When Hermione Fights
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 Kapitel 475-476.

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queenie
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BeitragThema: Kapitel 475-476.   Kapitel 475-476. EmptyDi Aug 19, 2014 9:34 pm

475. Kapitel Die Hard


„Bitte? Was wirfst du Hermione vor?“

„Was? Ohhh Draco, ohne sie wäre dieses Gefäß noch immer in Harry fest und sicher verschlossen!“, sprach Verbitterung aus ihr, als sie ihre Serviette erdrosselte. „Alles wäre noch intakt und Harry nur Harry!“

„Wie bitte?“, echote ich ungläubig, über ihre vorwurfsvolle Einschätzung der Sachlage.

„Sie… sie hat ihm beigebracht, zu töten!“, meinte sie anklagend, dabei blickte sie mir relativ aggressiv ins Antlitz.

„Ja, das hat sie“, fasste ich extrem ruhig zusammen. „Aber Daphne, was erwartest du? Daphne, hier herrscht Krieg!“, entgegnete ich reichlich sparsam.

„Das weiß ich doch selbst!“, rief sie erregt und die Serviette flatterte zu Boden. „Nach Vater, nach Flint… und allen anderen! Aber Harry ist nicht so…“, hauchte sie leise und trauerte hörbar dem alten, ehemaligen, unschuldigen und reinen Potter hinterher. „Er hätte nie so sein sollen“, sprach aus ihr regelrecht Dumbledore.

„Potter muss so sein! Das wusstest du, als du dich auf ihn eingelassen hast! Er muss sich dem Lord stellen, denkst du, er kann dies tun und den Lord bitten, doch bitte den Zauberstab zu senken? Wo lebst du? Oder kommst du doch nicht damit klar, dass ER deinen Vater ausgeschaltet hat?“, klagte ich sie nun mitleidlos an, dabei ging ihr der Mund vor Empörung weit auf.

„Nein, nein… ich erkenne Notwendigkeiten! Mein Vater hatte gewählt… aber trotz allem löste dies bei Harry eine Veränderung aus, die jetzt nicht mehr aufzuhalten ist!“, beharrte sie stur und schob ihre Unterlippe vor.

„Und das vergibst du ihr nicht!“, resignierte ich, dabei lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und wollte nicht laut aussprechen, dass Daphne an sich schuld war, da sie ihren Sohn hatte besuchen wollen. Aber dies wäre Haarspalterei denn dass Potter irgendwann, irgendwo, irgendwem unter Hermiones Ägide das Lebenslicht ausgeblasen hätte, das stand außer Frage.

„Sie hat an so vielem schuld! Er eifert ihr nach!“, offenbarte Daphne ihre tiefsitzenden Probleme, die sie mit Hermione hatte, und ganz von der Hand weisen konnte ich ihre Anschuldigungen nicht.

„Und auch das gefällt dir nicht! Aber du müsstest wissen, dass sie kein Interesse an Potter hat, das habe ich dir schon gestern gesagt und er auch nicht an ihr!“, erklärte ich noch mal gefasst, obwohl ich mir langsam sicher war, diese Sorge trieb Daphne auch gar nicht an.

„Außer als ihren Bruder, ich frage mich mittlerweile, was gefährlicher ist!“, sprach sie nun mit einer gewissen Verbitterung Tacheles, eine Gefühlsregung, die sie gestern noch unterdrückt hatte.

„Daphne! Diese Frau hat dich gerettet und dein KIND!“, verzogen sich meine Züge im Tadel.

„Ja, ich weiß und ich bin dankbar! Sie tut so viel und alles, aber nicht für mich oder andere, nur für ihn! Siehst du das denn nicht? So verblendet kannst du nicht sein!“, warf sie scharf als auch vorwurfsvoll ein und ich lüpfte eine helle Braue.

„Was willst du mir sagen, dass sie lieber mit deinem Mann zusammen wäre?“, zischte ich gefährlich leise.

„Nein, das glaub ich nicht mal, aber ich versteh es selbst nicht! Sie ist sein Vorbild… seine Ikone… das ist unerträglich und nicht schaffbar…“, gab sie traurig zu bedenken und fiel wieder in ihre schweigsame Betrübtheit zurück und ich überlegte, bevor ich antwortete, denn ich konnte ihr nicht vollkommen zustimmen.

Daphne sah nur Hermione, aber sie verdrängte das Gesamtbild.

„Übertreibst du nicht etwas? Ich geb es ja nur sehr ungerne zu, aber die drei sind als Trio allgemein unerträglich!“, wehrte ich daher widerwillig ab.

„Du bringst heute schon wieder Ron mit hinein, Draco? Warum?“, hakte sie sichtlich irritiert nach.

„Natürlich! Dieser Rotschopf ist es, der die drei in der augenblicklichen Situation zusammenschweißt! Er ist der große, mutige und treue Gryffindor zwischen den beiden Schlangen! Er ist gerade eine große Konstante, der ruhende Pol wenn du so willst. Du begehst einen großen Fehler, wenn du bei deinem Mann nur von Hermione sprichst, der andere Teil spielt auch eine elementare Rolle, gerade bei Entscheidungen, die deinen Mann mit betreffen, zählt auch immer seine Stimme! Das musst doch gerade du wissen, du siehst sie beide jeden Tag im Cottage“, erklärte ich eindringlich, während sie langsam, bedächtig nickte, mich dann jedoch widerwillig musterte.

„Du sagtest gerade Schlangen… wie kommst du darauf, Hermione und Harry unserem Haus zuzuordnen?“, griff sie unser vorhergehendes Gespräch wieder auf und ich runzelte die Stirn.

„Es passt, so wie sie sich verändern.“

„Dann weißt du von Harry?“, ging sie auf einen Teil meiner Aussage ein, wie ich es nicht erwartet hatte. Ich verengte aufhorchend die Augen.

„Wie meinst du das, Daphne?“, fragte ich wirklich verwirrt.

„Dass der Hut Harry eigentlich nach Slytherin stecken wollte!“, gab sie so leicht von sich, wie wenn sie über das Wetter sprechen würde und verpasste mir damit einen riesen Schwinger, der mir kurzzeitig die Luft raubte.

„Merlin bewahre, nicht dein Ernst? Der Hut spinnt wirklich, wie kommt der darauf?“

„Pff… Harry musste betteln, um nach Gryffindor zu kommen.“

„Wie beruhigend und du sagtest ja, du musstest betteln, um zu uns zu kommen, jetzt verstehe ich erst!“, schüttelte ich mich wegen dieser abstrusen Gedanken.

Ich und er in einem Haus, ich hätte freiwillig Selbstmord begangen, oder wir hätten uns gegenseitig im ersten Jahr umgebracht, auch eine realistische Option.

„Ja, Harry hat für Gryffindor gebettelt“, gab sie schließlich kleinlaut zu.

„Brutale Vorstellung, die mir nicht behagt, wie gut, dass es so nicht kam“, grinste ich dann doch befreit. „Wie auch immer, zurück zum Wesentlichen, wann sollen es Hermione und Weasley erfahren? Wirst du es ihr sagen?“

„Warum sollte ich es ihr sagen?“, wollte Daphne fast schon provokant erfahren.

„Soll ich das wirklich tun, Daphne?“, fragte ich zweifelnd.

„Warum solltest du nicht?“

„Weil es mir, im Gegensatz zu dir, nicht einfällt, mich in ihre Angelegenheiten einzumischen, aber es wäre eine Gelegenheit für dich, mit ihr zu reden!“

„Ich weiß nicht, sollte das eben nicht Harrys Angelegenheit sein? Ich wundere mich, dass er es ihnen noch nicht gesagt hat.“

„Hahaha… ehrlich, wer möchte mit diesen Neuigkeiten hausieren gehen? Aber dafür bist du da, halte dir vor Augen, wenn was schief läuft… eben weil du nichts gesagt hast?“, gab ich zu bedenken, wie sie sich dann fühlen würde.

„Ich habe nie behauptet, perfekt zu sein!“, begehrte sie auf. „Harry packt mich in Watte!“, bekannte sie dann unglücklich.

„Bitte, Daphne, genieße es, ich möchte nichts lieber tun, als das auch bei Hermione, nur kann ich es nicht!“, gestand ich sehr widerwillig und strich mir eine vorwitzige Strähne aus der Stirn.

„Das ist für dich auch nicht leicht, oder?“, gab Daphne mitfühlend zu bedenken.

„Nein, ist es nicht! Es ist sogar verdammt schwer für mich, schließlich passiert ihr oft genug etwas, ich weiß, was es heißt, dort draußen zu sein“, gab ich sehr ehrlich zu, doch bei Daphne konnte ich das. Sie behielt sowas für sich, zeigte keine Häme oder setzte es später ein. Ich vertraute ihr und ich musste mal wieder zugeben, ich mochte sie wirklich.

„Ich hätte nie gedacht, dass unser Leben schon so schnell so ernst wird… als ich nach Hogwarts ging, über den See fuhr, wirkte alles so friedlich…“, trauerte sie unserer Jugend hinterher.

„Tja, da sieht man mal, wie schnell sich das Blatt wenden kann!“, gab ich ihr seufzend zustimmend recht.

„Morgen gehe ich zurück, heute würde ich gerne noch mehr von Dublin sehen! Darf ich?“, fragte sie schließlich hoffnungsvoll und ihre grünen Augen leuchteten nur so vor Abenteuerlust.

„Klar, wer sollte dich hier erkennen? Ich zeig dir nachher die Grafton Street!“, bot ich generös an und war froh, dass sie diese Entscheidung getroffen hatte.

„Darauf freu ich mich, komm!“, sprang sie plötzlich enthusiastisch auf und eilte davon. „Lass uns shoppen gehen“, rief sie freudig. „Bevor ich mit Hermione spreche.“

Dracos Sicht Ende 


Hermiones Sicht

Daphne war weg!

Harry hatte mir sein Herz über den Grund ihres Streits ausgeschüttet. Ich wusste nun, dass Harry und Daphne sich gestritten hatten, weil Daphne durch einen unglücklichen Zufall die Tagebücher ihrer Mutter gefunden hatte und so heraus fand, dass diese von ihrer späteren Stiefmutter ermordet worden war. Die Existenz dieser Bücher hatte ich schon längst wieder vergessen gehabt und angenommen, dass Harry Daphne diese pikanten Details mittlerweile mitgeteilt hatte, nachdem der Hinderungsgrund ihrer Schwangerschaft schon so lange nicht mehr bestand.

Sie hatte sich schrecklich darüber aufgeregt, dass Harry ihr diese Tatsache schlicht verschwiegen hatte.

Seitdem herrschte Eiszeit zwischen den Eheleuten Potter.

Die Twins hatten gerade noch mitbekommen, dass Draco Daphne mit sich genommen hatte und somit gaben wir ihr als auch Harry einen Tag, um sich zu beruhigen. Erst morgen würden wir sie suchen gehen und bei Draco war Daphne gut aufgehoben. Sie hatte dem Cottage kurzzeitig entfliehen wollen und ich hatte Harry mit Mühe überzeugen können, ihr diese Zeit zu geben.

Natürlich begleitete ich Harry am nächsten Tag, vor allem da ich, anders als er, wie ich annahm alle „Verstecke“ kannte, die Draco in Irland aufgebaut hatte. Nachdem wir die Burg und den Wohnblock in Irland aufgesucht und niemanden gefunden hatten, führte ich Harry zu Dracos Villa.

Die Spuren dort zeigten eindeutig, dass sie hier gewesen waren, weswegen ich die Münze aktivierte, um Draco eine knappe Nachricht zu senden. Nach relativ kurzer Zeit stand auf ihr eine Nachricht, dass sie in der Grafton Street, der Haupt-Einkaufsstrasse Dublins, waren und somit ging ich mit Harry dorthin.

Harry war die ganze Zeit sehr schweigsam und in sich gekehrt und schenkte der Schönheit Dublins keine Sekunde seine Aufmerksamkeit. Erst als er seine Frau in der breiten und belebten Straße ausmachte, schien Leben in ihn zu kommen.

„Daphne!“, rief er überglücklich und eilte sofort auf seine Frau zu, die für ihn anscheinend aus der Masse der Menschen herauszustechen schien.

Sie riss sofort ihren Kopf hoch und strahlte ihm entgegen. Augenscheinlich hatte sie ihren Ärger vergessen und Harry wirklich und vor allem aufrichtig vermisst.

„Harry!“, hauchte sie dann auch schon glückselig und eilte ihm wie in einem schlechten Kitschfilm entgegen. Es war nicht mehr zu erkennen, dass eine große Verstimmung vorlag.

War lieben nicht schön?

Draco trat schließlich neben mich und hauchte mir einen raschen Kuss auf die Wange.

„Endlich!“, begrüßte er mich seufzend.

„Hey, ihr seid schwer zu finden!“, grinste ich ihn zwinkernd an und er rollte übertrieben mit den Augen.

„Du willst nicht behaupten, dass ich es dir schwer gemacht habe?“, hauchte er in mein Ohr, während ich mich an seine Schulter lehnte.

„Nein, das stimmt! Aber ich glaub, sie haben die Zeit gebraucht!“, räumte ich widerwillig ein, dabei schauten wir auf das sich liebevoll küssende Paar, das seine Umgebung total vergessen zu haben schien und darin schwelgte, sich wieder zu haben.

„Kann man so sagen. Jetzt wirken sie recht zufrieden! Warum müssen Beziehungen so kompliziert sein?“, fragte Draco gespielt genervt und ich lachte laut auf.

„Tja, weil es sonst langweilig wäre?“, kokettierte ich verspielt und bohrte einen Finger in seine Brust.

„Solange ich nicht tangiert gewesen wäre… wäre alles bestens gewesen!“, gab sich Draco schamlos seinem Leid hin, eine Regung, die mich aufrichtig erheitert kichern ließ.

„Ohhhhhhhh, du Armer. Du hast es so schwer! Oh ja, schau, Harry kommt!“, meinte ich noch gutmütig, ehe der sichtlich fröhliche Harry vor uns abbremste und von innen heraus zu strahlen schien.

„Malfoy, Danke! Was auch immer du gesagt hast, es hat geholfen! Sie strahlt so…“, zeigte er sich eifrig in seinem Glück.

Urplötzlich verhärteten sich Dracos Züge, zu meiner Verwunderung sah er aus, als würde er sich innerlich wirklich ärgern, nach außen schnaubte er nur abfällig über Harrys Dankbarkeit.

Um die ungemütliche Situation von den beiden zu entschärfen, da sie einfach nicht über ihre Ressentiments hinwegkamen, spielte ich auf Daphne an, die ich auf die Entfernung hin beobachtete.

„Wo geht sie hin?“, fragte ich daher ablenkend und wollte Draco damit eine Antwort und Harry eine Erwiderung ersparen.

„Oh, naja, sie wollte eine Chocolate to go holen, da bei dem Shop!“, deutete Harry vage in die Richtung, in die Daphne sich gerade bewegte und ich dachte noch, wie man derart pappsüßes Zeug trinken wollen könnte, als alles ganz schnell ging.

„Fuck, was hat der hier zu suchen?“, rief plötzlich Draco laut über das Stimmengewirr der Masse und stob sofort davon.

Ich wusste zuerst gar nicht, was Draco meinte, aber ich reagierte umgehend und folgte ihm ebenso wie Harry, wir liefen los, wobei ich immer noch keine Ahnung hatte, wen Draco gesehen und wen er gemeint hatte.

Als ich die Personen erspähte, dachte ich noch, dass ich nicht recht sah! Das Schicksal war eine launische Göttin der widerlichsten Sorte.

Dort vorne war tatsächlich Warrington, der Warrington, dem ich das Halsband umgelegt hatte, der von Blaise den Hogwartsspruch auf die Brust tätowiert bekommen hatte!

Und dieser Typ hatte Daphne soeben am Genick gepackt und sie erfolgreich entwaffnet, denn ihr Zauberstab lag wie ein dürrer Reisigzweig zerbrochen vor ihr auf dem Boden, ebenso wie ein auslaufender Pappbecher, dessen brauner, zäher Inhalt sich über den Boden ergoss, indes zog und zerrte Warrington grob an Daphne.

Es passierte alles vollkommen rasant und in einem Bruchteil von Sekunden. Die Passanten starrten geschockt und erschrocken auf die tätliche Attacke, schienen aber auch vollkommen überfordert. Während wir zu dem ringenden Paar rannten, beobachteten sie uns und konnten damit gar nichts anfangen, als auch wir unsere Zauberstäbe zogen und somit mit kleinen Stöckchen aufeinander zielten.

„Ahhh, aua, nicht!“, kreischte Daphne erschrocken, da sie in einem schraubstockähnlichen Griff gefangen war und einen Zauberstab an ihre Kehle gedrückt bekam.

„Lass sie los!“, schrie ich herrisch und bäumte mich auf.

„Gib sie frei! Was willst du?“, donnerte Draco bestimmt in tiefer Tonlage.

„Warrington, lass sie sofort los!“, brüllte Harry außer sich vor Zorn und hörte sich an wie ein Werwolf an Vollmond.

„Harryyyyyyy!“, rief Daphne laut und Panik schwang in ihrer hohen und kreischenden Stimmlage mit.

„Damit sich die Schlampe wieder an Potter ranschmeißen kann? Oder an Malfoy? Nie im Leben!“, hisste Warrington laut, mit abgrundtiefer Wut in der Stimme auf, seine Züge waren zu einer wahnsinnigen Grimasse des Hasses verzogen.

„Du kommst hier nicht weg!“, erklärte Draco selbstsicher, während Harry mich überholte und an mir vorbei stob.

„Wenn mein Bruder sie nicht haben kann, dann bekommt nie niemand!“, rief Warrington sehr entschlossen, dabei stachen seine irre glänzenden Augen stark aus seinem Gesicht hervor, da er sie so weit aufriss, und mich überlief eine Gänsehaut, da er so völlig verrückt wirkte.

In diesem Moment stieß er Daphne brutal von sich weg und sie stürzte haltlos nach vorne auf das Pflaster.

„Ahhh!“, rief sie schmerzhaft aus, als sie sich mit ihren Händen abfing und unsanft mit dem Rücken zu ihrem Angreifer landete.

„NEIN!“, brüllte Harry wie ein Tobender auf, denn gerade zielte Warrington auf die am Boden Kniende, die geschockt mit riesigen, in Unglauben weit geöffneten Augen zu uns aufsah.

Wir zögerten keine Sekunde, nachdem er gerade sein Schutzschild hergegeben hatte und zielten mit unseren Zauberstäben auf den Angreifer.

Ab nun lief alles wie in Zeitlupe vor meinen Augen ab, wenngleich nur Millisekunden vergingen. Der Fluch löste sich gerade von seinem Stab, während wir drei unsere Zaubersprüche schon ausgesandt hatten und sie blitzend auf ihn zu rasten, um ihn zu stoppen.

Vier Flüche surrten los und flogen schillernd durch die Luft, beobachtet von zig Muggeln, die mit offenen Mündern zusahen, was hier passierte. Warringtons Ziel war für seinen Fluch näher als unsere, die einen größere Distanz zurücklegen mussten, als dann etwas passierte, was nur bei der Magie passieren konnte, denn was auch immer jetzt geschah, es lief extrem falsch.

Vielleicht wäre es anders ausgegangen, wenn nur einer von uns einen Zauber geschossen hätte?

Ich wusste es nicht!

Ich hatte keine Ahnung, was hier danebenging, denn so schafften wir das Unwahrscheinlichste, was man sich vorstellen konnte. Unsere vier Flüche trafen sich gemeinsam und schlugen zusammen ineinander ein.

Die Flüche kollidierten brachial, bunt schillernd krachten sie aufeinander, nur um dann zu einem einzigen großen Ball zu werden, der an eine riesige, leuchtende Sonne erinnerte, die wuchs und wuchs und schließlich mit einem bombastischen Lärm platzte. Dies warf alle Umstehenden brutal zu Boden.

Ich flog wie eine Puppe durch die Luft, sah noch, bevor ich meine Augen zu kniff, wie Harry und Draco mit mir abhoben und ebenfalls wie willenlose Marionetten durch die Gegend flogen.

Menschen schrien wild auf, die Kakophonie war ohrenbetäubend. Scheiben gingen krachend zu Bruch, Autos hupten wie verrückt, als ich mit meinem Rücken schmerzhaft an eine Wand einschlug und keuchend zu Boden ging. Als die Sonne explodierte wurden wir alle geblendet, es wuchs sich zu einer extremen Explosion aus, die alles und jeden zu Boden zwang.

Herumfliegende Scherben kratzten schmerzhaft meine Haut auf, während ich versuchte, mich als auch Harry mit einem Schild mehr schlecht als recht zu schützen, da dieser in blinder Hast zu Daphne wollte, aber gegen die Druckwelle auch nicht ankam, als er neben mir landete und ebenfalls mit Wucht einschlug.

Noch immer presste uns die Druckwelle nieder, als ein lauter, verzweifelter Schrei durch die Straße hallte und nichts ihn mehr hielt. Niemand von den Menschen um uns herum verstand, was gerade passierte und ich blinzelte hektisch gegen die gleißende Helligkeit an.

Ich versuchte, mich gegen den Schmerz hoch zu kämpfen und hielt krampfhaft über das Chaos hinweg Ausschau nach Draco und Harry.

Draco hatte augenscheinlich geistesgegenwärtig reagiert und sich selbst versorgt, da er schon stand und uns suchte, während die Menschen um uns herum ungeschützt den Geschossen ausgesetzt waren, die noch immer auf alles und jeden rücksichtslos und verletzend hinab regneten. Viele Passanten waren Opfer, Blut floss in Strömen und die Menge flüchtete panisch, ohne Rücksicht auf Verluste.

Rauch zog durch die verwüstete Straße, während ich wieder auf meine Beine kam und keuchend vorstürmte, ohne mich um meine Blessuren zu kümmern. Plötzlich war Draco neben mir und wir stoppten abrupt vor einem kleinen Krater, der dafür sorgte, dass sich mein Magen in düsterer Vorahnung schmerzhaft zusammenzog.

Draco und ich warfen uns taxierende Blick zu, ein Ausdruck lag in seinem, der mir durch und durch ging, denn vor dem dampfenden und kokelnden Loch kniete Harry, der erstarrt und unheimlich wirkte in seiner Haltung. Ihn umhüllte unheilverkündet seine Magie, wie ein drohender, schwarzer Nebel, der nichts Gutes verhieß.

Mir schlug das Herz bis zum Hals, während ich mich zusammen mit Draco mit gezücktem Stab umsah, bereit sofort wieder zu kämpfen, doch von Warrington war weit und breit nichts mehr zu sehen. Nur das totale Chaos der demolierten Straße mit vielen Verletzten war zu erkennen.

„Ich hole die VenTes. Du kümmerst dich um Potter!“, befahl Draco aufgeräumt, dabei übernahm die Routine seine Entscheidungen, während ich nur stumm nickte, denn auch ich war es gewöhnt, diese Dinge zu erleben und mich den Gegebenheiten zu fügen.

Draco warf den Muggeln, die aufgescheucht durch die Gegend rannten, einen genervten Blick zu und verschickte gleichgültig, wer uns alles beobachten konnte, Patronus um Patronus. An sich war es schon egal, denn diese Leute hier würden so oder so einen Obliviate benötigen.

Er sah mich auffordernd an und ich straffte mich, um meines Amtes zu walten, so packte ich den wahnsinnig erscheinenden Harry an der Schulter und apparierte ihn ebenso rasch, aber vor allem auch gegen seinen Willen von diesem Ort weg.

Es war keine sanfte Art, aber wir landeten im Ganzen im Forrest of Dean und schon flog ich im hohen Bogen durch die Luft.

„Wo!? Wo ist DAPHNE?“, schrie Harry auch schon aus vollem Leib und ich wurde noch immer von seiner Magie gnadenlos weggeschleudert und landete zum zweiten Mal an diesem Tag mit dem Rücken an einer unnachgiebige Stelle, nur diesmal war es ein Baum statt einer Mauer.

„Ufff“, presste es mir die Luft aus der Lunge und ich schloss kurz gequält die Augen, aber drängte die Schmerzen zurück und rappelte mich sofort wieder auf.

„Harry, beruhige dich!“, begann ich aufgeregt und eilte auf ihn zu, aber schon prallte ich wieder von seiner Magie, die sich regelrecht um ihn herum manifestierte, ab.

Rabiat wurde ich zu Boden geschleudert und keuchte wegen des Schmerzes, da seine Macht wie ein Felsbrocken drohte, mich zu erdrücken.

„Harry!“, rief ich verzweifelt und versuchte, durch seinen Schmerz hindurch zu ihm durchzudringen, aber er wirkte wie irre, gefangen in seiner Pein.

Er steigerte sich in seine Verzweiflung, Panik und Leere nur noch mehr hinein, ähnlich wie damals in Dumbledores Büro, als er Sirius verloren hatte. Harry war außer Rand und Band, selbst die Bäume bogen sich schon schwer ächzend unter seiner Wut.

„Harry, Harry!“, schrie ich immer wieder unerwartet und ungewohnt verzweifelt über das unheimliche Rauschen seiner Magie hinweg.

Ich versuchte es ununterbrochen, wieder zu ihm durchzudringen, während sich der Himmel drohend verdunkelte und der Boden unter mir bebte und mich hin und her taumeln ließ, spätestens ab da bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun!

Ich war besorgt, zu was Harry fähig sein könnte!

Kurz war ich schon davor aufzugeben und alles dem Schicksal zu überlassen, nur um von einer Sekunde zur Nächsten überrascht zu werden.

Denn ganz plötzlich, ohne erkennbaren Grund, kippte die Stimmung und es war, als würde man Harry alle Energie entziehen. Er brach übergangslos in sich zusammen, fiel erschöpft auf den Waldboden und die bisher bewegte Materie legte sich sofort, zum Glück für uns alle. Von einer Sekunde auf die Nächste war alles wieder normal.

Die Wolken verzogen sich, die Bäume standen wieder gerade und der Boden blieb ruhig.

Harry lag nun jedoch wie tot darnieder, während ich ihn vollkommen starr anstierte, erst da raffte ich mich schwer auf und eilte auf sehr wackeligen Beinen atemlos zu ihm hin.

„Harry!“, rief ich mit erstickter Stimme aus und sank besorgt neben ihm nieder und war versucht, meine Hände aus Hilflosigkeit vor den Mund zu schlagen.

Er lebte, wirkte aber mehr tot als lebendig!

Harry sah aus wie ich, zerschrammt, blutig, blass und vollkommen fertig. Er lag mit offenen, wie tot wirkenden Augen in einer embryonalen Stellung da und rührte sich nicht weiter. Aber er atmete, schien aber total gebrochen in seinem Willen wieder auf die Füße zu kommen und ich biss mir aufgrund meiner Sorge auf die Unterlippe.

Was sollte ich zu ihm sagen? Was würde nicht abgedroschen klingen? Wie sollte ich zu ihm durchdringen?

Ich wusste es nicht und so schwieg ich betreten. Dabei kam ich mir schrecklich nutzlos vor!

Wenn mir Schlimmes passierte, wollte ich auch nie reden, also wollte ich ihn nicht nerven, aber was ich sonst tun sollte, wusste ich nicht!

Wie könnte ich Harry helfen?

Er schien in einer regelrechten Schockstarre in seinem Schmerz gefangen, nicht bereit, sich der Realität zu stellen und ich verstand ihn, deshalb wollte ich ihn nicht belästigen und biss mir die Lippen blutig, weil ich es auch nicht wagte, ihn zu berühren.

Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass ihm jede Berührung Pein verursachen könnte und so hörte ich intuitiv auf meinen Instinkt und legte mich einfach neben ihm ins Gras, auf gleicher Höhe zu ihm, ihm zugewandt und sah ihm konstant in die Augen, während wir uns nicht berührten.

Ich gab ihm aber meine Nähe, damit er verstand, dass er nie alleine sein würde!

Egal was kommen sollte, ich würde bei ihm sein, immer!

Hermiones Sicht Ende

Dracos Sicht

Ich stand noch immer wie betäubt in der halbzerstörten Grafton Street und schickte Patronus um Patronus, bis es zum ersten Mal ploppte und Marcus zu mir hetzte, da ich außerdem einen einmaligen Notruf mit der Münze abgesetzt hatte.

„Shit, was ist hier passiert?“, begrüßte mich Marcus mit Horror im Ton, während er sich gehetzt auf dem Schlachtfeld umblickte.

„Egal, obliviert die Passanten und räumt auf!“, befahl ich entschlossen, während ich selbst mich wie ferngesteuert fühlte, aber noch immer das tat, was getan werden musste, ohne irgendeine Regung zuzulassen.

„Natürlich!“, kam Marcus meinen Wünschen, sichtbar über das Ausmaß der Zerstörung schockiert, nach, aber er war ein guter Soldat und drang nicht, zu unpassendem Zeitpunkt, weiter in mich.

„Legt los, holt noch mehr von uns und fangt an!“, befahl er denen, die nach ihm ankamen und schickte alle gewohnt geschäftig an die Arbeit. Er übernahm die Koordination, wie ich es von ihm erwartete und atmete zum ersten Mal tief aus, als ich spürte, dass ich die Kontrolle ein klein wenig fahren lassen konnte.

„Dann lasst uns aufräumen!“, brüllte Adrian seinen Leuten entschlossen zu und ging an mir vorbei, sein Blick verschlossen und die Miene grimmig, aber ebenfalls bereit zu tun, was getan werden musste.

Währenddessen schaute ich jetzt erst durchaus fassungslos auf die Bescherung. Ich war nicht bereit, zu begreifen, was dies bedeuten könnte, oder sollte.

Für mich, für ihn, für uns alle!

So machte ich trotz meiner Blessuren und meiner mitgenommen Person das einzige Sinnvolle, ich half mit, das Durcheinander zu beseitigen. Nach einiger Zeit des stumpfsinnigen Arbeitens, als es nur noch von meinen Leuten wimmelte, hetzte Marcus sichtbar gestresst an mir vorbei, womit er mich aus meinen düsteren und tristen Gedanken riss, die sich nur um eine einzige Person drehten.

„Marcus!“

„Ja, Draco?“, stoppte er abrupt und hielt bei mir an.

„Deinen Trupp brauchen wir vollständig!“, begann ich mürrisch, denn ich hatte mich entschieden zu handeln und er schaute mich entgeistert wegen meiner Forderung an.

„Warum?“, fragte er angespannt wirkend, doch ich antwortete nicht sofort, sondern sinnierte kurz, was wir alles tun müssten.

„Draco, was ist hier passiert?“, fuhr er daher konsterniert und ziemlich fassungslos fort, während er sich an der Stirn kratzte. „Draco? Erzähl, bitte?“

Ich schüttelte auf seine bohrenden Fragen hin nur erschöpft den Kopf. Es war zu viel in zu kurzer Zeit passiert, als dass ich es jetzt schon fassen konnte. Als Marcus anscheinend erkannte, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr von mir erfahren würde, gab er stöhnend auf.

„Angelina, komm her und heile Draco!“, befahl Marcus auf einmal aus heiterem Himmel.

„Nein“, wehrte ich, so vehement wie mir momentan möglich war, ab und hob zurückweisend die blutigen Hände.

„Doch, du siehst schrecklich aus!“, überging mich meine Stütze und Hilfe in Irland vollständig. „Angelina!“, brüllte der Halbtroll so laut über die herumwuselnde Masse, dass ich schmerzlich über den Krach meine edlen Züge verzog, aber ich winkte geschlagen ab und fuhr mir müde über die feuchte Stirn und erst da registrierte ich, dass frisches Blut an meiner Hand klebte.

„Nicht jetzt…“, versuchte ich es erneut, ich war nicht schlimm verletzt, als ich das kantige Antlitz von Marcus fordernd vor mir aufragen sah. „Warrington war hier! Ich will wissen, warum und wo er jetzt ist… es muss flott gehen! Ich brauche eine schnell funktionierende Truppe, ihr müsst ihn finden!“, forderte ich energisch, während diese zutiefst aufdringliche Frau an mir rumzauberte und mich enorm störte, sich aber auch von meinem Unwillen nicht abhalten ließ, mich zu heilen.

„Penelope!“, brüllte Marcus daraufhin mit einem Sonorus über die zerstörte Straße. „Unsere Truppe! Flott, wir haben einen Suchauftrag. Abzug für diese Truppe!“, ordnete Marcus ungerührt an und das Mädchen reagierte eilig und spurtete davon.

„Ich trommele alle zusammen, alles geschieht nach deinem Willen, Draco, aber was dann?“, forschte der wieder genesene Marcus sichtbar besorgt nach. Und ich war wirklich froh, dass Krum keinen bleibenden Schaden an meinem Stellvertreter hinterlassen hatte, ohne Marcus liefe dies hier alles nicht derart reibungslos wie es gerade vonstattenging.

„Warten!“, murrte ich düster, dabei ergab ich mich Johnsons Zauberkünsten, da ich doch fühlte, wie die Schmerzen nachließen und mir mehr Raum zum Denken und Planen gaben, als Marcus abdrehte um mit seinem Trupp meinen Auftrag auszuführen.

„Was? Was erwartest du von ihnen?“, fragte diese Penetranz, während sie mich reinigte und blickte mir fragend und viel zu neugierig entgegen. „Haben sie nicht hier genug zu tun?“

„Zweifelst du an meinem Befehl?“, grollte ich sehr herrisch und durfte erleben, dass sie anscheinend vor meiner miesen Laune zurückzuckte.

„Nein, natürlich nicht! Aber das… das…“, wedelte sie mit ihrer Hand hilflos durch die Luft und offenbarte den Schock, den sie hatte, denn die Verwüstung, die hier angerichtet worden war, war wahrlich epischen Ausmaßes. „Geh!“, zischte ich gepresst, den Kopfschmerz in meinem Schädel ignorierend, worauf ich sie zu ihrem Glück wegrennen hörte, denn mit meiner Beherrschung war es heute nicht mehr weit her.

Ich drückte meine Handflächen an meine Augäpfel und seufzte tief auf. Es tat unerwartet weh, diesen Schmerz, versagt zu haben, zu verspüren, aber dann raffte ich mich nach einer Sekunde auf.

Ich ließ mich nicht hängen, sondern nahm mich zusammen und koordinierte vor Ort, versuchte das Chaos möglichst klein zu halten, was fast unmöglich war, da die Muggel mittlerweile so vernetzt waren und von einem Bombenanschlag, einem terroristischen Akt sprachen, der auf die Grafton Street verübt worden war.

Langsam, aber sicher schafften wir es, alles unter den Teppich zu kehren. Ich musste jetzt einen klaren Kopf behalten.

Als wir alles so weit wieder in die richtigen Bahnen gelenkt hatten, dass unsere Welt nicht auffliegen würde, war es schon Nachmittag und ich hoffte, dass Warrington von Marcus‘ Trupp gefunden worden war!

Schlussendlich gingen wir vollkommen erledigt zurück in die Burg und erst da begann ich richtig, Hermione zu vermissen.

Ich wusste nicht, wo sie hin appariert war und ich hoffte inständig, dass ihr bei dem jetzt wohl wahnsinnigen Potter nichts passiert war.

Bisher hatte sie sich noch nicht gemeldet, obwohl an sich viel Zeit verstrichen war, aber ich würde mich in Geduld üben und nicht zu ungeduldig sein. Auf der anderen Seite hatte ich bisher keine Zeit gehabt, sie zu vermissen.

Während ich stumm in der Burg ausharrte und alle Fragen, mit denen ich bestürmt wurde, an mir abprallten, wartete ich gespannt, aber unruhig auf Neuigkeiten.

„Malfoy, was ist passiert?“, „Malfoy, jetzt rede doch!“, „Sag uns BITTE was vorgefallen ist!“, nervten mich die anderen dramatisch, erst als ich den Mann sah, den ich herbeisehnte, kam wieder Leben in mich.

„Endlich, Marcus, und?“, wollte ich neugierig erfahren, dabei schob ich die anderen wie lästige Insekten von mir, denn es war elementar wichtig, dass wir Warrington zum Schweigen brachten, weil er Daphne, Potter, Hermione und mich zusammen gesehen hatte.

Wenn ich mir ausmalte, wenn er das jemandem gegenüber erwähnte, dem Lord zum Beispiel, dann wurde mir minimal schlecht.

„Wir haben rausgefunden, dass die Familie Warrington hier in der magischen Gasse ein Geschäft hat! Wir waren auch schon in England und sind in das Haus eingebrochen, aber dieses ist leer… wie ausgestorben. Wir checken gerade, ob es noch andere Häuser gibt!“, fasste er gewohnt nüchtern und trocken die Fakten zusammen, dabei fiel mir sein nachdenklicher und mich abschätzender Blick natürlich auf, aber ich war gewillt, ihn zu übersehen.

„Dann beeilt euch, es ist sehr wichtig, gebt alles und findet IHN!“, murmelte ich leise und irgendwie dumpf, mir fehlte gerade der Elan, wirklich durchschlagend zu befehlen, aber Marcus kannte mich und wusste, jetzt hieß es genau so parieren, wie wenn ich mit mehr Energie vorging.

„Wir sind sehr schnell, bisher mag es dir nur nicht so vorkommen, aber seit deinem Ruf sind erst einige Stunden vergangen, von deinem Auftrag an uns gar nicht zu reden!“, maßregelte er mich offen und ich offenbarte eine selten gezeigte Grimasse, dass mir gerade alles schrecklich egal war.

„Würde uns jetzt lieber mal jemand sagen, was passiert ist?“, tauchte die komplette Connection wie eine drohende und fordernde Mauer vor mir auf, während sich mein unwohler Blick auf Astoria vor mir legte, die mich mit großen Augen musterte.

„Wo sind die anderen drei?“, forderte Blaise vehement zu erfahren.

„Ja, wo ist die Schönste?“, wollte ein Twin sorgenvoll wissen.

„Und wo zur Hölle ist Harry?“, fragte der nervige Freund von Potter gewohnt scharf und insistierend. „Sag es mir, Malfoy, wo sind die beiden?“

„Aber vor allem, wo ist Daphne?“, verlangte Astoria mit dünner Stimme zu erfahren und ich schloss gepeinigt die Augen.

Was sollte ich schon groß sagen?

Ich konnte nichts sagen. Ich wollte nichts sagen. Ich wusste nichts, somit ignorierte ich diese Bande schlicht und ergreifend mit der mir innewohnenden Arroganz und schloss meine brennenden Augen. Natürlich schürte ich damit ihre Sorgen, Ängste und Nöte, aber ich war nicht in der Lage, mich mit ihnen zu befassen.

Natürlich hagelte es somit weiter vehement Fragen, die an mir abprallten.

In dieser Zeit sorgte ich mich ab und an oder auch ständig, was Potter und mein Biest trieben, aber ich kam gar nicht dazu, mich groß rein zu steigern, denn immer wieder gab es etwas Neues und wenn es nur die Aufgabe war, vor der Connection zu flüchten.

Schließlich kam der alles entscheidende Moment am frühen Morgen, da Marcus mit tiefen Augenringen wieder in die Halle stürmte und sich jeder ihm trotz der späten Stunde mit großer Anspannung zuwandte.

„Wir haben sie, oder auch ihn. Sie haben in Antrim ein Anwesen!“, erklärte er rau.

Man sah ihm an, dass er seit Stunden, und damit die ganze Nacht über, intensiv mit seinem Trupp, zu dem Penelope Clearwater, Rolf Scarmander und Higgs gehörten, gesucht hatte. Dabei hatte sich eine eisige und entschlossene Ruhe über mich gelegt, während aber auch die Anwesenden in der Halle verstummten, da man mir anmerkte, dass ich anders war als sonst. Kälter und Rücksichtsloser in meinem Vorhaben!

„Gut, wir geh…“, erhob ich mich sofort und wollte umgehend zur Tat schreiten.

„Ich gehe!“

Ertönte plötzlich eine unheimlich tiefe, aber auch sehr kalte Stimme vom Eingang her, die mir an sich unbekannt vorkam. Jedes frühere und ehemalige Erkennungszeichen von ihr schien verloren gegangen und sofort fuhren alle Köpfe dorthin herum, selbst ich starrte mit einer gewissen Fassungslosigkeit zur Tür.

Wir sahen zwei Personen, die sich in ihrer verschlossenen Miene sehr ähnelten. Sie wirkten verbissen, verhärmt, aber auch unheimlich kühl und sehr unnahbar. Das Einzige was an ihnen hierbei seltsam anmutete waren ihre verbundenen Hände, da sie diese eng verschlugen hielten, als würden sie sich damit gegenseitig aufrecht halten.

Ich überwand mein Erstaunen, dass sie gerade rechtzeitig aufgetaucht waren und musterte sie eilig. Sie hatten sich grob geheilt, wirkten aber nicht wirklich vorzeigbar in ihrer derangierten und verdreckten Erscheinung.

Jeder starrte mit einer unguten Mischung aus Sorge, Furcht und Unverständnis auf das urtümlich anmutende Paar.

Alles an ihnen strahlte Aggressivität, Brutalität und Verschlossenheit aus!


Zuletzt von queenie am Mi Sep 03, 2014 6:02 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: 476. Kein Weg zurück   Kapitel 475-476. EmptyDi Aug 26, 2014 9:51 pm

476. Kapitel Kein Weg zurück


Selbst die Connection schwieg geschockt aufgrund dieses unerwarteten Anblicks und wagte es nicht, einen Mucks von sich zu geben, wegen dem ablehnenden Gebaren, das die beiden an den Tag legten.

„Aber nicht allein!“, bestimmte ich daher resolut, wissend, dass jede Ablehnung meinerseits auf taube Ohren stoßen würde.

Ich trat gewohnt gewichtig nach vorne, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden hatte, aber ich erhielt nur ein wortloses Schulterzucken, eine Aktion, die mich unwohl schlucken ließ, da es wirkte, als wäre es Potter vollkommen gleichgültig, wer mitkam und wer nicht.

Aber auch ihr Blick schien ohne Fokus durch mich hindurchzugehen. Dabei fiel mir erst jetzt auf, dass bisher keiner von ihnen, bis auf Potters zwei Worte, etwas gesagt hatte und es hatte den Anschein, als würden sie dies auch nicht ändern wollen, als wären sie verstummt!

Dracos Sicht Ende

Hermiones Sicht

Ich war lange reglos an seiner Seite verharrt und rechnete vor allem mit Vorwürfen, mit Vorhaltungen oder auch Selbsthass, ich rechnete mit vielem, aber nichts davon passierte.

Zuerst dachte ich, er wäre wortwörtlich tot und innerlich gestorben, aber dann erlebte ich etwas ganz anderes. Langsam, ganz langsam, während wir uns gegenseitig stoisch in die Augen starrten, setzte seine Wandlung ein und ich verfolgte diese grundlegende Veränderung hautnah mit, dabei wurde seine Atmung unruhiger. Augenscheinlich war es ein Kampf, den er in seinem Inneren ausfocht, die Frage, die mich beschäftigte, war nur, wer oder was gewinnen würde?

Es berührte mich unerwartet tief, was hier vor mir passierte und indes ich hilflos mit zusehen musste, wie er litt. Während dieser großen, schmerzhaften Veränderung litt ich mit ihm mit und auch in mir starb ein wenig mehr von mir selbst ab!

Seine ehemals so lebhaften, grünen Augen wurden regelrecht verschlossen und trüb, seine Züge markanter und härter, seine ganze Ausstrahlung wurde kühler und ablehnender, er war vollkommen anders. Es war unglaublich, mitzuerleben, wie ein Mensch in wenigen Stunden so sichtbar altern konnte, aber so war es.

Diese Veränderung lief wie in einer langsamen und verfolgbaren Zeitlupe ab und dadurch wurde es noch endgültiger, dass der alte Harry starb und ein neuer wiedergeboren wurde!

Innerlich wie auch äußerlich erstarrt, verfolgte ich das Ganze, als er ganz plötzlich verstummte und sein hektischer Atem sich legte, auch das leise Wimmern, das bisher über seine trockenen und eingerissen Lippen gekommen war, verstummte und eine fast unheimliche und beängstigende Ruhe legte sich über ihn, über uns!

Ich lag ihm währenddessen immer noch gegenüber. Ich hatte mich nicht bewegt, um ihn die ganze Zeit zu beobachten und bin auch heute noch der Meinung, dass es elementar wichtig war, dass ich bei ihm lag und ihm nur mit meiner Nähe den Halt im Hier und Jetzt gab. Wir hätten ihn damals in diesen Stunden durchaus verlieren können, aber so war ich da und sein Halt in eben dieser, unserer so grausamen Welt, die niemandem gegenüber Gnade kannte.

Unterdessen brach über uns die Nacht herein, aber wir rührten uns noch immer nicht. Die klamme Kälte kletterte in unsere zerrissenen Kleider und das Blut unserer Schnittwunden verkrustete an unserer Haut, aber wir rührten uns nicht, blieben weiterhin stoisch liegen und imitierten zwei Tote.

Auch als die ersten Sonnenstrahlen unsere Gesichter kitzelten, bewegten wir uns nicht, obwohl wir keine einzige Sekunde geschlafen hatten. Die Angst vor der Realität war einfach zu groß und jede Bewegung hätte umso fassbarer gemacht, was gestern tatsächlich passiert war. Ich wagte es nicht mal, richtig tief zu atmen. Doch selbst ich spürte meine Glieder schon lange nicht mehr, hatte aber Sorge mich zu rühren, da ich warten wollte, bis Harry bereit wäre, aus seinem Kokon auszubrechen. Er sollte den Zeitpunkt bestimmen, nicht ich.

Somit übte ich mich gekonnt in Geduld. Schlussendlich verharrte ich sonst auch lange genug in beschissenen Knicksen, da konnte ich dies für meinen besten Freund erst recht tun.

„Ich werde ihn umbringen!“, kam es urplötzlich nach weiterer Zeit extrem entschlossen von Harry und ich verschluckte mich fast.

Endlich, dachte ich noch erleichtert und blinzelte vollkommen überrumpelt, weil er auf einmal zu mir gesprochen hatte. Seine Stimme klang so anders, so, ich weiß nicht, tief, volltönend und endgültig. Traf es das Wort erwachsen?

Nein, eher entschlossen, resigniert und vom Leben enttäuscht und gezeichnet würde es wohl am besten beschreiben, wie seine so entschiedenen und kompromisslosen Worte in meinen Ohren klangen.

„Natürlich wirst du das!“, bekannte ich damit sofort und ohne eine Regung, weil sich dies in meinen Augen von selbst verstand, auch ich würde ihn umbringen, wenn Harry es nicht tun würde.

Dann leckte ich mir doch über die trockenen Lippen und schluckte, wobei meine Kehle sich wie ausgedörrt anfühlte, während mir Harrys grüne Augen ein inbrünstiges Versprechen gaben und mein Ausdruck dem in nichts zurückstand!

Seine Tage waren gezählt und das war ein unumstößlicher Fakt.

Es lag so viel Unausgesprochenes in der Luft, aber Harrys Anblick offenbarte mir, dass er nicht reden wollte, nicht jetzt und nicht später, über nichts und ich akzeptierte seine Entscheidung.

Mir musste er nichts erklären!

So versanken wir wieder in einträchtigem Schweigen und erst nach langer Zeit raffte ich mich schweren Herzens auf und zog mich dann doch hoch. Er hatte gesprochen, also fand ich, ich konnte nun auch Handeln und ihn dazu bringen, sich wieder zu rühren. Ich ächzte und meine Gelenke knackten. Nach den Stunden der Reglosigkeit dauert es etwas, wieder Leben in meine eingeschlafenen Glieder zu bekommen und als ich endlich wieder ganz stand, streckte ich ihm meine Hand wie ein Versprechen entgegen.

Das war ein entscheidender Moment, wobei ich mir der Bedeutung bewusst war. Stieß er mich weg, oder akzeptierte er meine Nähe?

Er ließ mich warten!

Harry machte sich diese Entscheidung auch nicht leicht, während er wieder keine Regung erkennen ließ und ich duldsam über ihm stehend wartete. Es war bestimmt ein groteskes Bild, wie ich mit ausgestrecktem Arm vor dem in embryonaler Haltung liegenden Harry stand. Ich ließ ihm jede Zeit, die er brauchte, bis er sich dann derart plötzlich bewegte, dass ich regelrecht erschrak und einen überraschten Ton unterdrücken musste.

Er packte abrupt meine Hand, umschloss meine Finger hart mit seinen und zog mich mit einem harten Ruck rücksichtslos zu sich, sodass ich mit meinen Knie auf dem Waldboden aufschlug. Ich hatte nicht die Führung übernommen, ihn zu mir hochzuziehen, sondern er und er zog mich zu sich auf den Boden, diese unerwartet rabiate Aktion hatte mich wirklich überrumpelt.

„Ahhh!“, entwich mir ein wenig heldenhafter Ausruf, aber danach verstummte ich wieder, da ich in seine unleserlichen und unerbittlich wirkenden Augen blickte.

Jetzt knieten wir uns gegenüber und es war wie ein wortloses Versprechen, das wir uns gaben, während wir uns an der Hand hielten und konstant in die Augen starrten.

Das Versprechen, immer füreinander da zu sein, komme was da wolle!

Schließlich nickte er sachte und gab mir die wortlose Erlaubnis, uns zur Burg zu apparieren, was ich dann auch tat. Zwischen uns waren keine Worte mehr nötig.

Uns noch immer an den Händen haltend betraten wir gemeinsam die volle Halle und kamen anscheinend gerade zur rechten Zeit, um unseren Rachefeldzug zu starten.

„Wir haben sie, oder auch ihn… sie haben in Antrim ein Anwesen!“, verkündete Marcus, der ähnlich mitgenommen, erschöpft und übernächtigt aussah wie Draco, als wir gerade eintraten und die alles entscheidende Information vernahmen. Sofort spannte sich Harrys Hand in meiner an.

„Gut, wir geh…“, raffte sich Draco auf, bevor wir auf uns aufmerksam machen konnten.

„Ich gehe!“, verkündete plötzlich die unheimlich erwachsene, aber auch gefühllose Stimme von Harry und alle Köpfe fuhren sofort zu uns herum.

Wir mussten schrecklich aussehen in unseren abgefuckten Klamotten mit dem Dreck, dem Blut und der schlaflosen Nacht und nachdem wir uns nicht die Mühe gemacht hatten, uns herzurichten, sagte mir der übermüdete Blick, den mir Draco zuwarf, alles, was er von unserem Anblick hielt. Aber ich war dankbar, dass er nichts sagte oder versuchte, um Harry davon abzuhalten mitzukommen.

„Aber nicht allein!“, bestimmte er dann doch noch, nur mit besorgtem Augenmerk auf uns. Harry hob gleichgültig die Schultern, denn es war ihm schlicht egal, ihn interessierte nur noch seine Rache.

„Ich komm auch mit!“, stand auf einmal Ron mitgenommen wirkend vor uns. Auch er sah aus, als hätte er kein Auge zugetan, alles an seiner Haltung sagte, dass er etwas ahnte, vielleicht auch schon wusste, von dem was passiert war?

Ich wusste es nicht, es war auch egal, denn gleich würde sich zeigen, wie sich die Beziehung zu Harry und Ron entwickeln würde. Ich hielt gespannt den Atem an. Es stand nicht mir zu, eine Entscheidung zu treffen und ich freute mich insgeheim, weil es auch nicht nötig wurde, denn zu meinem Erstaunen sagte Harry nichts zu ihm, sondern reckte ihm in einer spontanen Geste auffordernd seine andere Hand hin.

Ron enttäuschte mich nicht, er zögerte keine Sekunde und ergriff die ihm derart schlicht gebotene Hand entschlossen, sodass wir nun tatsächlich das Trio bildeten, das wir waren!

Obgleich Ron in der entscheidenden Nacht nicht bei uns gewesen war, bedeutete es nichts!

Denn Ron trat nun nah an Harrys andere Seite und hielt seine Hand sehr fest, als wollte er ihm zeigen, dass er nie loslassen würde und es berührte mich ungemein, dass er ohne einen Blick zurück an Harrys Seite stand.

Es war, als wollte Harry unsere Unterstützung zu jeder Zeit, als würde er sie brauchen und wir standen felsenfest neben ihm, auch ohne weitere Worte der Erklärung!

Alle in der Halle schienen zu fühlen, dass mehr passierte als sie auch nur erahnen, oder sich gar vorstellen konnten, so wie sie uns sprachlos anstarrten. Und ja, es passierte etwas gar Großes. Die Festigung des untrennbaren Trios, aber auch eine Wandlung von jedem von uns dreien als Person!

So kam es, dass wir mit Draco und der Truppe von Marcus am Vormittag vor einem gut geschützten Anwesen in Nordirland standen.

Während wir aus der Burg gingen hatte mir Ron gestanden, dass er absolut ahnungslos war, wobei mich unter diesen Umständen seine entschlossene Reaktion auf Harry und mich noch mehr berührte.

Aber er kannte uns anscheinend zu gut, um nicht in uns lesen zu können, dass alles was er nun tat, elementar war!

Wir brachen dann als Truppe gemeinsam auf, doch sobald wir ankamen zog sich Harry von allen und jedem weit zurück, um alleine zu sein und ich nützte die Gunst der Stunde und setzte Ron über die Geschehnisse rasch in Kenntnis, indem ich ihm mit einem Legilimens alles eilig in meinen Gedanken zeigte. Dabei war ich schonungslos offen und hielt nichts zurück. Denn zu meinem Erstaunen war ich nicht in der Lage, über das Erlebte zu sprechen, es gelang mir nicht, es in Worte zu fassen. So erschien mir diese Methode als die beste, doch seitdem er alles gesehen und durch mich miterlebt hatte, war auch Ron nicht nur Leichenblass, sondern auch total verstummt.

Wir drei waren verstummt. Langsam ging Ron zu Harry und setzte sich zu ihm auf den Boden. In dieser Zeit schien auch er eine Wandlung zu durchlaufen, die man wie in einer Metamorphose regelrecht wie in Zeitlupe mitverfolgen konnte. Auch seine Züge wurden schärfer und härter, während er schlussendlich sein Haupt hob, um Harry entschlossen in die Augen zu sehen, dabei hielten sie ohne Worte den Blickkontakt, aber es reichte ihnen als Kommunikation. Was sie da taten konnte ich nicht genau sagen, aber es war, als würden sie sich trösten und gegenseitig helfen, wie nur sie es konnten.

Natürlich blieb es den anderen nicht verborgen, dass wir uns seltsam verhielten, aber mir und den Jungs war es absolut gleich was die anderen dachten.

„Das ist es also!“, deutete Marcus durch die alten Bäume auf das durchaus gut geschützte Anwesen vor uns und ich linste durch die Äste.

Er fragte nicht nach, was wir genau erlebt hatten, obwohl ihm im Blick stand, dass er neugierig war, zu erfahren, was passiert war, doch er war zu sehr unter Dracos Ägide, als dass er seine Befehle in Frage stellen würde.

„Und jetzt?“, wollte Penelope ungeduldig erfahren, während Marcus etwas verloren hinter dem Baum rumstand und sich zu Draco wandte, unterdessen ich Harry und Ron hinter mir auf dem Boden sitzen ließ, um mich zu den anderen zu gesellen.

„Wofür haben wir die beste Einbrecherin, die man sich vorstellen kann?“, grinste Draco sichtbar schweren Herzens zu mir und ich schnaubte nur abfällig.

Unter den skeptischen Blicken des Teams zückte ich meinen Zauberstab und schwang ihn konzentriert, um die Strukturen der Flüche zu ergründen, die das Haus umgaben und schützten.

Was Marcus einwenden wollte, entging mir, denn ich ignorierte ihn gekonnt. Harry und Ron blieben weiterhin als gemeinsame Front im Hintergrund, schlossen sich somit den anderen nicht an, während ich mit verbissenem Willen daran arbeitete, für mich die Zauber, die das Anwesen umgaben, sichtbar zu machen.

Unterdessen nützten die Teammitglieder die kleine Unterbrechung, um ihrer Verwunderung Luft zu machen, wie ich am Rande mitbekam:

„Was ist mit Potter los?“, „Der ist so seltsam“, „Stimmt, er sagt nichts, er redet nicht! Merkwürdig…“, „Und er hat seine Freunde alle weggeschickt!“, „Schon komisch!“, hörte ich die Truppe flüstern und verzog meine Mundwinkel. „Die drei sind total seltsam“, „Unheimlich!“

„Schnauze!“, donnerte Draco selbst genervt, während Harry mit den Fingern knackste und Ron neben ihm wie eine unüberwindbare Wand dastand. Ich konzentrierte mich gewohnt routiniert auf meine Aufgabe und ließ die Realität weit hinter mir.

Mal wieder trat alles so vollständig für mich in den Hintergrund, wie ich es nur bei einem Einbruch zuließ. Vorfreude strömte, trotz allem was in der letzten Zeit an Grausamem geschehen war, durch meine Adern. Es war das aufregendste Gefühl, das man sich vorstellen konnte, getestet zu werden, die Wonne, es zu schaffen und alle anderen zu schlagen. Diese Aufgabe hier vermittelte wie sonst nichts den Eindruck, in einem Test zu sein und alles versuchen zu müssen, um nicht zu unterliegen und das Beste von mir zu geben, um alles und jeden zu schlagen. Es war keine läppische Schulprüfung, sondern eine, bei der es wirklich um etwas ging und ich durfte nicht versagen. Es war berauschend und einfach aufregend, während ich der Struktur und dem Aufbau der Banne nachging.

„Was dauert so lange?“, murrte irgendjemand und ich fletschte die Zähne.

„Und? Sehr schwer?“, wollte nun Marcus irgendwie involviert erfahren, während er sich soeben nah zu mir beugte. „Wirst du es schaffen?“

„Pfff, eher zu einfach, der größte Schwachpunkt am Haus ist tatsächlich der Eingang! Gebt mir ein paar Minuten!“, setzte ich die Mannschaft geschäftig in Kenntnis und zauberte und passte auf, dass kein Alarm losginge, wenn wir eindringen würden.

Zu meinem Erstaunen fehlte mir ganz plötzlich wirklich die Lust zu glänzen und die Banne vollständig zu brechen, da ich es kaum erwarten konnte, ins Innere des Hauses zu gelangen und ich war mir sicher, Harry ging es nicht anders, ich konnte seine Geduld nicht auf eine zu harte Probe stellen, das würde er nicht aushalten, es zehrte bestimmt schon an seinen Nerven, zu warten und nicht sofort kopflos vorzustürmen. Ich musste mir vor Augen halten, dass es nur auf das Überraschungsmoment ankam.

„Nicht dein Ernst?“, wisperte Marcus sprachlos zurück. Er schien es nicht glauben zu wollen, dass das Haus derart leicht zu knacken war. „So leicht? Ich habe es auch versucht, als wir das Haus entdeckt haben, aber ich bin… wir alle sind schon beim ersten Bann gescheitert…“, bekannte Marcus unbedacht und so völlig nicht Slytherin.

„Seit wann bricht eine Gryffindor irgendwo ein?“, drängte sich Penelope vor, während ihr die anderen aus ihrem Trupp dicht auf den Fersen waren.

„Pfff… die hatten schon immer Dreck am Stecken“, konnte ich Dracos Wispern vernehmen und schmunzelte ganz leicht, dass er über unsere ersten Streiche in den ersten Jahren nicht hinwegkam.

„Wie meinen?“, wollte auch schon Rolf, der Freund von Luna, mehr als neugierig erfahren.

„Seit ihrem ersten Jahr stellen die drei die Schule und alles andere auf den Kopf“, murrte er weiter, als ich lächelte, da ich ihm stumm recht geben musste. Wir waren nie Musterschüler gewesen, egal was die Mehrheit von uns braven Gryffindors denken mochte.

„Ich hab´s gleich!“, unterbrach ich diese endlose Diskussion um unsere Vergehen und richtete mich wieder auf, dabei zierte mein Gesicht ein zufriedenes Grinsen. „Seid ihr bereit?“

„Okay, hört alle zu!“, drehte sich Draco zu seinen Leuten. „Wenn wir da reingehen…“

„Warum gehen wir da rein?“, begehrte Higgs misstrauisch auf und Draco verstummte kurz und ich warf einen Blick auf die Gruppe, um dann zu Harry und Ron dahinter zu sehen, die langsam auf die Füße kamen.

„Nun…“, wollte Draco leise einwenden, aber er wurde erneut rüde unterbrochen:

„Rache!“, kam es derart aufgeräumt und gefühllos von Harry, dass die Leute nach Luft schnappten wegen seiner kühlen Art. „Und wehe jemand kommt mir bei Warrington in die Quere!“, drohte er wenig subtil, während er entschlossen vortrat und eine unglaubliche Wut ausstrahlte.

„Natürlich!“, entgegnete nur ich begütigend.

„Was zur Hölle ist nur in Dublin passiert?“, wollte Oliver Wood recht fordernd erfahren, aber Harry wirkte wie aus Stein gemeißelt. „Harry, du solltest es uns sagen“, begehrte der ehemalige Chef des Quidditchteams auf und versuchte, seine Hand auf Harrys Schulter zu legen, die aber von Ron recht grob weggestoßen wurde.

„Hey“, begehrte Wood auf.

„Potter hat recht, der Typ gehört ihm“, schaltete sich nun Draco ungewohnt geflissentlich ein und gebot dem Trupp mit einer herrischen Geste zu schweigen.

„Und was ist mit den anderen Warringtons?“, fragte Marcus dann aber doch irritiert, woraufhin Harry mit den Schultern zuckte. Es schien ihm völlig gleich zu sein. Unterdessen durchschnitt ich wieder einen Bann und löste den Fluch.

Ich hatte Harrys große Ungeduld bemerkt. Er wollte da rein und ich würde ihm alles ermöglichen, was nötig war, damit er seine Rache bekam.

„Wenn ihr Angst habt, nehme ich sie alle!“, raunte ich über meine Anstrengungen und Bemühungen, die Banne zu brechen, ohne sie auszulösen, hinweg und erntete einige keuchende Empörungen.

Dass sich mehrere Augen in meinen Rücken brannten, fühlte ich, aber auch wie alle scharf die Luft einsogen. Ich wollte nicht wissen, was Marcus, Wood, Penelope oder gar McLaggen von mir dachten, da mein Angebot wenig subtil war.

„Gut, dann bin ich bei Harry!“, meldete sich Ron zum ersten Mal zu Wort. „Ich decke ihn“, aber es ging fast unter, da die Empörung soeben hoch schwappte.

„Was heißt, du „nimmst sie“? Alle?“, fragte Penelopesehr sorgenvoll.

Dabei war durch seinen Ton offensichtlich, was diese Aussage implizierte, aber keiner von uns reagierte auf diese Frage. Meiner Ansicht nach war es logisch, was ich damit meinte. Eines war uns gegenwärtig, wenn wir hier nicht ganze Arbeit leisten würden, würden wir vor diesen Parasiten nie Ruhe haben.

Man musste sie ausrotten! Restlos und ohne Rücksicht auf Verluste!

Und wenn die VenTes dies nicht konnten, ich konnte es!

„Hey Leute, also eine kleine Gruppe sitzt im Garten, die Zauber haben ab und an geflackert, deshalb konnten wir einen Blick hineinwerfen“, informierte der Spähtrupp um Marcus Belby, Justin Kirsch und Elsa Brandstrom, die gerade wieder zu uns stießen.

„Ist unser Warrington darunter?“, wollte Ron fordernd wissen.

„Nein, den konnten wir nicht ausmachen“, erklärte Kirsch entschuldigend und hob die Hand.

„Wie viele waren es?“, fragte Draco.

„Vier, drei Frauen und ein älterer Mann“, führte Kirsch weiter aus.

„Geschafft!“, rief ich leise. Sofort sprang ich einen Satz vor. „5 Minuten, dann fährt der erste Bann wieder hoch, leider passiert das mit dem einen oder anderen Fluch hier!“

„Ähnlich wie im Manor?“, wollte Draco sofort erforschen und ich nickte rasch. „Also dann mal flott!“, hatte er gar nicht zu Ende gesprochen, als Harry schon wie von Teufeln gehetzt loslief und sowohl ich als auch Ron diesem auf den Fersen folgten.

Ob uns die anderen hinterherliefen, oder nicht war uns gleichgültig, denn auch meine Aufmerksamkeit richtete sich nur noch auf die Aufgabe, nicht mehr auf die anderen, die uns ebenfalls eilig hinterher hechteten.

Wir sprachen kein Wort mehr, schließlich trainierten wir dafür, denn schon öffnete Harry leise die Tür, um ins Innere des Hauses vorzudringen. Als die Scharniere der Tür leise knarrten, zauberte ich hektisch auf uns alle den Sonorus Ex.

Aber nichts hielt ihn und sofort war Harry im Haus. Ich folgte ihm und nach einem Homenum Revelio, welcher die Menschen im Garten anzeigte, hielt er sich nicht mit dem Erdgeschoss des kleinen Anwesens auf, sondern steuerte sofort die Treppe an. Ich war sein Schatten, ebenfalls gefolgt von Ron.

Ich wusste, die anderen würden die unteren Räume akkurat durchsuchen, während Harry die erste Schlafzimmertür relativ ungestüm aufriss und schon wieder abdrehte, da es nicht den Gesuchten enthielt.

„Wa… WAS?“, vernahm ich aus dem Raum von einer überraschten Person.

Und so blieb mir die Ehre, denn ich hingegen ging hinein und konnte ausmachen, dass die Person, entweder durch die Geräusche, oder den schwachen Lichtschein unserer Zauberstäbe, gerade von seinem Mittagsschläfchen erwachte.

Was auch immer es war, gerade wollte sie ansetzen, laut zu schreien, aber bevor sie einen Ton von sich geben konnte, zuckte schon mein rücksichtsloser Avada grün blitzend durch die Dunkelheit und schlug in der alten Frau ein, die daraufhin tot auf ihrem Bett zusammenbrach und für immer ihr Leben aushauchte.

Aber es war mir egal, absolut egal, diese Familie verdiente keine Gnade!

Hier ging es wirklich nicht mehr um Recht, oder Unrecht, sondern nur noch schlicht um Rache, Rache der primitivsten Art!

So hielt ich mich nicht mit Vorwürfen auf, sondern wirbelte auf dem Absatz herum, nur um zu erleben, wie Harry die übernächste Tür aufriss. Er drehte jedoch sofort ab und ich wiederholte das, was ich zuvor schon getan hatte, während Ron nun hinter Harry war und ungerührt zusah, aber ohne bisher selbst aktiv zu werden.

Er tat nichts, um uns aufzuhalten, so war er wie das Gewissen, das wir nicht mehr hatten.

Hermione Sicht Ende

Dracos Sicht

Wie froh war ich, dass die VenTes das Erdgeschoss und den Garten in Angriff nahmen und nicht dem Trio in die obere Etage folgten.

Man musste auch mal Glück haben, denn Potter, Weasley und Hermione wirkten wie entfesselt, während sie die Familie Warrington rücksichtslos eliminierten!

Die ganze Zeit blieb ihr Freund, der Rotschopf, stoisch neben ihnen. Er machte zwar noch nicht mit, aber er war dabei und hieß mit seinem beherrschten Schweigen gut, was sie taten und auch ich stand dem in nichts nach.

Ich selbst war dem Trio, nachdem ich die VenTes angewiesen hatte, alles unten zu durchsuchen, hinauf gefolgt und beobachtete jetzt, wie Potter wieder eine Tür hinter sich ließ und schon die Nächste aufstieß, während Hermione noch nicht fertig war und der Rotschopf bei ihr stehen blieb. So musste ich wollend oder auch nicht wollend ihren Platz an seiner Seite einnehmen, da Potter wie ferngesteuert wirkte in seine eiskalten Jagd nach Warrington.

Dabei umgab ihn eine beängstigende Dunkelheit, die noch schwärzer wirkte als die finsterste Nacht.

Gerade schoss ich selbst auf einen alten Mann und mein rücksichtsloser grüner Blitz beförderte ihn ins Jenseits, wobei ich mir vor Augen hielt, dass diese dem Lord treue Familie verdient hatte, was sie nun ereilte.

In diesem Moment ertönte von unten ein lauter Schrei, der alles und jeden in dem alten Anwesen aufrüttelte, woraufhin lautstarker Kampflärm ausbrach, dies störte damit unser bisher unbemerktes Eindringen in das doch gut geschützte und alte Haus.

Ab dann ging es rasant weiter, denn sofort wurde eine Tür aufgerissen und die Hausherrin und ihr Mann rannten mit gezückten Stäben Flüche schreiend auf uns zu. Ich erkannte sie von dem einen oder anderen Ball im Manor.

„Avada Kedavra!“, brüllte jemand von der Treppe aus und die Frau schlug getroffen auf den Boden auf.

Tot lag sie da, während sich Hermione sofort erbarmungslos mit dem Mann duellierte, nachdem sie nun nach mir und Potter dieses Stockwerk erstürmte.

Ich bemerkte, dass Potter schon auf die Treppe des Dachgeschosses zulief, was auch ihr anscheinend nicht verborgen blieb, denn plötzlich stieß sie den Mann hart gegen die Wand und wollte Potter eilig hinterherlaufen. Während auch ich mich beeilte, gut vermummt mit meiner VenTes Maske hinterherzukommen, um Potter nicht allein zu lassen, stoppte ich und mir fiel auf, dass sich das Trio als einzige von uns allen nicht maskiert hatten!

So schaffte ich es nicht, zu folgen, da sich mir in diesem Moment der Mann vehement in den Weg stellte und mich angriff, während ich Potter und Hermione nicht alleine auf dem Dachboden haben wollte!

So sprang ich über meinen doch recht langen Schatten.

„Weasley!“, brüllte ich jetzt über den Lärm hinweg und da stockte mir plötzlich der Atem, denn Weasley war mir schon zu Hilfe gekommen. Zu meinem absoluten Erstaunen und Unglauben hatte er denn Mann, der mich aufhielt, mit einem rücksichtslosen Avada ermordet.

Das war unerwartet, das hätte ich von Weasley so nie gedacht.

„WAS?“, fauchte er mich an und wandte mir eine unbewegte Maske zu, die mich schaudern lassen könnte.

„Nichts… schon erledigt.“

„Dann halt uns nicht auf“, murmelte er und spurtete an mir vorbei.

Als ich jedoch ein sich näherndes Trampeln zu vieler Füße vernahm, versuchte ich gar nicht erst, mich mit dem Ganzen aufzuhalten.

„Hier sind lauter Tote!“, brüllte Clearwater über den Lärm hinweg hinter mir und auf meinen Lippen lag ein zynisches Lächeln. Was hatten sie erwartet?

„Vorsicht!“, brüllte Marcus. „Da liegt jemand!“

„Weg da!“, rief Rolf, während auch ich die Treppe ins Dachgeschoss nahm.

„Hier liegen lauter Leute, die tot sind“, schrie McLaggen ein wenig hysterisch in meinen Ohren und ich rollte mit den Augen.

Vielleicht war es ganz gut, dass Krum nach seiner Glanzleistung die Sanktionierung auferlegt bekommen hatte, in der Burg zu versauern, nicht dass er Angst vor uns bösen Menschen bekommen würde.

So hetzte ich dem Trio hinterher, da stoppte ich schon wieder, als ich um die Ecke bog und mich an der Wand festhalten musste, da das Haus in seinen Grundfesten erschüttert wurde und ich von jetzt auf gleich von einer weißen Staubwolke eingehüllt wurde.

Sie hatten eine Tür krachend pulverisiert und im nächsten Augenblick war ich mehr als dankbar für meine Pellerine, die ich trug und somit ungehindert atmen konnte.

„Ohhhh, ihr kommt erst jetzt!“, ätzte Warrington wie ein Irrer dem Trio entgegen, das in die Dachkammer vorwärts drängte, während auch ich mich vorkämpfte und erlebte, wie Hermione den Staub weghexte um mehr sehen zu können.

Meines Erachtens wirkte er vollkommen gestört in seinem derangierten und heruntergekommenen Aussehen. Gerade zerrte er wie verrückt an dem Halsband, das ihm Hermione als Strafe angehext hatte, dabei rollten seine Augen in den Höhlen.

„Endlich kommen sie, die Mörder meines Bruders, aber ihr kommt zu spät, spät, spät… Zu spät, meine Eule fliegt, fliegt, fliegt!“, sang der vollkommen durchgeknallte Warrington und lachte dabei immer wieder laut auf. Alles in allem machte er einen sehr mitgenommen Eindruck, während ihn das Trio in einem Kreis einschloss und umkreiste.

Bei dieser Aussage verlor Hermione sofort ihre lässige Haltung und rannte umgehend zum Fenster. Sie versuchte mit einigen Zaubern, die Eule zu erwischen, die jedoch nur noch ein kleiner, sehr schnell enteilender Punkt am Firmament war.

Währenddessen sah und wirkte alles an Warrington, als wäre ihm der Zauberstab durchgebrannt, er war nicht mehr zurechnungsfähig. Anscheinend hatte es ihn selbst bei der Explosion in Dublin erwischt, denn sein Körper wies einige Blessuren auf und sein Kopf war bandagiert.

Keiner reagierte groß auf sein Gekreische, keiner sagte etwas zu ihm, niemand sah es als nötig an, mit ihm zu sprechen.

Potter agierte rasant, indem er seinen erklärten Todfeind geschickt mit einem Expelliarmus entwaffnete. Weasley fing den Stab gekonnt aus der Luft, um ihn mit einem lauten Knacks und einem zu gehässigen Lächeln zu zerbrechen, was Warrington laut aufkreischen ließ.

Unterdessen machte mich Potter sprachlos, da er auf den Entwaffneten in einer regelrechten schwarzen Wolke zuschritt, um sich vor diesem bedrohlich ruhig aufzubauen.

„Oh, was willst du nun, Potter? Wütend? Sauer? Weil sie nun keiner mehr haben kann? Hihihi…“, kicherte Warrington wie irr auf. Er schien wirklich vollkommen seinen Verstand verloren zu haben.

Ab hier übersprang ich das Geschehen, denn nun wurde es wirklich eklig und ich hatte nicht gewusst, dass man das tun konnte, aber Potter konnte anscheinend. Er führte seinen Zauberstab, ähnlich einem Messer, und rammte diesen nun Warrington übergangslos, sehr brutal und brachial, aber auch ohne zu zögern in den Bauch.

„Ufff…“, presste es Warrington die Luft aus den Lungen.

Aber von Potter kam keine Reaktion, als dieser mit regloser Miene den Zauberstab, der wie eine Klinge fungierte, in einer einzigen, sehr geschmeidigen Bewegung hochzog.

„Ahhhhh!“, kreischte Warrington zerreißend in seiner Pein auf, als er bei lebendigem Leibe von unserem Helden aufgeschnitten wurde.

Bei dem abartigen Anblick verzogen sich meine aristokratischen Züge gequält, aber ich reagierte gewohnt kühl und legte eilig einen Muffliato auf uns und legte einen Fluch auf die Treppe, sodass keiner von den VenTes zu uns kommen konnte, denn ich hätte es nicht gut gefunden, wenn die anderen des Trupps sehen und erleben würden, wie Potter, ihr strahlender Held, seine Menschlichkeit verlor.

Konnte man das so nennen? Oder eher seine mitfühlende, seine sensible und emphatische Haltung aufgab, um rücksichtslos Rache zu üben?

Was auch immer es war, die Schreie von Warrington wurden immer spitzer und ließen mir einen Schauer über den Rücken laufen. Sein Kreischen wurde zu einem wahren Crescendo, während das Blut sprudelnd hoch spritzte und Potter über und über besudelte.

Es war barbarisch und doch konnte ich es nachvollziehen, während mich Weasley in seiner unbewegten Art schockte.

Plötzlich trat Potter von seinem Opfer zurück, wobei Warrington geschockt auf seinen zerschnittenen Bauch starrte. Es wirkte wie in Zeitlupe, als sein Hemd weit aufklaffte und seine Gedärme geräuschvoll und als eine makabre Masse auf den Boden platschten.

Klatschend landeten sein Magen und sein Darm auf den Dielen und tränken alles in ein tiefes Dunkelrot. Der penetrante, metallische Gestank nach Blut und seinen Innereien verbreitete sich bestialisch und Warrington sank sprachlos auf die Bescherung blickend auf die Knie, dabei war er natürlich noch immer mit seinen Gedärmen verbunden. Das Ganze war ein mehr als widerwärtiger Anblick.

Es war ein Gemetzel, wie es die schlimmsten DeathEater anrichteten und ich besah mir die reglosen Gesichter von Hermione und Potter, aber auch Weasley. Sie schafften es, ihre Gefühle zu zähmen und starrten emotionslos auf den qualvoll Sterbenden zu unseren Füßen.

Dracos Sicht Ende
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Kapitel 475-476.
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