch nie so mit Gefühl, vielleicht war das seine Art mir zu danken?

Nun konnte ich spüren, wie er seinen Kopf wieder zurückzog und mich vermutlich betrachtete, was er wohl in mir sah, fragte ich mich, warum tat er immer so was? Dass ich ihm gefiel, wusste ich und diese Tatsache hatte ich auch schon lange akzeptiert, dass ich ihn reizte, in mehr als einer Hinsicht, körperlich und geistig, wusste ich ebenfalls.

Aber was wollte er? Wollte er mich vögeln wie Minna, oder wollte er mich ficken wie Lucius? Wollte er mich Draco wegnehmen?

Oder wusste er selbst es nicht, was er von mir genau wollte? Da ich ja seine Schülerin war und die Geliebte von Draco und er in dieser Hinsicht, wie es schien, schwer mit sich rang.

Wenn er wüsste, dass ich mittlerweile von Draco gezeichnet worden war und auch Draco ein Zeichen von mir trug, nein, nicht daran denken was dann passieren würde, das würde früh genug passieren und bei meinem süperben Glück, eher früher als später und dann war es früh genug, sich mit den Reaktionen auseinanderzusetzen.

Und nun schlug ich gespielt langsam erwachend meine Augen auf und klimperte mit den Wimpern wie die Schmetterlinge mit ihren Flügeln, Mann, ich sollte die Zauberwelt schmeißen und nach Hollywood gehen, da würde ich Millionen scheffeln können, so begabt wie ich war.

Ich sah nun, wie er mir direkt gegenüberlag und mich seine ach so schwarzen Augen nicht aus den Augen ließen und so blinzelte ich ihn irritiert an und bemerkte, dass er meine embryonale Haltung nachahmte.

„Professor?“, wisperte ich leise.

„Miss Granger!“, gab er, mit deutlich stärkerer Stimme als vorher, von sich.

Nun richtete ich mich auf und fuhr durch mein wirres Haar, auch er war ein wahrlich beeindruckender Schauspieler, er tat als wäre nichts gewesen.

„Wie geht es Ihnen jetzt?“

„Es geht, der Schmerztrank lässt nach! Was haben Sie mit meinen Sachen gemacht?“, fragte er kühl, ich deutete in die Ecke des nun vom morgendlichen Licht des heller werdenden Sees in schimmerndes Grün getauchten Schlafgemachs.

„Ihre Sachen sind leider nur noch Fetzen, Sir!“

Ich erhob mich und streckte mich, stand mit dem Rücken zu ihm und konnte hören, wie er plötzlich leise knurrte und da fiel mir abrupt ein, dass ich ja immer noch sein großes Hemd trug und vielleicht tat ich es ja absichtlich um ihn zu reizen, da das Hemd fast über meine Pobacken glitt.

War ich böse? War ich gemein? Hatte ich jemals gesagt, ich wäre kein Miststück?

Und ich lief auf die eine Ecke des Schlafzimmers zu und bückte mich provozierend nach seiner Maske, die dank meiner blutigen Hände ganz dreckig und blutverschmiert war und trat mit ihr ohne Scheu ans Bett.

„Und hier ist Ihre Maske, Sir, die ist heil! Ich dachte, die wären alle silbrig?“, fragte ich und ich durfte erkennen, dass er erstaunt war, dass ich dieses Zeichen des Bösen derart locker anfasste, als er sie mir abnahm.

„Nein, der Innere Zirkel kann individuelle und personifizierte Masken tragen, damit die unteren Death Eater wissen, an wen sie sich zu wenden haben, das hier ist meine. Ich finde es nicht wirklich erstrebenswert, mein Gesicht hinter Silber oder Gold zu verstecken!“, meinte er abfällig und legte die schwarze Maske auf den Nachttisch.

„Da gebe ich Ihnen recht, das hier passt wie die Faust aufs Auge, ich denke, wir sollten uns fertig machen, ich… soll ich Ihnen ins Bad helfen?“, fragte ich und sah ihn auffordernd an.

„Granger, wenn Sie nicht sofort Ihren… Hintern aus dem Schlafzimmer schwingen, werden Sie erleben, wie gut Sie mich geheilt haben…!“, drohte er mir irgendwie zweideutig, wie ich fand und ich sah zu, dass ich ins Wohnzimmer wechselte, wo ich mich auf die Couch setzte und darauf wartete, dass ich in das Bad konnte. Da fiel mir ein, dass er meine dreckigen Klamotten sehen würde, vor allem würde er auch meinen schönen rosafarbenen BH begutachten können, da dieser obenauf lag, vielleicht würde ihm das Inspiration unter der Dusche bringen, dachte ich gemein lächelnd.

Als die Türe aufschwang und ein wie eh und je eindrucksvoll gekleideter Professor auf der Schwelle stand und mich düster anfunkelte.

Ich erhob mich und bedeutete ihm, sich zu setzen, schließlich müsste er eigentlich wieder ins Bett.

„Sir, wie geht es Ihnen, finden Sie nicht, Sie sollten im Bett bleiben?“, fragte ich besorgt, da er sehr blass um die Nase wirkte und sich sehr vorsichtig setzte.

„Sie unerträgliche Besserwisserin, Sie sind auch am nächsten Tag nach Hogwarts gefahren, obwohl am Abend zuvor ein Messer aus Ihrer Seite geragt hat. Ich denke, Sie sollten sich mit Ratschlägen zurückhalten. Und würden Sie wohl die Güte haben, sich endlich etwas anzuziehen?“, stöhnte er entnervt auf und dabei bekannte er sogar, dass ich ihn augenscheinlich reizte.

„Ja, wenn ich in Ihr Bad darf, Sir?“, fragte ich nun provokant.

„Gehen Sie!“, entfuhr es ihm ungeduldig.

„Danke! Hier wäre die nächste Fuhre, entscheiden Sie, welche Tränke Sie nehmen!“, stellte ich ihm die fünf Fläschchen hin und drehte mich schwungvoll um, dabei fühlte ich seine Augen auf mir, die sich mir brennend in den Rücken bohrten.

Im Bad fand ich dann meine Sachen gereinigt auf einem Schemel liegen, mhmh, ich würde ihm ja zutrauen, seine Nase in meinem BH gehabt zu haben, aber nein, so böse wollte ich nicht sein. Ich richtete mich schnell her und lief dann wieder in das Wohnzimmer, wo ich Zeuge wurde, wie er und Draco eine heftige Diskussion hatten.

„Ah, Miss Granger, auch wieder da? Sie haben mir gar nicht erzählt, dass Draco mit von der Partie war! Und mich so gesehen hat“, grollte er bitterböse erzürnt und ich kam gar nicht dazu, auf die heftig gezischten Worte zu antworten, da mir Draco zuvorkam:

„Ich war nicht mit von der Partie, ich kam zum Schluss, um ein Uhr als schon alles gelaufen war und sie beinahe vor Müdigkeit und Überanstrengung zusammengebrochen ist und du starrköpfiger, griesgrämiger Giftmischer meckerst dann nur rum! Ich kann mir schon vorstellen, wie du ihr dankst, dass sie sich um dich gekümmert hat!“, schrie Draco wütend und ich erlebte Draco so emotional wie eigentlich noch nie und ich wagte mich zu fragen, was Draco sagen würde wenn ich ihm berichten würde, dass sich Snape bedankt hatte und zwar mit einem sehr sanften Kuss? Ich wollte es mir nicht ausmalen und so mischte ich mich nun entschieden ein:

„Draco lass, der Professor war sehr freundlich und jetzt gib Ruhe! Wer ist schon gerne verletzt? Regen Sie sich nicht auf, Professor, Sie sollen sich ausruhen!“, erklärte ich energisch und so machte ich nun Schluss mit diesem Gezanke. Ich meine, Snape hatte mich zärtlich geküsst, ich denke, das war Dank genug. Von diesem Mann konnte man kein dankbares Wort erwarten und ich brauchte es auch nicht.

„ Aber Hermione, er führt sich auf…“, stotterte Draco empört.

„Was sein gutes Recht ist, es ist schlimm genug, dass ich oder du ihn so gesehen haben. Ich aber verspreche ihnen, Sir, dass es sonst niemand erfahren wird. Und nun sollten wir alle in die Halle gehen, wir alle brauchen Nahrung, nach gestern“, entschied ich resolut.

Und ich durfte erleben, dass beide Zankäpfel sich beruhigten und mir gehorchten, okay, wo ist der Kalender? Wo!? Nur die giftigen Blicke, die sich beide schenkten, die konnte ich ihnen nicht verbieten.

„Ach, Draco, wärst du so lieb und packst meine Sachen im Büro zusammen?“, fragte ich lieb und hielt Snape an seinem Arm zurück, was mir von ihm einen kalkulierenden, eisigen Blick einbrachte.

„Sir, Sie sollten wissen, dass er sehr besorgt um Sie war und sich große Sorgen gemacht hat, er… er empfindet viel für Sie, dieser Ausbruch zeigt nur, wie sehr er Sie braucht, Sir!“, kam es eindringlich von mir.

„Und Sie denken, Miss Granger, ich brauche Sie um die Gefühle meines Patensohnes zu verstehen?“, schnarrte er mir gewohnt bösartig entgegen. Fühlte ich mich durch seine abweisende Art brüskiert, nachdem was ich alles für ihn getan hatte? Nein, ich hatte nichts anderes erwartet.

„Nein, das nicht, Sir, aber ich denke nicht, dass Sie wissen wie er Sie angesehen hat, da Sie da tief geschlummert haben und Ihre Verletzungen zu dem Zeitpunkt etwas weniger schön aussahen. Lassen Sie Ihre schlechte Laune an mir aus aber nicht an Draco, verstanden?“, zischte nun ich ihm bösartig entgegen und er starrte mich indigniert an und rümpfte die Nase.

„Hier, Hermione, Liebling, deine Sachen, ich denke, wir sollten los, es ist schon nach acht, wir sind extrem spät für unser aller Verhältnis dran. Ich habe von Blaise erfahren, dass Potter am Kerkerzugang wie ein Löwe auf und ab tigert!“, reichte er mir meinen Umhang und meine Schultasche.

Und so rauschte unser ungleiches Trio in Richtung Großer Halle.
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