When Hermione Fights
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 Kapitel 351-352

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queenie
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Kapitel 351-352 Empty
BeitragThema: Kapitel 351-352   Kapitel 351-352 EmptyMo Feb 18, 2013 5:27 am

351. Kapitel Die mit dem Wolf tanzt


Hier würde man nie ganz akzeptiert werden, solange man kein gleichwertiges Wesen war. Den gedanklichen Irrtum, zu glauben, dass sie mich als gleichwertig ansehen könnten, sollte ich nie begehen!

Hierbei erkannte man auch, warum sie Remus vorbehaltlos in ihrem Rudel wieder aufgenommen hatten, obwohl sie wussten, dass er in unserer 3ten Klasse in Hogwarts unter Dumbledore gelehrt hatte und man hatte ihn erst als er als Spion aufgeflogen war verbannt, ausgeliefert und seinem Schicksal überlassen.

An sich hielt dieser merkwürdige Haufen halt doch zusammen. Es waren Rudeltiere, keine Einzelgänger!

„Willst du einen Schluck?“, fragte er plötzlich in meine Überlegungen hinein und bot mir seinen Kelch an und ich blickte widerwillig in das Ding, schließlich überwand ich mich und packte dieses augenscheinliche Friedensangebot todesmutig und stürzte wacker das warme, schale Bier meine Kehle hinab.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass das Mädel wiederkam um seinen Pokal aufzufüllen. Wie es schien durfte ich nun wieder einen eigenen haben. Was für Kinderspielchen! Ich dachte, nun, nachdem das geklärt war, könnte ich einige Fragen in Angriff nehmen, die mir auf der Zunge brannten.

„Was sollte der Scheiß in der Diagon Alley? Wolltet ihr gezielt Montgomery treffen? Oder Abbot? Oder was?“, fragte ich und erhielt ein wölfisches Grinsen.

„Naja, Bellatrix hat sich über die Montgomery Schlampe aufgeregt, weil Yaxley vergeblich versucht hat, sie dazu zu überreden bei uns mitzumachen… nachdem Fudge überführt worden ist im Gamot!“, begann Fenrir, doch ich unterbrach ihn kalt.

„OH und Ablehnung wird so bestraft?“

„Nun, Bella meinte…“, begann er sich zu rechtfertigen, doch erneut unterbrach ich ihn rasch:

„Was? Bist du ihr Hündchen? Yaxley ist mein Mann und damit hättest du mich Fragen müssen! Tickt ihr alle eigentlich noch richtig?“, fauchte ich erbost.

„Naja, die Wette haben wir abgeschlossen, bevor er in deine neue Truppe kam…!“, wich er unwillig aus und stieß ein dunkles Grollen in seiner Kehle aus.

„Ach, halt die Klappe, Fenrir, echt!“, unterbrach ich ihn, was ihn gleich wieder unwillig knurren und einige in der Umgebung vom Rudel den Kopf einziehen ließ. „Brrrr… es war hirnlos, dieser Akt in der Gasse!“

„Sagst du!“, erwiderte er und klang geradezu eingeschnappt.

„Ist auch so!“, beharrte ich zornig und warf ihm einen abschätzenden Blick zu, worauf er plötzlich seine angespannte Haltung aufgab und die Schultern zuckte.

„Das Rudel brauchte das Geld!“, bekannte er nun grummelnd.

„Oh, ihr seid klamm?“, warf ich doch überrascht ein.

„Naja, man braucht immer Geld und da schadet es nicht! War eine Wette gegen Rabastan!“, rechtfertige er dann doch brummig und meine Hand ballte sich versteckt hinter meinem erhobenen Knie.

„Das war ja soooooooooo unsäglich klar!“, giftete ich ergeben, sie wetteten um so einen Unsinn, wenn dies der Lord wüsste, er würde toben.

„Er, Yaxley und Bellatrix haben gewettet, dass wir Montgomery klein bekommen und ich hab mitgemacht, woher sollte ich denn wissen, dass es in der Gasse an dem Tag vor Auroren wimmelt?“, verteidigte er sich nun und verschränkte seine Arme vor der mächtigen Brust.

„Hmpf…“, zu mehr war ich wirklich nicht in der Lage, da es mir bei so viel Dummheit echt die Sprache verschlug. Somit saßen wir einige Zeit im Schweigen beieinander, nur umgeben von den Geräuschen des Lagers.

„Hab gerade von Mulciber und Dolohov einen Auftrag erhalten!“, durchbrach er urplötzlich die Stille und mein Blick zuckte hoch, weg von dem prasselnden Feuer, in das ich bisher gestarrt hatte.

„Mulciber?“, stockte ich, denn ich wusste sehr wohl, wofür dieser Mann bei uns zuständig war und so warf ich Fenrir einen stechend scharfen Blick zu.

„Jupp, anscheinend verstehst du so schon, wie der Auftrag lautet…“, fasst er zusammen was er scheinbar in meine Augen lesen konnte.

„Mhm…, achte darauf, dass die Mädchen 18 sind!“, forderte ich bemüht neutral, mit gemeißelter, gleichgültiger Miene, aber passend zu unserem vorhergehenden Gespräch wagte ich es, diese fast schon befehlende Bitte auszusprechen.

„Warum?“, fragte er provokant und seine gelblichen Augen zuckten zu meinen und hielten sie fest.

„Sei nicht so herzlos!“, erwiderte ich leise wispernd, denn es schmerzte mich immer noch, dass ich die kleine Smudgeley zu diesem Leben verdammt hatte und ebenso wie ich es niemandem gönnte, das Mahl eines Werwolfes zu sein, empfand ich es genauso als widerwärtig, das Schicksal dieser armen Frauen zu haben.

„Dann bittest du mich darum?“, sprang er sofort wie ein Wolf auf der Lauer, der Witterung aufgenommen hatte, an und fokussierte mich hart.

„Ich sollte nicht!“, bekannte ich durch gesenkte Lider und hier wog ich sehr genau ab, als ich leise aufstöhnte und eine Entscheidung fällte:

„Aber ja, Fenrir, ich tue es tatsächlich…“, bekannte ich plötzlich doch offen und wandte nun langsam den Blick schweifend ab und überblickte gedankenverloren das Lager mit den Menschen darin und stöhnte, bevor ich nochmals einen Schluck von dem widerlichen Gerstensaft trank und wenn nur um mein Gesicht zu verbergen.

„Du magst das Gewölbe echt nicht!“, erkannte er messerscharf und ich verzog an dem Humpen die Mundwinkel über seine Genialität.

„Und du magst den Sex mit Bella echt so, wie du ihn hast?“, überging ich seine Frage und kam mal auf ein Thema, das mich aus vielerlei Gründen interessierte. Ich musste verstehen lernen, wie Fenrir Greyback tickte, damit ich herausfand ob mein Plan, der seit kurzer Zeit in mir reifte, funktionieren könnte!

„Was ginge es dich an…?“, erwiderte er sofort mit einer Prise großen Misstrauens in der Stimme. Es war immer wieder eine Freude, zu erleben, wie sehr wir uns vertrauten.

„Naja, an sich nichts! Aber es würde mich wahnsinnig interessieren, was du an der Irren findest…“, unterbrach er meine Erklärung mit einem finsteren Grollen, was ihm ein freches Oberschenkeltätscheln von mir einbrachte, etwas was ihn sprachlos und andere, die uns beobachteten kopflos machte, da ich seelenruhig weitersprach:

„Ernsthaft, ich meine, sie hat Rodolphus, an sich ein Witz, ich weiß! Und mal ehrlich, sie verachtet dich, genauso inbrünstig wie sie mich als Mudblood verachtet, wie kam es, dass ihr zusammen im Bett... oder auch auf dem Boden gelandet seid?“, wollte ich ein wenig gehässig wissen und wedelte mit einer weitschweifigen Geste durch die Luft.

„Mhm…, Frage gegen Frage! Ich beantworte dir die Sache mit Bella und du mir eine andere?“, unterbreitete er mir samtig seinen Vorschlag, dabei funkelten seine Augen verschlagen und ich wusste intuitiv, dass mir seine Frage bestimmt nicht gefallen würde, aber ich wollte es wagen und nickte zustimmend.

„Bellatrix kenn ich noch von früher, dem ersten Krieg, da hätte sie mich nicht mit der Kneifzange angefasst! Aber seit dem Ausbruch, 12 Jahre Askaban gehen nicht spurlos vorbei, scheine ich ihr etwas zu bieten, was sie braucht… vielleicht den Schmerz? Damit sie sich selbst noch spürt? … Warum sie mich jetzt nimmt? Die meisten hatten früher Angst vor ihr, da sie brutal war und jetzt ist sie zusätzlich noch verrückt, eine explosive Mischung! Mich kann es nicht schrecken, eher reizt es mich, ihr ihre Grenzen zu zeigen, denn sie fürchtet mich sehr wohl!“, glänzten seine Reißzähne im Mondlicht, während er böse grinste. Er schien es zu genießen, dass eine Frau wie Bellatrix Angst vor ihm hatte, umso mehr musste es ihn ärgern, dass ich keine derartigen Empfindungen für ihn übrig hatte.

„Aha, dann war es mehr ein Kampf als eine leidenschaftliche Vereinigung!“, kommentierte ich absolut trocken.

„Wenn du so sagen willst!“, bot er an „Wie auch immer, uns kommt diese Verbindung zupass. Ihr wird von den anderen DeathEatern zwar Ekel, aber auch Respekt entgegen gebracht, da sie sich an mich ran traut, was keiner von ihnen tut und ich…, ich hab meinen Spaß!“, entgegnete er pragmatisch und ich blinzelte ihn indigniert an. Ja, Bellatrix unterstrich damit ihre irre, verrückte Art und auch ich wurde, wenn auch widerwillig, respektiert, da es mir gelang, mit Fenrir und Konsorten auszukommen. Viele, ähnlich wie Draco, hatten ihre Bedenken den Werwesen gegenüber, die verständlich waren. Es waren wehrhafte, gefährliche und starke Wesen, aber halt auch nützliche!

Vielleicht fiel es mir leichter, da auch ich nicht mehr nur ein Mensch war? Ich wusste es nicht!

„Du bist ein Mann!“, stimmte ich lapidar zu und ließ wieder meine Blicke schweifen. Fenrir schien selbst unter den Frauen des Rudels gefürchtet, da sich nur die wenigsten zu ihm trauten und wenn waren sie die Unterwürfigkeit in Person. „Woran liegt es, dass die Frauen hier so scheu sind dir gegenüber?“

„Gute Frage, alles Weichtiere!“, grollte er verächtlich und ich musste ganz plötzlich kichern, echt, es ging nicht anders, auch wenn er mir einen strafenden Blick schenkte „Lach ruhig! Aber es ist so, sie haben Angst! Keine hier hat auch nur im Ansatz die Eier mir in die Augen zu blicken!“, stieß er rau aus und wirkte wahrlich genervt und fuhr sich mit seinen Krallen durch sein buschiges Haupthaar.

„Buhu, jaja, wäre ja auch gewagt, dir in die Augen zu sehen! Ist das bei euch nicht irgendwie eine Herausforderung?“, fragte ich expliziet und lieferte ihm genau das, starrte ihm intensiv in seine blauen Augen.

„Ja, das ist es und ich würde es glatt begrüßen… aber reinrassige Werwolfweibchen scheinen mehr Angst vor mir zu haben als Hexen!“, gab er regelrecht charmant wieder und zwinkerte mir frech zu.

„Du kannst einem leidtun!“, entgegnete ich mitleidlos über seine wenig schmeichelhafte Feststellung zu mir und Bellatrix, als er eine umfassende Geste über das Lager machte.

„Hier sind Beta-Männchen und Weibchen bis hin zu den Omegas, aber eine echte Alpha suchst du hier vergeblich!“, hörte man so etwas wie Resignation aus seiner Stimme.

„Oh, bilde ich mir das ein, oder hörst du dich an, als hättest du dich schon an Alpha-Frauen versucht und nachdem du sie verwandelt hast sind sie zu Omegas mutiert? Ist so was überhaupt möglich?“, fragte ich konsterniert und überlegte, wenn ja, ob es einen Unterschied zwischen gewandelten Hexen und Muggeln machte.

„Jaaaaa, du nervendes Püppchen!“, knurrte er zurück und ein leichtes Lächeln zupfte an meinen Mundwinkeln als ich wieder meinen Spitzname erhielt.

„Wie tragisch für dich!“, triefte mein Ton vor verstecktem Zynismus, denn er hatte es nicht anders verdient und als sein Humpen daraufhin wie ein Wurfgeschoss durch das Lager flog, duckten sich doch so einige.

„Aber mal eine andere Frage, wenn du Bella beißt, warum verwandelt sie sich nicht? Selbst wenn du es nicht in der Nähe des Vollmondes machst? Warum zeigt sie keine … äh… Symptome? Was wäre bei zufällig gebissenen, weiter weg von der Wandlung?“, fragte ich neugierig nach und dachte an Lavender, die schließlich sehr wohl nicht mehr normal war.

„Bellatrix? Sie würde sich nie auch nur im Ansatz in der Nähe des Vollmondes beißen lassen und ich würde mir eher alle Zähne ziehen, als es zu versuchen…und sag nichts! Nicht weil ich Sorge vor ihrem Zorn hätte, sondern eher weil ich meinem Rudel nie einen Werwolf wie sie einer wäre antun wollen würde!“, schmeichelte er ihr ungemein und ließ seinen Zeigefinger an seiner Schläfe kreisen.

„Oh, du meinst, der Wahn würde sich verschlimmern durch die Lykanthropie?“, blieb ich todernst und ging das Thema von der wissenschaftlichen Seite an.

„Ja… aber ich vermute auch, dass der stete Kontakt mit meinem Speichel sie hat resistenter werden lassen als andere! Und um deine Frage vollständig zu beantworten, sonstige Fälle gibt es nicht. Entweder stirbt unser gebissenes Opfer durch uns oder durch den Biss oder lebt solange bis der Vollmond kommt und wandelt sich dann!“, beschrieb er sehr endgültig und wusste nicht, dass es nun eine Ausnahme von der Regel gab, denn Lavender war ab nun was Besonderes, ein halb Lykanthrop!

Sie zeigte durchaus Züge eines Wolfes, mit vielen nützlichen Gaben, aber nicht mit der einhergehenden Wandlung an Vollmond. Wie sie sich weiter verändern würde, würde spannend zu beobachten sein!

Würden zukünftige Vollmonde zu einer zusätzlichen Wandlung, oder weiteren Veränderungen führen? Musste man ihren augenblicklichen Zustand eher als virale Krankheit auffassen, die sich noch entwickelte? Ich wollte gespannt sein und nahm mir vor, sehr gut auf Lavender aufzupassen, wenn sie der einzige lebende Prototyp war, den wir hatten, aber nachdem ich dies hier gehört hatte, war ich froh, dass ich ihr das Cottage ausgeredet hatte. Sie in die Nähe des Babys zu lassen wäre nicht gut!

Man stelle sich vor, sie würde sich vielleicht doch noch wandeln, oder verändern. Nein, meine Idee gefiel mir immer besser!

„Sag mal, hast du es je bedauert ein Werwolf zu sein? Du bist schließlich nicht als einer geboren worden!“, sprach ich weiter, als ich etwas hochruckte, weil mir eine Idee kam und sich darauf seine Augen verdüsterten. „Moment mal! Könnt ihr euch überhaupt fortpflanzen, so wie die Vampire? Denn Severus erzählte mal, das die Chefs tatsächlich verwandt miteinander sind… also sie irgendwie Kinder haben!“

„Werwölfe und Vampire sind beides Kinder des Mondes!“, setzte er zu einer Erklärung an und das fand ich spannend, denn ich wusste nur, dass Fenrir ebenfalls als Kind gebissen worden und kein „geborener“ Werwolf war, falls es so was überhaupt gab.

„Somit ähneln wir uns in der Erschaffung als Wesen der Dunkelheit! Aber ein wesentlicher Unterschied ist beachtlich. Wir leben! Sie sind tot! Wie die Kinder bei denen Zustandekommen ist mir völlig schleierhaft, bei uns klappt es selten zwischen zwei Werwölfen, dass überhaupt eine Schwangerschaft entsteht, meist sind es Fehl-oder Totgeburten! Wie es aussieht gibt es bei einem Muggel und einem Werwolf eine 50:50 Chance, ein normales oder ein Werwolfskind zu bekommen. Aber an sich paaren sich Werwölfe ausschließlich nur mit Werwölfen, um „erfolglos“ Kinder zu zeugen! Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass wir unter uns bleiben. Du wirst fast keinen Werwolf finden, der eine Muggel oder eine Hexe schwängert… ich glaube, das ist noch nie passiert, seitdem ich ein Werwolf bin… warum auch? Aber das ist alles hochkompliziert. Ich bin mir sicher, es hat was mit dem Virus der Lykanthropie zu tun. Wir bevorzugen es, unsere erwünschten „Kinder“ zu beißen!“, lauschte ich aufmerksam und da fiel mir sofort Remus ein, der sich so vehement gegen Tonks‘ Avancen zur Wehr setzte.

„AHA, deshalb der frühe Biss bei dir?“, meinte ich dann und blickte ihn sehr ernst an.

„SO erschafft man sich seine Gefolgschaft, schon im jungen Alter. Ja, selbst ich wurde früh gebissen und mitgenommen!“, zeigte er sich heute wirklich gesprächig.

„Du bist nicht bei deinen Eltern geblieben?“, entschlüpfte es mir, da ich auch hier wieder an Remus dachte, der sehr wohl bei seinen Eltern verblieben war.

„Keine Ahnung, der Rudelführer nahm mich mit!“, bekannt er sichtlich überfragt und erst da fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste, ob Fenrir magisch war.

Gut, er konnte zaubern, aber er hatte keinen Zauberstab! Zumindest hatte ich bisher noch keinen gesehen. Vielleicht hatte er einen und verwendete ihn nur sehr selten? Kam das nun vom Wolfsein, dass er Magie anwenden konnte? Oder war er wie Remus ein gebissener Zauberer? Aber wenn ihn der Rudelführer mitgenommen hatte, war ihm nie eine Schule wie Hogwarts offen gestanden, er hatte keine Bildung oder gar Schule genossen. Schließlich war auch Remus der erste Werwolf, der auf Hogwarts unter Dumbledore zugelassen worden war. Es war schon ein tragisches Schicksal, was selbst Fenrir einmal ereilt hatte als kleiner Junge, wenngleich ich mir sicher war, dass er sehr wütend sein würde, wenn ich so eine Regung für ihn in mir zulassen würde und so setzte ich völlig emotionslos hinterher:

„Und er hat dich als seinen Nachfolger erzogen? Und du hast ihn getötet sobald du konntest?“, wollte ich interessiert, aber auch süffisant grinsend wissen, worauf er gespielt das Haupt zustimmend neigte:

„Selbstverständlich!“ und sein Blick schweifte dabei selbstvergessen über das Lager. „Moment, hier ist keine schwanger oder trächtig, oder wie auch immer, oder täusche ich mich?“, fragte ich als mein Blick seinem über das Lager und die Wölfe folgte.

„Du siehst schon richtig!“, meinte er sichtlich entspannt und amüsiert, während er seine Arme lässig hinter seinen Kopf nahm und zu mir wölfisch grinste.

„Warte mal... Ich hab das doch richtig verstanden, Alphas…?“, versuchte ich meine wirren Gedanken zu fassen, als er dunkel, grollend auflachte.

„Du verstehst schon recht, an sich hab nur ich das Recht, Kinder zu zeugen…“

„Und schon versucht?“, fragte ich neugierig und wenig feinfühlig.

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du erschreckend und ungesund neugierig bist?“, verzog er leidlich die Miene und beantwortete so meine Frage indirekt, dass er es versucht hatte, aber nicht erfolgreich gewesen war.

„Oh… der ein oder andere…“, winkte ich lapidar ab. „Aber woran liegt es? Weil sie keine Alphaweibchen sind?“, warf ich süffisant ein.

„Bin ich ein Wissenschaftsmagus?“, fauchte er entnervt und ich hob begütend die Hände.

Darauf sagte ich erstmal nichts und verfiel wieder in Schweigen. Nach einiger Zeit brach er es plötzlich und er verwunderte mich, da ihm mehr aufgefallen zu sein schien, als ich zuerst gedacht hatte.

„Was ist eigentlich mit der Aurorin passiert, der du in die Gasse gefolgt bist?“, fragte er präzise, mit lauerndem Tonfall und ich bewegte mich nicht weiter, als ich betont langsam mein Gesicht zu ihm umwandte.

„Oh… nichts, sie war verschwunden, als ich kam!“, log ich sofort.

„Wie das?“, zweifelte er offen an meinen Worten, als ich darüber sichtlich pikiert die Augen rollte.

„Woher soll ich das wissen? Ich vermute einen Notfallportschlüssel, aber ich weiß es nicht!“, erwiderte ich betont kühl.

„Die Auroren haben so was nicht!“, meinte er sofort misstrauisch.

„Jaaaaa, gut gebrüllt Wolf, aber sie ist auch ein Ordensmitglied!“, verkündete ich hochtrabend, worauf seine buschige Augenbraue in die Höhe wanderte.

„AHA, verstehe!“, begrub er das Thema. Und als ich dachte da kommt nichts mehr, passierte es, rasch drehte er sich mit einer ruckartigen Bewegung zu mir um und war in einer krassen, extrem schnellen Bewegung mehr oder minder drohend über mir und ich sah mich gezwungen, um ihm auszuweichen, meine sitzende Haltung aufzugeben. Ich sank rückwärts zurück und kam auf dem Baumstamm zum liegen, der nun in meinem Kreuz war, sodass jetzt er über mir aufragte und auf mich runter schielte.

„Nun zu meiner Frage…“, drohte er über mir schwebend seidig und ich schluckte schwer als er mir ein raubtierhaftes Grinsen schenkte.

„Woher ist dieser Babyduft?“

Ich erstarrte, meine Kiefermuskeln spannten sich an als ich ihm ein nicht weniger raubtierhaftes Grinsen schenkte.

„Vielleicht hab ich ja geworfen?“, entgegnete ich provokant, denn ich bemerkte sehr wohl, wie er das zu genießen schien.

„Wir hatten eine Abmachung!“, beharrte er knurrend.

„Okay, ein Bekannter wurde Vater! Zufrieden?“, ätze ich und stemmte nun meine Hände an seine mächtige, haarige Brust um ihn wegzuschieben, damit ich wieder hochkam und zu meiner Verwunderung gab er sogar nach. Während ich ihn langsam wegschob hievte ich mich hoch, alles unter der genauen Beobachtung des Rudels.

„Dann verstehe ich eines nicht“, grübelte er und er schien gedanklich weit weg zu sein, somit zog ich meine Stirn kraus. „Warum roch es dann im Wald als wir deinen Trupp und meinen Mann eingesammelt haben auch nach Baby? Um genau zu sein, nach diesem Baby? Angeblich warst du ja bei Fudge und weit weg von dem Drama im Wald“, tat er ganz nachdenklich, aber ich bemerkte durchaus, dass er nur auf einen Fehler von mir lauerte.
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BeitragThema: 352. Kapitel „Fährte aufgenommen!“   Kapitel 351-352 EmptyDo Feb 21, 2013 9:49 pm

352. Kapitel „Fährte aufgenommen!“

Autsch, das tat weh und so schnell konnte er gar nicht schauen, wie ich ihn grob an seinem Hemd packte, ihn entschlossen festhielt und mich mit Schwung herumwandte, um ihn zu überrumpeln, weswegen ich es schaffte, ihn hart und rücksichtslos auf den Rücken zu schmeißen und mich selbst auf ihn. Um genauer zu sein kam ich auf seinem Bauch zum Sitzen.

Ich war mir nicht sicher, was wir nun für ein Bild für sein Rudel boten. Ich, die ich meine Faust in seinem Hemd hatte aber mit gespreizten Beinen auf seinem mächtigen Brustkorb saß, während er mich feindselig anfunkelte und gerade meine ledergewandeten Hüften grob packte.

„Jetzt hör mir genau zu, Fenrir! Was der Lord und die Rechte und Linke Hand nicht in Frage stellen, wirst auch du nicht! Verstanden?“, fauchte ich drohend. „Sieh mich nicht so selbstgefällig an! Ich war nicht dort! Und wer sonst dort war? Keine Ahnung, denn der Verbotene Wald ist schon lange nicht mehr so verboten wie er mal war, leider!“

„Weißt du, dass gestern die Acromantulas einen niederen DeathEater verspeist haben?“, kam er mit etwas völlig anderem um die Ecke und mir verschlug es kurzzeitig die Sprache, als ich mich fing um zu reagieren.

„Echt? Wie scharf! Zu blöd um sich gegen ein paar große Spinnen zu wehren!“, kicherte ich plötzlich auf ihm und selbst er setzte dazu an, laut zu lachen, während wir die Attraktion der Werwölfe waren. Seine Aktion war so konfus, dass ich meinen Ansatzpunkt aus den Augen verlor und ich somit von ihm runterrutschte, um mich wieder an den Baumstamm zu lehnen und in den wolkigen Nachthimmel hinaufzublicken.

Während wir noch immer lachten und ich mir das vorstellte, was er mir gerade so lapidar erzählt hatte, beruhigten wir uns langsam.

„Eines Tages, Püppchen, werde ich die richtige Antwort hören wollen!“, raunte er heiser vom Lachen und es klang wie ein Versprechen.

„Das ist mir gegenwärtig, Fenrir, das weiß ich!“, wisperte ich atemlos als wir noch immer erstickt auflachten.

Erst einige Zeit später verließ ich das Lager der Wölfe, aber wenigstens war nun aus dem Weg geräumt, was in der Alley passiert war und ich hatte einige Fragen beantwortet bekommen, die mir schon seit geraumer Zeit im Kopf rum spukten und wichtig für meine Pläne waren. Ich war zufrieden, denn ich hatte das Gefühl, dass Fenrirs Situation mir in die Hände spielte.

Hermiones Sicht ende

Dracos Sicht

Ich war Severus, nachdem wir aus der Höhle gekommen waren, nur kurz ins Schloss gefolgt, um etwas aus meinen Räumen zu holen, dann hatte ich es wieder verlassen. Mir war, nachdem Severus über diese ominöse Magie nicht hatte reden wollen, eine Idee gekommen, wo ich Antworten bekommen würde und das nicht nur auf meine Fragen zur Magie, sondern vielleicht auch zu Hermione und ihren Geheimnissen, die mich schon lange beschäftigten.

Also war ich erneut in finsterer Nacht aus dem Schloss geeilt und vom Wald aus nach London appariert, direkt vor Hermiones Elternhaus, das ich nun gerade betrat und sofort die Küche ansteuerte, aus der ich Geräusche vernahm.

„Ich muss mit Ihnen reden, Gellert!“, erklärte ich knapp und ließ mich müde am Küchentisch auf einen Stuhl sinken.

Nachdem mich Severus derart unverschämt hatte auflaufen lassen, hatte ich überlegt und war mir nun sicher, er wusste es! Aber er war nicht bereit, sein Wissen mit uns zu teilen! Wenn er mir nicht helfen wollte, würde ich eben selbst aktiv werden. Und da würde mir ein kleines Buch helfen, das ich in dem kleinen Dubliner Buchladen entdeckt hatte als ich Hermione die Grafton Street gezeigt hatte.

Wenn es Severus gefiel, mich unwissend zu lassen, sollte er doch, aber sie sollten mich nur alle unterschätzen, das war oft besser als andersherum.

„Kommen Sie doch auch her!“, wies ich ihn an und deutete neben mich, um ihn von dem Herd, in dem etwas in einem Topf blubberte wegzulocken, jedoch bemühte ich mich hierbei, nicht zu sehr zu befehlen, sondern eher freundlich zu klingen, schließlich wollte ich etwas von ihm wissen.

„Was wollen Sie, junger Malfoy? So unhöflich, nicht mal für ein „Hallo“ haben Sie Zeit?“, knurrte er hörbar wenig begeistert, tadelnd das kahle Haupt schüttelnd und auch mehr als misstrauisch, dazu schien er sich in seiner Kochleidenschaft gestört zu fühlen. Was für ein komischer, alter Kauz er doch war.

Er hatte sich sehr verändert, sah zwar immer noch wie ein Totenschädel aus, aber er wirkte lebendiger und gesünder. Leider wusste ich nie in welchen Launen ich den alten Zausel antraf. Manchmal hatte ich das Gefühl, er würde mich durchaus mögen, vielleicht weil er viel von Hyperion oder Abraxas in mir sah, doch dann war er wieder so abweisend und verschlossen wie jetzt, sodass ich fürchtete, ich würde gar nichts aus ihm herausbekommen. Fakt war, seine Stimmungsschwankungen waren unkalkulierbar und sie nervten mich gewaltig und ich fragte mich ernsthaft, wie Hermione mit ihm auskommen konnte, oder ob er ihr gegenüber nicht so wechselhaft war.

„Nun, ich frage mich, ob mir Ihr Wissen weiterhelfen könnte!“, begann ich langsam, während sich der Alte nun endlich mir gegenüber nieder ließ, mit viel zu viel Langmut.

„Das kommt darauf an, was Sie wissen wollen…!“, antwortete Gellert vage und fuhr sich mit einer seiner knöchrigen Hände über den stoppeligen, recht kahlen Kopf . Abwartend blickte er mich an und schien es zu genießen, meine Nerven zu strapazieren, während ich nun in meine Tasche griff und das kleine, schmale, in Leder gebundene Buch heraus holte.

Kommentarlos legte ich das unscheinbare Buch in die Mitte zwischen uns auf den Tisch und Gellerts unsteter Blick zuckte zu dem Kleinod. Sofort streckte er eine Hand aus, um es fast gierig zu ergreifen, zeigte jedoch kein Zeichen des Erkennens. Er nahm das Buch an sich, betrachtete kurz den Einband und schlug es dann auf, was für ein Schauspieler.

„Was soll ich damit? Lesestoff? Die Bibliothek oben bietet genug davon!“, warf er betont unbeteiligt ein.

„Jetzt tun Sie nicht so unwissend, das Buch haben Sie geschrieben!“, erwiderte ich genervt und leicht gereizt, weil er versuchte mich zu verarschen.

„So, Mr. Malfoy? Wie kommen Sie denn darauf?“, fragte er langgezogen und zeigte mir ein spottendes Funkeln aus seinen so strahlend blauen Augen. „Hier steht...!“, fuhr er fort und schlug das Buch auf, als müsse er wirklich nachlesen, „…der Autor ist ein gewisser: Gerard Sagredo, also nichts von Gellert Grindelwald!“, fuhr er von oben herab fort und eine fast haarlose Braue wanderte in seinen weißen Haaransatz.

„Ach, ich bin doch nicht doof, oder von gestern, das ist doch ein Pseudonym, geben Sie es einfach zu! Ich weiß, dass es von Ihnen ist und wenn es Sie dazu bringt es zuzugeben, ich finde es mehr als interessant!“, warf ich ihm immer ungehaltener vor die Füße und hoffte, er würde nachgeben, denn auf ein langes hin und her hatte ich weder Lust noch hatte ich Zeit dafür. Ich musste nur erfahren, was er wusste und wollte meine Vermutungen oder Gedanken über Hermione bestätigt haben.

Ich hatte lange schon darüber nachgedacht, was sie verbarg, was sie so wertvoll und einmalig für den Lord gemacht hatte und was in aller Welt sie an Weihnachten getrieben hatte, als sie mit dem Lord verschwunden gewesen war, um mit diesen unheimlichen Augen wiederzukehren. Es wurmte mich, dass ich nichts wusste, auch wenn sie mich gebeten hatte nichts zu fragen und ich dies respektierte, war doch trotzdem klar, dass ich neugierig war.

Erst vor einigen Tagen hatte ich Zeit gefunden, mich dem kleinen Buch intensiv zuzuwenden und es bestätigte meine Vermutungen. Denn ich ahnte bereits seit einiger Zeit, dass Hermione in die dunkelsten Bereiche der Magie vorgedrungen sein musste, denn ansonsten wäre es nicht besonders genug für den Lord gewesen, doch als ich das Buch gelesen hatte, war mir ein sehr unguter Gedanke gekommen.

Zwar hatte ich sie erst etwas abwegig, aber dann, bei genauerer Betrachtung, immer passender gefunden.

Hermione betrieb aktiv Nekromantie!

Etwas anderes kam mir nicht in den Sinn, denn warum sollte sie sonst so bedacht darauf sein, selbst mir nichts zu sagen. Vater wusste mehr und war nicht ausgerastet, weswegen ich auch auf die Toten gekommen war, denn ich wusste, er hatte sich mit der Unsterblichkeit beschäftigt und er war weniger von diesen düstersten Bereichen der Magie angewidert als die reinblütige Gesellschaft an sich. Er war besonders und anders, nein, wir waren schon immer anders gewesen, das wusste ich, auch wenn mir bewusst war, ich wusste bei weitem nicht alles über meine Familie.

Es gab Dinge, die Vater selbst vor mir noch geheim hielt, aber mir war bewusst, irgendwann würde die Zeit kommen, da würde ich eingeweiht werden. Es war ähnlich wie mit dem Schutz des Manors, in den Vater mich und auch Hermione mit dem Sator-Ritual zu gegebener Zeit aufgenommen hatte.

Die Schlussfolgerung, dass ich mit meinen Fragen zu Gellert gehen sollte, der wohl sicher der Einzige war, der darüber so viel wusste und vielleicht reden würde, war mir unweigerlich beim Lesen seiner Texte in diesem Buch gekommen, auch hatte ich mich dann in Geschichtsbüchern schlau gemacht und erfahren, dass Gellert seinerzeit eine riesige Inferiarmee gehalten hatte, deren Vernichtung nicht ohne gewesen war.

Gellert schien lange abzuwägen, schließlich legte er das Buch geräuschvoll wieder auf den Tisch, seufzte tief und gab nach:

„Also, wo haben Sie dieses Buch überhaupt gefunden? Es gab nur wenige Exemplare und ich ging davon aus, alle seien verbrannt worden!“, begann er nun geschickt zu lamentieren und warf die Hände theatralisch in die Höhe.

„Tja, offenbar doch nicht. Ich habe es in Dublin gefunden. Dann geben Sie also zu, dass es aus Ihrer Feder stammt?“, lehnte ich mich nun etwas entspannter zurück.

„Ja, es ist von mir. Doch wie haben Sie es herausgefunden?“, blaffte er verärgert und schien wirklich überrascht, dass ich so sicher war, das es von ihm war.
„Ich bin nicht dumm, Gellert, kenne Ihre Ansichten und wenn man weiß, wie die Dinge zusammenhängen, kommt man leicht darauf. „Gerard“ ist eine andere Form des Namens Gellert und bitte, einen Aufsatz mit dem Titel „Für das größere Wohl“, das schreit ja geradezu nach Ihren Ideen!“, führte ich überheblich aus, als wäre es doch offensichtlich und fuhr dann fort:

„Aber nun, Sie sind ein Nekromant, also wie erkenne ich einen?“

Diese explizite Frage schien Gellert dazu zu bewegen, sich wieder völlig zu verschließen, er wirkte gerade wie eine sture Auster. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, schob das Buch weit von sich und verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust!

„Keine Antwort, Gellert?“, hakte ich kühl nach und ließ nicht durchblicken, dass es mich ärgerte, dass er nun wieder dicht machte.

„Darauf werde ich nichts sagen, Malfoyjunge!“, erklärte er nur verächtlich und behielt seine ablehnende Haltung bei, während seine zu blauen Augen misstrauisch zu mir starrten, verheimlichte der alte Mann etwas? Nur was?

„Na gut, dann schauen wir mal, was Sie fabriziert haben!“, erwiderte ich provokant und überging wie er mich genannt hatte, auch wenn es mir nicht gefiel, aber ich wollte Informationen und nicht riskieren, dass das Gespräch hier schon endete. Ich zog das Buch zu mir und schlug es gewichtig auf.

„Sie wissen noch, was Sie geschrieben haben, oder soll ich Ihr Gedächtnis auffrischen?“, fragte ich blasiert und von oben herab, zog dabei eine helle Braue taxierend ihn die Höhe.

„Lesen Sie, wenn Sie es nicht lassen können…!“, brummte er wenig freundlich, doch ich hatte das Gefühl, er wollte damit Zeit schinden, denn ich war mir sicher, seine Ansichten hatten sich seitdem nicht geändert und dass er sehr wohl noch wusste, was er geschrieben hatte stand bei dem wachen Geist außer Frage, aber die Frage war, warum er so zugeknöpft bei dem Thema war.

Somit fing ich auf der einleitenden Seite des Buches an laut zu lesen:

„Für das größere Wohl“, eine Abhandlung, warum Magie und ihre Folgen nicht getrennt behandelt werden dürfen!

Magie:

Gemeinhin unterteilt die magische Bevölkerung, vor allem die sogenannten „hellen“ und „guten“ Magier, getrieben von Vorurteilen und Unverständnis, die Magie in „weiße“, beziehungsweise „helle“ Magie und in die „schwarze“, „dunkle“ Magie, doch sind es in vielen Fällen eher die Intentionen, der Wille und der Charakter des Magiers, die ausschlaggebend dafür sind, welcher Gruppe ein Fluch, ein Zauber oder auch ein Trank zuzuordnen sind. Wer als „gut“ oder „böse“ zu bezeichnen ist!“
, las ich den ersten Absatz vor, ließ das Buch kurz sinken und blickte zu Gellert, der sich nicht regte.

„Ok, dieses Blabla kenne ich, sehe ich genauso, es gibt kein Schwarz und Weiß…!“, warf ich kurz ein, doch Gellert blieb unbewegt und so senkte ich den Kopf und erhob wieder die Stimme:

„Hegt eine Person böse Absichten, so können auch vergleichsweise harmlose Flüche zu schweren Verletzungen oder schlussendlich zum Tode führen, ohne dass auch nur ein sogenannter „schwarzmagischer“, oder gar unverzeihlicher Fluch nötig war.

Leider erweisen sich, gerade in Großbritannien, diejenigen, die unsere Nachkommen ausbilden als unverzeihbar engstirnig wenn es darum geht, den Kindern das nötige Wissen und die Integrität mitzugeben um frei, selbstständig und klug entscheiden zu können, welche Flüche, egal in welche Kategorie sie einsortiert werden, besser mit Vorsicht zu genießen sind. Man schließt sie völlig davon aus zu erkennen, dass die sogenannten „dunklen“ Künste nicht zwangsläufig als „böse“ angesehen werden müssen, sondern oft schlicht mit deutlich mehr Bedacht angewandt werden müssen, da hier der Preis, den die Magie fordert, viel deutlicher spürbar ist…“
, stoppte ich hier erneut, denn das waren interessante Aspekte.

„Spannend, dass dies schon vor fast 100 Jahren so war…!“, entgegnete ich ein wenig versonnen, hob fragend eine Braue und musterte den Sturkopf mir gegenüber. Erst schien es, als wolle er nicht reagieren, doch dann spuckte er abwertend aus:

„100, 200 Jahre, was bedeuten die schon, ich wage zu sagen, dass es die letzten 1000, wenn nicht sogar 2000 Jahre nicht anders war, seitdem wir begonnen haben zu vergessen, wo wir und wo die Magie herkommt, seitdem wir verleugnen, was ureigenst zu uns gehört!“, echauffierte er sich leidenschaftlich und wirkte plötzlich viel jünger als er eigentlich war.

„Ist dies so?“, fragte ich gedehnt und behielt den Alten genau im Blick, aber er schien sich wieder entschieden zu haben, nichts mehr zu sagen, was ich innerlich seufzend aufnahm.

Offenbar würde es sehr schwer werden, ihn aus der Reserve zu locken. Mir blieb nichts anderes übrig als weiter zu lesen, aber bisher waren wir auch noch nicht bei dem angelangt, wo ich hin wollte, doch ich hoffte, ihn so gesprächiger zu machen und ich wollte auf keinen Fall damit heraus, dass es um Hermione ging. Ich traute dem alten, totenkopfähnlichen Zausel nicht und wollte nicht, dass er mehr wusste als nötig, denn ich nahm an, er wusste eh schon zu viel.

„Beschäftigt man sich näher mit der wohl hellsten Form der „dunkeln“ Künste, der dunklen Heilmagie, so muss jeder erkennen, dass diese äußerst nutzbringend ist. Die dunkle Heilmagie vermag es, Krankheiten, Leiden und Verletzungen zu heilen, bei der die sogenannte „weiße“ Heilmagie versagt, doch wird sie stupider Weise der dunklen Magie zugeordnet, da sie nicht umsonst ist.

Weiße Heilmagie ist ein jeder selbstlos bereit zu geben, warum auch nicht, kostet sie den Heilenden doch schließlich nichts, dunkle Heilmagie jedoch speist sich direkt aus der Magie des Heilenden und kann somit einen schlimmen Preis fordern. Es muss vorsichtig und mit höchster Aufmerksamkeit mit dieser fast vergessenen Form der Magie umgegangen werden, doch solange der Kundige sich an gewisse Vorsichtsmaßnahmen hält, bildet diese Magie keine Gefahr. Lediglich eine größere Verantwortung hat der Heiler bei dieser Form der Magie für sich selber zu tragen, was aber keineswegs eine Rechtfertigung dafür ist, sie als „schwarze“ Magie zu verteufeln!“
, endete ich und hob den Blick, doch Gellert schien nicht reagieren zu wollen.

„Heilmagie… warum das Beispiel? Wer Heiler wird, hat selbst schuld, beziehungsweise tun die doch eh nichts was einen Preis fordert, flößen einem nur eklige Tränke ein und wer meint ein Helfersyndrom zu haben und sich für jemanden opfert…, der ist halt blöde. Wer zu dumm ist sich vor Folgen zu bewahren, ist selbst schuld!“, erklärte ich ignorant und zum Teil wenig intelligent, aber ich wollte ihn provozieren, was mir wohl auch gelang.

„Arroganz der Zauberer, sie wollen nie sehen, dass Magie immer Konsequenzen hat, so verdammen sie auch den Teil, der ihnen helfen kann, alles Dummköpfe. Magie, die offen einen Preis fordert war schon immer verpönt!“, schimpfte er inbrünstig und zum ersten Mal rieb er sich mit seiner Hand über die Augen, doch dann kehrte er in seine ablehnende Haltung zurück. Ich wusste, er war nicht dumm, aber ließ sich wohl provozieren, wenn ich Mist erzählte, blieb nur die Frage, wie oft dieses Spiel gelingen würde.

„Wenn Sie das sagen, ist es wohl so!“, gab ich gespielt nachdenklich nach und machte weiter:

Zaubertränke:

Im Bereich der Zaubertränke scheint die Gesellschaft, aber auch unsere Schulen und deren Lehrpersonal weniger vorsichtig und ängstlich mit den Schülern umzugehen und ihnen deutlich mehr eigenständiges und kluges Denken zuzutrauen, denn anders ist nicht zu erklären, dass hier in den oberen Klassen durchaus Tränke unterrichtet werden, die schon bei geringer Überdosierung tödlich wirken, wie der Trunk des Friedens, um nur einen von vielen zu benennen. Hier wird deutlich auf die Gefahren hingewiesen und auch auf Folgen einer falschen Anwendung. Doch vielleicht liegt in der praktischen Herangehensweise an dieses Fach und der unumgänglichen Konfrontation mit den Gefahren des Brauens auch der umsichtige Umgang begründet.

Es wäre zu wünschen, dass man die folgenden Generationen nicht durch schwarz-weiß Denken verblendet, sondern ihnen die Sicht und das Bewusstsein dafür öffnet, dass sie selbstverantwortlich zu entscheiden und abzuwägen haben, welche Folgen ihr magisches Tun hat. Nicht jeder schwarzmagische Fluch ist per se schlecht und nicht jeder der erlaubten, weißmagischen Flüche hat nur harmlose Folgen. Ganz klar sei gesagt, es wird hier nicht von den unverzeihlichen Flüchen ausgegangen, deren Folgen wirklich schwerwiegend sind und die nicht zu Unrecht als unverzeihlich gelten. Jedoch auch in diesem Punkt sollte gesagt werden, dass ein schneller, schmerzloser Avada durchaus humaner und gnädiger sein kann, als viele der wahrlich schwarzmagischen Flüche, die ein qualvolles und grausames Ende für den Verfluchten bereithalten. Ein schnelles Ende kann durchaus eine Erlösung sein, nur bleibt hier der größere Preis, denn dieser schwarzmagische Zauber und Fluch erzielt nur dann seine unheilvolle Wirkung, wenn hinter ihm finstere Überzeugungen und grausame Vorstellungen stecken, der absolute Wille zu töten, der somit auch eine reine, noch unberührte Seele beschmutzt“
, hielt ich gespannt inne und blickte auf, doch Gellert wirkte völlig abweisend. Ich wollte gerade etwas einwerfen als Gellert den Mund öffnete und höhnte:

„Und diesmal keine Provokation, um mich aus der Reserve zu locken?“, feixte er sarkastisch und zeigte mir so deutlich, dass er durchaus durchschaut hatte was ich getan hatte, aber anders hatte ich es ja auch nicht erwartet.

„Ritualmagie:“, fuhr ich gewichtig fort und ging nicht auf Gellerts Provokation ein, denn ich wollte ihn nicht noch mehr reizen, schließlich kamen wir erst jetzt zum Beginn dessen, was mich wirklich interessierte.

„Diese Abart der schwarzen Magie wird fast gar nicht mehr gelehrt und fällt immer mehr der Vergessenheit anheim und das obwohl Rituale gerade für Magier enorm wichtig sind, denn sie beinhalten sehr viele Elemente, die grundlegend für das Verständnis der Magie sind. Außerdem gehen mit dem Verlust des Wissens um die Rituale auch viele althergebrachte, magische Traditionen verloren.. Aus ihr entwickelten sich über Jahrtausende die heutigen, vergleichsweise einfachen und wenig tief eingreifenden Flüche. Die Ritualmagie, oder Urmagie kann, wie in der hermetischen oder salomonischen Magie, hochkomplex, verbunden mit einem detailliert einzuhaltenden Ablauf und vielen vorgeschriebenen Utensilien wie einem Schwert, einem Stab, einer Robe und einer Räucherpfanne und ähnlichem mehr sein und die magische Praxis zum großen Teil oder vollständig einnehmen. Sie kann aber auch, wie im Schamanismus oder der Chaosmagie, nur eine aufwändigere Form intuitiver, formloser, magischer Praktiken sein, die aber als Vorläufer der stark reglementierten Ritualmagie gelten. Sie ist in beiden Varianten, solange der Ausführende das nötige Grundverständnis für die Magie und das Sein hat, äußerst wirkungsvoll, fordert einen Preis, meist Blut und wird deshalb von den hellen Magiern verpönt…“, ich unterbrach meinen Vortag wieder und hob den Blick.

„Jetzt wird’s interessant, nicht wahr?“, höhnte ich. „Als ob schwarze Magie nur verpönt wäre weil sie einen Preis fordert. Die haben doch alle nur nicht den Willen so was zu tun, kein Talent. Alles nutzlose, degenerierte Idioten und die Reinblüter sind die schlimmsten, praktizieren dunkle Magie auch wenn sie fast so nützlich wie Squibs sind!“, fuhr ich weiter aufreizend fort, meinte es zwar nicht so, aber ich wollte sehen wie er reagieren würde.

„Worauf willst du hinaus, Junge? Ich bin nicht dumm, also lassen wir die Spielchen doch!“, erwiderte Gellert nur schlicht und irgendwie gelangweilt, dann fügte er breit, zahnlos grinsend hinzu: „Nicht dass meine Zeit dafür zu knapp wäre, ich finde es nur beleidigend wenn jemand wie du, der noch Grün hinter den Ohren ist und die Eierschale noch im Haar hat, denkt, mich austricksen zu können!“, spottete er und ich schnaubte verärgert durch die Nase.

„Sie wollen auf meine Fragen antworten?“, wollte ich skeptisch wissen und ging nicht auf seine hämischen Bemerkungen über mein Alter ein, denn schließlich war Hermione nicht viel älter als ich und mit der schien er sich ja blendend zu verstehen.

„Mal sehen, zumindest solltest du aufhören meine Intelligenz zu beleidigen. Ich bin alt, aber weder dumm noch langsam, Malfoyjunge. Schon dein Urgroßvater Hyperion hat es bereut, mich für dumm verkaufen zu wollen…!“, erklärte er drohend und verfiel dann abrupt in seufzendes Schweigen, als würde er in einer Erinnerung verweilen.

Ich war verwundert über den Themenwechseln, war aber auch neugierig.

„Kannten Sie meinen Urgroßvater damals gut oder auch meinen Großvater?“, drang ich interessiert in ihn, ohne auf seine Frage einzugehen.

„Hm,…!“, er schien zu überlegen und wirkte nicht als wolle er mir antworten, weswegen ich das Buch wieder anhob und wieder beginnen wollte zu lesen, doch dann sprach er zu meiner Verwunderung weiter:

„Kennen… ja, ich kannte ihn, er war ein Anhänger von mir. Ich bin ihm oft begegnet, aber er war genauso arrogant und selbstgerecht wie ihr Malfoys immer seid, ja doch, ich kannte Hyperion sehr gut. Er hat mir zuerst gute Dienste auf dem Kontinent erwiesen. Und letztendlich folgte Hyperion dann, wie ich in meiner Gefangenschaft erfuhr, diesem Irren, dem auch du folgst und ich frage mich noch immer, wie kann man nur wertvolles, magisches Blut so sinnlos vergießen…? Und soviel ich weiß, war Abraxas schuld daran, dass Hyperion diesen Weg einschlug, denn dieser hatte immer wenn ich ihn mal in Begleitung seines Vaters traf eine sehr beschränkte Sicht über die Reinblütigkeit der Welt, aber Abraxas kannte ich nicht wirklich. Er war noch ein Kind, arrogant, herablassend und viel zu kalt für ein Kind, aber ich erkenne durchaus Züge von ihm in dir, Malfoyjunge. Die Malfoys haben sich in meinen Augen nicht als sonderlich nützlich oder klug erwiesen… oder auch als zu wankelmütig und zu flexibel…“, erklärte er provozierend und sah mich genauso herausfordernd an, wie er auch sprach.

„Willst du mich beleidigen, alter Mann?“, knurrte ich erbost und rutschte ins Du, aber das war mir gerade egal. „Wir Malfoys sind nie nutzlos!“, giftete ich ihn an.

„OH, ein Hitzkopf, so ein Exemplar hab ich in eurer Familie noch nicht gefunden, vielleicht eine Eigenschaft der werten Frau Mutter?“, feixte er böser und grinste mich blöde mit seinem nahezu zahnlosen Mund an, dabei funkelten seine blauen Augen intensiv.

„Was soll das? Sie wollen mich provozieren, Opa? Na dann, viel Vergnügen dabei. Was meinen Sie, wie das ausgeht? Hm? Sie sind alt, und schwach und unbewaffnet…!“, drohte ich klirrend kalt, während ich mich brüsk erhob, dabei quietschten die Stuhlbeine über die Fliesen als ich meine Hände laut auf den Tisch klatschte. Ich stützte mich darauf, um mich leicht vorzubeugen.

„Arrogant und voller Selbstüberschätzung, wie all eure Vorfahren!“, warf Gellert nun noch immer recht lapidar und kopfschüttelnd ein. „Ich sag´s doch!“, fuhr er mit provozierendem Blick zu mir fort. „Nutzlos, alle miteinander!“

„Ich warne Sie!“, hisste ich nun kalt auf und blickte scharf auf den Alten nieder. Nun erhob sich Gellert ebenso langsam, während seine Augen spöttisch funkelten, doch dann wurde sein Blick urplötzlich schneidend kalt, als er sich mir gegenüber genauso aufbaute und nun wie ich stand und nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht mit seinem stoppte.

„Und was willst du tun, junger Malfoy? Mich verfluchen? Mich gar töten?“, höhnte er geradezu auffordernd, dann zog er sich abrupt zurück und grinste mich herablassend an.

„Eurer Liebsten wird das kaum gefallen…!“, höhnte er.

Ich wollte etwas erwidern, doch in dem Augenblick drehte der Alte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum, während er gackernd lachend erklärte:

„Geh, Junge, ich hab keine Absicht mit dir zu reden und du kannst mich nicht zwingen!“

Er zeigte ganz deutlich, für wie jung und unerfahren er mich hielt, duzte er mich doch seinerseits die ganze Zeit.

„Wir sind noch nicht fertig, Gellert!“, rief ich ihm wütend hinterher, erntete jedoch nur ein harsches Lachen aus dem Flur von ihm, bevor ich hörte, dass er die Stufen in den ersten Stock hoch ging.

Seufzend ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl sinken. Das war nicht wirklich gut gelaufen, aber ich würde wiederkommen und nicht aufgeben, nur dass es für heute vorbei war, war mir auch klar. Tragisch, dass ich zu dem Alten absolut keinen Zugang fand. Er war mir einfach nur unsympathisch, das war das Problem von Anfang an gewesen.

Ich überflog noch mal den Rest des Artikels, fand es schade, dass wir zum wichtigen Teil gar nicht erst gekommen waren.

Ich war das Ganze falsch angegangen, resümierte ich.

„Im Unterschied etwa zu religiösen oder gesellschaftlichen Ritualen werden magische Rituale nicht unbedingt zu festen Anlässen in gleicher oder ähnlicher Form wiederholt, wobei jedoch viele Magier darauf bedacht sind, ihre Rituale zu Zeiten durchzuführen, die nach astrologischen oder kabbalistischen Gesichtspunkten dem erhofften Ziel des ritualmagischen Aktes dienlich sein sollen. Zudem gibt es stets Elemente und Symbole, die innerhalb einer Ritualtradition immer wieder auftauchen, zum Beispiel das Schlagen eines Schutzkreises oder die Anrufung der Elemente. Wie bei religiösen oder gesellschaftlichen Ritualen werden die Rituale der Magie meist an speziellen Orten, einem Tempel oder einem Ort in der Natur, der eine besondere Ausstrahlung haben soll, durchgeführt. Schon lange glauben die hellen Zauberer nicht mehr so intensiv an die Ritualmagie wie die dunklen Zauberer, daher gerät dieses wirkungsvolle und wertvolle Wissen mehr und mehr in Vergessenheit. Nur wer die Ritualmagie wirklich begreift und sich eingehend mit ihr beschäftigt, hat überhaupt die Möglichkeit zum Grundlegenden Sein der Magie vorzudringen.

Blutmagie:

Die Blutmagie ist ein ganz anderes Gebiet, das vollständig im schwarzen Bereich angesiedelt ist. In diesem Zweig wird Magie mittels eines Blutopfers angewendet. Durch brutale Techniken gelingt es dem Ausführenden fremdes oder sein eigenes Blut in magische Energie umzuwandeln. Diese Magie kann nur in einem Ritual verwendet werden und auch hier wird die Verflechtung der Magie offensichtlich. Eine vollständige Trennung zwischen Gut und Böse, Schwarz und Weiß, aber auch Hell und Dunkel ist nicht möglich. Die Vorrausetzung für die erfolgreiche Anwendung von Blutmagie ist ein starker Wille , was diesen Magiezweig in den Augen vieler eindeutig zur schwärzesten Magie zählen lässt, doch auch hier ist nach den Intentionen das Ausführenden zu fragen. Unstrittig ist, dass mit dieser Form der Magie deutlich mehr Verantwortung einher geht als mit der einfachen Magie, denn sie eröffnet deutlich größere Macht. Es ist daher geradezu beruhigend, dass ein nahezu unumstößlicher Wille für diese Magieform von Nöten ist, da die Lebensenergie eines intelligenten Wesens genutzt wird, was um die eigene Magie zu stärken bzw. den durch das Wirken der Magie entstehenden Entzug abzumildern. Dieser Vorgang wird ‘Opferung‘ genannt. Da es im Extremfall bei der Blutmagie zum Tod des ‘Spenders‘ kommt, ist dies ein weiterer Grund, warum diese Art der Magie von der hellen Seite nicht als gute Magie angesehen wird. Die sogenannten hellen Magier verurteilen diese Magie aber auch selbst dann, wenn der Anwender sich selber als ‘Opfer‘ erwählt und somit keine fremde Lebensenergie anzapft, sondern nur die eigene. Ein Grund, warum dieser Bereich der Magie oft abgelehnt wird liegt wohl in den Intentionen, aus denen sie in vielen Fällen angewendet wird. Meist ist das Ziel die Steigerung der eigenen Kräfte und Mehrung der eigenen Macht. Eine Steigerung der eigenen Magie gipfelt, wenn die Blutmagie noch eingehender betrieben wird, letztendlich in der Todesmagie, einem jedoch sogar in Reinblutkreisen sehr verpönten Zweig der Magie.

Todesmagie:

Alles bisher beschriebene zählt zu den helleren Gebiete der sogenannten schwarzen Künste, die mit viel Verantwortung einhergehen und nicht leichtfertig angewendet werden sollten, die aber dennoch durchaus nicht verteufelt werden sollten und ihre Daseinsberechtigung haben, doch nun sollte auch die wirklich dunkle Magie angesprochen werden. Die Todesmagie greift tief in das ein, was sowohl die Magier als auch einfache Muggel am meisten verängstigt und als absolutes Tabu gilt. Einen großen Teil dieser Magie nimmt die Nekromantie ein, gleichzeitig ist sie auch die bekannteste Form der Todesmagie. Sie greift ins Reich der Toten und das Fortbestehen der unversehrten Seele ein, stört aber auch die Totenruhe.

Gelten die dunklen Künste in vielen reinblütigen, alten Familien als ein Teil der Magie, die zu ihrem Erbe und zur Ausbildung eines Magiers dazugehört, so ist diese wohl dunkelste Form der Magie sogar bei ihnen verpönt und wird rigoros abgelehnt. Schon die Ritualmagie lernen nur die fähigsten unter ihnen, auch wenn sie jedem reinblüter in der Theorie bekannt ist, so besitzen trotzdem nur wenige den unbeugsamen Willen, der dafür nötig ist. Auch dies ist ein Grund, der selbst die Reinblüter daran hindert, tiefer in die dunkleren Künste einzusteigen und letztendlich Perfektion durch die verteufelte Todesmagie zu erreichen.

In der Nekromantie geht es darum, sich die Toten zu unterwerfen und zu seinen willenlosen Sklaven zu machen, natürlich fordert dies seine Tribute aber sie sind wenig im Vergleich zu der Macht, die der Nekromant erhält.

Das magische Umgehen mit der Seele der Toten und dem toten Körper an sich, stößt schon in der Vorstellung die magische Gesellschaft ab und diese tiefe Abneigung wird mit Inbrunst weitergegeben, sogar unter bekennenden Schwarzmagiern, daher ist es kein Wunder, dass nur wenige überhaupt die große Anstrengung auf sich nehmen, sich wirklich praktisch mit diesem gefährlichen Gebiet der Magie zu beschäftigen und noch weniger tun dies mit Erfolg. Die Nekromantie fordert einen Preis, wenngleich nicht den größten, der höher ist als alle zuvor beschriebenen Arten der schwarzen Magie, aber auch eine tiefe und umfassende Entschlossenheit. Der Magier, der sich auf diesen unbekannten Weg begibt darf keinen Augenblick zögern oder hadern, sonst ziehen ihn die von ihm heraufbeschworenen Mächte mit hinab ins Ungewisse.

Denn natürlich ist der Preis dieser Steigerung von der Blutmagie, die in der Todesmagie oder auch in der Nekromantie gipfelt, ein ganz anderer als bei der fast kindisch erscheinenden Magie zu Anfang. Die hauptsächlichen Attribute der Nekromantie, welche unter anderem den Willen und die Befähigung zum Schaden zufügen beinhalten, werden außerdem von Kunstfertigkeiten begleitet, bei welchen man Lebensenergie opfern muss, um sich und die Verbündeten zu heilen, sie zu unterwerfen oder dem Feind zum Beispiel mit den erschaffenen Inferi zu schaden. Diese Kombination von abwechselndem Lebensenergieopfer und Lebensenergieentzug beim Gegner macht dieses Attribut besonders interessant, zeigt aber auch die Abhängigkeit der Nekromanten klar auf.

Die wenigen, die sich überhaupt über die gesellschaftlichen Tabus hinwegsetzen und sich eingehend, theoretisch damit beschäftigen, schrecken oft vor den damit einhergehende Folgen zurück, welche die praktische Umsetzung mit sich bringt. Daher ist der Kreis der wirklich Praktizierenden verschwindend gering und aufgrund der gesellschaftlichen Ächtung verschwiegen und oft nicht mal einander bekannt. Aufgrund dieser Umstände ist leider der Kreis derer, welche die wirkliche Meisterschaft über die Nekromantie erlangen und zu Koryphäen dieser Magie werden, geradezu nicht existent. Einen Nekromanten zu finden, der sich wirklich zu dieser Magieform bekennt ist so gut wie unmöglich, auch wenn jeder, der diesen Zweig der Magie erfolgreich beschreitet sich voll und ganz darauf eingelassen haben muss, denn schlussendlich bindet er sich nicht nur mit seiner Magie sondern auch mit seinem Blut auf ewig, so bleiben die Magier, die dies schaffen doch im Verborgenen!

Auch wenn schon die Nekromantie an sich ein Tabu und so gut wie nicht erforscht ist, so ist dem wenigen Eingeweihten doch bekannt, dass es noch weitere, tiefergehende und speziellere Ausprägungen dieser Magieform gibt, deren Ursprünge in sehr alten, aber auch dunklen Zeiten liegen und alles um uns herum deutlich mehr beeinflussen als der moderne Magier ahnt. Es ist eine Verschwendung, dass sich in den heutigen Tagen niemand mehr mit diesen Themen beschäftigt und alles was die Ursprünge unserer Magie, des zauberhaften Seins und der unsterblichen Seelen betrifft, so gut wie verloren gegangen ist. Es haben aufgrund der gesellschaftlichen Tabuisierung nur noch eine Handvoll Überlieferungen die Zeit überdauert. Fakt ist, dass der magischen Gesellschaft durch ihre enge, unflexible Sichtweise der Dinge unvorstellbares Wissen und Potential verloren geht. Potential, das die magische, die herrschende Gesellschaft früher dazu befähigte, die Muggel auf ihren Platz zu verweisen, doch nun unterwerfen und verstecken sich die zu höherem berufenen Magier vor ihnen.

Diese höhere Form der Nekromantie gipfelt in der Seelensammlung, die aber selbst Nekromanten vorenthalten ist, da nur die wenigsten Nekromanten, die gewöhnlich nur untote Körper sammeln, zur Sammlung von Seelen vordringen und diese höhere Ebene erreichen, die nahezu jedem Nekromanten unerreichbar fern bleibt, so auch leider mir…


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