When Hermione Fights
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 Kapitel 409-410

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queenie
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Kapitel 409-410 Empty
BeitragThema: Kapitel 409-410   Kapitel 409-410 EmptyMo Sep 16, 2013 5:23 am

409 Wake me up, before you go go

Dracos Sicht

„Ahhhhhhhhh…“, mit einem lauten, gellenden Schrei kam ich wieder zu mir.

Es war mir, als würde es mich zerreißen. Ich keuchte erschrocken und versuchte, über den pochenden Schmerz in meinem Schädel wahrzunehmen, was hier gerade passierte.

Doch das war nicht leicht, nicht nach meiner tiefen Bewusstlosigkeit. Der Schlag auf meinen Kopf war sehr fest gewesen, alles pochte und dröhnte, dazu sah ich nur verschwommen. Soeben schrie ich gepeinigt über den unerwarteten Schmerz auf, ich war desorientiert, was passierte hier mit mir?

Langsam aber sicher wurde ich mir gewahr, dass ich mich in einem grausamen Albtraum wiederfand. Ich war in einen Hinterhalt geraten und nun erlitt ich wahrlich unvorstellbare Qualen.

Ich keuchte schmerzverzerrt und versuchte, mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Zunächst bemerkte ich, dass ich schwer auf meinen Händen lag, die vor meinen Bauch gefesselt waren und mich bewegungsunfähig machten. Mein Zauberstab war weit und breit nicht zu fühlen. Das mit dem Sehen war so eine Sache, nach dem harten Schlag flackerte mein Blick unstet hin und her.

Sobald ich endlich die Kontrolle über meine Sinne zurückerlangte und das Unfassbare erfasste, was sich gerade abspielte, stieg bittere Galle in mir auf und mir wurde speiübel. Wie hatte das mir, Draco Lucius Malfoy, passieren können?

„Na, bist du endlich wach… so hart war der Schlag doch gar nicht?“, vernahm ich eine heisere Stimme hinter mir und schüttelte meinen benebelten Kopf, da selbst das Rauschen in meinen Ohren mein Gehör wattierte. „Hätte nie gedacht, dass ein so starker MALFOY beinah eine Stunde außer Kraft gesetzt wird, nur durch dieses leichte Tätscheln, tse… tse!“, verspottete mich mein Angreifer höhnisch.

„Dafür kannst du dich bei deinem Vater bedanken!“, durchdrangen die rachedurstigen Worte des Veela den Nebel und ich kniff meine Augen vor Pein zusammen.

Ich drohte wieder, das Bewusstsein zu verlieren, alles in mir schrie Gehirnerschütterung, aber es rüttelte nichts an der Tatsache, dass ich nichtsahnend von einer Sekunde zur nächsten in einem Horrorszenario gefangen war, in dem ich die Hauptrolle des Opfers spielen sollte!

„Hör auf… ich habe nichts getan…“, röchelte ich atemlos, da mir das Kissen die Luft zum Atmen raubte, doch die Wut über meine missliche Lage erlangte immer weiter die Oberhand und verbannte die Schmerzen, die ich fühlte, in den Hintergrund.

Denn Schmerz an sich war ich gewöhnt und hier wollte ich Vater und Severus fast für ihre Lehrstunden danken, denn mein Peiniger genoss seine Rache in vollen Zügen und ließ sich Zeit, aber der unvorstellbar schlimme Schmerz kam so plötzlich, dass er mich nahezu unvorbereitet traf. Ich würgte sofort und krümmte mich, fast wurde ich wieder ohnmächtig, meine Eingeweide zogen sich protestierend zusammen und beinahe wäre ich zu einem wimmernden Häuflein mutiert.

„So schön!“, „So unwiderstehlich!“, „Macht ihr das absichtlich? Uns so zu reizen?“, „Endlich… viel zu anziehend!“, „Selbst schuld, wenn ihr den Trank nehmt und uns in den Wahnsinn treibt!“, waren dies immer wieder Auszüge, die ich von dem wie von Sinnen wirkenden Veela vernahm. „Ich finde es köstlich, dass dich dein Vater den Trank hat nehmen lassen, obgleich er weiß, was er bewirkt und wie wir darauf reagieren… tse… tse…“

Der Cruciatus des Lords war nichts gegen diese Erniedrigung, doch ich riss mich eisern zusammen, obwohl ich vor Qualen Sternchen vor Augen sah und kaum Luft bekam, stieß ich keuchend den Atem aus.

Jetzt fühlte ich das warme Nass, das mir den Kopf entlang lief, das musste das Blut von meiner Kopfwunde sein, die bluteten immer schrecklich!

Doch meine Agonie ebbte nur langsam ab, da mein Schädel zu platzen drohte und gerade, als ich dachte durchatmen zu können, kam die Wut über mich, ich sah fast nur noch Rot, das passierte mir nicht, das konnte mir nicht passieren und das würde mir nicht passieren.

Meine Magie begann, um mich herum zu pulsieren und ballte sich beständig, genährt von meiner unbändigen Wut. Über die verzückten Worte meines Peinigers hinweg brüllte ich nun wie ein Tier wütend auf, es war, als würde sich mein Geist und mein Körper trennen, es war, als würde ich alles von einer anderen, einer unbeteiligten Warte aus betrachten.

Als wäre der Körper, der in die Matratze gedrückt wurde, nicht ich, sondern nur ein unbedeutender Teil von mir, den ich nun abspaltete und irgendwie gefühl- und emotionslos von oben betrachtete. Die Bewegungen hinter und über mir erstarben, denn nun ging es rasend schnell, von einer zur nächsten Sekunde, es war, als würde mich eine Explosion von dem Bett wegdrücken. Dass dies nur meine Hände waren, die sich von der Matratze abstießen, konnte von der Wucht her nicht sein, das konnte nur mit Hilfe der Magie passieren, denn gleichzeitig fielen auch die Seile von meinen wundgescheuerten Handgelenken ab, als ich mich auch schon nackt, wie ich geschaffen worden war, auf den Beinen wiederfand und die Last des Veela unvorstellbar entschlossen von mir abgeworfen hatte.

Ich war wortwörtlich wie entfesselt und so bedrohlich und wild musste ich auch aussehen, denn der hässliche, riesige Schnabel des geierartigen Veelakopfes starrte mich mit furchtsamen Augen an, als er überrumpelt zurücktaumelte. Sein Schnabel klackerte aufgebracht und er wirkte sprachlos, schien es gar nicht fassen zu können, dass ich mich doch noch selbst aus meiner Gefangenschaft befreit hatte. Ich aber fühlte nichts mehr außer Wut und Zorn.

Zorn, dem ich nun hemmungslos freien Lauf lief!

Mein Blut lief mir ungehindert in die Augen, aber es war mir gleich, während ich mich rücksichtslos auf den Geier stürzte und ihn methodisch auseinandernahm. Meine Faust bohrte sich hart in seinen flachen Bauch, meine andere Faust schlug fest gegen seine Schläfe, dies beförderte nun ihn wenig galant auf den Boden, zu meinen Füßen.

„Uffff!“, trieb es ihm die Luft aus den Lungen und er fiel ohne große Gegenwehr in sich zu zusammen.
Ich kämpfte nun mehr als dreckig, holte entschlossen aus und rammte ihm meinen nackten Fuß mitleidlos in sein nacktes Gemächt.

„Arrrrrrrrrrr!“, kreischte der Vogel rau und krümmte sich wehleidig, aber ich holte lediglich brutal mit meinem Fuß aus und schlug unkontrolliert immer wieder auf ihn ein.

Ich verarbeitete dieses Stück Scheiße zu gequirlter Scheiße! Sein Blut floss in Strömen, er kam gar nicht dazu, seine Hände zu heben um seine Feuerbälle zu werfen, während ich wie losgelöst auf sein Gesicht trampelte oder in seinen Bauch trat. Ich benutzte ihn als Trampolin und tobte mich brutal an ihm aus. Den Anblick, den ich selbst bot, wollte ich mir gar nicht vorstellen, nackt und blutverschmiert von oben bis unten, aber das war mir gerade egal und so hämmerte ich auf den nun verletzten Mann ein, wie auf einen Sandsack. Ich hörte seine Knochen brechen und seine Knorpel bersten sowie seine Haut platzen, während ich ihn gekonnt zu Hackfleisch verarbeitete.

Wie sehr ich diese Visage verachtete, der riesige Schnabel ließ mich trotz allem erschauern und ich fühlte mich schlagartig in den Moment zurückversetzt, als mich in Hogwarts der Hippogreif mit seinem scharfen Schnabel angegriffen, nach mir geschnappt und zugebissen hatte.

Boah… wie sehr hasste ich diese Mischwesen!

Nur dass diese Situation jetzt viel bedrohlicher auf mich wirkte als damals in der Schule, da ich verletzt war. Die Wut über die Demütigung schien mein Gehirn noch immer zu lähmen, denn ich war kurz davor, den Veela mit meinen bloßen Händen rücksichtslos und gedankenlos, wie noch nie in meinem Leben, zu ermorden. Ganz gleich, ob dies dem Lord passen würde oder nicht.

Gerade jetzt sah ich wieder das schöne, maskuline und doch zu weibliche Gesicht meines Peinigers unter all dem Blut hervorblitzen, verschwunden waren der hässliche Schnabel, die gierigen, hasserfüllten Tieraugen und waren ersetzt worden durch ebenso verachtende, menschlich wirkende Augen in seinem nun blutüberströmten, zuschwellenden, zerbeulten und zertretenen Gesicht.

Ich fühlte mich betrogen und hintergangen, mein einziges Vergehen war, hierhergekommen und der Sohn meines Vaters zu sein.

Ich hatte den Veela nichts getan! Und doch war mir das hier geschehen! Warum?

In diesem Moment hasste ich meinen Vater abgrundtief für seine Art, die Dinge zu regeln, denn ich war mir sicher, nur deswegen war der Aggressor auf Rache aus gewesen.

Nur wegen Vater!

Nach zu langer Zeit der Agonie durchdrang mein von Pein und Qual, aber auch von Rache und Zorn benebeltes und beherrschtes Hirn, eine laute, sehr herrische Stimme, die mich aus meiner Versunkenheit riss, während ich meine Raserei hinaus brüllte und der Mann vor mir nur noch winselte, da ich ihn immer weiter mit meinem Fuß traktierte.

„Weg von ihm. SOFORT!“, donnerte eine befehlende Stimme hinter mir, aber so schnell ließ ich mich nicht stoppen und drosch meine Ferse mit Wucht auf die Nase des Idioten und hörte genüsslich das Knirschen des Knorpels unter meiner Fußsohle.

„Hört auf, junger Malfoy und beruhigt Euch!“, forderte sie vehement, aber auch sehr herrisch.

„Nein…“, murrte ich stur, gefangen in meiner Rage und wollte wieder kraftvoll zutreten. In dem Moment legten sich kühle, schlanke und lange Finger auf meine nackte Schulter, dabei durchlief mich ein magisches Kribbeln, was dafür sorgte, dass ich in einem großen Satz weit wegsprang.

Erstens wollte ich unter keinen Umständen berührt werden, zweitens sollte mir dieser Geier nur nicht zu nahe kommen und drittens sollten sie doch alle machen was sie wollten!

„Geht weg…“, forderte die Herrin aller Veela laut und sehr respekteinflößend, doch schlussendlich hatte ich durch meinen Sprung sowohl ihre Hand abgeschüttelt als auch von meinem Opfer abgelassen. „Ich befehle es… ich fordere es…“, verlangte sie eindringlich und nachträglich, wie zur Erklärung.

„Ach, tut Ihr das?“, ruckte mein verschandeltes Antlitz zu ihr und ich blickte ihr anklagend in die blauen Augen, die mich ungewohnt offen und bewegt anblickten, bevor ich mit selbstgerechtem Ekel auf das blutige Fleischknäuel zu meinen Füßen vor mir starrte.

Ich schnappte atemlos nach Luft, ihr übernatürliches Wesen dominierte sofort das kleine Zelt, das nun eine Folterkammer geworden war.

„Patriarchin… Hilfe… Hilfe…“, würgte der Veela und spuckte Blut auf den Boden, bevor er gurgelnd hustete. „… ich danke Euch… er, er… er ist!“, stotterte er außer Atem, dabei zeigte sich, wie dreist dieser Typ war. Er wollte mir alles in die Schuhe schieben, aber Zorica unterbrach ihn mit einer herrischen Geste bestimmt.

„Schweig still, Yakor, ich habe mir sehr wohl mein eigenes Bild gemacht… Darja, schaff ihn weg!“, forderte sie hart. Sofort packte Zoricas Leibwächterin grob nach den Händen des von mir arg zugerichteten Mannes, der sehr verunstaltet aussah und dessen Schönheit nur noch im Ansatz zu erahnen war.

„Aber Herrin… er hat mich…“, nuschelte er verzweifelt durch seinen angeschwollenen und zerschlagenen Mund.

„Überleg dir genau, was du sagen willst, Yakor… ich habe selbst Augen und bedenke, dies hier ist ein Abgesandter, das könnte Krieg bedeuten…“, fauchte Zorica ungewohnt ungehalten und auch bei ihr schien nun der Geier drohend durch und ich fasste mir stöhnend an den Schädel, da mir jetzt wieder schwindelig wurde.

Soeben begehrte der Veela gegen seine Wächterin auf, aber diese drehte seine Arme brutal und mitleidlos auf den Rücken und brachte ihn somit erneut resolut unter Kontrolle.

„Nein… er musste büßen!“, brüllte der Veela wie von Sinnen.

„Wer, was, wann, wie büßt, entscheide immer noch ich! Ich bin die Herrscherin in meinem Reich!“, donnerte nun Zorica derart beeindruckend böse, dass mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass ich immer noch unbekleidet hier rumstand und plötzlich verpuffte meine Wut vollständig und ich fühlte mich nur noch nackt.

In dem Moment verging ich fast vor Scham, aber als Malfoy schaffte ich es, übertrieben arrogant Haltung zu bewahren, auch wenn ich es innerlich nicht war.

Ich verbot mir jeden Ton, kein Betteln, kein Wimmern, noch ein Schrei kamen nun über meine wunden, eingerissenen und zerbissenen Lippen, ich hielt es wie Hermione, die auch nie einen Ton von sich gab und vergrub alles was Töne in mir verursachen konnte sehr tief in mir!

Wie eine Kiste, die man nie mehr finden sollte!

Nach und nach ebbten die gerechte Wut und der unbändige Zorn in mir ab und damit fühlte ich auch wieder etwas, oder auch leider, da es mein schmerzender Leib war, den ich wieder vollständig wahrnahm. Aber auch diese große, bisher unbekannte Leere in mir und das ließ mir eine Gänsehaut aufziehen.

„Schließt ihn weg und seine Komplizin auch!“, befahl Zorica rigoros, sie wirkte wirklich aufgebracht und zu allem bereit, derart aggressiv wie sie sich gerade präsentierte, alles an ihr war in Bewegung, ihr Haar, ihr Gewand. Es war beeindruckend und ich war ernsthaft froh, nicht das Ziel ihres Zorns zu sein. Alles an ihr war soeben nicht menschlich, sondern offenbarte ihr magisches Wesen.

Aber ich war abgelenkt, jede Bewegung tat mir unendlich weh, diese Schmerzen glichen in keiner Weise denen, die ich während oder nach dem Cruciatus erlitten hatte, er war bedeutend schlimmer gewesen, doch diese waren gerade sehr präsent und erinnerten mich bei jeder Bewegung wieder daran, was soeben passiert war. Mein Schädel pochte nun so laut, dass mir wieder übel wurde und ich taumelte leicht, als ich mir an den Kopf fasste, um danach nur Blut an den Händen zu haben.

Wohingegen mich das Blut an meinen Füßen und Beinen nicht störte, da es sein Blut war, so starrte ich doch irgendwie tranceartig auf das Blut an meinen Händen, das offenbarte, dass es mir nicht gut ging.

„Verzeiht!“, eilte Zorica nun regelrecht fürsorglich und mit einem ganz anderen, sehr besorgten und wieder wunderschönen Gesichtsausdruck zu mir und zeigte sich aufrichtig bewegt, nichts ließ mehr den Geier in ihrem Wesen erahnen.

Da sank ich erschöpft auf mein Bett und zog mir schlicht die Decke über meine Blöße, bedeckte mich mit Bedacht und versuchte, langsam die Luft in meine Lungen zu transportieren, um den nun mit voller Wucht zurückkehrenden Schmerz weg zu atmen. Als sie auch schon bestürzt an mein Bett trat und mich eindringlich musterte. Doch ich wäre am liebsten im Boden verschwunden und weigerte mich stur, sie anzusehen, barg meinen Kopf erschöpft und müde in meinen Händen!

Ich mochte bezweifeln, dass dies jemals Vater oder Severus passiert wäre.

„Junger Drache, rede mit mir!“, bat sie plötzlich einfühlsam leise und ihre Stimme war ein sanfter, fast liebkosender Lufthauch, der wohlklingend in der Luft schwebte, darüber schüttelte es mich und mir zog abermals eine widerwillige Gänsehaut auf.

Sie war auf die vertraute Anrede übergegangen, die auch Vesna damals in Irland verwendet hatte und überraschte mich damit, denn bisher war ich höchstens Draco gewesen, aber meist junger Malfoy, aber nie der Drache, wie ironisch. Sollte mir dieses Debakel ermöglichen, einen neuen Stand bei ihr zu erlangen? Wie erbaulich.

„Uhrg… es ist nichts!“, presste ich würgend hervor. „Geht!“

Ich war nur noch müde und erschöpft und so legte ich mich endgültig hin, da an den Ecken meines Bewusstseins ab und an Schwärze flimmerte. Der Schlag schien wirklich sehr hart gewesen zu sein. Während ich mich instinktiv nach einem tiefen Stöhnen auf den Bauch rollte und meine mit kaltem Schweiß und Blut verschwitzte Stirn auf meinem Arm ablegte, schloss ich ausgelaugt meine brennenden Augen.

„Du musst nicht so tun als wäre nichts!“, forderte sie scharf und starrte mit unnachgiebigem Blick auf mich hinab, der sich regelrecht in meinen Rücken brannte.

„Es geht schon!“, wehrte ich entschlossen ab, um meine Demütigung nicht noch komplett zu machen, doch sie kam sogleich energisch näher. Ich schlug meine Augen wieder genervt auf und drehte meinen hämmernden Schädel zornig zu ihr.

„Das werde ich nicht zulassen, du hast Schmerzen! Du wurdest verletzt… lass mich dir helfen…“, befahl sie und wir lieferten uns ein hartes Blickduell, bei dem ich sie böse anblitzte.

„Ich brauche Eure HILFE nicht!“, ätzte ich wütend, denn es stimmte, schlussendlich hatte ich meinen Angreifer auch besiegt, ich hätte ihn auch erledigt, ich brauchte sie hier nicht.

„Das weiß ich… aber ich ersuche dich darum, dass du dir von mir helfen lässt. Das ist das Wenigste was ich tun kann, nachdem die guten Sitten der Gastfreundschaft von unserer Gemeinschaft gebrochen wurden…“, bekannte sie sichtlich widerwillig und ich starrte sie hart an, wobei aber meine Sicht sich leicht eintrübte. Als sie dies anscheinend bemerkte, spitzte sie ihre Lippen und murmelte:

„BITTE…“

„Ihr bittet mich…?“, wisperte ich rau, denn das Wort hörte ich gar selten.

„Das tue ich…“, bekannte sie entschlossen und reckte ihr hoheitliches Haupt. „Sei unbesorgt, ich bin eine ausgezeichnete Heilerin!“, verkündete sie zufrieden, von sich völlig überzeugt.

Dann ließ sie sich ganz sachte und langsam neben mir auf den Bettrand sinken und musterte mich intensiv und eindringlich. Am Ende konnte ich nicht sagen, ob sie ihre Kräfte eingesetzt, oder ich vor Erschöpfung nachgegeben hatte, aber ich schloss ergeben die Augen und stöhnte wegen meines pochenden Schädels, der mir das Denken im Augenblick enorm erschwerte.

Da begann sie als erstes, meinen Kopf sanft mit unglaublich zärtlichen Berührungen abzutasten und ich verbiss mir ein Keuchen, selbst diese federleichte Art verursachte mir Pein. Es ziepte, als sie die angeschlagene Stelle erreichte, bei der das getrocknete Blut im Haar verklebt war.

Im nächsten Augenblick fühlte ich, wie meine Kopfhaut zu jucken und zu kribbeln begann und die Magie der Veela über meinen Kopf lief und in mich eindrang. Ihre Fingerspitzen hatten sich zärtlich vorgearbeitet, bis zu dem Riss und ich stieß die angehaltene Luft gepresst aus, bevor endlich der lastende Druck aus meinem Hirn verschwand und sich meine Sicht letztlich klärte.

„Gut!“, beendete sie diese Heilung zufrieden und scannte dann förmlich mit ihrem Blick mein blutiges Gesicht und meinen Rücken. „Besser?“

Ich blinzelte mit zusammengekniffenen Augen zu ihr und als ich sie tatsächlich fokussieren konnte, nickte ich zaghaft. Schon glitten ihre magischen Hände streichelnd über meinen Körper, über meinen ihr zugewandten Rücken und verschwanden wie von selbst unter die Decke, ich verspannte mich automatisch.

Soeben wollte ich sie anfahren, dass sie von mir ablassen sollte, aber ich spürte urplötzlich, wie sich ein leichtes, wohltuendes, kühles Kribbeln in meinem Leib ausbreitete und ich langsam auch mehr als nur latente Schmerzen spüren konnte. Sogar die Taubheit verschwand aus meinen Beinen und ich spürte, wie ich mich langsam aber sicher entspannte. Ich hatte gar nicht registriert, wie angespannt ich gewesen war. Erst als ich ihre hauchzarten, tastenden Fingerspitzen an meiner Haut ganz deutlich fühlen konnte, zog sie ihre Hände zurück. Ich wollte nur noch, dass sie verschwand und zusah, dass sie sich von mir entfernte.

„Verschwinde…“, ätzte ich gepresst und ballte wütend die Hände zu Fäusten, doch ich spürte, wie sie ihre Hände auf meine Stirn legte und wollte hochrucken, doch so weit kam ich gar nicht.

„Jetzt schlaf…!“, vernahm ich ihr leises Wispern, dies waren die letzten Worte, bevor ich sofort weg driftete.

Erneut wurde alles schwarz um mich und ich hieß das Vergessen mit ungewohnter Freude willkommen.

Dracos Sicht Ende
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BeitragThema: 409. Wer Wind sät, wird Sturm ernten   Kapitel 409-410 EmptyDo Sep 19, 2013 8:23 pm

"Hey, ihr Lieben. Das nächste Kapitel kommt leider nicht wie gewohnt am Montag, sondern erst am Dienstag, da es zeitlich leider nicht möglich war, die Korrekturen vor Liselottes Besuch bei mir zu einem Abschluss zu bringen. So hoffen wir, das Nira schnell das nächste Kapitel durchbekommt und wir bitten um euer Verständnis und wünschen euch nun viel Spaß beim Lesen."


409. Kapitel Wer Wind sät, wird Sturm ernten

Lucius Sicht

Der Tag und der Abend waren an sich bis zum Heuler süperb gut verlaufen, wobei hier durchaus eine Prise Ironie mitschwang, weil man von dem Pfauengeschenk und meiner mehr als uneleganten Reaktion, die ich noch immer als selten dämlich empfand, absehen musste. Severus hielt mir außerdem in seiner gehässigen und unnachahmlichen Art vor, dass ich mich generell grenzdebil verhalten hätte.

Natürlich, es hätte alles besser laufen können, aber ich fand, dass die letzten Tage im Allgemeinen recht annehmbar im Bezug auf mein Vorhaben verlaufen waren. Sie waren geradezu friedvoll, wie lange nicht mehr, gewesen. Nun gut, verständlicherweise hatte dieser mutierte Pfau meine vorzügliche Laune etwas getrübt, wobei mich ihre Weigerung mich unter dem Baum zu küssen noch mehr pikierte.

Auf der anderen Seite freute ich mich über diese unerwartete Geste von Hermione, das sie mir etwas schenken wollte. Aber warum ein bunter Pfau? Wie kam sie auf dermaßen skurrile Ideen?

Ich schätzte doch meine magischen, weißen Tiere auf derart mannigfaltige Weise, wie ich niemandem gegenüber eingestehen würde! Ich versuchte, mich aufrichtig zu freuen, dass sie sich Gedanken um mich gemacht hatte, auch wenn ich mich misstrauisch fragte, was sie auf diese Idee gebracht hatte, eine so ungewöhnliche Gabe auszuwählen.

Doch immer wieder schüttelte ich mein Haupt, denn wie kam man nur auf bunt? Gerade die weißen Pfauen mochte ich wegen ihrer Perfektion, ihrer makellosen, reinen Erscheinung. Der andere Grund, weswegen ich genau dieser Art der Rasse zugetan war, musste nun nicht weiter diskutiert werden, das ging niemanden etwas an und so versuchte ich, mich einfach etwas verspätet darüber zu freuen, dass sie sich explizit Gedanken darüber gemacht hatte, was sie mir überreichen könnte.

Ich sollte mich freuen, dass sie nicht diesen ordinären, blauen Pfau gewählt hatte, den ich schlichtergreifend als mehr als gewöhnlich ansah.

Nachträglich ärgerte ich mich noch immer, dass ich derart ungewohnt ungeschmeidig reagiert hatte, aber dafür bekam ich einfach zu selten etwas geschenkt, mit dem ich nicht rechnete und hiermit hatte sie mich wahrlich eiskalt erwischt.

Danach war meine Pechsträhne für den heutigen Tag noch nicht zu Ende gewesen, denn ich hatte unplanmäßig unseren Ausritt abbrechen müssen, nachdem das Wetter total umgeschlagen war und es mir unter dem Baum wahrlich sprichwörtlich zu heiß geworden war. Somit hatte ich den Flug zurück gewählt, um mich profan abzukühlen. Während des Fluges war es erhebend gewesen, zu erleben, dass ich wohl ihre größte Schwäche, ihre Flugangst, direkt miterlebte und meine Vermutung bestätigt bekam.

Sie war erstarrt, um nicht zu sagen hart wie ein Brett und hatte sich dann unüblich schutzsuchend an mich gepresst. Ich hatte mich sogar genötigt gesehen, ihr beruhigend ins Ohr zu flüstern. Zum Schluss wirkte sie leicht durcheinander, als ich sie in ihre Suite geleitet hatte, denn sie war leicht blass um die Nase gewesen.

Ich hatte vor langer Zeit erfahren, dass sie damals auf den Thestralen ins Ministerium gekommen waren und fragte mich gerade, wie sie dies alleine überstanden hatte, aber ich schätzte sie so ein, dass wenn sie ein Ziel vor Augen hatte, sie über sich hinauswachsen konnte und keine sie hemmenden Ressentiments mehr kannte.

Aber so einfach aus Spaß an der Lust zu fliegen, ohne den nötigen Hintergrund, schien sie aufzuwühlen, auch wenn sie sich gut geschlagen hatte. Sie ließ keinen Ton verlauten und ich hätte sie als relativ entspannt wahrnehmen können, wenn ich sie nicht mittlerweile derart gut kennen würde.

Zurück im Manor hatte ich mich selbst nur rasch, magisch gereinigt und vor allem getrocknet, während ich ihr die Zeit gab, die sie anscheinend in ihrem Bad brauchte. Es hatte gut begonnen, nachdem sie wieder aufgetaucht war. Unser Schweigen war einvernehmlich und angenehm gewesen. Auch die heiße Schokolade hatte dazu beigetragen, eine angenehme Atmosphäre zwischen uns entstehen zu lassen, doch es war logisch gewesen, den Prinzipien des Chaos folgend, dass diese Ruhe spätestens ab jetzt vorbei sein würde. Allerspätestens, wenn Draco mit seinen weniger positiven Neuigkeiten zurück sein würde. Schade, ich hatte anders kalkuliert, denn nun war die Stimmung schon einige Tage vorher, aufgrund seines mehr als unangemessenen Heulers, gekippt.

Ich hatte, einem Instinkt folgend, Hermione minimal nachgegeben und ihr auf ihre bohrenden Fragen suboptimal geantwortet, einfach um sie zu besänftigen, nachdem sie mir tief getroffen vorgeworfen hatte, nur mit ihr zu spielen!

Ein Fakt, der absolut nicht zutraf und auch nicht stimmte. Dergleichen unangebrachte Spekulation stießen mir aber sehr widerwillig auf und so hatte ich mich bereit erklärt, mehr zu sagen als ich es sonst würde, denn natürlich hatte ich bemerkt, dass wenn ich jetzt vollständig abblockte, alles was wir gerade schwer zusammen aufgebaut hatten verloren gegangen wäre. Das konnte ich nicht riskieren und schon gar nicht wollte ich es. Dass Severus Zeuge meines Nachgebens und Entgegenkommens wurde, so winzig es auch war, dies war bedauerlich, aber nicht zu ändern. Vor allem, nachdem er meine Worte heute Morgen vernommen hatte, als sie gegangen war, verleidete es mir dieses Eingeständnis noch mehr, aber es war unumgänglich gewesen, es zu diesem Zeitpunkt zu machen.

Aber ihr gegenüber mehr von diesem Vorfall zu offenbaren, war ich nicht gewillt und so hatte ich sie kompromisslos in ihr Arbeitszimmer geschickt, worauf sie verschwunden war und mir meine Ruhe ließ, was der latent griesgrämige Mann neben mir jedoch nie zulassen würde.

„Yakor?“, durchbrach Severus‘ fordernde Stimme meine unerbaulichen Gedanken. Er musterte mich eindringlich mit diesem unglaublich schwarzäugigen Blick.

Ich schwenkte meinen Zauberstab. Es war logisch, dass er nicht wegen dem Biest und meiner Nachgiebigkeit bohrend nachfragte, sondern zielstrebig auf das wesentliche und noch unangenehmere Thema zu sprechen kam.

Aber erst zauberte ich, das ließ ich mir nicht nehmen, denn ich wollte nicht belauscht werden, auch wenn es am Ende nur Hermione sein würde, wollte ich dies hier unter keinen Umständen riskieren.

Es war nicht an mir, ihr gegenüber meine Vermutungen darüber, was mit Draco geschehen sein könnte, zu offenbaren, oder eher, ich wollte es nicht, weil es wahrscheinlich meine Schuld war, was ihm dort passiert war und mit ihren Vorwürfen wollte ich mich nicht konfrontieren.

Wobei ich ehrlich zu mir war und absichtlich damit kalkuliert hatte, dass es zu einem Vorfall mit Draco und Yakor käme, denn an sich musste man schon etwas in der Hand haben, um mit den Veela verhandeln zu können. Kühl und logisch betrachtet hatte ich Draco damit eine brillante Steilvorlage geliefert, um mit Zorica zu einem Vertragsabschluss zu kommen.

Nur ob die anderen Mitglieder meiner Familie ebenfalls bereit waren, dies so zu sehen, wagte ich minimal anzuzweifeln.

Aber ich wusste, dass ich recht hatte, denn ich erinnerte mich zu gut an sie, an Zorica und an ihre Großmutter Zarina, wie jung wir damals alle gewesen waren und wie unendlich dumm, naiv, unerfahren und unschuldig!

Wobei, wann war ich jemals unschuldig gewesen?

Ich sollte nicht zu sehr in der Vergangenheit schwelgen, da drohte ich, die Realitäten zu verwischen und wenn ich dies laut ausgesprochen hätte, sähe ich mich mit dem Vorwurf von Severus konfrontiert, unter Realitätsverlust zu leiden, so warf ich ihm soeben ein zynisches Heben meiner Mundwinkel zu.

„Du hast also zugelassen, dass Draco den gleichen Trank nimmt, wie ich damals? Was sonst sollte er gemeint haben, wenn er davon spricht, dass die Veela auf ihn fliegen würden? Und ich schätze mal ganz grob, du hast ihm nicht gesagt, was er da nimmt? Er wusste also nicht, wie er wirkt?“, fragte ich punktiert, statt auf Severus‘ Frage einzugehen, denn mit einer Konfrontation hatte ich zwar gerechnet, aber nicht damit, dass Draco ebenfalls über den Ego Consciousness verfügen würde.

„Nein, Hermione gab ihm den Trank!“, wehrte er kühl ab, aber ich konnte durchaus das erheiterte und meiner Ansicht nach unangebrachte Zucken seiner Mundwinkel beobachten. Er ging in seiner boshaften Gehässigkeit auf und mein Blick lag hart musternd auf ihm.

„Oh, spielen wir den Unschuldigen? Der, der nie weiß, worum es geht? Diesen Trank hat sie sicher nicht alleine gebraut. Du hast ihr geholfen und ihr nicht gesagt, dass der Trank nicht so wirken wird wie erhofft, genauso, wie du es mir damals verschwiegen hast!“, resümierte ich emotionslos. Es war eine neutrale Feststellung und ich ließ Severus keine Sekunde aus den Augen.

„Touché!“, erwiderte er nur schulterzuckend. Er war entspannt und wirkte absolut nicht besorgt oder gar betroffen. Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst wegen seiner Gleichgültigkeit. Nicht nur wegen Draco, sondern auch, weil es mir damals ebenso wenig gut ergangen war.

Aber so war Severus, wenn man ihn um etwas bat und selbst nicht wusste, was daraus resultieren würde, war man in seinen Augen selbst schuld. Er konnte hart sein und eigentlich war dies ein Charakterzug, den ich gewöhnlich an ihm schätzte, solange ich nicht der Leidtragende war.

So versank ich kurz in meinen unschönen Erinnerungen an die Veela. Es war mir, als wäre es gestern gewesen. Vor etwa 20 Jahren hatte auch ich im Auftrag des Lords zu den Veela gemusst, da Vater als seine damalige Rechte Hand unabkömmlich gewesen war und es üblich war, dass jeder junge Malfoy zu den Veela ging und sich ihrem Urteil stellte.

Ich war mir zwar in meiner unermesslichen, jugendlichen Arroganz bewusst gewesen, dass ich aufgrund meines Anteiles an Veelablut, das in unserer Familie vorhanden war, sicher nicht so anfällig für ihre Magie war , aber dennoch war ich weitsichtig genug gewesen, nicht blind dort hinein zu laufen. Ich hatte mich nicht der unnötigen Gefahr aussetzen wollen, von ihnen kontrolliert zu werden, deshalb hatte ich zusätzlich irgendetwas tun wollen, um mich vor ihrer so eigenen Magie zu schützen. Also hatte ich nach einem Gegenmittel gesucht und den Trank gefunden, der mir mehr als passend erschienen war, um mir bei meinem Auftrag zu helfen.

Damals hatte sich der Trank wie die Lösung all meiner Nöte angehört!

Und wofür hatte ich schlussendlich Severus?

Tja, ich war zu naiv und gutgläubig gewesen, indem ich darauf vertraut hatte, dass dieser Trank alle meine Wünsche erfüllen und mir meine Aufgabe erleichtern würde!

Leider war der Trank eine Meisterarbeit und in der Zubereitung mehr als kompliziert und aufwendig, deshalb hatte ich Severus gebeten, oder ihm auch mehr oder weniger befohlen, dass er ihn für mich herzustellen hatte. Dies hatte er auch bereitwillig getan, wobei er gerade mal ein jungenhafter Schulabgänger gewesen war, der erst mit dem Studium der Tränke begann, aber ihn schien diese Herausforderung zu reizen und ich hatte einfach gewusst, er war auf dem Gebiet der Braukunst ein großes Genie und wie immer erfüllte er die in ihn gesetzten Hoffnungen zur vollsten Zufriedenheit.

Was war damals geschehen?

Ich hatte wirklich spannende, aufregende und sehr entspannende Tage in den Reihen dieser wirklich und wahrhaftig schönen Frauen verbracht und wahrlich genossen, was sie so freigiebig und freizügig angeboten hatten. Die ausgelassenen und provokanten Orgien waren legendär, schließlich war ich auch nur ein Mann und jung war ich auch noch gewesen. Wer hätte da schon nein gesagt? Hinzu kam, dass wir an sich durch den Trank gleichwertig waren, wir uns auf einer Augenhöhe gegenüberstanden und ich nicht im Nachteil gewesen war!

Doch dann war die Stimmung unerwartet unschön umgeschlagen.

Nach knapp einer Woche der Ausschweifungen hatte mich dieses eine Mal, nach den langen, ermüdenden Verhandlungen mit der damaligen Anführerin Zarina, nicht eine der vielen Veelafrauen in meine Gemächer geleitet, sondern einer der wenigen, sehr selten in Erscheinung tretenden, Männer.

Sie, diese Veelamänner, sahen so gänzlich anders aus als normale Männer. Sie waren allesamt schmal, schlank, sehr androgyn, dazu die weißblonden, langen Haare, allesamt heller und feiner als meine eigenen. Diese Kreaturen waren durchaus auch als hübsch zu bezeichnen, wobei ich ihnen fast nicht die Bezeichnung eines Mannes hätte zugestehen wollen, dafür waren sie einfach zu weibisch.

Mein Begleiter hatte mir, ganz wie es auch die Frauen getan hatten, die Stoffbahnen zu meiner Schlafstätte, die man mir zugewiesen hatte, geöffnet und ich war eingetreten, doch dann verließ er sehr zu meinem Missfallen meine Räume nicht sofort wieder, sondern war ziemlich aufdringlich zu mir ins Zelt getreten.

Ich war irritiert über dieses nicht angemessene Verhalten der sonst so diensteifrigen und eilfertigen Veela gewesen und es hatte mich unvorbereitet getroffen, als der Veela, der sich mir als Yakor vorgestellte, plötzlich in höchster Intensität seine Veelamagie mir gegenüber eingesetzt hatte. Diese Magie, die auch den Männern zu Eigen war, die sie aber gewöhnlich doch deutlich weniger nutzten als die Frauen.

Sein magischer Charme war völlig unvorbereitet und unerwartet über mich hereingebrochen, wie eine Druckwelle. Die Magie wollte mich niederringen und mir meinen freien Willen rauben. Ich hatte nicht gewusst, dass die männliche Magie auch so stark war, denn die Literatur sprach immer nur von den außergewöhnlichen Betörungskünsten der weiblichen Veela, was wohl eher daran lag, dass Männer in diesem Volk rar waren und wenig hoch angesehen, da hier ein Matriarchat herrschte, aber damals war ich nur überwältigt gewesen.

Ich war wegen dieses Schubs geradezu ins Taumeln geraten. Es hatte umgehend mein Hirn benebelt und ich mich wie unter Drogen gefühlt. Nur wie durch einen Schleier hatte ich mitbekommen, wie sich Yakor mir lasziv, mit einem gefährlich geierhaften Grinsen auf den schönen, zu weibischen Zügen genähert und dabei verführerisch erklärt hatte:

„Heute bin ich dran. Jetzt werden wir beide unseren Spaß zusammen haben!“

Ich hatte perplex geblinzelt, denn natürlich, das ganze Lager wusste, dass ich jeden Abend eine, oder auch mehrere andere von ihnen, wie selbstverständlich mit in mein Zelt mitnahm und auch nicht nein sagte, wenn sich am Tage die Möglichkeit für das ein oder andere Stelldichein ergab, aber damit, mit dieser absolut unverschämten und dreisten Anmache durch einen Mann, hatte ich nun hier in dieser verlassenen Einöde nicht gerechnet gehabt.

Ich erinnerte mich daran, dass ich wenig nachdrücklich durch den Nebel erklärte:

„Ich bin nicht schwul!“

„Das macht doch nichts, Schöner, wir werden es trotzdem genießen. Es wird dir gefallen, wenn ich dich nehme!“, hatte dieser Kretin daraufhin nur säuselnd erklärt und war ohne zu zögern weiter auf mich zugekommen.

Er hatte mich unerwartet kräftig an den Schultern ergriffen und mich bedrängt, mich bestimmt gegen den Tisch geschoben und hart seine Lippen auf meine gepresst, um dann zu versuchen, mir fordernd seine Zunge in den Mund zu schieben, auf dass seine Magie richtig wirkte.

Doch ich hatte meinen Kopf mit einem heftigen Ruck zurückgezogen.

„Was fällt dir ein?“, war ich wütend gewesen und presste meinen Protest harsch herausaus, dabei hatte ich innerlich darum gekämpft, die Herrschaft über mich wiederzuerlangen, sodass mir der Schweiß ausgebrochen war.

„Aber du bist doch selbst schuld!“, hatte dieser Anmaßende heiser geraunt, dabei war mein Kinn von ihm weggeruckt.

„Wie meinen?“, war ich sofort auf der Lauer gewesen und hatte es geschafft, unter Aufbietung meiner ganzen Konzentration, den mich benebelnden Schleier etwas aus meinem Kopf zu verdrängen und mein Gesicht zu einer angestrengten Grimasse verzogen.

„Na der Trank, mein Schöner!“, hatte er mir zugeflüstert „… Du weißt es wirklich nicht, oder?“, hatte er perplex nachgefragt und es mir dann ausführlich erklärt, während er an meinem schon damals langen Haar gerochen hatte.

Er hatte angefangen zu erläutern, wie der Trank wirklich wirkte, denn anstatt mich wie erwartet gegen die Veelamagie vollkommen immun zu machen, etwas was er im Großen und Ganzen tat, hatte er als netten, aber nicht uninteressanten Nebeneffekt, dass ich genauso unwiderstehlich für die Veela wurde, wie sie für mich sonst ohne Trank wären!

Ein durchaus angenehmer Effekt, der mich zu etwas ganz besonders Begehrtem unter diesem Volk gemacht hatte.

Ab da hatte ich nun endlich verstanden, was seit meiner Ankunft hier passiert war und mir war aufgefallen, wie gegensätzlich der Trank wirkte. Es erklärte, weshalb sie alle so triebgesteuert hinter mir her gewesen waren. Ein Umstand, mit dem ich leben konnte, denn an sich hatte ich mich damit recht schnell arrangiert. Dass ich unwiderstehlich für sie war, war mir gerade recht gekommen und ich war bereit gewesen, diesen nicht unbefriedigenden Umstand durchaus zu nützen und alles zu nehmen, was sich mir so willig bot.

Eilig und rasant waren damals Fragen über Fragen in mir aufgeflackert. Fragen, ob mir dieser Heimlichtuer Severus großzügig verschwiegen hatte, dass der Trank nicht die Wirkung hatte, die ich mir erhoffte und ob ich so in die Falle gerannt war. Oder vielleicht hatte er die Nebenwirkungen wahrlich nicht gekannt, denn in den Büchern stand dazu nichts.

Keine Warnung!

In diesem ganz persönlichen Ausnahmefall wollte ich im Zweifel für den Angeklagten ausgehen und lud deshalb nicht meinen Ärger über Severus‘ Haupt aus, aber für diese gezeigte Großmut hatte ich einige Tage gebraucht, um ihn nicht zu verhexen, als ich wieder Nachhause kam und ihn traf.

Aber jetzt gerade landete ich gedanklich wieder bei Yakor, der mich damals zu verführen versucht hatte und dies war damals absolut nicht darunter gefallen, was ich an Aufmerksamkeit der Veela genossen hatte, denn das ging gar nicht. Es war eine unglaubliche Frechheit und eine Anmaßung mir gegenüber gewesen und zu jeder Zeit mehr als unangemessen!

Dann hatte es dieser dreiste Typ erneut gewagt, mich zu küssen und zu meinem Leidwesen erinnerte ich mich, dass ich noch immer benommen gewesen war von dem erneuten Magieschub, den diese Attacke, die seine Nähe, seine Berührung und sein Kuss, auslösten.

Im ersten Moment hatte ich mich nicht wehren können, noch war es mir in den Sinn gekommen, dies zu tun, aber wohlweislich hielt ich meinen Mund mit aller Gewalt geschlossen. Es war nur ein Instinkt gewesen, dem ich gefolgt war, denn offenbar hatte mein Geist weiterhin vehement gegen die Magie des Veela angekämpft.

In diesen nicht sehr langen Sekunden hatte ich inbrünstig versucht, wieder meine verlorengegangene Konzentration zu finden, aber erst als ich gespürt hatte, wie seine Finger meine Hose zu öffnen begannen und wie er hektisch an meinen Verschlüssen nestelte, da hatte ich zu mir gefunden. Als ich seine aufdringlichen Hände auf meiner nackten Haut spürte, hatte es sich angefühlt, als hätte sich ein Schwall eiskaltes Wasser über mich ergossen und mich endlich aus dieser magischen Trance aufgeweckt.

Ich hatte ruckartig reagiert und ihn brutal und mit entschlossenem Schwung grob von mir gestoßen.

Überrascht und verwirrt war er zurückgetaumelt, mehr als verstört, dass ich es schaffte, mich aus seinem Bann zu lösen, dann hatte ich nicht eine Sekunde gezögert, sondern sofort und gewohnt souverän die Führung übernommen.

Nachdem ich es endlich geschafft hatte, mich geistig abzuschirmen, schaffte ich es, seine Magie zu absorbieren, auf dass sie mich nicht mehr verwirrte, somit war ich wieder dazu im Stande gewesen, mich angewidert über diese Anmaßung zu schütteln.

Augenscheinlich hatte der verfluchte Trank mich auch für die Männer des magischen Stammes unwiderstehlich gemacht und hatte damit Auswirkungen, die mir nicht wirklich zusagten. Auf der anderen Seite hätte ich ohne Trank meinen gesunden Menschenverstand nicht mehr zur rechten Zeit wiedererlangt, trotz aller magischen Stärke in mir, dies war ein Teufelskreis gewesen. Aber freuen konnte ich mich so oder so nicht über diese damalige Attacke.

Mein geistiger Blick kam wieder auf meiner Erinnerungen zum Erliegen.
„Niemand drängt sich mir auf, … schon gar nicht ein Mann!“, war es kalt und arrogant von mir gekommen. Abgrundtief wütend und in meiner Ehre, als auch meinem Stolz gekränkt, war ich willens gewesen, ihn mit meinen blanken Händen zu kastrieren.

So schnell hatte der überrumpelte Yakor gar nicht schauen können, wie mein Zauberstab entschlossen in meine Hand geschnellt war und ich den Veela unter einem nonverbalen Zauber an Ort und Stelle fixiert hatte h, was ihn mich mit überraschtem und überrumpeltem Unglauben anstarren ließ. Er konnte es nicht glauben, dass ich es geschafft hatte, mich von ihm zu befreien und seine Magie von selbst abzuwerfen. Das schien ihn sehr verblüfft zu haben.

Selbst wenn in mir wegen dieser Unverfrorenheit ein Sturm getobt hatte, reagierte ich schon damals sehr beherrscht, trotz meiner Jugend, auf diese doch mehr als kompromittierende Situation. Ich war kühl, kalkuliert und beherrscht geblieben, wenngleich ich auch rücksichtslos bereit gewesen war, brutal zu reagieren und sehr deutlich klar zu machen, dass man mit einem Malfoy nicht derart frevelhaft umsprang, zu keiner Zeit.

„Du willst also mich? Du willst Sex, Veela?“, hatte ich scharf und schneidend gefragt, worauf dieser Yakor nur irritiert und perplex genickt hatte, weil ihn dieser abrupte und von ihm unerwartet kommende Machtwechsel vollständig entsetzte.

Sonst lagen schließlich immer die Macht und die Führung in den Händen der heimtückischen Veela!

Meine Wut hatte sich aufgrund der unendlichen Anmaßung, die dieser Typ an mir hatte begehen wollen, ins Unermessliche gesteigert und so hatte ab diesem Zeitpunkt ein Messer in meiner Hand gelegen. Mit einem harschen Schnitt hatte ich es dem überrumpelten Veela quer über die Brust gezogen, diese war nur spärlich von einem weit ausgeschnittenen Leinenkleid verdeckt gewesen.

„Ahhhh…“, hatte er erschrocken und gepeinigt ausgerufen.

Wobei ich dies nur als weibisch empfunden hatte, da ich nicht wirklich tief geschnitten hatte. Der Schnitt blutete nur ein bisschen, klaffte aber nicht auf, als ich meinen Zeigefinger ausgestreckt hatte und über den Schnitt gefahren war. Danach hatte ich mir das Blut langsam und lasziv vom Finger geleckt, dabei hatte ich ihn absichtlich so behandelt, wie sie ihre Schlachttiere behandelten, deren Blut auch sie benützten.

„Nicht…“, hatte der zuvor so großkotzige Veela erschüttert gebeten und ich hatte konsterniert eine Braue erhoben.

„Du schmeckst köstlich…“, hatte ich ihm gehässig offenbart, dabei demütigte ich ihn kalkuliert über alle Maßen. „Und nun auf die Knie!“, hatte ich daraufhin mit süßlichem Grinsen gefordert.

Dabei war ich geschmeidig und drohend auf ihn zugetreten, hatte den Fluch von ihm genommen, damit er sich wieder hatte rühren können.

„Sofort!“, hatte ich weiter wispernd befohlen.

Meine Stimme war messerscharf gewesen und als er nicht sofort reagiert hatte, nur leicht gekrümmt vor mir gestanden hatte, hatten sich die Finger meiner einen Hand in seinem langen Haar vergraben und er recht unmännlich aufgekreischt, während meine andere Hand sich sogleich auf seine Schultern gelegt hatte, damit ich ihn widerwillig auf seine Knie hatte zwingen können. Ich hatte ihn mit meiner puren Körperkraft herabgedrückt.

„Aber… aber!“, wollte er damals stotternd einwenden, da er schockiert über die Tatsache gewesen war, dass er mir nichts entgegenzusetzen hatte, weder geistig noch körperlich.

Vor allem, da der dann kniende Yakor mir bei weitem unterlegen war. Ich hatte es genossen, wie ich auf ihn hinabblickte. Ich fixierte ihn mit einem nonverbalen Zauber, behielt nur noch meine Finger der einen Hand in seinem seidigen Haar und daran hatte ich sein Haupt grob zurückgerissen, sodass er dann in dieser demütigen Position zu mir hatte aufsehen müssen.

Währenddessen hatte ich mit der anderen Hand meine Hose in aller Ruhe geöffnet und dem Wesen kalt und emotionslos, mit entschlossenen, graufunkelnden Augen in seine blauen geblickt.

Ein fassungsloser Blick war über seine entsetzte Miene gekrochen, da er langsam verstanden hatte, was ich vorhatte.

„Das wolltest du doch, also mach!“, hatte ich kühl gefordert und ihm meinen nur halb erigierten Schwanz vor das hübsche Antlitz gehalten.

Panik und Widerwille waren über seine Züge geglitten, anscheinend war er es, der in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung die Hosen anhaben wollte. Offenkundig hätte ich nur der Empfänger seiner Ausstattung sein sollen, aber das war sein Fehler gewesen, zu denken, er könnte sich mit mir anlegen. Er hatte daraufhin weiter aufbegehren wollen, doch dann war er panisch geworden, denn er hatte erkannt, dass er nicht mehr hatte aufstehen können und meine Finger in seinem Haar hatten zusätzlich seinen Kopf fixiert.

„Wassss… Was…?“, war es gestottert von ihm gekommen und ich hatte diesen Möchtegern dominierenden Veela überrumpelt und ihm einfach meinen, nun aufgrund der hier in der Luft hängenden Pheromone, harten Schwanz in den Mund gestopft.

Das was folgte war für Yakor weniger schön gewesen, denn sobald sich seine Lippen um meinen Penis geschlossen hatten, hatte ich eine Hand auf seinen Hinterkopf gelegt und ihm hart und unnachgiebig einen raschen Rhythmus vorgegeben und ihm gezeigt, was er zu tun hatte.

„Und wehe, du versuchst mich zu beißen, oder ähnlich Dummes! Dann bring ich dich um!“, hatte ich augenscheinlich überzeugend gedroht, da er es nicht gewagt hatte. Schließlich hielt ich immer Wort, was ihm auch in seinem Spatzenhirn zu dämmern schien!

Während ich dann sein Haupt fest am Hinterkopf im Griff behalten hatte und seinen Mund unbarmherzig hart und vehement fickte, war ich ihm mit gewaltsamen Stößen entgegen gekommen. Er hatte inbrünstig gewürgt, da ich regelrecht in ihn vorgehämmert hatte. Es hatte mich nicht wirklich erregt und mich tatsächlich einige Überwindung gekostet, diesen verhassten Männermund zu ficken, aber ich tat gewöhnlich das, was getan werden musste, so auch hier und Strafe musste sein.

Die Geräusche im Zelt waren weniger angenehm gewesen, mein emotionsloser Blick war stets nach unten gerichtet gewesen, auf dem hellen Schopf und ich hatte fast schon gleichgültig beobachtet, wie mein Glied rhythmisch zwischen die weit geöffneten Lippen gestoßen war, dabei hatte meine Miene eine zufriedene Maske geziert.

Nachdem ich rasch und wenig spektakulär in seinem widerstrebenden Mund gekommen war, hatte ich ihn wie Abfall von mir gestoßen und die Zauber gelöst, die ihn hielten, sodass er zusammengebrochen war. Er war gekrümmt, würgend nach Atem ringend und hustend auf dem Boden gelegen. Sperma und Spucke waren wenig appetitlich über sein schmales Kinn gelaufen, doch auch das hatte mich wenig gekümmert. Er hatte mich herausgefordert und verloren, in seinem Bestreben mich zu vögeln. Er hatte die Folgen zu tragen.

Als würde sich ein Malfoy so etwas gefallen lassen!

Wenn dann vögelten wir diejenigen, die wir begehrten, aber nie anders herum, alles andere war eine Frechheit und das hatte dieser Wicht, der sichtbar mitgenommen vor mir gelegen hatte, noch zu lernen.

„Was hast du? Das war es doch, was du wolltest!“, hatte ich verächtlich ausgespuckt, während ich vor dem Gedemütigten stand und höhnisch auf ihn herabgesehen hatte.

„Und jetzt wirst du lernen, dass man sich mit mir nicht anlegt!“, hatte ich nur eisig verkündet.

Meine Hose war von mir mit wenigen Handgriffen geschlossen worden, um danach den zitternden, so schönen aber ab nun so ängstlichen Veela am Arm zu packen, um ihn brutal hochzureißen.

Ich hatte den heulenden, benommenen und hustenden Jüngling, dessen Gesicht mit Tränen, Speichel und meinem Sperma verschmiert war, wie einen Sandsack hinter mir hergezogen und ihn schließlich vor das Bett gestoßen. Daraufhin hatte ich magisch Pfosten beschworen, die unaufhaltsam aus dem Boden gekommen waren und dann hatte ich mir noch genau drei Instrumente bereit gelegt, die den Veela mehr als blass hatten werden lassen.

„Was… was habt Ihr vor…? Hört auf…“, war es furchtsam von ihm gekommen, und ab da war ich wieder „Sie“ gewesen, aber dafür war es zu spät gewesen.

Yakor hatte sich nicht gerührt und mit dem Rücken zu mir gestanden. Er hatte seinen Kopf nicht zu mir drehen können, da er eingefroren war. Nun hatte ich seine starre Hand sachte angehoben und sie sorgsam, fast zärtlich um den hölzernen Pfosten gelegt.

„Was…? Bitte… hört auf…“

„Das könnte nun wehtun!“, hatte ich ihn lasziv nah an seinem Ohr gewarnt, bevor ich den langen, spitzen Nagel ansetzte, um ihn mit einem Hammer, den ich nun auch hochgehoben hatte, rücksichtslos hineinzuschlagen. Ich hatte gefühlt, wie das harte Metall durch die dünne Haut und die Sehnen der Hand gedrungen war, bis es ins Holz einschlug.

„Ahhhh...“, war es wenig männlich von dem kreischenden Veela gekommen und ich hatte tadelnd, aber auch verächtlich mit der Zunge geschnalzt. Er hätte rumgezappelt und sich zu wehren versucht, wenn er denn Kontrolle über seinen verhexten Körper gehabt hätte, so waren seine Augen jedoch nur wie verrückt in den Höhlen gerollt.

„Was dachtest du? Dass wir schon fertig sind? Das war doch erst der Anfang!“, war ich in meiner Prophezeiung sehr salopp aber meine Gehässigkeit war gut herauszuhören gewesen.

Dabei hatte sich ein diabolisches Grinsen, das sehr ehrlich gewesen war, auf meine Züge gelegt, denn nun hatte ich einer tatsächlichen Passion von mir nachgehen wollen, ganz anders als die wenig befriedigende, sexuelle Handlung, die zuvor stattgefunden hatte.

Er hatte weiter aufzubegehren und zu protestieren versucht, doch schnell hatte ich ein Kissen lässig in einen Knebel verwandelt gehabt und ihm diesen rücksichtslos in den geschändeten und verdreckten Mund gestopft. Danach hatte man nur noch seine gedämpften, wimmernden Laute gehört. Seine Augen waren so weit aufgerissen gewesen, dass sie aus den Höhlen zu fallen drohten und der Schaum war an den Ecken des Knebels hervorgetreten.

Als ich mich darangemacht hatte, auch seine zweite Hand festzunageln, hatte es ihm fast die Augen aus den Höhlen gepresst. Schließlich hatte ich nun die Erstarrung von ihm gelöst, sodass er ab dann nur von den Nägeln in seinen Händen fixiert dastand.

„Ich dulde keinen Widerspruch!“, hatte ich wegen seiner Unfähigkeit, sich zu artikulieren, gehöhnt. während ich genüsslich eines meiner Messer beschworen hatte, um ihm sein Leinenkleid mit präzisen Schnitten vom Leib zu schneiden , hatte er ängstlich gebebt und gezittert, weil ihn der kalte Stahl des Messers berührte.

Schließlich hatte ich seine nackte Rückseite mit einem wenig schmeichelnden Blick gemessen.

„Du stehst auf Spielchen?“, hatte ich diabolisch, aber auch provozierend wissen wollen, um ihn anschließend die Hölle auf Erden erleiden zu lassen. Er hatte lernen müssen Menschen wie mich nie, aber auch nie zu unterschätzen!

In den nächsten Stunden hatte ich allerlei kreative und sehr präzise Methoden an ihm ausprobiert, die ihn zwar schmerzten, erniedrigten und beschämten, aber ihn nicht wirklich oder gar längerfristig schädigten, abgesehen von ein paar ihn zeichnende Narben. Doch für den sonst dominanten und so selbstsicheren Veela, war es eine herbe Demütigung gewesen, was er mit mir erlebt hatte.

„Das… hättet Ihr… nicht tun sollen…!“, war es heiser, atemlos und gebrochen zum Schluss von der geschändeten und misshandelten Veela ertönt, aber auch mit einer drohenden Prise in der Stimme, die mich aufhorchen hatte lassen.

„Du willst mir drohen? Nach dem hier?“, hatte mich seine wenig beeindruckende Person rau auflachen lassen.

Er hatte derweil erbärmlich gewimmert und gejammert, seine Drohung war wahrlich nicht bedrohlich dahergekommen. Als ich ihn schließlich entlassen oder besser aus meinen Zelt geworfen hatte, war er eher wie ein schwächliches, kleines Kind, denn wie ein ernstzunehmender Kontrahent, entschwunden.

Yakor war nach meiner eindringlichen, aber schließlich von ihm gewünschten Aufmerksamkeit auf allen vieren wenig elegant auf dem Boden davongekrochen. Dabei hatte ich ihm nichts angetan, was gerade in Anbetracht der enormen Heilkünste der Veela nicht in einigen Tagen verheilt sein würde, bis auf die Tatsache, dass sein Ego einen tiefen Knacks bekommen haben dürfte und das er an seinen Händen die Narben der Nägel als ständige Erinnerung behalten würde.

In den nächsten Tagen hatte ich Yakor nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dieser Tage hatte ich einen Großteil meiner Zeit mit Zarina und Zorica verbracht.

Diese Damen waren mir sehr zugetan gewesen und sie entsprachen auch weit mehr meinem Geschmack als Yakor es als Mann je gekonnt hätte, schließlich waren sie Frauen und äußerst schöne noch dazu.

Ich selbst hatte den Vorfall mit Yakor nicht weiter erwähnt. Warum auch? Für mich war es eine abgeschlossene Lappalie. Seine erinnerungswürdige Strafe hatte er von mir erhalten. Er hatte es offenbar ähnlich gesehen, da er nichts hatte verlauten lassen, wenngleich ich vermutete, dass Zarina und Zorica wussten oder ahnten, dass mehr passiert war, sich aber zurückhielten.

Der Anführerin Zarina war nur sehr wenig entgangen, aber sie schien es zu akzeptieren, dass wir diesen Disput wie Männer unter uns gelöst hatten.

So war es absehbar gewesen, dass die Verhandlungen zügiger laufen würden, da Zarina offenbar in meinem Sinne entscheiden wollte, dass sich die Gemeinschaft der Veela aus dem Krieg raushalten würde. Ich hatte also keine weiteren Druckmittel zu diesem Zeitpunkt benötigt.

„Meinst du, er hat sich durch Draco an dir gerächt, für das, was damals passiert ist?“, unterbrach schließlich Severus unser Schweigen und meine Augen ruckten umgehend zu ihm.

„Ich nehme es an!“, gab ich unumwunden zu und erntete eine sehr hohe, dunkle Braue und einen taxierenden Blick, der mich zu durchbohren schien „… Aber dies könnte ihm bei seinen Verhandlungen mit Zorica helfen. Sie ist Gästen gegenüber sehr entgegenkommend und das andere… wegen dem Trank, … nun, wenn man seinen Heuler bedenkt und wie wütend er sich angehört hat…“, stockte ich kurz und versuchte, meinen Sohn einzuschätzen und so seufzte ich leise auf „… Er wird es sicher nicht so locker hingenommen haben, wie ich, dass der Trank anders wirkt als gedacht, schließlich fühlt er sich zur Treue zu Hermione verpflichtet…!“, resümierte ich recht nüchtern und versuchte, zu ergründen, wie mein Sohn tickte, dabei bekam ich zum Schluss ein abfälliges Schnauben von Severus serviert.

„Oh ja, du hast es genossen und das Beste draus gemacht!“, lachte Severus dunkel auf, der wusste, dass ich in den Tagen bei den Veela nichts hatte anbrennen lassen.

Ja, Severus wusste sehr genau über meine Ausschweifungen Bescheid und ebenfalls wusste er, dass es einen unschönen Vorfall mit einem männlichen Veela namens Yakor gegeben hatte, denn dies hatte ich ihm nicht verschwiegen, nachdem ich Severus gehörig die Leviten gelesen und ihn aufgeklärt hatte, wie dieser unselige Trank wirklich wirkte und dass mir dieser die unerwünschten Avancen eines Mannes eingebracht hatte. So hatte ich ihm angewidert um die Ohren gehauen, dass eine verdammte Schwuchtel sich mir aufzudrängen versucht hatte, was Severus recht trocken mit einem „Du bist halt unwiderstehlich!“ abgetan hatte.

Das war eine bodenlose Frechheit von Severus gewesen und hatte mich damals zu einem uneleganten Schnauben veranlasst, außerdem war ein Glas nah an seinem Ohr vorbeigeflogen und klirrend an die Wand geschlagen, aber es hatte auch dafür gesorgt, dass ich verstummt war, denn gegen Severus‘ trockene Art kam man nicht an.

Seine letzten Worte dazu waren gewesen: „Du hast die Tage bei den Veela doch durchwegs genossen und den vorwitzigen Schwulen sicher denkwürdig bestraft, also hab dich nicht so. Alles halb so tragisch, Lucius!“

Das war Severus, wie er leibte und lebte und auch jetzt, bei Draco schien es ihn wenig zu stören, dass dieser ins kalte Wasser geworfen worden war, aber wie gesagt, Draco lebte und schien gesund, wenn man seine Stimme als Gradmesser nahm. Also konnte es so schlimm nicht gewesen sein und wie gesagt, ich vermutete, es half ihm bei Zorica!

Gerade als ich auf Severus‘ Aussage provokant antworten wollte, ging die Tür auf und Hermione rauschte mit maskenhaftem Gesichtsausdruck durch ihren Salon, in dem wir immer noch auf dem Sofa saßen. Sie steuerte stumm, aber mit durchaus mörderischen Blicken ihre Schlafzimmertür an, die nun auch schon lautstark zu donnerte und uns ausschloss. Sie hatte sehr deutlich klargemacht, dass wir in ihren Räumen gerade nicht erwünscht waren.

„Zuerst der Pfau, nun der Heuler, du schaffst es gerade wirklich, sie dir gewogen zu machen…“, amüsierte sich Severus sehr auf meine Kosten, aber ich gönnte ihm von Herzen, dass sie bestimmt auch auf ihn und sein Schweigen, bezüglich seiner Beteiligung an dem Trank, sauer sein würde, sobald sie genaueres erfuhr.

Ich erhob mich selbst, um etwas Ruhe zu finden und um die Vergangenheit hinter mir zu lassen, dabei war mir gegenwärtig, dass ich heute nicht anders mit Yakor verfahren würde als damals. Das lag mir, das war ich und ich war kein netter Mann und würde nie einer sein und ganz gleich, was zwischen Hermione und mir laufen würde, ändern würde ich mich in meinem Leben nicht mehr.

Lucius Sicht ende
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Kapitel 409-410
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