When Hermione Fights
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


Inhaltsangabe
 
StartseiteStartseite  Neueste BilderNeueste Bilder  SuchenSuchen  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Kapitel 46-47

Nach unten 
AutorNachricht
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 46-47 Empty
BeitragThema: Kapitel 46-47   Kapitel 46-47 EmptyDo Feb 09, 2012 12:57 am

Tränen und der Eberkopf

Nachdem ich mich von meinem Schock erholt hatte, zum ersten Mal einem wirklichen, echten Death Eater allein gegenübergestanden zu haben, verschloss ich gewissenhaft und routiniert den Gang. Dagegen waren die unmaskierten Bole und Derrick ein Witz gewesen und auch die traurigen Gestalten damals bei der Quidditch-Weltmeisterschaft, waren mir nicht so bedrohlich erschienen, wie Snape gerade eben. Ich mochte mich viel trauen und sehr skrupellos sein, aber ein Death Eater Snape wirkte schon sehr unheimlich und zu allem bereit. Man sah ihm an, dass er für diese Rolle geschaffen, geboren worden war. So machte ich mich tief in Gedanken versunken auf den Weg zurück und bereitete mich darauf vor, mich den Fragen und Anschuldigungen meiner Freunde zu stellen. Planen tat ich nichts, wäre sinnlos gewesen, denn in solche Gefechte zog man am besten ohne große Planung und reagierte spontan. Kam eh immer alles anders als man es dachte, resignierte ich schon fast.

Puh, wirkliche Lust hatte ich keine, diesen Raum zu betreten, aber wer einem Death Eater Snape entgegensehen konnte, sollte mit den Kindern hinter dieser Tür auch fertig werden, daher holte ich noch einmal tief Luft und sprach das Passwort. Auf in den Kampf! Der Gemeinschaftsraum war selten so voll, anscheinend hatten sich die Gemüter aufgrund des unerwarteten Auftritts von Snape noch nicht wieder beruhigt. Als ich eintrat, schlug mir eine sofort aufkommende Stille entgegen und ich wurde belauert. Hey, die machten ihrer Bezeichnung als Löwen gerade alle Ehre, als wären sie auf dem Sprung, um mich zu zerfleischen! Ich fühlte mich wie auf dem Präsentierteller, wie ich hier in der Mitte stand und alle Gryffindors an den Ecken in größeren und kleineren Gruppen zusammengedrängt waren und sich aufgeregt unterhalten hatten, bis ich gekommen war. Es gab doch nichts Schöneres als einen Skandal und das danach folgende Getratsche. Klatschtanten alles miteinander, dachte ich verachtend.

„Hermione!“, erhob sich Harry sofort von der Couch. „Was hatte das zu bedeuten? Was soll das… was wollte Snape hier?“, forderte er vehement, ja sehr aggressiv, eindeutig, da kam sein Temperament durch. Sein Körper bebte sichtbar vor unterdrückter Wut, na wunderbar.

„Professor Snape, Harry!“, ich konnte es echt nicht lassen, nach meiner Aussage schnappten einige empört nach Luft.

„Was läuft da? Dass er hier eindringt, um dich raus zu komplimentieren?“, schrie er nun zornbebend und Ron machte gleich mal mit.

„Ja, wie hast du überhaupt mit ihm geredet?“, ging nun Ron auf mich los und ich konnte sehen, wie die Twins gerade aus der Fensternische zu meiner Rettung einschreiten wollten. Aber ich wollte, dass sie ihre Deckung behielten und sah sie kurz scharf an und schüttelte verneinend den Kopf. Sie sahen mich zwar zweifelnd an, nickten dann aber leicht und sanken wieder zurück. Ich holte nochmal tief Luft. Es war wie auf einer Anklagebank, hier mitten im Raum und wirklich alle Gryffindors waren da, aber Harry und Ron würden mich das nicht in trauter Einsamkeit erzählen lassen. Jetzt noch nicht, so erregt wie sie waren.

„Ähm tja, er hat mir nur sehr eindrucksvoll Nachsitzen verpasst, das ist alles…?“, meinte ich brüsk und schlang meine Arme abweisend und abwehrend vor meine Brust, so von allen belauert zu werden war nicht schön.

„Aha, da bist du aber die Erste, die er so auffordert, das hätte er dir auch im Unterricht sagen können, der Auftritt… war…?“, Harry fehlten gerade irgendwie die Worte, aber auf Colin Creevey war Verlass, dieser muggelstämmige, kleine, miese, wichtigtuerische Schlaumeier.

„Oscarverdächtig, Harry, der Auftritt war oscarverdächtig!“, meinte er anbetend zu Harry und dieser nickte nur dankbar zu Colin. Blond musste man sein, ärgerte ich mich gerade sehr.

„Ja genau, Colin das ist das richtige Wort, das erklärt hier… das alles nicht!?“, und schloss den ganzen Gemeinschaftsraum mit seiner Geste ein. Ich wollte den Kopf gegen die Wand schlagen. Ach, was… donnern, danke Snape, danke! Die Rache saß, da hatte er seine Sache gut gemacht!

„Harry, da ist nichts!“, wehrte ich genervt ab. Ich konnte ein abfälliges Schnauben hinter mir vernehmen, dann blickte ich kurz über die Schulter und sah Lav, die mich mit verachtender Miene von oben bis unten musterte. Dieses Mädchen und ich waren noch nie warm geworden. Ich mochte ihre minderbemittelte und oberflächliche Art nicht, sich nur für Mode und Jungs zu interessieren und sie mochte mich wegen meiner Intelligenz und meiner biederen Art nicht. Sie verstand nicht, dass ich im Großen und Ganzen Büchern den Vorzug gab, aber sie war Intellektuell so weit unter mir, dass jedes Gespräch im Sande verlaufen musste.

„Was wollt ihr mir hier eigentlich unterstellen?“, fragte ich lauernd, dabei runzelte ich ärgerlich die Stirn, denn Snape hatte schließlich nie mit der Schülerin Hermione geschlafen, das mussten wir hier mal festhalten. Ich musste das Ganze hier umdrehen und mich als das arme Unschuldslamm darstellen, das ich wahrlich nicht wahr, wusste aber ja keiner und das sollte auch so bleiben.

„Was war am Samstag?“, meinte Harry misstrauisch und verengte seine Augen argwöhnisch.

„Nichts Besonderes, er hat mich in den Fluren erwischt und ich hab mich rausgeredet… anscheinend hat er herausbekommen, dass die Aussage vielleicht nicht so richtig war und hat deswegen diesen Auftritt hingelegt. Weiß ich was in dem Mann vorgeht?“, verteidigte ich mich inbrünstig und versuchte nicht irgendwas zu erfinden, sondern zuzugeben, dass ich keine Ahnung hatte.

„Aha, und das sollen wir dir glauben?“, meine Ron zweifelnd und sah recht rot im Gesicht aus. Er sollte auf seinen Blutdruck achten, das war das viele Cholesterin, eindeutig!

„Ja, ich lasse mich doch nur nicht von ihm so einfach unterbuttern. Ich verstehe nicht, was ich verbrochen haben soll, um von euch so verdächtigt zu werden. Was soll ich getan haben? Warum seid ihr mir gegenüber so misstrauisch? Verdiene ich das…? Außerdem wäre ich euch dankbar, wenn wir das unter uns klären könnten, ohne all diese anderen hier!“, warf ich einen wütenden Blick in die viel zu neugierige Runde.

„Oh Hermione, ich bitte sogar darum! So ist es ja gar nicht, aber euer Auftreten vorhin war so komisch, so absolut nicht nachzuvollziehen und, und da stellt sich halt die Frage, warum lebst du noch, nachdem was du zu ihm gesagt hast?“, zeigte Harry sich wie immer stur bis sonst wohin.

„Ja, das würd mich auch interessieren“, kam es scharf von Ron.

„Ihr tut rum, als würde er jeden Tag Schüler massakrieren!“, meinte ich verächtlich und wedelte frustriert mit den Händen.

„Tut er doch auch“, meine Ron lapidar und ich sah ihn nur skeptisch an.

„Also bitte, er hat doch gerade das erreicht was er wollte! Uns Gryffindors verunsichern. Er ist doch zu jeder Gemeinheit fähig! Er will doch nur Unruhe stiften!“, rief ich nun aufgeregt.

„Ja, das denke ich auch!“, kam es nun doch hilfreich von Fred.

„Sehe ich auch so, er war schon immer durchtrieben und wenn er so Harry ärgern kann… dann tut das die verschlagene Kellerassel“, meinte George intrigant und die beiden hatten einen richtig guten Stand und waren tonangebend bei uns im Haus, ihr Wort galt hier durchaus etwas.

„Außerdem, toll wie du es der Fledermaus gezeigt hast, Hermione. Sein Spruch mit dem Messer war aber auch geil, hab Snape so was noch nie sagen hören, einmalig zum Wegschmeißen!“, lachte Fred fies auf und lockerte damit die angespannte Stimmung etwas auf. Ich sagte ja immer, die zwei waren sehr, sehr gut, wie sie den Spieß umdrehten, indem sie mir auf diese Art und Weise halfen. Ich konnte sehen wie immer mehr Schüler nickten, was den Stein in meinem Magen minimal schrumpfen ließ. Wie es aussah, würde ich doch aus der ganzen, unangenehmen Situation relativ unbeschadet herauskommen, ohne mein Gesicht zu verlieren.

„Kommt, gehen wir zu euch hoch, Jungs!“, forderte ich Harry und Ron auf und ging in die Richtung. Als wir den Schlafsaal der Jungs erreicht hatten, setzte ich mich zu Harry aufs Bett. Ron ließ sich auf seinem eigenen nieder. Ich sah sie nachdenklich an und sie belauerten mich auch genau, bis ich den Kopf hob und ihnen entschlossen entgegenblickte.

„Ich wollte es euch nicht unten sagen. Aber wie ihr euch denken könnt, hatten Snape und ich die Möglichkeit in der Blackbibliothek zu reden und da haben wir uns manchmal recht gut über einige Bücher ausgetauscht. Mehr war da nicht, nur dass ich halt mal mit ihm lockerer, entspannter geredet hab und bevor du jetzt rumschreist Ron… Sirius war immer dabei und hat mitgeredet!“, verteidigte ich mich geschickt, dabei konnte ich beobachten, wie die beiden erleichtert bei Sirius‘ Namen aufatmeten, als sie das hörten.

„Aber warum hat er den Turm so erstürmt?“, drangen sie weiter in mich.

„Was weiß denn ich? Er war auf mich sauer und wollte sich so an mir rächen und einen Keil zwischen uns treiben!“, wehrte ich ab und zuckte traurig die Schultern. „Bei dem weiß man doch nie, wann man in ein Fettnäpfchen steigt“, erklärte ich, während ich große, unschuldige Augen machte und verschämt mit dem Saum meines Schulrocks spielte, den ich zwischen meinen Fingern zwirbelte.

„Das ist ja so Slytherin, dieser… och, wenn er nur kein Professor wäre!“, meinte Ron zischend und tötete gerade sein Kissen auf eindrucksvolle Art und Weise, so wie er versucht es zu erdrosseln.

„Du solltest aufpassen und dich von ihm fernhalten!“, rieten sie mir besorgt.

„Glaubst du, ich suche seine Nähe?“, fauchte ich aufgebracht, als mir unschuldig erhobene Hände entgegen gehalten wurden.

„Aber wie hätte ich denn im Gemeinschaftsraum reagieren sollen, mich weigern mit ihm zu gehen? Er ist Professor!“, verteidigte ich mein Tun weiter.

„Ach Hermione, du und deine… Professoren hier und da“, stöhnte Ron leidend laut auf und warf den Kopf frustriert in den Nacken.

„Sehr witzig Ron, was hätt ich denn sonst machen sollen?“, war ich sehr zynisch.

„Keine Ahnung!“, schaut er mich mit großen, unwissenden Augen an, aber reckte sein Kinn störrisch in die Höhe.

„Das glaub ich dir sogar…“, war ich schon wieder sehr ironisch zu ihm und schnaubte verächtlich.

„Was hat er dir denn für ein Nachsitzen gegeben?“, fragte nun Harry eher besorgt.

„Montags und freitags, ich soll Tränke brauen“, dabei zog ich eine leidende Grimasse, denn ich würde sie nicht behalten dürfen und dafür war meine Zeit an sich eigentlich zu kostbar. „Obwohl, es könnte schlimmer sein“, zuckte ich daraufhin die Schultern, denn das hätte es durchaus.

„Aber aufgrund von was?“, bohrte Harry beharrlich nach.

„Er hat sich dazu nicht so ausführlich ausgelassen, meinte nur, dass das meine Strafe sei und ist dann abgerauscht! Er hat sich mir nicht erklärt!“, zuckte ich entschuldigend und unglücklich mit den Schultern. „…und ich hab mich nicht getraut zu fragen!“, ging mir diese Fragerei auf die Nerven und ich flüchtete mich nun in einen Ausweg, der mir als der einfachste erschien. Ich drückte mir ein paar Tränen in die Augen, war erstaunlich leicht, damit schwammen meine Augen nun in einem Meer aus Wasser. Es war wirklich ganz gut, wenn man schauspielern konnte, denn welcher Junge konnte schon Tränen, weiblichen Tränen, standhalten und ich war mir nicht zu schade zu solchen Mitteln zu greifen und schniefte nun leise auf. Stolz, vergesst es! Was war das noch gleich?

„Ich versteh das doch auch nicht, was er will, so bösartig, wie er war und ich, als Vertrauensschüler, habe für nichts und wieder nichts Strafarbeit bekommen!“, schluchzte ich nun herzerweichend und drückte noch mehr Tränchen hervor und diese kullerten mir theatralisch über meine Wangen. „… und…, und die Gryffindors hassen mich jetzt“, heulte ich jammernd auf. Harrys und Rons Gesichter waren herrlich, als sich ihr Ausdruck von misstrauisch zu sorgend und bestürzt wandelte und sie sich leicht überfordert ansahen. Dass Mädchentränen zu leichter Panik bei den Jungs führen konnte, war so berechenbar, aber umso besser für mich, freute ich mich innerlich sehr über meinen gelungen Coup.

„Aber… aber Hermione, so haben wir das doch gar nicht gemeint! Bitte, nicht weinen… Liebes…, das wird schon wieder…“, suchte Harry aufgeregt an seinem Nachttisch nach einem Taschentuch, was er mir dann auch erleichtert reichte, nachdem er eines gefunden hatte.

„Ja, Hermione, du bist die beste Vertrauensschülerin, die es jemals gegeben hat!“, versuchte nun auch Ron mich unbeholfen zu trösten, indem er mir schmeichelte, an sich waren die Jungs ja fast süß.

„A… ab… abe… aber, ich hab Nachsitzen!“, stotterte ich erregt vom Weinen. „Ich, als Vorbild!“, heulte ich weiter untröstbar über mein augenscheinliches Versagen. Ron zuckte verzweifelt seine Schultern und schielte fragend zu Harry, dieser nahm sich plötzlich ein Herz und zog mich an seine Brust, nahm mich lieb und fürsorglich in den Arm.

„Schsch, ist alles gut… ganz ruhig, beruhige dich. Wir wollten dir nicht zu nahe treten oder dir irgendetwas unterstellen! Wir wissen, dass wir dir vertrauen können. Snape ist ein Arsch, der uns nur verunsichern will, lass dich von seiner Bösartigkeit nicht einschüchtern. Du bist doch so stark, Hermione“, wisperte er mir zu. Natürlich war ich das, aber besser konnte es nicht laufen und so verbarg ich mein aufkommendes, zufriedenes Lächeln an Harrys Halsbeuge, in die ich mich kuschelte und meine unechten Tränen weinte. Perfekt.

„Nicht nur Snape, auch eure Anschuldigungen… haben…, haben mich viel mehr verletzt!“, jammerte ich, wenn schon würde ich jedes Register ziehen.

„Bitte Hermione! Hör auf zu weinen, so kennen wir dich gar nicht… schsch. Ich weiß, wir haben falsch gehandelt, wem wir nicht trauen sollten ist Snape, es tut mir so leid“, entschuldigte sich Harry fürsorglich, dabei streichelte er zärtlich mein Haar.

„Ja, Hermione! Mir tut es auch leid, beruhige dich bitte. Wir halten zusammen, egal was er für Auftritte hinlegt“, erhob sich nun Ron mutig und tätschelte unsicher meine Schulter. Oh noch perfekter… und ich riss mich abrupt von Harry los, sprang vom Bett auf und schmiss mich hart an Rons Brust und weinte nun an seiner Schulter, herzerweichend laut und er stand da, wie ein Trottel, bis er vorsichtig, langsam die Arme um mich schloss, mich leicht überfordert hielt und mich beruhigend schunkelte.

„Es tut mir leid. Ich war nur so verletzt, womit ich euer Misstrauen verdient habe“, löste ich mich nun mit verweintem Gesicht und weinerlicher, gepresster Stimme. Harry zog mich wieder aufs Bett, was Ron sichtbar erleichtert aufatmen ließ, weil er mich wieder los war. Es war erst das zweite Mal, seit wir uns kannten, dass ich weinte. Das erste Mal war auf der Mädchentoilette gewesen, als der Troll mich gefunden hatte und Ron und Harry zu meiner Rettung geeilt waren. Nur, im Unterschied zu damals, waren meine Tränen heute so echt, wie Schnee im Sommer! Schämte ich mich gegenüber meinen Freunden so ein Schmierentheater zu veranstalten? Ähm nein, es war leider nötig, sie waren zu misstrauisch geworden und da war jedes Mittel recht und ich kämpfte nun mal mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung standen. Ohne Scheu oder Scham und dazu zählten nun auch mal die Tränen der Frau.

„Wir müssen uns entschuldigen, Hermione, es war nicht in Ordnung von uns, wie wir uns dir gegenüber verhalten haben! Du bist unsere Freundin, dir sollten wir immer Vertrauen und uns nicht von diesem bösartigen Schleimbeutel verunsichern lassen“, sah mir Harry reuig, mir gegenübersitzend und meine Hände in seinen haltend, tief in die Augen.

„Oh, Harry! Ihr müsst euch doch nicht entschuldigen, ich kann mir ja vorstellen, wie das gewirkt haben muss, aber ich wollte ihn doch nicht gewinnen lassen! Dass er die Genugtuung hat, dass ich zeige, dass… dass mich, sein Erscheinen aus der Bahn wirft...“, erklärte ich mich von tiefen Schluchzern durchbrochen.

„Aber Hermione, du hast ja so recht! Das ist der Stolz, ich würde der finsteren Kellerassel auch nicht zeigen, dass er mich nervös macht, außerdem sind wir ja nicht Neville“, meinte nun wieder Ron. „Und… auch ich will mich entschuldigen, du hast dich toll gegen Snape gewehrt.“

„Was ist jetzt mit den anderen Gryffindors?“, fragte Harry zögerlich.

„Die sind mir egal, Harry! Nur ihr seid mir wichtig und wenn ihr zeigt, dass ihr mir vertraut wird das schon und wenn nicht, auch egal! Fred, George und Ginny werden wohl auch auf meiner Seite sein, dann passt das schon!“, meinte ich ergeben, dabei schaute ich wie ein getretener Hund, unter meinen langen Haaren, verweint hervor.

„Du bist so stark Hermione…“, wollte mich Ron nun aufmuntern.

„Ja, das warst du schon immer. Wir bekommen das schon hin, wir sind immer für dich da! Kein Misstrauen mehr!“, umarmte mich Harry noch einmal herzhaft.

„Danke Jungs, euer Zuspruch hilft, jetzt muss ich noch das Nachsitzen überstehen. Er hat nicht mal gesagt wie lange!“, quengelte ich bestürzt und schnäuzte mich laut in das Taschentuch. „Was… aber?“, stotterten beide überrumpelt.

„Was soll ich tun, er… der kriegt mich nicht klein...“, kam es nun wütend zischend von mir hervor.

„Richtig so, zeig es ihm…“, klopften mir beide aufmunternd auf den Rücken. Ich wischte mir über die brennenden Augen.

„Du bist müde, es ist spät. Wir sollten alle ins Bett gehen. Morgen sieht wieder alles viel besser aus“, meinte Harry umsorgend.

„Harry hat recht, morgen ist alles besser“, sagte auch Ron und lächelte mich verschämt an und so verabschiedete ich mich von ihnen und begab mich in den Mädchenschlafsaal. Der war noch leer und so verschwand ich im Bad und als ich wenig später im Bett lag, fühlte ich mich nicht mal so schlecht, da ich mit Snape über Harrys Problem hatte sprechen können und dank des schlechten Gewissens der beiden Jungs würde ich mein Spiel weiter spielen können. Ich wusste, ich hatte Harry und Ron nun gut eingewickelt. War ich ein Miststück, dass ich so manipulierte? Wahrscheinlich, aber es ging leider nicht anders. Und so ging es noch hin und her, aber ich wusste, die nächsten Tage würde ich achtgeben und sehr auf die Jungs eingehen müssen, da ich unter permanenter Beobachtung stehen würde. Ich hoffte, dass der Sonntag und unser Vorhaben sie dann so ablenkend würden, dass sie mich vergessen würden.

Ja, ich setze große Hoffnungen auf Sonntag. Aber bis dahin war noch mein Kampftraining am Freitag. Hoffentlich verletzte ich mich nicht. Nicht, dass ich zu Snape musste, wäre gerade suboptimal. Und so brachte ich den Rest der Woche mehr schlecht als recht hinter mich. Der Freitag war eine Herausforderung, die ich aber bestand. Erstens, dank der Hilfe der Twins und zweitens meiner Lüge wegen, dass ich bei Snape Nachsitzen hätte und drittens, weil ich mich nicht verletzte und so schnell in den Gemeinschaftsraum huschte, ohne dem werten Herrn Professor über den Weg zu laufen. Die Gryffindors hatten sich auch wieder beruhigt, nachdem sie sahen, wie nahe wir drei uns standen, trotz unserer lauten Auseinandersetzung vor allen im Gemeinschaftsraum. Es war, als würden wir gerade zusammenkleben, nicht leicht für mich. Gar nicht leicht, aber nötig, leider.

Am Donnerstag sahen wir Snape beim Unterricht wieder und er hatte sich die letzten Tage rar gemacht, anscheinend war Harrys Narbe wirklich ein Garant dafür, zu erahnen in was für einer Laune der Dark Lord war. Und da Snape leicht mitgenommen wirkte und nicht wirklich auf der Höhe schien, hatte dieser offenbar seine schlechte Laune an seinen Leuten ausgelassen und sie gut eingespannt. Ha, geschah ihm recht! Für den Ärger und die Scherereien, die er mir beschert hatte. Auch konnte ich mir vorstellen, dass bei seinen Tätigkeiten als Death Eater, Spion des Ordens des Phönix, als Professor und Tränkebrauer für beide Seiten, nicht mehr wirklich viel Zeit für ihn, den Menschen blieb und es so nicht verwunderte, dass ich als Minna noch keine neue Aufforderung erhalten hatte, was mir vielleicht ein ganz kleines bisschen leid tat, aber nur vielleicht.
Am Samstag konnte ich Draco am Mittag in der Schulbibliothek stellen, endlich ohne sein an ihm klebendes Gefolge.

„Draco, gut, dass ich dich endlich erwische!“, zeigte ich ein verruchtes Lächeln.

„Was ist Mudblood,… ich vermisse dich!“, umschlang er meine Hüften mit beiden Händen und zog mich schwungvoll an seinen starken Körper, so dass ich meine Hände an seine Brust legte und ihn anstrahlte. Ich freute mich immer, wenn er mir nicht diese kalte, starre Maske zeigte.

„Ich dich auch, Draco. Darum geht‘s, ich vermisse dich so sehr, aber ich kann heute nicht kommen, leider. Die Gryffindors halten mich unter strenger Aufsicht, bedank dich bei Snape!“, giftete ich verdrossen, denn die mich verfolgenden, lauernden und abwägenden Blicke gingen mir echt auf die Nerven.

„Warum?“, seine Augen blickten traurig.

„Er ist am Dienstagabend in unseren Gemeinschaftsraum reingeplatzt und wir hatten eine kleine Auseinandersetzung! Vor allen und jetzt beäugen sie mich misstrauisch und argwöhnisch, es ist zum Kotzen!“, ärgerte ich mich darüber doch gleich wieder richtig.

„Dann sind die Gerüchte also wahr? Sehr lustig, er in Gryffindor, das ist Severus, aber auch sehr ärgerlich, sehr ärgerlich für uns, dass du nicht zu mir kannst. Aber du solltest vorsichtig sein, mein Mudblood!“, meinte er verzagt, bevor er mich schnell auf die Stirn küsste.

„Ach, ich könnte ihn erwürgen!“, hieb ich wütend mit meinen Fäusten auf seine Brust ein.

„Eh, ich bin kein Sandsack… Spätestens nächsten Samstag werden sich die Wogen geglättet haben, da lass ich mich dann aber nicht mehr vertrösten, hast du schon die Bücher gelesen?“, sprach er ein anderes Thema an.

„Nein, sorry. Ich werde ihnen noch die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. Ich denke, dass es ab Sonntag ruhiger wird, aber gerade weiß ich nicht wirklich wo mir der Kopf steht“, erklärte ich gestresst, dabei schüttelte ich mein Haupt, auf dass mein Haar nur so durch die Gegend flog. Da packte er mich nach einem raschen Rundumblick noch fester und zog mich endgültig an seine Brust und hielt mich fest. Ich sank gegen ihn und fand Trost in seiner willigen und festen Umarmung. Er hob mit einer Hand sachte mein Kinn an, hatte die andere an meiner Hüfte liegen und sah mir nun tief in die Augen, legte langsam und mit Bedacht seine Lippen auf meine und küsste mich sehr sanft, sehr gefühlvoll und ich erwiderte diesen zärtlichen Kuss inbrünstig, dann löste er sich leicht von mir und sah mich intensiv an.

„Das wird schon, mein Mudblood, pass auf dich auf“, kam es bedauernd von ihm, so nahm er meine Hand und führte den Handrücken an seinen Mund und küsste ihn, schenkte mir ein schelmisches Grinsen zum Abschied und verschwand leise aus der Bücherei. Draco hatte eine unglaubliche Art über den Dingen zu stehen, aber wir hatten uns schon wieder geküsst, kurz, aber ich wusste nicht wo das enden sollte, vor allem mit seinem Wissen über seinen Patenonkel und mich, worauf ich den stechenden Kopfschmerz aufziehen fühlte, da dies alles sehr kompliziert und verzwickt war und so schob ich diese unerwünschten Gedanken weit von mir. Und da kam der mit Spannung erwartete Sonntag und Harry und Ron saßen seit Tagen wie auf heißen Kohlen und so gingen wir gut eingepackt, da die kalte Herbstluft kräftig blies und somit die bunten, farbenprächtigen Blätter von den Bäumen fegte, zu unserem sorgsam von mir vorbereiteten Treffen.

Wir nahmen den Weg Richtung Hogsmeade und näherten uns dem von den Twins genannten Ziel, dem Eberkopf, ja… da kamen doch glatt Erinnerungen auf. Aber die schob ich mal sanft von mir, nicht daran denken, weil ich zurzeit, auf ihn gerade nicht zu gut zu sprechen war. Als ich mit ihnen zielstrebig den Eberkopf ansteuerte und wir in den verdreckten Schankraum gingen, musste ich sagen, sah es im Tageslicht nicht mehr so unheimlich aus wie in der Nacht, nur noch dreckig und schmuddelig. Ich konnte vier vermummte Gestalten in dem Schankraum ausmachen und mir sprang sofort eine mehr schlecht als recht verkleidete Hexe ins Auge, die aber eindeutig männlichen Geschlechts zu sein schien. Es war unter einem dichten, schwarzen Schleier verhüllt und hockte ungalant am Tresen. Eindeutig Dung, so eine schlechte Verkleidung hatte ich ja noch nie gesehen, vielleicht sollte ich ihm Unterricht im Tarnen anbieten.

Jetzt verstand ich aber, warum sich die Twins hier mit allen Treffen wollten. Ich vermutete mal ganz stark, dass sie heute ihre neue Lieferung an Zutaten von Dung erhalten sollten. Die anderen drei Gäste waren das normale Gesindel, das sich an solchen Orten bevorzugt herumtrieb.

„Wow, ist das abgefuckt hier. Ihhhh, da will man sich ja gar nicht hinsetzen“, verzog Ron angeekelt das Gesicht, als wir uns an einen der hintersten Tische setzten. Tja, Ron, dann geh mal in den Geköpften Henker, kam es mir zynisch in den Sinn. Der Junge lebte echt in einer Traumwelt.

„Das ist halt eben nicht, das Drei Besen“, meinte ich achselzuckend und setzte mich gleichgültig, etwas was Harry mir gleich tat, als auch schon Aberforth Dumbledore knurrig auf uns zukam.

„Was wollt ihr…?“, brummte er freundlich wie eh und je.

„Drei Butterbier“, bestellte ich nüchtern und er zog grummelig ab.

„Und es gibt auch keine Madame Rosmerta für dich Ron, so schön blond und blauäugig“, zog ich ihn kichernd auf und Harry stieg fies grinsend mit ein.

„Wo sie recht hat, Ron…!“, lachte auch Harry schallend über Rons peinlich berührten Gesichtsausdruck. Und auf einmal ging es Schlag auf Schlag und es trafen immer mehr Schüler aus Hogwarts ein. Zu unserem Erstaunen und dem unserer Freude, waren es nicht weniger als fünfundzwanzig Interessierte aus den drei verschiedenen Häusern, das vierte Haus, das der Schlangen blieb leider von vornherein außen vor.

Mit dabei waren Cho Chang und ihre mir äußerst unsympathische Freundin Marietta Edgecombe. Ein Idiot aus Hufflepuff, namens Zacharias Smith, unsere Vertrauensschülerkollegen von Ravenclaw und von Hufflepuff, sowie Ginnys Freund Michael Corner, der mit zwei Ravenclaw Kumpels auftauchte und Luna Lovegood, und wir stellten, wie nicht anders zu erwarten, mit elf Gryffindors die absolute Mehrheit. Als wir dann alle versammelt waren und uns Aberforth mit noch mehr Butterbierflaschen versorgt hatte, wollten wir beginnen, doch zu Beginn lief es gar nicht so wie von mir erhofft.

„Nun, erzähl Harry, was ist damals im Irrgarten passiert?“, wollte jemand neugierig wissen.

„Ja, man erfährt ja immer nichts! Erzähl endlich!“, kam es von anderer Seite drängend interessiert.

„Genau, was ist damals mit Diggory eigentlich genau passiert? Erzähl?“, und so ging es hin und her.

„Also Leute, so war das hier nicht gedacht, ich bin nicht hier um eure Sensationslust zu befriedigen!“ Oh, Harry machte mich grad so stolz, wurde er vielleicht wirklich erwachsen, so wie er gerade Auftrat und sprach. Ich platze gleich vor Stolz auf ihn. „Und ich werde nicht über Cedric erzählen, das wär seiner unwürdig“, dabei schaute er bestimmt, missbilligend und unnachgiebig, alle mit seinen tiefen, dunkelgrünen Augen an.

„Ich will aber auch einiges bestätigen, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlassen würdet, solltet ihr bei uns mitmachen wollen“, worauf er aufgrund der nun folgenden unguten Erinnerungen unruhig durch sein wirres Haar wuschelte. Wir flankierten Harry, ich saß auf seiner rechten Seite, so wie Ron auf seiner linken und ich wusste, dass die nun von ihm kommenden Verteidigungsleistungen nicht leicht für Harry zu beschreiben waren. Erstens, weil er weder Aufmerksamkeit, noch Ruhm wollte und zweitens, weil als es passierte alles gar nicht so toll gewesen war. Er und wir hatten jedes Mal um unser Leben rennen und fürchten müssen, danach hörte es sich immer toll an, was wir erlebt hatten, aber zu dem Zeitpunkt war es nie klar, ob wir lebendig oder tot aus der Sache herauskommen würden. Da war eigentlich nichts tolles dabei und so griff ich unterstützend nach seiner rechten Hand, nahm sie in meine und drückte sie, was ihn den Kopf zu mir drehen ließ, auf dass seine strubbeligen Haare in sein Gesicht fielen und er mich schief, aber dankbar anlächelte, worauf ich ihm aufmunternd zulächelte.

Als wir beide uns nach dieser Aufmunterung wieder nach vorne zu den Schülern um wandten, sahen uns diese komisch an, so als hätten sie uns ertappt. Die dachten wohl, da liefe was zwischen uns, was mich sichtbar die Augen verdrehen ließ. Ginny schaute verkniffen und krallte sich an Michael Corner fest und Cho hatte noch schlitzigere Augen bekommen, so kniff sie diese zusammen, wenn das denn möglich war.

„Ich bitte euch, mich nicht zu unterbrechen“, räusperte er sich nun entschlossen und begann wacker zu sprechen:

„Um euch nun zu sagen, warum ich euch was lehren kann. Ja, ich habe im zweiten Jahr gegen einen Basilisken gekämpft und gewonnen, sonst wäre ich nicht hier“, kam es von Harry sehr verächtlich, denn viele hatten gerade die Ähnlichkeit mit Fischen. Ich schmunzelte leicht und hielt seine Hand weiter fest, aber es stimmte, welcher 12jährige konnte von sich behaupten es mit einem giftgrünen Ungetüm von 15 Metern aufgenommen zu haben und noch lebend hier zu sitzen, die Wahrscheinlichkeit war verschwindend gering. Als genauere Fragen, nach dem Wie und Warum ausbrachen, hob Harry nur bestimmt die Hand und unterband weitergehende Fragen, bis sich der Sturm legte, da er nicht bereit war mehr preiszugeben.

„Ich kann seit dem Ende des dritten Jahres auch einen gestaltlichen Patronus heraufbeschwören“, schluckte er nun sichtbar und stockte, da ich mir sicher war, dass er daran dachte, wie wir zwei zusahen, als die Dementoren versucht hatten ihm und Sirius die Seelen auszusaugen, kein schöner Anblick und keine schöne Erinnerung. Die Schmerzen, die Harry hatte erleiden müssen, als er da lag und fast seine Seele verlor, waren tiefgreifend gewesen und ließen einen nicht so schnell los. Dies war wieder eine Information, die einigen die Sprache verschlug, da der Patronus für einen 13jährigen schon nicht ohne war! Aber auch hier war Harry nicht bereit näher darauf einzugehen und so übernahm ich kurzerhand:

„Ihr, die ihr UTZ-Prüfungen habt und wir, die wir unser ZAG-Jahr haben, bekommen von Umbridge keine Verteidigungszauber gelehrt. Die aber, egal ob man Harry glaubt, dass er zurückgekommen ist oder nicht, von uns allen gebraucht werden, denn in den letzten eintausend Jahren wurden jeder Hexe und jedem Zauberer aktive Sprüche vermittelt und nicht nur Defensivzauber aus einem Buch. Warum gilt für uns etwas anderes? Mit welcher Begründung?“, erregte ich mich.

„Ich kann deine Argumente verstehen und ich fühle mich auch vom Ministerium benachteiligt, da soviel ich weiß, die Prüfungen trotzdem die gleichen bleiben!“, meinten mehrere Teilnehmer und zustimmendes Gemurmel erhob sich.

„Also ich finde die Idee gut und bin dafür, dass uns Harry Verteidigungszauber beibringen soll! Schließlich hat er auch das Turnier letztes Jahr gewonnen, er ist gut!“, meinte Ginny argumentierend, was zu zustimmendem Kopfnicken führte.

„Sehr schön, ich würde wöchentliche Treffen sinnvoll finden. Wir geben euch dann Bescheid wo und wann“, sagte ich bestimmt und rieb mir erwartungsfroh die Hände, das war doch super gelaufen. Es kam Bewegung in die Gruppe, aber ich konnte sie noch nicht gehen lassen.

„Moment alle, bitte. Ich muss euch noch bitten dieses Dokument zu unterzeichnen, zu unserer, aber auch eurer Sicherheit. Ihr schreibt hier euren Namen darauf und es ist besser, ihr erzählt keinem von unserer kleinen Gruppe“, meinte ich lieb lächelnd, denn das würde dem Betreffenden gar nicht gut bekommen. Alle stellten sich brav in einer Reihe auf. Als erstes unterschrieben Fred und George schwungvoll, um den anderen die Scheu zu nehmen und so fanden dann auch alle den Mut, um nach einigem Zögern zu unterschreiben. Anschließend packte ich das Dokument zufrieden weg und wandte mich mit Harry und Ron wieder auf den Rückweg zum Schloss, froh dass die Gruppe nun stand.

„Danke Hermione, für deine Unterstützung, das war nicht leicht“, wandte sich Harry an mich und zeigte mir, dass ihm sichtlich ein Stein vom Herzen fiel.

„Aber immer gerne doch! Ist doch gut gelaufen“, erwiderte ich zufrieden.

„Das hast du echt super gemacht, Kumpel!“, meinte Ron und grinste, als ihm etwas einzufallen schien. „Jetzt müssen wir nur noch einen geeigneten Raum finden, oder?“

„Ja, leider! Aber wir haben ja noch etwas Zeit. Habt ihr gesehen, wie Cho Harry angehimmelt hat?“, fragte ich, was dazu führte, dass Harrys Haut trotz des kalten Windes verdächtig die Färbung von Rons Haaren annahm. Wir lachten alle herzhaft und kamen so fröhlich in Hogwarts an und verschoben den Gedanken an einen Raum. Wir würden schon etwas finden.


Zuletzt von queenie am Fr Mai 10, 2013 8:25 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 46-47 Empty
BeitragThema: Heute ist nicht mein Tag   Kapitel 46-47 EmptyDo Feb 09, 2012 12:58 am

Heute ist nicht mein Tag

Die nächste Woche verlief relativ schnell und ich war sogar dem Nachsitzen am Montag entgangen. Da er Snape zu sich gerufen hatte. War nicht zu fassen, auch ich hatte Glück! Freute ich mich diebisch. Kurz bevor ich den Turm verlassen wollte, um mich der Strafe zu stellen und zu sehen was das kranke und erschreckend einfallsreiche Hirn von Professor Snape für mich ersonnen hatte, klopfte eine Eule ans Fenster. Die braungefleckte Eule war zielgerade auf mich zugeschossen und im Brief hatte knapp gestanden, dass ich heute nicht erscheinen brauchte! Das dies aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sei, war klar! Was nicht wirklich viel Raum für Hoffnung gab, dass sich seine Laune gebessert hatte, wie mir bewusst wurde. Aber ich wusste ja, dieser Mann war rachsüchtig. Heute, am Mittwoch, wusste ich nun was Snape die Tage so auf Trab gehalten hatte. Harry hatte Dienstagnacht wieder eine heftige Schmerzattacke gehabt und uns berichtet, dass der Dark Lord große, fast hysterische Freude und unendliches Glück empfunden hatte. Und das Warum? Darüber klärte mich gerade der Tagesprophet detailliert auf.

Mir verging jeglicher Appetit. Bäh, fassbar oder unfassbar! Zehn Death Eater waren erfolgreich aus Askaban ausgebrochen. Und die wenig schmeichelhaften Bilder der geflohenen Straftäter, die auch Sirius damals in einem denkbar schlechten Licht hatten erscheinen lassen, verbreiteten jetzt auch keine wirkliche Hoffnung, dass nichts Schlechtes auf uns zukam. So verrückt und durchgeknallt wie diese bösartigen Kreaturen erschienen, erfasste mich ein beklemmendes Gefühl. Der Artikel tat einfach nur wieder weh, da darin behauptet wurde, dass das Zaubereiministerium davon ausgehe, dass Sirius Black, der seit zwei Jahren auf der Flucht war, ihnen geholfen hatte zu entkommen. Hatte ich schon mal gesagt, dass ich Fudge für inkompetent hielt? Nein, oder doch? Hier hole ich es nach, er war inkompetent, bescheuert und eine vollkommene Fehlbesetzung!

Ich blickte entnervt auf und direkt zu Draco! Ich wusste wer da frei gekommen war und sah, dass es auch bei ihm leicht geschockt aus den grauen Augen funkelte. Er hatte sich aber wie immer sehr gut in der Gewalt und ließ sich sonst nichts anmerken. Ein Malfoy halt, aalglatt, in allen Lebenslagen. Sein Blick hatte gesagt, dass wir reden sollten. Das sah ich auch so und somit stand die Verabredung. Ich reichte wortlos die Zeitung an meine beiden Jungs weiter und diese lasen es ebenso sprachlos und geschockt und schauten sich unsicher an.

„Es geht los, oder Harry?“, flüsterte Ron besorgt und Harry nickte daraufhin nur bedrückt.

„Ja, jetzt geht es richtig los, wundert mich ja nicht, dass sich die Dementoren auf seine Seite schlagen, da passen sie hin!“, meinte Harry resigniert und fuhr sich mit einer Hand durch sein schwarzes, struppiges Haar.

„Wo du recht hast, Harry“, erwiderte ich und stimmte da völlig mit ihm überein.

„Die sehen ganz schön finster und durchgeknallt aus, diese Typen“, verzog Ron sein Gesicht leidvoll und warf einen vorsichtigen Blick auf die sich bewegenden Fotos.

„Diese drei da, sind die Lestranges! Die anderen sieben sind nicht so wichtig…“, wisperte ich leise und deutete dabei auf die ersten drei Personen. Es waren eine verrückt erscheinende, schwarzhaarige Frau und zwei düstere Männer. „Wir sollten auf Neville achten!“, flüsterte ich und schaute besorgt, ob er schon da war.

„Warum?“, fragten Ron und Harry gleichzeitig und in solchen Momenten war ich über Ritas Buch mehr als froh.

„Diese drei da, haben seine Eltern so lange mir den Cruciatus gefoltert, bis sie den Verstand verloren haben. Sie liegen seit fünfzehn Jahren im St. Mungos“, berichtete ich zügig und zeigte auf Bellatrix, Rodolphus und Rabastan Lestrange. „Und bevor ihr fragt, habe ich aus alten Zeitungsartikeln aus der Bücherei“, die Lüge kam mir leicht über die Lippen.

„Wow, das ist krass! Was du immer aus den Büchern an Wissen holst! Warum hat er nie was gesagt?“, wollten sie gleich neugierig und verständnislos wissen.

„Tust du das denn, Harry?“, fragte ich einfühlsam, während dieser ganz still da saß und verloren durch die Gegend blickte, nach dieser traurigen Neuigkeit und der Erkenntnis, dass auch er nie jemanden groß über seine Lebensverhältnisse aufklären wollte.

„Das ist so… arrrr… armer Neville, dass er so ein Schicksal hat… und Fudge schiebt das echt Sirius in die Schuhe! Ich glaub's nicht, dieser Idiot!“, meinte Harry brüsk und als er sah, dass Neville gerade die Große Halle betrat, erhob er sich rasch und schritt mit dem Propheten in der Hand schnell auf ihn zu. Ron wollte zuerst hinterher, aber ich legte ihm die Hand auf den Arm und hielt ihn mit einem Kopfschütteln zurück.

„Nein, Ron. Lass die beiden einmal allein, da können wir nicht mitreden!“, meinte ich bestimmt und sah besorgt zu, wie Harry und Neville nach kurzer Diskussion die Halle zusammen verließen.

„Mhmhm hast recht!“, schaute auch er den beiden besorgt hinterher, drehte sich dann aber achselzuckend um und sprach mit Seamus, über, ja, was wohl? Quidditch!

Auf einmal begann mein Talisman zu brennen. Ok, ein Blick durch die Halle! Die Twins saßen weiter unten am Tisch und sahen auch auf, da ihre Münzen auch gerade brannten. Als wir uns so fragend ansahen, wussten wir, dass es von Draco sein musste. Ich zog mich daraufhin schnell in eine der Toiletten zurück und zog die Galleone aus meiner Bluse hervor und konnte sehen, dass er bei den Zahlen, heute 22 Uhr und bei den Zeichen GR, für Gemeinschaftsraum eingestellt hatte. Das hieß dann wohl, dass wir unser samstägliches Treffen vorziehen würden. Es war das erste Mal, dass ich wieder zu den Slytherins gehen würde, seit dem Vorfall mit Snape. Das würde lustig werden. Wie die wohl reagieren würden?

Aber als erstes hieß es den Schultag hinter sich bringen und da erlebten wir eine Überraschung, als wir den Weg von Sprouts Unterricht aus den Gewächshäusern zurücklegten. Lasst euch sagen, meine Laune war mies, ach, was sage ich, sie war unterirdisch, da ich über Pflanzen zwar viel wusste, aber ich war ohne den berühmten grünen Daumen geboren worden und leistete den mir anvertrauten Pflanzen regelmäßig aktiv Sterbehilfe! Das war die Sache mit der Theorie und der Praxis, weil man in dem Einen gut war, musste man das Andere noch lange nicht können. Deswegen war auch Neville aus taktischen Gründen immer mein Partner in Kräuterkunde. Aber nach der Information, die Harry ihm heute Morgen erzählt hatte, war er zurück in den Turm gegangen und hatte sich heute entschuldigen lassen. Ihn traf es schwer, dass die sadistischen Folterer seiner Eltern wieder auf freiem Fuß waren.

Verständlich, aber dank seines Rückzugs hatte ich unser Projekt heute kurzerhand ermordet und um die Pflanzen tat es mir mehr leid, als um Bole! Das kann ich euch sagen. Ganz toll, ich, die perfekte Hermione, hatte eine Arbeit von Wochen, dank meiner unglaublichen Begabung Pflanzen frühzeitig in den Tod zu schicken, vernichtet! Folglich befand sich meine Laune gerade im Keller und unsere Note auch.

Als ich es sah...

„Harry, Ron seht da, da ist Licht in Hagrids Hütte, er ist wieder zurück!“, meinte ich aufgeregt, da es mich interessierte, was sich bei den Riesen getan hatte. Waren sie genauso wie die Dementoren übergelaufen? Fragen über Fragen.

„Er ist wieder da, Gott sei Dank! Gehen wir nach dem Mittagessen hin?“, fragte Harry gleich hoffnungsvoll.

„Ja, aber wir sollten aufpassen, dass uns Umbridge nicht erwischt“, warf ich vorsichtig ein.

„Ja, wäre vielleicht nicht so gut…“, meinte Harry unsicher und so gingen wir zügig zum Essen. Als wir die Große Halle betreten wollten, hielten mich die Twins bestimmt auf.

„Äh, Hermione… könntest du uns kurz einen Zauber erklären..., bitte?“, kratzte sich Fred verlegen am Kopf, eine bessere Idee schien ihm nicht gekommen zu sein, aber sie reichte völlig aus, da ich als wandelndes Lexikon verschrien war.

„Klar, Fred, gerne! Jungs, geht schon mal vor, ich hab eh nicht so viel Hunger“, erklärte ich und wandte mich ab.

„Ja, klar mach nur…“, kam es zustimmend von Harry und er wurde von Ron recht grob am Arm gepackt und zum Tisch geschleift. „Mach schon, Harry… ich hab Hunger!“, war noch zu hören, was die Twins laut aufstöhnen ließ und mich mit den Augen rollen.

„Glaubt ihr, er hat einen Bandwurm?“, fragte ich ernsthaft besorgt, was Fred einen hysterischen Lachanfall bescherte

„Wäre eine Möglichkeit! Ich weiß auch nicht, wo er das alles hin stopft…“, schüttelte sich George und klopfte Fred auf den Rücken, damit sich dieser wieder einkriegte.

„Wurm… Bandwurm… ich hab grad eine Idee für unsere Produkte…“, hickste Fred erheitert.

„Merkst dir… sagt mir lieber, was ihr wirklich wollt…“, wollte ich drängend wissen, was sie von mir wollten, denn meine Geduld war heute recht kurz.

„Natürlich, My Lady! Bei dem Ton weiß man gleich, sie versteht grad keinen Spaß. Was ist geschehen?“, wollte ein Twin wissen.

„Hab meine Pflanzen getötet!“, zischte ich sauer.

„Solange es nur Blümchen sind, ist es doch vertretbar?“, kicherte Fred, denn er war heute auch zu gut drauf.

„Meine Note aber nicht, ich hasse so was. Warum müssen diese scheiß Dinger auch so leicht kaputt gehen, halten nichts aus, diese Fangzähnigen Geranien!“, keifte ich böse und gedanklich tötete ich die Dinger schon wieder. Kichern und lautes Prusten ertönte, das sie mühsam versuchten zu unterdrücken, worin sie aber kläglich versagten und sich gegenseitig in den Armen lagen.

„Mann, du hast echt geschafft, die kleinen, biestigen Beißer ins Jenseits zu schicken? Da muss man sich aber schon anstrengen, das haben nicht mal wir geschafft! Die sind doch relativ robust und widerborstig, die beißen doch so gern!“, war es immer wieder schön für einen Lacher gut zu sein, daher verzog ich verärgert die Mundwinkel. Ich fragte mich selbst wie ich das geschafft hatte, leicht war es nicht gewesen, aber das Ergebnis blieb dasselbe, Professor Sprout war auch unsäglich erstaunt über diese Tat gewesen.

„Das weiß ich selbst und das ist nicht lustig!“, grummelte ich nun böse und verschränkte verärgert die Arme, dann begann ich zu lächeln. „Töten scheint mir im Blut zu liegen“, meinte ich dann verrucht und ein gemeingefährliches Grinsen legte sich auf meine Züge.

„Ohohoh,… jetzt machst du uns Angst… aber du hast doch Neville, damit deine Pflanzen nicht so elendig und vor allem frühzeitig verreckten“, warf er ein.

„Ja, dem geht’s heut nicht so gut, habt ihr die Zeitung gelesen?“, wollte ich wissen und war wieder ernst.

„Ja, klar! Der Ausbruch der Death Eater, voll scharf! Hauen die einfach aus Askaban ab!“, meinten beide abwechselnd empört und verwirrten einen ganz leicht. „Aber was hat das mit Neville zu tun?“, stand nun Unverständnis in ihren braunen Augen.

„Die Lestranges haben damals seine Eltern gefoltert und ihnen dadurch den Verstand genommen. Sie liegen seither im St. Mungos“, klärte ich sie knapp über das vergangene Geschehen auf und seufzte.
„Was? Krass! Armer Neville, klar dass er heute Ruhe haben will… aber sag, was will Malfoy, du weißt, die Galleone?“, tat er ihnen sichtbar leid, aber kamen sie nun auf ihre eigentliche Frage zu sprechen, denn es war nicht ihre Art hinter anderen groß über sie zu tratschen oder zu lästern, das mochte ich an ihnen sehr.

„Lestrange ist seine Tante mütterlicherseits, ich denke darüber will er reden“, sprach ich meine Vermutung aus. Nun fuhren sie sich synchron über die Stirn, ein herrlicher Anblick!

„Das ist… scheiße. So eine Tante zu haben…?“, schockte sie die Information sichtlich. Was würden sie sagen, wenn sie erfuhren, dass sie auch eine Black war und damit mit Sirius verwandt?

„Er wird es mir erzählen. Aber es ist gut, dass wir jetzt reden… ich brauche...“, und Fred unterbrach mich.

„Du brauchst uns, um abzuhauen. Schon klar!“, zwinkerte er mir verschwörerisch zu.

„Und ich hab auch schon eine Idee. Du gehst früh ins Bett, dir ist schlecht! Und legst den Geminio ins Bett, dann… kannst du den Unsichtbarkeitszauber…?“, fragte George interessiert nach und legte mir seinen Plan dar.

„Mhmh, ob ich mich schon ganz unsichtbar zaubern kann, weiß ich nicht?“, zuckte ich mit den Schultern.

„Wir machen eine riesen Show, heute Abend im Gemeinschaftsraum! Wenn du nicht ganz und gar verschwindest, dürfte es bei dem Chaos nicht auffallen, wär nicht weiter schlimm“, bastelten die beiden Unholde an einem Plan.

„Super Idee, George, was hältst du davon, Hermione?“, ich stand überlegend da und nickte dann langsam mit dem Kopf.

„So machen wir´s, dann kann ich mir mal Zeit mit Draco lassen und muss nicht so hetzen“, das hätte ich mal nicht so sagen sollen, weil das das Zeichen für die beiden Deppen war anzufangen in die Luft zu schmatzen und Luftküsschen zu schmeißen und loszulegen mich zu ärgern. Ich schnaufte aus wie ein Pferd.

„Oh Mann, seid ihr vielleicht kindisch!“, wetterte ich.

„Aber immer doch, Schönste!“, winkten sie mir affektiert zum Abschied und blödelten und lachten weiter rum, was ihnen als sie den Gang entlang gingen noch nicht mal komische Blicke der anderen Schüler einbrachte, da alle wussten, dass die Weasley-Twins halt anders waren, schon immer. Leute, wenn ihr wüsstet wie recht ihr habt, dachte ich resigniert. Ich wandte mich wieder der Großen Halle zu und ging nun zu Harry und Ron.

„Und habt ihr's, wollen wir schnell raus?“, fragte ich im Stehen.

„Wuww… du... hascht… noccchh nichts gegessen…“, versuchte Ron sich mit vollem Mund zu artikulieren. Ich verzog angewidert mein Gesicht.

„Das macht mir nichts, können wir?“, zeigte ich meinen Ekel etwas und vor allem meine Ungeduld.

„Ja gern, ich bin fertig und sehr neugierig“, meinte Harry und sprang enthusiastisch auf, schlug Ron auffordernd auf den Rücken, dieser ergab sich in sein Schicksal, sein Mahl beenden zu müssen und erhob sich murrend, dabei schnappte er sich noch gierig einen Keks, oh Mann und so gingen wir schnell zu Hagrid! Wenig später standen wir vor seiner Tür und klopften an, konnten es im Inneren der Hütte laut rumpeln hören.

„Ja?“, war der tiefe Tenor von Hagrid zu vernehmen.

„Hagrid, wir sind es, mach auf!“, rief Harry fordernd und schon wurde die leicht schiefe Holztür zaghaft geöffnet und wir sahen uns einem arg gezeichneten Hagrid gegenüber, der ein übles, blaues Veilchen am Auge hatte und auch ansonsten einen leicht verhauenen Eindruck vermittelte.

„Was ist dir passiert, waren das die Riesen?“, fielen Harry und Ron gleich ins Haus, wörtlich zu nehmen, wie ich anmerken wollte.

„Woher wisst ihr das?“, war Hagrid sichtlich überrumpelt.

„Von Malfoy… frag nicht…“, winkte ich ab, was ihn mich komisch anschauen ließ, er sich dann aber schulterzuckend ein rohes, angelaufenes Stück Drachenfleisch auf sein lädiertes Auge schmiss und die Kühle ihn wohltuend aufstöhnen ließ. Widerlich, absolut widerlich!

„Ist nicht so gut gelaufen… Golgomath, der Chef von den Riesen hat Walden Macnair empfangen und wir hatten damit zu kämpfen, nicht den Riesen oder den Death Eatern in die Hände zu fallen. War der totale Reinfall!“, zuckte er schmerzhaft zusammen, als er sich ungünstig bewegte. Er berichtete uns ausführlich, wie sie versucht hatten mit den Riesen in Kontakt zu kommen und schweifte zwischendrin weit aus. War ich erstaunt? Nein, war doch klar gewesen, heute war ein Tag zum im Bett bleiben, als ich in der Früh die Zeitung gelesen hatte, hätte ich mich danach wieder ins Bett legen sollen, konnte ich nur zynisch denken.

„Aber das erklärt nicht, warum du so aussiehst, oder?“, fragte ich vorsichtig und blickte Hagrid überlegend an.

„Mhhh, stimmt, ich zeig’s euch die Tage. Okay?“, sah er uns mit einem unsicheren, unwohlen Blick an.

„Ja, ist gut, aber wie geht es dir?“, und bevor Hagrid auf Harrys besorgte Frage antworten konnte, hörten wir, wie es harsch an der Vordertür klopfte. In der Zeit des Redens war es dunkel geworden, das ging mittlerweile ganz schnell, da es Winter wurde und die Nacht nun rasch aufzog und das schon am Nachmittag.

„Ja, bitte?“, fragte Hagrid unsicher nach, nachdem er uns skeptisch aus seinen zugeschwollenen Augen beäugt hatte.

„Chchrrmm, Machen Sie auf!“, ertönte es von der nervenden Umbridge.

„Scheiße!“, stieß Ron nervös aus.

„Pass bei der auf, hier hat sich viel geändert“, flüsterte ich warnend und Hagrid schaute nur verwirrt.

„Kommt, wir nehmen den Tarnumhang und hauen über die Hintertür ab. Sie sollte uns hier nicht sehen, nicht dass sie das Hagrid ankreidet“, meinte Harry schnell.

„Was habt ihr drei?“, meinte Hagrid sichtlich verunsichert und rief laut. „Einen Moment bitte, komme gleich.“

„Die Frau da draußen ist vom Ministerium und schimpft sich Großinquisitorin von Hogwarts, sie überprüft und bewertet alles, es ist besser wenn wir verschwinden“, drängten wir uns eng zusammen und warfen uns den Tarnumhang über, um aus der Hütte abzuhauen. In unserem Rücken konnten wir hören, wie Hagrid die Kröte schließlich einließ. Als wir unter dem freiem Himmel standen, konnten wir erleben, dass sich der erste, leichte Schneefall dieses Jahres über die Ländereien von Hogwarts gelegt hatte und die Landschaft mit einem leichten Puderzucker malerisch überzogen hatte.

„Mist! Da sieht die Bitch doch gleich, dass er Besuch gehabt hat“, kam es leise von Ron, der auch mal mitdachte, was erfreulich war.

„Dafür sind wir doch Zauberer…“, meinte ich listig und sprach den Tilgzauber auf uns und so löschten sich, während wir gingen, unsere Fußspuren sofort beim Gehen und so würde unser spät-nachmittäglicher Besuch unbemerkt bleiben, was auch gut so war.

„Hermione, du bist… es ist nicht in Worte zu fassen, was würden wir ohne dich tun?“, schmeichelte Harry.

„Das möchte ich auch manchmal wissen…“, murmelte ich in meinem nichtvorhandenen Bart. Als wir uns wieder ins Schloss geschlichen hatten, zogen wir in einem unbeobachteten Moment den Umhang herunter und konnten schon wieder zum Essen gehen. Irgendwie taten die Leute hier echt nichts anderes, oder kam das nur mir so vor? Ich ließ mir das Abendessen schmecken, da mir ein aufregender Abend mit Draco bevorstand, denn bisher war es immer aufreibend gewesen. Später in Gryffindor zogen die Twins und ich wie abgesprochen unseren Plan durch und so stand ich vor der Badezimmertür und betrachtete mein Spiegelbild skeptisch. Ich sah eine attraktive, junge Frau, die heute enge Bluejeans trug und einen enganliegenden, schwarzen Rolli und dies alles wurde von meinem wallenden, schwarzen Mantel gekrönt und nun sollte ich zum ersten Mal den Unsichtbarkeitszauber sprechen, dann mal los.

Ich konnte so was gar nicht ab, wenn etwas nicht so klappte, wie von mir erhofft und erwünscht! Was sollte das? Ich war nicht unsichtbar, ich war schwammig! Eindeutig nicht das erwünschte Resultat, eher ein überhaupt nicht gelungener Zauber! Ich war kurz davor frustriert aufzuschreien, ärgerte ich mich maßlos über mein eigenes Versagen. Ich sollte nach diesem gelungenen Tag ins Bett gehen und mir die Bettdecke weit übers Gesicht ziehen. Ich atmete tief ein und versuchte mich zu beruhigen. Reg dich nicht auf, Hermione! Sagte ich mir einer Litanei gleich vor. Du bist nicht Superwoman, du bist ein Mensch! Nein falsch, eine Hexe, eine menschliche Hexe! Ganz ruhig, da kann es mal passieren, dass nicht alles auf Anhieb funktionierte, das war normal, man musste üben und lernen… ach, war ich wütend! Heute klappte grad nichts, erst diese bescheuerten, toten, magischen Geranien, ich meine, ich mochte nicht mal die Geranien als stinknormale Blumen der Muggel! Und dann ein Zauber, der mir schwer von der Hand ging. Das kratzte dann doch minimal an meinem Ego, ich geb's ja zu, ich war eingeschnappt.

Trotzdem versuchte ich es noch einmal, mhm… besser ja, aber nicht gut genug, zum Kotzen, obwohl die ganzen anderen Schüler dieser Schule hätten wohl gar nichts hinbekommen, bei diesem schwierigen Spruch und nun war mein Ehrgeiz geweckt. Ich würde diesen Spruch meistern und wenn es das Letzte war was ich tat, aber halt nur leider nicht jetzt, leider! Da die Zeit knapp wurde. Also mein geniales Superhirn, her mit einem zweiten Plan…! Na, na, na und? Wo sind die verteufelt genialen Einfälle, wenn man sie braucht? Ja, ich lächelte mich selbst im Spiegel an, genau du bist zu schlau... Ich klopfte mir mit meinem Zauberstab auf den Kopf, sprach den Spruch und ein Gefühl als würde ich mir ein Ei auf dem selbigen aufschlagen bereitet sich in mir aus. Unangenehm! Und das tropfende Gefühl, von kalter, glitschiger Flüssigkeit die von meinem Kopf über meinen Körper lief, fühlte sich eigenartig an und so schüttelte ich mich unwohl. Aber siehe da, perfekt!

So würde es gehen. War zwar nicht so gut wie ganz unsichtbar zu sein, aber für heute, mit der Ablenkung der Twins und so, würde es reichen und bald würde ich diesen Unsichtbarkeitszauber können, komme was da wolle, schwor ich mir. Ich hatte den Desillusionierungszauber angewandt. Als Tarnung auch sehr geeignet aber leichter, viel leichter als das Unsichtbarwerden. Denn hier wurde das Aussehen nur exakt an die Umgebung angepasst, so dass man beispielsweise vor einem Schrank stehend, dessen Holzmaserung annahm, oder vor einer Steinmauer, wie eine Steinmauer aussah. Leider konnte man aber in einer einsamen Umgebung trotzdem auffallen, aber wie gesagt, heute würde es wohl gehen, musste es gehen. Und im Gemeinschaftsraum herrschte so ein Trubel, da mittlerweile die Verkaufsveranstaltungen der Twins so in waren, dass diese mehr als gut besucht waren und da alle der Bitch eine verpassen wollten, so dass Fred und George mittlerweile ein Vermögen scheffelten und ich nicht auffiel in dem Durcheinander.

Ich konnte noch Harry, Ron und Neville am Kamin sitzen sehen, wie sie versuchten ihn aufzurichten und ihm irgendwelche tollen Geschichten erzählten, um ihm abzulenken. Vielleicht wie ich die Geranien umbrachte, das war im Gewächshaus ein Lacher gewesen, obwohl Neville würde die Geschichte wohl nur noch trauriger machen, da er so sensibel war und diese kleinen, miesen, bissigen Scheißer echt gemocht hatte. Ich kam dank meiner Desillusionierung ungesehen in den Kerkern an und da ich die Konfrontation mit den Slytherins liebte, löste ich den Zauber auf und tippte mit dem Zauberstab wieder an meinen Kopf und diesmal wirkte es genau anders herum. Ich fühlte jetzt Wärme und wie diese warme Flüssigkeit zuerst über meinen Körper hoch floss und zum Schluss über meinen Kopf ging und sich somit der Zauber löste. Es kribbelte mein ganzer Leib.

Wow, voll cool, dass die uns so was nicht im Unterricht beibrachten war echt schade. Ich sollte mal die Lehrpläne entwerfen…
Nach oben Nach unten
 
Kapitel 46-47
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Kapitel 53-54
» Kapitel 38-39
» Kapitel 73-75
» Kapitel 107-108
» Kapitel 140-141

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
When Hermione Fights :: When Hermione Fights :: Kapitel 26-50-
Gehe zu: