WHF wurde für den Harry Potter Arward 2013 auf ff.de nominiert! In den Kategorien
A Beste lange Geschichte - Nominierungsnummer 17
E Bestes Drama - Nominierungsnummer 6
F Beste Romanze - Nominierungsnummer 8
G Bestes Abenteuer - Nominierungsnummer 7
H Beste Familie - Nominierungsnummer 6
I Beste Freundschaft - Nominierungsnummer 9
O Beste/r Harry Potter Autor/in - Nominierungsnummer 7
Bitte gebt eure Stimmen euren Favoriten und unterstützt damit dieses wunderbare Projekt, das Delia Mellark ins Leben gerufen hat. Lasst euch vorab sagen; ich danke jedem, der WHF nominiert hat und jedem, der WHF seine Stimme geben wird. Ich freue mich über jede einzelne total!
Folgendermaßen läuft das Ganze ab:
Schickt Delia Mellark http://www.fanfiktion.de/u/Delia+Mellark eure Stimmen per Mail. Einfach den Buchstaben der Kategorie und die Zahl der Geschichte.
http://forum.fanfiktion.de/t/23443/2 - Hier findet ihr nochmal die restlichen Kategorien, in denen WHF nicht nominiert wurde, bitte gebt auch dort eure Stimmen ab.
Bis zum 30.12.13 darf man wählen und dann verkünde ich die Gewinner der einzelnen Kategorien.
Auch wir, das Team von When Hermione Fights, wollten uns für die unglaubliche 7fache Nominierung bedanken.
Ein Epos wie WHF kann nie nur von einem alleine kommen und auch wenn ich die Autorin bin, so weiß jeder, dass es nicht dasselbe ohne meine beiden hochgeschätzten Mädels, Nira26 und Liselotte, wäre! Erst ihr macht die Story zu der besonderen, außergewöhnlichen und irren Unendlickeit, die sie ist!
Nochmal ein großes Danke von mir an euch!
428. Kapitel Das Haus in East End…
Hermiones Sicht
„Jungs…“
„Hey, übertreib es nicht, Püppchen…“, maulte Scabior affektiert, während sich mir meine gesamte Truppe zuwandte.
„Ruhig!“, befahl ich harsch und durfte erleben, wie sie es tatsächlich wurden, anscheinend ließ meine Stimme keinen Raum für Spielchen durchklingen. „Dafür haben wir keine Zeit! Wir haben einen Auftrag…“
„Aha… das wollte also der böse, große, schwarze Mann von dir?“, hauchte Scabior irgendwie anzüglich und ich rollte mit den Augen.
„Klappe! Warrington, Selwyn und Patrick ihr kommt mit mir… du auch, Scabior… auf, auf, die Zeit drängt!“, rief ich und eilte schon weiter, somit fehlten nur Mad und Yaxley von meiner Truppe.
Mad war gerade beim Rudel, aber mir reichte Patrick völlig, da er an sich die Rechte Hand von Fenrir war und mir damit hartnäckig am Hintern klebte. Er nervte eher mit seiner ständigen Anwesenheit und gut, Yaxley war nicht bei uns, aber da er unentdeckt agierte und im Ministerium die Finger im Spiel hatte, war es nicht verwunderlich, dass er nicht so oft bei mir war wie die anderen.
„Wohin geht’s?“, fragte Scabior neben mir, während die anderen lauschten.
„Wir folgen Crabbe und Goyle!“, verkündete ich bestimmt.
„Seit wann das?“, joggte Scabior fit und rasch neben mir, aber sein Unglaube, wegen unserem Ziel, war nicht zu überhören. „Ich mein, die Sauerei bekommen die doch immer sehr gut alleine hin…“ Diese Informationen verpassten seinem Willen mitzukommen einen großen Dämpfer.
„Wohl gesprochen… aber nein, das ist mir gleich, mir geht es um ein bestimmtes Ziel! Wir haben etwas anderes vor und müssen für den Lord etwas besorgen! Leider liegt das eine auf dem Weg des anderen. Es ist wohl schlicht Pech, dass die Trupps gerade diesen Ort als ihr Spielzimmer ausgesucht haben!“, zeigte ich durch ein Schnauben, dass es mir nicht behagte, aber nicht zu ändern war. „Und euer Job wird es sein, die Idioten von mir fernzuhalten!“, forderte ich schonungslos, aber sie waren gut erzogen und nickten deshalb nur brav. Viele der DeathEater hatten gelernt, dass mit mir nicht zu spaßen war, bis auf Strähnchen, der sich einfach immer rausnahm, aus der Reihe zu tanzen. „Zumindest bis ich fertig bin!“, bekannte ich und rannte weiter.
„Wow, das heißt, die Linke Hand hat dir gerade einen echten, eigenen Auftrag geben!“, grinste Scabior mich verschwörerisch an und ich nickte knapp.
„Hoxton Street, 21!“, bestimmte ich und apparierte.
Als wir ankamen, zogen schon Rauchschwaden durch die Gassen des Viertels. Auf der einen Seite, in Richtung einer größeren Straße, rauchte es immer stärker und ich freute mich, dass unser Ziel eine Nebenstraße war und uns somit etwas Zeit gegeben war. Auch über die kleinen Geschenke musste man sich gebührend freuen.
Natürlich fühlte ich sofort, wie mir das Adrenalin in die Venen gepumpt wurde, da dieser Auftrag schon sehr aus heiterem Himmel gekommen war und ich sonst immer nur gut vorbereitet auf Tour ging und dies nun ein reiner Blindflug werden würde.
Aber schlussendlich konnte man nur an Herausforderungen wachsen.
Der Lärm der schreienden und panisch herumlaufenden Menschen war enorm und dazwischen schossen immer wieder wild und bunt zuckende Blitze durch die Luft, die laut einschlugen und die Erde zum Beben brachten. Das Chaos, das hier vor Ort herrschte, war vollkommen.
„Was nun?“, rief Scabior über den Krach hinweg, nebenbei wob er rasch ein Schutzschild, der uns vor herumfliegendem Schutt schützen sollte, während ich mir rasch die Straße besah.
Der Straßenzug war typisch englisch, wobei es anscheinend ein Stockwerk mehr als sonst gab, denn hier standen 2-3 stöckige Häuser aus dunkelrotem und braunem Backstein. Das waren keine Einfamilienhäuser, sondern Mehrfamilienhäuser mit Wohnungen. In voller Kampfmontur und mit wehendem Mantel eilte ich auf das Wohnhaus, welches mein Ziel war, zu.
„Haltet die anderen zurück. Ich muss hier was suchen, passt auf, dass die anderen das Haus nicht in ihrer Wut plattmachen…“
„Soll ich mitkommen?“, bot Scabior an.
„Nein, haltet nur alle fern, sonst nichts…“, rief ich entschieden, während ich schon die Tür aufsprengte und ins Treppenhaus hinein lief.
Für Finesse war gerade keine Zeit und ein rascher Blick auf den Briefkasten im Hausflur sagte mir, dass die rechte, oberste Wohnung Deans Familie gehörte.
Seine Mutter schien nun einen Doppelnamen zu haben, weil sie wieder geheiratet hatte. Ich konnte nur hoffen, dass Severus und Draco ähnlich rasch agierten wie ich und die Truppe aus Irland es schaffte, Deans Familie zu retten, aber ich vertraute darauf, dass Dracos Mannschaft gut gedrillt war und für Notfälle so einige, kleine Überraschungen auf Lager hatte.
Somit stieg ich etwas langsamer die Treppe hoch, während der Krach und Lärm von draußen immer bedrohlicher wurden und immer näher kamen.
Es war nicht nur wie im Krieg, es war Krieg!
Klirrend zerbarst ein Fenster in der Stiege, während ich weiter die Treppen erklomm und mit einem raschen Wisch meines Stabes schützte ich mich noch gerade eben so gegen die spitzen Splitter des Glases. Dann stand ich auch schon vor der Wohnungstür und bereitete mich vor, um das zu suchen und unter allen Umständen zu finden, weswegen ich hier war.
Nach einem tiefen Atemzug machte ich mich daran, diese Tür zu öffnen und die Tränen könnten einem Menschen kommen, wenn man erlebte, dass sich diese Wohnung mit einem schlichten und mehr als einfachen Alohomora aufsperren ließ. Das war derart fahrlässig, dass es wehtat!
Lautlos glitt die Tür auf und sofort schlich ich, nah an die Wand gepresst, hinein. Ich wusste, dass Dean vier Halbgeschwister hatte, doch er war der Älteste. Seine Geschwister waren jedoch alle Muggel und hatten keine magischen Fähigkeiten.
Es empfing mich ein sehr langer Flur, der in eine großzügige Wohnung führte, ansonsten war es recht leer und leise. Ich dachte, einen Fernseher aus dem Wohnzimmer zu hören, zusätzlich zum Lärm von der Straße und so schlich ich aufmerksam weiter.
Doch dann hielt ich abrupt inne, denn ich vernahm verdächtige Geräusche.
„Jetzt!“, raunte eine Stimme gehetzt.
„Warte… was? Was soll das… wohin verschwinden wir? Das macht mir Angst“, begehrte eine junge Stimme auf.
„Nicht… jetzt! Vertrau mir, Sophie, bitte! Folg den anderen, dir wird nichts passieren… okay?“, hörte ich es hektisch wispern und dann war es ruhig und ich lehnte an der Tür des letzten Schlafzimmers, in dem ein Stockbett untergebracht war.
Anscheinend schliefen hier zwei Schwestern, zumindest vermittelte das Zimmer auf der einen Seite einen prinzessinenhaften Eindruck und auf der anderen Seite sah es wie ein typisches Zimmer eines Teeniemädchens aus, mit Postern von Bands und Schauspielern an der Wand.
„Hey…“, meinte ich leise.
„Was…?“, fuhr er geschockt herum und schon schlug über mir ein roter Fluch ein, aber ich hatte mich rechtzeitig geduckt, als er in seiner gebückten Haltung mit dem Zauberstab im Anschlag mit harten Augen zu mir schielte und mich seine rasche Reaktion fast stolz machte. Während ich mit Bedacht meine Hände in einer aufgebenden Geste hob, um ihm zu signalisieren, dass ich ihn nicht angreifen würde, behielt er seine Angriffshaltung bei.
„Hermione?“, rief er mich vorsichtig mit meinem Namen und wirkte, als würde ihm das Herz in die Hose rutschen, derart furchtsam, mit horrorgleichem Blick starrte er mich an.
„Ja!“, kam es sachte von mir.
„Puhh… Gott sei Dank!“, verfiel er erleichtert in Muggelslang. „Sorry! Aber kannst du das nicht wegmachen?“, fragte er zaghaft und fuchtelte mit seinen Händen vor seinem Gesicht rum und verzog die Miene zu einer Grimasse.
„Die Maske? Spinnst du?“, war ich regelrecht von seiner Bitte vor den Kopf gestoßen, aber sein Schüttelfrost kam wohl nicht von ungefähr und ich überging diese bescheuerte Frage. „Ist deine Familie weg?“
„Ja, gerade eben… uhhh… wir waren fix! Ich kann kaum atmen, weil alles derart flott ging… mein Herz rast!“, legte er seine Hand an seine Brust und untermauerte damit seine Worte. „Nachdem Draco wie ein Pfeil in die Burg kam, war ich nicht mehr zu halten und Flint und Pucey haben Vorkehrungen für solche Fälle getroffen, es war zum Glück alles vorbereitet!“, stieß er atemlos hervor.
„Schön zu hören, wenn alles klappt!“, erwiderte ich recht ruhig.
„WAS soll das alles?“, wisperte er und zuckte zusammen, als eine Detonation auf der Straße hochging.
„Keine Zeit, sag mir lieber was Wichtigeres, … war das schon eure Wohnung als dein Vater noch lebte?“, forderte ich daher gehetzt, denn die Wände bebten verdächtig und der Fußboden wackelte bedenklich unter unseren Füßen, aber auch die Lampe über uns schaukelte unheilverkündend.
„Ja!“, schwankte auch Dean, nachdem er sich zusammengerissen hatte und kooperierte.
„Gut, wo könnte er was versteckt haben?“, kam ich rasant zum Wesentlichen.
„Pfff… keinen blassen Schimmer! Warum?“, fragte Dean furchtsam, während seine Augen riesig wurden bei meinen Fragen.
„Das spielt keine Rolle!“, fauchte ich ihn an, als ein besonders lauter Knall draußen ertönte und die Scheiben leise klirren ließ. „Es ist wichtig, reiß dich am Riemen, du bist ein Mitglied der BL, das ist nun keine Übung, Dean, das ist bitterer Ernst… er hat etwas versteckt und es ist enorm wichtig… überleg!“, drang ich beschwörend in ihn, worauf er sich sichtlich zusammenriss und mehr Haltung annahm.
„Okay, also hier geht es zum Schlafzimmer, das immer das Schlafzimmer der Eltern war…“, bot er eilig mit rauer Stimme an und stürmte an mir vorbei in den Flur, während er erklärte.
„Okay, aber beeil dich, du musst auch von hier verschwinden!“, bestimmte ich, während er vorweg lief und ich ihm folgte.
Auf dem Weg mussten wir durch das Wohnzimmer eine Treppe hinauf ins Dach, um zum allerletzten Zimmer zu kommen, wobei meine Augen alles scannte und ich versuchte, wie dieser Mann, wie Deans Vater zu denken. Dabei zauberte ich nebenher und überprüfte, ob es hier möglicherweise besonders geschützte Verstecke gab.
Die Aufteilung war gut, vorne vier einzelne Zimmer sowie ein Bad und eine Abstellkammer, eine große, offene Küche, die in ein noch größeres Wohnzimmer überging. Im Wohnzimmer befand sich ganz hinten eine Wendeltreppe, die hochführte ins Dachgeschoss, in welchem sich zwei Zimmer befanden, ein weiteres Bad und das Elternschlafzimmer. Es war modern eingerichtet. Dean drehte sich mit offenen Armen am Ende des Bettes um, worauf ich den Stab hob und rasch vor mich hin murmelte.
Das untere Stockwerk schloss ich an sich kategorisch aus, denn ich hätte dort nichts versteckt, viel zu viel Durchgangsverkehr!
„Fuck!“
„Was ist?“, fragte Dean, den ich, während ich geforscht hatte, vollkommen aus meinen Gedanken verdrängt hatte, leise.
„Häää…? Sorry, aber dein Vater muss ein Versteck gehabt haben! Kein Unsäglicher vernichtet seine Ergebnisse. Keiner von ihnen hat daheim kein Versteck… Sie hinterlassen immer ihr „Vermächtnis“!“, murrte ich missgelaunt vor mich hin, denn ich gab Severus absolut recht in seiner Einschätzung Deans Vater betreffend.
„BITTE? Mein Vater, ein Unsäglicher, wie kommst du darauf?“, hickste Dean, der seine Augen weit aufgerissen hatte, völlig perplex fragend und starrte mich nun wie vom Donner gerührt an.
„Tja, hab ich heute erfahren! Wie es aussieht, steckte hinter dem Mord an deinem Dad mehr als du bisher wusstest!“, servierte ich nüchtern, was den schwarzhäutigen Dean wahrlich blässlich wirken ließ.
„Macht es nicht besser!“, kehrte der schlagfertige Junge, den ich kannte, langsam zurück, auch wenn er unsicher klang.
Doch ich war nicht zum Reden hier, sondern um etwas zu suchen, als zauberte ich wie verrückt und musste erkennen, dass wahrlich lange Zeit keine Magie mehr in diesen vier Wänden gewirkt worden war.
„Shit, ich finde verflucht noch mal nichts!“, schimpfte ich haltlos vor mich hin und riss ungeduldig den begehbaren Kleiderschrank auf, während Dean verloren dastand und schwer zu überlegen schien und draußen das Chaos des Anschlages immer mehr zunahm.
„Uhhh…“, kam es urplötzlich von Dean, untermalt von dem Heulen von sehr lauten Sirenen und das erinnerte mich wieder daran, dass ich noch immer nicht allein war.
„Was machst du überhaupt noch hier? Das ist viel zu gefährlich, sieh zu, dass du Land gewinnst!“, fauchte ich entnervt, als es gerade wieder einen donnernden Einschlag gab und das Haus erneut bedenklich wackelte und wir gleich mit schwankten.
„Mir fällt grad was ein… komm mit!“, brüllte Dean nun über den tosenden Lärm berstender und splitternder Fenster hinweg, auch auf uns regneten Glassplitter unritterlich nieder.
Dean war mit seinem Aufzug nicht so gut geschützt wie ich und wurde trotz abwehrender Zauber, die er gerade geistesgegenwärtig um sich zog, zerkratzt, aber man musste feststellen, dass er bei der BL viel gelernt hatte, da er doch wirkte, als würde er die Übersicht behalten, während er vor mir her lief, wieder hinaus in den oberen Flur.
„Was ist?“, hauchte ich keuchend, aber da riss er auch schon die gegenüberliegende Tür auf dem Stockwerk auf und offenbarte das Badezimmer.
„Was ist hier?“, wollte ich abwertend erfahren, während er sich gerade die verschwitzte und blutige Stirn mit dem Ärmel abwischte.
„Mir ist grad eingefallen, das war mal ein… also, halt sein Büro! Mein neuer Dad hat das vor Jahren in ein Badezimmer umgebaut, weil er meinte, was wir brauchen ist ein zusätzliches Bad, kein vergeudetes Zimmer und naja und… da…“, forderte er mit ausgestrecktem Finger und deutete auf die Wand und ich schaute interessiert in das sehr moderne, aber schlichte Bad.
Fast sofort riss ich die Augen weit auf, denn das was sich mir jetzt offenbarte, hatte ich nicht erwartet und sprang einem geradezu ins Auge, wenn man den Raum betrat. Zu der weißen Badeinrichtung passte der mittelalterlich anmutende, große, längliche, goldgerahmte Spiegel über der Badewanne so gar nicht und wirkte, als gehöre er nicht hier her.
Ich konnte nun im Spiegel beobachten, wie Dean nickte, als er mein Starren bemerkte.
„Genau… ich sehe, dass du es verstehst!“, ruckte sein Kinn zum Glas. „Der Spiegel ging nicht ab, ums Verrecken nicht! Das war ein Gekeife von meinen Eltern und er hat echt alles versucht, aber keine Chance. Schlussendlich hat mein neuer Dad dann alles darum herum geplant und ihn ins Interieur integriert, so sagt er heute hochtrabend und meine Mum hat mit vielen Ausflüchten versucht, zu erklären, warum zum Teufel ein Spiegel nicht abgeht, oder auch gar nicht kaputt!“, zierte ein durchwegs bösartiges Grinsen seine Züge. „Tja, und als mein Hogwartsbrief kam, war es verständlich! Magie…“, ratterte Dean in bewundernswürdiger Schnelligkeit die Gegebenheiten herunter.
„Wow! Gut, dass dir das eingefallen ist…“, lobte ich abwesend, denn ich betrachtete diesen Spiegel vor mir mit fast so etwas wie Bewunderung.
Ich hatte ihn noch nie gesehen, nur Harry und Ron damals in unserem ersten Jahr, aber sie hatten es mir genau beschrieben und auch wenn ich mir sicher war, dass dies nicht der Spiegel Nerhegeb war, so war er ein Artverwandter zu diesem Spiegel.
Der eklatanteste Unterschied war, er war wesentlich kleiner als Harrys und es war auch kein Standspiegel.
Ich entzifferte die verschnörkelte und eingravierte Schrift am Rand. Dort war spiegelschriftlich, eben nicht wie auf Nehergeb zu lesen:
„Nicht dein Antlitz aber dein Herz begehren“, sondern „Sei zugehörig und erfülle dein Begehren“
Nicht im Ansatz gleich, aber eine gewisse Ähnlichkeit war erkennbar!
Wie es aussah war Dumbledore nicht der erste, der auf die glorreiche Idee gekommen war, einen Spiegel als Safe zu verwenden und dann auch noch diese spezielle Form davon.
Aber er war wahrlich anders als der in Hogwarts!
Man konnte sein wahres, sein echtes und aktuelles Spiegelbild realistisch sehen und wahrnehmen, anders als bei Harry und Ron, die nur das gesehen hatten, was sie am liebsten sehen wollten und das sich nur ihnen offenbarte.
Ich sah mein aktuelles Spiegelbild vor mir, mit meiner silbernen Maske und konnte nichts von meinem Gesicht erkennen, außer meinen braunen Augen, währenddessen konnte ich Deans mitgenommenes Spiegelbild auch sehen, während er mich mit einem gewissen Schock anstarrte und auf eine Reaktion wartete.
Doch ich achtete nicht weiter auf ihn, sondern konzentrierte mich auf den Safe und versuchte, den Spiegel zu entzaubern, dabei näherte ich mich rasch und fasste direkt ans Glas, lehnte mich etwas über die Badewanne hinweg, aber nichts tat sich. Meine Finger landeten nur auf kühlem, glattem Glas.
„Fuck…“, ratterten meine Hirnzellen. „Hast du ihn jemals berührt?“, fragte ich in meiner aufsteigenden Anspannung recht forsch, da ich nichts fand, wie ich in diesen Spiegel eindringen könnte, aber ich wusste genau, dass ich hier am Ziel war, nur dass diese Spiegel nicht umsonst derart magisch waren, während Dean seinen Kopf schüttelte.
„Dann ist es jetzt Zeit! Ist doch gut, dass du da bist!“, kicherte ich erleichtert und schon wieder gingen seine Augen über, anscheinend verstand er nicht, dass ich in so einer Situation lachen konnte.
Aber er riss sich zusammen, das musste man ihm lassen, da er, anders als ich, schlicht im Überschwang über den Badewannenrand stieg und nun auf Augenhöhe mit dem Spiegel stand, dabei konnte ich gut sein derangiertes Äußeres ausmachen, auch wenn er mir an sich den Rücken zudrehte.
„Es kribbelt…“, hauchte er nervös, als seine Finger und damit seine Haut das kühle Glas berührten, aber weiter kam auch er nicht.
Gedanklich schlug ich mir gerade recht hart auf die Stirn, aber wie es aussah, war Deans Vater ein sehr vorsichtiger und vorausschauender Mann gewesen und auch wenn alle immer so rechtschaffend taten und gerade das Ministerium sich über allen erhaben wähnte, so waren sie aber doch nicht ohne und in ihrer Moral zweifelhaft. Ein fieses Grinsen breitete sich unter meiner Maske aus.
Also fasste ich mir an meine Oberschenkel und zog meinen Dolch.
Dies machte Dean, der es im Spiegel beobachten konnte, sichtlich nervös, da ich es hinter seinem Rücken tat. Sofort zuckte er zu mir herum, als ich für ihn nicht sichtbar, da unter meiner Maske wohl verborgen, diabolisch grinsend wegen seiner Furcht, mit einer Geste seine Hand forderte.
„Was… was?“, stotterte er sogleich beunruhigt, aber wie im Reflex ging seine Hand schon vertrauensvoll zu mir.
„Schsch… wir wollen dem Spiegel nur zeigen, dass du der Sohn deines Vaters bist!“, flüsterte ich über den Krach der Straßenschlacht hinweg und nun hielt langsam, aber sicher Verstehen in Deans Augen Einzug, während ich eilig einen nicht allzu tiefen Schnitt in seiner Hand setzte.
Er ließ den Schnitt der Klinge stoisch über sich ergehen, wobei ich stolz war, ein derart gut gedrilltes BL-Mitglied vor mir zu haben, denn er verharrte nicht über dem austretenden Blut, sondern wandte sich mit blutender Faust eilig dem Spiegel zu. Anders als beim Spiegel Nerhegeb glitt Deans Hand nun ungehindert durch das verspiegelte Glas. Der Spiegel waberte sehr eigenwillig, gab aber nach, selbst Dean starrte wie verzückt auf das Geschehen.
„Voll krass!“, kam es erregt von dem jungen Mann und ich gratulierte mir selbst, als er regelrecht euphorisch zu meinem Spiegelbild grinste.
„Hier ist mehr…“, meinte er zuerst erfreut, als er eine große Akte herauszog. „Hermione! Hier… Fuck, was… Achtung, Vorsicht!“, schrie er urplötzlich los, nur um in Sekundenschnelle eine erschrockene Grimasse zu ziehen, dabei ging er rasant in die Knie und versteckte sich geistesgegenwärtig in der Wanne.
Und ich selbst reagierte nur aus einem Impuls heraus, denn jetzt passierte mehreres Zeitgleich. Ein grüner Fluch schlug schon zuckend im Glas des Spiegels ein, der alles andere als normale Spiegel ging natürlich nicht zu Bruch, sondern verschluckte den Zauber regelrecht.
Währenddessen fuhr ich geschmeidig mit dem Dolch in meiner Hand herum und schlug einfach meinen Instinkten folgend zu, da ein erneuter Fluch geschleudert werden sollte.
So rammte ich den Dolch schwungvoll und mit Kraft von unten kommend ins Kinn des Mannes, stieß rücksichtslos die Klinge durch das weiche Fleisch, schnitt geschmeidig durch Haut und Zunge, durchschlug seinen nachgiebigen Unterkiefer, drang kraftvoll durch die Zunge und immer tiefer in seine Mundhöhle ein, durchstieß mit der Klinge schlussendlich seinen Gaumen.
Mit einem Schrei auf den Lippen, der mir aufgrund der Anstrengung entschlüpfte, stieß ich den Dolch immer höher, spürte die Gegenwehr des Knochens der Nasennebenhöhlen und trieb endgültig den Dolch bis zum Anschlag in dessen Hirn. Dies passierte an sich in einem Sekundenbruchteil.
Gurgelnd ging der maskierte DeathEater in die Knie und zu meinem Leidwesen erkannte ich nun, dass dies einer aus dem Trupp eines anderen DeathEaters gewesen war. Ganz toll, schon wieder einer weniger, mein Glück war so unfassbar unvorhanden, dass es fast wehtat. Was zum Verrecken tat mein Trupp? Waren sie unfähig? Was verstanden sie an meinem Befehl, niemanden in das Haus zu lassen, nicht?
Ich warf Dean einen taxierenden Blick zu, als meine Augen zu dem Spiegel glitten, denn ich registrierte das Bild, das wir für ihn abgaben, dies musste eine albtraumhafte Horrorszene sein.
Beide maskiert verbreiteten wir in unserer Düsternis Angst und Schrecken. Ich stand leicht in die Knie gebeugt da, denn ich hatte noch immer den Dolch, der vollständig im Kinn des DeathEaters, der nun lasch vor mir kniete und spastisch mit seinem Körper zuckte, vergraben war, fest in der Hand. Nur noch ich hielt ihn aufrecht.
Noch bevor ich irgendetwas zu Dean sagen, oder ihm befehlen konnte, sich zusammenzureißen, trotz des tragischen Geschehens und der Tatsache, dass er soeben Zeuge eines Mordes geworden war, flog mir die Akte schon im hohen Bogen zu.
Ich fing sie reaktionsschnell mit der anderen, freien Hand. Umgehend rappelte sich Dean rasant hoch, drehte sich eilig wieder zum Spiegel um und grabschte gierig wieder in den Spiegelsafe.
Eifrig zog er Dinge hervor, wie zum Beispiel eine Schmuckschatulle, ein Fotoalbum, ein Tagebuch und mehrere große Gringottsbeutel, die augenscheinlich mit Galleonen gefüllt waren, all dies stopfte er verkleinert in einen Kulturbeutel, den er zu sich gerufen hatte.
„Beeil dich…“, hisste ich genervt, währenddessen verursachte es ein ekelerregend schmatzendes Geräusch, als ich den festsitzenden Dolch zu lösen versuchte.
Ich ruckelte schwer an dem Heft und ich keuchte unter der Bemühung, als sich der Dolch endlich lockerte und ich ihn heraus zog. Sofort schoss das Blut ungehindert aus dem DeathEater heraus, der jetzt ohne Halt tot vornüberkippte.
„Jupp, ich mach ja…“, kam es nervös von Dean. „Das ist so widerlich…“, würgte er gerade erbarmungswürdig, was ihm nicht zu verdenken war. Es war eine blutige Sauerei und er förderte noch ein weiteres Kleinod aus dem Glas zu Tage.
Plötzlich ächzte das Haus unter einer neuen Erschütterung, gleichzeitig vernahm ich ein lautes:
„IAHHHH… Ian, wo bist du?“ Eine Stimme, die mir nur zu bekannt war, kreischte durch die Wohnung und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. „Mudblood!“, trällerte sie weiter.
Sofort blickte ich zu Dean, der kalkweiß geworden war und mich mit einem panischen Ausdruck in den Augen musterte, bevor er auf den Spiegel zeigte und mir bedeutete, dass dieser leer war. Daraufhin aktivierte er auch schon den Portschlüssel, um zu verschwinden. Dieser war eine Kette um seinen Hals und sofort löste er sich vor meinen Augen in Luft auf.
Unterdessen drehte ich mich entschlossen um, um dann sehr gleichgültig über den Toten zu steigen und an der Treppe stehen zu bleiben, woher wusste die doofe Nuss, dass ich hier drinnen war?
Ich wandte mich zum Badezimmer um und richtete, ohne ein Gefühl der Reue, meinen Zauberstab auf die Decke und wisperte:
„Bombarda“
Der Zauber schlug wie ein Blitz in die Decke ein und das Haus ächzte und wankte bedrohlich, als die Decke weggesprengt wurde. Sofort flogen Steine, Holz und Schindeln in alle Richtungen weg. Der herabfallende Schutt begrub den toten DeathEater unter sich, aber ich wartete nicht ab, ich rauschte schon in derselben Sekunde die Treppe hinunter, als mich urplötzlich an der untersten Treppe ein Lichtstrahl streifte, da ich dem Zauber in letzter Sekunde, dank eines todesmutigen Sprungs, ausweichen konnte.
Der Fluch setzte meinen Mantel aber auch die Holztreppe sofort in Brand und ich machte die irre und tollwütige Bellatrix aus, während ich mich eilig mithilfe eines Aquamenti mit Wasser aus meinem Zauberstab löschte.
„Du blöde Kuh!“, rief ich erbost, vor allem da ich in einer der Taschen die Unterlagen hatte.
„Das sagt die Richtige, was tust du hier, Mudblood? Wo ist Ian?“, kreischte sie zornig und wirbelte ihren Zauberstab wild über ihrem Kopf, dabei sah sie absolut verrückt und entfesselt aus.
„Geht dich einen Scheiß an… woher, zum Merlin, soll ich das wissen?“, schrie ich laut, da nun wieder ein Einschlag von draußen zu vernehmen war und das Haus hörbar knirschte, auch schien nun die restliche Decke langsam aber sicher herunterzukommen.
„Shit, raus hier!“, rief ich und beschwor ein Schild.
„Wo ist Ian? Er kam mit mir hier rein…“, trällerte sie verbissen, während sie mich mit wilden Augen anfunkelte.
„Woher soll ich das wissen?“, fauchte ich erneut ungehalten und war gewillt, diese Irre aus meinem Weg zu bomben.
„Mudblood, Mudblood, wir zwei so alleine hier, wäre das nicht lustig?“, schrillte ihre raue Stimme zu mir.
Ich blinzelte diese Irre konsterniert an. Das Haus drohte unter uns nachzugeben und uns unter sich zu begraben, hinter mir loderten die Flammen und leckten gierig an der Treppe, ein Feuer, das sie gelegt hatte, und sie wollte jetzt mit mir kämpfen?
Nicht ihr Ernst!
In den aufziehenden Rauchschwaden wurde das Atmen schwer. Geistesgegenwärtig hexte ich mir eine Sauerstoffglocke an und wollte vorwärtseilen, als sie drohend ihren Stab hob und in Angriffsstellung ging.
Ihr Grinsen war gemeingefährlich und ihre Locken flogen wild um ihren wirren Schopf, dabei zögerte ich nicht und schoss wieder gezielt an die Decke, gleichzeitig sprang ich zur Seite, um ihrem bösartigen Fleischfresserfluch auszuweichen.
Sie kreischte auf, als sie ein Brocken am Schädel traf, aber auch ich wurde an der Schulter von Mauerstücken getroffen und so taumelte ich, als sie auch schon vor mir war und mir wenig hexenhaft in den Bauch boxte.
Dies raubte mir kurzzeitig die Luft und mir entwich stöhnend der Atem aus den Lungen, da ich aber gut trainiert war und sofort meine Muskeln angespannt hatte, war ihr Versuch eher lächerlich denn durchschlagend. Meine Antwort auf ihre wahrlich mickrige Aktion erfolgte sofort, indem ich die Hand zur Faust ballte und ihr diese umgehend mit Schwung ins Gesicht rammte.
Sie musste regelrecht sehen, wie meine Faust in rasender Geschwindigkeit auf ihr Gesicht zuflog, aber sie schaffte es nicht, auszuweichen und schon knirschte und knackte es gewaltig. Sie schrie schrill auf, als meine Faust auf ihr Gesicht traf und dann das Blut aus ihrer gebrochenen Nase spritzte.
„Du blödes Mudblood!“, nuschelte sie nasal, während sie zurückwich.
„Selbst schuld, Bella, wenn du jetzt denkst, mit mir kämpfen zu müssen… das ist selten dämlich!“, murrte ich düster vor mich hin, dabei schüttelte ich meine Hand, da ich schon sehr fest zugeschlagen hatte und meine Knöchel schmerzten.
Aber auch wenn sie nun ein blutbesudeltes Kinn präsentierte, fing sie sich schnell und murmelte einen neuen Fluch und ich reagierte geschmeidig, indem ich eilig wegsprang und abrollte. Ihr Fluch schlug in die brennende Wand hinter mir ein.
Doch dann war mein Glück vorbei, denn nun kam die restliche Decke runter. Einer der Balken kam Bellatrix entgegen, traf sie und schleuderte sie den langen Flur entlang, aber mehr konnte ich nicht ausmachen, denn in der Sekunde gab der Boden unter mir nach und ich fiel rudernd hinab.
So schnell konnte ich gar nicht reagieren, um meinen Sturz magisch abzufangen, da ich schon mit Wucht aufknallte!
Ich keuchte und verfluchte meine Unachtsamkeit und meinen verdammt unnötigen Disput mit der bescheuerten Bellatrix. Dieser hatte mich die entscheidenden Sekunden gekostet, um rechtzeitig und unbeschadet aus dem brennenden und einstürzenden Gebäude rauszukommen.
Leider kam ich bei meinem Fall ungünstig auf, mir knickte mein Bein weg und sofort hörte ich regelrecht den Knochen in meinem Fuß knacken. Ein stechender Schmerz schoss durch meinen Körper, aber ich biss mir auf die Lippe und stöhnte verhalten unter meiner Maske auf, während ich das Pochen meines gebrochenen Knöchels weg zu atmen versuchte.
Nur war meinen Zeit begrenzt, da ich auf einer tickenden Zeitbombe saß, somit versuchte ich, trotz der brenzligen Konfrontation in einem brennenden und nun auch noch einstürzenden Haus verletzt zu sein, nicht den Kopf zu verlieren.
Wie so oft legte sich nun eher eine regelrechte Kälte über meine Gedanken, während ich auf dem Boden abrollte. Derweil regnete es kleine Feuerfunken auf mich. Doch ein dramatisches Geräusch ließ mich innehalten, denn in diesem Moment rissen die Rohre und nun sprudelte auch noch Wasser auf mich nieder, was wenigstens lokal das Feuer etwas eindämmte, aber ich ließ mich nicht ablenken.
Ich richtete den Stab auf mein abnorm verdrehtes Bein und schiente den Fuß mit einem Ferula und schluckte den Schmerzensschrei verbissen hinunter, während mein gebrochener Knochen unbarmherzig gestreckt, eingerenkt und geschient wurde.
Ich keuchte unter der Glocke, die mir das Atmen noch immer erlaubte, der Schweiß stand mir auf der Stirn und ich dachte, Sterne vor meinen Augen tanzen zu sehen.
Trotz des spritzenden Wassers wurde die Sicht durch den Rauch, der durch das verdampfende Wasser noch verstärkt wurde, immer schlechter, daher rief ich mich zur Eile. Also zog ich mich keuchend und schwitzend auf die Füße. Ein Apparieren aus dieser lebensbedrohenden Falle war leider unmöglich, da die DeathEater vorsorglich eine Apparitionssperre auf die Umgebung gelegt hatten und mir damit meine Flucht erschwerten.
Das demolierte Haus ächzte regelrecht protestierend, bäumte sich gegen sein Schicksal auf, komplett einzustürzen, während ich nun schwankend dastand, wobei mir eine Gänsehaut aufgrund des Schmerzes aufzog, als ich meinen Fuß zu belasten versuchte. Ich musste hier weg, also humpelte ich, meine Verletzung so gut es ging ignorierend, zur Wand, um mich an ihr fast blind durch den Raum entlang zu hangeln.
Mittlerweile war fast keine Orientierung mehr möglich, der Rauch verfinsterte meine Umgebung vollständig und ließ keine Sicht mehr zu. Ich zauberte einen Windzauber herbei, aber da dies ein magisches Feuer war, war der Qualm irgendwie total zäh und dick und mein Zauber endete ohne mir sonderlich geholfen zu haben. Wenn ich nun nervlich nicht so stark gewesen wäre, hätte ich fast Angst bekommen, hier nicht mehr rauszufinden.
Mein Blut dröhnte in meinen Ohren und nur die Glocke sorgte dafür, dass ich noch atmen konnte, was das einzig Gute war, sonst wäre ich wohl wirklich verloren gewesen.
So knapp war es noch nie gewesen, eine Tatsache, die mein Herz schnell und hart in meiner Brust schlagen ließ, aber einen kapitulierenden Gedanken ließ ich nicht aufkommen und so schoss ich mir mit einem Sprengfluch den Weg ins Treppenhaus frei, weil ich vor einer verschlossenen Tür angekommen war.
Ich biss mir meine Lippen blutig, während ich mich vorwärts kämpfte. Die Erschütterungen versuchte ich nicht zur Kenntnis zu nehmen, denn soeben krachte wieder ein Teil der brennenden Decke auf mich hinab und nur mein wackeliger, magischer Schild, den ich rasant beschworen hatte, schützte mich mehr schlecht als recht, dafür leckten die Flammen zügelnd und sehr gierig an meinem Mantel.
Ich stolperte unsicher und fiel auf meine Knie und schrie erstickt auf, da es in meinem Bein furchtbar pochte und stach, aber ich hatte keine Zeit dafür, denn das Haus brach regelrecht über mir zusammen. Ich rappelte mich wieder auf und versuchte nun wie verrückt, trotz der Schmerzen und der Blindheit, die Treppe zu erreichen.
Schließlich stoppte ich, denn mit einem resignierten Blick zur Decke erkannte ich, dass ich es nicht mehr schaffen konnte, zumindest nicht so.
Ich stand im ersten Stock, so weit hatte ich es geschafft, meine Hand hatte ich am Türrahmen festgekrallt und ich war von dichten, undurchdringlichen Nebelschwaden umgeben. Nun ließ ich doch eine kleine Panik in mir aufwallen. Ich konnte nicht gegen Feuer, Rauch und ein einstürzendes Haus kämpfen, während ich nur noch humpelnd vorankam.
Meine Welt schrumpfte auf ein Minimum zusammen, weil auf einmal die entscheidenden Sekunden, ob ich hier lebend raus kommen würde oder nicht, sehr plötzlich anbrachen.
Es setzte ein durchdringendes Knirschen ein, das anzeigte, dass das Haus nun vollständig zusammenbrechen würde.
Panisch huschten meine Augen umher und mein Atem kam stockend über meine trockenen Lippen, als ich urplötzlich einen Luftwirbel ausmachte und mir augenblicklich einfiel, dass ich zuvor, als ich den Flur hinaufgestiegen war, am anderen Ende des Flurs ein Fenster gesehen hatte, an das ich mich nun erinnerte.
Ich fällte meine Entscheidung in einer raschen Millisekunde und stieß mich entschlossen von dem Türrahmen ab, zwang mich zu ignorieren, dass mein Bein unter mir wegknicken wollte, als ich rücksichtslos losspurtete und den daraus resultierenden Schmerz in die Glocke schrie, aber ich ließ aus purer Willensstärke nicht zu, dass ich einknickte.
Wenn ich stürzen würde, wäre ich verloren. Das Fenster war meine einzige und letzte Chance.
Ein tiefes Grollen war hinter mir zu vernehmen, ein wütendes dunkles Dröhnen, das direkt aus dem Hausinneren zu kommen schien, während sich alles verschob, Boden, Decke und Wände, aber ich achtete nicht darauf, lief so schnell ich konnte, lief gehetzt um mein blankes Leben.
Ich schoss einen Bombarda nach dem nächsten auf das Fenster, das ich dort vermutete, und dann fühlte ich regelrecht, wie hinter mir alles einstürzte und zusammenbrach und da holte ich Schwung und sprang!
Ich sprang hinein in das Nichts, in nichts als undurchsichtigen, schwarzen Rauch.
Hermiones Sicht Ende