When Hermione Fights
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 Kapitel 429-430

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BeitragThema: Kapitel 429-430   Kapitel 429-430 EmptySo Nov 24, 2013 11:03 pm

429. Kapitel Wer suchet, der findet

Lucius Sicht

Das war nicht auszuhalten, denn sie war nun schon für meinen Geschmack zu lange verschwunden!

Einfach so war sie wie vom Erdboden verschluckt!

Sie war zeitlich weit zurück und ich wurde ungeduldig, weil ich das von ihr nicht gewöhnt war.

„Bist du endlich da?“, begrüßte mich Severus miesgelaunt unter der weitausladenden Eiche und ich schnaubte nur zum netten Willkommen.

„Du hast gesagt, ich soll erst so suchen! Und nun, ich orte sie hier…“, raunte ich ihm genervt zu, dabei ruckte seine dunkle Braue in die Höhe.

„Ja, ich auch, aber es ist komisch, dass sie sich nicht melden… das ist mehr als merkwürdig!“, murrte Severus misstrauisch und sein düsterer Blick ging mehr als skeptisch hinein in den finsteren, abweisenden Wald.

„Was könnten die Gründe sein? Dass sie sich ebenfalls nicht rühren? Und was könnte der Grund sein, dass sie nicht auftaucht?“, fragte ich unwillig, zu sehr erregt wegen dieses Nichtwissens, wenngleich ich versuchte, es nicht zu offenbaren. Scheinbar klappte es überhaupt nicht, vor Severus‘ sezierenden Augen zu bestehen, ein dramatischer Umstand, aber gerade, zu meinem Erschrecken, regelrecht zweitrangig für mich.

„Meine Vermutungen willst du alle gar nicht hören, Lucius!“, gab Severus dann auch recht nüchtern von sich und tat gewohnt knapp seine Meinung kund, worauf ich nur brüsk nickte, denn es stimmte, ich wollte es nicht hören. Alles was er als adäquate Gründe nennen könnte, wäre nicht positiv zu nennen.

„Dann mal los, hast du eine Ahnung, wo das Lager ist?“, verlangte ich geschäftig zu erfahren, da ich dieses Camp selbst noch nie betreten hatte.

„Ich weiß es nicht genau, aber wir finden es!“, gab er sich zuversichtlich und in dieser besonderen Situation wie immer sehr besonnen, ein wertvolles Gut, das mir gerade zu entschwinden drohte.

Aber schon stoben wir hinein in das Dickicht, lautlos pirschten wir uns vorwärts, mit wohlweislich gezückten Stäben.

Wir kamen rasch in dem unbekannten Gelände vorwärts und ich begann mich zu erinnern, wie es früher gewesen war, wenn ich auf die Jagd gegangen war. Das lag schon viel zu lange zurück. Man konnte es durchaus als anregend bezeichnen, dieses Gefühl, etwas zu suchen und die Spannung zu genießen, kurz bevor man es stellte.

Ich meinte, etwas zu vernehmen und wandte mich flink zu Severus um. Er drehte mir in derselben Sekunde sein Gesicht zu. Wir waren uns einig, da vorne waren welche von ihnen!

Wir ergänzten uns als Team perfekt und verstanden uns in absoluter Stille. Während ich stehen blieb, verschwand Severus sofort lautlos im Dickicht, wurde regelrecht unsichtbar, wie der Schatten, der er stets zu sein versuchte, und so harrte ich demonstrativ ungeschützt, aber auch vollkommen seelenruhig, den sich anpirschenden Spähern entgegen.

Ich wartete und wartete, bis es mir reichte und mein Geduldsfaden riss. Man konnte es mit dem Anschleichen auch zu genau nehmen.

„Kommt raus! Ich kann euch nicht nur hören, ich kann euch auch sehen! Es ist erbärmlich!“, rief ich tadelnd wegen ihres dilettantischen Versuchs, sich anzupirschen und um diesem schlechten, zu lang dauernden Spiel ein rasches Ende zu bereiten.

„Sir?“, entgegnete jemand vorsichtig aus der Dunkelheit. „Sir? Sind Sie… die Rechte Hand des Lords?“, kam es unsicher von vorne aus dem Wald, denn auch wenn ich keine Maske trug, so war doch meine Kapuze weit in mein Gesicht hineingezogen, um eine gewisse Tarnung aufrecht zu erhalten, bevor ich jedoch auch nur etwas entgegen konnte, quietschte jemand armselig mädchenhaft auf.

„Ihhhhhhh!“

„Was denkst du wohl?“, ertönte Severus‘ sarkastische Stimme gut verständlich und laut aus dem finsteren Wald.

Anscheinend hatte er den Späher schon gestellt. Plötzlich wurde es hell im Wald, da Severus Licht herbeizauberte und ich somit ihn und den Späher in einiger Entfernung ausmachen konnte, dabei beobachte ich, wie Severus diesen unter Kontrolle hielt.

„Kommt alle raus, oder der Wolf hier hat keine Kehle mehr!“, warnte Severus seidig. Schön zu erkennen, dass auch seine Geduld am Ende war, da fühlte man sich doch gleich fast besser.

Bei seiner Drohung umklammerte er den Wolf von hinten und drückte seinen Zauberstab bedrohlich an dessen Kehle, bereit sein Versprechen jederzeit in die Tat umzusetzen.

„Alles klar!“, „Okay, ganz ruhig!“, „Wir kommen raus!“, „Nur nichts übereilen!“, riefen drei an der Zahl erstaunlich handzahm.

Dieser Spähtrupp war ungewöhnlich groß, mit gleich vier Männern, die uns hörbar umzingelt hatten, während ich betont lässig blieb und souverän abwartete, bis sich die Beobachter aus ihren Verstecken gekämpft hatten.

Sie stellten sich so, dass sowohl Severus mit seinem Gefangenen als auch ich in ihrer Mitte waren. Jetzt zierte ein gefährliches Grinsen meine Züge, schade nur, dass es niemand sah.

„Und um die Frage von vorhin zu beantworten! Wir sind die Rechte und die Linke Hand des Lords und auf der Suche nach dem Mudblood!“, setzte Severus samtig nach, dabei hielt er sein Opfer noch immer fest im Griff. Er konnte, wenn er wollte, jederzeit Angst und Schrecken verbreiten.

„Mist!“, „Ich hab es gleich gesagt…“, „Ich auch, das bringt nur Ärger!“, „Zu doof!“, murrten diese Idioten unterschiedlich begeistert, wenngleich ich zum Teil beruhigt ausatmete, da ich mir jetzt mehr als sicher war, dass sie sich wirklich hier aufhielt.

Warum ich an der Ortung des Dark Marks gezweifelt hatte? Da bei ihr, aufgrund ihres Schwures Potter gegenüber, dieser Fluch öfters nicht wirkte, wenn sie in ihren vom Fidelius geschützten Häusern war, oder an anderen, besonders gut geschützten Orten. Dann war es unmöglich, sie zu orten, daher meine Zweifel.

„Dann dürfen wir eurem netten Geplauder entnehmen, dass sie hier bei euch ist!“, hisste Severus drohend.

„Schnauze!“, rief der, welcher die Ehre hatte, zu nahe an Severus zu stehen seinen Leuten befehlend zu, gleichzeitig wanderte meine Braue bei dem rüden Ton in ungeahnte Höhen.

„Wie haben wir dies zu verstehen?“, fragte ich auch sogleich betont schneidend und schlug meinen Gehstock drohend in meine Handfläche. Dem Wolf stand der Angstschweiß auf der dreckigen Stirn.

„Sorry, Sir´s aber das zu erklären sollte nicht unsere Aufgabe sein…“, wand sich der Typ vor mir unter meinem kühlen Blick.

„Sie sollten am besten mit ins Lager kommen!“, bot er eilig an, dabei schwitzte er sichtbar immer stärker und mit einer wegwischenden Geste meiner Hand bedeutete ich Severus, dieses Subjekt loszulassen.

Eine Aufforderung, der er sichtbar gerne nachkam, weswegen er es umgehend tat und in rasanter Geschmeidigkeit von dem Werwolf zurückwich. Sofort verschmolz Severus wieder mit den Schatten, die er so liebte, und ward an sich nicht mehr gesehen.

Severus war hier sehr eigen, die Wölfe beobachteten dies auch verwirrt. Sie wussten es noch nicht, doch sie würden ihn erst wieder im Lager sehen. So war er einfach, immer sehr auf Sicherheit bedacht, während ich wohl- und frohgemut durch das Dickicht stapfte.

Sie sahen mir perplex hinterher, wagten aber keine Nachfragen, was das sollte. Das hätten sie sich trauen sollen… und so zogen sie brav die Schwänze ein, wortwörtlich, und schlichen mir hinterher, bis der Bedrohte doch die Führung, wenngleich ein wenig unsicher, übernahm!

Wir erreichten relativ flott das Lager des Rudels und ich blickte wenig begeistert über diese Ansammlung aus Menschen, die sich hier in einer Art Kuhle versammelten hatten, während uns schon am Rande des Lagers laute, erregte Stimmen entgegen schallten.

„Ich geh jetzt zu ihnen…“, machte ich die Stimme von Scabior aus und meine Braue wanderte erneut in ungeahnte Höhen. War mit „zu ihnen“ meine und Severus‘ Wenigkeit gemeint?

„Ja, hab ich nie was gegen gesagt…“, schnauzte Fenrir wenig freundlich zurück und das war interessant. „… Aber die Frage ist, wo warst du zuerst? Was war wichtiger… als gleich zu den Händen zu gehen?“, fauchte er nun fast brüllend zu dem sichtlich erregten Scabior.

„Uhh… tja… also…“, stotterte das Strähnchen dann doch etwas unwohl.

„Nein… was?“

„Naja, es war besser, dass ich Bellatrix ins Dark Manor gefolgt bin! Glaub mir! Ich dachte mir, ihr kümmert euch gut genug…“, wandte er dann sehr scharf ein. Beide standen sich drohend gegenüber, bereit ihren Disput auch körperlich auszutragen, wie die Kinder.

„Bellatrix?“

„Ja, deine Fickschlampe…“, zuckte Fenrir minimal deswegen zusammen, unterbrach den erregten Mann aber nicht. „Sie… sie… ich könnte sie erwürgen!“

„Bella ist doch erst mal gleich!“, raunte Fenrir, dabei unterstrich er seine Worte, indem seine Pranke durch die Luft strich. „Sie müssen es erfahren, dass SIE hier bei uns ist! Ich hab keine Lust, wegen deiner Dickköpfigkeit oder deinem Verständnis von Wichtigkeit mit den beiden Händen zusammen zu rauschen!“, brauste Fenrir auf.

„Warum bist du dann nicht schon im Manor?“, provozierte Scabior.

„War ich dort? War ich dabei?“, wiegelte Fenrir ab und ballte seine riesigen Pranken zu noch größeren Fäusten.

„Feigling!“, zischte Scabior aufgebracht, aber auch sehr provokant zurück, worauf der Werwolf bedrohlich schnaubte.

„Ich und ein Feigling, das sagt der Richtige!“, ätzte Fenrir und fletschte gefährlich die spitzen und sehr langen Reißzähne.

„Na und? Ich bin sicher auch keiner!“, schrie das Strähnchen mit sich überschlagender Stimme zurück, bevor er sich sichtbar zurücknahm und sich durch sein langes Haar fuhr. „… aber na, sorry, im Gegensatz zu dir häng ich nun mal an meinem Leben! Na und? Ich versteh eh nicht, warum Patrick das getan und sie hierher gebracht hat und nicht gleich dorthin, wo sie hingehört!“, klagte Strähnchen an.

„Weil Patrick noch immer meinen Befehlen gehorcht!“, knurrte das Alphamännchen des Rudels zornig.

„Und ihren!“, grinste Scabior höhnisch und entlockte Fenrir ein tiefes Grollen.

„Ja und ihren! Zufrieden, du Nervensäge? Und jetzt sei einfach still!“, fauchte der Werwolf ungehalten, dabei knackte er mit seinen Knöcheln.

„Warum soll ich still sein? Ich geh jetzt und du mach Sitz!“, krönte das Strähnchen seine abwertende Aussage mit einem Fingerzeig zum Boden und da explodierte Fenrir regelrecht.

„Ich bin kein Köter!“, brüllte er erzitternd und seine Haare schienen sich regelrecht aufzustellen.

„Ich schwöre, ich mach dich gleich zu einem!“, keifte der anderen inbrünstig zurück. Die Auseinandersetzung ging in eine neue Runde, während ich mich aufraffte und auf sie zu glitt. Davor hatte ich meine Begleitung mit meinem Gehstock schon am Rande der Senke zurückgehalten.

„Ich unterbreche den Disput der Herrschaften nur ungerne, aber ich denke, ich habe Fragen…“, säuselte ich süßlich, „… und verlange Antworten!“, fuhr ich fort und durfte zu meiner Zufriedenheit erleben, wie diese beiden Chaoten erschrocken auseinanderfuhren, als sie meine aristokratische Erscheinung in dieser mehr als unpassenden Umgebung ausmachten.

„WAS? Shit…“, „Na bravo, was hab ich gesagt?“, „Jetzt bin ich schon wieder schuld?“, „Ich hab dir gesagt, sie kommen!“, warfen sich die beiden Hohlköpfe gegenseitig den Schwarzen Salazar zu.

Beide wirkten weiterhin, als wollten sie nichts lieber, als sich gegenseitig an die Gurgel gehen, wohingegen das Rudel sich rechts zusammenscharte, sich wohlweislich aus dem Geschehen raushielt, während ich mit meinem Gehstock spielend auf das ungleiche Paar zuhielt.

„Tja und schon sind wir da…“, kam Severus von der anderen Seite aus dem Nichts auf Fenrir und Scabior zu.

Dies ließ sie wieder herumfahren, denn damit umschlossen wir sie von zwei Seiten, woraufhin die beiden sofort wieder zueinander herumfuhren und einander mordlustig anfunkelten.

„Erfreut!“, knirschte Fenrir mit den Zähnen und schien sich aufgrund einer monströsen Kraftanstrengung wirklich zu fangen, wenngleich er Scabior in Grund und Boden starrte.

„Natürlich! Immer doch! Wo ist sie?“, fragte Severus ungewohnt ungeduldig und überging alles und jeden.

„Dort…“, war Scabior eilfertig und wies mit dem Zeigefinger rasant auf ein kleines, provisorisches Zelt, in dem eine Frau saß und noch bevor ich etwas sagen konnte, drehte Severus schon ab, um auf Nimmerwiedersehen darin zu verschwinden.

„Halt, Stopp… wartet, das…“, versuchte Fenrir noch Severus aufzuhalten, aber er ließ sich nicht bremsen und schlüpfte in das Zelt.

„Tja, er ist nicht zu halten…“, spottete ich gutmütig, bevor sich meine Züge verhärteten und beide Delinquenten unter meinem Blick kleiner zu werden begannen. Auch wenn ich noch immer die Kapuze trug, spürten sie anscheinend doch meinen festen Blick, der konstant auf sie gerichtet war. „Was ist passiert?“, forderte ich sehr präzise.

„Mmhhh… möchtet Ihr… also nehmen wir Platz?“, wedelte Fenrir für mein feines Gespür deutlich zu schwankend zu einem der Lagerfeuer, dabei runzelte ich die Stirn und meine Augen huschten wieder zu dem Zelt. Was war nur passiert, dass der Wolf derart wankelmütig erschien und einiges von seinem sonst so sicheren Auftreten eingebüßt hatte?

Schließlich nickte ich knapp, dann setzten sich die beiden in Bewegung, während ich mich zusammenriss und den Impuls, auch zu dem Zelt zu gehen, rigoros unterdrückte. Ich war getrieben von dem Wunsch, mir ein eigenes Bild von der Sachlage zu machen, aber ich hielt mir vor Augen, sie war bei Severus in den besten Händen.

Also trat mein eisiges Gemüt zutage und ich wandte mich dem eigentlichen Problem zu und ging mit Todesverachtung zu dem Lagerfeuer, denn nichts in der Welt würde mich dazu bringen, mich zu diesem Gesindel auf den Boden zu setzen, wie entwürdigend.

So zauberte ich mir mit einem Schlenker einen in diese Umgebung passenden Hocker herbei. Zu hochtrabend sollte es nicht sein, aber besser als nichts. Unter den sichtbar sprachlosen Blicken des Rudels ließ ich mich geschmeidig darauf nieder, drapierte meinen langen Mantel um mich, bevor ich mein Haupt mit der Kapuze den beiden zuwandte.

Sie schienen sich nicht wirklich darum zu reißen, ihre Beichte zu beginnen.

„Ich bin ganz Ohr!“, hob ich blasiert an und erlebte ihr Zusammenzucken. Interessant, war ich doch noch durchwegs beherrscht und höflich geblieben.

„Ähm… naja, wo beginnt man da?“, fragte das Strähnchen unsicher, was ein Schnauben von Fenrir zur Folge hatte. Es steigerte leider aber auch mein ungutes Gefühl, was sie betraf, denn wenn es harmlos wäre, würden sie sich nicht derart vor einer Antwort zieren und drücken.

„Am besten am Anfang!“, flüsterte ich daher bedrohlich seidig, mit einer Prise Ungeduld in der Stimme, woraufhin der Wolf die Hände hob.

„Gut, da kann ich gar nicht mitreden… ich war am Anfang gar nicht da!“, sprach er salopp und sank irgendwie erleichtert wirkend mit dem Rücken zurück an den Baumstamm, während sich Scabior sichtlich verspannt. Über so viel Unterstützung und Kollegialität konnte man sich wirklich freuen.

„DANKE…“, hisste dieser auch schon nachtragend, böse auf, bevor er an den Knöpfen seiner Weste herumnestelte. „Tja, also die Linke Hand kam in die Höhlen und hatte einen Auftrag im East End für uns… ja, so fing es an!“, erinnerte sich Scabior mit einer gewissen Wehmut. „Sie… also, das Püppchen sagte, wir sollten das Haus abschotten, während sie darin etwas für den Lord sucht… Unterlagen! Als es immer länger dauerte und Goyle, Crabbe und diese Lestrange alles in ein Schlachtfeld verwandelt hatten, wurde es schwer das Haus zu schützen und dann ist Ian zusammen mit der Lestrange rein, noch bevor wir reagieren konnten…“, stockte er, darüber runzelte ich die hohe Stirn.

„Ihr konntet sie nicht aufhalten?“, fragte ich trügerisch sanft.

„Wir konnten gar nicht so schnell schauen, wie diese beiden rein sind… ich habe gerade in dem Moment Crabbe davon abgehalten, das Haus dem Erdboden gleichzumachen. Wenn sie einmal entfesselt sind, gehen die ab…“, wies er entschieden die Schuld von sich und unterstrich seine Meinung mit einer eindeutigen Geste.

„Warum ging Bellatrix diesem Ian hinterher? Welche Intention sollte sie haben?“, forschte ich gedanklich nach, doch dann schüttelte ich leicht den Kopf und den Gedanken ab. „Weiter…“, forderte ich daher ungeduldig.

„Oh… naja, Lestrange hat bemerkt was wir tun, dass wir das Haus schützen und war verstimmt, dass IHR Trupp auch dort war und ist Ian hinterher… ins Haus… und naja…“, stockte er und rieb sich unwohl durch sein Haar.

„Weiter…“, zeigte ich mich hart. Unter meiner Reglosigkeit schienen die beiden Männer regelrecht zu schrumpfen.

„Naja, also! Wir haben angefangen, das sorgenvoll zu beobachten, denn das Haus stand wie die anderen unter Beschuss, aber wir haben getan was wir konnten, doch plötzlich wurde von innen heraus das Dach weggesprengt und ab da ging es rasant. Plötzlich brannte das Haus überall…“, bekannte er stockend und mich beschlich ein ganz ungutes Gefühl, aber ich unterbrach ihn nicht, „… und dann rannte Bellatrix Lestrange gehetzt aus dem Haus. Sie sah scheiße aus, blutig, zerschrammt und sie hinkte, aber sie hat irgendwie leicht irre gelächelt… das hat uns auf den Plan gerufen, denn das Püppchen kam immer noch nicht da raus!“, brach zum Schluss seine Stimme, dabei hüpfte sein Kehlkopf nervös, während ich anfing, mit meinem Gehstock einen punktierten Takt auf den Waldboden zu schlagen.

„Patrick und ich haben uns besprochen, wollten gerade reingehen um sie zu suchen, doch in dem Moment explodierte das Haus! Die Flammen schlugen hoch und das Gebäude stürzte ein. Es ging alles total rasant…“, kam es irgendwie tonlos von ihm und ich erstarrte und schluckte selbst schwer.

„Sie lebt…“, hauchte ich zögerlich, da mich die schlimmsten Vorahnungen bestürmten, aber da ruckten die Köpfe der beiden in die Höhe und nickten eilig in regelrechter Panik.

„Oh äh… Moment, das kommt gleich!“, hob Scabior wie bei einer Kapitulation die Hände. „… Also wir dachten schon, das war´s… aber in dem Moment, in dem das Haus in sich zusammenfiel, da sprang etwas aus einem zerberstenden Fenster aus dem ersten Stock… da ging alles Schlag auf Schlag! Aber die Straße brannte auch, sie ist somit aus dem Feuer ins Feuer gesprungen, wenn man so will!“, erzählte er mir die Ungeheuerlichkeit, die sich mir damit offenbarte. Bellatrix hatte es gewagt, Hermione in einem Haus anzugreifen, das sich zur Todesfalle entwickelte. Ich knirschte regelrecht mit den Zähnen. „Ich habe das Püppchen dann…“

„Chrmm…“, mischte sich Greyback zum ersten Mal in die Erzählung mit ein.

„Ja, was?“, wollte der gemaßregelte Scabior unduldsam erfahren.

„Bleib bei der Wahrheit… Strähnchen…“, drohte Greyback seidig und ließ wieder seine Zähne blitzen.

„Ist ja gut… ja, also nicht ich, sondern Patrick sprang dann todesmutig vor ins Feuer und hat das Püppchen rausgeholt!“, bekannte Scabior dann ehrlich.

„Er hat sich sauber verbrannt!“, warf Fenrir informativ ein.

„Ist ja gut, aber ich hab beide gelöscht und auch keine Sekunde gezögert, das Feuer zu bekämpfen!“, kommentierte Scabior eifrig.

„Es war eine Gemeinschaftshandlung!“, beharrte der Werwolf und ich gab ihm im Stillen recht.

„Weiter…“, presste ich unruhig hervor. Mir kam es nun nur noch auf das Wesentliche an, nämlich was ihr persönlich passiert war.

„Ihr Anzug und ihr Mantel haben sie relativ gut geschützt, wobei vom Mantel nicht mehr viel übrig ist und dann… naja…“, rückte Scabior nur widerwillig raus und ich dankte gerade diesen unseligen Twins, dass sie sich mit dem Anzug von ihr solche Mühe gegeben hatten. Da hatte es sich beinahe gelohnt, dass sie fast nackt vor ihnen rumgehüpft war.

„Was ist mit ihr?“, riss nun mein Geduldsfaden und ich wollte es jetzt endlich erfahren.

„Sie ist verletzt…“, kam es vorsichtig von Fenrir, da es dem anderen scheinbar die Sprache verschlagen hatte.

„Erklärt die Fakten schneller…“, hisste ich genervt auf, denn dass sie nicht ohne Verletzungen davongekommen war, erschloss sich mir von selbst, wenn ich mir vorstellte, dass Severus noch immer nicht aus dem Zelt rauskam, hob dies meine Laune nicht.

„Natürlich, ähm… also, wie ging´s weiter? Es war an sich mitten in einer Schlacht, … auf alle Fälle stand plötzlich Bellatrix Lestrange bei uns und hat aus den Überresten des Mantels eine nasse und angesengte Akte geborgen… tja…“, unterbrach er sich und schüttelte betroffen das Haupt. „Dieser Idiot von Selwyn sagte in dem Moment gut hörbar: „Ist das die Akte für den Lord?“ Tja und ab da war die Verrückte nicht mehr zu halten. Sie ist rumgetippelt und rumgehüpft und verschwand singend mit der Aussage auf den Lippen, dass sie ihrem Lord seinen Wunsch überreichen würde… dann bin ich schnell ins Dark Manor, um dem Püppchen und unserem Trupp den Fund gutschreiben zu lassen und nicht dieser Lestrange!“ Scabior knirschte mit den Zähnen. „Schließlich war sie schuld, dass es für das Püppchen so knapp geworden war, um aus dem Haus rauszukommen…“, verkündete Scabior nachtragend, während ich meine Hände zu wütenden Fäusten ballte. Wie sehr ich Bellatrix hasste, diese Blacks waren eine degenerierte Pest.

„Na, und während unser Strähnchen hier dabei war auf seiner Schleimspur auszurutschen, kam Patrick mit dem Püppchen hier an und brachte sie mir… wir haben sie versorgt… und unser Bestes getan… aber da Patrick selbst mehr als mitgenommen war, stand ich ohne Informationen da… erst seitdem der da wieder hier ist geht es vorwärts… mehr weiß ich nicht!“, gab Fenrir nun eilig Auskunft und wies jede Kollaboration mit Scabior weit von sich. „Und ich bin ehrlich, ich wollte sie nicht alleine lassen… aber jemand anderen zu euch zu schicken… konnte ich mich auch nicht überwinden…“

„Bellatrix!“, murmelte ich leise und überhörte die Verteidigungsworte des Wolfes und versank in Schweigen, während ich überlegte, was Hermione passiert sein könnte und was ich mit Bellatrix anstellen würde.

„Die Maske ging nicht ab…“, ging es weiter und sofort lag meine Aufmerksamkeit wieder auf Fenrir, „… also war ihr Gesicht geschützt, aber…“, erklärte und erzählte nun Fenrir unaufgefordert, bevor er abbrach, da ihn anscheinend die Courage verließ, während ich mit den Augen rollte. Wie gut, dass die Deppen nicht wussten, wie es funktionierte, wenn Fremde die Masken entfernen wollten, aber doch stockte mir der Atem.

Die Information war beunruhigend, Brandnarben waren so oder so nicht ohne. Ich war gespannt, was ihr denn dann passiert war und weil Severus so lange brauchte war ich mehr als angespannt, aber ich ließ mir dies nicht anmerken.

Ich war sehr stolz auf mich, dass ich es schaffte, die Contenance zu wahren und nicht aufzuspringen und jetzt nachzusehen, wie es ihr tatsächlich ging.

Diese beiden Männer vor mir musterten mich unsicher, nicht sicher wie mein Urteil über sie aussehen würde. Ich konnte kein übergroßes Fehlverhalten feststellen, weswegen sollte ich sie Strafen?

Dass sie sich um sie sorgten? Dass sie sich um sie kümmerten?

Sie hatten uns informieren wollen, wenn sie irgendwann aufgehört hätten zu streiten. Irgendwie fühlte ich mich gerade etwas träge, doch dann wurde mir die Entscheidung abgenommen, denn Severus trat gut verdeckt mit seinem Mantel aus dem niedrigen Zelt, eine Leistung an sich, derart elegant und geschmeidig wie er es tat. Außerdem trug er eine Last in seinen Armen, die von oben bis unten in eine Decke eingewickelt war.

Sofort erhob ich mich, ohne die Bagage weiter zu beachten und schritt auf ihn zu.

„Bring uns hier weg!“, forderte er schon auf die Entfernung, dabei verengten sich meine Augen, denn wie er es zu mir sagte war ungewöhnlich und deutete auf Komplikationen hin.

Diese Aufforderung, dass er mich damit beauftragte, dass ich mich alleine um unseren Abgang kümmern sollte, um ihn und sie zusammen wegzubringen, schürte nur meine beständige Sorge, dass es ihr nicht gutging. Dass Severus sich lenken ließ, mir so eindeutig die Führung überließ, passte nicht zu ihm.

Aber ich würde jetzt unter keinen Umständen offen nachfragen!

Denn übersetzt bedeutete es in unserer Sprache, dass Severus mit ihr nicht apparieren wollte, weil sie wohl zu geschädigt war und somit oblag es mir, für den Transport zu sorgen und das tat ich, unter den durchaus als bewegt zu beschreibenden Blicken von Fenrir und Scabior, aber auch unter den lauernden des Rudels. Ich trat auf Severus zu, legte meine Hand auf seine Schulter und drückte mit meinem Daumen auf den Siegelring an meinem Ringfinger der rechten Hand und schon zog uns der Portschlüssel sicher nach Hause.

Lucius Sicht Ende

Severus Sicht

Lucius kam meiner Forderung gewohnt und ohne blöde Fragen zu stellen nach!

Das mochte ich an diesem Mann, er war ein Mann weniger Worte. Er wusste, wann er mir Fragen zu stellen und wann er partout zu schweigen hatte!

So wie eben zum Beispiel und auch wenn es ihm schwer fiel, das las ich ihm von der aristokratischen Nasenspitze ab, tat er es. Er riss sich eisern am Riemen, während er mir vorwegeilte, um mir die Tür zu ihren Räumen zu öffnen.

Ich eilte ihm hinterher, durchaus besorgt wegen dem was ich vorgefunden hatte, aber er würde mich nicht unterbrechen, das zu tun was nötig war und worin ich besser war und mehr konnte als er.

Das wusste er und das akzeptierte er, während ich mich nur ihr widmete und mein Bestes gab!

Später, als wir uns in seinen Salon zurückzogen, fragte er mich gewohnt detailliert und enervierend aus, aber ich ertrug es fast schon heroisch.

Ich konnte verstehen, dass er neugierig war und an dem Umstand war ich fast schon nur selbst schuld, da ich ihn nicht in ihr Schlafzimmer gelassen hatte.

Aber wir kannten einander einfach zu gut und nach einem Blick von ihm in meine schwarzen Augen hatte er meine Entscheidung widerspruchslos akzeptiert. Er hatte umgehend brav auf ihrem Sofa platzgenommen und geduldig gewartet.

Aber jetzt war der Moment gekommen und er ratterte seine Fragen rasant herunter und verlangte genaue Antworten.

„Wie… oder besser… warum? Warum gibst du ihr nichts von diesem schwarzen Trunk… diesem Teufelszeug?“, fragte er reichlich pikiert, als ich ihm ihre länger andauernde Rekonvaleszenz erläuterte.

„Eben weil es Teufelszeug ist!“, schnarrte ich düster.

„Wie meinen?“, wollte er konsterniert erfahren und rümpfte die aristokratische Nase.

„So wie ich es sage, du Snob!“, hisste ich auf und nippte an meinem wohltuenden Drink. „Wenn ich es ihr jetzt gebe, bleiben die Narben! Er heilt! Der Trank heilt… Punkt um, er lässt einen überleben, immer! Aber er macht einen nicht schön! Du solltest die Narben von Brown sehen… Lavender Brown, die von dem Werwolf angefallen wurde, oder die von Bill Weasley!“, wies ich ihn scharf zurecht und er ließ es mir durchgehen, legte nur sein hoheitsvolles Haupt leicht schief.

„Dasselbe gilt für die Brandnarben, … warum denkst du habe ich an meinem Körper NARBEN? Eben weil der Trank nur dein Überleben sichert… nicht die Unversehrtheit…“, räumte ich ungewohnt rechtfertigend ein und ich wiegte mein Haupt, denn langsam aber sicher fühlte ich Kopfschmerzen aufziehen.

„Ist es nicht egal? Solange sie gesund wird?“, wandte Lucius wohlüberlegt ein und ich schenkte ihm ein mehr als zynisches Grinsen und stand kurz davor, meinen Drink auszuspucken, da ich mich verschluckte.

„Ohhhh… solche Worte aus deinem Mund? Soll ich zum Zauberpsychiater gehen?“, ätzte ich gewohnt gehässig und Lucius winkte eilig mit einer Hand ab, während ich seine Worte zu verdauen suchte.

„Spar dir deinen Spott!“, murrte er wütend wegen meiner Art ihn aufzuziehen.

„Was denn? Stimmt doch! Als ob es dir egal wäre wie sie aussieht!“, tat ich ab und schnaubte auf. „Aber keine Sorge, Lucius, würde sie am Rande des Todes wandeln, würde ich es ihr so oder so geben… aber in dem Zustand erlaube ich mir ästhetische Ressentiments… die dir auch genehm sein dürften!“, zog ich ihn gehässig auf.

„Gilt das alles nur für Feuer und Werwolfbisse, oder allgemein?“, wollte er nun erfahren und zeigte sich ungewohnt interessiert.

„Nein, nicht nur, es gilt auch bei schwarzer Magie, das Feuer war kein Normales, wenn du mich fragst! Deshalb hatten die Auroren auch so lange daran zu kämpfen. Es war zwar kein Dämonenfeuer, aber etwas Vergleichbares…“, murmelte ich leise vor mich hin, denn so oder so, es war leider knapp gewesen, was mir nicht wirklich behagte.

„Was hat sie noch außer Brandnarben?“, setzte er involviert hinterher, doch etwas in seiner Mimik ließ mich aufhorchen. Er wusste mehr als er mir gerade sagte, aber zuerst wollte ich seinen Fragen nachkommen.

„Ihre Sachen, die Kleidung und der Mantel waren super präpariert… ich möchte behaupten, ohne diese Stücke wäre sie nicht mehr so… ganz… wie sie es jetzt ist…“ Bei dieser nüchternen Feststellung zog Lucius eine missbilligende Schnute, als würde ihm dies gar nicht passen. Ich verstand nur in diesem Moment leider nicht so richtig warum und legte eine kurze Pause ein, aber er schien mich nicht erleuchten zu wollen.

„Ich habe auf den genialen Lockhart zurückgegriffen…“, troff meine Tonlage vor gelebtem Hohn und ich erntete große Augen.

„Pffff…“, verschluckte sich Lucius und hustete wenig grazil und brachte mich zum Lächeln, da er wirklich jede Begebenheit um den dummen Spatz in Potters zweitem Jahr kannte, schließlich hatte ich ihm damals alles brühwarm geklagt, um das Jahr zu überleben.

„Ja, du vernimmst unglaublicherweise richtig! Selbst so ein Trottel kann einem noch etwas beibringen! Dieser Spruch, der den Knochen in dem berührten Teil total verschwinden lässt, ist durchaus komfortabel. Du musst wissen, sie hatte im rechten Fuß mehrere komplizierte Brüche, also lieber ganz weg mit den Knochen und mit dem Skele-Wachs neu nachwachsen lassen, als ein Stückwerk versuchen!“, erklärte ich und er nickte und tupfte sich die Mundwinkel ab. „… Sie schläft jetzt, sie wird von diesen Vorgängen kaum etwas bemerken“, offenbarte ich ihren Zustand, behielt aber den völligen Umfang ihrer Verletzungen für mich.

Wir wollten doch nicht, dass sich Lucius in einen lebenden Gockel verwandelte und wie ein aufgescheuchtes Federvieh durchs Manor flatterte und dabei vielleicht seiner altehrwürdigen Würde verlustig gehen könnte. Das würde gar nicht gut ausgehen, also schützte ich ihn und zwar am besten vor sich selbst.

„Sonst noch was?“, wandte er nun brüsk ein.

„Zu meinem Erstaunen keine Rauchvergiftung, nichts! Sie muss schlau genug gewesen sein, ihre Sauerstoffversorgung zu sichern!“, nippte nun ich selbst wieder an meinem Drink und verspürte eine gewisse Genugtuung über ihre Umsicht.

„So kenne ich sie!“, zierte Lucius‘ Züge plötzlich eine zufriedene Miene, als er sich sichtlich stolz zurücklehnte. Er ließ selten derart tief blicken, aber gerade tat er es.

„Ja, ich auch… wie gesagt, alles andere ist vernachlässigbar!“, wollte ich nicht derart offen demonstrieren, wie besorgt ich tatsächlich immer noch war.

„In Ordnung, ich vertraue, wie gewohnt, auf dein Urteil, Severus!“, prostete er mir huldvoll zu, bevor er ausholte. „Kann ich zu ihr?“, fragte er betont gleichgültig und täuschte damit doch keinen von uns beiden, weswegen ich freudlos auflachte.

„Ungerne. Wenn du darauf bestehst, kannst du immer zu ihr, das weißt du… ich würde es dir nicht verweigern, nur möchte ich dir ans Herz legen, es nicht zu tun…“, formulierte ich mit Bedacht und erntete eine misstrauische Musterung.

„Warum?“, fragte er forschend und lehnte sich etwas vor.

„Weil ich denke, dass sie es nicht zu schätzen wissen würde, wenn du sie in ihrem augenblicklichen Zustand siehst… vor allem, da sie bald wieder mehr oder minder die Alte sein wird!“

„Wieso schränkst du ein? Mehr oder minder?“, bohrte er nach und blickte mich nun doch auf einmal erstaunlich lauernd an.

„Du bist zu aufmerksam, das warst du schon immer… aber es ist nichts Schlimmes… also lass dich überraschen!“, wiegelte ich ab und nahm noch einen Schluck von meinem Drink.

„Wie gesagt, ich vertraue dir…“, sprach er mir ein großes Lob aus und gab wirklich auf. Also neigte ich dankend mein Haupt, als er diesen Moment auch schon geschäftig überging. „Das führt zum Nächsten, leider bist du noch nicht dazu kommen, mir zu erklären, was sie dort in deinem Auftrag zu suchen hatte!“, schaffte es dieser Mann, wieder vollkommen umzuschalten und war nun von einer zur nächsten Sekunde der beherrschte Anführer.

„Wohl wahr… nun denn, lausche, Lucius, der Lord rief mich und dann forderte er…“, erzählte ich Lucius die Begebenheiten von gestern Vormittag. Als ich endete, knirschten seine Kiefer. „Was?“, fragte ich deshalb vorsichtig.

„Was?“, hisste er wütend auf. „Nun denn, so wird es dich interessieren, was mir Fenrir und Scabior zu berichten hatten…“, fing nun Lucius an, seine Erkenntnis mit mir zu teilen.

„… wie gesagt, hierbei möchte ich dein besonderes Augenmerk darauf richten, dass Bellatrix zum Lord gerannt ist, mit einer wortwörtlich betitelten „durchweichten und angesengten Akte…“, wie Scabior so schön formulierte!“

„Verdammt…“, murrte ich düster, damit wäre diese Quelle für uns verloren. „Ich hatte mir anderes erhofft, erstens Informationen und zweitens sollte es nie dem Lord in die Hände fallen, das ist nicht gut!“

„Tja, es ist nicht zu ändern… somit steht im Raum, was in den Akten über die Dementoren steht und was übrig blieb!“, wirkte auch Lucius alles andere als begeistert, wobei diese Irre wahrlich ein Ärgernis war und der Sturm in seinen dunkelgrauen Augen verhieß absolut nichts Gutes. „Wer geht?“, stöhnte ich leidlich, da mich soeben nichts von hier wegtrieb.

„Ich!“, kam es ungewohnt rachsüchtig von Lucius. „Sie braucht dich und deine Fähigkeiten hier… und der Lord wird mir gegenüber schon gesprächig genug sein!“, beschloss Lucius bestimmt.

Dabei schrie alles an seiner Haltung, dass er gerade der gemeingefährliche Typ wurde, um den man am besten einen großen, einen riesengroßen Bogen machen sollte.

Er ruckte hoch und zog sich noch vor meinen Augen mit großer Akkuratesse die schwarzen, hautengen Lederhandschuhe an, die ganz einfach nichts Gutes bedeuten konnten, worauf er mit einem langen, versprechenden Blick zu mir geschwind entschwand.

Er startete seinen Rachefeldzug!

So blieb ich leicht erschüttert zurück, denn derart… naja, so kannte ich Lucius halt nicht!

Severus Sicht Ende

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Kapitel 429-430 Empty
BeitragThema: 430. Kojak   Kapitel 429-430 EmptyDo Nov 28, 2013 8:02 pm

430. Kapitel Kojak

Hermiones Sicht

„Ahhhh…“, kam ich langsam aus meiner tiefen Dunkelheit wieder zu mir und wünschte mich fast auf der Stelle wieder dahin zurück, weil es in meinem Hirn heftig, wie von einem Vorschlaghammer bearbeitet, pochte. Sofort presste ich meine Augen zu und stöhnte leidend auf.

Plötzlich, durch den Nebel, der von den peinigenden Schmerzen hervorgerufen wurde, nahm ich Geräusche wahr, die mich noch mehr unter meinen Schmerzen leiden ließen.

„Lass mich gefälligst durch!“, fauchte jemand hörbar wütend.

„Draco, du gehst jetzt!“, donnerte einer kompromisslos zurück.

„Warum willst du mich von ihr… von meiner Freundin fernhalten?“, begehrte er scharf auf und klang dabei hörbar fassungslos.

„Weil sie dich gerade bestimmt nicht zu sehen wünscht!“, brauste die andere Stimme vehement auf.

„Das hast aber nicht DU zu entscheiden, Severus!“, konterte Draco entschieden.

„Habe ich nicht?“, klirrte es kühl von Severus zurück und es war, als würden sich beide in einem Wettstreit messen, aber ich konnte mich nicht aufraffen, meine Stimme zu erheben, also blieb ich stumm und fühlte meinen Schmerzen nach.

„Ich habe alles getan, was dein Patronus von mir wollte, Severus!“

„Das war ihr Wunsch!“, erklärte Severus knapp.

„Ist das nicht gleich? Mir geht es eher darum, dass ich alles andere von anderen erfahren muss, denn erst als Dean Thomas wiederkam und nur noch was von Mord und Totschlag faselt und irgendwas davon, dass Hermione da war, wurde ich hellhörig! Aber informiert mich einer wirklich?“, schrie er nun vernehmbar zornig. „Also musste ich verzweifelt Hermione suchen, weil meine Familie es nicht für nötig hält, mich zu informieren!“, klagte er sich ereifernd an. „Und jetzt darf ich nicht zu ihr! WARUM?“

„Sei gefälligst leiser!“, hisste Severus derart punktiert, dass ich sofort meinen Mund gehalten hätte.

„Manchmal benimmst du dich wie ein ungezogener, kleiner Junge!“, tadelte er so verächtlich, dass es Draco anscheinend wirklich die Sprache verschlug. „… warum soll sie wohl schlafen? In ihrem Bett liegen weder ich noch Lucius! Ihr geht es nicht gut! Willst du sie so sehen? Willst du das? Und bist du dir sicher, dass sie es will, dass du sie so siehst? Überlege genau!“, vernahm ich wie durch Watte, dass Severus eine bedeutungsvolle Pause einlegte, bevor er mitleidlos weitermachte:

„Aber du solltest dir bewusst sein, dass selbst Lucius sich jeden Blick auf sie versagt hat… aber nicht, weil er, wie du jetzt denkst, ein Snob ist… wobei er sonst immer einer ist!“, schränkte Severus wohlweislich ein. Er kannte Lucius einfach zu gut. „… aber das war nicht sein wahrer Grund, sondern nur aus Respekt vor ihr und weil er meinem Urteil vertraut!“ Mir stockte bei Severus‘ eindringlichen Worten der Atem. Was bedeutete das?

„WASSSSSSSS, so schlimm?“, flüsterte nun Draco betroffen und ich stöhnte wieder leise auf.

„Verbrennungen sind nie schön…“, hörte ich Severus ernst sagen und ich erstarrte.

Nach diesen letzten, geflüsterten Worten von Severus, schlugen die Erinnerungen wie Flutwellen hart über mir zusammen und ich unterdrückte ein entsetztes Wimmer, aber ein schmerzhaftes Keuchen entkam mir trotzdem, da jede Bewegung Qualen verursachte.

Die brennende Hitze, die scharfkantigen Splitter, der beißende Rauch, das Bersten meiner Knochen und schließlich der Sprung ins Nichts, all das sah ich nun wieder vor mir!

Aber auch der überwältigende Schmerz, den das Feuer, welches sich unerbittlich in mich, in meine Haut gefressen und mich versengt hatte, war wieder präsent. Ich erinnerte mich an die Schmerzen, wie ich mir die Kehle heiser schrie. Sofort fuhren meine Hände zu meinem Kopf, der in Flammen gestanden hatte. Sie glitten über meinen Schädel und ich ertastete kahle, schorfige Haut und erstarrte vor der bitteren Wahrheit. Die Erkenntnis tat weh.

Oh, der Göttin willen, das konnte nicht sein!

Warum musste mir immer alles Schreckliche dieser Erde passieren?

Ich betete gerade zu allen Magiern, dass es Severus schaffte, Draco aus meinem Zimmer zu halten und am besten, dass er selbst auch gleich draußen blieb!

Ich wollte niemanden sehen, denn ich musste fürchterlich aussehen und auch wenn ich ansonsten nicht eitel war, wollte ich so nicht gesehen werden, von niemandem!

Und ganz sicher nicht, bevor ich mich selbst gesehen hatte. Schließlich zog ich mir die Bettdecke weit über mich, um alles und jeden auszuschließen.

Große Dankbarkeit durchflutete mich, als mir bewusst wurde, dass auf Severus Verlass war und er anscheinend gerade so etwas Abstruses wie Taktgefühl ausgrub, zumindest fühlte es sich schrecklich an und ich wusste gar nicht, wie viel Zeit verging, in der ich gefangen war in meinen grauenhaften Gedanken, die mich immer schreckhafter vor der Realität werden ließen. So schloss ich alles aus und hörte den beiden Streithähnen vor meiner Schlafzimmertür gar nicht mehr zu, sondern gab mich nur vollständig meinem Selbstmitleid hin.

„Wie ich sehe ist das Dornröschen erwacht!“, schnarrte mir Severus‘ sarkastische Tonlage nun entgegen und mir entwich ein Wimmern, als mir bewusst wurde, dass er den Disput anscheinend für sich entschieden hatte, was schön war, aber auch bedeutete, dass ich mich nun ihm stellen musste, auch wenn ich gar nicht wollte.

„Geh…“, murmelte ich daher schnöde.

„Was? Ich versteh dich mit der Decke nicht! Oder wirst du nun schüchtern? Dass ich das noch erleben darf!“, stieß er schrecklich überheblich aus und ich schnaubte unter der Decke. Er war einfach schrecklich, in seiner nüchternen Art sich zu geben und so weit war es mit seinem Taktgefühl dann wohl doch nicht, dass er mir gegönnt hätte, mich zu verbergen.

Somit hob ich die Decke minimal an, blieb aber unter ihr verborgen.

„Ich sagte, zieh Leine! So zeig ich mich niemandem!“, fauchte ich wütend und erstaunlich kräftig, hätte ich jetzt selbst nicht gedacht, aber Severus schien mal wieder Wunder gewirkt zu haben.

„Ja, sagte ich es nicht? Jetzt kommt auch bei dir die Dramaqueen zum Zug!“, höhnte er schnarrend und ich rollte darüber mit den Augen. „Nur zur sanften Information, ich hab dich schon in der verbrannten Pracht gesehen und habe sie genauestens bewundern dürfen! Du würdest mir nichts Neues zeigen, beziehungsweise… ich hab es noch viel schlimmer erlebt…“, kam es ernst von ihm, aber ich schüttelte nur den Kopf, was mein Schädel sofort mit pochendem Schmerz kommentierte. Ich stöhnte leidend auf.

„Du glaubst mir nicht? Naja, also der Anblick, als noch schwarze, verkohlte Hautfetzen runter hingen, war nicht wirklich erbaulich… jetzt hingegen ist dein Schädel fast so schön wie ein Babypopo… wenn man es so betrachtet…“, spottete Severus mehr als sarkastisch, aber ihm schien es zu gefallen.

„Severus, du schaffst es unverkennbar, mir KEINE Komplexe einzureden…“, höhnte ich bitterböse zurück und rollte nachtragend mit den Augen.

„Jaaaa… das glaub ich dir sogar aufs Wort! Aber nun komm, beende dieses unwürdige, einer Malfoy nicht angemessene Verhalten… zeige, dass du eine Gryffindor und mutig bist…“, hierbei klang er erschreckend nach Lucius, „… und strapaziere nicht meine arg gebeutelten und angespannten Nerven weiter…“, dies hörte sich schon eher nach ihm an, „… und nimm diesen Trank, dann werden deine Haare wieder sprießen!“, dachte ich mich am Schluss verhört zu haben, als er seinen Joker zog.

„Was?“, rief ich übertölpelt und die Decke flog im hohen Bogen weg von mir, da ich rasant aus den Untiefen auftauchte, in denen ich mich verkrochen hatte.

Aber die Aussicht, dass es einen Trank gab, ließ mich sofort hoffen. Diese abrupte Auftauchaktion von mir kommentierte Severus mit einem mehr als süffisanten Lächeln, dabei schwenkte er die in allen Regenbogenfarben glitzernde Phiole provozierend in seinen langen Fingern. Aber natürlich reagierte auch mein Körper auf diese plötzlichen und schnellen Bewegungen und zwar mit mehr Schmerzen, nicht nur im Kopf, sondern auch in den Gliedern und leichtem Schwindel.

„Man muss den Menschen immer nur den richtigen Anreiz bieten… immer wieder…“, grabschte ich ungeduldig nach dem Trank, der meiner Eitelkeit zugute gereichen sollte und ignorierte meinen protestierenden Körper. Aber Severus wich geschickt aus und zog seinen Arm aus meiner Reichweite.

„Tse…tse… nicht so voreilig! Wie ich sehe ist noch etwas Schorf auf der Haut…“, gab er überlegend zu bedenken, während er mich zu genau betrachtete. Ich starrte ihn mit groß aufgerissenen Augen an. Diese Schlange. „Also entschuldige, aber dein Kopf muss erst eine glatte, ebenmäßig verheilte Hautstruktur haben, vorher kann ich ihn dir nicht geben…“

„Arrrr…“, entfuhr mir ein frustrierter Laut, da er mir nun unter die Nase reiben konnte, wie bescheuert ich bestimmt aussah und dass er mich schlicht reingelegt hatte.

Ich war ihm auf den Leim gegangen und dies lag mit Sicherheit auch an meiner ungewohnten Position als entstellte und verletzte Person. Ich hatte, als ich seine Aussage vernahm, nur noch nach dieser Möglichkeit gegriffen, wie nach dem bekanntlich letzten Strohhalm.

„Du könntest mit deiner Eitelkeit Lucius momentan arge Konkurrenz bereiten!“, sprach pure Ironie aus seiner Tonlage. Wegen seiner Gehässigkeit sackte ich in meine Kissen zurück und musste ihm ja zu meinem Leidwesen sogar zustimmen. Es wäre zum Haare ausreißen gewesen, wenn ich denn noch welche gehabt hätte.

Bei diesen Gedanken erlangte Lavender neue Höhen in meiner Beliebtheitsskala, wenn ich mir ausmalte, wie sie sich fühlen musste und wenn ich mir vor Augen hielt, wie sie mit ihrem neuen Schicksal umging, da ihre Entstellungen nie mehr weggehen würden. Ich musste sagen, dass ich gerade so schrecklich klein mit Hut wurde, dass man mich gar nicht mehr sah, aber sie meisterte ihr Schicksal wahrlich beeindruckend und ich bekleckerte mich gerade nicht mit Ruhm.

„Severus… wenn ich mich nicht so wackelig fühlen würde, käme ich aus dem Bett um dich zu würgen!“, drohte ich ihm seidig und wenig subtil, aber momentan zog er gerade gefährlich an meinen Nerven.

„Hört sich schon mehr nach dir an…“, verzog er keine Miene. „Aber jetzt sei brav, setz dich hin und lass mich deine...“, das nächste was nun kommen sollte, schien er regelrecht zu genießen, „… lass mich deine Glatze einreiben!“ Dabei zuckten seine Mundwinkel verdächtig und da seufzte ich tief auf.

Da gab ich einfach auf und ließ mich ergeben noch tiefer in die Kissen fallen, denn über so viel ekelhafte Gehässigkeit konnte nicht mal ich hinwegsehen.

Das war nicht zu fassen, wenn man seinem ganzen bösartigen Spott ausgesetzt war, war es brutal. Gequält schloss ich die Augen und spürte, wie er sich an mir zu schaffen machte.

Er rieb mir sehr vorsichtig den durchaus schmerzenden, juckenden und ziependen kahlen Kopf ein, während ich hoffte, diese Demütigung jemals wieder vergessen zu können.

Zu meinem Glück, oder auch seinem, tat er dies in einvernehmlichem Schweigen zwischen uns und ich hielt stoisch die Augen geschlossen, denn ich wollte ihn während er dies tat nicht über mir ausmachen.

Als er fertig war, zog er sich zurück, aber ich lag noch immer reglos da.

„Wie konnte das passieren?“, wollte er insistierend erfahren und ich zuckte mit den Schultern, dabei war ich dankbar, dass wir anscheinend das Thema Glatze abgeschlossen hatten.

„Wenn ich das wüsste…“, lag ein Hauch leidlichen Wehmutes in meiner Stimme.

„Du erinnerst dich nicht?“, fragte er sofort sichtbar besorgt und trat offenbar wieder einen Schritt auf mein Bett zu, denn es raschelte.

„Doch, doch… alles ist klar und deutlich vor mir… oder nein, das stimmt nicht… alles ist mir noch präsent, bis ich aus dem Fenster ins Nichts sprang, danach herrscht Dunkelheit!“, bekannte ich dann offen und öffnete nun die Augen um ihn anzublinzeln.

So machte ich ihn aus, wie er mit verschränkten Armen an meinem Bettende stand und zu mir starrte.

„Weiter…“, forderte er mit Nachdruck.

„Nun, ich habe alles gefunden, ich war erfolgreich und alles wäre wunderbar gewesen… es war alles erledigt, nur dann ging leider alles schief! Plötzlich stand ein DeathEater da und ich sah mich gezwungen, ihn zu eliminieren…“, gab ich mürrisch zu und erntete ein knappes Nicken. „… Als ich dann Bellatrix‘ Stimme von unten vernahm, sah ich mich genötigt, die Decke zu zerstören, damit sie den Toten nicht findet… doch dann dachte diese Schlampe von Lestrange mir doof kommen zu müssen…“, stieß ich vorwurfsvoll aus und ärgerte mich noch immer, dass sie mir derart in die Parade gefahren war. Severus stieß ein langgezogenes, tiefes Stöhnen aus.

„Krieg ich den Trank?“, fragte ich abrupt.

„Erst wenn sich deine Haut vollständig regeneriert hat, aber dann wird es einigermaßen schnell gehen!“, informierte er mich sehr geschäftig.

„Oho… will ich wissen, was einigermaßen schnell wirklich bedeutet? Und warum kann es kein Zauber sein?“, fragte ich ihn eilig.

„Hahaha…“, lachte er dunkel auf. „Ich denke, in zwei bis vier Wochen sind sie wieder genauso lang wie sie waren! Ich war so frei, ein Haar aus deiner Bürste als Grundlage für den Trank zu entwenden und danach richtet sich auch die Länge, die es magisch erreichen wird…“, verfiel er in seine Lehrstimme, worauf ich hochschreckte.

„Göttin, so lange? Wie lange werde ich kahl sein?“, hauchte ich sprachlos wegen des mir ständig holden Glücks.

„Nach Einnahme wird fast sofort ein Flaum da sein… und nun, warum kein Zauber? Das Feuer, das anscheinend ein magisches war, hat die Wurzeln zerstört! Es hat dir regelrecht die Haut vom Schädel gebrannt… und Magie kann nicht alles, ein Zauber kann die Struktur der Haare ändern aber tote Wurzeln bringt kein Zauber wieder, da hilft nur ein Trank und tja, das dauert halt ein bisschen…“, entgegnete er reichlich nüchtern, während seine Augen starr auf mir lagen, aber keine Beurteilung meines Äußeren enthielten.

„Halt, warte… du lenkst ab… was hab ich verpasst… was habe ich vergessen?“, zweifelte ich und erlebte, wie seine Braue in die Höhe wanderte. „… du würdest nie so detailliert auf weibliche Befindlichkeiten eingehen? Was entgeht mir?“, lag nichts als lauernder Argwohn in meinem Ton.

„Wenn dir jetzt schon wieder auffällt, dass dir etwas entgeht, würde ich sagen, bist du fast wieder auf dem Damm…“, kam es grausam abgeklärt von Severus und er sah mich mit dieser überheblichen Maske an, die er so oft sein eigen nannte.

„Ja und damit würde ich auch voll belastbar sein…“, bat ich um eine Erklärung und erntete zu meiner Überraschung eine zweifelnd erhobene Braue, doch nach kurzem Nachdenken traf er eine Entscheidung.

„In Ordnung! Du hast gewohnt erfolgreich deinen Auftrag erfüllt, der Lord ist sehr zufrieden…“, fing er wenig begeistert an zu berichten, bis ich ihn unterbrach.

„Die Akte…“, hauchte ich in der Erkenntnis, dass dies das Wichtige war, was ich vergessen hatte. Wo zum Henker waren die Unterlagen?

„Genau, Bellatrix hat ihm diese übergeben…“, räumte er widerwillig ein und fletschte leicht die Zähne.

„Ich bring sie um!“, knurrte ich wütend, dabei ballte ich die Hände zu Fäusten.

„Irgendwann mit Sicherheit…“, bot er generös an.

„Was… was steht drin?“, schluckte ich unwohl und zog mir die Decke bis zur Nasenspitze, denn plötzlich war mir schrecklich kalt.

„Ich habe absolut keine Ahnung!“, gab Severus widerwillig zu. „… Ich weiß nur, dass die Akte sowohl etwas verbrannt als auch nass geworden ist… beides kann gut, oder schlecht sein! Die Frage ist, ist Wissen verloren gegangen, was uns, oder dir hätte hilfreich sein können? Dann wäre es ärgerlich. Die Frage ist auch noch, was ist besser? Alles verlieren, oder dass der Lord doch einiges weiß… eine delikate Zwickmühle!“, setzte er die momentane Situation vollkommen emotionslos auseinander und wirkte darüber sehr beherrscht, während mir sogar das Schlucken gerade sehr schwer fiel.

„Eine Sackgasse und eine Situation, an der wir nichts ändern können, denn nun hat der Lord die Akte und ich hatte keine Zeit, eine Kopie anzufertigen! Shit!“, ärgerte ich mich unsäglich über mein eigenes Versagen und schlug frustriert meine Faust mit Wucht auf die Bettdecke.

„Es ist nicht deine schuld!“, räumte er ein, worauf ich ihm einen durchdringenden Blick sandte. Schuld oder nicht schuld, versagt hatte ich trotzdem!

„Das bringt alles nichts… Ruh dich aus und wenn deine Haut geheilt ist, schluck den Trank. Er liegt auf dem Nachttischchen!“, befahl er jetzt und deutete auf die schillernde, vielversprechende Phiole.

„Wo gehst du hin?“, fragte ich sofort und wunderte mich, dass ich ihn nicht wirklich gehen lassen wollte.

„Was denkst du?“, fragte er doppeldeutig und als er anscheinend Verstehen in meinen Augen ablesen konnte, verbeugte er sich leicht, bevor er sich zurückzog.

Ich harrte gespannt aus, meine Hände verkrampften sich in meiner Decke, dabei hielt ich den Atem an und sobald er draußen und die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, flog ich fast aus dem Bett.

Dabei musste ich mich doch mit meiner Schwäche auseinandersetzen, denn als meine Füße den Boden berührten, trugen sie mich nicht, daher landete ich wenig grazil auf dem Boden und kam recht hart auf.

Meine Beine hatten unter mir nachgegeben und ich keuchte wegen des stechenden Schmerzes in meinem Bein auf. Erst jetzt fiel mir wieder wirklich ein, dass ich es mir gebrochen hatte und anscheinend, war der Knochen zwar nun wieder heil, aber noch schwächlich und so stöhnte ich auf und rieb mir über die Haut.

Ich war ein Wrack, ein Invalide, ganz toll und ich kam nicht mehr hoch.

Kurzentschlossen krabbelte ich einfach auf meinen Standspiegel zu und vielleicht war es ganz gut, dass ich Bodenhaftung unter mir hatte, denn spätestens nach meinem Anblick wäre ich wieder auf dem Hintern gelandet.

Brutal!

Ich musste Severus auf Knien danken, dass er sowohl Draco als auch Lucius von mir ferngehalten hatte. Das war ja ganz furchtbar, was ich hier sehen musste!

Nicht dass ich übergroß eitel war, das hatte ich aufgrund meines Lebenswandels schon völlig abgelegt, daher wäre für meine Verhältnisse auch eine Glatze als absolut in Ordnung zu bezeichnen gewesen, aber eine schorfige, rotfleckige Glatze ging ja gar nicht, weswegen ich betroffen und gepeinigt die Augen schloss.

Was dachte Severus?

Ich hatte keine Meinung zu meinem Äußeren in seinen Augen lesen können, aber er war auch kein Ästhet in dieser Hinsicht. Andere würden sagen, derart oberflächlich war er nicht. Ich nahm an, dass er die Dinge mit genügend Abstand betrachtete, dass er einfach darüber stand und diesen Zustand als vergänglich ansah.

Ich musste ihn fast bewundern, weil er sich so sehr im Griff hatte, auch als er mich behandelt hatte, denn wenn ich ehrlich zu mir war, sah ich einfach fast schon komödiantisch schrecklich aus.

Vor allem hatte Severus mich schon in fast jeder denkbaren, oder nicht denkbaren Lage gesehen und daher tat ich eigentlich das Unpassendste was ich tun konnte, ich fing schallend an über mein makabres Äußeres zu lachen.

Ich lachte irgendwie hysterisch, bis mir die Tränen kamen und mir ungehindert über meine Wangen liefen, denn mein Gesicht war makellos, anscheinend war es von meiner Maske vor den Flammen gut geschützt gewesen.

An sich musste ich die Kapriolen des Schicksals mit Humor nehmen, denn jetzt hätte ich für ein paar Wochen eine Kurzhaarfrisur und es hätte auch schlimmer kommen können, auch das musste man sich vor Augen halten, als ein schallendes, hohes und leicht irre erscheinendes Gackern von den hohen Wänden meiner Suite widerhallte.

Hermiones Sicht Ende

Lucius Sicht

„… und deswegen ersuche ich Euch um diese Gunst, My Lord!“, bat ich nach meiner langwährenden Erklärung den immer grimmiger dreinblickenden Lord eindringlich und endete gerade dramatisch.

„Du willst Rache, Lucius!“, resümierte er mit fast süßlicher Stimme und legte das kahle Haupt schief.

„Ja!“, gab ich schlicht zu.

„So sei es!“, verkündete er düster, dabei leuchteten seine rotglühenden Augen unheilverkündend.

Jedes weitere Wort wäre verschwendete Mühe gewesen, denn der Lord war schlicht und ergreifend fast genauso sauer wie ich und so wirbelte ich auf den Absätzen herum und entschwand.

Sofort apparierte ich zu ihrem Haus. Seit letztem Silvester war ich nicht mehr hier zu Gast gewesen, nur dass ich diesmal nicht zum Spaß kam. Wobei, mir würde es ein großes Vergnügen sein.

Ich klopfte und wurde sofort von einem demütigen Elfen eingelassen, der sich untertänigst vor mir präsentierte:

„Deine Herrin!“, forderte ich forsch und mein Mantel umwehte meine Beine.

„In ihrem Schlafgemach…“, fing es an, als ich schon auf die breite Treppe zuhielt, um in das nächste Stockwerk vorzudringen.

„Halt… so wartet, Sir, ich informiere sie…“, piepste der Elf zittrig.

„Wenn du das tust, köpfe ich dich!“, drohte ich kompromisslos und ich wusste, der Elf hörte es sehr gut, denn er tat nichts, sondern stand nur dort unten und wrang sein Geschirrtuch furchtsam in den Händen.

Ich kannte den Weg zu ihren Gemächern, schon alleine weil ich Narcissa das ein oder andere Mal von dort abgeholt hatte. Als ich die Tür sah, ließ ich sie einfach mit einem Zauber aufschlagen.

„Rabastan? Hast du es schon gehört? Ian ist tot… und diese Mudbloodschlampe ist daran schuld! Und dabei war er so gut im Bett…“, murrte sie und drehte sich erst jetzt auf der Couch um, dabei entglitten ihr kurzzeitig eindeutig ihre Gesichtszüge, als sie meiner Wenigkeit ansichtig wurde und eben nicht Rabastan ihre Räume betrat.

„Lucius…“, entkam es ihr perplex.

„Sag nur, du hast mich nicht erwartet?“, sprach ich süßlich zu ihr. „Du lässt nach…“, höhnte ich und ihre Augen huschten zu meinen behandschuhten Händen, worauf sie sofort aufsprang. „Auf der anderen Seite frage ich mich, warum du den Bruder deines Mannes in deiner Suite erwartest? Mhm, seltsam?“

„Hey, als ginge es dich etwas an! Und du entschuldigst, aber was kann ich dafür, dass das Mudblood zu dämlich ist aus einem brennenden Haus zu kommen?“, fauchte sie erregt und wies mit ihren Händen unschuldig von sich.

„Interessant, habe ich gerade behauptet, dass ich deswegen hier bin?“, wollte ich sehr lauernd erfahren, während ich mich drohend an sie heranpirschte.

„Weshalb solltest du sonst hier sein?“, fragte sie skeptisch, dabei lag ihr finsterer Blick konstant auf mir und sie wich kontinuierlich vor mir zurück.

„Der Lord ist ungnädig…“, begann ich mit großer Ruhe und legte in einer dramatischen Geste meinen Mantel ab und schmiss ihn auf die Couch, die ich soeben passierte.

„Lügner! Der Lord war sehr zufrieden, als ich ihm die Akte brachte…“, hisste sie nun zu mir, ihre Locken flogen nur so um ihren Schopf.

„Oh ja, aber das war bevor er rausfand, dass sie so gut wie vernichtet ist aufgrund deiner Aktion… du kannst dir sein Missvergnügen über diese Feststellung ausmalen…“, lächelte ich maliziös wegen dieser Tatsache und bescherte ihr eine sichtbare Gänsehaut.

„Wieso bin ich dafür verantwortlich?“, kreischte sie protestierend auf, dabei zierte ihre Züge der pure, hässliche Hass.

„Tja, wieso wohl? Weil das Mudblood, wenn sie nicht von dir am Verlassen des Hauses gehindert worden wäre, eine intakte Akte hätte abliefern können? Deshalb vielleicht?“, erklärte ich provozierend süßlich. „Und sagen wir es so, alle berichten, dass du zuerst aus dem Haus gelaufen bist, also ist anzunehmen, dass, wenn du sie nicht aufgehalten hättest, sie das Haus ebenso „unberührt“ hätte verlassen können wie du! Wie sieht jetzt deine Verteidigung aus?“, fragte ich nach meiner geschäftigen Zusammenfassung lauernd.

„Gar nicht, ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen!“, brauste die Furie vor mir haltlos auf.

„Sag das mal dem Lord“, überging ich ihren Hass mit gewohnt nonchalantem Abwinken.

Meine Hand umfasste umgehend den Kopf meines Gehstockes fester, um ihn übergangslos herauszureißen. Natürlich war sie trainiert, denn sie hatte es erwartet und zog ebenfalls ihren Zauberstab, aber ich war immer noch einen Tick schneller und schon traf sie mein nonverbaler Expelliarmus.

„Arrr…“, wurde sie unspektakulär entwaffnet, wobei sie es nicht zu fassen schien, dass ich es derart einfach geschafft hatte sie zu überrumpeln.

„Du wirst alt, meine Gute!“, fing ich ihren Stab lässig aus der Luft auf. „Schon tragisch, dass du nun auch noch versuchst, die Rechte Hand anzugreifen“, tadelte ich gespielt sarkastisch. „Bist du so dämlich? Bella, Bella, die letzten Jahre scheinen dir nicht gut getan zu haben, nimm dein Schicksal doch an“, schüttelte ich betroffen wegen ihrer mickrigen Gegenwehr das aristokratische Haupt.

„Um zu sehen, was dein krankes Hirn sich ausgedacht hat?“, keifte sie ausufernd, während sie vor mir zurückwich und doch so etwas wie Unsicherheit in ihrem Blick Einzug hielt.

„Darüber ließe sich jetzt diskutieren… aber nein, ich habe etwas ganz anderes im Sinn… als meinen Geisteszustand mit dir zu besprechen“, zeigte ich ihr meine Zähne in einem haifischartigen Grinsen, kurz bevor ich endgültig angriff.

Es war alles entsetzlich schnell gegangen, sie zu überwältigen, gefangen zu nehmen und mir Untertan zu machen.

Eine Aktion, die ich durchaus genoss, denn jetzt saß ich auf einem filigranen Stuhl, immer noch in ihrer Suite, während sie zu meinen Füßen gut verschnürt danieder kniete und mit ihrer Beherrschung rang, um nicht zu sehr zu heulen. Ein erbärmlicher Anblick.

„Weißt du, meine Gute… Gerechtigkeit muss sein und wie so oft hat der Lord dies vertrauensvoll in meine erfahrenen und zuverlässigen Hände gelegt… und zu meinem eigenen Erstaunen fand ich rasant die rechte Strafe für dich.“ Sie hisste bei meinen freundlich gesprochenen Worten auf und sog scharf die Luft ein, während die Pinzetten akkurat ihre Arbeit taten.

„Arrrr“, keuchte sie und ich sah genüsslich dabei zu, wie die Pinzetten, an ihrer Anzahl drei Stück, ihrer Arbeit gründlich und emsig nachgingen und sie jeden Haares beraubten, welches sie ihr eigen nannte.

Sowohl die Augenbrauen als auch die Wimpern und die Haare ihres langen, lockigen und schwarzen Haupthaares rissen sie einzeln heraus. Dies wurde mittlerweile vom scharfen Einatmen von Bellatrix begleitet, aber auch von herzzerreißenden Schluchzern, wenn sie etwas weniger sanft vorgingen. Ich hatte die Utensilien so verzaubert, dass sie ihrer Arbeit alleine nachgingen und in einem stetigen Rhythmus die Haare herausrissen. Von Mal zu Mal wurde Bellatrix‘ Stöhnen lauter.

„Du Sadist!“, biss sie die Zähne zusammen und warf es mir bitterböse vor, während sofort eine meiner hellblonden Augenbrauen in die Höhe schoss.

„Und das sagt die größte Sadistin unter uns allen…“, gab ich seelenruhig zurück. „Aber ich betrachte mich eher als kreativen Künstler auf diesem breitgefächerten Gebiet, wenn du gestattest!“, erklärte ich zufrieden, unterdessen arbeiteten sich die Pinzetten an ihrem Kopf detailliert voran und ein kleiner, aber feiner Haufen lockigen, schwarzen Haares hatte sich schon vor ihrer gefesselten Gestalt gebildet.

„Arrrrr“, kreischte sie gerade wieder auf, denn eine Pinzette hatte ihr das Augenlid sehr lang gezogen, bevor sich die Wurzel der Wimper löste. „Was soll das? Lucius, hör auf… das willst du gar nicht tun…“, kam es vehement von ihr und ich sah gespielt tadelnd auf sie hinab.

„Weißt du, Bellatrix… ich sollte mich nie und nimmer verstellen, das bringt mir keinen Spaß und ich muss der Tatsache ins hässliche Antlitz blicken, dass ich ein sadistischer Mann bin. Ein Mann, der es mag andere leiden zu lassen… du wirst meine große Freude darüber erkennen, dass ich heute meinen Spaß mit dir haben kann… wir verstehen uns“, sprach ich süßlich zu ihr und berührte mit meiner behandschuhten Hand ihr Kinn und hob es sanft an, dabei konnte ich ihre verbissene Grimasse ausmachen, da sie sich rücksichtslos in die Lippe biss.

„Würdest du es bei IHR auch sagen?“, spuckte sie wütend und anklagend aus. Der Hass sprudelte nur so aus ihren funkelnden Augen.

„Mhm… sagen wir es so“, wiegte ich mein Haupt vor ihr hin und her, „ich weiß, dass es ein Vergnügen sein kann, mit ihr die Freuden des Kerkers zu teilen, sie versteht es ihren Stolz und ihre Sturheit hochzuhalten“, bekannte ich und sie riss die Augen weit auf, als sie erkannte, was ich eingestand, wobei ich mich auch an Lupin und ihren Einfallsreichtum erinnerte. „Aber nun bin ich gespannt, ob du mit ihr wirst konkurrieren können!“, glitt meine Erinnerung dahin zurück wie ich sie ausgepeitscht und sie mich mit ihrem stoischen Verhalten tief beeindruckt hatte.

„Du hast sie gefoltert… wann, wie?“, glitzerte es irre in den Augen von Bellatrix und sie leckte sich das Blut gierig von ihren aufgesprungenen Lippen.

„Was geht hier vor?“, stand plötzlich ihr Mann in der noch offenen Tür und blickte sichtlich perplex zu uns.

„Rodolphus, gegrüsset seist du!“, meinte ich jovial und drehte mein Haupt kurz zu ihm, um abzuschätzen was für eine Gefahr er wäre, dabei zielte ich verborgen durch meinen Körper mit meinem Zauberstab auf ihn.

„Lucius, was tut ihr da?“, fragte er irritiert weiter und trat in die Suite ein, überging meinen Willkommensgruß.

„Wir genießen es… nicht wahr, Bellatrix?“, zeigte ich mich auskunftsfreudig, blickte wieder auf meine Schwägerin hinab und doch behielt ich ihn wohlweislich aus den Augenwinkeln im Blick.

„Fi… Fick dich!“, jaulte sie gerade schmerzhaft auf, da sie sich bewegt hatte und die Pinzette an ihrer Augenbraue etwas Haut mit rausgerupft hatte. „Schschsch.“

„Warum?“, breitete Rodolphus seine Hände aus, um diese Szenerie einzuschließen, aber das Amüsante war eigentlich, dass er damit seinen Willen kundtat, dass er nichts tun wollte, um seine Frau aus der sichtlich misslichen Lage zu befreien.

„Der Lord ist missgestimmt und ich bin es auch, um es kurzzufassen… und dein Weib war so dämlich, sich während eines Auftrages in den Weg von IHR zu stellen, dabei kamen wichtige Unterlagen zu schaden.“

„Dem Püppchen?“, echote Rodolphus ungläubig und ich neigte nur zustimmend mein Haupt.

„Arrrr…. Verfickte Hure, sie hat es nicht anders verdient… der Lord straaa… straft die Falsche!“, keifte sie los, bevor es sie wieder schüttelte und ihre malträtierte Haut rot, geschwollen und blutig durch das beständige Piesacken war.

„Ohh, Bellatrix, deine Verbohrtheit wird dir nichts als Ärger bringen!“, kam es recht mitleidlos von ihrem Mann, der tadelnd auf seine Frau blickte.

„Autsch… ohhhh, jetzt hilf mir schon, du Waschlappeeeeennn!“, fauchte seine Frau ungehalten, die an ihren Fesseln zerrte und weiter von den Zangen malträtiert wurde und da reichte es mir und ich zauberte unter Rodolphus‘ glänzenden Blicken.

Denn jetzt wurde es blutig, aber mich hatte ihr Geschnatter aufgeregt, da zog ich Hermiones stummes Hinnehmen vor, damit gewann sie schon mal dieses interne Duell.

Emsig war nun eine Nadel dabei, ihr den Mund zuzunähen. Sie stach immer wieder durch ihre Oberlippe, zog den weißen, blutigen Faden durch die dünne Haut der Lippe, bevor sie sich wieder unbarmherzig spitz in die andere, die untere Hautfalte bohrte. Regelrecht emsig ging dies vonstatten, während Bellatrix wie irre mit den Augen rollte, wegen den Schmerzen. Es kamen nur noch gurgelnde Laute von ihr.

Schließlich war ihr Mund schief zugenäht und die Fäden gaben ein makabres Zickzackmuster ab und hielten ihren Mund effektiv zu. Ich war zufrieden mit meinem abstrakten Werk.

Schließlich ließ mich ein Geräusch herumfahren, weil Rodolphus gerade die Beherrschung verlor und schallend laut zu lachen begann, woraufhin ich wieder Bellatrix meine werte Aufmerksamkeit schenkte und selbst verhalten schmunzelte.

Ich wusste, warum er lachte, denn sie sah grotesk aus, mit den Fesseln, die sich um ihren Leib schlangen und die sie in dieser geduckten Haltung hielten. Dann die halbe Glatze, die bisher ihren Schädel zierte, der blutig und zerkratzt aussah, dann ihre haarlosen Brauen und Lider und die Blutstropfen, die von ihr herabtropften und nun auch noch dieser verunstaltete Mund. Es war ein göttliches, ein süperbes Bild abstrakten Humors.

Jetzt schniefte sie und versuchte der Qual, die von Mal zu Mal mehr wurde, Herr zu werden, denn trotz allem war das Ausreißen eine subtile Folter. Erstens das Wissen, wie sie danach aussehen würde und zweitens, das stetige Zupfen und Ziehen konnte einen fast in den Wahnsinn treiben.

Zu meinem Vergnügen hatte sich Rodolphus auf der Couch niedergelassen und leistete mir Gesellschaft, während wir Bellatrix‘ Selbstbeherrschung mitverfolgen durften, die darin gipfelte, dass sie schlicht um sich weinte. Ich ließ mir Zeit, bis ich mit meiner Arbeit zu Ende und zufrieden war, danach begleitete er mich noch runter und wir ließen das kreischende, heulende und schreiende Bündel zurück.

„Du weißt aber schon, dass das nicht dauerhaft ist, Lucius? Oder hast du vor, sie danach zu verzaubern?“, fragte mich nun mein Begleiter jovial und ich lächelte ihn überheblich an.

„Weitsichtig, Rodolphus!“, genoss ich es regelrecht, mit ihrem Mann über meinen Foltermethoden zu philosophieren. „Aber ich denke mir, Bellatrix wird es hassen, zu wissen, dass ihr dies jederzeit wieder passieren kann und lassen wir ihr den Spaß, dem passenden Trank hinterherzujagen“, bot ich großmütig an und erntete von ihm ein gutunterhaltenes Lachen.

Lucius Sicht Ende



WHF wurde für den Harry Potter Arward 2013 nominiert! In den Kategorien

A Beste lange Geschichte - Nominierungsnummer 17

E Bestes Drama - Nominierungsnummer 6

F Beste Romanze - Nominierungsnummer 8

G Bestes Abenteuer - Nominierungsnummer 7

H Beste Familie - Nominierungsnummer 6

I Beste Freundschaft - Nominierungsnummer 9

O Beste/r Harry Potter Autor/in - Nominierungsnummer 7


Bitte gebt eure Stimmen euren Favoriten und unterstützt damit dieses wunderbare Projekt, das Delia Mellark ins Leben gerufen hat. Lasst euch vorab sagen; ich danke jedem, der WHF nominiert hat und jedem, der WHF seine Stimme geben wird. Ich freue mich über jede einzelne total!

Folgendermaßen läuft das Ganze ab:

Schickt Delia Mellark http://www.fanfiktion.de/u/Delia+Mellark eure Stimmen per Mail. Einfach den Buchstaben der Kategorie und die Zahl der Geschichte.

http://forum.fanfiktion.de/t/23443/2 - Hier findet ihr nochmal die restlichen Kategorien, in denen WHF nicht nominiert wurde, bitte gebt auch dort eure Stimmen ab.

Bis zum 30.12.13 darf man wählen und dann verkünde ich die Gewinner der einzelnen Kategorien. Smile
Auch wir, das Team von When Hermione Fights, wollten uns für die unglaubliche 7fache Nominierung bedanken.

Ein Epos wie WHF kann nie nur von einem alleine kommen und auch wenn ich die Autorin bin, so weiß jeder, dass es nicht dasselbe ohne meine beiden hochgeschätzten Mädels, Nira26 und Liselotte, wäre! Erst ihr macht die Story zu der besonderen, außergewöhnlichen und irren Unendlickeit, die sie ist!

Nochmal ein großes Danke von mir an euch!
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