When Hermione Fights
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 Kapitel 439-440

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queenie
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BeitragThema: Kapitel 439-440   Kapitel 439-440 EmptySo Jan 19, 2014 11:29 pm

439. Kapitel Irrungen und Wirrungen


„Fuck!“, murrte er keuchend, als er mich erkannte. Sofort war er auf den Beinen und bei mir. Seine Arme umschlangen mich, als wollten sie mich nicht mehr hergeben. Er schien sich um mich und mein Verschwinden Sorgen gemacht zu haben, aber gleichzeitig erklärte dies nicht seine momentane Verfassung.

„Was ist passiert?“, wisperte ich besorgt, ganz nah an seinem Ohr. „Du bist doch nicht verletzt?“

„Nein, nein, keine Sorge, mit mir ist alles soweit in Ordnung!“, nuschelte er gegen meine Schulter, während er mich weiter fest an sich gedrückt hielt.

„Was ist auf der Flucht passiert?“, fragte ich besorgt ob seines Verhaltens.

„Uhhhh… Lee hat uns im Haus der Tonks erwartet. Hagrid und ich stürzten mit dem Motorrad hinter die Schutzschilde…“, erklärte er sogleich, aber stockend, indes er sich von mir löste.

„Es war knapp?“, sprang ich ein, dabei blickte ich in seine dumpf erscheinenden Augen.

„Es war verdammt knapp! Sehr knapp… er kann fliegen, in der Luft, einfach so… voll krass!“, hauchte Harry ehrfürchtig.

„Das ist der Lord!“, wisperte ich leise, wobei dieser Stunt auch mir noch immer Hochachtung abrang. Damit hatte der Lord wieder an seinem Ruf gearbeitet, unter seinen Feinden aber auch unter seinen Anhängern, um noch mehr Ehrfurcht zu erzeugen.

„Und ich soll gegen ihn bestehen? Ich glaube, nicht mal Gellert kann in der Luft fliegen!“, meinte Harry leicht verzweifelt und ich zuckte mit den Schultern. Im Moment hatte ich keine Ahnung, aber ich versuchte mir Gellert freischwebend in dieser schwarzen Wolke, wie den Dark Lord, vorzustellen und scheiterte kläglich.

„Harry!“, mahnte ich daher und stieß ihn an. „Erzähl weiter, ihr seid unsanft gelandet!“

„Ja, so kann man das wohl umschreiben. Lee hat dann meine Knochenbrüche und Fluchschäden behoben, sei unbesorgt… ich… ich war nur kurz vom Sturz ohnmächtig, das ist nichts worüber man sich sorgen sollte…“, beschwichtigte er halbherzig und ich konnte mir vorstellen, dass er ganz schön hatte einstecken müssen. Aber nun, er war dem Lord entkommen, nur das zählte, alles andere fiel unter Kollateralschäden.

„Ist gut, ist gut…“, stimmte ich ihm somit zu, aber da umfasste er mein Gesicht, barg es in seinen Händen und blickte mir hart ins Antlitz.

„Aber erzähle mir lieber, warum du mit einem Thestral verschwindest… Kingsley ist fast ausgetickt…“, fragte Harry stockend, da er meine große Liebe zum Fliegen allzu gut kannte.

„Ja… gleich… Könntest du mir erst mal sagen, wer alles lebt und wer nicht?“, wollte ich erst leise stöhnend das erfahren, was mir unter den Nägeln brannte. So löste ich mich sachte von ihm, um sein ramponiert wirkendes Äußeres und seine müden Züge im Schein des Mondes besorgt zu betrachten.

Harry ging es immer noch nicht gut, auch wenn er es gekonnt versteckte.

„Ohhh… ja, klar… wir haben Mad-Eye verloren… ansonsten sind alle lebend, aber nicht ganz gesund“, entgegnete Harry geflissentlich, dabei huschten seine Augen unruhig hinter seinen Brillengläsern hin und her.

„Das stimmt nicht…“, begehrte ich bei Moodys Nennung rasch, aber auch leise flüsternd auf.

„Wie meinst du das?“, flackerte umgehend Hoffnung in seinen grünen Augen auf, aber diesen Umstand weiter zu erklären, dazu kam ich nicht, denn wir wurden unterbrochen.

„Hermione! Endlich!“, klatschte Molly Weasley geschäftig, aber auch erleichtert in die Hände, als sie uns in ihrem Garten ausmachte, doch da schoss auch schon Kingsley wie eine Dampflock auf mich zu.

„Miss Granger!“, rief er laut. „Was sollte das?“, fauchte Kingsley ungehalten und ergriff nun grob meine Schultern.

„Harry, was machst du hier, du sollst doch nicht alleine draußen sein!“, mahnte Arthur, der auch mitkam und nun bei unserem Anblick ebenfalls stoppte, bedächtig, vor allem da ich wenig sanft hin und her geschüttelt wurde.

„Was? Was sollte was?“, fragte ich zuerst etwas perplex, bis ich verstand und in sein wütendes und aufgebrachtes Gesicht sah. „Sorry, das… das war der Gaul! Oder auch Thestral. Was hätte ich tun sollen?“, wehrte ich betont lässig ab und zuckte mit den Schultern unter seinem sehr festen Griff.

„Was haben Sie getan?“, verlangte der Auror autoritär von mir zu erfahren, deswegen hob ich sachte eine Braue an.

„Gewartet, bis ES landete, um dann hierher zu apparieren!“, bot ich lakonisch an, während sich die anderen die Szene genau besahen.

„Und das soll ich glauben? So was tun Thestrale nicht!“, hielt er mir weiter misstrauisch vor und zu meinem eigenen Leidwesen gab ich ihm im Stillen absolut recht.

Warum sollten Thestrale bei normalen Menschen auch so etwas tun? Eben, aber ich war nicht normal und diese Wesen auch nicht und deshalb zog es uns zueinander, auf eine Art, die niemand verstand. Die ich aber auch niemanden wirklich offenbaren würde und deshalb war das ein sehr heikles Thema.

„Lassen Sie sie los… dass sie freiwillig auf dem Tier saß, kann keiner behaupten!“, trat nun Andromeda Tonks entschlossen auf Kingsley zu und zeigte eindringlich ihren Widerwillen, weil er mich derart körperlich anging, worauf dieser langsam, aber widerwillig von mir abließ.

Sofort wich ich wieder zu Harry zurück, neben dem nun auch Ron stand und mit ihm geschäftig wisperte, während die „Erwachsenen“ ihr eigenes Gespräch führten.

„Du hattest wieder eine Vision… oder?“, raunte Ron missbilligend zu Harry, da er sich nun dessen desolates Äußeres wissend besah und da fiel mir nach Kingsleys Attacke wieder ein, dass ich das auch hatte Fragen wollen.

„Wie kommst du darauf?“, fragte Harry reichlich unfreundlich.

„Geweitete Pupillen, kalter Schweiß auf der Stirn und du hast dir in die Lippe gebissen… ja, so siehst du aus, wenn du IHN siehst… oder auch… ER bist?“, kam es recht schonungslos von Ron und ich war soeben mächtig stolz auf ihn, während Harry sehr sauer auf ihn wirkte, da er ihn derart lässig enttarnte.

„Unfug!“, begehrte Harry laut auf und die anderen fuhren zu uns herum, blickten gespannt zu uns.

„Wir kommen gleich rein und können mit der Fragestunde anfangen… aber wir bräuchten noch eine ganz kurze Sekunde“, entgegnete ich gespielt freundlich, worauf sie zu meinem Erstaunen tatsächlich hineingingen, wenngleich einige weniger willig als andere, aber sie gingen.

Schließlich blieben wir drei alleine zurück und schützten uns eilig mit Zaubern vor den anderen.

„Du warst wirklich ER?“, fragte ich vorwurfsvoll und Harry wich meinem tadelnden Blick aus.

„Harry, ich dachte deine Okklumentik steht!“, kommentierte ich traurig, während Harry beide Hände in einer aufgebenden Geste hob.

„Hey, die steht auch wie eine Eins… er hat es nicht mitbekommen, dass ich bei ihm war!“

„Das behauptest du!“, gab ich eilig Kontra, doch er schüttelte aufgebracht den wirren Schopf.

„Nein, ich weiß es wirklich und dass ich bei ihm gelandet bin, daran hat er eindeutig schuld. Es hat mich regelrecht in seinen Geist gezogen… such dir was aus! Ich wollte das nicht!“, fuhr er auf und wirkte verbissen, während Ron aufstöhnte und sich die Haare raufte.

„Und was hast du gesehen, Kumpel?“, fragte Ron schicksalsergeben, nachdem er seinen Schock überwunden hatte. Jetzt schluckte Harry sichtbar schwer, da es anscheinend nichts Schönes gewesen war.

Aber unter Anbetracht, dass der Lord einen Misserfolg zu verbuchen hatte, konnte ich mir malerisch vorstellen, dass er seine Laune an anderen ausließ. Ich versuchte, das Flattern in meinem Inneren zu ignorieren, das mir suggerierte, dass es mir nicht gleichgültig wäre, sollte ich genau drei Namen hören, die ich nicht vernehmen wollte, wenn der Lord mies gelaunt war.

„Ollivander…“, stieß er rau aus und ich ließ erleichtert die Luft entweichen. Das war gut, also natürlich nicht für Ollivander, sondern für meine Männer. Harry fuhr fort: „Er war mächtig sauer… denn Lucius‘ Malfoys Zauberstab ist in seinen Händen geborsten…“

„Wie? Lucius‘ Stab?“, stieß ich perplex aus und starrte ihn erschrocken an. Das hatte ich noch nie gehört, dass ein Stab „geborsten“ war. Auch Ron machte große Augen.

„Wieso hatte er überhaupt den Stab vom großen Blonden?“, stellte Ron eine sehr gute Frage, aber Harry winkte ab.

„Tja, es ist so, er wollte mich töten, da hat mein Stab wie von selbst gehandelt, golden geleuchtet und den anderen Stab in seinen Händen unter dem Zauber gespalten. Er ging kaputt… und naja, wie es aussah, hatte der Lord Ollivander gefangen nehmen lassen, um zu erfahren, warum mein Stab und seiner damals auf dem Friedhof so komisch reagiert haben…“, erklärte Harry geschwind, dabei wischte er sich über die Stirn.

„Klingt logisch, dass er das ergründen wollte“, warf Ron vorsichtig ein und wir nickten einstimmig.

„Ebenso ist er wissbegierig und Ollivander hatte eine Vermutung unsere Stäbe betreffend, daher muss ihm Malfoy seinen Stab geboten haben. Das hab ich bei der Folter mitbekommen… tja, aber Ollivander hatte Unrecht, denn ich hab auch diesen fremden Stab zerstört!“, machte uns seine Offenbarung sprachlos.

„Wow, es liegt also nicht an den Stäben… oder nicht nur!“, murmelte Ron, während sich Harry über seine Blitznarbe strich. Schließlich erzählte uns Harry alles von seiner Flucht als Hagrids Beifahrer.

Er schilderte in knappen Sätzen, dass sie mit den Spezialeffekten des Motorrades die Zahl ihrer Verfolger hatten verringern und einen Großteil derer abhängen können. Dabei hatte Harry hart auf die DeathEater geschossen, trotzdem waren sie fast eingeholt worden, als sich der Beiwagen des Motorrades durch die Wucht der abgefeuerten Zauber gelöst hatte. Aber Hagrid hatte es dennoch geschafft, Harry aus dem Wagen zu sich zu hieven, während sie weiter geflogen waren. Harry schilderte lebhaft eine abenteuerliche, rasante Fahrt auf den Straßen der Muggel und durch die Autos hindurch, ebenso wie durch einen Tunnel, den sie auf dem Kopf fahrend durchquert hatten.

Dann verkündete Harry, dass er Stan Shunpike im Lichtschein erkannt hatte, dabei erinnerte er sich an ihn aus dem Fahrenden Ritter als pickligen jungen Mann und ich fragte mich dezent, warum dieser Typ keine Maske getragen hatte.

Schließlich hatte er einen entscheidenden Fehler begangen, der ihn enttarnt hatte. Harry fiel sonst kein anderer Grund ein, der ihn explizit hätte verraten können. Wir konnten Harry anmerken, dass er sich dafür am liebsten selbst in den Hintern hätte treten wollen.

„… und ich Idiot hab den Expelliarmus angewendet… danach ging es ganz schrecklich schnell, Drama! Jeder scheint zu denken, dass dies mein ganz persönlicher und mich auszeichnender Zauberspruch ist!“, jammerte Harry.

„Ernsthaft, Kumpel… warum wolltest du den Typen entwaffnen?“, fragte Ron total perplex und schüttelte das rote Haupt verständnislos.

„Arrrr… das weiß ich doch selbst nicht! Verdammt… aber auch dass Hagrid neben mir war, hat mich gehemmt, denn sonst hätte ich anders geschossen“, murrte Harry düster.

„Ist nicht mehr zu ändern“, warf ich pragmatisch ein.

„Jupp, Schönste… leider!“, resümierte Ron wenig begeistert, aber Harry ließ sich in seiner Erzählung nicht wirklich stoppen:

„Krass war was anderes! Schwupps, kurz vor unserem Ziel, dem Haus der Tonks, taucht aus der Dunkelheit der Lord auf… gruselig, fliegend! Dann traf Hagrid auch schon ein Zauber und dieser hat ihn ausgeknockt. Ich versuchte, das Motorrad zu lenken aber das Komischste kam dann. Ich dachte schon, alles sei zu spät, denn mich hat ein Zauber getroffen, aber dann wie von allein hob sich meine Hand und damit mein Zauberstab! Er drehte sich selbstständig zum Lord und sprühte goldene Funken, ohne dass ich gezaubert habe und tja, da passierte es, der Stab des Lords splitterte! Und peng, das war´s, danach ist es schwarz“, endete Harry und rieb sich seine gerötete Narbe. Diese Sequenz schien ihn zu verfolgen, weswegen er sie uns nun noch einmal wiedergegeben hatte, aber es war auch ein einzigartiges Erlebnis.

„Mann, Alter, das war verdammt knapp!“, fasste Ron sehr treffend zusammen, wenngleich wenig eloquent.

„Harry, mir kommt gerade eine Idee. Vielleicht könnte dich diese extreme Nähe zum Lord heute ebenfalls anfälliger für ihn und seinen Geist gemacht haben! Der Teil von ihm in dir wird auf die Nähe zu ihm immer irgendwie reagieren, das ist normal und es wäre auch absonderlich, wenn es anders wäre! Schließlich gehören er und es eigentlich zusammen“, wedelte ich verzweifelt mit den Händen in der Luft und erntete wehleidige Grimassen, da dieses Seelenthema jedem von uns quer im Magen lag.

„Klingt echt eklig!“, würgte Ron wenig manierlich und Harry strafte ihn mit einem tadelnden Blick, schließlich war das nichts, was Harry abwaschen konnte.

„Danke, Ron!“, kam es daher auch pikiert von Harry.

„Was? Ich sag nur, dass es eklig klingt, nicht dass du eklig bist!“, wehrte Ron eilig ab und ich rollte über die beiden mit den Augen.

„Du verstehst es aufzubauen!“, ätzte Harry wenig erfreut.

„Jungs! Hört mit dem Unsinn auf, denn Harry muss echt aufpassen, dass der Lord die Verbindung nicht andersherum nützt… du weißt…“, spielte ich mit einem eindringlichen Blick auf Lucien an und sofort waren Ron und Harry wieder ernst.

„War´s das? Okay, dann auf in den Kampf! Es geht weiter, denn die anderen warten!“, wollte Ron das leidige Thema schnell beenden.

„Halt, warte Ron, was ist bei dir passiert?“, hielt ich ihn am Arm fest und ein kurzes, fast freudiges Lächeln darüber, dass ich auch an seiner Flucht Interesse zeigte, blitzte bei ihm auf. „Oh, naja, plötzlich waren unsere ganzen Verfolger weg und es war beängstigend still und leise… unheimlich, aber wir kamen ohne Schaden durch!“

Wir hätten noch viel besprechen müssen, vor allem das mit Moody, aber so weit kamen wir leider nicht.

„Harry, Ron, Hermione kommt ihr nun?“, „JETZT!“, brüllten die anderen fordernd aus dem Haus und wir warfen einander einen alles sagenden und vor allem genervten Blick zu.

Als wir durch die offene Küchentür eintraten, wirbelte jeder in der nun erstaunlich klein wirkenden Küche zu uns herum. Mich traf fast der Schlag, denn das hatten meine beiden Freunde vergessen zu erwähnen.

„George!“, rief ich bei seinem Anblick überrumpelt aus. Er war noch immer blutüberströmt und Hautfetzen hingen dort, wo mal ein Ohr gewesen war. „Und ihr sagt nichts…“, brauste ich ungehalten zu den Jungs auf und die zuckten nur lässig die Schultern.

„Ganz ruhig, Schönste, da kann man nichts mehr machen… schwarzmagisch, kann man nicht nachwachsen lassen“, erklärte George bekümmert. „Genau, das versuchen wir nämlich grad die ganze Zeit, aber jetzt ist und bleibt er löchrig“, erklärte nachträglich Fred wenig schmeichelhaft.

„Wie… warum?“, wollte ich erfahren, dabei besah ich mir die mitgenommene Erscheinung, die George abgab. Er wirkte blässlich, um nicht zu sagen gräulich und trotz seiner roten Haarfarbe erschreckend farblos.

„Das war Snape!“, murrte Fred düster. Darüber bekam ich große Augen, denn auch die unversöhnliche Anschuldigung des unverletzten Twin war wie eine Kriegserklärung.

„Sicher?“, fragte nun Harry neben mir zweifelnd und trat näher.

„Ja, er war es… die Augen hinter seiner Maske erkenne ich überall…“, kam es sehr ernst von George.

„Warum sollte er das tun?“, wisperte Ron sichtlich perplex, während er seine Brüder besorgt musterte.

„Tja, vielleicht weil er ein DeathEater ist?“, warf Kingsley recht sparsam ein, woraufhin wir Eingeweihten ihm einen langen Blick sandten, denn dass Severus dies absichtlich getan haben sollte, das zweifelten wir doch sehr stark an.

Doch dies vor diesem Publikum zu besprechen, wäre unmöglich.

„Na, jetzt bist du halt ein Schweizer Käse mit echten Löchern!“, schlug Fred einen großen Bogen und zog die Situation eilig ins Lächerliche, da er genau wusste, hier konnten wir Severus‘ Handeln nicht diskutieren.

„Ich bin löchrig!“, jammerte George wehleidig. „Und dir gar nicht mehr ähnlich!“, schniefte er laut auf, dabei war er aufrichtig betrübt.

„Na bitte, jetzt siehst du nur noch schlechter aus als ich… ich war vorher schon die Schönheit!“, verkündete Fred dramatisch und feixte dämlich, während Molly aufstöhnte und auch die anderen betroffen über so viel Bösartigkeit den Kopf schüttelten und wir anderen fast lachen mussten.

„Das geht die ganze Zeit so, Schönste… mich traf fast der Schlag, als Ted Tonks mit George reinkam. Er sah echt fies aus, ganz blutig… und recht schwach auf den Beinen“, informierte mich Ron eilig.

„Genau und kurz danach kam Kingsley rein und schrie, dass du weg bist… mit einem Thestral geflohen!“, legte Harry hörbar zynisch nach, weil er wusste, dass ich nie und nimmer länger als nötig freiwillig auf diesen Viechern sitzen würde.

„Wir wurden verraten!“, keifte nun Kingsley lauernd, unterbrach Harry und sah ernst in die Runde.

„Von wem?“, schrie Fleur aus dem Hintergrund, sofort umklammerte sie furchtsam ihre Tasse.

„Das ist die Frage“, fuhr Kingsley nun erstaunlich nachdenklich fort, worauf erneut Tumult ausbrach.

„Bill!“, kreischte Fleur auf und ich war kurz perplex, denn wenn Bill und Fleur gemeinsam geflogen waren und Fleur schon da war, wo zur Höhle war Bill dann gerade gewesen, der zusammen mit Ted Tonks zur Küchentür hereinkam?

„Bill, Ted, wir hatten schon Sorge, wo ihr so lange bleibt!“, rief Molly erleichtert, während Andromeda zu ihrem Mann eilte, ebenso wie Fleur zu Bill.

„Und habt ihr ihn gefunden?“, fragte Arthur bekümmert, aber beide Männer schüttelten betrübt die Köpfe.

„Ja, wen denn?“, fragte ich dazwischen und da wandte man sich mir zu.

„Weisssst tüüü, Hermione… Bill und ischhh, wir müssten züsehen, wie Mad-Eye von dem-tü-weißt-schon-wem ermördet würde!“, wünschte ich mir bei Fleur gerade inbrünstig diesen Übersetzungszauber herbei, daher rollte ich mit den Augen. Gerade wenn sie nervös war, verstand man sie fast gar nicht.

„Dung, der alte Sack, geriet in Panik und disapparierte!“, murrte Bill düster und nachtragend.

„Ist er der Verräter?“, stotterte Molly betroffen.

„Unfug, Mum, Dung ist feige, aber schließlich war es sogar sein Plan mit den Doppelgängern und er hat es auch selbst, wenn auch widerstrebend, gemacht, also nein! Warum sollte er den DeathEatern nur den halben Plan, aber nicht den Ganzen verraten? Das ergibt keinen Sinn…“, resümierte Bill trocken, dabei war er dann doch erstaunlich rational.

„Wo ist denn nun Mad-Eye?“, wollte Andromeda eindringlich wissen. Sie schielte zu ihrem Mann hinauf.

„Wir kamen zu spät… zwei DeathEater waren schon vor uns da… sie haben… sie fanden ihn und waren ganz stolz, dass sie sein Auge finden konnten, das wollten sie als Trophäe mitnehmen!“, hauchte Ted Tonks betroffen.

„Ahhh!“, „Schsch!“, „Wie pietätlos!“, reagierten die anderen empört, während ich mir dachte, dass ich es mir anscheinend schenken konnte, nach dem Augapfel zu suchen. Bestimmt dachten die DeathEater genau andersherum, dass der Orden Mad-Eye zuerst gefunden hatte und nahmen lieber das Auge als Beweis mit, als nichts in der Hand zu haben. Herrlich, diese gegenseitige Verwechslung, wenn es nicht so tragisch wäre.

Irrungen und Wirrungen, wohin man sah!

„Hey, was erwartet ihr? Das sind DeathEater!“, motzte Ron, während mich Harry sachte im Rücken anstupste, weil ich weiter sprechen sollte, denn schließlich hatte ich ihm gegenüber schon zugeben, dass es Moody gutging. Er wollte, dass ich weitermachte, wo ich vorhin aufgehört hatte, aber ich ließ es und bedeutete ihm, dies zu übergehen. Auch wenn er verwirrt war, tat er mir den Gefallen und schwieg.

„Dann können wir Moody gar nicht beerdigen?“, flüsterte Molly betroffen, mit Tränen in den Augen.

„Als ob Moody das nicht gleich wäre!“, murrte Ron flüsternd, als ihm Harry einen harten Stoß verpasste, den Ron sofort erstaunlich schnell richtig einreihte. Er warf mir und Harry fragende Blicke zu und verstand die nonverbale Kommunikation, dass mehr dahinter steckte, wobei auch die Twins zu bemerken schienen, dass mehr dran war, denn nun übertönten sie alles und jeden.

„Auf Moody, echt! Der Alte hätte es nicht gewollt, dass wir trauern!“, „Er war ein Kämpfer!“, „Der hätte nie im Bett verrecken wollen!“

„Wo sie recht haben!“, kam es heiser von Arthur, bevor die Twins wieder loslegten.

„Geil, Mum, jetzt haben wir den vom Werwolf verunstalteten Bill, den an den Armen vernarbten Ron und unseren Georgyboy als Einohr!“, verkündete Fred pietätlos und grinste dümmlich, womit er wenig galant das Thema wechselte.

„Das ist nicht witzig!“, rief Molly böse und funkelte ihren Sohn aufgebracht an, während aber George liebevoll den Arm von Fred tätschelte. Alles in allem beruhigten sich alle, während wieder mein mir so holdes Glück zuschlug und es mir ganz plötzlich nicht mehr gut ging.

Mir war es, als würde mir von einer Sekunde zur Nächsten wieder etwas entgleiten. Kurz stand ich davor, erneut mit anderen Augen die Welt zu sehen und ich musste erkennen, dass mich die Thestrale mal wieder dieser anderen, dieser zweiten, unheimlichen Welt, der ich so nah stand, nähergebracht hatten, als mir lieb sein konnte, zumindest in diesem Umfeld hier.

Ich musste hier raus und weg… egal was noch ausstand, ich musste hier weg, nur das war noch wichtig.

„Ron… Ron, du bringst Harry dann weg? Okay?“, fragte ich heiser und alles verstummte wegen meiner etwas unsicher erscheinenden Tonlage.

„Miss Granger, Mr. Potter wird nicht gehen… er wird bleiben!“, kam es hart von Kingsley. Vollkommen überrascht fuhren wir alle zu ihm herum.

„Bitte?“, musste ich gar nicht fragen, das übernahm Harry mit tiefer, dunkler Stimme.

„Du wirst hier bleiben! Hier ist es sicher, Mad-Eye soll nicht umsonst gestorben sein!“, bestimmte der Auror harsch, während es in mir immer mehr zu brodeln begann und sich meine Hände zu Fäusten ballten. Gleichzeitig versuchte ich, mich zu beruhigen, damit ich nicht die Kontrolle über mich verlor.

„Ich denke gar nicht daran! Ich werde gehen und zwar jetzt!“, kam es entschlossen von Harry, sein Kinn ruckte markant in die Höhe.

Wenigstens sahen sie jetzt einmal, dass Harry selbst sehr gut für sich selbst einstehen konnte und mich gar nicht brauchte.

„Das können wir nicht zulassen!“, brauste Shacklebolt auf und sofort standen Harry, Ron und ich Rücken an Rücken mit gezückten Stäben, denn ich zwang mich dazu, über den Schmerzen zu stehen, die der Sog in die andere Welt verursachte. Jetzt, auf einmal, war die Situation mehr als brenzlig geworden. Es war erstaunlich, wie schnell die Stimmung gekippt war.

Wir waren bereit, gegen unsere Verbündeten ins Feld zu ziehen, sollten sie uns aufzuhalten versuchen und auch wenn in mir ein Sturm tobte, schaffte ich es so weit, mein anderes Sein ganz tief in mir zu vergraben, dass ich agieren konnte. Es bedeutete zwar einen enormen Kraftaufwand für mich, aber es gelang mir, auch wenn mir der Schweiß ausbrach.

Dafür durfte ich erleben, wie alle, bis auf die Twins, sichtbar geschockt waren, dass wir uns gegen sie wandten, vor allem Ron auch gegen seine Eltern.

„Was soll das? Nehmt die Stäbe runter, Kinder!“, maßregelte uns Arthur hörbar mitgenommen, weil sein Sohn den Stab ohne zu zögern gegen ihn erhob. „In zwei Tagen heiraten Bill und Fleur, da werdet ihr eh da sein, also spielt es keine Rolle, ob ihr nun geht oder nicht!“, lenkte Arthur sofort ein.

„Arthur!“, brauste Kingsley auf, kam aber nicht weiter.

„Dann fangen sie nicht an, mir ihren Willen aufzuoktroyieren!“, fauchte Harry ungehalten und seine geballte Macht manifestierte sich um ihn herum. Ich stieß keuchend denn Atmen aus. Das sollte er in meiner Gegenwart gerade mal sein lassen, daher warf ich einen finsteren Blick zu ihm.

„Aber es ist nicht der richtige Weg, uns zu drohen!“, meinte Arthur ernst und beschwichtigend.

„Ron, das ist nicht dein Ernst!“, begehrte seine Mutter auf, ebenso wie sein Bruder, der empört zu uns starrte, während die Twins erstaunlich ruhig blieben. Da sie unsere Rückendeckung innerhalb des Ordens waren, hielten sie sich wohlweislich zurück.

„Wer droht hier wem? Wenn ihr schön Ruhe gebt, sollte es das nicht sein, das ist richtig… wir kommen auch zur Hochzeit… aber jetzt gehen wir!“, erklärte Ron hart.

„Ihr könnt nicht gehen, das ist Selbstmord!“, beschwor Bill eindringlich..

„Glauben sie mir, wir werden sicherer sein, als sonst wie, oder wo!“, sprach ich gepresst und unterdrückte schwer das Zittern meiner Hand. Jetzt, wo wir uns diesem bescheuerten 1. August näherten, kam es mir öfters so vor, als wäre dies für mich ein tragender und wichtiger Tag. Ich fühlte mich gelinde gesagt beschissen.

„Hermione, geht es dir nicht gut?“, fragte Harry plötzlich besorgt.

„Können wir nun gehen?“, überging ich dies und starrte finster zu den anderen.

„Nein, wartet, das, das!“, „Bleibt!“, riefen alle durcheinander, aber ich konnte nicht mehr. Ich wollte hier nicht mit weißen Augen rumlaufen. Das würde einen riesen Aufschrei und Wirbel geben.

„Red Devils, sorgt dafür, dass sie wegkommen… ich muss weg!“, rief ich gehetzt und mir war es absolut gleich, ob ich die Twins in diese Richtung gerade enttarnte, denn schon stürmte ich verfolgt von den sorgenvollen Rufen von Harry und Ron hinaus.

„Tja, Mum, Dad und ihr anderen, Hermione hat schon recht, wir finden, Harry soll selbst entscheiden!“, „Und hey, er kommt zur Hochzeit…“, hörte ich die Twins nun fabulieren, während ich rannte und dann in meine Apparition sprang.

Ich sprang in den Verbotenen Wald und gab mich fast umgehend dem beruhigenden Ritual hin. Dabei hoffte ich, dass dies endlich enden würde.

Ich fühlte, wie der Druck in mir langsam, aber sich nachließ, doch es war, als würde das Ritual, je näher der 1. August rückte, immer mehr von mir verlangen und fordern.

Es war eine große Erleichterung, zu erleben, wie die schwere Last von mir wich, die mich bedrückte und belastete. Während ich am Ende blutbesudelt von meinem eigenen Blut dastand, fragte ich mich, was Draco sagen würde, wenn er mich so sehen könnte.

Hermiones Sicht Ende

Severus Sicht

Wir saßen nach den ganzen Aufregungen in einem der Salons und harrten der Ankunft des Biestes entgegen.

Nun, da wir wussten, dass der Lord erst morgen seinen großen Auftritt haben würde, konnten wir erwarten, dass sie irgendwann zurückkehren würde und noch wussten wir nicht, ob sie heil war, oder nicht. Oder, ob diese Idioten vom Orden es geschafft hatten, Potter schlicht zu verlieren. Ich traute ihnen alles zu. Ich war gespannt, wie sie mit dem Verlust von Moody umgingen. Er war einer der wenigen gewesen, der eine gewisse Weitsicht sein eigen nannte und ein herber Verlust für den Orden war.

„Das ging doch recht glatt!“, warf nun Lucius an seinem Drink nippend ein und ich zuckte mit den Schultern.

„Mal sehen… für Moody schaut es schlecht aus“, gab ich wenig begeistert zu bedenken.

„Sag mal ernsthaft… können unsere Leute nicht schießen, oder waren die vom Orden so gut?“, wagte Lucius eine überlegende Frage.

„Mhm… gute Frage, aber ehrlich, die DeathEater waren so eingeschüchtert von der Tatsache, dass sie Potter nicht töten dürfen, dass sie fast handzahm zu nennen waren und die vielen Potters haben, begrenzt durch ihre weißmagischen Sprüche, durchaus verstanden, Paroli zu bieten!“, versuchte ich eine zufriedenstellende Einschätzung abzugeben, die allen Seiten gerecht wurde.

„Also werden keine Zweifel aufkommen an der Echtheit des Geschehens?“, bohrte Lucius neugierig nach, unterdessen spielte er selbstvergessen mit seinem Gehstock.

„Nein…“, bekannte ich überzeugt, während nun sein Haupt hochruckte und er mir ein zufriedenes Prosten seines Glases schenkte.

„In Ordnung, immer wieder ein Vergnügen, wenn alles so läuft, wie wir es geplant haben!“, bekannte er schrecklich blasiert.

„Mhm!“, murrte ich über seine Arroganz.

„Ich bin gespannt, wie der Lord die nächsten Stunden verbringen wird!“, warf Lucius nonchalant ein, da wir eine spontane Feier im Gewölbe nach dem Reinfall und der geglückten Flucht Potters getrost ausschließen konnten.

„Vielleicht hilft ihm Meditation über den Ärger hinwegzukommen? Er kann an sich niemandem die Schuld daran geben, dass Potter ihm knapp entkommen ist!“, entgegnete ich sehr erleichtert, dass es doch so abgelaufen war, wie es war.

Nachdem der Lord übereilt gerufen worden war, hatte niemand mehr eingreifen können, um Potter zu retten. Nur noch Potter hatte sich selbst retten können, aber ich hatte schon vor Jahren gelernt, dass dieser unsägliche Junge dabei immer wieder erstaunlich überraschen konnte. Und so war ich mal wieder nicht enttäuscht worden, dass ihm mehr Glück als Verstand hold war, um ihn vor dem Lord in Sicherheit zu bringen.

Plötzlich wurde unsere gemütliche Runde durch ungewohnten Tumult und Lärm unterbrochen, der aus dem Foyer kam.

„Was ist das?“, meinte Lucius perplex und runzelte unwillig die hohe, so aristokratische Stirn.

„Woher soll ich das wissen? Du bist mit dem Haus verbunden!“, murrte ich lauter, da der Krach zunahm.

Schlussendlich ruckte Lucius hoch. Ich tat es ihm gleich, um ihm zu folgen, während er die Tür sichtlich pikiert wegen der Lautstärke aufriss.

Er stürmte dem Lärm entgegen und ich konnte es nicht fassen, als sich mir die Sicht auftat und sich die Verursacher dieses Tumultes als kleine, aber wackere Elfen herausstellten, die sich vehement im Nahkampf gegen Dick und Doof wehrten, die nicht gewillt waren, auch nur ein Stück zu weichen.

„Was machen SIE denn hier?“, fragte ich deshalb verächtlich, da ich sie erkannte, während Lucius zu mir herumfuhr, weil er unsere mausbraunen und unauffälligen Gäste augenscheinlich nicht sofort erkannte.

„SIEEEEEEEEEE!“, zischte Doof anklagend zu mir und trat den zweiten Elf wenig freundlich weg, da sich dieser bisher stur an seinem Bein festgeklammert hatte. An sich ein sehr amüsantes aber vor allem komödiantisches Bild, das sich mir hier bot.

„Ich?“, kommentierte ich deshalb auch betont trocken und erntete umgehend erzürnte Blicke.

„Sieeeeeeeee!“, legte er weiter anklagend nach und kam drohend auf mich zu, während der Elf versuchte, vom Boden wieder hochzukommen, dabei hielt sich Lucius abwartend im Hintergrund und lüpfte nur eine dieser weißen Brauen.

„George, NEIN!“, schrie der andere Twin warnend, der noch zu sehr mit seinem Elfen beschäftigt war, aber sein Twin ließ sich wie so oft nichts sagen.

„Was fällt Ihnen überhaupt ein! Snape? Mein Ohr?“, brüllte der erregte, teuflisch wütende Twin verärgert und deutete auf das erkennbare Nichts, das durch das längere mausbraune Haar, verdeckte Loch.
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BeitragThema: 440. Teuflische Tatsachen   Kapitel 439-440 EmptyDo Jan 23, 2014 10:56 pm

440. Kapitel Teuflische Tatsachen


Schließlich machte es offensichtlich bei Lucius klick, wer ihn hier in seinem geheiligten Anwesen beehrte. Dann entschied er sich, nicht mehr nur Zuschauer zu sein, denn während der wütende junge Mann weiterhin auf mich zuhielt, schoss nun Lucius‘ Gehstock vor und traf den aggressiven Red Devil an der Brust, was ihn umgehend stoppte und ihm die Luft aus den Lungen trieb.

„Was haben sie hier schon wieder in meinem Haus zu suchen? Ich sagte ihnen schon letztens, sie sind hier nicht willkommen!“, schnarrte er unnachahmlich arrogant, doch der Twin blickte nur angewidert auf den Stab, der sich in seine Brust bohrte. Er stieß das Holz grob weg und rieb dann über die Stelle, wo er getroffen worden war.

„Letztens?“, wollte ich deshalb auch sofort mit einem gewissen doppeldeutigen Schnarren von Lucius erfahren.

Ich wusste doch immer wieder, dass ich einfach zu viel hier verpasste, aber schon winkte er lässig mit seiner Hand ab, während der wildgewordene Twin wieder auf mich losgehen wollte.

Ich sah ihn strafend und tadelnd an. Er wusste doch, dass er gegen mich keine Chance hatte, schon alleine vom Training her müsste er dies wissen, aber ich wollte ihm zugestehen, dass wir uns nicht auf magische Weise duellieren würden. Anscheinend machte ihm der Verlust seines Ohres zu schaffen, aber noch bevor es zu einem Zusammenstoß zwischen uns kommen konnte, riss ihn sein Bruder herum und hielt ihn heldenhaft und unter großer Kraftanstrengung davon ab, eine große Dummheit zu begehen.

„George, ganz ruhig!“, rief er laut, um zu seinem Twin durchzudringen.

Während Lucius zu ergründen versuchte, warum ich mich auf eine entwürdigende Schlägerei mit dem jungen Mann eingelassen hätte und ihn nicht in der Luft verhext hatte, sandte ich ihm einen langen, durchdringenden Blick, der dazu führte, dass eine seiner hellen Brauen ungeahnte Höhen erreichte.

„Gib Ruh, George, er macht Kleinholz aus dir!“, mahnte dann wohl Fred, erstaunlich, dass auch mal der böse Twin vernünftig sein konnte, wenn sein Anker ausrastete.

„Aha, warum? Ich breche ihm die schiefe Nase! Der kann ja nicht mal zielen!“, grollte der Gezeichnete nachtragend und fletschte die Zähne.

„Berufsrisiko“, schnarrte ich ölig mit verschränkten Armen und wich keinen Deut zurück.

„Aha… hätte ich auch von jedem erwartet… nur nicht von Ihnen!“, schrie wieder einer der erregten Twins und Lucius beliebte es, nun sein Haupt hoch interessiert schief zu legen, aber noch hielt er sich zurück.

„Genau… Was haben Sie sich dabei gedacht, George ein Ohr abzuschießen?“, fauchte mich somit dann der doch nicht so ruhige Fred Weasley vorhaltend an und wirkte dabei eher tragisch traurig denn wirklich böse. „Sein Ohr…“, wisperte er betroffen und meine schwarze Braue ging in die Höhe.

„Nichts, es ist passiert… er lebt“, bot ich noch lakonischer an und erntete glutvolle Pfeile, die aus ihren braunen Augen schossen.

„ER LEBT? Wir sind nicht mehr gleich!“, „Ja, genau… ich hab nun nur noch ein OHR!“, „Jetzt erkennt uns jeder!“, „Das war´s… wir sind zu unterscheiden!“, jammerten diese ach so erwachsenen Männer jämmerlich.

Woraufhin Lucius inspiriert von dieser Aussage seinen Zauberstab schwang und die Verwandlung von ihnen mit einem Finite löste, um sich den rothaarigen Teufeln gegenüber zu sehen, die mitgenommen aussahen.

Geradezu gefesselt von dem Anblick der beiden in ihrer wirklichen Erscheinung blickte mich Lucius nun pikiert an und alles an ihm stellte die Frage: „Ernsthaft?“, denn wirklich verstehen konnte er das Drama dieser beiden unrühmlichen Helden nicht. Und auch mir fehlte es an Verständnis für ihr so desaströses Problem.

„Ja, das ist ein Drama!“, „Wir sind IMMER gleich!“„Jetzt kann selbst Mum erkennen, wer von uns beiden wer ist!“, ging der Protest weiter und sie zogen Schnuten, die herrlich waren in ihrer bodenlosen Fassungslosigkeit, während ich die kalte Fassade aufrecht zu erhalten versuchte.

„Bitte, meine Herren, sagen sie das doch gleich“, setzte ich an, „wenn das ihr drängendstes Problem ist, dann kann ich ihnen gerne behilflich sein und Ihnen, Mr. Weasley, auch ein Ohr weghexen“, bot ich gehässig an und erntete entsetzte Gesichter. „Auf dass sie beide gleich verunstaltet sind“, blieb ich absolut ruhig und grinste die Twins bissig an, während ich Schweigen erntete und so fortfuhr:

„Auf dass sie auch im Unglück gleich sind!“ Daraufhin ruckten die Hände der Red Devils lächerlicherweise zu ihren Ohren, um sie vor mir zu schützen.

Eine liebreizend kindische Geste, die mir viel niederträchtigen Spaß bescherte, bei Lucius hingegen für großes Unverständnis sorgte, aber da sah er mal, was ich die letzten Jahrzehnte in Hogwarts hatte erleiden müssen und alles nur wegen ihm. Es geschah ihm recht, dass er diese mal live miterlebte.

„WOHHHH…“, „Spotten Sie nicht…“, „Sie, Sie…“, „Bleiben Sie mir bloß vom Leib!“, „Der meint das ernst! ODER?“, „Klar meint der das Ernst! Das ist Snape!“, zischten sie sich in ihrer gewohnt schwachsinnigen Weise zu und ich verhielt mich still, aber natürlich meinte ich das bitterernst und sie wussten mich sehr genau einzuschätzen.

„Natürlich bin ich, ich! Mir erscheint gerade, dass sie der lebende Beweis sind, dass Gehirnversagen nicht unmittelbar zum Tod führt“, hauchte ich maliziös und machte Lucius effektiv mundtot, der noch immer einfach vollkommen von dieser ungewöhnlichen Szene gefesselt dastand.

„WIE?!“, „Boah, wie bösartig!“, „Was fällt Ihnen ein?“, „Sie konnten doch nicht zielen!“, „Ja, was war das denn für ein Schuss?“, warfen mir die Red Devils erneut nachtragend vor und ich verzog leidlich die Mundwinkel, denn dass es Absicht gewesen war, konnte man nicht behaupten. Ich ärgerte mich selbst, dass der Fluch sein wahres Ziel verfehlt hatte.

Aber das würde ich nicht zugeben, dass auch mal bei mir was danebengehen konnte und so bot ich unverwandt Paroli:

„Was kann ich dafür, wenn Sie keine ordentlichen Schildzauber verwenden können?“

„Boah… rechnet ja keiner mit Ihnen!“, „Genau, die anderen Deppen waren mehr als leicht zu besiegen… aber Sie!“, ereiferten sie sich und dabei könnte man das versteckte Kompliment der Red Devils als durchaus schmeichelhaft ansehen.

„Aber ich?“, fragte ich damit fast samtig weich und sonnte mich vor Lucius, der gerade verächtlich die Mundwinkel verzog, während er sich die Gegebenheiten anhörte, in meinem Glanz.

„Sie sind halt… Sie!“, „Echt wahr!“, „Das ist so tragisch…!“, bemitleideten sie sich abwechselnd selbst, bis nun Lucius mit seinem Gehstock in der Luft rumfuchtelte.

„Ich sehe noch immer nicht das Problem… Sie wurden in einem Kampf verletzt… das bezeichnet man gemeinhin als Kollateralschaden und ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie nun gehen würden! Das ist doch lachhaft“, kam es gewohnt blasiert von dem Gockel, der meine Huldigung abkürzte.

„Mann, Alter, dass du das Problem nicht siehst, glaub ich dir sofort!“, gingen mir die Augen über, als meine ungläubigen Ohren vernahmen, wie leger sie es wagten, mit Lucius zu sprechen.

Auch bei diesem bildete sich bei diesem saloppen Ton eine sehr steile Falte zwischen seinen Augenbrauen und er wirkte alles andere als beglückt, derart minderwertig betitelt zu werden. Aber er kam gar nicht dazu, etwas zu erwidern, denn da legte der andere nach und es war an sich schon eine Kunst, bei ihnen zu Wort zu kommen, wenn sie sich stets abwechselten.

„Ich möchte Sie mal hören, wenn Ihnen jemand die langen Strähnchen weghext und Sie mit einer Glatze rumrennen müssten!“, „Joooo, geile Vorstellung!“, ging nun ihre Feindseligkeit mit ihnen durch und sie konnten über ihre eigene Fantasie ehrlich lachen und klatschten sich soeben stolz ab, dabei entgingen ihnen die minimal mürrisch verzogenen Mundwinkel von Lucius.

„Versuchen sie es…“, flüsterte er so leise, dass sie ihn, bei dem Lärm den sie veranstalteten, gar nicht hörten, was immer gefährlich war.

„Aber shit… Sie haben nicht unsere Mum und das wirklich Tragische ist…“, „Ja, wahrlich schrecklich, echt jeder, jeder… wirklich jeder, selbst Mum, kann uns nun spielend leicht auseinanderhalten!“, lamentierten sie noch fröhlich weiter, während Lucius konsterniert zwischen uns dreien hin und her blickte, denn dass ich mir das von den beiden Unholden so gefallen ließ, war wahrlich nicht normal.

Vielleicht war es der Anflug eines schlechten Gewissens, denn wenn der Fluch woanders im Körper eingeschlagen wäre, dann würde die Connection nun eher einen Trauerfall zu beklagen haben und nicht nur ein Ohr.

An sich war es lächerlich, sich über ein verlorenes Ohr so aufzuregen, auch Hermione war wegen ihrer Glatze nicht derart aufgebracht gewesen, wie sich diese Typen gerade darüber erregten. Aber das war eben auch das Biest. Die Twins mochten gemeingefährlich sein, aber sich selbst gegenüber waren sie sehr „zartbesaitet“, das wussten wir, hingegen waren wir, ich oder auch Hermione, hart gegen uns selbst!

Aber das konnte man wohl nicht von jedem erwarten und fordern, sodass ich leise seufzte. Es war zu ärgerlich, dass Lucius anwesend war und dieses Spektakel mitbekam.

„Wahrlich schrecklich, dass ihre eigene Mutter nun sagen kann, wer von ihnen den größeren Scheiß verzapft!“, ätzte ich deshalb auch ungehalten und dachte mit Grausen an Molly Weasley.

„Ohhhhhhhhhh…!“, „Ahhhhhhhh…“, stießen sie ohrenbetäubende Laute aus und ich rollte mit den schwarzen Augen.

„Chrmm… Meine Herren, wissen die anderen Herrschaften denn wahrlich, wer genau von ihnen getroffen wurde? Konnten ihre Eltern explizit sagen, dass Sie, George, der Gezeichnete sind? Oder eben Fred?“, sprach Lucius sie unerwartet vertraulich an, aber wenn nicht, würde man wohl auch nicht mehr durchblicken und die Twins verstummten umgehend, als Lucius zu sprechen begann. „Wenn sie das Verwirrspiel gekonnt aufrechterhalten, wird man nicht dahinterkommen, wer verunstalt…“ Sie zogen solche Gesichter, dass er zu meinem Erstaunen einlenkte. „… wer das Pech hatte, etwas zu verlieren und wer eben nicht!“, daraufhin starrten ihn die Red Devils sprachlos an. Das passierte auch nicht aller Tage, woraufhin ihnen Lucius ein sehr süffisantes Lächeln schenkte.

„Severus hat vollumfänglich recht, jeder Trottel konnte euch schon immer auseinanderhalten, mit oder ohne Ohr“, wirbelten wir alle herum zu der nüchternen Stimme, die hinter uns ertönte und ich blinzelte zu ihrer Erscheinung.

Sie sah schrecklich aus. Sie trug Potters Kleidung, eine Jeans und ein T-Shirt, die ihr viel zu groß waren, ein samtenes Kropfband, das überhaupt nicht zu der Aufmachung passte und ihre kurzen Haare standen ihr wirr vom Kopf ab. Dabei wirkte sie blass, fast wächsern und ihre Augen glänzten unnatürlich. Da kam die Frage auf, ob sie wieder den „White-Eye-Effect“ gehabt hatte.

Denn mittlerweile registrierte ich derartige Veränderungen an ihr. Es fiel an sich nicht auf, wenn man es nicht suchte, aber man konnte es finden, wenn man wusste, was man suchte.

„Da bist du jaaaaaaaaa!“, „Fuck, wo warst du?“, „Geht’s dir wieder besser?“, „Macht sich ja keiner Sorgen, nach deinem Abgang“, plärrten sofort diese unseligen Twins auf und stürzten zu ihr vor und ließen uns wie Falschgeld stehen, beantworten damit aber auch meine stumme Frage, was sie hier im Manor zu suchen hatten.

Nämlich sie!

„Was habt ihr hier zu suchen? Lucius hat euch verboten, nochmal zu kommen!“, kam es ernst von ihr und sie überging ihre Fragen gekonnt, während sie Lucius einen langen Blick sandte und dabei die Twins abzuwehren versuchte.

„Nochmal?“, fragte ich wieder pikiert und drehte mich zu Lucius, der mich schlicht überging und mit einer wegwerfenden Geste unterstrich, dass ich nicht alles zu wissen brauchte.

Und ich verteufelte mal wieder meine Abwesenheit. Es war immer zu ärgerlich, wenn man gewisse, vielversprechende Dramen verpasste. Das war tragisch und gewiss viel Schlimmer, als ein verlorenes Ohr!

Nun bemerkte sie anscheinend Lucius‘ taxierenden Blick, denn es war das erste Mal, dass er sie nach der Feuersbrunst sah.

„Wenn du einen Ton zu meiner Frisur sagst, Lucius, dann schwöre ich, dass ich dich würge. Haltung hin oder her!“, drohte sie seidig und erntete von ihm das sachte und maliziöse Heben seiner Mundwinkel.

„Hermione hat es sogar verstanden was ich gefordert habe, darf man erfahren, was ihnen dann das Recht gibt, sich darüber hinwegzusetzen?“, fragte Lucius akzentuiert und seine Augen strahlten eine unnachahmliche Kälte aus, während er ihre Dreistigkeit geschmeidig überging und sich den Twins zuwandte.

„Oh, du kannst aber immer überheblich rumreden!“, „Ja, bleib mal cool, ohne Grund betreten wir deine Hütte schon nicht!“, zeigten sich die Twins unbeeindruckt und winkten lässig ab. Eindrucksvoll, derart viel Gleichmut, oder auch Dummheit zu zeigen, denn in Lucius‘ grauen Augen blitzte es kalt auf.

„Hört auf… was wollt ihr?“, fauchte sie hingegen energisch und unterband damit, dass Lucius auf diese Provokation reagierte, denn meine Augenbrauen hatten schon unbekannte Höhen bei dem Ton erreicht.

„DICH!“, „Selten dämliche Frage, Schönste! Du rennst raus, wie von Teufeln gehetzt!“, „Und da sollen wir hocken bleiben?“, legten die Twins wieder los und wir, Lucius und ich, entschieden uns spontan, diesem Disput mal zu lauschen. Offenbar würde er sich spannend gestalten und auch ich dachte mir, dass diese beiden nicht ohne guten Grund das Manor betraten.

„Toll, habt ihr Harry und Ron nicht rausgeholfen?“, fragte sie entnervt und rieb sich über das Gesicht.

„Doch, was denkst du von uns?“, „Und warum denkst du sind wir jetzt erst hier?“, wehrten sie empört ab und Lucius und ich warfen uns aussagekräftigen Blick zu, als wir das mit dem „rausgeholfen“ vernahmen. „Natürlich ist Harry sicher daheim!“

„Na, dann ist ja gut“, kam es schrecklich generös von ihr.

„Aber sorry, es macht sich jeder sorgen, weil du wie eine Irre wegrennst!“, „Jupp, wohlgemerkt aus heiterem Himmel, während wir dort eine kleine, sehr feine Diskussion führten!“, „Da sollte es erlaubt sein, zu schauen, ob es dir gutgeht!“, beharrten die beiden auf ihrer Meinung und großzügig wie ich war, schloss ich mich ihnen spontan an, Lucius tat es ebenso, da er sie gerade nicht mehr im hohen Bogen hinauswerfen wollte, auch eine Aussage.

„Es war nichts“, wiegelte sie rigoros ab.

„Und das behauptest du“, „Das kannst du vielleicht den beiden Hübschen da erzählen, aber bitte nicht uns!“, kam es schrecklich selbstgefällig von dem noch ganzen Twin. Die delikate Frage war nur wie lange noch. Denn dass man mich und Lucius als die Hübschen bezeichnete, ging ja gar nicht!

Wie schrecklich despektierlich und wie gut, dass diese beiden Irren nicht mehr unter meiner Ägide zur Schule gingen!

Wobei sich Lucius anscheinend dasselbe dachte wie ich, nämlich dass die Taktik zu schweigen und zuzuhören mehr bringen würde, als sich künstlich aufregen.

„Sie sind ein Paar!“, platzte Lucius plötzlich unverhofft dazwischen und endlich glättete sich zum ersten Mal seit Erscheinen der beiden wieder seine Stirn und damit hatte er die gesammelte Aufmerksamkeit.

„Ähh…“, „Öhhh… was?“, „Neeeee…“, fingen sich die rothaarigen Teufel nur langsam und wehrten eilig ab, aber wenn Lucius mal den richtigen Riecher hatte, dann ließ er nicht mehr los. Woher er das jetzt wusste, war sein Geheimnis, aber er war ein guter Beobachter, Taktiker und Stratege, dem nur wenig entging. „Doch, doch… egal was sie nun behaupten! Sie sind zusammen, sie sind wirklich zusammen, als Paar meine ich!“, genoss Lucius regelrecht seine Entdeckung und wirkte sehr selbstgefällig.

„Hey, was für ein Unfug, wie kommen Sie denn darauf?“, „Jupp, nie und nimmer!“, erwiderten sie eilig, aber wenig überzeugend.

„Verkaufen sie ihre Familie, oder den Orden für dumm, aber versuchen sie es bitte nicht bei mir! Das könnte ich ihnen übelnehmen“, entgegnete Lucius sehr seidig und lächelte maliziös. „ Ich fasse es nicht… was würde ihre Mutter sagen? Ihr Vater? Bei dieser verbotenen LIEBE! Was würde die Öffentlichkeit, die Gesellschaft, das Ministerium sagen? Was würden ihre Kunden von ihnen denken?“, fragte er aufreizend und genoss es wahrlich, nun seine Macht auszuspielen.

„Ich weiß gar nicht, was Sie von uns wollen, Malfoy!“, wagte sich nun der verletzte Twin wacker vor, wenngleich er leicht grünlich im Antlitz wirkte.

„Ohhh, ihre Reaktion spricht für mich Bände…“, zelebrierte Lucius regelrecht seine neue Waffe und die Twins wussten, dass er sie nun in der Hand hatte.

Ja, eines durfte man leider nie, Lucius unterschätzen!

Er war gemeingefährlich, wenn er etwas fand, das er gegen einen als Waffe benutzten konnte. Er war rasch in seiner Auffassungsgabe, seine Kombinationsgabe war brillant und sein Instinkt mehr als ausgeprägt. Ihm blieb selten etwas verborgen, aber sonst wäre dieser Mann auch nicht der geworden, der er war!

„Lucius… bitte nicht!“, hauchte sie nun auf einmal und jetzt wurde es regelrecht spannend, denn eine langanhaltende Stille legte sich über das Foyer.

In dieser blickten sich die beiden intensiv, wenn nicht gar inbrünstig an und wir anderen Anwesenden waren für sie anscheinend gar nicht mehr anwesend.

Ihre Worte lagen wie eine flehentliche Bitte, dass Lucius dies auf sich beruhen lassen sollte, im Raum. Sie hatte es nicht ausgesprochen, aber alles an ihr sagte dies aus. Lucius mochte die Twins nicht, nicht nach ihrem Auftritt von eben, der mehr als gewagt gewesen war, und wenn Lucius eines war, dann nachtragend!

Die Frage war nun, was würde Lucius tun?

Severus Sicht Ende

Hermiones Sicht

Was war das?

Nach meinem mich wieder erdenden und beruhigenden Ritual ging es mir wesentlich besser und an sich war alles wunderbar, bis ich nach Hause kam.

Ich war wieder vollständig regeneriert und bereit, einfach weiter zu machen, wobei ich nichts gegen eine Dusche, respektive eine gemütliche Badewanne einzuwenden gehabt hätte und dann noch ein schönes Clubsandwich oder so was, um dann gesättigt mit einem Gläschen Wein nach getaner Arbeit ins Bett zu fallen.

So in etwa sahen meine, wie ich dachte, an sich einfachen, aber doch augenscheinlich abstrakten und unerfüllbaren Wünsche aus, bis ich das Manor betrat.

Denn die Twins standen meinen zwei Despoten gegenüber und gingen sich fast gegenseitig an die Gurgel, bis ich eingriff. Leider waren sich Lucius und die Twins nach ihren letzten Erlebnissen spinnefeind und das lebten beide Parteien leidenschaftlich aus.

Doch Lucius schoss den Vogel ab und enttarnte die Red Devils als das, was sie waren, ein Paar!

Unfassbar, aber wahr. Wie dieser schreckliche Despot es immer hinbekam, alles noch schlimmer zu machen, war mir wahrlich schleierhaft!

Den Twins schien bei ihrer Enttarnung durch ihn regelrecht übel zu werden. Vor allem da er so schön plastisch auftischte, was eine öffentlich Bekanntmachung ihrer Liaison nach sich ziehen würde.

Da schritt ich ein und bat Lucius mit nur wenigen Worten, aufzuhören, es auf sich beruhen zu lassen, diese Intimität nicht gegen sie zu verwenden. Er sollte diesen Schwachpunkt von ihnen großzügig vergessen. Es war gewagt und sehr ungewiss, wie er handeln würde, aber ich tat es ohne groß nachzudenken.

Ich wusste, um was ich ihn bat, Severus wusste es auch und den Twins schien es irgendwie auch klar zu werden, denn alle verstummten. Es war, als hätten die Anwesenden auch das Atmen eingestellt, während Lucius und ich uns mit einem mehr als eindringlichen Blick maßen.

Fast war es, als warteten wir alle nur darauf, wie sich Lucius entscheiden würde. Würde er mir diese Bitte gewähren? Und wenn ja, was würde er dafür von uns wollen?

Ich blickte stoisch in diese sturmgrauen Augen, die mal wieder wie so oft nichts in sich lesen ließen und presste die Lippen leicht zusammen, bis endlich nach zu langer Zeit etwas passierte, denn langsam, aber sicher wurden die Twins wieder unruhig.

Dann nickte Lucius ganz sachte, mit großem Bedacht und ich riss sofort die Augen geschockt auf. Umgehend zuckte mein Blick zu Severus, der ähnlich überrascht blinzelte und seine Augen stur auf Lucius gerichtet hielt, denn was war das gerade von ihm?

Er nickte tatsächlich sehr langsam mit seinem aristokratischen Haupt, in einer mehr als knappen Bewegung, aber er nickte!

„Es wird dich vielleicht interessieren, zu erfahren, dass der Lord heute um die Mittagszeit herum plant, eine ganz besondere Zusammenkunft abzuhalten“, kam es nun schrecklich blasiert von Lucius, womit er ein völlig anderes Thema anschlug.

„Bitte?“, hauchte ich vollkommen perplex wegen seines ausweichenden Verhaltens und schüttelte konsterniert mein Haupt.

„Ja, er möchte die DeathEater mit einer Nachricht beglücken“, blieb Lucius dieser sturen Schiene treu und beachtete uns alle anderen nicht weiter.

„Wegen ihrem Versagen?“, fragte ich zaghaft und sehr vorsichtig, denn mit was sollte der Lord die Idioten sonst beglücken wollen.

„Nein, oder doch… mit Sicherheit, ja, aber er will ihnen noch etwas anderes präsentieren!“, entgegnete er souverän, dabei blickte er mir fest in die Augen, worauf ich verstand, dass Lucius auf Barty anspielte.

Es war soweit, der Lord wollte Barty wieder einführen. Das brachte mich zusätzlich aus dem Konzept. Warum musste immer alles auf einmal kommen?

„Ähm, sorry, aber das heißt, dass Hermione jetzt mit uns mitkommen kann?“, fragte Fred wacker und erntete eine befremdliche Miene von Lucius wegen dieser Einmischung.

„Verlangen sie nicht gar ein wenig viel, die Herren?“, kam es zuckrig süß von Lucius, während er sein aristokratisches Haupt taxierend schief legte.

„Ähh… naja, es ist ja nicht für uns… sondern, als…o äh…“, stotterte George wahrlich wortgewandt daher und an sich hätte er glatt einen Namen nennen können, so durchsichtig wie er gerade wirkte.

„Eloquent, wie eh und je… Severus, was hast du an dieser Jugend falsch gemacht? Aber die wichtigste Frage, warum sollte mich Potter tangieren?“, fasste Lucius auch schon gekonnt, einzigartig in seiner Bosheit zusammen.

„Lass sie doch“, rissen mich diese unerwartet unterstützenden Worte regelrecht aus meiner Starre.

„Warum sollte ich, Severus?“, wandte sich Lucius betont langsam an den Störenfried, den Severus gerade gekonnt spielte.

„Weil wir noch genug zu tun haben, du und ich“, schnarrte Severus kompromisslos und hielt Lucius‘ Gebaren locker stand und hob nur kalkulierend eine seiner so schwarzen Brauen, dabei offenbarte sich, dass die Meinung von Severus durchaus auch etwas zählte.

„AHHH… natürlich“, durchblickte sogar ich, dass Severus sofort Antworten verlangte und auch Lucius schien das mehr als zu ahnen und scheute es nicht. „Dann euch viel Vergnügen… Hermione, bis dann!“, sprach er eindringlich und wandte sich ostentativ von uns ab.

Ich blinzelte ihm vollkommen konfus hinterher, denn dass er soeben nichts wegen der Twins sagte, sie mit mir ziehen lassen wollte und bis jetzt weder von ihnen noch von mir etwas forderte, sandte mir kalte Schauer über den Rücken.

„Ich… ich werde da sein…“, stotterte ich verwirrt und die Hoffnung, die in mir aufkeimen wollte, dass Lucius vielleicht wirklich gar nichts fordern würde, verwarf ich dann doch gleich. Oder vielleicht doch?

Ich war innerlich zerrissen und unsicher, als mich Fred und George kurzentschlossen packten, in die Mitte nahmen und mich aus der Tür zogen. Dabei bemerkte ich, dass sie sich wieder brav getarnt hatten, ohne dass ich es bemerkt hatte.

„So, Schönste, wir apparieren dich, du wirkst etwas abwesend!“, sprach Fred frisch, fromm, fröhlich, frei und wusste augenscheinlich nicht, wie knapp sie immer daran vorbei kamen, wenn sie hier aufkreuzten, in den Kerkern zu landen. Aber sogleich verschwanden wir in den zu dünnen Schlauch der Apparition.

Ich wirkte etwas abwesend? Bitte, ich war es!

Wir materialisierten unter der Eiche und langsam sickerte mir ins Bewusstsein, dass ich mehr oder minder gegen meinen Willen entführt wurde. Geistig verabschiedete ich mich von meiner gemütlichen Wanne und seufzte.

„Moment… Red Devils, Stopp! Nachdem geklärt war, dass es mir gut geht, was sollte mit Harry sein, dass ich mit euch kommen muss?“, zog ich grob an meinen Armen und entwand mich gekonnt ihren Klammergriffen.

„Als wir mit Ron und Harry im Cottage ankamen, ging das Drama los…“, bekannte nun einer dieser teuflischen Twins leise und meine Augenbrauen wanderten in die Höhe.

„Was für ein Drama?“, fragte ich beunruhigt und misstrauisch.

„Ein unschönes Drama… komm!“, „Ohne doppelten Grund würden wir deinen despotischen Tyrann nicht stören in seinem Heiligtum!“, „Morgana bewahre, er mag ein Sahneschnittchen sein, aber die Kirschen darauf sind leider ungenießbar!“, „Wobei… er sieht zu viel…“, wechselten sie sich gewohnt rasant ab.

„Mhm… was?“, fragte ich irritiert.

„Warte, das ist jetzt gerade für uns wichtig, eine Frage…. denkst du, er wird schweigen?“, fragte George nun sichtbar besorgt und hielt mich auf weiterzugehen. „Genau, denkst du, er hält dicht?“, drang auch nun Fred besorgt vor.

„Ja!“, entgegnete ich entschlossen, denn es stimmte, so sehr mich sein Verhalten vorhin auch verwirrte, er hatte genickt und mir meine Bitte gewährt. Er würde sich daran halten und schweigen, davon war ich überzeugt.

„Und du wirst die Rechnung für uns bezahlen?“, wollte George unwohl wissen, dabei stand ihm das schlechte Gewissen ins Antlitz geschrieben.

Anscheinend hatten sie mittlerweile verstanden, wie Lucius tickte und auch wenn ich wusste, nach ihrem ersten Besuch und Lucius‘ Akzeptanz heute, dass mir nichts Schlimmes drohte, so wog ich sehr genau ab, was ich den Twins gegenüber bekennen sollte.

Denn es würde ihnen guttun, auch mal nachzudenken, wenn sie etwas taten und dass alles Konsequenzen hatte, für sie oder andere war hierbei gleichgültig und dann entschied ich mich spontan.

„Ja!“, log ich ohne rot zu werden.

„Mist…“, „Verdammt…“, „Aber jetzt hat er uns richtig in der Hand!“, „Zu ärgerlich, der Typ!“, „Vergib uns…“, fingen sie sichtbar beschämt an, bis ich bestimmt die Hand hob, um sie in ihrem Schwall zu unterbrechen.

„Ruhe… es ist, wie es ist und ich bin gespannt… macht euch keinen Kopf! Okay? Wir werden sehen, was er sich ausdenkt!“, wiegelte ich entschlossen ab, da diesmal sogar Lucius für mich unleserlich war und ich nicht wirklich beschwören könnte, was er tun würde, wenngleich ich sicher war, dass er es niemandem außerhalb der Familie sagen würde „… und nun zum Wichtigen, lenkt nicht ab… was für ein Drama?“, forschte ich nun fordernd nach.

„Uhhhhu…. Na, wie fangen wir damit an?“, „Also, wir haben doch noch einen Toten nach Mad-Eye zu verzeichnen“, kam es zum Schluss bekümmert von Fred und ich machte große Augen, vor allem wegen ihrer falschen Annahme. „ jJooo, schlimm, du musst wissen…“, „… es hat Hedwig erwischt!“

„Hedwig? Harrys Eule?“, brachte mich diese völlig unerwartete Eröffnung davon ab, den Irrtum bezüglich Moodys Ableben aufzuklären, da ich vollkommen perplex war und mich dezent fragte, wie zum Kuckuck nochmal Harrys Eule gestorben sein könnte. „Wie?“

„Hast es erfasst, Hedwig, du Schnellschalter!“, zog mich der wenig lustige Fred auf. „Harrys Eule ist wirklich tot!“

„Wie das?“, fragte ich noch immer verwirrt.

„Wir haben es auch nicht gesehen“, „Ja, aber andere und das ist das Unschöne an der Sache… also, Bill und Fleur erzählten, dass Hedwig auf einmal beim Ligusterweg auftauchte“, „Jupp, sie sagen, sie konnten direkt sehen, wie Hedwig starb. Sie hat wohl versucht, Harry zu schützen und naja… nach Harrys Stunt mit dem Expelliarmus haben sie Harry dadurch mehr oder minder enttarnt!“, „Wenn du so willst… tragisch halt!“

„Was zum Geier hatte die Eule da zu suchen?“, brauste ich von einer Sekunde auf die Nächste wütend auf und fuhr mir aufgebracht durch das kurze Haar.

„Tja…“, „… nüüü, Daphne!“, „Jupp, sie… sie hat… naja…“, wechselten sich die Twins unwohl ab, dabei bekam ich große Augen, denn das wollte mir gar nicht gefallen. Was hatte Daphne getan?

„WASSS?“

„Sie meinte, Hedwig wäre nervös gewesen und naja…“, drucksten die Twins sichtbar unwohl herum.

„Sie hat was getan?“, kreischte ich nun doch sehr unbeherrscht.

„Ja… sie hat das Tier rausgelassen, da es sich wild gebärdet hat!“, „Sie sagte, sie dachte Hedwig wollte jagen gehen…sie wäre ja schon seit Tagen nicht mehr draußen gewesen!“

„Sie hat was?“, hauchte ich noch immer wie vor den Kopf geschlagen.

„Ja, also so ähnlich reagierte auch Harry!“, „Ja, wenn man von der schwarzen Wolke, die sich um ihn ballte, absieht, dann jaaaaaaaa!“, kam es schrecklich gespielt lapidar von den Twins und ich stürmte gehetzt zur Tür und ins Haus.

Jetzt war ich dankbar, dass sie mich geholt hatten. Ich lief in ein gespenstisches Haus der Stille und stoppte in einem bedrückend ruhigen Wohnzimmer!

Harry hielt Lucien wie eine Waffe im Arm und presste ihn schutzbedürftig an sich, während er vehement versuchte, eine Spur in den Holzfußboden zu laufen. Ron hingegen saß in der Nähe des Kamins, als wäre ihm kalt und rieb immer wieder unwohl über seine vernarbten Arme. Blaise und Astoria saßen zusammen am Esstisch in der anderen Ecke und schwiegen bedrückt, während Daphne verheult in einem Sessel dasaß und ihr Taschentuch unglücklich zwischen den Händen rang.

„Da bist du ja wieder!“, stieß Ron erleichtert aus, als er mich erblickte und war sofort auf den Beinen. „Mann, was haben wir uns für Sorgen gemacht, als du derart rasant abgerauscht bist! Ist alles okay?“, forschte er fürsorglich nach und auch Harry stoppte abrupt bei meinem und dem nachträglichen Eintreten der Twins.

Und nachdem mich Ron mit Fragen bombardiert hatte, schien dies Harry zu genügen, denn er nahm wieder seine Wanderschaft auf und wirkte dabei mehr als verhärmt.

„Ja… mir geht es blendend und warum ich weg musste? Ich musste weg… das wird reichen müssen, es war aber weder schlimm noch tragisch… erzähl mir lieber was bei euch passiert ist?“, tat ich eilig ab und versuchte die Stimmung, die hier herrschte, zu verstehen.

„Tragisch?“, wisperte Ron unsicher und sah so betroffen aus, dass klar war, dass dies hier dafür sehr tragisch war, was sich hier abspielte.

„Wunderbar, wenn es dir gut geht, Schönste, aber zu euch Twins… ihr wart nicht wirklich im Manor, wie ihr gesagt habt? Das ist Selbstmord!“, warf Blaise tadelnd und kopfschüttelnd ein, während er frustriert zu den Red Devils sah, die selbst etwas bedröppelt wirkten, weil Lucius nun hinter ihr gut gehütetes Geheimnis gekommen war.

Dabei erkannte ich, dass die Twins anscheinend den anderen von ihrem ersten Besuch nichts erzählt hatten und vielleicht war es auch besser so, sonst dachten die anderen, sie könnten auch auftauchen, was Lucius an den Rand der Beherrschung treiben würde. So weit wollte ich es nicht kommen lassen, aber Blaises Worte riefen den Widerstandsgeist der teuflischen Brut wach, trotz allem.

„Klar, die Schönste wurde gebraucht und…“, „Wir mussten wissen, ob es ihr gut geht…“, „Da gehen wir selbst in die Hölle!“, „Aber wohlgemerkt durch den Personaleingang…“, witzelten die verrückten Red Devils sardonisch und schienen langsam, aber sicher wieder ihr altes Selbst zu finden.

„Wie?“, fragte Astoria perplex.

„Na, wir, die Red Devils, sind doch Ausgeburten der Hölle, nicht?“, provozierte Fred eitel und plusterte sich wie ein wichtigtuerisches Eichhörnchen auf und ich rollte mit den Augen, weil sie aber auch nicht dazulernen wollten.

„Oh, hört mir damit auf, ihr seid auf einer Kamikazeaktion gewesen, sonst nichts! Das wisst ihr selbst, aber ihr konntet es nicht lassen, aber wie auch immer… es gibt Wichtigeres!“, beendete ich dies resolut. „Nun, da wir jetzt alle anwesend sind, muss ich euch etwas sagen… Harry!“, erlangte ich seine Aufmerksamkeit. „Moody lebt!“, sprach ich es kurz und schmerzlos aus.

„WAS?“, stoppte dies nun Harrys Lauf endgültig und auch die anderen holten wegen dieser Offenbarung zischend Luft.

Harry starrte mich nun ungefähr derart belämmert an, wie die Twins und Ron, aber auch Blaise, Astoria und Daphne mussten schon von dem Verlust gehört haben, denn sie blickten ebenfalls unverständig zu mir.

„Das hab ich dir gegenüber doch schon angedeutet“, meinte ich vorsichtig zu Harry, dem erst langsam wieder alles zu Bewusstsein kam.

„Ja, stimmt! Sorry, bin etwas durch den Wind, aber stimmt… wobei ich nicht angenommen habe, dass er noch lebt… sondern… ach, was weiß ich…“, zeigte er sich etwas fahrig, wegen seines tatsächlich erlittenen Verlustes auch verständlich.

„Wie kommt´s?“, wagte sich Blaise vor und brach damit das unangenehme Schweigen.

„Mhm… ich hab ihn gefunden… und dann…“, wollte mir die Wahrheit bezüglich der Thestrale nicht wirklich über die Lippen.

„Moment, der Lord hat einen Avada auf ihn abgefeuert und er fiel vom Besen!“, wandte nun ein Twin energisch ein. „Ich hab es genau gesehen!“

„Korrekt, aber ich zielte mehr oder minder zur selben Zeit und es war eine Fifty-Fifty-Chance, welcher Zauber schneller bei Moody wäre und tja... was soll ich sagen?“, wedelte ich mit meiner Hand durch die Luft und konnte den leichten Stolz, den ich verspürte, nicht verbergen.

„Du warst schneller!“, hauchte Ron beeindruckt und ehrfürchtig. Darüber grinste ich leicht verschlagen.

„Erklärt aber nicht seine sanfte Landung. Wer hat ihn aufgefangen?“, warf nun wieder Blaise recht kalkulierend ein. Sofort traf ihn ein harter Blick von mir, denn dass man derartig detailliert die Geschehnisse erzählen musste, fand ich dann doch unnötig. Beziehungsweise es ärgerte mich, dass er gleich wieder erfasste, dass da mehr im Busch war als ich selbst bekennen wollte.

„Selbst ich habe nicht für alles eine Erklärung!“, fauchte ich ungehalten.

„Oh, doch… der Thestral… der hat dich hingebracht!“, wehte auf einmal eine sehr leise, aber sehr bestimmte Stimme zu uns und ich drehte mich unwohl zu ihm.

„Wie kommst du darauf, Harry?“, verfluchte ich sein Geschick, mehr zu sehen als er sollte, während meine Züge eine ablehnende Maske darstellen musste, die ihm aber nicht Einhalt gebot.

„Mhm… sagt mir so ein Gefühl… der Stunt, dass dich das Wesen vor Kingsley entführte, war ja mehr als merkwürdig… also?“, fragte er irgendwie abgebrüht klingend und küsste das wirre Haupt seines Sprösslings, aber seine Augen blickten derweil fordernd zu mir und ich fuhr mir unwohl durch mein Haar.
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Kapitel 439-440
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