When Hermione Fights
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 Kapitel 513-514

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BeitragThema: Kapitel 513-514   Kapitel 513-514 EmptyDi Jun 02, 2015 8:23 pm

513. Kapitel Aus Erfahrung gut

Hermiones Sicht

Die Zeit verging zu langsam und doch zu schnell und so lastete die Dringlichkeit, vorwärts kommen zu müssen, wie ein bleiernes Damoklesschwert über uns.

Ich mied Hogwarts, meine Männer, aber auch die Snatcher. Augenscheinlich machten sie ihre Sache auch ohne mich gut genug und bisher wurde neben Harry noch niemand offiziell gesucht. Selbst die flüchtigen Hogwartsschüler waren bisher auf keinen offiziellen Listen aufgetaucht und außerdem hatte mich seitdem niemand groß zu sich gerufen. Eigentlich sollte mich das beruhigen, tat es aber nicht. Unterdessen spionierte Ron fröhlich vor sich hin und Harry und Moody trugen ihre Auseinandersetzungen über unser Vorhaben und ihre gegensätzlichen Meinungen lautstark aus. Ich versuchte nur anwesend zu sein und mich treiben zu lassen.

Alles war wunderbar, aber ich wurde zusehends nervöser. Derartige Ruhe von Seiten des Lords war ich nicht gewöhnt. Es war zu ruhig, als dass es Gutes hätte verheißen können!

Verdammt nochmal, ich blickte widerwillig auf den wie verwandelt erscheinenden Kreacher, der soeben wieder groß auftischte. Wer zur Hölle sollte das alles essen?

Nachdem er nun Harry voll und ganz akzeptiert und anerkannt hatte, liebte er es, sich um die Personen im Haushalt kümmern zu können. Er war regelrecht verrückt danach. Er fuhr Suppe, Eintopf und Siruptorte auf, als gäbe es kein Morgen. Es wirkte, als müsste er die Jahre der Einsamkeit verarbeiten und als wollte er uns nach Strich und Faden verwöhnen. Ich fühlte mich fast verfolgt und träumte von Essen. Aber vor allem Moody und Ron genossen diese Aufmerksamkeiten in vollen Zügen, während ich schon Angst hatte, dick zu werden. Soeben saßen wir beim Abendessen und die beiden anderen genossen wie immer schlemmend das ausgiebige Mahl, während ich lustlos in der Suppe rumrührte und auf einmal aufmerksam zu Harry linste, da er immer wieder wegwerfend über seine Narbe fuhr und abwesend wirkte und kein einziges Mal aufsah. Dann zuckte er zusammen und fast sofort bemerkte ich, dass er einen taxierenden Blick zu mir warf und gleich nochmal zusammenfuhr, als wäre es ihm unangenehm, in meinem Fokus zu stehen.

„Ich muss mal kurz verschwinden“, sprang er urplötzlich auf und huschte in einer enormen Geschwindigkeit davon und ließ mich mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend zurück.

„Was?“, meinte Ron mit vollem Mund perplex und ich rollte mit den Augen, während Moody skeptisch Harry hinterher sah und die Tür schon hinter diesem lautstark zuschlug.

„Hat es dem Master nicht geschmeckt?“, wollte Kreacher sofort sichtlich bewegt erfahren und ich seufzte.

„Ich geh hinterher“, erklärte ich den beiden resolut und erhob mich mit einer weniger schönen Vorahnung und überließ es Ron, Kreacher zu beschwichtigen.

So eilte ich die knarzende Treppe in den ersten Stock hoch und sah meine Ahnung bestätigt, denn schon hörte ich das herzerweichende Würgen im Badezimmer, aber als ich am Knauf ruckelte, rührte er sich nicht. Harry war gut geworden und ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf meine Züge. Noch bevor er zusammenbrach, kümmerte er sich um seine Privatsphäre und schloss sich ein, aber mich hielt das nicht auf und nach einem kleinen, aber feinen Zauber schwang die Tür auf.

Der Anblick, der sich mir bot, war erbarmungswürdig. Ich blickte auf den vor Schmerzen zusammengesackten Harry, der von der Toilette abgelassen hatte und gerade seinen Kopf in den Händen barg und vor sich hin wimmerte.

Mit einem ergebenen Seufzen auf den Lippen ging ich mal wieder zu Boden und betrachtete Harry abwartend. Es passierte immer häufiger und wurde immer intensiver und das machte mir Sorgen. Aber er reagierte nicht auf meine Anwesenheit, denn natürlich hatte er mein Kommen bemerkt. Doch weder drängte ich ihn, noch fühlte er sich gedrängelt und so akzeptierte er, dass ich mal wieder hier mit ihm war und ihm zur Seite stand, während er etwas tat, was ich nicht gut fand, denn er schottete sich nicht ab, sondern hieß die Vision, die ihm solche Pein bereitete, regelrecht willkommen.

Als der Anfall, oder wie man auch immer seine Verbindung zum Lord bezeichnen wollte, abbrach, sackte Harry erleichtert und erschöpft am Boden vollständig zusammen. Er atmete tief durch und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er sich auf den Rücken rollte und ziemlich fertig aussah.

Wie schon letztens machte ich ein Tuch nass und tupfte ihm nun über die Stirn, die glühend heiß war und auf der seine Narbe rot und hässlich wulstig hervorstach. Ich akzeptierte, dass das Harrys persönliche Hölle war, durch die er zu gehen hatte, wie ich durch meine. Mit Schaudern erinnerte ich mich an das Ritual an Lughnasadh. Unterdessen stöhnte Harry fast erleichtert aufgrund der Kühlung auf, doch ich sagte noch immer nichts, sondern wartete unglaublich geduldig ab, bis sich seine Atmung beruhigt hatte. Ich wollte ihm Zeit lassen, in der Hoffnung, dass er von sich aus beginnen würde und er enttäuschte mich nicht.

„Er… er…“, leckte er sich mit der Zunge über die rissigen und trockenen Lippen. „Er glitt eine dämmrige Straße entlang. Die Gebäude, die ich gesehen habe, hatten so hohe Giebel aus Fachwerk… kenn ich von England nicht“, stieß er immer gehetzter aus, dabei klang er sehr atemlos. „Erinnert mich an Lebkuchenhäuser“, meinte er irgendwie noch immer etwas dumpf, als wäre er mehr in seiner Erinnerung verhaftet als hier. Ich runzelte die Stirn und rief mir Lebkuchenhäuser vor mein geistiges Auge.

„Dann ist er nicht hier… wie du schon Letztens vermutet hast“, meinte ich langsam, dabei wirkte Harry völlig benommen und abwesend, als würde er noch immer durch andere Augen sehen, ein Umstand, der mich sehr wohl beunruhigte, da er nur erschreckend langsam zu sich zurückfand.

„Uhhh… ich sah dann meine… äh… seine weiße Hand“, korrigierte er sich eilig, was mir Sorgenfalten auf die Stirn zauberte. „Ich… also, er… er klopfte… und weißt du was eklig ist, Schönste?“, schüttelte ich auf seine recht wirr gestellte Frage hin den Kopf. „Seine Erregung, seine wachsende Erregung konnte ich spüren, das ist sooo widerlich“, würgte Harry inbrünstig und schüttelte sich erbärmlich, während ich meine Mundwinkel verzog, denn eigentlich verbot ich mir sonst rigoros zu fragen, ob der Lord dergleichen tatsächlich empfinden konnte. Er persönlich kam mir immer so völlig neutral vor, wenn ich vor ihm stand, als wären ihm diese niederen Emotionen fremd.

Ein Lord, der dergleichen fühlte, war beängstigender als ein wütender, so viel stand für mich fest!

„Es war wieder eine Frau…“, machte Harry weiter und lenkte meine abwegigen Gedanken ab, was nur gut war. „Nur diesmal war sie jung… so jung und strahlend, tja, dann hat sie ihn gesehen, du kannst dir vorstellen, wie sie dann ausgesehen hat… dann hat er etwas gefragt…“, kam es immer hastiger von Harry und seine Atmung ging schneller, sodass ich ihm beruhigend über die Schläfen strich, als er gehetzt klingend abbrach.

„Was? Was, Harry? Was hat er gefragt?“, wollte ich bohrend erfahren, da ich ein ungutes Murmeln im Magen nicht unterdrücken konnte, aber bevor er antwortete, öffnete sich abrupt in diesem Moment die Tür des Badezimmers.

Ich blickte überrascht auf und sah Ron mit besorgtem Gesichtsausdruck dastehen. Es bedurfte keiner Worte zwischen uns, denn er blickte mit Leichenbittermiene auf uns hinab, sagte aber nichts weiter.

„Gre… Gregorowitsch“, rang sich nun Harry ab und überging die Störung. Vielleicht bekam er auch gar nicht recht mit, dass wir nicht mehr alleine waren, wobei Ron für uns wahrlich keine Störung war. Als ich überlegend die Stirn runzelte, wer das gleich nochmal sein könnte.

„Wer ist denn das?“, fragte Ron schon rasch an meiner statt und da blinzelte Harry etwas wacher zur Tür hin.

„Der… der Zauberstabmacher… Krums Stab ist von ihm, das weiß ich vom Trimagischen Turnier“, erklärte er sofort und leckte sich wieder hektisch über die trockenen Lippen und ich selbst erinnerte mich fast sofort wieder an die Person und den Namen. Es war fast peinlich, dass es mir nicht sofort eingefallen war.

„Er hat also nach ihm gefragt“, drängte ich daher weiter. „Und dann… Was ist dann passiert?“

„Sie… also sie, die junge Frau… sie… sie, keine Ahnung, hat mit ihm auf… keine Ahnung geredet… eine fremde Sprache! Ich habe keinen Schimmer, was sie gesagt hat…“, wirkte Harry arg mitgenommen, dabei konnte ich in Rons blassen Zügen lesen, wie sehr er sich um seinen Freund sorgte. Er ging nun vor uns in die Hocke, worauf er Harrys unsteten Blick einfangen konnte und er wieder ruhiger wurde. „Sie… sie wich zurück. Sie ging in den Flur zurück, zwei kleine Kinder kamen noch dazu und dann… nur grüne Lichtblitze… das war´s!“, ließ uns Harry stockend wissen, was er im Geist des Lords erlebt hatte und rieb sich nun die rotgeäderten Augen, dabei verrutschte seine Brille noch mehr.

Bleierne Stille legte sich über uns und wir alle versuchten zu verdauen, dass der Lord bedenkenlos über jedes Lebewesen hinwegging, das ihm auch nur im Ansatz im Wege stand, selbst über kleine Kinder. Doch das war nichts Neues, neu war, dass sich der Lord Harry so weit öffnete, dass dieser in solchen delikaten Situationen beim Lord dabei war und der Lord davon keinen blassen Dunst hatte! Ich konnte es gar nicht fassen und so seufzte ich leise, besorgt dass dies nicht immer so bleiben würde.

„Wenigstens wissen wir nun, wen er sucht“, meinte ich flüsternd und überlegte, was seine Jagd nach dem Zauberstabmacher bedeuten könnte.

„Ja, aber nicht warum und was jetzt?“, wagte Ron wagemutig einzuwerfen und ich gab ihm Recht, wir wussten, dass der Lord nicht im Land war, aber was er genau suchte, das war trotz allem noch immer ein Fragezeichen. Rumsitzen würde uns nicht helfen, das alles hier zu beenden!

„Jetzt gehe ich und du, Ron, du kümmerst dich um Harry“, befahl ich entschieden und kam auf die Füße.

„Äh… okay, geht klar, wie du wünschst…pass auf dich auf“, rief er noch, während ich mich schon abwandte und die Treppen hinab und an dem recht interessiert aussehenden Moody vorbeilief. Sein Blick klebte regelrecht an mir, bis ich im Eingangsbereich eilig disapparierte.

Hermiones Sicht Ende

Severus Sicht

„Was verschafft mir die Ehre?“, begrüßte ich sie ironisch mit schnarrender Stimme und hob spöttisch das Glas tiefdunkelroten Weines, das ich in der Hand hielt und ihr somit anbot, in die Höhe. Dabei prostete ich ihr damit exaltiert zu. Wenn sie wüsste, dass dies ein Geschenk von Radu und dazu noch vorzüglich war, würde sie ablehnen.

„Deine erstklassige Bar? Gib mir einen Schluck“, bat sie auch schon und ich grinste böse, als ich ihr ein gefülltes Glas auf magischem Wege zukommen ließ und sie sich auf die Couch setzte.

„Also, was verschafft mir wirklich die Ehre? Dein Stundenplan kann es wohl nicht sein“, ging meine Gehässigkeit mit mir durch, aber indirekt ärgerte ich mich, dass sie es wagte, dem Unterricht derart eklatant fernzubleiben, als würde mir diese Scharade nicht auffallen, welche die Schüler aufführten.

Um es zusammenfassend zu sagen, war meine Stimmung jetzt, da ich sie endlich einmal wieder sah, gelinde gesagt, explosiv. Daher ging auch ihre Braue taxierend in die Höhe, als sie meine Laune wahrzunehmen schien, während ich an ihrem Blick ausmachte, dass sie nicht ganz verstand, warum ich so aufgebracht war.

„Spar dir deinen beißenden Spott. Ich kann mich nicht zweiteilen“, entgegnete sie recht eingeschnappt und überschlug ihre schlanken Beine hoheitsvoll. Sie hielt ihr Glas lässig in der Hand und roch ab und an genießend an dem schweren Bouquet.

„Oh, wirklich nicht? Irgendwie scheint dir das sehr wohl zu gelingen… fragst du dich nicht, wo deine Haarbürste hingekommen ist?“, wollte ich mit absichtlicher Provokation erfahren, da ich mich nicht gerne für dumm verkaufen ließ. Sie blinzelte und trank dann doch nicht von ihrem Glas, sondern ließ es wieder sinken.

„Was versuchst du mir zu sagen?“, fragte sie mit einem tiefen Seufzer und kurz überlegte ich, ob sie mit der Aktion vielleicht gar nichts zu tun hatte.

„Das in Hogwarts‘ Fluren eine mehr als stumme und vor allem strohdumme Hermione Kopie herumwandelt“, ätzte ich genüsslich, dabei durfte ich erleben, wie ihr der Mund aufging und sie gar nicht versuchte, ihre Überraschung vor mir zu verbergen. Ähnlich war es mir gegangen, als ich diesen Doppelgänger gesehen hatte, nur hatte ich es sehr gut hinter meiner festsitzenden Maske der Gleichgültigkeit versteckt.

„WAS?“, wisperte sie entsetzt und irgendwie musste ich ihr glauben. „Warum?“, schien sie sich gar nicht mit dem Gedanken anfreunden zu können und runzelte jetzt wenig anmutig die Stirn.

„Ja, sie haben dich ersetzt“, erging ich mich bösartig in meinem Sarkasmus.

„BITTE? Wie…“, stockte sie sichtlich wütend werdend.

„Das Wie ist wohl sehr offensichtlich“, kam meine ziemlich arrogante Antwort und sie wischte selbst mit einer Handbewegung meine Aussage hinfort.

„Okay, wer nimmt den Vielsafttrank?“, resignierte sie und leerte den teuren Merlot aus Rumänien in einem Zug. Was für eine dramatische Verschwendung.

„Ich hätte gesagt, das wechselt, beziehungsweise sie wechseln sich munter damit ab“, grinste ich ein sehr gehässiges Grinsen, wobei sich ihr Blick verdüsterte und sie mir ihr Glas auffordernd hinhielt.

„Was fällt ihnen ein, das ist mein Körper… ich meine, wenn sich die Leute ihn ansehen!“, klang ihre Tonlage gepresst und ihre Finger verkrampften um das Glas und kurz flackerte so etwas wie Sorge in ihrem Blick auf und da war ich mir ganz sicher, dass sie mir nichts vorspielte. Diese Besorgnis von ihr war aufrichtig und irgendwie versöhnte mich das.

„Ich denke, hier wird Draco schon vorgesorgt haben, so dumm ist er nicht“, fasste ich meine Gedanken zusammen und sie nickte widerwillig, wirkte aber noch immer äußerst unwohl. „Außerdem ersetzen sie dich nur zu den Schulzeiten und beim Frühstück und Abendessen. Sie tragen also immer Uniform wenn sie du sind und soweit ich bemerkt habe, gibt immer nur Draco den Trank aus“, versuchte ich ihre Bedenken zu zerstreuen, da ich meinem Patensohn vertraute. Wenn er etwas tat, dann richtig.

„Pah, es wäre ja noch schöner, wenn sich jeder beliebig in mich verwandeln könnte… oh meine Göttin, er hätte mich fragen müssen“, grollte sie leise und nahm den nächsten großen Schluck und meine Braue erreichte ungeahnte Höhen, als sie mir wieder das Glas hinhielt.

„Das hätte er, aber wie hätte er das anstellen sollen?“, wandte ich defensiv ein und schenkte ihr ergeben von dem wertvollen Getränk nach.

„Jetzt klingst du wieder eingeschnappt, dass ich bei den Jungs bin. Du beobachtest anscheinend alle hier sehr genau“, lehnte sie sich mit ihrem nachgefüllten Weinglas zurück und taxierte mich genau.

„Ich bitte dich, ich bin der Schulleiter“, erklärte ich von oben herab und nippte nun selbst an meinem vollmundigen Rotwein.

„Wer imitiert mich alles?“, überging sie meine Aussage und wirkte jetzt misstrauisch wie ein Raubtier.

„Es scheint, als würden sie auf Geschlechter keine Rücksicht nehmen“, erging ich mich in meiner Ironie und verbiss mir mein gehässiges Grinsen zu keiner Zeit, als ich mir Longbottom oder Zabini als Hermione Kopie ziemlich lebhaft vorstellte, ähnlich schien es ihr zu gehen, als sie einen erneuten tiefen Zug des teuren Weins zu sich nahm.

„Wo ist Draco?“, überging sie mich und meine Vermutung mit einer wegwerfenden Geste und löste ihren Umhang und warf ihn resolut hinter sich auf die Couch, augenscheinlich wollte sie ihren Groll an demjenigen auslassen, der ihn verursachte.

„So wie du… verschwunden… scheint ein neuer Spaß von euch zu werden…“, fletschte ich verärgert die Zähne und starrte selbstvergessen in mein so rotes Getränk. „Denkst du, du kannst mal vorbeikommen und den Schein aufrechterhalten?“, fragte ich so süßlich, dass selbst ihr auffallen musste, wie mies meine Laune gerade wurde, aber Minerva oder Filius waren auch nicht von gestern und würden ausmachen, dass diese Hermione nicht unsere war.

„Ja, ich werde mich bemühen…“, schaltete sie sofort um und versuchte mich nun zu besänftigen, woraufhin nun meine Brauen skeptisch zusammengingen. „Versprochen“, meinte sie daraufhin mit einem Dackelblick, der ihr so gar nicht stand und so schnaubte ich nur verächtlich in mein Glas und als sie nichts erwiderte, raffte ich mich auf um auf das Wesentliche zu sprechen zu kommen.

„Also, was treibt dich wirklich her?“, wollte ich nun nüchtern erfahren und nippte an dem Wein, der mit einem Schlag schrecklich schal schmeckte.

„Vielleicht… die Sehnsucht nach euch?“, fragte sie zögerlich in dem faden Bestreben, meinem Missmut auf den Grund zu gehen, aber mein abwertender Blick offenbarte, dass ich von dieser scheinheiligen Aussage wenig hielt und so nickte sie nur entschuldigend. Schließlich setzte sie an, ausführlich davon zu berichten, was Potter bei seinen Visionen gesehen hatte und ich lauschte ihr aufmerksam.

Dabei verstand ich es enorm gut, zu verschleiern, dass es mich besänftigte, dass sie wegen dieser Gegebenheiten tatsächlich hier aufschlug um mir davon zu erzählen. Anscheinend lernte auch mal ein Biest etwas aus all den Katastrophen, die uns heimgesucht hatten!

So beschrieb sie mir, wie augenblicklich Potters geistige Verbindung zum Dark Lord aussah und ich musste an mich halten, das Glas in meinen Händen nicht zu zerstören, während ich vernahm, wie unglaublich grenzdebil unser Auserwählter Harry Potter mal wieder war.

Er war eine Niete allererster Güte in Okklumentik, das stand für mich fest!

„Den Lord in seinem Kopf zu haben ist vermutlich der erste, der beste und auch der einzige Grund, den man braucht, damit Potter nie das Sagen haben darf. Seine Labilität ist gefährlich!“, gab ich vehement zu bedenken und um mich zu beruhigen, trank ich mein Glas leer, nachdem ich sie zum ersten Mal in ihrem Bericht unterbrach.

„Mhm… verstehe!“, räumte sie sichtbar widerwillig ein, widersprach mir aber nicht und nippte nun selbst durstig an ihrem Wein.

„Aber interessant, dass wir nun wissen, dass sich der Lord in Deutschland rumtreibt“, meinte ich überlegend und schenkte mir nach und nach einem Blick zu ihr, bot ich auch dem Biest Nachschub an. Ich musste mir das böse Grinsen verkneifen, als sie wieder bejahte. Der Merlot schmeckte ihr augenscheinlich.

„Wie kommst du darauf?“, fragte sie interessiert und machte es sich auf der Couch bequem, streifte die Schuhe ab und zog ihre Beine unter ihren Körper um darauf zu sitzen. Wie diese Verrenkung bequem sein konnte, musste mir noch eine Frau erklären. „Hmm, gut“, meinte sie noch und hob das Glas an und ich konnte nur denken, nicht wenn du wüsstest, woher er kommt.

„Deine Erzählung… die Beschreibung der Häuser lässt darauf schließen…“, gab ich meine Vermutung kund. „Offiziell ist der Lord seit einiger Zeit für dringliche Geschäfte verschwunden. Niemand von uns weiß, wohin genau!“, beantwortete ich ihre ungestellte Frage nach Lucius und seinem Wissensstand. „Gregorowitsch, er ist auf dem Festland und hat verwandtschaftliche Beziehungen nach Deutschland… jetzt weiß ich wenigstens, es geht um Zauberstäbe, also ist das alles für uns… interessant“, gewährte ich ihr ungewohnt tiefe Einblicke, bis ich verstummte, da ich aufgrund ihrer Miene eine Frage witterte.

„Sagst du es ihm?“, fragte sie da zu meiner Verwunderung sehr explizit nach Lucius und ich hob leicht spöttisch eine Braue. Was erwartete sie, das ich antworten würde?

„Ja, das werde ich tun“, meinte ich dennoch salopp, aber ich beobachtete sie genau und bemerkte, wie sie sich redlich bemühte, gleichgültig zu wirken.

„Gut“, meinte sie sogar noch, daraufhin entwischte mir fast ein aufrichtiges Lachen. Diese beiden Starrköpfe waren zu herrlich in ihrer Verbohrtheit, aber ich genoss das Schauspiel, das sie für mich aufführten, in vollen Zügen.

„Bist du deshalb hier, weil du ihm ausweichen aber ihn trotz allem über dein Wissen nicht im Unklaren lassen willst?“, zeigte ich mich mehr als gemein und prostete ihr sardonisch grinsend zu und ihr Blick verdüsterte sich umgehend. „Oder? Aber warum der Umweg?“, dafür hätte sie auch zu Lucius gehen können, aber anscheinend wollte sie ihn immer noch nicht sehen. Aber informieren wollte sie ihn. Erkannte sie nicht diese offensichtliche Diskrepanz?

„Vielleicht vermisse ich Hogwarts?“, sprach sie so langsam und komisch ihre Frage aus, dass ich wegen ihr, aber auch wegen meines Zynismus, laut auflachen musste.

„Hahaha“, blickte sie mich an, als würde sie an meinem Verstand zweifeln. „So wie es gerade ist? Ich glaube kaum…“, offenbarte ich meine Abneigung gegen die augenblicklich vorherrschende Situation, in der sich Hogwarts befand. Ich empfand es als Geiselhaft.

„Oder dich?“, entgegnete sie kokett mit flatterndem Augenaufschlag, der mir einen schiefen Mundwinkel bescherte.

„Ahhh, und das soll ich glauben? Ich, die böse Fledermaus?“, murrte ich schnarrend und mein Blick glitt zum prasselnden Kamin.

„Wie meinen?“, fragte sie ungeniert.

„Mhm… die Kinder, die Kinder sind schlimm, unerträglich“, begann ich mich zu erklären, nachdem ich mich beruhigt hatte und ihr Blick war eine einzige Aufforderung, näher darauf einzugehen und somit entfuhr mir ein Seufzen. „Die Kinder sind dumm… wie eh und je“, erklärte ich wegwerfend und strich mir eine lange, so dunkle Strähne aus dem mürrischen Antlitz. „Sie mischen sich ein und halten sich nicht zurück.“ Sie winkte ab und ich verstummte abrupt.

„Und du jammerst wie eh und je“, konterte sie ohne Furcht, was ihr einen scharfen Blick von mir aus tiefschwarzen Augen einbrachte.

„Werde nicht frech“, warnte ich schnarrend und nippte wieder an meinem Wein, den ich kurz zuvor eingeschenkt hatte.

„Oh, ich gebe mein Bestes, oder versohlst du mir sonst meinen Hintern?“, meinte sie plötzlich mehr als lasziv und provozierend und so schnell konnte sie gar nicht blinzeln, da stand ich dicht hinter ihr.

Tja, das ein oder andere magische Ass hatte ich durchaus noch in Petto und so stand ich ganz dicht hinter ihr am Sofa. Was mich ab nun trieb?

Ich fühlte mich von meinem Leben genervt und mir war schrecklich langweilig, hier so ganz alleine, und so packte ich recht grob in ihr Haar und hielt ihren Kopf fest, auf dass sie ihn nicht drehen konnte, da sie natürlich sofort mit dem Haupt zu mir herumfahren wollte.

„Autsch“, murmelte sie wegwerfend und bewegte sich ruckartig unter meinem Griff. „Hör mit dem Scheiß auf, Severus“, forderte sie jetzt vehement und kämpfte fester gegen mich an.

„Nana, nicht so frech… mein kleines Biest“, knurrte ich böse und genoss den Blick von oben herab auf ihre sich wehrende Gestalt, die auf meinem Sofa festsaß.

„Ich muss weiter“, erklärte sie entschieden und ihre Hände krallten sich um mein Handgelenk. „Ich habe keine Zeit für Spiele“, behauptete sie verbissen und ich schnaubte auf.

„Du bleibst nicht über Nacht?“, wollte ich süßlich erfahren und ihr entkam ein schnaubender Laut, der in meinen feinen Ohren zu gestellt klang.

„Überzeuge…“, kam sie nicht dazu, weiter zu sprechen, denn schon riss ich sie an ihrem Haar hoch, außerdem wurde sie von mir hinten gepackt und in die Höhe gezogen. Keuchend gehorchte sie mir und ging mit, bis ich sie herumwirbelte und sie mal wieder intensivere Bekanntschaft mit meinen Büchern machte als ihr bestimmt gefiel. „Ufff“, polterte sie dagegen und schon drückte ich sie hart an die Bücherwand und fasste ihre Handgelenke und hielt diese mit einer Hand über ihrem Kopf gefangen. Sie war mir ausgeliefert, gefangen zwischen dem Holz und meinem Körper und es gefiel mir. Genau das hatte ich vermisst.

„Verflucht, ich hasse das hier alles!“, entfuhr es mir aufrichtig. „Und ich will dich jetzt ficken!“, bekannte ich entschlossen und wenig manierlich, aber ich fühlte, wie es mir bei dieser Aussicht gleich besser ging.

„Dir bekommen die Portraits echt nicht, Severus“, höhnte sie in meinen Ohren viel zu selbstsicher, trotz ihrer misslichen Lage. Angst schien sie keine zu haben und ich lehnte mich schwerer an sie. „Oder woher kommt diese Gossensprache“, stieß sie dann doch atemloser aus und ich grollte minimal, als ich fester zudrückte, woraufhin sie noch lauter keuchte. Ich presste mich jetzt mit meinem ganzen Körper entschlossen gegen ihre Rückseite und dabei konnte sie meine Erregung überdeutlich spüren.

„Du hast dich dazu entschlossen, mich zu provozieren“, erklärte ich ihrem Hinterkopf, woraufhin sie nur leicht nickte und gegen das Holz und die Bücher keuchte.

„Das ist gerade echt gefährlich“, warnte ich sie seidig, woraufhin ich dachte, ein leises Glucksen von ihr wahrzunehmen.

„Ich liebe die Gefahr“, raunte sie heiser und ich bog ihren Kopf daraufhin nach vorne.

„Dann trag die Konsequenzen!“, und mit diesen Worten ließ ich ihre Handgelenke los, packte mit der einen Hand wieder ihre Haare fester, fasste mit der anderen nach dem Kragen ihres T-Shirts, legte ihren Nacken frei und biss relativ grob hinein und konnte sie aufschreien hören.

„Ahhh“, entwich es ihr stöhnend.

Sie warf den Kopf minimal zurück und stöhnte laut und ungezügelt auf. Es tat mit Sicherheit weh, da sich meine Zähne in ihre Haut gruben, aber der Schmerz fachte ihre Lust nur noch mehr an und um das nicht zu wissen, kannte ich sie mittlerweile zu gut. Mein Biss hatte etwas Absolutes an sich und dem wollte sie sich nicht widersetzen.

Ich selbst stöhnte wollüstig an ihrem Hals und jetzt wirbelte ich sie herum, bevor ich sie hoch hob um sie zum schlichten Schreibtisch, der in meinen privaten Gemächern stand, zu tragen. Dabei schlangen sich ihre Arme und Beine um mich, die zeigten, dass sie es genauso sehr wie ich wollte. Ich setzte sie ab, bevor ich sie auf den Schreibtisch zwang, wobei ich ihr ab dann direkt in die Augen sah. Mit vor Lust verschleiertem Blick sah sie mich an und lehnte sich verführerisch weit zurück. Sie legte den Kopf lasziv in den Nacken und bedeutete mir mit einer aufreizenden Geste, nah zu ihr zu kommen. Dieses Biest scheute sich vor nichts und das hatte mir schon immer gefallen. Fast sofort war ich wieder über ihr und drückte sie hinab, glitt mit der Zunge an ihrem Hals entlang, immer weiter nach unten. Ich fuhr mit den Händen unter das abgrundtief hässliche T-Shirt und machte ihren BH gekonnt auf, zog und zerrte ungeduldig an dem störenden Stück Stoff und legte schlussendlich ihre straffen Brüste frei.

„Perfekt!“, stieß ich lobend hervor und leckte mir vorfreudig über die Lippen.

Ich selbst war kurz über mich erstaunt, denn ich hätte nicht erwartet, dass mich ihre Abwesenheit derart negativ beeinflusste. Aber irgendwie hatte ich mir in der letzten Zeit angewöhnt, dass ich es als Selbstverständlichkeit erlebte, frei über sie verfügen zu können. Augenblicklich war es nicht mehr der Fall, dass ich sie zu jeder Zeit beliebig um mich haben konnte und das schien mich, nett umschrieben, ungeduldig werden zu lassen. Wenn ich außerdem ehrlich zu mir war, behagte mir die Tatsache, nur weil sie nicht da war derart die Kontrolle zu verlieren, nicht. Aber nichts würde mich davon abhalten, mir jetzt zu nehmen, was ich begehrte.

Aber sie enttäuschte mich nicht, denn sie spreizte schon lasziv und auffordernd zugleich ihre Beine und zog mich dazwischen und ich wollte sie rasch spüren. Meine Hände auf ihrem Körper und meinen Schwanz tief in ihr versunken.

Ungeduldig kämpfte ich mit ihrer wenig zuvorkommenden Jeans. Seitdem sie weg war, ließ sie es schleifen, sich entsprechend zu kleiden. Ich bevorzugte an ihr eindeutig ihre Röcke und Kleider, dann war sie viel schneller für mich zu erreichen, aber so war dies hier das nächste Ärgernis, während ich sie nun freilegte und von diesem hässlichen Kleidungsstück befreite, was sie kichern ließ. Endlich schob ich meine Hand zwischen ihre Schenkel, ließ sie über ihre feuchten Lippen wandern und drang dann ohne Vorwarnung tief mit zwei Fingern in sie ein.

„Hhhmm!“, entschlüpfte ihr ein zufriedener Laut, während das Biest genüsslich ihre Augen schloss und alles um sich herum vergaß. Auch sie schien mich vermisst zu haben, denn sie bewegte ihre Hüften schamlos vor und zurück, um noch mehr Reibung zu erzeugen.

„Ahhhh“, kam sie völlig losgelöst, dabei kontrahierten immer und immer wieder ihre Muskeln um meine Finger herum und ihr Kopf fiel in ihren Nacken.

Es schien nie enden zu wollen. Unterdessen blickte ich diabolisch auf ihre zuckende Gestalt vor mir und konnte es fast nicht mehr erwarten, wieder vollständig Besitz von ihr zu ergreifen. Langsam und bedacht beugte ich mich zu ihr hinunter und leckte ihr wieder über ihren Hals, dabei musste ich mich mit beiden Händen am Tisch abstützen um über ihr stehen zu bleiben, da sie ihre Beine um meine Hüften schlang und versuchte, mich runter zu ziehen.

Schließlich hatte ich genug von den Spielereien und befreite mich, dann bemerkte ich ihren durchdringenden Blick und das spornte mich noch mehr an. So packte ich sie an beiden Seiten ihrer Hüfte und zog sie mit einem Ruck nach vorne, um dann komplett über sie herzufallen. Als ich endlich bis zum Ansatz in ihr steckte, konnten wir beide die Geräusche nicht ganz unterdrücken, die uns entschlüpften, da ich sofort begann, mich zu bewegen.

„Sev… Severus“, murmelte sie plötzlich leise und ich sah ihr daraufhin in ihre so braunen Augen und wünschte mir fast, dass sie wieder weiß werden würden. Hermione krallte sich währenddessen an meinen wohlverpackten Schultern fest, um den Halt nicht zu verlieren und mit jedem Stoß, den ich tiefer in sie eindrang, krallte sie mir ihre Nägel rücksichtsloser in den Rücken.

Wild und besitzergreifend drängte ich meine Zunge daraufhin zwischen ihre Lippen und vereinigte uns mit der gewohnten Leidenschaft. Meine Hände auf ihren Hüften krallten sich in ihr Fleisch um sie an Ort und Stelle zu halten, während ich in sie eindrang, um den ganzen Ärger um mich herum zu vergessen. Sie würde mit Sicherheit blaue Flecken davontragen, aber das war mir genauso sehr egal wie auch ihr.

Ihr Orgasmus kam heran gerollt wie eine Flutwelle und riss mich mit und so kam ich ermattet und ziemlich zufrieden auf ihr zum Liegen. Ich konnte mich nur immer wieder wundern, wie ausdauernd unsere jahrelange Affäre trotz des Altersunterschiedes anhielt und immer beständiger, aber auch immer wichtiger für jeden von uns wurde.

Kurz darauf wechselten wir den Ort und jetzt lagen wir noch erschöpfter als nach unserer ersten Runde nebeneinander in meinem Bett. Ich fühlte mich matt aber sehr befriedigt und fragte mich noch immer, wie wir dort schlussendlich hin gekommen waren, so atemlos wie wir gewesen waren, als ich eine Bewegung neben mir wahrnahm, da sie sich begann, vorsichtig aus den Laken zu schälen.

„Wohin gehst du?“, fragte ich mit einem Schlag sehr wach und registrierte ihr schuldbewusstes Zusammenzucken, da sie anscheinend davon ausgegangen war, dass ich schlief.

„Ich muss weg… sag mal, wo ist Barty? Ich konnte weder Dementoren sehen noch spüren, noch ihn“, fragte sie eindringlich und wandte sich mir zu und ich verzog meine Miene. Sie dachte mich wohl von der Fährte locken zu können.

„Bisher halte ich sie auf Abstand. Wie lange das noch geht, ist fraglich“, knurrte ich widerwillig, da es nicht die Antwort auf die Frage war, die ich vorhin gestellt hatte.

„Tust du es wegen mir?“, wollte sie schlau wie sie war wissen und ich richtete mich ein wenig mit dem Oberkörper auf.

„Ja, unter anderem, da sonst eure Scharade auffallen könnte, wenn die „neue“ Hermione genauso auf die Dementoren reagiert wie alle anderen und ich nehme wagemutig an, dass Barty auch sofort erkennen würde, dass du nicht du bist!“, entgegnete ich charmant und ließ sie zu keiner Sekunde aus den Augen. „Hermione“, sprach ich sie ernsthaft an. „Wohin willst du jetzt wirklich?“

„Interessiert dich das ehrlich?“, fragte sie erstaunt aufgrund meiner Intervention nach und ich brummte nur bestimmt, verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und sah zu ihr hoch.

„Ja“, meinte ich schlicht.

„Weg, ich muss noch weg, ich muss noch zu den anderen… zu meinen Leuten, ich vernachlässige auch sie!“, warf sie mir einen prüfenden Blick zu, da ihr anscheinend durchaus der missmutige Klang in meiner schnarrenden Tonlage aufgefallen war, weil sie nicht über Nacht bei mir bleiben würde.

Severus Sicht Ende

Hermiones Sicht

„Und wie läuft es, Strähnchen?“, fragte ich gesellig und ließ mich neben ihm auf die Bank im Tropfenden Kessel sinken.

Nach dem Zusammenprall mit Severus, seinen Büchern und ganz einfach mit seiner miesen Laune fühlte ich mich zwar wie blaugehauen, aber rundherum wohl. Es war erstaunlich, aber ich nahm es ihm nicht übel, da mir Severus‘ seltsam anmutende und wankelmütige Gemütsverfassung nicht verborgen geblieben war, aber ich verstand ihn nur zu gut, immer rational sein zu müssen war kräftezehrend und nervend. Die Carrows, die Lehrer und die Schüler mussten alle gefährlich an seiner Selbstbeherrschung zehren, dazu die Gemälde, die ihn nervten. Ja, er war ständig im Feindesland, umgeben von ihm feindlich gesinnten Menschen.

Wenn man die Fakten derart nüchtern betrachtete, schlug er sich faszinierend und hatte dabei ein ziemlich ruhig erscheinendes Gemüt, denn ich war mir sicher, dass weder McGonagall noch die Schüler Bekanntschaft mit seinem Bücherregal schlossen.

„Gut“, riss mich Scabior aus meinen Gedanken und schob mir auch schon einen schäumenden Humpen entgegen, während die Kakophonie der Kneipe selbst zu dieser späten Stunde enorm war.

„Ich will nicht ein Wort, ich will mehr“, zeigte ich mich tadelnd und klopfte mit meinem Zeigefinger auf die vernarbte und verdreckte Tischplatte in dem schäbigen Lokal. Mein Blick schweifte über die Menschen in diesem Raum.

Der Rauch waberte in der Luft, Biergeruch wehte zu mir, ein dreckiges Lachen ertönte zu meiner linken und doch fühlte ich mich hier an unserem Tisch wie in einem anderen Universum, da man uns extrem mied.

„Du bist unersättlich?“, zog Scabior mich mit einem hintersinnigen Lächeln auf und strich sich eine seiner so langen, roten Strähnen affektiert zurück.

„Ich gebe dir gleich unersättlich. Ich will Ergebnisse und Fakten“, ertönte es so eindringlich von mir, dass er schuldbewusst zusammenzuckte, wobei er versuchte, lässig und nicht eingeschüchtert auszusehen. „Ich habe dir auf deinen Wunsch hin die Verantwortung überlassen, also erwarte ich gute Arbeit, keine Nachrichten sind schlechte“, informierte ich ihn schonungslos und zog den Humpen zu mir, während er versuchte, nicht eingeschüchtert wegen meines Anpfiffes auszusehen.

„Natürlich, natürlich, die Dame muss nur kurz warten…“, fühlte er sich sichtlich in seinem Stolz gekränkt. „Wir haben… ähm… Mr und Mrs. Mason geschnappt, noch bevor sie ausgeschrieben waren, eben weil sie sich so auffällig verhalten haben, war irre komisch“, bekannte er leutselig mit einem gackernden Lachen und schlug sich selbst auf den Schenkel, woraufhin meine Augen groß wurden. Das sah nur niemand, da ich meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. „Gab trotzdem gutes Geld für sie“, sprach er weiter, nachdem er sich eingekriegt hatte und in Ermangelung einer Antwort trank ich aus dem Humpen und stoppte seinen Redeschwall nicht, während er umständlich aus seiner Weste zerknitterte Papiere hervorzog.

„Und tada, hier unser größter Erfolg, denn richtig Kohle hat Dirk Cresswell gebracht! Es war gar nicht so leicht, ihn aufzuspüren, aber er war ein Leiter des Ministeriums!“, zeigte er sich hämisch und sichtlich stolz über den Fang. Ich hob eine Braue, als er weiter in seinen Taschen rum suchte. „Und… hier sind die erste Listen… unter anderem suchen wir einen gewissen Dean Thomas“, erklärte er und glättete das Blatt vor mir auf dem Tisch. Von diesem Bild aus lächelte mich Dean freundlich an und ich spürte den Knoten, der sich fast sofort in meinem Magen bildete und war froh, dass er sicher in Irland hockte. „Den Typen, den müsstest du kennen, er ist aus Hogwarts und noch so einige andere…“, wedelte er mit den anderen Blättern herum.

„Er ist ein Gryffindor“, flüsterte ich leise und schob ihm das Blatt zurück.

„Wie du… passt doch dann“, grölte er los und hob seinen Humpen an. „Ich freu mich, wenn wir ihn fassen. Wir sind wirklich gut, du kannst mir vertrauen“, lag die Schuld bleischwer auf mir, weil er leider recht hatte. Durch meine Hand war meine Truppe wirklich eine gute geworden.

„Hier, siehst du das Papier? Über Potter, der sehr viel bringt, muss ich bestimmt nicht reden und naja… bisher rennen wir aber sehr lustlos und sinnlos durch die Gegend“, murrte er und offenbarte unzufriedene Gesichtszüge. „Noch ist nicht so viel zu tun“, anscheinend hatte Scabior sehr viel schneller mit mehr Geld gerechnet.

„Verstehe, solltet ihr mich brauchen… ruft mich“, bot ich jetzt knapp an, konnte aber den Unwillen dabei über Scabiors Miene flackern sehen und wollte darüber hinwegsehen. Wenn er so gerne Chef spielen wollte, dann sollte es so sein und sein nächstes Wort bestätigte meine Vermutung, dass er mich nicht dabei haben wollte.

„Natürlich“, rang er sich regelrecht widerwillig ab und ich konnte mir nur denken, was für ein schlechter Schauspieler er doch war.

„Auf den Lord“, hoben soeben meine anderen beiden Männer, Yaxley und Selwyn, ihre Humpen und sofort gingen alle Gläser bei uns hoch, auch meines.

„Ich war bei den Weasleys“, warf Yaxley abrupt ein und reckte seine Brust weit raus.

„Was? Warum? Warum du, bist du nicht ein wenig zu hochrangig dafür?“, entfuhr es mir sprachlos, denn schlussendlich hatte er Pius als Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung beerbt, da war es schon sonderbar, dass er den Weasleys einen Besuch abstattete.

„Willst du mir schmeicheln, Mudblood?“, fragte er langgezogen und lehnte sich zu mir und ich blickte in seine so kalten und hartherzigen Augen.

„Vielleicht?“, erklärte ich wegwerfend und sah ihn unter meiner Kapuze unbewegt an. „Und was gefunden?“

„Ich war wegen dem jüngsten Sohn da… zur Kontrolle“, gab er bereitwillig Auskunft. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ärmlich die Leben, ach was… hausen!“, höhnte er nun gemein und ich schnaubte in mein Bier.

„Blutsverräter“, kam es verächtlich von Selwyn.

„Das haben die gar nicht anders verdient“, erregte sich Yaxley weiter. „Dieser Junge, er hat Grieselkrätze… sah abartig aus und hat abartig übel gerochen, das ist voll widerlich, aber was will man anderes bei diesen Blutsverräter erwarten? Ich habe mich auch bei einem Portrait im St. Mungos schlau gemacht und konnte die fleckenartige Hautveränderung am ganzen Körper von dem Typen ausmachen. Er war von Pusteln völlig entstellt und als ich hörte, dass das hochansteckend ist, war ich versucht, das Haus in Brand zu stecken“, meinte Yaxley verschnupft und ich fragte mich, wer sich hier für Ron ausgab.

Hermiones Sicht Ende
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BeitragThema: 514. Vorgeplänkel   Kapitel 513-514 EmptyDi Jun 16, 2015 7:38 pm

514. Kapitel Vorgeplänkel

Lucius Sicht

Die vergangenen Tage waren anstrengend gewesen, da der Lord ruhelos und angespannt und nicht so überlegen wie sonst agiert, sondern eher nervös und getrieben auf mich gewirkt hatte. Natürlich ließ ich mir nicht anmerken, dass ich bemerkte hatte, wie ungewöhnlich er sich verhielt. Wer war ich?

Aber irgendwie wirkte es, als würde alles unaufhaltsam auf das unausweichliche Ende hinauslaufen, nun, nachdem Potter endgültig Hogwarts den Rücken gekehrt hatte, untergetaucht und somit auf der Flucht war. Langsam, aber sicher verloren alle die schlecht sitzenden Masken und offenbarten ihre Zugehörigkeiten. Selbst im Ministerium wurde die Handschrift der DeathEater und des Lords immer offensichtlicher, sodass selbst die blindesten Doxys erkennen mussten, wer die Macht im magischen England ergriffen hatte. Ich hielt mich jedoch weiter an meine immer vertretene Doktrin, mich in Geduld zu üben. Die bekanntlich eine Tugend war, derer ich mich sehr wohl rühmen konnte, sie zu besitzen. Doch schließlich wurde ich aus meiner Lethargie gerissen, da meine Sinne, die mit dem Haus verbunden waren, anschlugen.

Ich ruckte hinter meinem prächtigen Barockschreibtisch hoch und schloss die Augen, erfühlte diese neue, so eminente Präsenz im Manor und erkannte, dass die Zauber einen Gast von höchster Wichtigkeit vermeldeten, sodass ich eiligen Schrittes mein Büro hinter mir ließ und flott in die Eingangshalle ging.

Hier ließ ich jedwede Noblesse oblige fahren und legte einen regelrechten Spurt hin. Dies war ein widriger Umstand, den mir der ein oder andere nie und nimmer im Leben zugetraut hätte, aber ich tat gut daran, denn gerade noch sah ich ein schwarzes, langes, wallendes und sehr unheilverkündendes Gewand die Treppen zum Kerker hinab verschwinden und stoppte abrupt meinen schnellen Lauf.

Er war also da!

Der Dark Lord beehrte mich in meinem bescheidenen Heim und es war gar wunderbar, dass er es nicht für nötig befand, sich bei mir anzumelden. Das hatte er noch nie getan, weil er nicht zu mir kam und das verwunderte mich dann doch etwas, oder besser gesagt, stieß es mir sauer auf. Hierbei ging es um die Achtung meiner Person, indem ich auf seiner Prioritätenliste nicht auf der Nummer eins stand. Vielleicht war das sogar gar nicht so schlecht, ermahnte ich mich selbst, denn wenn ich beobachtete, wo er gerade hinging, sollte ich mit solchen Überlegungen vielleicht lieber vorsichtig sein. So entschied ich mich, dass ich mich eher geschmeichelt fühlen sollte, nicht wichtig genug zu sein. Was mich aber trotzdem ärgerte, war die unfassbar arrogante Tatsache, dass er zu unserem Gast hinunterging, ohne mich zu informieren.

Es war, als würde er sich als der Herr meines Heims aufführen und das mochte ich gar nicht!

Noch ein Gedanke beschäftigte mich und ließ meine Entscheidung, ihm nicht zu folgen, wanken. Denn gerade der Lord wusste, dass ich es sofort bemerkte, wenn er mein Haus betrat, was wiederum für mich bedeutete, dass er wohl erwartete, dass ich früher oder später bei ihm in den Kerkern auftauchen würde. Tja, das ließ sich machen und so straffte ich meine aristokratische Erscheinung entschlossen, strich mit meiner Hand vorsorglich über meinen Plastron und die Weste, so dass man meine Eile nicht an meiner verrutschten Kleidung ablesen konnte, wenngleich ich meinen Gehrock im Büro vergessen hatte, und strebte nun mit gemessenen, sehr anmutigen Schritten dem Lord hinterher. Ich betrat mit Bedacht das unterirdische Reich meines Manors.

Mich ärgerte jedoch schon gleich wieder, dass nicht ich in meinem Haus herumzuschleichen hatte, sondern die anderen. Aber ich verdrängte diese Gefühle und näherte mich lautlos und sehr vorsichtig den Kerkern.

Dann vernahm ich auch schon das Rascheln von Schritten über die ausgelegten Binsen. Darüber erklang das laute, sehr ängstliche Wimmern des Mannes, der hier unten alleine vor sich hin darbte.

„Mhm… gut, Garrick?“, wollte der Lord süßlich mit durchschlagender Stimme erfahren und trat mit langsamen Schritten, die einem suggerierten, dass er sich jemandem wie ein Raubtier näherte, heran. „Hast du unsere letzte Zusammenkunft noch im Gedächtnis?“

„Uhhhh“, hustete Ollivander altersschwach klingend los und ich verzog die Mundwinkel, als mir der stinkende Geruch hier unten in die edle Nase stieg.

„Hast du dir überlegt, nun nützlicher zu sein? Hast du nun Antworten auf meine Fragen?“, offenbarte der Lord eine fast schon hypnotisch freundliche Tonlage, die es schaffte, selbst mir eine Gänsehaut zu bescheren, aber Ollivander schien starr vor Angst, denn bis jetzt gab er nichts von sich. Verständlich, da er sich der Aufmerksamkeit des Lords sicher sein konnte und ich mir seinen unmenschlichen, rot glühenden Blick, der den alten Mann zu durchbohren drohte, mehr als gut vorstellen konnte.

„Ich… ich… ich habe euch erwartet und… und… nachgedacht“, kam plötzlich Leben in den Alten, indem er los stotterte, nachdem er sich gefangen hatte. Dabei überbot er sich fast in seinem demütigen Eifer, was mich verächtlich die Mundwinkel verziehen ließ. Durchschaubar, Gefangene und Gefolterte waren nach einer gewissen Zeit so durchwegs berechenbar, dass es langweilig wurde.

„Jubel“, spottete der Lord mit kalter Stimme und ich achtete darauf, geräuschlos vor der Kerkertür zu verharren. „Und ist dabei etwas herausgekommen?“, fragte er so provozierend gemein, dass es verletzend war, da er einen Erfolg bei dem Versuch des Überlegens bei Ollivander mehr als nur in Zweifel zog.

„Ich…“, stieß der alte Mann auch sofort hektisch hervor. „Ich… also Ihr seid mit Harry Potter zu sehr verbunden, als dass es ein einfacher Stab tut…“, knirschten die Binsen unter seinem Gewicht, da er augenscheinlich vor dem Lord, der vor ihm auf und ab lief, davon rutschte.

„So weit war ich auch schon“, fauchte der selbige schon frustriert los. Er klang dabei so aufbrausend, dass sich aufgrund dieses so ungewohnten Tons eine sorgenvolle Furche auf meiner hohen Stirn bildete. Derartige Regungen unterdrückte er für gewöhnlich gekonnt.

„Ihr… Ihr… müsst wissen, ein normaler Stab kommt nicht gegen eure außergewöhnliche Verbindung an“, sprach der alte Zauberstabmacher wacker weiter und zu meiner Verwunderung schien er eine Überlegung auszusprechen, die den Lord stoppte, da er in seinem Gang innehielt und auf weitere Informationen wartete. „Mykew“, erklang ein Name, der bedeutungsschwer im Raum schwebte, der mir aber im ersten Moment nichts sagte.

„Wer?“, war ich augenscheinlich nicht der einzige. „Was willst du damit zum Ausdruck bringen? Rede endlich in verständlicher Form“, klirrte es kalt und der alte Zauberstabmacher schnappte ängstlich nach Luft.

„Mykew Gregorowitsch“, presste er umgehend hervor und bei mir wanderte eine so helle Braue in die Höhe.

„Der Zauberstabmacher?“, machte es beim Lord als auch bei mir klick, wenngleich ich mich fragte, warum Ollivander diesen anderen Kollegen ins Spiel brachte. Wollte er von sich ablenken? Das wäre aber ein wenig feiner Zug, da er damit den anderen in die Schusslinie schob.

„Eben jener… er könnte eine Hilfe sein“, hustete Ollivander erbärmlich lungenkrank, als der Lord wieder seinen unruhigen Marsch aufnahm.

„Wie kommst du darauf?“, forderte der hörbar ungehaltene Lord, dem es zu langsam ging. Er wurde von Tag zu Tag unduldsamer und ungnädiger.

„Als ich noch jung war, warb Mykew für seine Zauberstäbe, indem er ihre besondere Qualität pries. Damals gab er an, die übermächtigen Kräfte des Elderstabes…“, sprudelte es nun regelrecht aus dem Gefangenen, bis er rüde unterbrochen wurde.

„Der Elderstab… ist das nicht eine Legende?“, fragte die hohe Stimme des Lords schneidend und ich spitzte noch ein wenig mehr die Ohren. Wovon redeten die beiden hier?

Natürlich erinnerte ich mich noch an die anderen beiden Gespräche, die stattgefunden hatten, als ich dem Lord meinen Stab angeboten und er angenommen hatte. Schließlich kam mir auch noch das Gespräch in den Sinn, nachdem eben mein Stab versagte und Potter diesen in seine Einzelteile zerlegt gehabt hatte.

„Das weiß man nicht. Auf alle Fälle tat Mykew kund, dass er die Kräfte des Stabes intensiv studiert habe… und dieser ihm als Modell bei der Herstellung eigener Zauberstäbe gedient hätte“, presste Ollivander eilig hervor und meine Braue wanderte meine Stirn immer höher.

„Und das soll man glauben, weil…?“, lag die Gefahr der Sanktionen, die auf eine falsche Antwort folgen würden, greifbar in der Luft.

„Ich weiß nicht“, jammerte der Gefangene fast schon. „Mir kam es damals so vor, dass er sich mit dieser angeberischen Werbung als Besitzer des sagenumwobenen Elderstabs verriet. Wenn er ihn denn hatte, zumindest kursierte lange dieses Gerücht, dass er ihn wirklich besessen hat!“, erklärte Ollivander vorsichtig. Ich wusste nicht, wovon sie sprachen, umso mehr strengte ich mich an, nichts zu verpassen.

„Aber was wäre an diesem Stab anders als an dem anderen?“, drang der Lord fordernd in sein Opfer, das nun wimmernde Laute der Furcht ausstieß. „Was soll so besonders sein? Was verspricht mir, dass dies mit diesem Elderstab nicht wieder passiert?“

„Ich weiß es nicht. Es ist nicht verständlich, warum Potter und die Stäbe so auf euch reagieren…“, setzte er erneut hörbar verzweifelt an und ich rollte affektiert mit den Augen. Damit würde er den Lord nicht besänftigen können und schon hisste dieser in bester Parselmanier auf.

„Jaja, du erzählst uns wahrlich nichts Neues. Aber sag, denkst du wirklich, der Elderstab existiert und ist kein Hirngespinst?“, kam er auf das Wesentliche, was ihn tatsächlich interessierte und ich fand es spannend, dass er dem Hirngespinst eines Überstabes aufrichtige Bedeutung beimaß.

„Vielleicht?“, krächzte der Gefangene unsicher mit brechender Stimme.

„HHHHAAAAAA“, erscholl plötzlich ein wütender und unendlich frustrierter Ausruf vom Lord, der es schaffte, dass ich mich unbewusst straffte. „Du bist so völlig nutzlos, dass es wehtut, du alte, unbrauchbare Person“, zischte der Lord gemeingefährlich mit vor Verachtung und Wut triefender Stimme und schon gellte ein schmerzerfüllter Schrei durch die Gänge, dabei musste ich kein Genie sein, um zu wissen, dass er ihn folterte.

Ich wog ab, wie ich mich verhalten sollte und entschied mich dazu, erst mal abzuwarten und stand somit noch immer reglos an der Tür zur Zelle und verharrte lauschend. Anders als der Lord hatte ich von diesem angeblich so besonderen Stab noch nie gehört. Der Elderstab sagte mir absolut nichts und das gefiel mir ganz und gar nicht. Ich war gerne vollumfänglich informiert, denn das war oft das entscheidende Quäntchen Glück, das ich benötigte, um aus einer Situation als Sieger hervorzugehen. Abrupt riss mich die einsetzende Stille aus meinen Gedanken und schon stand der Lord mit seinen gefährlich funkelnden und so rot glitzernden Augen vor mir und sah mich durchdringend an.

„Lucius“, implizierte seine gefährlich süßliche Tonlage, dass er von Beginn seines Verhörs an gewusst hatte, dass ich gelauscht hatte und nun gänzlich informiert war. Woraufhin ich ihm ein schmales Lächeln schenkte und meine gut sitzende Maske aufrecht erhielt. Ich würde es nicht abstreiten, zu keiner Zeit. Wie gesagt, der Lord mochte alles Mögliche sein, aber dumm war er nicht und so neigte ich minimal mein Haupt. Schlussendlich war er der unangekündigte Gast in meinem Heim.

„My Lord“, meinte ich dann doch in einem entschuldigenden Ton und hielt seinem sezierenden und sehr ungemütlichen Blick stand, dabei blickte ich in das erschreckend hässliche, nasenlose und so bleiche Antlitz des Dark Lords.

„Der Hausherr hat meine Anwesenheit bemerkt?“, fragte er spitz und bewegte dabei kaum den Mund.

„Natürlich“, neigte ich dazu noch mein Haupt. Wie gesagt, ich würde ihn nicht anlügen, das stünde mir nicht gut zu Gesicht.

„Natürlich…“, äffte er mich schnaubend nach. Seine Laune schien fabulös zu sein, wobei ich nicht auf seine Provokation reagierte und sehr ruhig vor ihm stand. Er maß mich von oben bis unten, während ich wartete. Es war wie ein stillschweigender Schlagabtausch, den er beendete, da sich plötzlich seine Lippen kräuselten. „Ich werde verreisen, Lucius“, erklärte er völlig aus der Luft gegriffen und ich arbeitete daran, dass meine Maske nicht verrutschte.

„My Lord… und ich…“, sprach ich eilig um meine Überraschung zu überspielen, als er mich auch schon rüde mit erhobener Hand unterbrach.

„Du wirst mich würdig… vertreten“, sprach er mir sein Vertrauen aus, als er endgültig schloss und seine Hand sinken ließ, dabei waren seine Züge schon fast zu einer Fratze verzogen, als würde es ihm gar nicht passen, dass er sich nicht zweiteilen konnte.

„Ich fühle mich geehrt, my Lord“, legte ich wichtigtuerisch meine Hand an mein Herz und neigte mein Haupt vor dem brandgefährlichen Mann vor mir, dessen Laune stark schwankte. Aber was sollte ich anderes erwarten? Ich war ein wichtiger Mann, der Beste für diese diffizile Aufgabe!

Augenscheinlich hatte ich richtig reagiert, denn im nächsten Augenblick wandte er sich auch schon kommentarlos von mir ab und schwebte wie ein Geist an mir vorbei. Woraufhin ich ihm sinnend nachblickte, wie er sein langes Gewand über die dunklen Steinquadern der Kerker hinter sich her zog.

„Was hat mit Ollivander zu geschehen?“, fragte ich dann doch noch den Rücken des Lords, wie letztens dezent und neutral, denn es war die Entscheidung des Lords. Ich würde mit ihm tun, was er mir befahl, mir war der Mann nicht wichtig.

„Heb ihn mir auf“, sprach er zweideutig mit dem Rücken zu mir und ich starrte auf seinen kahlen, so weißen Schädel, während der Lord ohne einen Blick zurück entschwand.

Ich sah ihm nachdenklich hinterher und fragte mich, wo er hingehen würde. Wo würde er seine Suche beginnen? Es hatten sich für mich viele neue Fragen aufgetan, die es zu beantworten galt. Somit raffte ich mich auf und drehte mich zur Zellentür, trat hindurch, blickte auf das sich windende Wesen zu meinen Füßen und seufzte. Was für eine Schweinerei der Lord mal wieder hinterließ, die ich zu beseitigen hatte, ich hatte es wahrlich nicht leicht.

„Dibby“, rief ich laut und schon ploppte es neben mir.

„Der Master wünscht?“, erklärte der kleine Elf ehrfürchtig mit schlackernden Ohren, während ich mit kühlem Blick zu meinem Diener sah.

„Räum hier auf und sorge dafür, dass er überlebt“, meinte ich wegwerfend und blickte mit Abscheu zu Ollivander, worauf ich sofort herumwirbelte und die Kerker entschlossen hinter mir ließ, denn ich hatte einiges an Wissenslücken aufzuarbeiten.

Nach ein paar Tagen der Recherche war ich immer noch nicht schlauer. Über den sogenannten Elderstab gab es Sagen und Legenden, aber nicht mehr, doch auch nicht weniger und so gestattete ich mir die Frage: War der Lord derart verzweifelt, dass er all seine Hoffnungen, Harry Potter zu besiegen, auf diesen Mythos legte?

War er schon so tief gesunken?

Fleißig, korrekt, akkurat und pedantisch wie ich war, verließ ich soeben Borgin und Burke´s, wohin mich meine Suche als nächstes geführt hatte und wiederholte wie ein stilles Mantra meine ehernen Attribute, da ich kurz vorm Platzen war. Meine Suche hatte wieder nichts erbracht, außer neue Märchen. Das konnte doch nicht der Ernst des Dark Lords sein.

Wenn herauskäme, dass er seine Hoffnungen auf ein Kindermärchen legte, wäre sein Ansehen dahin, schnaubte ich herablassend und gerade als ich der Knockturn Alley den Rücken kehren wollte, sah ich sie! Abrupt hielt ich inne. Zwar erblickte ich nur ihre von einem Umhang vollständig verhüllte Rückansicht, aber ich wusste, dass die Person am Tresen des Geköpften Henkers sie war. Ich war mir absolut sicher, dass sie es war. Woher ich diese felsenfeste Überzeugung nahm?

Gute Frage. Intuition? Ich erkannte ihre Figur, ihre Bewegungen, ganz einfach ihre Aura und was auch immer es genau war, das hier war unser Biest und soeben beäugte ich sie taxierend durch die Türe.

Was tat sie hier, um diese Uhrzeit?

Gut, die andere Frage war, was ich um diese späte Uhrzeit bei Borgin zu suchen hatte. Ich wollte aus gutem Grund, dass niemand mitbekam, was ich suchte, selbst Borgin ging das alles gar nichts an, weshalb ich mit einigem Geschick in den Laden eingebrochen war und dafür war die Nacht immer noch die beste Zeit.

War dies ein Wink des Schicksals, dass sie ebenfalls gerade da war und mir über den Weg lief? Es war das erste Mal, dass wir uns alleine über den Weg liefen, seitdem ich ihr mein Geschenk offeriert hatte.

Ich hoffte, dass meine Kreativität vor ihren Augen stand gehalten hatte, jedoch hatte sie mir für mein Geschenk noch gar nicht gedankt und ich war gewillt, zu erfahren, was sie über meine Gabe dachte. So überlegte ich gar nicht lange, sondern drehte mit fließenden Bewegungen ab und ging beherzt in die gut besuchte, mehr als schmuddelige und eindeutig unter meiner Würde befindliche Kneipe, hinein. Mir schallte der penetrante Lärm der Gaststätte laut entgegen und ich musste der ein oder anderen fragwürdigen Person geschmeidig ausweichen. Aber ich war mir zu meinem Leidwesen bewusst, dass man mir diesmal keine gesteigerte Aufmerksamkeit schenkte, da ich mir meine Kapuze sehr weit ins Gesicht gezogen hatte, um meine gewichtige Wenigkeit vor zu neugierigen Blicken zu schützen.

Sie zahlte gerade die Rechnung und lehnte sich dafür weiter über den Tresen hinüber, da ihre Gestalt als klein zu bezeichnen war, dabei reckte sich ihr Po fast schon aufreizend und einladend in die Höhe und mir kam es vor, als würde das eine oder andere Augenmerk der Gäste durchaus auf dem selbigen liegen. Ich trat, die Gunst der Stunde nützend und rasant, sehr dicht an sie heran. Doch dann passierte alles innerhalb von Sekunden, denn ich musste sehr vorsichtig sein, da sie dank uns mehr als nur gut ausgebildet war, um eben solch hinterhältigen Attacken zu widerstehen, gerade weil wir ihre Lehrmeister gewesen waren. Schon war meine Hand an ihrem Nacken und drückte ihren Kopf hinab. Ich fühlte, wie sie herumwirbeln und angreifen wollte, weshalb ich schnell ausräumen musste, dass sie eben kein Feind angriff, daher zögerte ich nicht, zu ihr zu sprechen.

„Nana, wehr dich nicht“, wisperte ich befehlend nah an ihrem Ohr, das durch den Stoff ihrer Kapuze verdeckt wurde und lehnte mich auf sie. Ich sperrte sie zwischen Tresen und mir ein und sofort erstarrte sie, während meine andere Hand mittlerweile auf ihrer Schulter lag und ich drückte hier ebenfalls fest zu.

„Lucius?“, flüsterte sie ungläubig, tippte aber richtig. Sie war halt mein Mädchen. „Was tust du hier?“, fragte sie sofort weiter, nachdem sie sich von der überraschenden Attacke gefangen hatte. Ich konnte, oder eher wollte nicht den Impuls unterdrücken, mich kurz sehr fest von hinten an sie zu drücken und es schlicht zu genießen.

„Uhhhh“, stieß sie augenblicklich einen leicht pikiert klingenden Ton aus, nachdem sie mich derart nah an sich fühlte und jetzt gegen meinen Griff anzukämpfen begann. „Lass mich los“, forderte sie vehement.

„Dasselbe könnte ich dich fragen? Was hast du hier zu suchen? Und ich denke nicht daran“, murmelte ich rau an dem Stoff und ärgerte mich, dass sie hierher kam, aber nicht zu mir ins Manor. Dort ließ sie sich seit langer Zeit nicht mehr blicken. Spätestens nach meinem Geschenk hatte ich mir eine Reaktion von ihr erhofft.

Kurz flackerte mein nicht sichtbarer Blick zum Wirt, dabei bemerkte ich die Musterungen, die wir mittlerweile auf uns zogen und so fackelte ich nicht lange und zerrte sie mit mir hinaus in die Nacht.

Sie schien meine Absicht richtig zu interpretieren, denn sie folgte mir widerwillig, da auch sie selbst keine große Aufmerksamkeit im Geköpften Henker auf sich ziehen wollte. So landeten wir in einer dunklen, engen und abgelegenen Seitengasse, wobei ich sie sofort an die Wand schob.

„Was soll das… das ist… doch Unfug. Was ich hier soll? Meine Truppe sehen! Sorry, aber ich bin sonst wahrlich in gefährlicheren Gefilden unterwegs als in einer Kneipe“, plapperte sie verärgert vor sich hin und an ihrer Aussage gab es nichts auszusetzen, denn es stimmte.

Mir gefiel nur nicht, dass sie die Nähe zu diesen Subjekten mehr suchte als zu mir. Ich unterbrach ihr Geplapper vehement, indem ich sie weiter bedrängte und jetzt mein Gesicht dem ihren annäherte und genießend ihren Duft inhalierte.

Ihr Duft, ich sog ihn regelrecht gierig ein und das ließ sie endgültig verstummen.

„Hör auf damit“, meinte sie jetzt eher genervt und ich verbiss mir ein arrogantes Lächeln, sondern näherte mich ihr noch weiter, sodass unsere Kapuzen verrutschten und meine Nase nun ganz sachte über ihre Stirn strich, dabei fühlte ich ihre Hände, die sich gegen meinen Brustkorb drückten.

„Ich kann Severus an dir riechen“, verkündete ich lasziv wieder nah an ihrem Ohr und sperrte sie jetzt endgültig mit meinem Körper ein, lehnte mich weit zu ihr hin, so dass ich ihren Leib gegen meinen spüren konnte, jede Kontur offenbarte sich mir. Zischend holte sie Luft, damit bestätigte sie meine Aussage. Sie war bei ihm gewesen. Für ihn hatte sie also auch Zeit, nur für mich nicht.

„Spinnst du, geh weg von mir und… und… warst du schon bei ihm? Oder er bei dir?“, fragte sie stockend und war dabei hörbar irritiert, während ich leicht meinen Kopf zurückzog, aber ihr Gesicht aufgrund der Dunkelheit und der Kapuze nicht ausmachen konnte, so hob sich trotzdem eine meiner Augenbrauen.

„Nicht in dem Ton, Liebes“, rügte ich sie autoritär, doch das tat sie mit einem sehr undamenhaften Schnauben ab, das ich hoheitsvoll überging. „Und doch… ich kann ihn riechen und nein, ich war noch nicht bei ihm, oder er bei mir…“, hakte ich ihre Fragen mit Präzision ab, als mir ein sehr gehässiger Gedanke durch den Sinn ging, den ich jetzt in Worte verpackte. „Aber weißt du was, Liebes, ich bin aufrichtig froh, nicht meinen Sohn an dir zu riechen. Du tust gut daran, zu Severus zu gehen und Draco zu vergessen“, sprach ich sehr von oben herab zu ihr und ich klang dabei so arrogant, dass ich selbst meine Miene verzog, aber ich wollte ihr aufzeigen, dass Draco einfach keine Option mehr war.

„Arrrrr… Geh weg von mir“, befahl sie auch schon sofort ungehalten nach meiner herrischen Aussage und dieser Ton ließ mich doch tatsächlich sachte lächeln. Das war so sehr mein Biest. Sie würde sich wohl nie etwas sagen lassen, nur dass sie aufgrund der Kapuze und der Finsternis, die hier herrschte, diese Reaktion von mir nicht sehen können.

Ich wartete und wartete, ob noch etwas anderes von ihr kommen würde, zum Beispiel etwas zu dem Bild von uns dreien. Dann jedoch legte ich mein Haupt schief, denn meine Laune schlug gerade um. Wie lange sollte ich noch warten, bis sie erkannte, dass ich mit Draco recht hatte?

Ich musste ständig warten, darauf dass sie einsichtig wurde, dass sie zu mir gehörte. Für jeden Volltrottel hatte sie Zeit, für alle, für ihre Truppe, für Severus, für Draco, für Potter, ich fühlte mich eindeutig nicht gewürdigt, ein absolut unerträglicher Umstand und plötzlich wollte ich nicht mehr warten, egal auf was. Ich war es leid!

„Du verteilst deine Aufmerksamkeiten eindeutig zu ungerecht“, erklärte ich gewichtig und vernahm, wie sie hörbar tief Luft holte. Augenscheinlich um sich selbst zu beruhigen, wobei sie nicht wirkte, als hätte sie Angst vor mir in dieser abgelegenen Gasse, sondern eher so auftrat, als würde sie sich am Riemen reißen, mich nicht anzuschreien. Was für ein amüsanter Gedanke.

„Geh endlich weg“, stieß sie jede Silbe betonend aus und jetzt schnaubte ich verächtlich wegen dieser kindlichen Forderung.

„Noch nicht“, verkündete ich selbstherrlich und bestimmt, dabei griff ich schnell an, hielt nun ihr Kinn mit den Fingern einer Hand fest und zwang ihren Kopf hoch, bevor ich sie mit meiner anderen Hand und meinem Körper geschickt einklemmte, so dass sie stillhielt.

„Was?“, wollte sie noch aufbegehren, während ich schon meine Lippen bestimmt auf ihre legte und sie küsste, was sie effektiv verstummen ließ.

Es war das erste Mal seit der Verlobung, dass ich sie körperlich bedrängte und anging, aber ich wollte sie seit Jahren!

Es gärte arg in mir, mich stets ihr gegenüber zurückzuhalten. Jetzt aufzuhören war mir unmöglich. Es war mir ein Bedürfnis, sie zu fühlen, zu schmecken und zu riechen, weil ich sie zu lange nicht mehr berührt hatte und deshalb überging ich die Tatsache, dass sie mich gerade nicht mochte.

Ihre Lippen waren warm so weich und sinnlich, ein Kribbeln stieg in mir auf, das mich leise in den Kuss stöhnen ließ, während sie aufkommende Gegenwehr zeigte, indem sie ihre Hände an meine Schultern legte und dagegen drückte. Aber ich ließ nicht locker, sondern erstickte mit meinem sinnlichen und einfühlsamen Kuss jeden Zweifel von ihr im Keim, während ich immer fester meine Lippen auf ihre drückte und da passierte, was ich nicht erwartet aber in meinen kühnsten Träumen erhofft hatte. Wir verfielen von einer Sekunde zur Nächsten in einen genießenden Kuss, der mir am ganzen Körper eine doppelt starke Gänsehaut bescherte und ich nichts anderes als endlich denken konnte. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und dauerte an, ihre Hände krallten sich nun eher in meine Schultern, als dass sie mich von sich stoßen wollten, so dass ich kühner wurde und begann, mit meiner Zungenspitze gegen ihre Lippen zu stupsen, woraufhin nun sie wohlig in den Kuss stöhnte.

Ich würde das nun beenden, endlich!

Lucius Sicht Ende

Hermiones Sicht

Ich fasste es nicht, dieser Mann war einfach unfassbar und unmöglich schrecklich. Als er mich gegen die Wand drückte, stand ich vor einer Implosion!

Innerlich war ich zerrissen, aber gleichzeitig ging es auf der anderen Seite so schnell, in einem winzigen Sekundenbruchteil, dass jede Gegenwehr von mir Flöten ging, denn es passierte rasant. Hart trafen sich unsere Lippen. Als ich ihn spürte, war es mir, als würde ein Stromstoß durch mich fahren. Kurzzeitig hatte ich Angst, dass mich meine Beine nicht mehr tragen konnten, als er das gemeinste tat was er tun konnte, er wurde nachgiebig, weich und sanft, um nicht zu sagen zärtlich, und ich konnte nicht mehr denken. In meinem Hirn entstand ein Vakuum, ich fühlte nur noch Druck von allen Seiten und alles stürmte auf mich ein, während ich nur noch seine Lippen auf den meinen spüren konnte. So warm, so weich, so verführerisch und so verfielen wir schlussendlich in einen genießerischen Kuss, der mich noch in meinen Träumen verfolgen würde. Das ahnte ich, da ich bemerkte, wie sehr mich das mitnahm und als Lucius dann auch noch begann, mit seiner Zungenspitze sachte, geradezu bittend gegen meine Lippen zu stupsen, war es um mich geschehen. Es veranlasste mich, leise in den Kuss zu stöhnen, bis ich erstarrte, dieser Mann war mein Verlobter!

Der Vater meines Freundes, verdammt!

Ich sollte das nicht tun. Ich durfte das nicht tun. Irgendwie musste er spüren, dass ich wieder in die Realität gefunden hatte, dass ich mich gerade anders verhielt und es mit meiner Willigkeit vorbei war, denn im gleichen Augenblick löste Lucius seine Lippen ganz langsam von mir. Auf diese Aktion hin schloss ich meine Augen, da ich selbst völlig unmotiviert gewesen war, den willigen Kuss zu unterbrechen und ich einfach nicht verstehen konnte, wie ich es hatte zulassen können.

War ich krank?

Doch sogleich überfiel Lucius mich und mein inneres Gleichgewicht wieder mit Hinterhältigkeit, indem er jetzt etwas ganz Unerwartetes machte. Plötzlich legte er seine Stirn an meine und bedrängte mich nicht weiter. Er keuchte ähnlich atemlos wie ich mich fühlte, als sein Blick mich fokussierte und er mir starr in die Augen sah, während ich versuchte, Schärfe zu ziehen und noch immer nicht so richtig verstand, warum ich derart bereitwillig und entgegenkommend war. Aber bevor ich mir wieder Vorwürfe machen konnte, trat so etwas wie Entschlossenheit in seine sturmgrauen Augen. Ein so durchdringender und starker Ausdruck, dass es mir die Sprache verschlug und ich große Sorge hatte, was er nun vorhatte und ich hoffte, dass es nichts war, was dies hier verfänglicher machen könnte als es schon war.

„Hey, Püppchen?“, ertönte es soeben und ich zuckte minimal zurück und hielt erschrocken die Luft an. Augenscheinlich waren wir doch nicht so unbeobachtet verschwunden wie gedacht.

Was auch immer Lucius vorgehabt hatte, er wurde bei allen Göttern von Scabior unterbrochen.

Auch ich musste mal so etwas wie Glück mein Eigen nennen können und riesige Dankbarkeit überflutete mich, als sich Lucius‘ drängende Persönlichkeit abrupt von mir löste und er einen gewissen Abstand zwischen uns brachte, der weniger verfänglich war.

„Was macht ihr da? Wer ist das?“, fragte Scabior in seiner gewohnten Aufmüpfigkeit weiter und da sah man mal, wie gut Lucius war, dass ihn niemand erkennen konnte. „Brauchst du… Hilfe?“

Da ich nicht sofort etwas erwiderte, überwand Scabior seine Scheu und trat entschlossen in die Gasse und ich sah ertappt auf, erblickte die zur Hälfte zurückgerutschte Kapuze von Lucius, der mit dem Rücken immer noch zu Scabior stand. Bevor ich etwas tun oder gar sagen konnte, verschwand Lucius überraschender Weise mit einem leisen Plopp. Zu meinem Entsetzen hinterließ er umgehend eine große Leere, denn mir wurde sofort schrecklich kalt. Er war gegangen, ohne sich zu erkennen zu geben, und hatte mich damit ohne ein Wort, wie einen begossenen Pudel dastehen lassen.

„Püppchen, alles in Ordnung? Du siehst blass aus? Wer war das?“, erreichte mich mein Stellvertreter in diesem Moment und legte sofort seine Hand auf meine Schulter, während ich noch immer versuchte, Haltung zu wahren. Scabior hatte mich vor einem unberechenbaren Lucius gerettet, sein Blick hatte gereicht, um mir zu offenbaren, dass er etwas vorgehabt hatte

„Niemand“, entgegnete ich rau und ich konnte trotz des diffusen Lichts, das hier herrschte, die Zweifel in seinem stechend scharfen Blick ausmachen.

„Sicher?“, kam es auch schon spöttisch von ihm. „Kommst du wieder rein, oder willst du ebenfalls verschwinden?“, wackelte Scabior aufreizend mit den Augenbrauen.

„Ich brauche einen Schnaps“, meinte ich daher nur tonlos und lieferte ihm nicht einen Vorwand, weiter seinen Spott an mir auszuleben.

„Na, dann komm“, ließ er seine Hand auf meiner Schulter, als würde er befürchten, wenn er sie wegnähme, dass ich umfallen könnte und zu meiner Schande tat ich nichts um seine Hand von mir zu entfernen, denn eigentlich war ich um die Stütze recht froh, die er mir gerade bot.
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Kapitel 513-514
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