When Hermione Fights
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 Kapitel 449-450

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queenie
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BeitragThema: Kapitel 449-450   Kapitel 449-450 EmptySo Feb 23, 2014 7:56 pm

449. Kapitel The Wedding Ends


Ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte, aber ich war glücklich, ihn zu sehen. Er verkörperte so etwas wie eine verblassende, glückliche Zeit, in der noch alles leicht und unbedarft war, ich dachte gerne an ihn und mein viertes Jahr zurück.

Gut, das war übertrieben, wenn ich jemals die Zeit hätte, um durchzuatmen, würde ich es tun, so aber war es eine gelungene und schöne Überraschung, dass Fleur an sich alle Champions des Turniers eingeladen hatte.

„Hermione, meine Liebe!“, sprach er mit deutlich weniger Akzent als früher zu mir und führte ganz charmant meine Hand zu einem formvollendeten Handkuss an seine Lippen.

Ich schmunzelte ihn sachte an. Irgendwie war es merkwürdig, nach so langer Zeit diesen ehemaligen Liebhaber von mir vor mir zu haben, nachdem so viel passiert war und ich mich derart mannigfaltig verändert hatte.

„Viktor!“, wisperte ich daher mit einer gewissen nachträglichen Wehmut, da Viktor für mich noch Unschuld, Naivität und Unbedarftheit bedeutete; alles Attribute, die mir nun eindeutig abgingen.

Er war nun schon über die 20 hinaus, aber wirkte doch deutlich unerfahrener, selbst Draco gegenüber. Nach meinem Zusammensein und meinen Erlebnissen mit Severus, Draco und Lucius konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich mal etwas mit Viktor gehabt hatte.

Er hingegen lächelte mich sehr charmant und offen an.

„Du wirst von Treffen zu Treffen hübscher, auch die kürzeren Haare stehen dir sehr gut!“, schmeichelte er mir und ich drückte dankbar seine Hände, wenn er wüsste, wie ich mit der Glatze ausgesehen hatte, würde er das gerade nicht mehr sagen.

„Bähhh!“, würgte Ron wenig vornehm neben mir und wurde wenig subtil von Apolline zur Tanzfläche geschleift, die sein Verhalten anscheinend unmöglich fand und endlich mal meine undankbare Rolle, ihm die Leviten zu lesen, einnahm.

„Danke, aber die wachsen gerade wieder“, gab ich mich dem eitlen Frausein hin und berührte seine Schultern in einer leichten Umarmung.

„Wäre aber gar nicht nötig“, verkündete er.

Soeben legten Fleur und Bill eine hopsende, kesse Sohle aufs Parkett und so hielt mir Viktor den Arm auffordernd hin. „Du tanzt viel zu selten mit mir, komm“, bat er galant und ich ließ mich willig von ihm zur nun eröffneten Tanzfläche ziehen.

„Wie geht es dir, was treibst du so?“, wollte ich von ihm ernsthaft interessiert erfahren, während er mich gekonnt, wie im vierten Jahr, über die Tanzfläche wirbelte. Ich fühlte, wie so oft, eine sehr nachsichtige Weichheit in mir, wenn ich ihm begegnete, die von Schuld durchtränkt war.

Kurz fragte ich mich, was ich bei Cedric und Sirius fühlen würde, wenn sie mir wieder begegnen würden, als er meine weitschweifenden Gedanken unterbrach.

„Mir geht es gut, ich spiele Quidditch und beobachte mit Sorge, was sich hier abspielt! Du weißt, dass dir meine Tür immer offen steht… du musst das hier nicht ertragen“, drang er in mich und beugte sich tief zu mir hinab.

„Oh, Viktor, du bist zu süß, aber hätte deine Freundin nichts dagegen?“, fragte ich provokant, worauf ihm ein verschmitztes Lächeln entwischte.

„Ach, du spielst auf meinen letzten Brief an? Nun, Olga wollte nichts mehr von mir wissen“, bekannte er leidlich getroffen und drehte sich schwungvoll mit mir in der Menge.

„Sag mir nicht, sie hat dich mit einem Groupie erwischt?“, strafte mich ein leicht empörter, fast strafender Blick von ihm, was mich die Schultern hochziehen ließ.

Viktor war schon immer umschwärmt worden und konnte wählen, ähnlich wie Lucius, und mal ganz ehrlich und aufrichtig, nach allem, was dieser mit mir anstellte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass er nicht ab und an die ein oder andere Dame aufsuchte. Oder aber in meiner Zeit im Manor war meine Meinung, was Männer betraf, so weit gesunken, dass ich auch Viktor Schlechtigkeit unterstellte, wo vielleicht keine war?

„Du musst eine gute Meinung über mich haben“, wandte er fast schon enttäuscht klingend ein und ich bat mit einem vorsichtigen Lächeln um Verzeihung.

„Unsinn, so habe ich das nicht gemeint, aber ich kenne Männer, junge Männer. Ich bin regelrecht von ihnen umgeben. Was war der Grund?“ Er drehte mich und seine Hand auf meiner Hüfte drückte fester zu.

„Zum Beispiel der, dass ich noch nicht heiraten wollte und unsere aufrecht erhaltene Brieffreundschaft!“, zählte er mit betont neutraler Tonlage auf, dabei wurden meine Augen größer.

„Ernsthaft? Dann hättest du mir halt nicht mehr geschrieben! Ich bin doch nicht wichtig!“, rief ich aufgebracht, denn dass er seine Beziehung wegen einer losen Brieffreundschaft mit mir gefährdete war nicht fair, nicht fair ihm gegenüber, da ich nie mehr zu haben sein würde.

„Eben, Hermione, wir haben uns geschrieben, mehr nicht, das wissen du und ich. Sie war nicht die Richtige. Ich suche weiter und hey, ich bin ein Sucher, ich kann nur fündig werden und wenn ich sie habe, lass ich nicht mehr los!“, lachte er nun befreit auf, warf den Kopf in den Nacken und steckte mich regelrecht an, so locker wie er sich gab.

„Ohhh, du kannst so knuffig sein!“, lachte ich ehrlich erheitert und drehte mich von ihm geführt weiterhin im Kreis.

Natürlich bemerkte ich die Blicke von den Jungs und auch den Twins, aber ich hatte mich immer gut mit Viktor verstanden und selbst nachdem ich ihn besucht hatte und derart dramatisch verschwunden war, hatte ich den Kontakt mit ihm lose gehalten und ab und an einen Brief mit ihm getauscht. Kontakte waren wichtig, wie man gesehen hatte, aber das erklärte noch lange nicht diese misstrauischen Blicke von den anderen.

„Dein roter Freund schient sehr verliebt zu sein“, raunte nun Viktor nahe meinem Ohr und ich nickte bedächtig, ließ selbst meinen Blick zu dem tanzenden Pärchen schweifen.

„Oh ja, er scheint die eine gefunden zu haben, die er nicht mehr loslässt!“

„Der Glückliche, aber sie ist auch eine Augenweide!“, stöhnte er tief, bevor er mir fest in die Augen blickte. „Es macht dir nichts aus?“

„Charmant und warum sollte es?“

„Verzeih, es ist nicht nett, über eine andere zu reden, während man mit einer Frau tanzt!“, führte er mich wieder bestimmt, bevor er fortfuhr: „Und warum? Warum nicht?“

„Eher über eine andere Vergebene!“, drohte ich verspielt und klopfte ihm vertraut auf die Schulter, er wusste, dass ich einen Freund hatte. „Und ich freue mich für ihn, er hat es verdient, jemanden zu finden, der zu ihm gehört!“

„Mhm… ich habe es vermisst, dich zu sehen!“, schmeichelte er mir galant und ich grinste wieder, er hatte eindeutig die letzte Zeit genützt, um sehr viel wendiger Frauen gegenüber zu werden, weniger schweigsam und sehr viel aufmerksamer.

„Ich denke, du hast noch jemanden vermisst. Ich möchte dich jemandem vorstellen, kommst du?“, fragte ich, nachdem wir nach dem vierten Tanz etwas außer Atem waren.

„Aber immer gerne!“, folgte er mir zu der kleinen Dreiergruppe, die sich gebildet hatte und zu der ich mich nun drängte.

„Entschuldigt?“, näherte ich mich der strahlenden Sonne im Zelt und sie drehte sich mit diesem typisch versonnenen Lächeln zu mir um, dabei flatterten die vielen Volants ihres Kleides in die Höhe und ihr langes, blond gelocktes Haar umwehte malerisch ihre Gestalt.

„Hermione!“, quietschte sie erfreut und grinste mich aufrichtig an. „Darf ich dir meinen Papa, Xenophilius Lovegood, vorstellen?“, fragte sie höflich und nickte, während ich meine Hand auf Viktors Schulter legte.

„Oh, natürlich, darf ich dir Viktor vorstellen?“

„Der berühmte Quidditch-Star?“, fragte ihr Vater, der uns nun sein längliches Gesicht, umrahmt von kinnlangem, weißem, leicht welligem Haar, präsentierte, an Lunas Stelle.

Seine sehr eigenwillige Aufmachung war aus nächster Nähe noch schwerer zu ertragen.

„Sir, einfach nur ein Spieler“, meinte Viktor bescheiden, bevor er einen Blick zu Luna und zu Ginny warf. „Eine bezaubernde Tochter und ihre rothaarige Freundin erst“, kehrte er einen unheimlich aufmerksamen Mann hervor, der er früher nicht gewesen war.

„Aber nichts für dich! Beide sind vergeben und habe feste Freunde!“, warf ich eilig ein und er bedachte uns Mädels nacheinander mit einem langen Blick und seufzte theatralisch.

„Das ist meistens so…“

„Ja, die Kinder werden zu schnell erwachsen!“, kam es traurig von Lovegood, der die Hand hob und sich durch sein helles Haar fuhr. Da verengten sich ganz plötzlich die Augen von Viktor, sie fielen auf den tiefen, nicht zugeknöpften Hemdausschnitt von Xenophilius, das war so ostentativ, dass es mir sofort auffiel und ich runzelte über dieses provokante Verhalten von Viktor die Augen, da er regelrecht bodenlos empört zu dem Mann starrte, dem er zuvor freundlich begegnet war.

„Was ist das? Sie wagen es und tragen DAS?“, fauchte Viktor auf einmal ganz aggressiv und ballte angriffslustig die Fäuste. „Schämen Sie sich gar nicht?“

„Bitte?“, zuckte Lovegood erschrocken zurück, selbst ich war über den Stimmungsumschwung verwundert. Da Viktor weiterhin ungläubig auf dessen Brust starrte, tastete der beschuldigte Mann vor uns hektisch nach dem Schmuckstück „Was meinen Sie? Das hier?“, hob er es an, während Viktor ihn weiterhin niederstarrte. „Das ist ein altehrwürdiges Symbol!“, kam es sofort protestierend von dem Verleger des Klitterer und seine Wangen röteten sich.

„Altehrwürdig?“, spuckte Viktor verächtlich aus. „Sie Schwarzmagier!“, hisste er weiter beschuldigend auf und Luna sowie Ginny blickten furchtsam zwischen den beiden Männern hin und her.

Beide waren sichtbar unruhig in ihrer Angst, dass hier bald eine unschöne Szene stattfinden würde, denn unsere ganze Runde fiel in der ausgelassenen Gesellschaft schon negativ auf.

„Hey, ganz ruhig, Viktor!“, meinte plötzlich eine ungewohnt herrische Stimme, die auf einmal neben uns erklang.

Viktor schaute sofort irritiert zu dem Rothaarigen, den er ganz eindeutig nicht kannte, da schoss meine Hand vor und ich legte diese bestimmt auf seine rechte Zauberstabhand und drückte kräftig zu, auf dass er hier keine Dummheiten beging.

„Kein Eklat!“, forderte ich in bester Luciusmanier, leider fand ich nur wenig Beachtung.

„Ich soll ruhig sein? Dieser Mann wagt es, sich als Anhänger Grindelwalds zu outen… das ist… eine Anmaßung!“, keifte Viktor völlig auf- und losgelöst.

Währenddessen wanderte die Hand von Lunas Vater von dem silbernen Symbol weg, das er um seinen Hals trug, und fuhr sich sprachlos durch seine Haare. In dem Moment konnte ich das Zeichen als das Symbol der Heiligtümer des Todes identifizieren und sah darin nicht Gellerts persönliches Zeichen. Viktor war anscheinend falsch informiert.

„Wie kommst du darauf?“, fragte auch schon Harry gewohnt neugierig.

„Wer bist du überhaupt?“, giftete Viktor zurück und versuchte nun, sowohl meine als auch Harrys Hand abzuschütteln.

„Wer werde ich wohl sein?“, reckte Harry ihm nun sein verändertes Gesicht zu und beugte sich nah zu dem erregten jungen Mann, dabei hielt er intensiv den Blickkontakt aufrecht.

„Harry, Harry Potter!“, wisperte nun Viktor, der plötzlich verstand, und Harry nickte sachte, während ich den perplexen Mr. Lovegood hinweg winkte und Luna sofort ihren Vater am Arm fasste und ihn eilig von dannen führte.

„Komm, Paps, wir sollten dort hinten diese besondere Art der Gnomform dokumentieren. Mir ist aufgefallen, dass sie hier ganz andere haben als die, welche wir bisher gesehen haben“, hielt sie auf den Garten zu und zog ihren sichtlich aufgebrachten Vater hinter sich her. Ich war froh, dass Luna trotz aller Spleenigkeit in der BL war und zu funktionieren verstand.

„Ja, Viktor, ich bin´s und wie kommst du darauf, Lovegood so anzumachen?“, hisste Harry anklagend und Viktor wurde unter seinem bohrenden Blick regelrecht klein.

„Nun, in Durmstrang ist dieses Zeichen an den Wänden und jeder dort weiß, dass Gellert Grindelwald sie dort angebracht hat!“, stieß er entschieden hervor und ich schnalzte leise mit der Zunge; da hatte Viktor was falsch verstanden und auch Harry schüttelte betrübt das rote Haupt.

„Hör mir zu, das bedeutet etwas anderes!“, erklärte Harry nun auch schon gewichtig und Viktor sah ihn mehr als zweifelnd an.

„Und was?“, kam es auch postwendend von ihm.

„Hier darüber zu sprechen wäre nicht gut, komm mit!“, zog ich Viktor wieder mit mir und Harry, als rothaariger Cousin der Weasleys, stand etwas verloren da und setzte sich an einen der zahllosen ruhigen Tische.

Ich zog Viktor nah an mich, als wir wieder tanzten und er schnaubte immer noch, während ich beobachtete, dass Harry ein Gespräch mit Elphias Doge und dann auch mit Tante Muriel begann.

„Erfahre ich nun mehr? Warum ist Harry nicht er selbst und was wisst ihr über dieses Dreieckssymbol?“, zielte Viktor gleich auf das Wesentliche ab und zog damit meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Harry ist nicht sicher als Harry! Ich hoffe, du behältst diese Erkenntnis für dich!“, fing ich an, indes wir wieder langsam über das Parkett schwebten.

„Natürlich!“, kam es rigoros von ihm.

„Na gut! Und jetzt beruhige dich, das Zeichen steht wirklich für etwas ganz anderes“, wollte ich soeben ansetzen, als wir tanzend zur anderen Seite drifteten, doch da wurde ich von einer eindringlichen Stimme unterbrochen, die ziemlich laut aufschrie:

„Charlie… ich fasse es nicht, dass du zur Hochzeit deines Bruders zu spät kommst!“, zeigte Arthur seine Entrüstung, da Charlie anscheinend nach heute Morgen wieder verschwunden war.

„Oh sorry, Dad, aber du weißt, es ist so schwer in letzter Zeit. Der Auftrag mit den hungrigen Beißerchen hat sich gezogen, wenigstens geht es jetzt langsam, aber sicher los!“, grinste Charlie verschmitzt und erinnerte hierbei erschreckend an die Twins, dabei glaubte ich ihm seine Version der Geschehnisse nicht sofort.

„Du hast die Zeremonie verpasst!“, beschwerte sich Arthur, aber der junge Mann lachte nur rau auf.

„Aber das Wichtigste, das Fest, verpass ich nicht!“

„Das ist gut, mein Sohn, ich bin stolz auf dich!“, schluchzte die sehr gerührte Molly, die urplötzlich aufgetaucht war und irgendwie entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sehr nachsichtig erschien und Charlie lächelte versonnen.

„Ein Auftrag? Vampire, oder was?“, platzte Viktors Stimme in meine Beobachtung.

„Wie kommst du auf Vampire?“

„Ich kenne Weasley noch vom Turnier, der lebt in Rumänien und ich bin ihm ein paarmal begegnet und wenn er jetzt Beißerchen sagt, dann denke ich an Vampire!“, erklärte Viktor.

„Wo hast du ihn gesehen?“, wollte ich nun wirklich interessiert wissen.

„Hier und dort, einige Spelunken waren dabei.“

„Mhm“, murrte ich, anscheinend war Charlie nicht so diskret wie es wünschenswert wäre, schließlich sollte niemand wissen, dass Leben zwischen den Orden und den Vampiren, aber noch bevor ich dieses frustrierende Gespräch fortsetzen konnte, wurde die so idyllische Szenerie von einem silbrig leuchtenden Schein gestört, der mittig auf der Tanzfläche aufschlug.

„Sie kommen… sie kommen!“, sprach der silbern glühende Luchs mit Kingsleys Stimme zu uns und ich ruckte hoch, war sofort bereit, als die Hölle über die Hochzeitsfeierlichkeit hereinbrach.

Hermiones Sicht Ende

Dracos Sicht

Bisher hatten wir uns schrecklich gelangweilt, darüber hinaus hatte ich noch ihr Flirten mit diesem tumben Bulgaren ertragen müssen. Es war nicht erbaulich, hier auf dem Boden zu kauern, während sie lächelnd das Tanzbein mit dem Typen schwang.

Seine Blicke, während er sie hielt und mit ihr wisperte, gefielen mir gar nicht und mir behagte noch was ganz anderes absolut nicht, denn mir waren die überraschten und abwägenden Blicke von Marcus, Adrian und Oliver mehr als gegenwärtig und diese ärgerten mich.

Sie sah aber auch zauberhaft aus. In ihrem kurzen, roten Kleid, das flatternd um ihre Knie schwang, und mit der filigranen Kette strahlte sie den Inbegriff von Gryffindor aus, selbst das nun schon nachgewachsene, aber immer noch zu kurze, Haar stand ihr sehr gut.


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Ihr gutes Aussehen fiel auch dem ein oder anderen Hochzeitsgast auf, leider. Aber auch Fleur sah in ihrem Pfauenkleid zur Hochzeit zauberhaft schön aus, was ich mir mit Widerwillen eingestand, da ich seit den Ereignissen bei den Veela eine gewisse Abscheu gegenüber dieser Spezies hegte, egal ob Ganz, Halb oder Viertel. Veela blieb Veela.

Wie gesagt, wir hatten schon die leise Hoffnung, dass doch nichts mehr passieren würde. Diese wurde jedoch zunichte gemacht, als der silbrige Luchs ankam und seine mehr als schlechte Botschaft überbrachte.

Im Gepäck hatte der Patronus schon die ersten DeathEater, die wie eine wahre Plage auf die Hochzeitsgesellschaft zuhielten. Die DeathEater versuchten, durch die starken, aber durchaus überwindbaren Schutzzauber zu kommen. Sie beschossen den Garten, das Zelt und das Haus und sofort waren wir auf dem Plan und gingen zum Angriff über, um zu helfen. Meine Leute brauchten dafür keinen Befehl. Sie wussten, wie sie nun zu handeln hätten, würden gut aufeinander abgestimmt kämpfen und die Hochzeitsgesellschaft verteidigen. Ich hoffte nur inständig, dass sie gegen die DeathEater würden bestehen können.

Schon nach wenigen Sekunden fielen die ersten Zauber und die DeathEater hüpften in schwarzen Rauch gehüllt durchs Zelt und schossen scharf. Es brach Panik aus. Feuer loderte hoch und ein lautes, schreiendes Getöse setzte ein.

Wir waren hinter unseren Hauben vor Enttarnung sicher, als wir uns der chaotischen, in Auflösung begriffenen, Gesellschaft näherten.

„Fuck! Sie können nicht apparieren… hilf mir!“, forderte da Marcus neben mir aufgebracht und wir machten uns sofort an die Aufhebung der Banne, um den Menschen die Flucht auf dem einfachsten Wege zu ermöglichen, sonst würden die zuvor getroffenen Schutzmaßnahmen zur Falle werden.

„Mist… die sind gut!“, fauchte er, während wir verbissen daran arbeiteten, die Struktur des Fluches zu lösen.

„Wohl von den Auroren als auch vom Orden!“, murrte Adrian wenig begeistert und ich biss mir auf die Unterlippe. Trotz aller Nachlässigkeit, die Auroren im Orden durfte man nicht unterschätzen.

„Shit!“, schrie Wood unter seiner Pelerine und feuerte schon Fluch um Fluch, warf sich enthusiastisch in den Kampf, genauso wie die anderen VenTes, welche die Konfrontation nicht scheuten.

Die DeathEater strömten ungehindert herbei und ich fragte mich, wo die Ordenspatrouillen geblieben waren, die wir gesehen hatten. Zum Glück waren es nur die Trupps von Crabbe und Avery, die zehn Leute ausmachten, und vereinzelte DeathEater, wie Rookwood und Rabastan, oder auch diese beiden idiotischen Warringtons, die ich ebenfalls rumrennen sehen konnte.

Aber das war keine unschlagbare Anzahl, denn Bellas Trupp schien sich mit den Auroren angelegt zu haben, die sich in der Grafschaft aufhielten. Und wir waren immerhin mit 22 Leuten hier, dazu kamen einige kampferprobte Zauberer unter der Hochzeitsgesellschaft.

An sich waren die Truppen der DeathEater relativ klein gehalten auch mein und Hermiones Trupp umfasste nur fünf DeathEater, wobei bei Hermione davon sogar zwei Werwölfe waren. Absichtlich, mit Blick auf diese wesentliche Information, hatten wir in Irland die Gesamtgröße eines Trupps der VenTes verdoppelt, selbst wenn sie innerhalb der Gruppe in Fünferstrukturen operierten. Sie rückten immer mit mindestens zehn Leuten aus, da die DeathEater oft älter und damit erfahrener waren.

Ein unbeschreibliches Chaos brach über die Hochzeit los und die DeathEater sparten nicht mit bösen Flüchen. Soeben fiel Fleur in ihrem für einen Kampf sehr unhandlichen Kleid hin und ihr Mann packte sie grob am Arm, während er mit seinem Stab gekonnt mehrere Flüche abwehrte und nachdem das Feld endlich flackerte und in sich zusammen brach, nützte er die Gunst der Stunde und apparierte umgehend mit ihr davon. Er war einfach verschwunden und wer konnte es ihm verdenken? Er schützte seine Frau und brachte sie in Sicherheit.

Gerade brach eine wahre, laut ploppende Flut aus Apparitionen aus, da alle, denen es möglich war, die Flucht zu ergreifen versuchten. Jetzt stoben auch wir ins Zelt, um zu kämpfen.

Vor allem war der Überraschungseffekt auf unserer Seite und das zeigte sich, indem die DeathEater kurz schreckstarr wurden, als sie erkannten, dass die Vermummten auftauchten, die sie von Willkins‘ Aussagen her kannten, als wir Ella aus ihrem Heim befreit hatten. Unter den DeathEatern munkelte man durchaus über uns, denn der ein oder andere hatte unsere Trupps aus der Ferne gesehen, doch zu ernst zu nehmenden Zusammentreffen oder Konfrontationen war es, mit Ausnahme der Befreiung von Ella, nicht gekommen.

Kurz konnte ich auch an den Gesichtern von Andromeda, Ted Tonks, Hagrid und Co. und den kämpfenden Weasleys ausmachen, dass sie mehr als perplex waren, uns vermummte Gestalten auszumachen, aber jeder von ihnen verstand irgendwie instinktiv, dass wir keine DeathEater waren, das war spannend. Sie erkannten sehr schnell, dass wir auf ihrer Seite kämpften, selbst wenn unsere Flüche aggressiver waren als ihre und wir deutlich strukturierter kämpften als sie.

Aber natürlich trugen die DeathEater auch ihre Eisenmasken und erkannten in uns ihre Feinde, die sie die ganze Zeit suchten und zögerten keine Sekunde damit, uns anzugreifen.

„Hey, ihr Feiglinge!“, brüllte gerade George wütend und schleuderte sein Finsternisspulver auf Rookwood, der sich mit der Weasleymutter anlegte.

Mrs. Weasley schien die Gefährlichkeit der auf sie zufliegenden, kleinen Bombe zu kennen, denn plötzlich rannte sie unerwartet und erstaunlich leichtfüßig davon und somit traf es nur Rookwood, der auf einmal, umhüllt von undurchdringlicher Schwärze, polternd zu Boden ging.

„Die Twins sind gut!“, gratulierte Rolf, der auf seine verbissen kämpfende Freundin und deren Vater zuhielt.

Beide hatten sich hinter einem umgeworfenen Tisch verschanzt und feuerten immer wieder erstaunlich koordiniert Zauber. Die Twins schlugen sich weiter erwartungsgemäß gut und mit wenig netten Zaubern.

Doch auch die VenTes zeigten großes Geschick im Kampf und machten den ein oder anderen kampfunfähig.

Adrian schnitt Rookwood gerade wenig appetitlich und ohne zu zögern ein Bein ab, als dieser es gerade schaffte, aus der Finsternis zu entkommen und noch etwas verwirrt wirkte. Sofort fiel er kreischend vornüber und Fleurs kleine Schwester, die ein silbriges Seidenkleid trug, wurde über und über in Blut getränkt, da Rookwoods Stumpf ins Leere strampelnd in die Luft zeigte. Das Blut spritzte nur so aus der Wunde hinaus. Die Kleine schrie hysterisch, während Fred sie rasant zu sich zog und umgehend mit dem traumatisierten Kind apparierte. Blöd waren die Twins wahrlich nicht.

George, der sich ebenfalls in Zugzwang sah, packte soeben seinen bewusstlosen Vater, der bisher verbissen mit Cassius Warrington gekämpft hatte, aber gerade von einem Fluch getroffen worden war, und brachte ihn mit einem nicht vernehmbaren Plopp in Sicherheit.

„Confringo!“, wisperte ich rücksichtslos und verpasste Rabastan einen großen Schnitt in seinem Rücken und ganz ehrlich, es war mir eine wahre Genugtuung, als er laut brüllend zu mir herumfuhr und wütend auf meine Haube starrte.

„AVADA…!“, rief er wütend, aber ich schoss umgehend einen roten Zauber auf ihn zurück und sprang leichtfüßig weg.

Der giftgrüne Strahl, als er den Avada losschickte, sauste regelrecht wie in Zeitlupe an mir vorbei und schlug in einen umgefallenen Tisch ein.

Dann wurde es jedoch eng und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn plötzlich zog schwarzer Rauch auf, denn anscheinend kamen Bellatrix und ihre Leute, um noch etwas von der Hochzeit zu haben. Also rappelte ich mich wieder auf und verpasste dem zu Boden gegangenen Rabastan im Vorbeilaufen einen kräftigen Kinnhacken durch einen Fußtritt, der ihn ohnmächtig zusammensacken ließ.

Rasch warf ich einen taxierenden Blick auf das Schlachtfeld, denn nichts anderes war dieses Zelt mehr. Ich konnte soeben Hermione in ihrem kräftig roten Kleid durch all den Rauch ausmachen, während sie gebückt durch das Zelt lief und irgendwie ruhiger und überlegter als alle anderen in diesem Chaos erschien.

Ihr derart souveräner Anblick fesselte mich kurzzeitig. Es war, als bewegte sie sich in diesem gefährlichen Scharmützel wie in ihrem Element. Gerade warf sie sich auf der Tanzfläche mit Schwung auf den Hintern und schlitterte ungebremst über den blank polierten Parkettboden dahin, dabei zog sie, wie ich fasziniert beobachtete, noch im Fallen begriffen ihren Dolch und als sie am anderen Ende hochschnellte, rammte sie diesen nachdrücklich Crabbe Senior in den Rücken, der sich soeben an Apolline, der Freundin des Weasleys vergreifen wollte.

Dieser brüllte überrumpelt wegen dieses wenig heldenhaften Angriffs von hinten auf. Als sich Avery auf Hermione stürzen wollte, kam Marcus ihrer Gegenwehr zuvor, schützte sie und schleuderte ihn mit einem Fluch in die Zeltplane.

Auch meine Tante und ihr Mann Tonks schlugen sich wacker und verbissen, während die Flüche um sie herum donnernd einschlugen und ich sowie Adrian ihnen nun zu Hilfe eilten. Auch dieser Drachenjäger wurde von dem blutenden, aber nicht weniger entschlossenen Crabbe in die Zange genommen.

Im nächsten Moment wurde meine Aufmerksamkeit auf einen schillernden, hellgrünen Blitz gelenkt, weswegen ich rasch herumwirbelte, da ein unmenschlicher Schrei die Kakophonie des Kampflärms übertönte. Ich konnte einen leblos fallenden DeathEater erkennen, der geräuschvoll auf dem Boden aufschlug.

„Cassius!“, brüllte unser gezeichneter Warrington schmerzhaft und gequält auf.

Er starrte hilflos und mit Unglauben auf seinen eindeutig tot zu Boden gegangenen Bruder!

Erst dann raste sein irre wirkender Blick zu einem rothaarigen Jungen, der verbissen, aber nicht weniger entschlossen und auch ein wenig zufrieden auf den Toten zu seinen Füßen sah.

Sofort flüchteten Apolline, Luna und Ginny hektisch zu Rolf und Oliver, die sich zu dieser heiß umkämpften Gruppe vorgearbeitet hatten. Sie lösten umgehend ihre Notfallportschlüssel aus und brachten ihre Freundinnen und Apolline in Sicherheit.

Diese würden sie sicher nach Irland bringen, vor allen Dingen, weil Ginny und Luna offiziell noch nicht apparieren konnten.

Es wurde auch höchste Zeit, dass sie in Sicherheit gebracht wurden, denn es wurde gerade brandgefährlich, da nun die letzten Hemmungen unter den Angreifern fielen. Der erste Tote war zu verzeichnen, daher kämpften nun auch die DeathEater eher rachsüchtig und deutlich gefährlicher als sowieso schon.

Das Spielen war vorbei, jetzt wurde es blutiger Ernst!

„Du… du… ich bring dich um!“, brüllte Warrington wie von Sinnen.

Schon wollte er nach vorne auf den rothaarigen Jungen losstürzen, der gerade den Tod eines Menschen auf sein Gewissen geladen hatte, aber das war eindeutig kein Avada gewesen, doch trotzdem ein tiefschwarzer Fluch. Die Frage war nur, welcher? Ich kannte ihn zu meinem Leidwesen nicht!

In diesem Moment tauchte Hermione wie aus dem Nichts auf und rammte gebückt ihre Schulter in Warringtons Bauch. Sie schien den Schock, schon wieder einen ihrer Männer aus ihrer Truppe verloren zu haben, recht gut aufzunehmen, so kalt wie sie auf den Toten blickte, während sie weiterlief.

„Hermione!“, rief Weasley über die wogende Menge.

„Du, du Schlampe!“, wütete der wildgewordene Warrington keuchend über den Schmerz, da sie ihm ganz nebenbei auch noch den Dolch in den Magen gerammt hatte. Entsetzt starrte er nun seine blutverschmierte Hand an. Wobei dies, genauso wie bei Crabbe, keine tödliche Verwundung war.

Doch danach gingen seine rachsüchtigen Augen zu dem roten Jungen, der Warrington giftig, mit gelebtem Hass ansah und da machte es bei mir Klick. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, wo er abgeblieben und wer dieser mir unbekannte Junge war, aber jetzt wusste ich es, als ich ausmachte, wie Weasley neben dem Jungen Stellung bezog und sie versuchte, zu ihnen zu kommen. Gebückt eilte sie durch den Fluchhagel auf die Jungs zu.

„Das… das ist er? Oder?“, kam auch gerade Warrington die Erkenntnis, wer das dort vor ihm schlussendlich war und wer seinen Bruder auf dem Gewissen hatte.

Zu seinem Leidwesen musste er auch erkennen, dass es den geltenden Befehl gab, dass niemand außer dem Lord Potter ein Haar krümmen durfte.

Doch er schien diesen Befehl verdrängt zu haben!

Er hob nun seinen Zauberstab und hatte schon den Todesfluch auf den Lippen, aber auch Hermione holte mit dem Zauberstab aus und wollte ihn verfluchen, während das Zelt durch einen Feuerfluch von Madame Maxime nun vollständig in Brand geriet.

Warrington musste ausweichen, da ein brennendes Zeltteil auf ihn stürzte und als der Held, der er war, suchte er hinter dem Toten Leib seines verstorbenen Bruders Schutz. Dies tat er gerade noch rechtzeitig, da soeben Hermiones Fluch in den toten Körper donnerte.

„Hermione, komm endlich!“, brüllte der junge Weasley fordernd und etwas hektisch, aber ob der Tatsache, dass alles hier lichterloh brannte, irgendwie auch verständlich.

Er reckte ihr seine Hand auffordernd entgegen, während er Potters noch immer veränderte Hand in einem Klammergriff hielt. Sofort stürzte sie auf die beiden zu und rief noch im Laufen:

„Ich übernehme!“

Als sie sich umdrehte, sah sie mich plötzlich eindringlich an und erkannte mich natürlich umgehend, trotz meiner Pelerine, bevor sie endgültig in der Apparition verschwanden und fünf Flüche auf einmal in die Stelle einschlugen, wo sie noch Sekunden vorher gestanden hatten.

Sofort schrie Warrington wie von Sinnen auf. Er konnte es nicht fassen, dass sie weg waren und wirkte vollkommen irre. Seine Wut schien keine Grenzen zu kennen, wie er plötzlich anfing, auf alles und jeden mit seinem Zauberstab loszuschießen. Dabei meinte ich wirklich alles und jeden, da er keinen Unterschied mehr zwischen Freund und Feind machte.

Wir hingegen versuchten, nur die Leute in Sicherheit zu bringen. Viele waren von selbst appariert, nachdem die Schilde zusammengebrochen waren. Bisher war nicht viel Zeit zwischen dem Angriff und den Kämpfen vergangen, das kam einem nur so vor, denn wir kämpften erst seit wenigen Minuten. Dabei kümmerten sich die VenTes um die minderjährigen Zauberer, aber auch um die verletzten Gäste, indem wir sie mit Notfallportschlüssel fortschafften, durch Rauch und Feuer behindert.

Außerdem zeigte sich im Kampf nun effektiv, wie ausgeklügelt und gut die Abwehrmechanismen der Anzüge der VenTes wirkten. Die Zauber, die unsere Gesichter verbargen, halfen uns auch dabei, trotz des Qualmes, freier zu atmen als die anderen Gäste, außerdem hielten die eingewebten Schutzzauber der Jacken wirklich harmlosere Flüche gänzlich auf, wie ich im Kampf hatte beobachten können. Von den Erfindungen der Twins und deren Wirksamkeit mussten wir gar nicht reden, denn sie funktionierten wie immer brillant. Ich fragte mich noch immer, wie der Orden und die Hochzeitsgäste das hätten überleben sollen, wenn wir ihnen nicht zur Hilfe gekommen wären.

Mit der Zeit leerte sich das Schlachtfeld, da auch die DeathEater ihre verletzten Männer wegschafften und auch wir kamen an einen Punkt, an dem man uns nicht mehr brauchte, vor allem da wir mitbekamen, wie die ersten Auroren auftauchten.

„Wer seid ihr?“, fragte mich zum Schluss noch die zittrige Stimme von Molly Weasley.

Sie kam langsam über den Schutt auf mich zu, furchtsam, aber trotz allem mit drohend erhobenem Zauberstab. Sie sah in ihrem lindgrünen, zerfetzten und verdreckten Festkleid mehr als mitgenommen aus, auch blutete sie selbst aus einigen Wunden, aber sie sah nicht so aus, als wollte sie zu kämpfen aufhören, bis nicht auch der letzte uneingeladene Gast von ihrem Grund und Boden verschwunden war. Eine durchaus beeindruckend Frau, aber es sagte auch keiner, dass die Mutter von sieben Kindern ohne war und unter Anbetracht, dass sie die Twins erzogen hatte, musste man ihr eine gewisse Größe zugestehen.

Ich behielt ihren Anblick im Gedächtnis, wie sie wie eine Rachegöttin inmitten der sie malerisch umgebenden Asche dastand, als ich den Arm hob und das Zeichen zum Aufbruch gab, ohne auf ihre Frage einzugehen, denn unsere Taten sprachen für sich.

Somit verschwanden wir, die VenTes, alle geheimnisumwittert und ließen ein Schlachtfeld mit einem Toten zurück. Wohlgemerkt einem DeathEater, was doch eine gute Leistung war. Meine VenTes hatten sich gut geschlagen.

Dracos Sicht Ende

Hermiones Sicht

„Shit, shit, shit! Warum hast du ihn gleich umbringen müssen?“, fauchte ich Harry frustriert an.

„Sorry!“

„Was heißt hier sorry?“, keifte ich ungehalten, während ich mich an die kalte Wand der Seitengasse lehnte und nicht fassen konnte, wie diese Hochzeit geendet hatte.

„Das war kein Avada!“, warf Ron mehr als hilfreich ein und der falsche Harry kratzte sich unwohl am Kopf.

„Umpfhhh… daran ist Gellert schuld!“, bekannte Harry unglaublich unbedarft und ich war versucht, meine schon wieder so schön gewachsenen Haare zu raufen.

„Aha, und warum? Stand Gellert gerade neben dir und hat gesagt, dass du den verfickten Fluch verwenden sollst? Beziehungsweise, hat dich jemand anderes dabei beobachtet, wie du fröhlich mordest!?“, schrie ich nun fast hysterisch. Es war wichtig, Harrys makelloses und reines Ansehen in der Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten. „Oder hat dich gar wer erkannt?“

„Mhm, nur Luna, Ginny, Viktor und Warrington, alle anderen nicht!“, bekannte Harry „Und Warrington kann nur von Barry behaupten, dass dieser es gewesen war, nicht ich!“, wandte er ein und ich schnaubte auf.

„Barny!“, hisste ich genervt auf und konnte es nicht lassen, ihn zu verbessern, da Harry so doof war wie Muriel, bevor ich mich umdrehte, um jemand anderen zu fokussieren. „Ron?“

„Sehe es ähnlich, hat sonst niemand in dem Chaos registriert!“, stellte er sich eiligst auf Harrys Seite, aber sein Blick sagte mir, dass er es ernst meinte.

„Gut, aber trotz allem… verdammt, Harry, das hätte wirklich nicht sein müssen und warum ist Gellert daran schuld?“, fuhr ich wieder frustriert zu dem jungen Mann herum, der langsam, aber sicher das andere Aussehen verlor und wieder Harry wurde.

„Er hat mir den Spruch gezeigt, aber nicht gesagt, dass er so durchschlagend ist!“, bekannt er leise, woraufhin Ron stöhnte und sich gegen dir Stirn schlug, während ich nur sprachlos zu Harry starrte, bevor ich mich fing und ihn grob gegen die Schulter boxte.

„Aua!“

„HARRY! Du bist so ein Idiot! Spätestens nach dem Sectumsempra hättest du wissen müssen, dass man nicht einfach so… arrrr!“, regte ich mich auf, dass er einfach so, mir nichts, dir nichts einen Spruch anwandte, den er von einem ehemaligen Dark Lord bekommen hatte, wie doof konnte man sein?

„Sorry!“, streichelte er seinen Oberarm und wirkte meiner bescheidenen Ansicht nach nicht geknickt genug, wenn man sich vor Augen hielt, dass Harry gerade gemordet hatte.

„Wie heißt der Spruch?“, forschte ich somit nüchtern weiter und überhörte seine gehauchte, in meinen Ohren nicht ernst gemeinte Entschuldigung.

„Extaris.“

„BITTE?“, keuchte ich entsetzt auf und war gewillt, Harry wieder zu schlagen.

War ich wirklich nur von absoluten Hohlbirnen umgeben? Wie konnte man so dämlich sein, so einen Spruch herzunehmen? Alles an ihm schrie regelrecht Gefahr!

„Du hast echt keinen Schimmer, was das heißt, oder?“, fragte ich wahrlich betroffen nach, dabei schüttelte ich betrübt den Kopf und versuchte, den aufziehenden, stechenden Schmerz hinter meiner Stirn zu ignorieren.

„Nö…“

„Harry, du musst damit aufhören, Flüche zu verwenden, deren Ergebnisse du nicht kennst!“, brauste ich wieder wütend auf, denn das machte mich wirklich fertig.

„Mhm… ex… dings… puhh?“, meinte Ron wenig hilfreich und wirkte ebenfalls schrecklich überfordert.

„Himmel und ich dachte, ihr lernt wirklich dazu, seitdem wir intensiv lernen. Ihr habt mir versprochen, dass ihr Latein auch lernt!“, hisste ich zum Schluss bitterböse, während sich die Jungs unter meinem enttäuschten Blick unwohl wanden.

„Naja, tun wir… ist echt nur sauschwer!“, räusperte sich Ron dämlich. Wenigstens ließ es Harry gleich mit einer Rechtfertigung, die Gefahr, dass ich wieder zuschlug, war immer noch gegeben und das schien er zu ahnen.

„Jungs“, versuchte ich es erneut und schlug einen Ton an, als würde ich mit geistig Zurückgebliebenen reden. „Harry, damals im Klo mit Draco hätte dir der Sectumsempra schon durch seine Zusammensetzung sagen müssen, dass „secare“ verwunden, quälen, durchschneiden und „semper“ immer bedeutet! Und jeder halbwegs noch nicht hirntote Mensch hätte damit gewusst, dass das nicht harmlos ist!“, veränderte sich im Laufe dieser Aussage meine Tonlage, zum Ende hin schrie ich ihn nämlich extrem laut an, so ungehalten war ich über diese Idiotie.

„Okay, und was heißt das jetzt?“, fragte Ron eher wacker denn wirklich betroffen, aber vielleicht war ihnen tatsächlich nicht gegenwärtig, was dieser Fluch von Gellert anrichtete und verstanden deshalb nicht, warum ich mich derart erregte.

„Was das heißt? Das heißt, dass Harry zum ersten Mal ungnädig getötet hat!“, servierte ich eiskalt und meine Augen blickten hart zu ihm, als Harry wie erstarrt innehielt und betroffen zu mir sah. Damit schien er jetzt nicht gerechnet zu haben, auch Ron nicht, der erschrocken nach Luft schnappte.

„Wie?“, hauchte er hörbar fassungslos über meine Anklage.

„Extaris heißt grob übersetzt, zum Kochen der Eingeweide dienen!“, wedelte ich mit meinen Händen, nicht dass ich Cassius, dem Oberidioten, hinterher trauerte, aber schön war er bestimmt nicht gestorben, dagegen war der Avada eine regelrecht großzügige Wohltat.

„Autsch“, meinte Ron wehleidig und Harry würgte, dabei war er aschfahl.

„Ja, also vielleicht vorsichtiger sein, wenn man keinen Schimmer hat was man redet, oder zaubert, oder beides zusammen!“, fauchte ich nachtragend, woraufhin sich kurz eine betroffene Stille über uns legte, da jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.

„Gibt das wieder Ärger für dich?“, murmelte Ron nach einiger Zeit betreten und ich schnaubte wieder auf.

„Ja, das weiß ich doch nicht“, murrte ich erschöpft und stieß mich ab, verließ dicht gefolgt von den Jungs die Gasse, stapfte durch die große Menschenmenge und wusste selbst nicht, warum ich uns gerade hierher gebracht hatte.

„Sorry, aber wo zum Henker sind wir hier?“, warf Ron ein, der mir hinterher hetzte, während Harry verdächtig still blieb.

„Muggellondon, die Tottenham Court Road… frag mich nicht, warum mir das in den Sinn kam!”, antwortete ich knapp und schlang meine Arme um meinen Oberkörper, da mein Kleid doch recht luftig war und es hier in London des Nachts doch kälter war als erwartet.

„Warum nicht das Cottage?“

„Spinnst du, Ron? Wenn sie uns doch folgen konnten, führen wir sie eindeutig zu nah an uns ran… wir tauchen unauffällig unter und das am besten bei den Muggeln… kommt!“, zog ich sie in eine Seitenstraße und von dort in ein unscheinbares Café, wo wir uns erst mal hinsetzten und vor uns hin brüteten.

„Was möchtet ihr?“, flötete die Bedienung und Ron schaute uns fragend an. Er kannte sich unter Muggeln wahrlich nicht aus und war extrem unsicher.

„Cappuccino… dreimal!“, bestellte ich bestimmt und sie eilte davon.

„Habt ihr mitbekommen, dass heute so ein doofes Enthüllungsbuch über Dumbledore rauskam?“, wollte Harry wissen und ich schlug ertappt die Augen nieder, doch zum Glück wurden wir von der mehr als flotten Bedienung unterbrochen, die uns unsere Getränke brachte.

„Wo war ich? Ja, Albus… Dumbledore… ich hab mich mit Doge unterhalten und mit Muriel, die eindeutig einen im Tee hatte, sie haben ausgiebig über das Buch gesprochen… vieles was wir schon wissen, nämlich über Ariana, dass sie eine Squib war und versteckt worden ist.“

„Krass… woher?“, war Ron sofort Feuer und Flamme und schien meine Strafpredigt auf willkommene Art und Weise zu verdrängen.

„Warte, dank Muriel weiß ich jetzt auch, dass Dumbledore seine krumme Nase seinem Bruder Aberforth zu verdanken hat, da er bei Arianas Beerdigung Albus die Schuld am Tode der Schwester gegeben und ihm aus Wut ins Gesicht geschlagen hat… sie sagte, das hätte damals in den Zeitungen gestanden… vor langer, langer Zeit! Interessant, nicht wahr? Das wusstet ihr bisher nicht, oder?“, fragte Harry provokant.

„Nun, Doge hat es bestritten… sagte, dass alles nicht so gewesen wäre, wie es passierte, aber er sei auch da gewesen, ein verlogener Haufen ohne Ende! Aber wisst ihr, was das Krasseste ist, wer das Buch geschrieben hat? Nein?“, zog Harry seine Frage ganz schön in die Länge und seine jetzt wieder grünen Augen funkelten mich anklagend an, während ich an meinem Getränk nippte und Ron ihn fast schon anhimmelte.

„Nein, sag schon, Harry!“

„Tja, mich traf fast der Schlag, Rita… Rita Skeeter!“, verkündete er eindringlich und ich rollte mit den Augen.

„Boah, wie das denn?“

„Mensch, Ron, stell dich noch dümmer an… das frage ich die Schönste da auch!“, deutete Harry auf mich und ich stellte meine Tasse ab, während die Jungs darauf warteten, dass ich beginnen würde, mich zu erklären. Leise seufzte ich auf.

„Ist ja gut, ich wollte Albus ärgern, also dachte ich, warum ihn nicht in Maßen bloßstellen?“, bekannte ich ehrlich.

„Bist du irre?“, „Ja, wie ärgern?“, „Er ist tot?“, plapperten die Jungs durcheinander.

„Ich war es ihr als auch ihm schuldig!“, setzte ich an und wusste, dass dies meine Schuld Rita gegenüber nicht im Ansatz tilgte.

„Häää?“

„Ich habe es Rita mal versprochen!“

„Und du hältst deine Versprechen!“ Ich nickte zu Harrys inbrünstigen Worten, denen kein Spott oder Sarkasmus innewohnte.

„Ja, aber ich habe auch gedacht oder gehofft, dass es vielleicht dem einen oder anderen vom Orden die Augen öffnet!“

„Das ist klug!“, „Denkst du, es funktioniert wirklich?“, fragten sie ungeordnet.

„Woher soll ich das wissen? Ich hoffe es… aber bevor ich mit jemandem hätte sprechen können, kamen die Störenfriede!“, beklagte ich mich leid geplagt und fragte mich, wie es so weit hatte kommen können. Auch dass plötzlich Draco mit seinen Leuten aufgetaucht war, war mehr als nebulös, aber für die Gesellschaft Rettung in letzter Sekunde gewesen.

„Ich fass es nicht, dass diese Idioten jetzt schon Hochzeiten sprengen, haben die nichts zu tun? Was macht Voldemort eigen…“

„HARRY!“, rief ich erschrocken dazwischen.

Schon klingelte im selben Moment die Türglocke und ich brauchte mich gar nicht umzusehen, um zu wissen, dass wir nicht mehr alleine waren. Wenigstens war den beiden Jungs selbst klar, dass Harry gerade großen Mist gebaut hatte, denn als sich diese zwei „verkleideten“ Arbeiter am Nebentisch niederließen, begannen wir unseren wie einstudiert wirkenden Tanz.

Ich stieß mich sofort nach hinten ab, während Ron umgehend zur Seite hechtete und Harry geschickt unter den Tisch sank, aber auch die zwei DeathEater reagierten schnell und schon zischten die Flüche an uns vorbei und demolierten krachend den Laden.

„Haaaa!“, kreischte die aufgescheuchte Bedienung, die davonlief und soeben von einem Stupor im Rücken getroffen zu Boden sank.

Als wir immer wieder hinter den Tischen und Stühlen Deckung suchten, während wir feuerten, erinnerte es doch arg an die Übungen mit der BL.

Gerade rollte ich am Boden entlang und schaffte es, einen Angreifer aus dieser Position mit einem Schlagfluch am Fuß zu treffen, daraufhin sackte er schreiend zusammen und ich schockte ihn eilig, während Harry und Ron den anderen zusammen fertig machten und dieser krachend auf einem Tisch zum Liegen kam.

Da legte sich schwere Stille über uns, nur noch unser atemloses Keuchen war zu vernehmen.

„Alles okay?“, wisperte Harry und wischte sich den Schweiß aus der Stirn.

„Leben sie?“, rief ich nur zurück und versuchte, mich wieder hochzurappeln, nach dem ganzen Bodenkontakt war mein Körper von blauen Flecken übersät.

„Leider… aber ja! Was nun?“, wollte Ron wissen.

„Wir verändern ihr Gedächtnis und dann ab dafür!“, murrte ich, während Ron und Harry mir hoch halfen. In meinem roten Kleid war das gar nicht so leicht. „Zaubert die Schäden weg!“

„Gleich!“, ließ Ron, der die Jalousien an den Fenstern schloss, vernehmen.

Auch machte er noch mit seinem Deluminator die Lichter aus, bevor ich mich über den ersten meiner heißgeliebten Kollegen beugte und sein Gedächtnis zu verändern begann, indes Ron und Harry die Verletzungen aller zu heilen und die sichtbaren Schäden zu reparieren anfingen.

Hermiones Sicht Ende
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BeitragThema: 450. Reiner Wein    Kapitel 449-450 EmptyDo Feb 27, 2014 9:25 pm

450. Kapitel Reiner Wein


Dracos Sicht

„Was ist das?“, rief jemand bestürzt, als ich in der Burg materialisierte.

Ich konnte Penelope ausmachen, die bisher als vermisst galt. Sie humpelte schwer herein, da sie mit einem auf sie gestützten Mann ankam.

„Hilfe, er verliert viel zu viel Blut!“, rief sie panisch und schon stürzten viele helfende Hände zu ihr, um ihr den Mann abzunehmen, der am Ende seiner Kräfte zu sein schien.

„Krum?“, hauchte Adrian leise, als er ihre Begleitung erkannte. Sofort fuhr ich wieder herum und schenkte dem Ankömmling mehr Aufmerksamkeit.

„Du bringst Krum hierher? Warum nicht nach Wales?“, fauchte jetzt Marcus ungehalten und sie blinzelte irritiert zu uns.

„Entschuldigt, ich habe den anderen Schlüssel im Feuer verloren“, gestand sie kleinlaut und ich stöhnte leidend auf. „Und es erschien mir nötig, dass er medizinische Hilfe erhält. Er verblutet. Ich konnte es nicht stoppen.“

„Verdammt, das ist ein schwarzmagischer Fluch, der sich durch sein Gewebe frisst!“, kreischte Somerby erschrocken auf, da er sich gerade die Wunde besah. Sie hatten Krum malerisch auf den Holztisch in der großen Halle gelegt.

Er stöhnte stark, während ich mir nun selbst die große Wunde besah und erkannte, dass ich wahrlich kein Heiler war, denn das war mir dann doch fremd, was ich hier sehen musste. Wie widerlich, es sah aus, als würden sich Würmer hungrig durch das Fleisch bohren.

„Wähhh, das ist absolut ekelhaft!“, „Die fressen ihn ja auf!“, „Würg!“, kommentierte unser Publikum, dabei dachte ich angestrengt nach, welche Flüche für so was in Frage kamen, leider kannte ich keinen einzigen. „Wir müssen doch etwas tun!“, „Ja, helft ihm!“

Auch Marcus, Adrian und alle anderen schüttelten betroffen die Köpfe, sichtlich erschüttert über die gefräßigen kleinen Würmer, die sich in der klaffenden Wunde wanden.

„Aus dem Weg… na, was haben wir denn da Schönes?“, schob uns plötzlich der schrullige Alte beiseite, stand nun über Krum gebeugt und besah sich abschätzig die Miesere. „Ohhh, autsch, da ist aber was danebengegangen, junger Mann… sehr abstrakt.“

„Wie meinen?“, wollte Alicia wacker wissen und versuchte, den Blick nicht abzuwenden, noch zu würgen, eine Leistung. Es gelang nicht jedem hier im Raum.

„Oh, naja, sieh her, du neugieriges Wesen. Er scheint selbst einen dunklen Fluch geschleudert zu haben, der aber auf ihn zurückfiel und mit einem anderen kollidiert ist, siehe hier“, sprach Grindelwald zu wem auch immer, denn zu uns sprach er eindeutig nicht und zauberte mit seinem neuen Stab, sodass das Bein in Lila und Blau aufleuchtete.

„Jaja, drängele nur nicht!“, forderte er nun bedächtig und erntete von uns Zuschauern dann doch einen scheelen Blick, da keiner von uns auch nur einen Ton von sich gegeben hatte. Von uns drängelte wahrlich niemand.

„Nur die Ruhe… Ich bin ja schon dabei, ein alter Mann ist kein Rennbesen… verdammt!“, murrte er gestört, während er gekonnt das Bein und die gefräßigen Würmer in allen möglichen und unmöglichen Farben aufleuchten ließ. „Ohhhh, da ist ja noch ein dritter Fluch, der junge Mann wollte anscheinend alles abbekommen, was es gab! Ist ja schon gut, du Nervensäge… oh warte, ja du hast recht, zuerst diesen eigenwilligen Rückspruch!“, murmelte er ständig vor sich hin und so einige deuteten mit Gesten an, dass sie an der geistigen Gesundheit des Alten zweifelten.

„Was würde ich nur ohne dich tun?“, fragte Grindelwald derart zynisch und grinste gehässig ins Nichts, dass nun auch ich ernsthaft an seinem Geisteszustand zweifelte. Dann zauberte er weiter und das Bein leuchtete in einem gräulichen Flackern auf und erstrahlte in einem ungesunden Gelb.

„Fuck, tut das weh!“, keuchte soeben Krum jaulend, der die Zähne sichtbar fest zusammenbiss.

Seine Halsstränge traten krass hervor, als er seinen Kopf wegen des Schmerzes in den Nacken warf, die Augen fest zusammen kniff und sich der Schweiß auf seiner Stirn sammelte. Einige unserer Männer mussten ihn fest an den Armen und Füßen halten und auf den Tisch drücken, da noch mehr Magie an ihm schädlich wäre. Er kämpfte sichtlich gegen die Schmerzen, als auch gegen die an, die ihn niederzwangen.

Es war abstrakt, zuzusehen, wie sich jeder lange Wurm einzeln mit einem schmatzenden Geräusch von dem rohen Fleisch löste, bevor Grindelwald damit begann, seine Wunde langsam, aber sicher zu verschließen. Erst als das beendet war, trat der leicht zittrige Gellert zurück, damit Sumerby den Verletzten weiter versorgen konnte, denn geheilt war er immer noch nicht.

Diese Magie schien auch Gellert einiges an Kraft gekostet zu haben. Er wirkte geschwächt und fuhr sich fahrig über die verschwitzte Stirn.

Langsam kam Ruhe in die Reihen der Zuschauer, auch Krum kam wieder, etwas wackelig zwar, hoch, indem man ihn hochzog. Jetzt saß er auf dem Tisch. Er war schneeweiß im Gesicht, während Somerby den Verband anlegte und Alicia ihm einen Blutbildungstrank aufdrängte.

Auf die Beine kam er nicht, der Fluch war dafür viel zu heftig gewesen, aber wir hatten es nur Gellert zu verdanken, dass Krum ohne Schaden überleben würde. Meine Gedanken waren dahin gegangen, ihm sein Bein oberhalb des Knies abzuschneiden. Wie gut, dass wir nicht derart radikal hatten handeln müssen, aber trotzdem kam die Halle nur langsam nach dem Schock wieder runter.

Nur wir sollten nicht zur Ruhe kommen, da urplötzlich wieder die Türen aufgestoßen wurden!

„Das ist doch eine verdammte Scheiße!“, fauchte Hermione wenig damenhaft und stapfte unprätentiös in die Halle herein, verfolgt von dem zerzausten Weasley und dem nun wieder normal aussehenden Potter, der leider eindeutig Potter war, dabei gaben sie alle drei ein etwas derangiertes Bild ab.

„Was ist passiert? Wo wart ihr? Wo seid ihr hin appariert?“, stellte auch schon Blaise meine Fragen und auch wenn er nicht dabei gewesen war, war genug Zeit vergangen, dass er sich schon vollständig informiert hatte, was auf der Hochzeit vorgefallen war. Hermiones Augen funkelten wütend durch die Gegend. Sie schien gar nicht darauf reagieren zu wollen, da sie eher wie ein Pferd schnaubte.

„Wir waren in der Muggelwelt und haben über den Schrott geredet und dann hat Harry… also… ach… er hat den Namen des Unnennbaren ausgesprochen und Schwupps… also dann, naja…“, regte sich der junge Weasley auf, während Hermione sichtbar vor einer Explosion stand.

„Wie? Er hat ihn beim richtigen Namen genannt?“, stieß Marcus ungläubig aus, schließlich wagten dies die wenigsten in ihrem Leben.

„Aber er sagt doch immer so schön Dark Lord!“, warf Blaise schwach ein und ich war kurz versucht, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Potter hatte sich das doch so gut abgewöhnt, irrwitzig mutig den Namen des Lords auszusprechen, warum jetzt?

Wir hatten alle gewarnt, dass ein Tabu auf dem Namen des Lords lag!

„Ja, das dachte ich auch, Blaise, und sag es ruhig, Ron, Harry war so doof, dass die DeathEater kamen und mal wieder“, regte sich nun Hermione auf, brach mitten im Satz ab und glühte regelrecht vor Wut. Sie könnte fast mit ihrem roten Klein konkurrieren.

Es schien sie sehr zu ärgern, schon wieder mit DeathEatern gekämpft haben zu müssen, wie auch immer es ausgegangenen war, Potter stand neben ihr, wie ein geprügelter Hund. Weasley blickte weidwund durch die Gegend und sie schien kurz davor, Potter gegenüber handgreiflich zu werden. Jeder von den anderen in der Halle blickte mit großen Augen auf Hermione. Es war selten, dass sie derart aus der Haut fuhr.

„SCHLUSS! Sonnenschein, wir wollen in diesem Gebäude auf unsere Gefühle achten, verschließe dich!“, fauchte da Gellert plötzlich ungewöhnlich ernst und autoritär.

Zur Überraschung aller und auch meiner Wenigkeit, zog sie sofort den Kopf ein und biss sich auf die Lippe.

„Oh ja, es wird schlimmer, es zeigen sich Risse!“, mischte sich nun diese Träumerin Luna Lovegood ein und damit schossen die Augen von uns allen zu ihr, denn sie schien mal wieder mehr zu bemerken als wir anderen.

„Wirklich, Mondmädchen?“, musterte Grindelwald das ätherische Mädchen in ihrem mitgenommenen, sonnengelben Gewand vor sich abschätzig „Ist das so? Das wäre schlecht, sag mir, wenn es einen durchgängigen Riss gibt“, forderte Gellert nach kurzem Abwägen bestimmt und Luna nickte sofort.

Diese Kommunikation über was auch immer verwirrte mich vollkommen, da Hermione die beiden mit großen, durchaus als furchtsam zu bezeichnenden Augen anstarrte.

„Lassen Sie mich nur in Ruhe… Sie… Nervensäge!“, murrte Hermione leise, aber einige hörten sie doch. An sich konnte sie nur Gellert meinen, aber eigentlich stand sie mit ihm auf gutem Fuße, also war diese Aussage, die nur im allgemeinen Chaos unterging, höchst verwirrend. Sie unterhielten sich noch immer über Risse, die niemand sah, außer dieser sonderbaren Dreiergruppe.

„Was´n für ein Riss?“, „Vor allem, wo?“, „Siehst du hier in dem alten Gemäuer Risse?“, wollten die Twins gewohnt übermütig erfahren. Sie waren auch aus purer Neugierde hier in Irland eingetrudelt und das vorhin, kurz bevor Krum aufgetaucht war. Sie hatten zu verkünden gehabt, dass das Ministerium als auch der Orden die DeathEater aus ihrem Heim, aber auch aus Devon erfolgreich hatten vertreiben können und waren bisher ebenfalls genaue Beobachter der erneuten Dramen, die heute einfach nicht enden wollten.

„Hallo, Erde an Luna!“, „Wo können wir die Risse sehen?“, riefen sie interessiert zu der verhalten lächelnden, jungen Frau, als ein lauter Rums ertönte und dann ein lauter Schrei.

„Arrrrrrrrrr!“, plärrte Krum viel zu laut und war kreidebleich geworden, während er versuchte, wieder vom Boden hochzukommen, nachdem er vom Tisch runter gefallen war. „Ich glaub es nicht… ich fass es nicht… wo ist mein Zauberstab!?“, blickten wir alle überrumpelt zu ihm. Wir konnten nicht verstehen, was er wollte und weshalb er auf einmal so hektisch wirkte.

Unterdessen deutete er hektisch und nervös auf den alten Mann „Helf mir doch jemand!“

„Was hast du denn, Mann?“, kam es recht trocken von Potter.

„Was ich habe? Das da ist Gellert Grindelwald!“, schrie er aufgebracht und nach dieser Enttarnung lag eine schwere Stille über der Halle.

Kurz stöhnte ich auf und barg mein Gesicht in Händen. Ich hatte mich schon gefragt, wann es endlich jemandem auffallen würde, denn nie hatte jemand etwas gesagt. Dass es nun so passieren musste, war suboptimal. Ich linste durch meine Finger und bemerkte, dass Hermione Krum wie eine Eule anblinzelte, während Gellert sich betroffen die Hand aufs Herz legte.

„Draco, sag mir nicht, dass das stimmt!“, forderte Marcus nachtragend von mir und ich zuckte nur lässig mit den Schultern wegen seiner Wut und hob mein Gesicht entschlossen an.

„Fuck, warum hab ich das nicht gesehen?“, „GELLERT Grindelwald?“, „Der Gellert Grindelwald!“, „Der… der tot ist?“, „Der Grindelwald mit Nurmengard?“, „War das nicht der, den Dumbledore besiegt hat?“, kam die Woge der Entrüstung und schwappte über uns hinweg.

„Warum hat das keiner erkannt?“, brüllte irgendeiner aus der Masse besonders laut und da wirbelte Viktor zu diesem herum.

„Weil ihr blind sein wolltet!“, fauchte er aggressiv und verzog sein Gesicht zu einer hässlichen Grimasse.

„Hallo, erfreut!“, grüßte Gellert affektiert in die Runde und überging die Furcht und Angst, die man ihm nun entgegenbrachte, da alles kollektiv vor ihm zurückwich und ich rollte zusammen mit Hermione nur genervt mit den Augen. „Und du bist?“, fragte er jetzt fast schon provokant Krum.

„Sie, Sie… Mörder!“, wollte Krum humpelnd und schwächelnd nach vorne stürmen, kam aber nicht wirklich weit, da Adrian und Blaise Krum aufhielten und stützten, bevor er wieder hinfallen konnte.

„Und dein Retter!“, kam es süßlich von Gellert, der nicht wirklich betroffen darüber zu sein schien, dass nun alle wussten, wer er war. Schließlich trat auch Hermione vor Gellert und bezog Stellung, wie nur sie es konnte.

„Viktor, ich mag dich wirklich, aber wenn du Gellert was tust, bring ich dich um!“, kam es so schrecklich neutral von ihr, dass Krum fast über seine eigenen Beine stolperte und die komplette Burg den Atem anhielt, da man erkannte, dass sie jedes Wort ernst meinte.

„Was? Hermione… das meinst du nicht ernst… wir… du und ich… wir…“, bestätigte er schlussendlich den anderen Hogwartsleuten damit alle Vermutungen, welche die Schüler jemals zu ihrer Beziehung gehabt hatten, denn sofort schossen alle Blicke zu mir, um zu überprüfen, ob ich durch diese große Neuigkeit ausflippen würde.

Aber Gellert schien diese Information nicht mitbekommen zu haben, da er kurz abgelenkt wirkte und wieder ins Nichts starrte, bevor er sie erneut ins Visier nahm.

„Sonnenschein, ich kann meine eigenen Kämpfe ausfechten“, murrte der hagere, alte Mann entschieden und versuchte, sie hinfort zu wedeln wie ein lästiges Insekt. „Das kann ich sehr wohl!“, murrte er weiter und wirkte wieder abgelenkt, als sie zu ihm herumfuhr.

„Ja, das weiß ich, Gellert! Aber Sie haben vor 52 Jahren den letzten Menschen getötet… ich erst… letztens“, schränkte sie rigoros mit einer unübertroffenen Lässigkeit ein, als ihr die geschockten Gesichter ihrer Umgebung ins Bewusstsein kamen.

„Was man alles so erfährt!“, hauchte die interessierte Hannah Abbott, während Neville Longbottom schlicht weiß wie eine Wand aussah und nur noch den Kopf schüttelte.

„Als ob man das verlernen könnte!“, begehrte Gellert auf.

„Nicht dein Ernst… Hermione?“, wisperte Krum bodenlos entsetzt wegen dieser unerwarteten Offenbarung, wobei sie Krum nicht wirklich wahrzunehmen schien, genauso wenig wie Gellert.

„Übung macht den Meister!“, konterte Potter mit sarkastischem Grinsen, woraufhin der Alte mit einem fast durchtriebenen Lächeln zu diesem wirbelte und ich dachte, dass ich endlich die Bestätigung erhielt, was die beiden in ihrem Training trieben.

Der tote Cassius Warrington ging eindeutig auf das Konto von Gellert, der Potter dazu angehalten hatte.

„Harryyyy!“, rief Hermione in einem unglaublich tadelnden Ton, den man sonst nur aus der Schule kannte.

„Sorry!“, erwiderte er kleinlaut klingend, aber er wirkte kein bisschen so.

„Oh, halt du doch den Mund. Das ist einfach unerträglich“, keifte Gellert plötzlich mit unerwarteter Inbrunst.

Erschrocken zuckten einige vor ihm zurück, als auch Hermione bestätigend nickte, was alle noch mehr verwunderte. „Wir sind stolz auf dich, Harry Potter. Ich erwarte einen sehr detaillierten Bericht!“, verkündete der zahnlöchrig grinsende Gellert frohlockend. „Und… Sonnenschein, du sorgst dich um mich, ich bin ergriffen über deinen Großmut, und du bist jetzt endlich still!“, fauchte Gellert zum Schluss hin sehr wütend, wen auch immer er meinte.

Wobei selbst Hermione schaute irgendwo hin, mit einem mehr als abschätzigen Blick, schwang dann ihren Stab und zauberte lautlos. Es war ein eigentümliches, sehr besorgniserregendes Verhalten. Die Musterung, die Marcus mir schenkte, sagte aus, was er dachte, dass wir es mit zwei Verrückten zu tun hatten.

„Danke Sonnenschein, das tut gut und nun zu dir“, drehte sich Gellert wieder Krum entgegen. „Junge, sag, was habe ich getan, um den glühenden Hass auf mich in deinen Augen lesen zu müssen?“, fragte Gellert soeben sehr gemäßigt erscheinend, während er in einer versöhnlichen Geste die dürren Ärmchen hob.

„Sie… Sie… Sie haben meinen Großvater auf dem Gewissen!“, stieß Krum anklagend hervor, dabei wischte er sich die feuchtglänzende Stirn und zitterte noch vor Schmerz am ganzen Leib.

Bei der Auskunft stöhnte Gellert leise auf und dann lag sein Augenmerk nicht auf Viktor, sondern wanderte hilfesuchend zu Hermione.

„Der da wäre?“, wollte er leise erfahren und Krums Gesichtszüge zuckten, weil er arg mit sich kämpfte, nicht durchzudrehen. Die Anstrengung war ihm durchaus anzusehen. Krum nahm es Gellert übel, dass dieser nicht gleich wusste, von welchem Mann er sprach, nur bitte, dieser Mann hatte viel zu viele Menschenleben genommen, als dass er sich sofort erinnern könnte.

„Krum… Vasili Krum!“, stieß der junge Mann hörbar erregt aus und sofort zeichnete sich Erkenntnis in Gellerts faltiger Miene ab.

„Oh, dieser eifrige Widerständler, ja, ich erinnere mich… sehr gut sogar!“, zeigte Gellert fast erfreutes Erinnern. „Es tat mir leid. Nein, ich werde nicht lügen, zu dieser Zeit blieb mir gar nichts anderes übrig, als den Mann zu töten! Aber er war ein achtbarer Gegner“, bekannte Gellert offen und viele hielten bei dieser Offenbarung die Luft an.

Er schaffte es, diese Aussage auf mehrfache Art und Weise positiv wie auch negativ zu behaften, eine Leistung in meinen Augen. Sofort reagierten mehrere Personen gleichzeitig.

„Du hältst dich raus!“, befahl Gellert Hermione mit solcher Autorität in der Stimme, dass sie kurz stockte und diese Sekunde reichte.

„ARRRRR!“, riss sich Krum von allen los und stürzte wie ein vor Wut bebender Ochse vor.

Er war trotz seines geschwächten und verwundeten Zustandes nicht mehr zu halten. Er zog seinen Zauberstab und fluchte los. Sofort reagierten sowohl ich als auch Marcus. Wir legten wohlweislich und vorausschauend einen Zauber über die Anwesenden, um sie vor den Tobenden und ihren Zaubern zu schützen.

Einige der Anwesenden in der Halle schrien furchtsam auf, andere drängten weiter nach hinten an die Wände, obwohl sie unter unseren Zaubern standen, aber der Anblick, der sich uns bot, war auch nicht alltäglich.

Sofort gaben sich Gellert und Krum einem mehr als sehenswerten Duell hin, das erbittert ausgefochten wurde, während Hermione mit erhobenem Zauberstab dastand und mit grimmiger Miene herumfuhr.

„Nein, nein, nein, halten Sie ihn auf!“, rief Hermione ins Nichts, zur Wand hin und schüttelte wütend den Kopf und jeder dachte sich, was das sollte, so auch ich. Mit wem zur Hölle sprach sie da?

Dann nahmen die Zauber rasant zu, es blitzte bunt und sie schlugen laut donnernd ein. Die Schilde beider Zauberer und auch meine, die ich über die Anwesenden gelegt hatte, erbebten, während die Blitze der Zauber darauf hernieder rasselten und wir uns alle instinktiv duckten.

„Sagen Sie was! Er genießt das viel zu sehr und Viktor hat keine Chance gegen ihn! Ja, was? Was weiß denn ich? Wer kennt ihn am besten?“, schrie sie erregt. „Jetzt machen Sie! Er tötet ihn!“, brauste sie auf und ja, es stimmte, es sah schlecht für Krum aus, der gerade röchelnd in die Knie ging. Die Magie und Macht, die sich um Gellert aufbaute und manifestierte, war wahrlich beeindruckend.

Krum war chancenlos, selbst wenn er in tadelloser, körperlicher Verfassung gewesen wäre. Er mochte ein begnadeter Sucher sein, aber er war kein brillanter Magier!

Ich hingegen blieb von der Nervosität der anderen unbeeindruckt und beobachtete eher durchaus imponiert das von beiden schwarzmagisch geführte Duell.

Dabei keimte der Neid in mir auf, dass Harry Potter in den Genuss der Ausbildung durch einen echten und wahren Dark Lord kam. Das war so ungerecht.

„WAS?“, hisste plötzlich Gellert auf und schon sauste ein nonverbaler Fluch auf Krum zu, der ihm seinen Zauberstab entriss. Vollkommen entgeistert starrte Krum auf seine nun leere Hand, während Gellert den Stab erschreckend leichthändig aus der Luft angelte.

„Warum sagt ihr das nicht gleich?“, runzelte ich meine Stirn, denn an sich hatte niemand wirklich etwas zu ihm gesagt, während er sich vollständig zu Hermione umdrehte und seinem Gegner halb den Rücken zuwandte. „Warum sagst du nicht, dass er eine Liebschaft von dir war, Sonnenschein?“ Dabei blickte er sie fast schon freundlich tadelnd an und sie verzog die Lippen zu einer Grimasse.

„Wen geht es etwas an?“, fragte sie ganz ruhig zurück, während Krum regelrecht schreckstarr und leicht schwankend auf seine leeren Hände glotzte.

„Mich?“, klärte Gellert seelenruhig auf. „Ich bring doch nichts um, was dir mal was bedeutet hat“, sorgten diese Worte durchaus für großes Gemurmel, während ich mich entschloss, mich gar nicht mehr einzumischen, denn ich würde mehr erfahren, wenn ich beobachtete und schwieg.

„Was spielt es für eine Rolle?“, stritt sie es nicht ab, dass dem mal so gewesen war, sondern schien mehr an seinen Beweggründen interessiert zu sein.

„Ohhhh, eine gar Große“, warf er der Luft neben Hermione einen intensiven Blick zu. „Da sind wir uns einig!“, wurde in meinen misstrauischen Augen immer mysteriöser, was hier abging.

„Bitte?“, hauchte Hermione betroffen. Diese Meinung schien sie zu beunruhigen, während mich eigentlich mehr dieses „uns“ besorgte, da ich mich fragte, wen Gellert zum Merlin nochmal meinte.

Wobei ich plötzlich in meinen Überlegungen stoppte, denn da kam mir der Gedanke, dass es mir gar nicht behagte, dass ihr Krum etwas bedeutete! Widerwillig runzelte ich die Stirn.

„Hermione, was bedeutet das?“, entschloss ich mich abrupt dazu, meinen Beobachterposten zu verlassen und mischte mich jetzt doch ein. Ich trat unter den Augen aller entschlossen näher, was mir ihre Aufmerksamkeit einbrachte, dabei musterte sie mich verhalten, aber mein autoritäres Auftreten forderte Antworten.

„Was es bedeutet, Draco? Das was Gellert sagt, ich wünsche niemandem den Tod!“, stockte Hermione wenig begeistert und ging galant über den wahren Inhalt hinweg, was mich mürrisch einen Mundwinkel verziehen ließ.

„Mit „niemandem“ spielst du auf die beiden… anderen an?“, resümierte Potter zu meiner linken, den anscheinend auch Gellerts Aussage zu beschäftigen schien und ich dachte, herauszuhören, dass er mit den beiden anderen versteckt Diggory und Black erwähnte.

„Bitte, diese Idioten bedeuteten ihr nichts“, hisste ich leise zu Potter, worauf dieser mich mit seinen bebrillten Augen maß, erst dann zuckte er wenig begeistert mit den Schultern.

„Heute bestimmt nicht mehr… damals vielleicht“, raunte er mir eindringlich zu und ich verdrehte die Augen und Hermione schüttelte vehement wegen unseres Themas das schöne Haupt.

Unterdessen studierte Gellert ausgiebig den fremden Zauberstab in seiner Hand.

„Ohhh… eine wunderschöne Arbeit von Gregorowitsch. Er ist ein wahrer Meister auf diesem Gebiet!“, kam es sachte lächelnd von dem leicht atemlosen Gellert.

„Sie kennen Gregorowitsch?“, hauchte Krum schnaubend. Er wirkte arg mitgenommen.

„Oh, natürlich! Ich habe ihm mal einen ganz besonderen Stab geklaut!“, bekannte Gellert salopp, dabei wirkte er erschreckend jugendlich und seine blauen Augen blitzten verschmitzt auf.

„Ohhhhh, den Stab!“, flüsterte nun Potter ehrfürchtig, drehte sich von mir weg und wandte sich zu Gellert um. Dieser zwinkerte seinem auserwählten Liebling übertrieben zu.

„Genau, Harry, genau diesen!“, kehrte in diese so blauen Augen ein gewisser, schelmischer Glanz ein, der an Übermut grenzte.

Sofort biss ich selbst meine Zähne zusammen, als ich erkannte, dass sie vom Elderstab sprachen, meinem Stab, den ich Dumbledore abnehmen hatte wollen und den Hermione versteckte und den sie bis jetzt vehement von mir fern hielt.

„Hermione, ich verstehe das alles nicht! Dort das Dreieckszeichen, das als schwarzmagisches Symbol gilt, hier Grindelwald. Wie könnt ihr die Kinder hier herumlaufen lassen und dann diesen Verbrecher dazwischen?“, forderte Krum rigoros zu erfahren, während er sich kraftlos auf die Bank sinken ließ.

„Ja, Draco, das frage ich mich auch!“, wollte Marcus von gerechtem Zorn erfüllt erfahren.

Vor allem lag sein Blick dabei die ganze Zeit auf Alicia, die oft mit Gellert aneinander geraten war, aber ich kam gar nicht dazu, etwas zu meiner Verteidigung zu sagen, schlussendlich hatte er gewusst, dass Gellert nicht ohne war, schließlich war die Wohnung von Gellert, die er mit gesichert und deren Banne er mit gesprochen hatte, als Gefängnis gedacht gewesen, bis Hermione aufgekreuzt war und Gellert freien Zutritt gewährt hatte.

„Viktor“, begann Hermione, „das Zeichen ist ein Symbol, ein Symbol für ein Kinderbuch, dem Gellert und Al… dem Gellert hinterher eiferte!“, versuchte sie zu erklären, aber Krums Gesicht verdüsterte sich zusehends.

„Ein Kinderbuch!“, schnaubte Marcus offen, während der Bulgare Hermione anstarrte, als wollte sie ihn veräppeln.

„Schau sie nicht so abwertend an, junger Mann!“, bot Gellert dem missmutig dreinblickenden Marcus Paroli und wandte sich dann an Krum. „… sie hat schon recht, was dachtest du denn? Ein schwarzmagisches Symbol? Was für ein Unsinn! Ich als auch… andere“ , verkniff er sich, ebenso wie Hermione, den Namen von Dumbledore, „strebten nach Größerem und dies ist die Umschreibung dessen… aber es ist viel älter als ich es bin… Jahrtausende.“

„Warum macht ihr so ein Geheimnis daraus, was es aussagt, wenn es ein Kinderbuch ist?“, verlangte Marcus gewohnt nüchtern zu erfahren und baute sich vor unserer Gruppe auf.

„Weil das niemand wissen muss!“, trat nun Potter entschlossen vor und am Verhalten des Trios konnte man ihre Einigkeit erahnen, dieses Geheimnis unter sich zu hüten. „Malfoy, du solltest los!“

„Ich, warum?“, drehte ich mich irritiert zu Potter und blickte dem jungen Mann auf Augenhöhe ins besorgt blickende Antlitz.

„Weil ich doch den Fehler begangen habe, den Lord zu nennen. Der Besuch in dem Café und die zwei DeathEater, die kamen“, haspelte er nun doch nicht so souverän los und ich lüpfte eine Braue in Überlegenheit.

„Ist noch einer tot?“, fragte ich süßlich, mit hörbarem Spott in der Stimme.

„Nein!“, meinte er hart „Nur ihre Gedächtnisse sind verändert“, bekannte er empört.

„Wer?“, wollte ich noch recht entspannt erfahren, als sie sich zu mir wandte, um mir dann fest entgegenzusehen.

„Der große Blonde… Rowle und Antonin!“, servierte Hermione sofort, dabei riss ich die Augen auf.

„Shit, das gibt Ärger“, murrte ich düster und sie nickte schlicht, dabei konnte die Halle ihre Beobachtung nicht von uns wenden, ahnte doch jeder, dass wir über mehr als unschöne Dinge sprachen.

„Das weiß ich auch“, resignierte Hermione, „das Problem ist, dass Antonin zu uns gehört… das wird IHN nicht erfreuen!“, wisperte Hermione und spielte auf den Inneren Kreis an.

„Das ist große, verdammte Scheiße… und du hast auch noch einen verloren“, stöhnte ich unglücklich über diese verfahrene Situation, dann fuhr ich mir durchs Haar, wobei ich jede überschäumende Regung unterdrückte. Es würde nichts bringen.

„Tja, um Cassius kann es mir nicht leidtun, aber leider, leider kann ich mich nicht fünfteilen! Ich kann es jedoch mal probieren“, ätzt sie zynisch. „Da alle wissen, dass ich mit Harry von der Hochzeit abgehauen bin, kann ich nicht hin und mich dem Verhör stellen, aber mit Sicherheit geht es schon rund. Du solltest wirklich gehen“, zierte Widerwillen ihre Züge. Man erkannte deutlich, dass sie hinwollte, um sich den Problemen zu stellen, ihren Mut hierbei konnte man nur bewundern.

„Du willst am liebsten wirklich selbst dort hin?“, echote auch schon der junge Weasley erschüttert und sah aus, als würde er sie für verrückt halten.

„Ich werde gehen und ihr macht so als würdet ihr in einem Ordensunterschlupf verschwinden und während ich weg bin, bitte, keine weiteren Dramen! Verstanden? Sonst werde ich ungemütlich!“, drohte ich der gesamten Runde. Das waren genügend Erkenntnisse und Schreckensmeldungen für heute und wenn ich nicht genau gewusst hätte, was ich mit der ganzen Unternehmung in Irland bezwecken wollte und wäre die Burg nicht so verdammt wichtig für meine Pläne gewesen, hätte ich wirklich überlegt, warum ich mir diese Dramen dort immer antat, aber die Burg und das was sie symbolisierte waren der Schlüssel für alles was mir vorschwebte.

Als alle brav nickten, drehte ich mich dennoch drohend zu unserem neuen Anwesenden. „Krum, du bist hier Gast und du kannst gerne bleiben, aber reiß dich am Riemen. Wir alle haben den ein oder anderen verloren und sorry, aber dein Großvater ist seit Urzeiten tot und der da saß Jahrzehnte lang in Haft!“, ließ ich von dem einen ab, um mich dem anderen zuzuwenden.

„Und Sie, Gellert, Sie versuchen, sich zurückzuhalten und den da nicht zu reizen, verstanden? Sonst müssen Sie den Stab wieder hergeben und jetzt sagen Sie dazu gar nichts, kapiert?“, unterstrich ich das Gesagte mit einer schnappenden Handgeste.

Erst dann drehte ich mich dem nächsten Unhold zu. „Und DUUU, Potter… geh, geh bloß weg und du“, deutete ich wenig nett auf Hermione, „bleib bei ihm“, meinte ich dann doch sehr ernst, denn solange sie bei Potter bleiben musste, war sie in Sicherheit und so wies ich alle rigoros in ihre Schranken.

Schlussendlich war wieder einer ihrer Männer umgekommen, da brauchte sie nicht in die Nähe von Vater, oder die des Lords kommen. Wer wusste, was sie mit ihr machen würden?

Als ich mit sehr geradem Rücken schnell von dannen schritt, ließ ich eine große Stille hinter mir.

Dracos Sicht Ende

Hermiones Sicht

„Was war das?“, fragte Neville ehrfürchtig.

„Ein Draco im Rausch… hihihi!“, kicherte George atemlos und fächelte sich übertrieben Luft zu. „Ja, wahrlich berauschend!“, „Er ist schon hot!“, „Hat er von seinem Vater… eindeutig“, „Rrrr, was für Sahneschnittchen, echt!“, leckten sich die Twins anzüglich über die Lippen.

Dabei waren ihnen so einige sehr unverständige Blicke sicher!

„Was machen wir mit Viktor?“, fragte ich dann müde und überging den Unsinn der Red Devils.

„Obliviate?“, warf Ron recht mitleidlos ein, wofür er empörte Reaktionen erntete.

„Hey was? Wir sind grad so gut dabei, einer mehr schadet nicht!“, zeigte Ron absolut kein schlechtes Gewissen, sondern wirkte nach dem Angriff auf seine Familie verhärmter als je zuvor in seinem Leben.

„Mal ruhig Blut“, warf Adrian überlegend ein und hob zur Güte die Hände, da es den Irländern augenscheinlich zu weit ging, während Viktor uns sprachlos ansah.

„Ich… ich pass auf ihn auf!“, bot Penelope plötzlich fürsorglich an und die ehemalige Ravenclaw mischte sich unerwarteter Weise sehr involviert ein.

„Bitte, warum so plötzlich?“, fragte Marcus nachdenklich.

„Er… er hat mir geholfen, wir haben uns gegenseitig geholfen… er verdient es nicht, sein Gedächtnis zu verlieren!“, kam es dann recht stur von ihr, da sie ihr Kinn kämpferisch hochreckte.

„Mal ganz ruhig… bleibt mir vom Leib!“, hob Viktor abwehrend die Hände und wich immer weiter zurück, bis Adrian vortrat.

„Na, Krum… hast du Lust, für die Puddlemer United zu fliegen?“, wollte er typisch in seiner saloppen Art erfahren und grinste frech, da er versuchte, die ungute Stimmung aufzulockern, da gerade ein Funke zur Explosion führen konnte.

„Bitte?“, fragte Viktor perplex, mit so was hätte er bestimmt nicht gerechnet, aber woher sollte er auch wissen, wie weit verzweigt Dracos Organisation war?

„Na, ich bin der Chef des Clubs… und Lust? Wenn du deine Erinnerungen behalten willst, wirst du dich entscheiden müssen… mit uns, oder ohne uns!“, entgegnete Adrian dann doch sehr autoritär und wirkte bedeutend älter als er war.

Wegen dieser Ansage winkte Gellert Viktor sogar spöttisch zu und ich holte aus und schlug Gellert die Hand runter, was ihn amüsiert, aber auch albern kichern ließ.

„Soll das ein Angebot sein?“, hauchte Viktor entsetzt. Was genau ihn entsetzte, konnte ich nicht einschätzen, dass er eben ein Angebot erhielt, oder dass uns der Club gehörte?

„Naja, du bist einer der besten Sucher weltweit… also, ja!“, bekannte Adrian, während Marcus nur nickte, anscheinend war er mit dieser Lösung sehr wohl einverstanden, wenn Viktor einer von ihnen werden würde, drohte uns von ihm keine Gefahr und jeder wäre glücklich, die Lösung war durchaus nett und akzeptabel.

„Was ist das hier?“, wollte Viktor sehr überlegt erfahren, als er mit zusammengezogenen Augenbrauen in die Gegend sah und nicht sofort weiter Zeter und Mordio schrie. „Ich meine, hey… das ist nicht alles, ich habe euch kämpfen sehen unter euren Hauben!“, deutete er auf seinen Kopf. „Ihr habt den DeathEatern Paroli bieten können… beeindruckend!“

„Oh ja, und wir konnten dich auch beobachten, du scheinst keine Probleme mit der schwarzen Magie zu haben!“, raunte Alicia gerade kalkulierend, während sie Gellert als auch seinen jungen Gegner maß.

„Ich bin auf Durmstrang gewesen, was erwartet ihr?“, wehrte er ab und hob seine Hände.

„Hört, hört, also hör genau zu, Krum, entweder du machst bei uns mit oder eben nicht, dann kannst du gehen!“, grollte Marcus und jeder wusste, dass er nur nicht aussprach, dass dann auch ein Teil von seinem Gedächtnis weg wäre.

„Was ist mit dem? Gehört der zu euch?“, deutete er anklagend auf Gellert, der vor sich hinpfeifend an der Wand lehnte, seine Nägel betrachtete und nun unschuldig blinzelnd aufblickte.

„Merlin bewahre, NEIN, der Spinner gehört zu ihr und Potter!“

„Hey, Marcus, er ist kein Spinner!“, brauste nun Alicia böse zu ihrem Mann hin auf und blinzelte Gellert mit einem zuckersüßen Lächeln entschuldigend an, der sich gerade einem Lachanfall hingab, denn augenscheinlich hatte er Alicia um den knochigen, gichtigen und alten Finger gewickelt.

„Alicia!“, „MARCUS!“, ging es nun etwas leiser zwischen dem Ehepaar hin und her, von ihm ungläubig besorgt, von ihr minimal genervt, dass er dachte, sie könnte nicht selbst auf sich aufpassen.

„Das stimmt, Viktor, Gellert gehört zu mir“, bekannte ich forsch, woraufhin er blass wurde und etwas vor mir zurückwich. Ich mochte gar nicht wissen, was er nach unserem schönen Tanz im Festzelt nun von mir hielt.

Mal wieder hatte sich alles nach nur wenigen Wimpernschlägen verändert, Viktor würde mich nie wieder derart offen und freundlich ansehen, wie beim Tanz, denn klar ausgedrückt; wir hatten ausgetanzt.

Ich konnte regelrecht in seinen dunklen Augen lesen, dass Viktor langsam, aber sicher alles verstand, dabei wurden seine Züge starr und verschlossen, er schluckte schwer und ich selbst biss mir auf die Zunge, denn es tat weh, zu beobachten, wie er sich von mir distanzierte.

„Deshalb warst du damals bei mir… in Durmstrang und dann… Nurmengard… damals? Oder? Du hast ihn geholt!“, fuchtelte er wild anklagend mit den Händen durch die Luft. „Du hast mich benutzt!“

Stille legte sich über die Halle und ich war froh, dass bis auf die BL fast nur die VenTes anwesend waren und nicht die ganze DA, während ich mich damit auseinandersetzen musste, derart bloßgestellt zu werden und das Schlimmste war, ich wusste, ich hatte ihn verletzt.

Er hatte mir nie etwas getan und doch hatte ich ihn belogen, ausgenutzt und benutzt!

„Ohhhhlala, der Junge ist doch nicht so dumm wie man denken könnte!“, grinste Gellert böse in seiner Gehässigkeit und ich schluckte schwer, als ich den Blick gen Boden wandte.

„Du… du hast mich wirklich nur benutzt! Die ganze Zeit?“, ließ Viktor seinen Kopf in seine Hände sinken, während ich kurz die Augen schloss, das hier fiel mir verdammt schwer, das lag mir gar nicht.

„Viktor“, flüsterte ich so leise, dass ich mich selbst nicht genau verstand, als sein Haupt wieder hoch ruckte und er mir böse entgegensah.

„Oh ja, ich verstehe es nun! Streite es nicht ab! Ich war nur ein Depp für dich, der nützlich war!“, brüllte er extrem laut und nicht nur ich unterdrückte ein Zusammenzucken.

Kurz kam in mir der makabere Gedanke auf, dass ich es schaffen würde, dass auch er mir eine runterhauen würde, dann hätte ich alle meine Freunde, bis auf Cedric, zur Weißglut getrieben.

„Nein, ich… ich werde es nicht abstreiten und erweise dir Respekt, indem ich es nicht leugne!“

„Unser Sonnenschein hier hat es faustdick hinter den Ohren!“

„Ohhh Gellert, ich wäre vorsichtig!“, warnte noch Harry quietschig, als ich schon zu diesem alten Verbrecher herumwirbelte.

„Gellert, übertreiben Sie es nicht, meine Laune ist legendär tief, der Eingeweidefluch war nicht nett“, zeigte ich Nerven und stieß zum Ende hin einen frustrierten Schrei aus, da ich erkennen musste, dass eher so etwas abstraktes wie Stolz über das knittrige Gesicht des alten Totenkopfes glitt.

„Oh, Potter, du wirst erwachsen! Ich bin gerührt, wenn die Kinder groß werden“, zeigte Gellert überhaupt kein schlechtes Gewissen und wedelte, seitdem ihn Albus aufgrund dieser Information wieder wütend attackierte, mit seinen Händen durch die Luft. „ Ach, halt doch du dein Schandmaul!“, tat er für mich verständlich Albus‘ selbstgerechte Erregung ab, denn seitdem ich den Fluch wieder von Albus hatte nehmen müssen, damit er Gellert stoppte, Viktor zu ermorden, gab Albus zu allem seinen Kommentar ab, ob erwünscht oder nicht, war hierbei gleich.

„Welcher Spruch, wie hieß der Spruch?“, forderte er vehement und Gellert rollte die Augen.

„Extaris!“, murrte ich und das aus purer boshafter Rache, da ich wusste, dass Gellert nun lange Zeit keine Ruhe vor Albus hatte, ach, ein sachtes Lächeln schlich sich auf meine Züge.

„Oh nöööö, warum musstest du ihm das nun stecken?“, jammerte Gellert in seiner unnachahmlich kindischen Art, während uns mal wieder alle anstarrten, als hätten wir sie nicht alle.

Doch sie sahen nicht was ich sah, da sich Albus an die silbrig graue Brust fasste und wirkte, als müsste er sich dringend setzen. Das machte mich misstrauisch und ich legte überlegend mein Haupt schief, vor allem da Gellert noch immer böse kicherte. Ich machte große Augen, denn ganz plötzlich verstand ich Albus‘ Sprachlosigkeit.

„Es war Ihrer… ich verstehe!“, flüsterte ich ganz leise, dabei ruckte Albus‘ durchscheinend graue Gestalt herum und er wandte mir den Rücken zu, anscheinend kam er mit seiner Schuld, der Erfinder des Spruchs zu sein, nur sehr schwer zurecht.

„Wie wirkt der Fluch, Gellert?“, forderte Harry unbeugsam, der in dieser Zeit nahe zu uns gekommen war, und drang nun forsch in seinen Lehrmeister.

„Wenngleich der Sonnenschein ihn nicht kennt, nehme ich an, dass sie dir ihre Vermutung kundgetan haben wird und so kann ich sagen, dass sie recht hat… aber du kannst beruhigt sein, es ging schnell, der Erfinder war gar immer gnädig!“, schlich sich auf Harrys Antlitz eine erlöste Note, als würde ihm eine sehr schwere Last von den Schultern genommen werden, während Albus sich nicht mehr umdrehte, sondern sein Haupt in seinen durchsichtigen Händen barg.

„Sie haben ihn erfunden?“

„So gerne ich mich mit fremden Federn schmücken möchte… aber nein, leider nicht!“

„Wer dann?“, wollte Harry entschieden erfahren, worauf sich Gellert auf die Lippe biss und ich schritt ein und legte meine Hand auf Harrys Arm.

„Harry, lass gut sein!“

„Nein, Hermione! Ich will wissen, wer! Und nach deinem Gesichtsausdruck zu schließen weißt du es… woher auch immer… also raus mit der Sprache!“

„Albus“, stieß ich daraufhin hauchend aus, damit nur er es hörte und kassierte einen mörderischen Blick eines Geistes der überlegte, wie er mich am einfachsten würde umbringen können.

„Nicht dein Ernst?“, kam es reichlich betroffen von ihm aber er schien auch sprachlos wegen der Möglichkeit, dass dieser gute Mann dergleichen hätte erfinden können.

„Ist es nicht egal?“, fauchte ich ungehalten, da mich plötzlich das auf einmal immer stärker werdende Wispern in diesen Mauern kurzzeitig schrecklich fertig machte und ich den Kopf schüttelte, um wieder klarer zu werden.

„Deswegen auch das Buch, das heute rauskam!“, flüsterte Harry erkennend. „Du willst zeigen, wie er ist!“

„Buch? Was für ein Buch?“, wollte Gellert neugierig wie ein junges Hündchen erfahren und Marcus langte in eine Tasche und warf ein Exemplar über die glatte Fläche des Tisches, dabei war ich kurz erstaunt, dass er schon eine Ausgabe besaß.

„WASSSSSSSSSSSS ist DASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS?“, schallte Albus‘ anklagender Ruf durch die Halle und hallte laut in mir und Gellert nach, während Gellert das Buch eilig durchblätterte und Albus ihm dabei über der Schulter hing.

„SIEEEEEEEEEEEEEEE, Sie, Sieeeeeeeeeeeeee Canaille!“, stürmte auch schon eine silbrige Kanonenkugel auf mich zu.

Hermiones Sicht Ende
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