When Hermione Fights
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 Kapitel 328-329

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Kapitel 328-329  Empty
BeitragThema: Kapitel 328-329    Kapitel 328-329  EmptyMo Nov 19, 2012 4:37 am

328. Kapitel Wolf im Schafspelz


„Warrington!“, perlte es seidig durch das Eisen und ich blinzelte irritiert hinter meiner Maske.

Ich wusste von den Verwicklungen der Greengrasses zu den Warringtons, hatte schließlich selbst schon den ein oder anderen nervenden Brief von dieser Nervensäge Francis Warrington erhalten, die mich als der rechtliche Vormund für die Greengrass Schwestern belästigte, um eine Verlobung egal mit welchem der beiden Mädchen voranzutreiben, aber ich hatte diese Anfragen immer gelangweilt abgeschmettert.

Doch wie gesagt, das konnte sie an sich nicht wissen, da ich es ihr nicht gesagt hatte. War dies hier also ihrer umfassenden Art geschuldet, alles in den Händen halten zu wollen? Oder versuchte sie nur allem zuvorzukommen, denn ich glaubte nicht, dass sie Warrington einfach nur aus dem lieben Spaß heraus wählte.

„Was für eine Truppe, Scabior, Yaxley, Selwyn und Warrington! Das sind andere Kaliber als Gibbon und die Greengrasses und Pyrites!“, grummelte Greyback in seinen sehr wohl vorhandenen Bart. Es stimmte und so sagte ich nichts, es war imponierend, was sie sich hier zusammenstellte. Yaxley als Ministeriumsangestellter, der relativ hoch stand, war nicht ohne in so einem Team, aber er würde Scabior seine Stellung als ihr Stellvertreter nicht streitig machen, da er zu oft im Ministerium war und Selwyn, dieser, als gestandenes Pureblood mit seinen Geschäften, war auch ein Mann mit Hintergrund und bisher als DeathEater unentdeckt. Warrington, ebenso aus einer alten, wenn auch verarmten Familie, war durchaus hochangesehen, obschon noch jung und nicht wirklich intelligent.

„Jetzt fehlen nur noch deine Wölfe!“, verkündete ich leise zu ihm hin.

„Was ist mit John?“, fragte Fenrir sofort nach.

„Kommt in einen anderen Trupp, sie muss neu anfangen!“, beschied ich ihm recht knapp und eisig.

„Oh, ist das die berüchtigte Strafe?“, warf nun Greyback neben mir knurrend und fast schon verächtlich klingend ein.

„Wahrlich, nein! Aber ich wüsste nicht, was es dich anginge, Greyback!“, wies ich ihn schnarrend und sehr samtig in seine Schranken.

„Ich will mit ihr alleine reden!“, forderte er plötzlich entschlossen und warf mir einen harten Blick zu.

„Warum sollte ich dem zustimmen?“, fragte ich fast sanft.

„Weil sie einen aus meinem Rudel verloren hat und da etwas faul ist! Und wenn ihr mir das nicht zugesteht, ich nur noch misstrauischer werde!“, erklärte er betont freundlich, doch schaffte er es gleichzeitig, drohend seine dreckigen, gelben Zähne zu blecken.

„Ah, du versuchst es wirklich? Ich warne dich nur einmal, Wolf, versuch nicht, mit mir in den Ring zu steigen!“, warnte ich ihn seidig eindringlich, aber vollkommen unbewegt durch seine Aggressionen.

„Ich verlange nicht viel, nur eine Unterhaltung unter vier Augen… ich will Antworten…“, forderte er dennoch weiter und verschränkte abwehrend seine mächtigen Arme vor der noch mächtigeren, muskulösen Brust.

„Und du denkst, du wirst von ihr welche erhalten?“, fragte ich spottend.

„Keine Ahnung, aber du, Linke Hand, scheinst es zu denken, sonst würdest du nicht versuchen, mich fernzuhalten… was unsinnig ist, da ich sie auch beim nächsten Mal im Rudel fragen könnte, wenn sie kommt!“, erklärte er aufreizend und gab seine Haltung kein Stück auf.

„Wer sagt dir, dass sie kommen dürfte!“, warf ich herablassend ein.

„Wollt ihr mir nun erzählen, dass sie das nicht mehr dürfte?“, erwiderte er ungläubig und mit verächtlichem Blick.

„Das habe ich nicht gesagt!“, meinte ich abwehrend.

„Ich verstehe, sie weiß es gar nicht, dass ihr versucht, sie abzuschirmen!? Treibt ER da nicht ein sehr gefährliches Spiel? Ich schätze sie nicht so ein, als ob sie sich so was gefallen lässt“, kam es gewispert von dem Werwesen, mit der unausgesprochenen Implikation, dass sie versuchen würde auszubrechen und auch wenn ich ihn nicht mochte, diese Kreatur für seine tierischen Triebe verachtete, so musste ich ihm zu meinem Leidwesen mit seiner Einschätzung recht geben.

Sie würde sich nie so etwas vorschreiben lassen und damit machte ich eine brüske, widerwillig einladende Bewegung mit meiner Hand in die Richtung, in der die Höhlen sich splitteten, damit er verstand, dass ich ihm meine stumme Einwilligung für ein Gespräch gab.

Dies war für ihn wie das Startsignal, denn er wuchtete seine stämmige Gestalt hoch, da er bisher lässig im Schatten an der Wand gelehnt hatte und begab sich nun auf leisen Sohlen in den Schein des Feuers.

Ich konnte beobachten, wie sie gerade dabei war Scabior, Yaxley, Selwyn und Warrington ihren Platz zuzuweisen. Auch wenn sie gestandene Männern waren, wobei hier Warrington der jüngste war und auch eindeutig der dümmste und degenerierteste in der Runde, hörten sie ihr hochkonzentriert zu. Anscheinend stellten sie sie als Anführerin wirklich nicht mehr in Frage.

Ich konnte mich noch dunkel an Scabior erinnern, denn als ich mit 17 mit der Schule fertig gewesen war, dürfte er in der 3. Klasse gewesen sein und als ich mein erschreckendes und nicht endendes Dasein als Professor mit 21 begonnen hatte, war er schon nicht mehr in der Schule gewesen. Aber in dieser Zeit hatte er es verstanden, sich so weit in Slytherin zu machen, dass er damals dort nicht unterging und so schätzte ich ihn auch hier in diesem Trupp als das größte und gefährlichste Schlitzohr ein, undurchsichtiger und durchtriebener als die anderen.

Aber gerade konnte ich zusehen, wie sich die behaarte und kolossale Kreatur von Werwolf an das Biest heranpirschte, bis sie sich gar nicht überrascht umdrehte, um ihm ein sachtes Nicken zu schenken. Sie wirkte alles in allem sehr beherrscht in dieser unwirklich erscheinenden Umgebung. Als sie etwas zu ihm sagte, dachte ich einige Wörter zu verstehen.

„…endlich den Schatten verlassen… auch zu uns gestoßen!“, zeigten diese Wortfetzen, dass sie anscheinend vermutet hatte, dass er bei mir gewesen war. Sie war wahrlich schwer zu überraschen. Dann hörte ich Greybacks tiefe, heisere und dunkle Stimme etwas grollen und wie er ihr bedeutete, ihm zu folgen.

Natürlich folgten ihnen die Augen der anderen, aber Scabior hielt sie erfolgreich davon ab, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden ihnen zu folgen, etwas was man von mir nicht erwarten konnte und so glitt ich geschmeidig von Schatten zu Schatten und schlich dem ungleichen Paar hinterher.

Das, was ich aus meiner Deckung verfolgte, gefiel mir gar nicht, auch wenn ich nicht alles hörte, so einige Satzfetzen fing ich auf und noch weigerte ich mich den netten Plausch zu unterbrechen, da ich es zu spannend fand, sie zu beobachten, ähnlich wie ich es damals mit ihr und Draco getan hatte, an Sylvester im Haus der Lestranges, als ich sie kurz aus dem Blick verlor, denn sie waren in einer Kurve verschwunden.

Lautlos und langsam näherte ich mich ihnen, als ich wahrnahm, dass sie nicht weiter gingen, sie waren in einer Art Nische, somit stoppte ich auf Sichtweite, hielt mich aber gut verborgen in den undurchdringlichen Schatten und stand günstig, sodass mir der leichte Luftzug der Höhle entgegenwehte und damit meinen eigenen Geruch nicht zu der empfindsamen Nase des Werwolfs hintrieb. Ihr Anblick wie sie dastanden war überraschend, sehr überraschend, denn das Biest stand nicht vor der Kreatur, sondern wurde von ihm zwischen der harten Höhlenwand und seiner kolossalen Gestalt eingeklemmt, während ihre Beine seine Hüften fest umschlangen.

Wie gut, dass ich nie Potters Temperament besessen hatte, denn so manch anderer wäre kopflos losgestürmt bei diesem sehr eindeutigen Bild, das sich mir bot und hätte ob dieser doch sehr fragwürdigen Szenerie seinem Unmut Luft gemacht, aber ich unterdrückte jedwede Gefühlsregung, wenngleich mein Gemüt in ungeahnte Untiefen rauschte, aber ich hielt mich eisern zurück, während ich meine Kiefer unter der Eisenmaske fest zusammenpresste.

Sie derart nah an diesem haarigen, wenig gepflegten Mischwesen hängen zu sehen war wenig erbaulich, aber ich war gewillt abzuwarten.

Severus Sicht ende

Hermiones Sicht

Ich war von Fenrir mehr oder weniger brutal in eine extra abzweigende Nischenhöhle der weit verzweigten und weitläufigen Höhle gezerrt worden, dabei machte ich abrupt schmerzhaft Bekanntschaft mit der steinigen und unnachgiebigen Wand in meinem Rücken, als ich mit Schwung von einem wütend dreinblickenden Werwolf an eben jene geklatscht wurde.

„Nimm die Maske ab!“, grollte er böse.

„Warum?“, erwiderte ich kalt, denn von ihm ließ ich mir nichts befehlen. Auch seine in meine Schulter bohrenden Nägel nahm ich nicht zur Kenntnis und blieb von seiner drohenden Körperlichkeit unbeeindruckt, etwas was ihm gar nicht zu gefallen schien, so wie sich seine Miene ärgerlich verzog.

„Nimm sie ab!“, forderte er erneut, worauf ich stöhnte und ihm den Gefallen tat und die Maske mit einem Wisch von meinem Antlitz entfernte, denn darüber ewig zu diskutieren, darauf hatte ich auch keine Lust, aber ich verkniff mir nicht, zu zischen: „Du hast mir nichts zu befehlen!“

„Du warst für meinen Mann verantwortlich!“, hisste er gefährlich drohend auf und baute sich noch einschüchternder groß vor mir auf.

„Das ist mir bewusst“, entgegnete ich betont gleichgültig, kalt und furchtlos, etwas was ihn nur noch mehr zu reizen schien, da er ein tiefes Knurren aus seiner Kehle vernehmen ließ.

„Treib es nicht zu bunt, Püppchen, mein Rudel hat Priorität!“, murrte er düster, dabei fletschte er seine spitzten Zähne und mir schlug sein Mundgeruch entgegen, dabei rümpfte ich indigniert die Nase.

„Ich war nicht da!“, meinte ich abwertend und seine blauen Augen blickten mich in der Finsternis düster an, als ich plötzlich mit seiner kompletten Körperlichkeit konfrontiert wurde, da er mich noch weiter zurückdrängte, was an sich nicht ging, da hier eine unnachgiebig harte Wand war und so passierte es, dass ich nur noch nassen, ungewaschenen Hund riechen konnte, also kräuselte ich schon wieder affektiert die Nase.

Dabei achtete ich extra darauf, dass meine Atmung trotz der Drohung gleichbleibend flach blieb und mein Herz ruhig schlug, denn nichts sollte ihn denken lassen, dass er mich beunruhigte, ängstigte oder ich furchtsam war, während meine Hand unauffällig tastend meinen Oberschenkel entlang glitt.

„Du hast wirklich gar keine Angst?", raunte er ungläubig, als er erkannte, dass ich es nicht spielte, wobei ich seinem stechenden Blick in der Düsternis furchtlos standhielt. Unbemerkt von ihm hatte ich sachte sehr wohl meinen Dolch gezückt, um mich vor ihm zu schützen und nicht wehrlos gegen diesen bulligen Mann zu sein und so hielt ich ihn stichbereit in meiner Faust, in Höhe seiner Oberschenkel. Mit der Waffe in Händen fühlte ich mich allem gewachsen und so erwiderte ich seinen Blick stoisch, um nicht zu sagen aufreizend. Als ich nicht antwortete, sprach er weiter:

„Du brauchst Nachschub? Aber wenn du nicht auf meine Männer achtest, schließlich ist auch John verletzt, dann ...“, brach er abrupt ab, als ich versuchte Abstand zwischen uns zu bringen. Ich rutschte an der Wand nach rechts, dabei rieb ich mich und meine Brust an ihm, er reagierte, indem er leise auf stöhnte, aber ich antwortete nicht auf seine Frage.

„Sagst du, warum du letztens immer nach Baby geduftet hast?“, versuchte er erneut durch meine Gleichgültigkeit zu dringen, um mich zu verunsichern, während ich vor ihm, eingekeilt zwischen Höhlenwand und ihm, dastand.

„Nein" meinte ich provokant, worauf er frustriert aufjaulte und mich übergangslos hochriss, indem er mich am Hintern packte und an der Wand grob hochschob, dabei keuchte ich schmerzhaft auf, da sich der spitze, unebene Stein sehr wohl in meinen Rücken bohrte. Wobei ich fast schon aus Reflex aber auch weil ich um nichts auf der Welt meinen Dolch, meinen Schutz aufgeben würde und somit nur eine Hand frei hatte, um an seiner Schulter Halt zu finden, meine beiden Beine um seine Hüften schlang und ich hielt mich so gerade eben an ihm fest. Er fixierte mich mit seinem Gewicht an der Wand.

„Du hast wahrlich keine Angst“, knurrte er genüsslich an meinem Ohr und ich blieb immer noch ruhig, wobei ich versuchte, den Stein in meinem Rücken auszublenden und über meine unkomfortable Stellung hinwegzusehen.

„Wenn ich dir aber nun sage, dass ich am Tatort war und es dort zum Himmel stinkt! Hast du dann immer noch keine Angst?“, raunte er scharf und ich machte zwar kurz große Augen, denn das würde bedeuten, er hatte dort das Baby gerochen und brachte dies mit mir in Verbringung, das war schlecht, sehr schlecht aber ich entschloss mich, dies zu überspielen, wie von selbst wanderte meine Hand mit der Waffe langsam aber sicher höher.

„Mhm… warum sollte ich?“, fragte ich auch schon herausfordernd.

„Babyduft!? Nur minimal anders!“, wisperte er drohend leise und neigte sein Haupt nur noch näher zu mir, wodurch der Geruch nach nassem Hund nur noch mehr zunahm und ekliger wurde.

„Ich habe trotzdem keine Angst!“, erwiderte ich kalt.

„Du solltest immer vor mir Angst haben, sieh dich gerade an… hilflos, wehrlos und eingeklemmt, ich könnte dich zerquetschen!“, warnte er aufreizend und spielte auf meine momentan wenig angenehme, sehr sexistische Lage an, dabei blieb ich bewusst seelenruhig, drehte ihm sogar mein provozierendes, breites Lächeln zu, als ich gehässig sprach:

„Muss ich aber nicht" wisperte ich leise zurück und kratzte gerade sachte mit den Dolch über seine vom Haar überwucherte Halsschlagader und zog die haarscharfe Klinge über sein raues, krauses und drahtiges Barthaar.

Er registrierte diese Drohung nun seinerseits, indem seine Augen nach unten huschten, um das Blitzen des silbrigen Stahls wahrzunehmen, aber ansonsten blieb auch er betont ruhig, wenngleich sein Adamsapfel kurz nervös auf und ab hüpfte, da er erkennen musste, dass ich doch nicht so wehrlos war wie er angekommen hatte, oder mich derart kampflos gefangen nehmen lassen würde.

Als er tief einatmete um sich dabei hart an mich zu pressen, wobei ich alles spürte, wirklich alles, wieder etwas auf das ich hätte verzichten können in meinem Leben, aber ich machte deutlich, dass ich von seiner Art mich einzuschüchtern nicht so überrumpelt war, wie er angenommen hatte.

Dachte er wirklich, meine Männer spielten immer nur mit mir? Dieses Spiel hatten sie schon viel zu oft mit mir gespielt, da dachte ich als erstes an Lucius im Ministerium als er mich an die Wand gedrängt und gebissen hatte, das war mir viel bedrohlicher erschienen als dies hier gerade.

Nun beugte er sich etwas von mir weg, um mir zu verstehen zu geben, dass meine Drohung durchaus bei ihm ankam und ich tatsächlich keine Angst haben musste, da ich ihm jederzeit das Messer in die Kehle rammen könnte und so lächelte ich süßlich über die Verärgerung in seinen gerade blauen Augen. Er hatte nicht bemerkt, wie ich das Messer zu meiner Verteidigung gezückt hatte, was ihn wohl wirklich ärgerte.

„Fenrir, bekomme ich bitte zwei neue Männer?“, fragte ich lieblich, als ich zum eigentlichen Thema zurückkam und ganz schnell von dem Babyduft wegwollte.

„Mhmhmh, warum sollte ich zustimmen?“ grollte er spielerisch böse, wobei er es nun tatsächlich wagte, sich an mir zu reiben, etwas worüber ich mit den Augen rollte.

„Weil ich dir zum Beispiel dann nicht mein Messer in den Hals ramme!“, meinte ich fast seidig, als ich ihn anfuhr: „...Hör auf!“ befahl ich ungeduldig und drückte sowohl mein Messer als auch meine Beine fest an ihn, was ihn veranlasste, seine Bewegungen einzustellen.

„Wirst du unruhig?“, brummte er spottend, doch dass ihm der unnachgiebige Stahl meines Dolches an seinem Hals nicht behagte, konnte er nicht ganz verbergen.

„Jaaaaa, vor allem da du anscheinend vergisst, dass ich vom Markt bin und ich nicht auf Bisse stehe! Du hast Bellatrix! Außerdem wird Severus nicht begeistert sein, sollte er sehen was du dich hier zu tun wagst! Von den Blonden wollen wir mal gar nicht reden!“, zeigte ich recht trocken auf.

„Och, ich tu doch gar nichts!“, kam es schon fast reumütig von ihm und ich lachte rau auf.

„Das dürftest du ihnen erzählen und jetzt lass mich runter!“, befahl ich barsch.

„Weißt du, dass es unheimlich geil ist, dass keine andere Frau so wie du reagiert? Selbst Bellatrix hat Angst vor mir!“, knurrte er nun und überging doch glatt meine Forderung, dabei fühlte ich seine Hände, die an meinem Hintern lagen und nun gerade fest zupackten und mich kniffen.

„Ja, sorry, aber die Irre weiß ja auch, wie du zubeißen kannst! Außerdem sollte sie auch Bedenken haben, schließlich ist dein Speichel nicht ohne!“, erwiderte ich zynisch.

„Das ist es nicht!“, murrte er dunkel. „Außerdem wird es erst zum Vollmond hin wirklich gefährlich, aber das mein ich gar nicht…“, als er doch abrupt zurücktrat und sich von mir entfernte, meine Beine lösten sich von ihm und ich rutschte an der Wand hinab, dabei glitt nun mein Messer von seinem Hals.

„Oh, du böser Wolf, ich schlottere! Besser? Dass ihr Männer das immer braucht, schrecklich!“, steckte ich mit einer gekonnten Drehung aus dem Handgelenk meinen Dolch zurück an meinen Oberschenkel. „Bekomme ich nun neue Männer?“

„Du nervst… Patrick und Mad“, beschied er sichtlich genervt.

„Moment, ist Patrick nicht dein Stellvertreter?“, blickte ich ihn wirklich irritiert an.

„Yessss!“, zischte er fast.

„Warum?!“, wollte ich sofort misstrauisch wissen.

„Es schadet ihm nicht!“, warf er etwas zu lapidar ein.

„Und du hast einen Wolf, der dir alles eins zu eins, hundert Pro und sofort weiter tratscht!“, entschied ich dann süßlich und fletschte nun selbst die Zähne.

„Schockierend, wie schrecklich gut du dich mittlerweile im Rudel auskennst! Soll ich dich beißen?“, erwiderte er gespielt beleidigt und bleckte seine eklig dreckigen Zähne, es mir gleichtuend.

„Wenn du das tust, bring ich dich um, sobald ich ein Wolf bin… versprochen! Da brauch ich nicht mal die Männer meiner Familie!“, versprach ich finster und ein Mundwinkel zuckte bei Fenrir hoch, auf dass ich erneut seine spitzen Zähne sehen konnte, aber ich erkannte an seinem knappen Nicken, dass er durchaus die Ernsthaftigkeit meiner Behauptung erkannte, denn ich meinte es todernst, sollten mir seine Beißerchen zu nahe kommen, würde ich ihn umbringen.

„Mudblood kommst du?“, erschallte plötzlich Severus‘ gewohnt ungeduldige, aber auch genervte Stimme von weiter weg und ich wandte mich sofort von Fenrir ab, während er mich kurz an der Schulter berührte.

„Das war noch nicht alles, Püppchen!“, wollte er mich aufhalten.

„Ich dachte, wir hätten alles besprochen!“, wehrte ich jedoch ab und wollte wirklich gehen. Ich hatte was mir aufgetragen worden war und freiwillig wollte ich wirklich nicht länger in der Nähe dieses Werwesens bleiben.

„Babyduft!“, wisperte er verheißungsvoll böse und grinste mich wölfisch an, worauf ich mich brüsk und entschlossen von ihm entfernte, um zu Severus zu gehen.

Hermione Sicht ende

Severus Sicht

Sie hatte es geschafft und sich von dem großen, haarigen Monster gelöst, nun kam sie rasch auf mich zu. In der Zeit zauberte sie sich auch wieder ihre Maske an. Ich verzog unter meiner verärgert die Lippen, wobei ich nicht böse auf sie war, denn sie hatte die Situation erschreckend kalt beherrscht, als dieser beschränkte Halbköter versucht hatte, sie niveaulos zu bedrängen.

Dabei hatte ich richtig getan, besonnen zu warten, denn so hatte ich erleben dürfen, wie sie ihn seelenruhig ihren Dolch spüren ließ. Es war ein Vergnügen gewesen, ihr dabei zuzusehen, als der helle Stahl gefährlich in der Finsternis funkelte, wie sie es geschafft hatte, sich diesen Koloss von Werwesen Untertan zu machen, aber er schien nicht anzuzweifeln, dass sie kaltblütig genug wäre ihren Dolch einsetzen, sollte er ihr dumm kommen.

Da ging einem doch das Herz auf!

Leider hatte ich nicht besonders viel verstanden, aber das brauchte ich auch nicht.

Sie hatte ihre Sache gut gemacht. Ich hatte gewusst, dass sie mich nicht brauchte, aber wenn Lucius sich etwas einredete, dann konnte man sich gleich Spucke und Atem sparen. Sie wären vergeudet an seiner ausgelebten Ignoranz und Arroganz seiner hochwohlgeborenen Person selbst gegenüber. Wir sprachen beim Verlassen der Höhle kein Wort, erst als wir uns im Wald materialisierten, durchbrach ich das Schweigen.

„Und hast du die Wölfe bekommen?“

„Natürlich!“, entgegnete sie knapp und dies alles blieb nicht ohne Folgen auf mich, denn ich mochte es gar nicht, wenn sie derart kurz angebunden mit mir sprach, so konnte sie mit dem Wolf oder den Idioten in der Höhle reden, aber nicht mit mir!

Und so kam es, als wir den Stein zum Geheimgang verrückt hatten und uns hinein begaben, dass, während sie noch gewissenshaft den Gang wieder verschloss, ich sie schon rasch von hinten an die Wand vor ihr drängte, ähnlich dem Wolf, nur dass sie mit dem Rücken zu mir stand. Sie war überrumpelt von meinem Überfall, weswegen sie sich gerade noch mit beiden Händen an der Wand abfing, um an ihr Halt zu finden.

„Severus?“, meinte sie reichlich perplex über meinen Angriff, aber ich war gerade nicht für viele Worte und drückte mich nur an ihren Rücken und als sie es spürte, schien sie zu verstehen und ihre bisher angespannten Muskeln wurden lockerer.

Sie war noch nie besonders zimperlich oder prüde gewesen, denn da reckte sie mir fast sofort willig und forsch ihren Po entgegen, rieb sich einladend an mir und ich musste Schmunzeln über die Tatsache, dass es bei uns zumeist schnell gehen durfte oder konnte und so schritt ich denn rasch zur Tat und befreite sie wie mich notdürftig von unseren störenden Kleidungsstücken, wobei ich nur das Nötigste beseitigte.

Und schon schob ich mich in sie und sie keuchte leise auf, denn auf ein Vorspiel hatte ich wie so oft verzichtet. Ich wusste, sie war bereit und würde schon noch richtig feucht werden. Als sich ihr Rücken bog, während sie sich hart mit den Händen abstützte, ließ ich eine Hand ihren Rücken hinauf gleiten, um meine Finger in ihrem Haar zu verkrallen, dabei zog ich wenig zärtlich ihren Schopf zu mir und sie ließ einen protestierenden Laut ertönen, weil sie nun wahrlich verbogen dastand.

Sie versuchte, sich auch leicht gegen den brutalen Griff zu wehren, aber ich hielt immer noch mit einer Hand fest ihre Hüfte umfasst und stieß in dem mir gefälligen Rhythmus in sie, während ich weiter ihren Kopf langsam aber sicher zu mir zog. Dann war sie nah genug und ich beugte mich nach vorne, dirigierte ihren verdrehten Kopf, um sie zu einem begierigen Kuss einzufangen.

Als sie dies registrierte drehte sie ihren Kopf entgegenkommend soweit es ging zu mir und biss mich frech in die Unterlippe, während wir uns küssten.

Sie fühlte sich derart verdammt richtig an, dass es mir ein großes Vergnügen war, sie zu nehmen, auch dass sie den Werwolf derart rigoros in seine Schranken verwiesen hatte, war nicht unschuldig an meiner vehementen Erregung. Als ich immer schneller in sie stieß und nun ihren Kopf frei ließ, meine Finger aus ihrem Haar entwirrte, um sie wieder mit beiden Händen an der Hüfte zu packen. Dabei schnellte ihr Haupt ohne ziehenden Halt herum und sie senkte den Kopf zwischen ihre gespreizten Hände und Stöhnte nun lauter, während ich zielsicher in ihr versank.

Es war einfach zu lange her und so hieß ich ihre Wärme, Hitze und feuchte Enge willkommen, während meine Haut an ihren Po klatschte, bevor sie sich verkrampfte und mit einem leisen Wimmern kam. Als dann auch noch ihre Wände enger wurden und mich permanente reizten, hielt auch ich mich nicht mehr zurück und kam mit einem verhaltenen Grollen tief in ihr.

Atemlos verharrte ich noch immer in ihr und genoss die Nachwehen meines Höhepunkts, bevor ich mich abrupt vorlehnte, ihren Rücken mit meiner Brust bedeckte und meine Nase in ihren nun wirren, abstehenden Locken vergrub und genüsslich ihren Duft einatmete, ohne Hetze oder gar Wildheit einfach nur sie zu spüren, dabei schmiegte sie sich wohlig an mich. Dies war der einzige Moment der augenblicklichen Vereinigung, der zeigte, dass wir uns näher standen als früher, bis ich hören konnte, wie sie ein tiefes, befriedigtes Lachen ausstieß.

„Severus, werden wir jemals langsamer machen?“

„Nein!“

„Gut, das ist gut!“, raunte sie dunkel und klang aufrichtig, das war etwas was mich mehr als zufrieden machte, dass sie nicht so war wie Lily, die plötzlich immer mehr Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit oder Langsamkeit und Finesse gefordert hatte, etwas was ich meist nicht zu geben bereit war, da es mir meist fernlag.

Aber das Biest hier war ähnlich triebgesteuert wie ich und sollte sie jemals diese anderen Anwandlungen haben, dann stand ihr zum Glück Draco bei, wobei ich mich fragte, ob sie es wirklich brauchte? Anders, meine ich? Aber das war eine Frage, die mich nicht wirklich tangierte und so löste ich mich sachte von ihr und wir begannen uns wieder herzurichten.

„Sag mal, hast du zufälligerweise Fenrir und mich beobachtet?“, fragte sie plötzlich, als sie sich ihren Schulrock gerade zog und mir durch ihre nach vorne hängenden Haare einen lauernden Blick zuwarf. Ich hatte mir nur die Hose richten müssen und strich gerade über meinen Gehrock, während ich ihr eine ausdruckslose Maske präsentierte.

„Wieso?“

„Ach, nur so… ich dachte nur! Nicht?“, kam es zum Schluss zweifelnd von ihr.

„Nein!“, erwiderte ich knapp und erntete von ihr ein fast spöttisches Grinsen, das ich großzügig überging, indem ich mit weit wehenden Roben den Gang entlangeilte und hörte, wie sie mir folgte.

Als wir in den weitläufigen Kerkern von Hogwarts waren und fast bei dem Gang waren, wo sie hinauf musste nach Gryffindor, da sie noch mit Potter zu sprechen wünschte, erstarrte ich und bremste abrupt ab, was sie fast in mich hineinlaufen ließ, aber aufgrund ihrer vorzüglichen Reflexe schaffte sie es, diesen unverzeihlichen Frevel nicht zu begehen.

„Hey, was ist?“, begehrte sie forsch auf, bis ich ihr barsch, mit kalter Stimme über den Mund fuhr:

„Professor Dumbledore, Sir, wie gut, dass ich Sie sehe, ich müsste Sie sprechen… dringlich!“, meinte ich gewichtig, worauf mir der Direktor mit blau glänzenden Augen in meine sah, bevor ich herumwirbelte, denn ich hatte bemerkt, wie sie einfach ging ohne ein weiteres Wort zu uns und somit glitten meine Augen zu dem entschwindenden Rücken des Biestes und auch Dumbledores stechend blaue Augen sahen ihr perplex nach, aber er sagte nichts, kein Wort, als er mir einen langen, intensiven Blick schenkte, bevor er sich weiterhin wortlos umdrehte und ich nun ihm folgte.

Severus Sicht ende

Hermiones Sicht

Nach dem abrupten und unerwarteten Stopp von Severus und seiner Begrüßung wusste ich sofort, dass wir aufgeflogen waren, beziehungsweise dass Severus nun Farbe bekennen musste, irgendwie!

Und so wandte ich mich entschlossen um und entschwand. Dabei ahnte ich, dass mich weder Severus noch der Direktor aufhalten würden und so kam es auch, als ich wirklich gehen konnte!

Ich war gespannt, was Severus nun sagen würde, aber ich konnte warten, ich war geduldig.

Als ich zu dieser späten, an sich nächtlichen Stunde den Gemeinschaftsraum erstürmte, traf ich trotz der nachtschlafenden Zeit noch Harry, Ron und Neville zusammen vor den Kamin sitzend an. Jeder war mit einem Glas in der Hand bewaffnet, wobei die goldglänzende Flüssigkeit eindeutig kein Kürbissaft war.

„Endlich bist du da!“, wurde ich auch schon erleichtert empfangen und lüpfte über diesen Enthusiasmus eine Augenbraue.

„Hier, ein Drink für dich!“, versorgte mich Ron gleich geschäftig. „Dies ist heute mal was neues, Goldlackwasser!“, wurde ich gewichtig informiert, während ich mich in meinem Sessel niederließ und versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass ich gerade von unserem Professor in dem Gang so richtig hitzig sowie leidenschaftlich durchgenommen worden war und nun mit den Jungs zu nachtschlafender Zeit hier saß, um einen Schluck herrlich scharfen Likörs in mich hinein zu schütten. Es war mal ein ganz anderes magisches Getränk und natürlich darüber nicht zu vergessen, dass uns Dumbledore fast auf frischer Tat ertappt hatte, na dann prost!

„Wird Neville hierbleiben?“, fragte ich betont neutral, während ich mir über die Lippen leckte, dabei blickte ich in die rotzüngelnden Flammen, da ich wissen wollte, ob das Gespräch von Harry und dem Alten gut verlaufen war, aber ich war relativ entspannt, denn wenn Harrys Wälle heute bei der Zusammenkunft der beiden gebrochen wären, dachte ich mir, dass er nicht im Ansatz so ruhig wäre, wie er es gerade war.

„Oh nein, aber er wollte dir etwas sagen, bevor er geht, denn wir haben lange geredet!“, kam es kryptisch von Harry, was dafür sorgte, dass ich meinen Blick vom flackernden Feuer abwandte und dem ernsthaften, jungen Mann zu, der gerade wieder in alte Marotten der Nervosität verfiel und hektisch schluckte, sein Kehlkopf hüpfte unruhig auf und ab, daher wirkte er im Moment sehr unsicher.

„Ähm ja, also, ich wollte nur sagen, dass ich… also, dass …“, brach seine Stimme wackelig und ich versuchte nicht zu ungeduldig zu erscheinen, als mein Zeigefinger gegen das Glas pickte, aber er war schon süß mit den geröteten Wangen, den fast glasig wirkenden Augen und den unordentlichen Haaren. Er war anscheinend Alkohol gar nicht gewöhnt, doch er raffte sich auf und räusperte sich entschlossen.

„T‘schuldigung, also ich wollte sagen, ich verstehe nun, warum Harry und Ron fähig waren diesen, … diesen SPRUCH zu sprechen… im Wald!“, wisperte er so leise als wären wir nicht durch die Privatssphärezauber geschützt und als würde er Angst haben, diesen Spruch tatsächlich beim Namen zu nennen.

Aber sein Zugeständnis überraschte mich, denn dass er dies tatsächlich gerade den Jungs zugestand war erstaunlich und das musste auch mein Gesichtsausdruck zeigen, schließlich waren seine wenigen Worte noch nicht wirklich aussagekräftig woher der Umschwung kam und so stöhnte er schwer, während Ron und Harry spöttisch an ihren Gläsern nippten, aber sich sehr zurückhielten.

„Du musst wissen, wir haben heute lange darüber geredet und nun, ich glaube mittlerweile, dass ich wohl ähnlich gehandelt hätte, wenn mir Lestrange vor die Füße fallen würde! Vor allem mit Harrys neuem… Hintergrund!“, umging er geschickt den Fluch und umschrieb nett Harrys Verlobte und sein Kind und dass Harry gezwungen gewesen war, seinen Schwiegervater in Spe zu beseitigen, um seine zukünftige Frau und sich zu schützen, aber es stimmte, nur Harrys Umstände an sich hatten es ihm möglich gemacht, derart brutal zu handeln.

„Aber natürlich ist es ein Schock, zu sehen wo wir alle jetzt schon stehen, dass selbst wir solche Sprüche verwenden! Darauf steht Askaban!“, fuhr er sich einfach nur müde über seine Augen, während er dies erschüttert und inbrünstig erklärte.

„Neville, dir ist klar, dass viele… nein, fast alle Sprüche der BL auch Askaban bedeuten?“, fragte ich indigniert nach und maß ihn hart.

„Na ja, aber sie sind nicht unverzeihlich!“, hauchte er ehrfürchtig und biss sich nervös auf die Unterlippe, wenn man den Hintergrund mit seinen Eltern in Betracht zog, konnte man vielleicht seinen Respekt vor diesen Flüchen nachvollziehen und verstehen.

„Aber auch potentiell tödlich!“, warf ich abgebrüht ein und verzog einen Mundwinkel hämisch.

„Ja, ja klar, aber ich… ich weiß nicht, die Realität ist so viel krasser… aber was ich sagen wollte, ich weiß nicht, ob ich das bei jedem könnte, die verrückte Trulla mal abgesehen. Ich weiß gar nichts, ich bin immer noch wie unter Schock, auch Ginny und Luna sind noch nicht wirklich über das alles hinweg! Sie… wir, wir haben Albträume! Wir träumen davon nachts, das ist nicht leicht für mich… für uns, versteht ihr das auch nur ein bisschen?“, bettelte er fast um Zuspruch und Hoffnung an unsere Menschlichkeit zu appellieren. Ich erkannte sehr wohl, dass sich Neville davor fürchtete, uns an das „Böse“ zu verlieren.

Und seine Angst war nachzuvollziehen, denn es sollte nie normal sein einem Mord zuzusehen oder gar einen zu begehen, aber ich dachte in meinen Gedanken versunken zynisch, dass für mich wohl jedwede Rettung zu spät war, aber Harry und Ron?

Nein, sie waren nicht wegen diesem Mord an Greengrass und Gibbons böse, das wäre zu einfach.

Sie waren dadurch für den noch härter und heftiger kommenden Krieg gereift und anders als ich, die kalkulierend, kaltschnäuzig einen Mord plante und es durchzog, siehe Narcissa oder auch Mrs. Greengrass, die ich beide hinterhältig vergiftete, würden Harry und Ron wenn nur auf dem Schlachtfeld während eines Gefechtes morden, um sich im Kampf zu verteidigen.

Wobei Neville und die Mädels gesehen hatten, wie ich den geschockten und gefesselten Pyrites eiskalt mit dem Avada erledigt hatte und dafür bedurfte es großer Abgebrühtheit, denn ich nahm an, dass es Harry und Ron wie im Forrest of Dean ergangen wäre und sie es wie bei dem Damwild nicht geschafft hätten, den wehrlosen Mann zu töten, da die akute Gefahr gebannt gewesen war, dies schien auch Neville bewusst zu sein.

So blickte ich tadelnd zu Neville, denn ich würde mich nicht rechtfertigen. Ich hasste es immer noch abgrundtief und würde hier jetzt nicht damit anfangen, während Harry und Ron durchaus so etwas wie erschüttert zu Neville blinzelten, denn bisher hatten die zwei sich noch gar nicht richtig mit ihrer Tat auseinandergesetzt, dafür war zu viel gesehen und Ron zu sehr beschäftigt mit der verletzten Lavender, aber vielleicht half ihnen dies, gar nicht zu gefühlsbetont zu werden?

Wie auch immer, sie kamen gar nicht dazu etwas zu sagen, denn Neville sprach sofort weiter:

„…Aber sei es drum, ich weiß nicht, wie es Harry und Ron geht, auch wenn sie recht cool tun! Sind sie das wirklich? Versteht mich bitte, ich habe Angst und ich will doch nur nicht, dass das für mich und die anderen, also für UNS… und für Harry und Ron, also für sie… normal wird, versteht ihr beiden meine Sorgen? Oder auch du, Hermione?“, fragte er hektisch, dabei zuckte sein gehetzter Blick nervös zwischen uns, dem Trio, hin und her und ich fragte mich kalkulierend, ob er es bewusst oder unbewusst vermieden hatte, uns in einem Zug zu nennen und mich bei der Gleichung seiner Aufzählung außen vor gelassen hatte?

War es traurig oder erbaulich, dass er so weitsichtig war, zu erkennen, dass ich etwas anders war? Abwartend verstummte Neville nach seinen verzweifelten Fragen.

„Keine Sorge, Neville, Ron und Harry werden keine Killer! Aber sie werden auch nicht zögern, zum letztmöglichen Spruch zu greifen, sollte es nötig sein! Es wird im Kampf wohl irgendwann nicht mehr anders gehen! Vielleicht kennst DU die Debatte im Ministerium über die Aufhebung des Verbotes des Todesspruchs für die Auroren im Kampf? Du siehst, selbst die könnten eine Absolution erhalten, sollte jemals das Gesetz kippen!“, meinte ich nüchtern und erinnerte mich daran, wie Lucius alles erdenkliche tat, um dies zu verhindern, auch wenn es nicht um die Sicherheit der DeathEater, sondern eher ausschließlich um die der Familie ging, wenn wir an den Aktionen teilnahmen, aber noch hielt das Gesetz, die Frage war für wie lange noch.

„Aber das sind Auroren!“, echote Neville erschüttert.

„Tja und als was siehst du die DA und die BL?“, fragte ich fast sanft nach und legte den Kopf schief.

„Ich, ähm… keine Ahnung!“, meinte er reichlich verdattert und ließ sich rückwärts in die Lehne sinken.

„Als Armee, Neville!“, warf nun Harry taktvoll, ruhig ein und erntete einen langen, doch sehr unglücklichen Blick von Neville, bevor er die Augen langsam niederschlug, damit die Worte und die damit einhergehende Offenbarung in ihm sacken konnten.

„ARMEE… Mhm… Okay, ich… ich würde dann mal ins Bett gehen! Danke für das Gespräch!“, brachte er nach Minuten des Schweigens gezwungen heraus und erhob sich rasch, wobei er etwas bleich im Gesicht war. Die schlaflosen Nächte waren ihm deutlich anzusehen.

„Ist gut, schlaf gut und nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen!“, riet ihm Ron großspurig und ich sah zu dem verhärmt wirkenden jungen Mann, der heute Nacht wieder zu Lavender gehen würde. So viel ich wusste war Ginny momentan zusammen mit Fred bei ihr, damit Ron mal abschalten konnte.

„Ja klar, du bist gut, aber geht klar! Bis morgen!“, kam es ungewohnt ironisch von Neville, aber er versuchte zumindest ein Lächeln, wenn auch ein verunglücktes, das eher einer Grimasse glich.

„Wirst du morgen zum Lauf erscheinen?“, fragte ich nochmal betont freundlich nach, bevor er entschwinden konnte und jeder von uns wusste, dies war die Entscheidung auf die alles hinauslief. Wie würde sich Neville entscheiden? Und auch ihm war es bewusst, dass ich ihm indirekt eine ganz andere Frage gestellt hatte, nämlich ob er für uns oder ab nun gegen uns wäre. Während er überlegte wurde sein Blick regelrecht düster. Nachdenklich verharrte er am Fuße der Treppe zu den Jungenschlafsälen.

„Ja, natürlich!“, kamen schließlich seine endgültigen Worte dann schwer durch seine schmalen Lippen, bevor er sich brüsk abwandte, um mit hängendem Kopf die Treppen hoch zu schlurfen. Die Entscheidung war ihm nicht leicht gefallen, aber er hatte sich entscheiden und zwar für uns, wenn auch widerwillig, aber ich wollte nicht haarspalterisch erscheinen und so legte sich ein wehmütiges, sachtes Lächeln auf meine Züge.

„Das habt ihr gut gemacht, Jungs!“, wandte ich nun mein Wort an die Jungs, dabei zeigte ich ihnen meine Hochachtung vor ihrer Überredungs- und Überzeugungskunst und erntete zurückhaltende Grimassen.

„War nicht leicht!“, „Jupp, leicht ist anders!“, „Aber nötig!“, „Ja, spar dir dem Atem!“, warfen sie wild ein und ich nickte nur und nippte wieder, als Harry tief Luft holte.

„Also, ich hab Ron noch nix erzählt, ich wollte erst Neville machen, der war wichtiger, so verloren wie er wirkte und ich dachte mir, mit dir zusammen, dann muss ich es nicht zweimal erzählen!“, hörte sich seine Tonlage für mich sehr erzwungen ruhig an, anscheinend war das Gespräch mit Dumbledore doch nicht so unspektakulär abgelaufen, wie von mir zuerst angenommen, denn nun erkannte ich in dem stechenden Blick der grünen Augen sehr wohl den gut unterdrücken Ärger auf den alten Direktor. Ich versuchte vergeblich, gegen das zufriedene Grinsen anzukämpfen, da ich derart verdammt stolz war, dass es Harry mittlerweile schaffte, sein Temperament so klug zu unterdrücken und zu zügeln. Es war mehr als erbaulich.

„Oh Harry, der Planer, zu herrlich! Fang an, ich bin gespannt!“, lehnte ich mich neugierig zu ihm und auch Ron schien fast zu platzen vor Anspannung was diese uns so enervierende Erinnerung offenbaren würde und seine Augen leuchteten aufgeregt.

„Tja, wo fang ich da an? ER war sehr erfreut, als ich kam und wollte gerade anfangen mit der Litanei, dass die Zeit drängt und, und, und… als ich ihm die Phiole auf den Tisch gelegt habe! Den bescheuerten Blick hättet ihr mal sehen sollen. Ich gebe mal den O-Ton wieder; „Harry, Sie haben es geschafft! Endlich, ich wusste, dass auf Sie Verlass ist! Das haben Sie grandios, gerade zur rechten Zeit geschafft! Wann? Gerade eben erst? Wie auch immer, kommen Sie, kommen Sie! Sehen wir uns die richtige Erinnerung nun an!“, so in etwa, mit freundlicher, aufgeregter und enthusiastischer Stimme gesprochen. Ich war kurz davor die Augen zu rollen, wenn er wüsste, dass ich schon seit einer Woche mit dem Ding rumrenne und nur keine Zeit hatte schon zu ihm zu kommen! Ich glaub nicht, dass er das glauben könnte! Aber wie auch immer, wieder dieselbe Szenerie wie beim letzten Mal. Ein jüngerer Professor Slughorn sitzt mit der Gruppe von Slytherins zusammen und Tom Riddle fragt ihn gerade nach dem Ausscheiden von Galatea Merrythought…“, begann Harry seine Erzählung, in der er erklärte, dass sich erstens in der nicht-manipulierten Erinnerungsszene zeigte, dass Slughorn beeindruckt von Toms erstaunlichen Fähigkeiten gewesen war. Auch dass Tom an geheim gehaltene Neuigkeiten heran kam, hatte den Tränkemeister beeindruckt und er hatte ihm angeboten, ihn bei einer Karriere im Ministerium zu unterstützen. Zweitens, dass als sie dann alleine gewesen waren, Tom von Slughorn etwas wegen den Horkruxen hatte wissen wollen und in dieser nun echten, nicht geschönten Erinnerung hatte Slughorn auch Toms Frage detailliert beantwortet: Wer eine besonders unmenschliche Tat begeht, spaltet seine Seele, und der Seelensplitter kann durch einen Zauber in ein anderes Objekt, ein sogenannter Horkrux, gebannt werden. Ein Schwarzer Magier kann auf diese Weise seine eigene Unmenschlichkeit nutzen, um sich unsterblich zu machen: Wenn sein Körper tot ist, kann sein Selbst nicht ganz ausgelöscht werden, weil noch ein Teil seiner Seele in einem anderen, intakten Körper vorhanden ist und ans Dasein gebunden“, bei dieser uns bekannten Erklärung sanken wir zusammen, aber Harry war noch nicht fertig, da er luftholend weitersprach:

„Leute, das war das erste Mal, dass ich gesehen hab, wie Dumbledores Augen mordlüstern gefunkelt haben, der war sauer, Mann oh Mann, aber weiter. Erst als Tom begierig nach weiteren Details der genauen Ausführung des Zaubers gefragt hatte und wissen wollte, ob man sicherheitshalber nicht nur einen Horkrux machen sollte, sondern die Seele auch in „sieben“ Bruchstücken aufbewahren könnte, hat der alte, doofe Trottel von Slughorn sichtlich schockiert erkannt, dass das hier nicht bloß hypothetisches Gerede, sondern eine an sich theoretische Frage war, aber man erkannte auch, dass er es nicht wahrhaben wollte. Dann hatte er recht schnell abgebrochen, gewohnt geschwollen mit den Worten, die vergess ich nie mehr Leute, „…als Warnung an Sie, mein junger Freund, dies ist in Hogwarts ein tabuisierter, unmenschlicher Zauber…“ so hat er Tom verabschiedet, sehr geil!“, kicherte Harry böse, während wir gespannt lauschten und ihn kein einziges Mal unterbrachen, als Harry nochmal weiter redete:

„Als wir wieder auftauchten war der Alte sehr bestätigt und meinte, während er seinen Bart gekrault hat, dass dies seine langjährige Vermutung sei, dass sich der Lord mit den Horkuxen unsterblich gemacht hat und zwar nicht nur mit einem einzigen, sondern mit sechs ausgelagerten Seelenteilen, wobei der siebte Teil seine immer kleiner und unmenschlicher gewordene Seele in seinem eigenen Körper sei. Ich meinte dann frech: „Echt wahr, Sie wussten es!“, worauf von ihm natürlich ein „Ich wusste es nicht, Harry, ich habe es vermutet, aber dank Ihnen können wir uns nun endlich sicher sein!“, dabei klang er immer so schrecklich gönnerhaft und selbstgefällig, dass ich ihm am liebsten ins Gesicht schlagen wollte!“, kam es aggressiv von Harry, aber wir stöhnten alle genervt auf und Ron vergrub peinlich berührt sein Gesicht in Händen, während Harry freudlos auflachte und ich auch die Augen rollte über Dumbledores unerträgliche Theatralik.

Ich atmete kurz durch, um mich nicht wieder über den Direktor zu ärgern, denn die Erkenntnis, dass er wirklich schon immer anscheinend geahnt hatte, was Harry durch den Lord tatsächlich war, war heftig. Schließlich hatte er schon immer gesagt, dass der Dark Lord wiederkommen würde und von Harry nicht wirklich besiegt worden war und spätestens seit dem zweiten Schuljahr, wo Harry Parsel gesprochen hatte und das Tagebuch aufgetaucht war, musste es für Dumbledore eine Tatsache sein, dass Harry ein Horkrux war, wenn auch ein verunglückter. Dies war für mich ein Zeichen, dass der Alte nur noch manipulativer und gefährlicher war als man vielleicht denken mochte.

„Es geht weiter, Leute, also so fing er an, „Ich kenne zwei Horkruxe…“, dies meinte er hochtrabend, bevor er anfing, zuerst mit Toms Tagebuch und etwas ausweichender mit dem Ring, wobei ich mir das Grinsen verkneifen musste, um nicht zu zeigen, dass wir den Ring haben, während er jammerte, dass er den Ring fast gefunden hatte, aber dieser leider verschwunden sei, was das Ganze nicht einfacher machen würde. Aber er wäre auf der Spur eines dritten Gegenstandes! Da zählte er seine Vermutungen weiter auf, Slytherins Medaillon, welches wir aber dank dir, Schönste, auch schon haben, da du es Umbitch abgenommen hast. Dann Hufflepuffs Trinkpokal sowie Nagini! Und da war er sich ganz sicher! Wie er auf die kommt, hab ich zuerst nicht verstanden und so forderte ich, dass ich wissen möchte, wie er auf die Schlange käme und er war darüber nicht begeistert, aber dann erzählte er doch, dass es ungewöhnlich wäre, dass ich damals Arthur Weasley gesehen hätte, beziehungsweise dass der Lord Zugang zu ihrem Geist gehabt hätte, wodurch er annehmen würde, dass also der Lord Zugang zu meinem wie auch zu ihrem Geist hätte, gleichzeitig! Das wäre der Hinweis, dass sich der Lord in der Schlange verewigt hätte! Natürlich kam ihm keine Sekunde lang, dass er mir damit mehr oder minder auf die Nase band, dass ich auch einen Seelensplitter in mir trage, aber ich habe den treudoofen Gryffindor vortrefflich gemimt, denn das hatte er natürlich ganz absichtlich mit keinem Wort erwähnt! Dafür hatte er fast genauso Rons Erklärung aus dem Cottage abgegeben! Hat mich echt beeindruckt!“, kam es nüchtern von Harry, der jedweder Hoffnung beraubt worden war, dass er für Dumbledore etwas anders wäre als ein bloßes Bauernopfer, während er Ron lobte, da dieser damals im Cottage als erster die Verbindung hergestellt hatte, dass der Lord sowohl mit Harry als auch mit Nagini verbunden war.

„Idiotie!“, „Was denkt der wie hohl du bist?“, „Ich sag eher, gemeiner Manipulator!“, „Macht es auch nicht besser!“, spielten wir drei uns in unserem Frust zu, für wie doof und minderbemittelt dieser Mann uns hielt, bis Harry tief Luft holte um fortzufahren.

„Geht noch weiter… also beim sechsten Horkrux ist er sich nicht sicher, ob es von Godric Gryffindor oder Rowena Ravenclaw kommt. Danach hat er resümiert, dass um Tom zu töten alle verbliebenen Horkruxe ausfindig gemacht und zerstört werden müssen. Mich hat er dabei wie erwartet übergangen oder besser ausgelassen, boah, ich hätte ihm in die alte Fresse schlagen können, derart aggressiv bin ich geworden! Was denkt der wie blöd ich bin? Da hat die olle Fledermaus mehr Respekt vor mir!“, giftete Harry erregt darüber, wie man mit ihm umging und stellte sein Glas klirrend mit Schwung auf dem Tisch ab, aber wir ließen Harry toben, denn wie sonst sollte man sich fühlen, wenn einer einen derart absichtlich in die Irre führte und nicht die Karten auf den Tisch legte. Was dachte er? Dass Harry vor der Verantwortung davonlaufen würde? Vor der grausamen Offenbarung?

Für Harry gab es schon lange nicht mehr die Möglichkeit der Flucht, diese Entscheidung war ihm mit dem Anbeginn des fehlgeschlagenen Fluches genommen worden und Harry war Manns genug, diese Erkenntnis zuzulassen und sich dem zu stellen. Ebenso wie ich meine Entscheidungen sehenden Auges traf und mich den Konsequenzen stellte, war auch mittlerweile Harry bereit sich mit erhobenem Haupt den Anforderungen des Lebens zu stellen, die sich ihm in den Weg legen würden.

„Aber es geht ja noch weiter…“, höhnte er böse.

Mittlerweile lief Harry wütend im Raum auf und ab und ich lobte ihn innerlich noch mehr und war noch stolzer auf ihn, dass er diese Wut und diesen Zorn so lange gezügelt hatte, bis ich kam und sich auch jetzt verhältnismäßig unter Kontrolle hatte, denn was er anrichtete, wenn er die Kontrolle verlor über sein Temperament, hatten wir ja in Dumbledores Büro nach dem Vorfall im Ministerium gesehen. „…also, er meinte, die Prophezeiung würde mich nicht zwingen den Lord zu töten, da der Lord selbst unerbittlich darauf aus sei, den zu vernichten, der ihn selbst besiegen könnte. Erst durch Toms Absicht, seinen vorhergesagten, mächtigen Gegner schon als Baby zu töten, habe er mich zu dem „Auserwählten“ gemacht, habe mich markiert und mir dabei selbst starke Waffen übertragen und sich durch den Mord an meinen Eltern unbeabsichtigt einen persönlich motivierten Gegner erschuf. Somit würde der Lord mich auf jeden Fall selbst erledigen wollen. Ich hätte die Wahl:

1. lediglich auf Voldemorts Attacken zu reagieren oder

2. selbstbewusst von mir aus Voldemort besiegen zu wollen.

Ich wäre angetrieben von jener „Macht, die der Dark Lord nicht kennt“, ab hier wollte ich fast brechen!“, würgte Harry verächtlich und ich dachte sofort, dass Severus bei dieser Aussage hoch erfreut wäre, während es mir unangenehm war, dass Harry seinen Namen derart lapidar ausgesprochen hatte, wobei er sonst immer die Umschreibung der DeathEater für den Lord wählte, da er wusste, dass ich mich dann wohler fühlte.

„Jetzt kommt es, der Alte wiederholte von vorhin, dass er meinte, er sei auf dem besten Weg den nächsten Horkrux zu finden und wenn er soweit sei, könnte ich mitkommen um den Horkrux zu holen und ihn mit zu zerstören!“, sprach er gepresst und schlug nun seine Faust in seine Handinnenfläche.

„Wow, das war…“, setzte ich betrübt an, als ich rüde unterbrochen wurde.

„Enttäuschend und vor allem total nutzlos, da wir das schon längst wissen!“, rief Ron erregt und ärgerlich, was Harry nicht wirklich innehalten ließ. „Und das Geilste wird es sein, wenn es einer der Horkruxe ist, die wir schon haben. Ich sehe es fast vor mir!“, grollte Ron düster und ich war fast erheitert über seinen erzürnten Ausbruch, aber es gab nichts mehr zu sagen, denn meine neue Truppe wollte ich ihnen gegenüber nicht ansprechen. Warum sollte ich Harry sagen, dass ich mir nun auch noch Warrington gekrallt hatte?

Der junge Mann hatte genug Sorgen, als dass er sich damit hätte auch noch rumschlagen müssen und somit verschwieg ich auch, dass uns Dumbledore erwischt hatte. Ich war gespannt, was Severus mir erzählen würde.

Hermiones Sicht ende
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BeitragThema: 329. Kapitel „Wie ein Schwein zur Schlachtbank“   Kapitel 328-329  EmptyFr Nov 23, 2012 5:10 am

329. Kapitel „Wie ein Schwein zur Schlachtbank“

Severus Sicht

Nachdem uns Dumbledore „erwischt“ hatte wie wir wiederkehrten, hatte ich in die Offensive gehen müssen.

Als wir nur kurze Zeit später in seinem durchaus beeindruckenden Büro waren blickte er mich über seine Halbmondbrille wartend, aber auch leicht vorwurfsvoll an, wobei auch Fawkes leise vor sich hin trällerte. Ich versuchte mich vollkommen in diese Situation hineinzufinden, um ein perfektes Schauspiel abzuliefern, daher räusperte ich mich und legte selbstsicher los, als ich saß.

„Professor, endlich kann ich Ihnen mitteilen, dass ich nun weiß wer diese mysteriöse Miss Malfoy ist! Wenngleich Sie ja schon meinten, es zu wissen!“, erinnerte ich an unser zurückliegendes Gespräch, in dem er bekannt hatte es schon herausgefunden zu haben. Der Direktor schenkte mir einen kalkulierenden Blick über seine Brille hinweg.

„Warum jetzt?“, fragte Dumbledore misstrauisch, nachdem ich ihm damals so überzeugend vorgelogen hatte, dass ich nicht rausfinden konnte, wer diese Dame wirklich war. Doch es erstaunte mich, dass er nicht gleich die Bestätigung wollte, dass es das Biest war, aber nun gut, ich präsentierte sehr sicher meine Lüge, indem ich ungewohnt bewegt meine Hand auf mein Herz legte:

„Endlich kann ich Ihre Schockierung von damals verstehen, Professor! Ich bin noch immer maßlos entsetzt… das kam sehr überraschend für mich… heute! Ich hätte nie…, in meinen kühnsten Träumen nicht, damit gerechnet…“, meinte ich ungewohnt theatralisch und dramatisch, aber auch überzeugend, da ich meine Tonlage anpasste. Ich hasste es, mehr zu zeigen als unbedingt nötig, aber gerade war es notwendig, weswegen ich nur ergriffen mit einer Geste durch die Luft fuhr, aber zu theatralisch und überzogen durfte ich auch nicht sein, denn sonst wirkte es aufgesetzt und ich nicht glaubhaft, aber den Schock, dass SIE es war, denn musste ich ernsthaft rüberbringen.

„Das kann ich mir denken, Severus!“, kam es fast gutmütig von dem alten Trottel, der sich amüsiert über meine selten so offenkundige Empörung zeigte, da man mir sonst dergleichen nicht anmerkte. Umso überzeugender kam ich gerade rüber, während ich beobachten konnte, dass die Portraits mit gespitzten Ohren neugierig lauschten.

„Das ist sehr schockierend für mich und das Schlimme ist, Sir: ich verstehe es nicht! Es verwirrt mich… SIE! Sie müssen mir zugestehen, dass es doch sehr abwegig erscheint! Weshalb ich tatsächlich fast erschüttert bin über die Erkenntnis, dass wir alle anscheinend getäuscht wurden!“, spielte ich mehr als gekonnt den indignierten Spion, der eine große, neue Entdeckung gemacht hatte. Es war deprimierend, wie leicht es mir von der Hand ging mehr als nur die kalte Maske zu zeigen und ich verzog innerlich von mir selbst angewidert meine Züge. Aber Dumbledore hatte es schon öfters von mir zu sehen bekommen, schließlich hatte ich ihn bezüglich der Prophezeiung und Lilys Schutz auch schon den reuigen Traumtänzer vorgespielt, er kannte mich so, wenn er es auch nur sehr selten demonstriert bekam, aber deshalb kaufte er es mir ab.

„Wem sagen Sie das! Aber Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wie Sie es herausfanden!“, resümierte er gutmütig, wenngleich noch immer argwöhnisch über mich, als er seine Arme auf den Schreibtisch ablegte und mich abwartend ansah.

„Oh, natürlich! Ich habe nach unserem Gespräch mein Augenmerk auf die Aufdeckung dieses Geheimnisses gelegt! Versteht sich von selbst und gerade heute konnte ich ein kompromittierendes Zusammentreffen von Draco Malfoy und IHR in den Kerkern verfolgen, danach stellte ich SIE!“, brach ich betont empört ab, um dann, mein Haupt ungläubig schüttelnd, aufzusehen, wobei die Augen des Direktors zufrieden glänzten, weil ich es nun herausgefunden hatte und ihn informierte , schließlich hatte ich bisher angeblich nicht gewusst, dass das Biest die gesuchte Frau war.

„Hermione Granger! Wer hätte das gedacht! Aber ich erzähle Ihnen ja, nichts Neues!“, ließ ich es zu, dass ich über so viel unerwartete Niedertracht betroffen auf meinem Stuhl zusammensank, um zu unterstreichen wie sehr mich diese Offenbarung überrascht hatte. Ich war mir wahrlich nicht zu schade, mich zu verbiegen damit man mir abkaufte was ich einem erzählte und solange ich nicht überschwänglich mit Worten übertrieb, war es genau richtig, mit meinen Gesten auszudrücken wie überrascht und empört ich war.

Aber es gab nur zwei Menschen in dieser Welt, die mich dazu bringen konnten über meinen sehr langen Schatten zu springen, der eine war der Dark Lord, der zweite war Albus Dumbledore!

„Leider nicht!“, stöhnte er leidend, dabei glitt über sein altes, von tiefen Furchen durchzogenes Gesicht eine Resignation, wie ich sie noch nie an ihm erlebt hatte. Er schien aufrichtig enttäuscht und getroffen von dem Verrat, den das Biest in seinen Augen an der hellen Seite beging.

„Jetzt verstehe ich auch Ihren Zusammenprall mit betreffendem Fräulein!“, meinte ich verächtlich, dabei erinnerte ich mich an die offen ausgetragene Auseinandersetzung in den verlassenen Korridoren, die ich damals gestört hatte, zum Verdruss unseres alten Mannes hier.

„Vielleicht verstehen Sie nun auch meine Sorge! Lucius Malfoy hat eine Schlange an unserem wichtigsten Gut, in dieser alles entscheidenden Schlacht! Und leider vertraut der dumme Junge dieser Natter!“, zeigte sich Dumbledore ungewohnt kühl, aber auch verbittert und gehässig, weil Potter zu allen Ferien mit dem Biest entschwand. Es musste ein stetiger Stachel in seinem alten Fleisch sein, dass das Biest die Freundin des Auserwählten war, dass sie der Kopf des Trios war und dass er über die Jahre diese Freundschaft auch noch mehr oder minder gefördert hatte und jetzt erleben musste, dass man nicht alles planen konnte und dass das Schicksal einem böse mitspielen konnte.

„Was wollen Sie tun? Jeder denkt, sie gehört zu Potter!“, fragte ich erregt und richtete mich wieder entschlossen auf um zu demonstrieren, dass ich meinen Schock überwand und mich nun dem Wesentlichen zuwandte, die Pläne und Wünsche des alten Mannes auszuführen. Er registrierte sehr wohl meinen inneren Kampf, die Gefühle, die ich eben gezeigt und gehabt hatte wieder hinter meiner ansonsten wie immer ausdruckslos sitzenden Maske zu verstecken und nickte mir mit einem sachten, bestätigenden Lächeln zu, auf dass ich mich wieder fangen sollte, da ich nichts an der augenblicklichen Situation ändern konnte.

Er hatte in dieser Beziehung immer für mich Verständnis, da er wusste und ahnte, wie schwer es war als ein Spion hinter den feindlichen Linien zu agieren!

Er war trotz allem kein Trottel, der sich nicht bewusst war, dass ich Böses tat um Böse zu erscheinen. Nein, er war Realist und kein Träumer, schließlich wollte er selbst, dass ich in der Gunst des Lords hoch stand und dass dies nicht passierte, weil ich „nett“ war stand außer Frage. Es war ein schmaler Grat, den ich entlangschritt, indem ich mehr als einem Herrn diente, den ich zufrieden stellen musste, aber ich war es gewohnt und schlüpfrig wie eine Schlange. Ich wand mich geschickt aus jeder Situation und über die Jahre hatte jeder meiner Herren erkannt, dass ich gute Arbeit leistete und vertrauenswürdig war, denn bisher hatte mir niemand nachweisen können, dass meine Loyalität, Treue oder Ergebenheit ihnen gegenüber nicht zu 100 Prozent ihnen gehörte und dies war eine Kunst, die ich perfektioniert hatte, die der Täuschung, List und Manipulation.

„Leider, ich weiß es nicht! Aber wir müssen etwas tun! Die Zeit drängt und die meinige läuft beständig ab! Dies ist eine Komponente, die nie in meinem Plan vorkam. Dass wir eine feindliche Person derart nah an unserem Auserwählten haben, ist fast katastrophal!“, kam es nahezu beschwörend von ihm, bevor er verärgert kommentierte wie die Situation war und emotional mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch schlug. Es war eine unerwartet heftige Geste, die Fawkes protestierend kreischen ließ, als er mir plötzlich einen stechenden Blick zuwarf und fragte:

„Draco Malfoys Auftrag bezüglich meines Ablebens steht noch?“

„Ja!“, antwortete ich knapp.

„Und Sie erinnern sich auch noch an Ihr Versprechen mir gegenüber, den jungen Mann dies nicht tun zu lassen, sondern es selbst zu tun?“, forderte er unbeugsam, mit fest entschlossener Miene.

„Mhm…!“, murrte ich nur dunkel und versuchte ersichtlich, mein Unbehagen über diese „Bitte“ zu kaschieren, aber er sah es natürlich und seufzte, bevor er eindringlich fortfuhr.

„Dies hat einen Grund, denn mir ist die Veränderung des jungen Malfoy durchaus aufgefallen! Er wird erwachsen, er hat seine gehässigen, bösartigen Angriffe der letzten Jahre komplett gegenüber Harry Potter und seinen Freunden eingestellt!“, kam es klar- und weitsichtig von dem alten Mann und sofort war ich noch mehr auf der Hut.

„Aber Sir, er ist durchaus noch bissig…!“

„Wohl wahr, aber eben nur sarkastisch! Nicht mehr grob, derb oder gemein! Der Junge ist noch nicht verloren an die andere Seite und da sehe ich unsere Chance“, erklärte er gewichtig und sah mich beschwörend aus seinen blauen, funkelnden Augen an.

„Dann erklären Sie die Gryffindor für verloren und den Slytherin als zu retten?“, zeigte ich mich konsterniert, verwirrt und fuhr mir in einer fast verzweifelt anmutenden Geste durch mein kinnlanges, schwarzes Haar, wissend, dass dem Alten gefallen würde, wenn ich tiefer in mich blicken ließ als sonst. Ich wusste einfach zu gut, welche Saite man bei ihm anschlagen musste, um für ihn integer zu erscheinen, wenngleich mich seine ungewöhnliche Feststellung durchaus überraschte.

„Er sollte keinen Mord an einem alten, verletzten, mehr oder minder dem Tode geweihten Mann begehen! Ich hege die Hoffnung, dass Sie ihn so instruieren könnten, dass er sich nicht völlig in den Bann des Lords begibt! Außerdem scheint er die Slytherins in dieser schweren Zeit sehr gut zu führen! Das würde nicht jedem gelingen!“, drang er mahnend und salbungsvoll in mich, dabei faltete er gerade wieder seine Hände wie im Gebet, um mich über seine geschlossenen Finger hinweg zu beobachten.

„Und was ist mit ihr?“, fragte ich baff erstaunt und überging die Erkenntnis von ihm Draco betreffend, da der alte Direktor durchaus den Durchblick hatte um Draco zu durchschauen, auch wenn der Alte in letzter Zeit Fehler begangen hatte, er sah selbst jetzt noch, wie die Dinge liegen konnten, er war allzeit ein nicht zu unterschätzender Gegner.

„Verloren!“, sprach er endgültig und presste seine Lippen missmutig zusammen und es klang wie eine unumstößliche Tatsache.

„Sind Sie sich sicher?“, bohrte ich unnachgiebig nach, dabei blinzelte ich konsterniert über seine entschiedene Art und fragte mich, ob er von ihrer Nekromantie wusste oder ahnte um zu einem solch endgültigen Urteil zu kommen.

„Meine Hoffnung ist verschwindend gering!“, gab er zu und etwas Bedauern war durchaus in seiner Stimme zu vernehmen.

„Warum?“, fragte ich schlicht.

„Nun es ist so…, Draco Malfoy hatte nie die Wahl, er wurde in sein Umfeld geboren! Dieses Mädchen hatte eine Wahl und ich habe nie an ihrem Verstand gezweifelt, sie trifft ihre Entscheidungen kalkuliert! Damit hat sie sehr entschieden und bewusst ihren Weg gewählt!“, resümierte er mit belegter Stimme und blickte mich unglücklich an, ohne das ansonsten so stete Funkeln seiner Augen.

„Ist das nicht zu einfach? Ich meine, bestimmt wird es Gründe…!“, setzte ich sprachlos an, da ich wirklich entsetzt war, wie er seine Meinungen bildete, denn gerade er müsste sich doch fragen, was sie dazu getrieben hatte.

„Severus, seit wann schreiten Sie zur Verteidigung von irgendwem ein?“, fragte er mit lauerndem, brüsken Unterton und öffnete seine Hände, legte sie auf den Schreibtisch und beugte sich forschend über den Tisch mir näher zu und ich runzelte verwirrt die Stirn über den Umschwung in unserem Gespräch, aber ich verstand es, mich sofort darauf einzustellen und hob affektiert eine Hand und legte sie wieder in einer betroffenen Geste an meine Brust.

„Ich?“, zeigte ich mich konsterniert, „…nein, Sir, ich verteidige gar nichts, ich frage mich nur, was hier vor sich geht! Ich hätte nie damit gerechnet, dass Lucius jemals einem Schl… einer Muggelgebürtigen den Zugang zu seinem Haus ermöglichen würde! Nie! Nie verstehen Sie, Sir?“, schmierte ich ihm Honig ums Maul. „Aber umso mehr würden mich hierbei denn dann auch die Gründe und die Ursachen interessieren, damit ich das verstehe. Es erscheint mir alles noch so vollkommen abwegig und verwirrend, bitte bedenken Sie! Sie, Direktor wissen von dem Umstand schon länger und konnten sich an dieses Wissen gewöhnen, ich weiß es jetzt seit vielleicht einer halben Stunde und grüble darüber nach, was ich übersehen habe! Es ist gefährlich, wenn ich anfange Dinge von solch großer Wichtigkeit zu übersehen!“, versuchte ich mich weitschweifig, mit vielen Worten zu erklären.

„Severus, mein guter Junge! Machen Sie sich keine Vorwürfe! Dieses… dieses Mädchen ist gut! Verdammt gut. Sie hätte auch mich getäuscht, da ich eine derartige Verstrickung auch nie in Betracht gezogen hätte… aber nun…“, ließ er das Ende offen und hob flach die Handflächen, um zu verdeutlichen, dass er es für zu spät hielt sie noch zu „retten“.

„Wie fanden Sie es heraus, Sir?“, fragte ich also interessiert, denn die Leier kannte ich ja nun schon.

„Magie! Durch Magie…!“, meinte er kryptisch, aber nicht wirklich aussagewillig und so erkannte ich leidlich, dass er mir nichts über das magische Buch erzählen würde, aber dank dem unerwartet schlauen Weasley wussten wir dies schon selbst und so zeigte ich ihm mit einem zustimmenden Nicken an, dass ich sein Schweigen akzeptieren würde, was er wohlwollend zur Kenntnis nahm.

„Um auf Ihre Frage zurückzukommen, in meinen Augen kann es keinen gewichtigen Grund geben, der zu einer derart unwiderruflichen Entscheidung führt! Es ist mir unverständlich, da sie sich auf Gedeih und Verderb den Malfoys verschrieben hat! Leider drängt die Zeit, wie gesagt und so lege ich mein hoffendes Augenmerk auf den jungen Malfoy, denn er erscheint mir… gewinnbringender!“, hörte ich zum ersten Mal die offen gezeigte Kaltschnäuzigkeit des „guten“, alten Mannes. Er, der eiskalt abwog und entschied, wer rettbar und wer unrettbar war. Es war interessant, diese neue Seite an ihm wirklich zu erleben.

„Sehen Sie, Severus! Ich weiß, Sie tun viel für mich und mein leibliches Wohl, aber ich weiß auch, dieser Fluch zehrt an meiner Magie!“, hielt er wie zur Bestätigung seine in dem schwarzen Handschuh steckende, abgestorbene Hand hoch, worauf ich über diese Feststellung sachte nickte.

„Wir müssen uns rüsten… und jede Eventualität einberechnen! Versprechen Sie mir, dass der junge Malfoy sich nicht mit meinem Ableben beschmutzt, sondern dass Sie dies tun!“, drängte er intensiv, was dazu führte, dass ich kurz sprachlos war, als er derart fordernd zu mir sprach, aber auch die Konfrontation mit der Offenbarung für mich, dass er sich sehr wohl in der Lage sah, mich mit seinem Ableben zu „beschmutzen“, um seine fast ironischen Worte zu benützten.

„Ja, Severus! Sie, nur SIE!“, wisperte er beschwörend.

Wenn das keine doppeldeutige Moral war, dann wusste ich auch nicht und so stotterte ich auch als ich zur Antwort ansetzte:

„Ich… Professor… ich!“ Sogleich traf mich ein stahlharter, unnachgiebiger Blick aus unnatürlich blauen Augen und ich nickte knapp. „Gut, wie Sie wünschen Sir!“, gab ich wieder wie letztens das ausweichende Versprechen, denn schließlich wusste ich, dass der Tod des Mannes feststand nur ich wusste nicht, ob wirklich ich derjenige sein würde, der ihn von der Erdfläche wischen würde, aber sein Wunsch sollte in Erfüllung gehen, lange würde er nicht mehr leben. Bei dieser Offerte kämpfte ich hart gegen das gemeine Grinsen, das sich auf meine Züge schleichen wollte denn dagegen, dass ich irgendwie geschockt oder erschüttert gewesen wäre, dazu wusste ich zu gut was für ein Manipulator der Alte sein konnte und aus welchem Holz er wirklich geschnitzt war, hatte das Gespräch gerade eben nur zu deutlich gezeigt.

„Wunderprächtig…“, klatschte der Alte plötzlich erfreut mit der gesunden Hand auf seinen Schreibtisch und wirkte wieder leutselig, verspielt wie früher. Unter Anbetracht dessen, dass es um sein Ableben, seine Ermordung ging, war seine vergnügte und ausgelassene Heiterkeit fast nicht nachzuvollziehen. Wie es aussah versprach er sich mehr von seinem Tod als auf den ersten Blick zu erkennen war. Ich musste nun schwer kämpfen, um das Misstrauen, das bei dieser Erkenntnis in meine schwarzen Augen Einzug hielt, niederzuringen.

Er wollte sterben, ja!

Er wollte nicht durch Dracos Hand sterben!

Er wollte durch meine Hand sterben! Und nur durch meine!

Irgendetwas war hier faul, denn an sich könnte es ihm gleich sein wer ihn umbrachte. Tot war tot! Irgendetwas plante er, das stand außer Frage, weswegen ich ihm wieder meine Aufmerksamkeit zuwandte, da er nun enthusiastisch gestikulierte.

„Da diese Umstände nun geklärt sind, auf zum nächsten Punkt! Ich zähle auf Sie, vergessen Sie das nicht!“, zwinkerte er mir plötzlich fröhlich, wie ausgewechselt zu und ich war fast verwirrt was er noch meinen könnte, als mir etwas einfiel.

„Aber SIR, Sie sagen mir nichts! Niemanden! Wie stellen Sie sich das vor? Wenn Sie nicht mehr unter uns sind? Versinkt dann alles nicht im Chaos? Was zum Beispiel tun Sie denn dieses Jahr die ganze Zeit mit Potter an den Abenden? Unterrichten Sie ihn? Stählen Sie ihn… was ist an dem Bengel so wichtiges! Oder auch Ihre häufige Abwesenheit?“, fragte ich jammernd nach und suchte nach Informationen, worauf der Alte mit einer bedauernden Miene zu mir blickte. Von einer auf die andere Sekunde war die ausgelassene Stimmung wieder von ihm gewichen.

„Oh, mein guter Junge, alles wird seinen Weg gehen, wenn ich nicht mehr bin! Nur keine Sorge! Und was ich mit Harry tue, das kann ich Ihnen nicht sagen, leider, leider! Aber ich kann versuchen, es Ihnen verständlich zu machen, warum Harry unter allen Umständen zu schützen ist, bis zum Schluss! Als Voldemorts zurückgeprallter Todesfluch ihn traf, da passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Ein Teil der Seele von ihm hat sich auf Harry übertragen, deshalb ist Harry ein Parselmund, deswegen besteht jene seelisch-mentale Verbindung, die dafür sorgte, dass Sie dem Jungen Okklumentik beibringen mussten und deshalb… deshalb ist es unabdingbar, dass Harry selbst von Voldemort getötet werden muss, damit Voldemort endgültig sterben kann!“, kam es leise, bedauernd, ruhig, aber auch sehr endgültig von dem alten Mann.

Nun saß ich nach dieser Eröffnung sprachlos vor dem manipulativen Bastard und blinzelte ungewohnt konsterniert und senkte meine Maske wieder, da mich seine Zusammenfassung derart gefasst und neutral vorgetragen wirklich schockte. Dagegen wirkte Lucius fast wie ein unbedarfter Waisenknabe!

„Sie,… warum? Sie wollen, dass Potter stirbt? Das ist nicht Ihr ernst! Von Anfang an?“, zeigte ich mich entrüstet und empört, denn ich erfuhr hier zum ersten Mal die tatsächlichen Hintergründe des Mannes vor mir und ich war, was selten in meinem Leben vorkam, wirklich entsetzt wie ich von meinem Dark Lord schon lange nicht mehr geschockt sein konnte!

Denn von dem erwartete ich es nicht anders!

Hier aber nun Dumbledore vor mir zu sehen, wie er mir kaltschnäuzig und eiskalt erzählte, dass er plante Potter, unseren schützenswerten Potter, sehenden Auges in den Tod zu schicken und das anscheinend seit Anbeginn. Ich war schlicht sprachlos, als mir das dramatische Ausmaß dieser unerwarteten Offenbarung ins Bewusstsein sank. Denn ich war sehr schnell getaktet und konnte Zusammenhänge rasch erfassen, auch wenn dies hier mich wirklich überraschend traf, fand ich doch schnell die Sprache wieder.

„Das… das planen Sie seit Anbeginn! Sie wollten nie sein Überleben, sondern nur sein Überdauern, bis er seine Schuldigkeit erfüllt hat?“, hauchte ich tatsächlich bodenlos erstaunt wie kalt der manipulierende Bastard vor mir plante, auch wenn er gerade peinlich berührt wegsah und seinen Bart nervös streichelte und wenig glücklich wirkte, so agierte er doch nicht weniger kalt als das Biest, Lucius, Draco oder ich.

„Das dürfen Sie so nicht sehen. Ich möchte dies am allerwenigsten. Mir tut Harry mehr als leid, aber Harry muss seiner Bestimmung folgen, er muss seinen Weg gehen und er darf von seinem Schicksal erst erfahren, wenn Voldemort beginnt seine Schlange Nagini magisch zu beschützen, dann ist es soweit. Severus, verstehen Sie die Bedeutung dessen? Sie müssen ihn zum gegebenen Zeitpunkt instruieren“, beschwor er mich und seine Augen bohrten sich fest in meine.

„Ich verstehe, alter Mann, dass Sie diesen Jungen, den ich geschworen habe zu beschützen, wie ein Schwein mästen, um ihn dann zur Schlachtbank zu führen! Und ich habe die Ehre ihn davon in Kenntnis zu setzen!“, ätzte ich angewidert und verzog meine Gesichtszüge zu einer wütenden Grimasse.

„Severus…“, tadelte mich der Alte sanft.

„WAS? Sie gehen genauso über Leichen, wie ER!“, fauchte ich schroff im selbstgerechten Zorn der guten Menschen und genoss es diebisch, mich derart gebärden zu können. Ich erkannte, dass ihn meine verächtlichen Worte trafen, aber das sollten sie auch. Er zeigte mir gerade wieder lebhaft, dass das Gute tatsächlich nicht so gut war wie gedacht.

„Severus?“, wollte er sachte ansetzen, aber ich unterbrach ihn mit einer unwirschen Geste.

„Sagen Sie nichts! Ich kam damals zu Ihnen und habe mich an Sie gebunden! Dabei habe ich Ihnen geschworen Lilys Sohn zu beschützen und jetzt sagen Sie mir, ich soll ihn in den Tod schicken? Egal wie! Gewagt, Dumbledore! Gewagt! Was würde der Orden zu diesem Plan von Ihnen sagen? Hinzu kommt, dass mir sehr wohl bewusst ist, dass sie mich den Verräter dem Orden gegenüber mimen lassen, denn ich nehme einmal stark an, dass Sie nicht vorhaben, diesen über unser Arrangement, dass ich Sie töten soll, einzuweihen?“, wütete ich ungewohnt ehrlich, wobei dies natürlich gelogen war, denn als der Lord verschwand in der unglückseligen Nacht im Haus der Potters, war ich auf Lucius‘ Wunsch und Befehl hin wieder zu Dumbledore zurückgekehrt, denn wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mich des Leids der Lehrtätigkeit entzogen, aber auch Dumbledore meinte, zusammen mit Lucius damals, dass der Lord eines Tages wiederkehren würde und ich bei ihm in Hogwarts bleiben solle!

Und wie immer war ich gefügig und hatte mich meinem Schicksal ergeben und war geblieben.

Damals, in jener Zeit, hatte sich dann auch Dumbledores unerschütterliches Vertrauen in mich aufgebaut und dies war etwas von dem Lucius nicht wusste, wie ich es geschafft hatte. Der eitle Geck musste nun wirklich nicht alles wissen! Ich hatte wie gesagt geschworen auf meine Magie, keinen Unbrechbaren Schwur, dass ich Harry James Potter beschützen würde, dass ich Lilys Opfer nicht wertlos werden lassen würde, indem ich zuließ, dass ihrem Sohn etwas passierte. Dies hatte ich nach Dumbledores Zuspruch getan und besaß seither sein uneingeschränktes und vollkommenes Vertrauen in mich.

Gut, zu dem Zeitpunkt war ich tatsächlich über Lilys Ableben bewegt gewesen und hatte mich veranlasst gesehen, ihr Opfer zu ehren, hinzu kam, dass ich den kleinen Jungen kannte, der nun bei dieser Nervensäge von Petunia hatte aufwachsen müssen. Nicht, dass sich groß Mitleid in mir geregt hatte, aber eine gewisse Verpflichtung wenigstens dafür zu sorgen, dass er nicht völlig schutzlos vor den Verrückten dort draußen wäre war vorhanden gewesen und so hatte ich eingewilligt ihn zu schützen.

Nicht, ihn nur so lange am Leben zu erhalten, bis der Alte das Zeichen gab um ihn dann in den Tod zu schicken. Das war abwegig, rücksichtslos und brutal, aber wie gesagt, heute war der Tag, wo ich zum ersten Mal den wirklichen Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore kennenlernte, der anscheinend so viele Gesichter hatte wie auch Vornamen! Wer hätte gedacht, dass er derart verdorben war. Nun versuchte der Alte mich weiter zu überzeugen, dass er alles nur gut und richtig machen wollte.

„Wenn Sie alles wüssten, würden Sie die Notwendigkeit erkennen! Je weniger Personen Bescheid wissen, desto besser!“, meinte er nun gerade recht scharf.

„Sie haben entschieden? Und jetzt hat es so zu kommen? Ich bin… negativ überrascht… sowohl für meine als auch Potters Zukunft!“, geisterten meine Augen über so viel doppeldeutige Falschheit frustriert durch das Büro und ich konnte durchaus die zum Teil betroffenen Minen der Portraits wahrnehmen, die leicht verstört darüber wirkten, wie sich der Direktor gerade selbstherrlich gebärdete und dabei über Menschleben bestimmte, wie ein Gott oder wie der Lord persönlich.

Mir unterstellte man meist das Schlechteste und ich gab mir Mühe, dem nachzukommen, aber ich versuchte nie den lieben, netten, rücksichtsvollen und fürsorglichen Mann raushängen zu lassen und das war etwas, was ich dem Alten gerade wirklich übel nahm. Er hielt eine unechte Fassade hoch, die unechter nicht hätte sein können, wenn man nun hörte wie er seit 16 Jahren den Tod des Jungen maliziös plante für den dessen Mutter aufopferungsvoll gestorben war. Das war unfassbar hartherzig und viel grausamer als der Lord hätte jemals sein können. Der brachte jemanden schließlich recht schnell um die Ecke, was durchaus manchmal sehr mildtätig sein konnte!

Beim Dark Lord wusste man woran man war und dass man von ihm nichts Gutes zu erwarten hatte, aber Dumbledore übertraf diesen in Gemeinheit und Hinterlist, da er einem etwas vorgaukelte zu sein was er nicht war, bevor er einem das Messer unerwartet in den ungeschützten Rücken rammte. Das war abgrundtief böse und für diese schauspielerische Leistung und die Täuschung aller Menschen der magischen Welt, hätte ich ihn schon wieder bewundern können. Ich war mir sicher, selbst Lucius würde seinen Hut in Achtung zücken, wenn er diesen neuen Aspekt über den Alten erfahren würde.

Er spielte der Welt den ehrenhaften, rechtschaffenden und aufopferungsvollen Magier vor, der für alle und jeden nur das Beste wollte, dabei ging er aber über wenige Menschenleben eiskalt hinweg. Was für eine welterschütternde Erkenntnis.

Ich hatte bisher dem alten Knaben nie zugetraut, wortwörtlich über Leichen zu gehen und erst recht nicht derart kalkuliert, berechnend und geplant Harry Potter seit Anbeginn auf den Tod vorzubereiten. Diese Einsicht war gigantisch und schaffte es, was selten geschah, mein Weltbild zu erschüttern.

Ich mochte Harry Potter nicht, hatte ich nie, aber dass ihm von Albus Dumbledore, der ihm immer den guten, mitfühlenden, verständigen und netten, großväterlichen Helfer vorspielte, von vornherein der Tod bestimmt gewesen war, empörte mich immer mehr, je länger ich darüber nachdachte. Plötzlich wollte sich etwas wie Mitleid in mir regen darüber, wie sehr man dem Jungen bisher in seinem kurzen Leben grausam mitspielte, als Bauernopfer, dessen Opfer erwartet und vorausgesetzt wurde.

Unter diesen Überlegungen wollte ich fast brechen, wenn ich mich erinnerte, was uns das Biest über die Jugend bei seinen Verwandten, bei Petunia, erzählt hatte und ich fand es unsäglich, der ich selbst eine mehr als bescheidene Kindheit gehabt hatte, dass Dumbledore Potter dem ausgesetzt hatte unter Anbetracht, dass er gewusst hatte, was er eines Tages von dem Jungen erwarten würde!

Das war eine Frechheit sondergleichen! Plötzlich drängte sich mir die Frage auf, ob Potter von diesem Plan schon wusste, denn dass das Biest mehr wusste als sie sagte und Potter vielleicht erzählt hatte, war mir gegenwärtig. Vielleicht war die Erkenntnis, dass in diesem Krieg eingeplant war, dass er sterben würde der Grund gewesen, warum er schon vor der Niederkunft seiner Verlobten erwachsener und ernster gewirkt, sich so zum Positiven verändert hatte, denn dass er sein Temperament erstaunlich schnell in den Griff bekommen hatte, war sogar mir aufgefallen und so ganz konnte ich dafür nicht nur die Ägide unter den Schlangen und dem Biest verantwortlich machen. Mir wurde mal wieder bewusst, wie viel ich nicht wusste oder ahnte, ob die Connection es wusste und wie verschlagen und gut organisiert ihre kleine Gruppe doch war.

Ich traute diesem Mann vor mir jedoch nicht mehr. An ihm war nichts echt, wie ich jetzt zu genau wusste, außer dem, dass er ein mächtiger Magier war, doch dies hatte seinen Ruf aufgebaut, seine Reputation, und war augenscheinlich eine einzige, große Lüge. Wenn ich nun die Jahre in Hogwarts rasch Revue passieren ließ war ich gewillt, Potters hirnrissige, lebensgefährliche und zum Teil unnötigen Aktionen, für die ich ihn verachtet hatte, unter einem neuen Licht zu bewerten, denn in mir wollte das Misstrauen nicht verschwinden, dass seine „Heldentaten“ in den letzten Schuljahren nichts als verrückte, von einem irrsinnigen, alten Mann geplante „Prüfungen“ waren, um ihn auf das Kommende vorzubereiten. Ich traute dem Alten ab heute alles zu!

„Ich weiß, dass es unglückselig wirkt…?“, unterbrach er dramaturgisch meine Gedanken.

„Wirkt?“, meinte ich perplex.

„Bitte Severus, „Für das Größere Wohl“ müssen Opfer gebracht werden! Von jedem!“, meinte der Alte inbrünstig und überzeugend. Ich fand, dass sich fast etwas wie Verrücktheit in seinem bohrenden Blick widerspiegelte.

„Das größere Wohl!“, kam es zynisch von mir und zwei hellwache Augen funkelten mich intensiv an, als wollte er mich zwingen von seiner Ansicht überzeugt zu sein, dass man alles, seiner Meinung nach, dem unterzuordnen hatte.

„JA, alles muss dem Großen Wohl untergeordnet werden! AUCH mein Ableben, Ihr Überleben und auch Harrys Weiterleben bis zu einem gewissen Zeitpunkt! Verstehen Sie, Severus!“, drang er eindringlich in mich und ja, ich verstand sofort, dass dieser verrückte Kauz etwas plante und zwar in genau der Reihenfolge, die er gerade aufzählte, dafür war ich zu geschult, um diese kryptische Andeutung nicht zu erkennen, aber ich überspielte den Schnitzer, der dem Alten unterlaufen war, indem ich extrem konsterniert mein Haupt schüttelte, um meiner Missbilligung Ausdruck zu verleihen. Die Anspielung auf Ableben-Überleben-und Weiterleben bis zu einem fraglichen Zeitpunkt war mir nicht entgangen und schmeckte für mich bitter, da sich für mich dies alles anhörte wie, dass das Ende unser aller im eigenen Exitus gipfelte.

„Kann ich Ihnen noch vertrauen? Sind Sie mein Mann, Severus?“, fragte er nun sehr ernst und ich wusste, ich würde alles an Talent aufbieten müssen, dessen ich fähig war, um ihn zu überzeugen.

„Wurde ich nicht Ihr Mann, als ich kam um Sie zu warnen, um Ihnen zu sagen, dass ich dem Lord von der Prophezeiung erzählte? Wurde ich nicht vollständig Ihr Mann, als der Lord Lily schließlich tötete? Trotz meiner Bitte, es nicht zu tun?“ fragte ich mit belegter Stimme nach. „Habe ich nicht geschworen, AUF MEINE MAGIE, ihren Sohn zu schützen? Den Sohn des Mannes, der mir meine Jugend vergälte? Habe ich mich je eines Vergehens Ihnen gegenüber schuldig gemacht, um Ihr Misstrauen zu verdienen?“, begehrte ich auf, zeigte meine Verletztheit über die ungerechte Behandlung, als meine Loyalität und meine Treue angezweifelt wurden.

Ich blickte dem Alten starr und entschlossen in die Augen, zeigte dabei meine Gefühle ungewohnt offen, aber es war nötig und wenn ich es schaffte, den rotäugigen Lord sehenden Auges zu belügen, so war es fast spielend leicht den blauäugigen Alten zu überzeugen, dass ich loyal war und zwar nur ihm!

„Verzeihen Sie mir, Severus! Sie haben mir nie den Grund eines Zweifels gegeben… in alle den Jahren“, kam es betrübt von ihm als er sich entschuldigte.

„Umso mehr trifft es mich, dass Sie in dieselbe Kerbe hauen wie all die anderen, die Mitglieder des Ordens und, und, und! Ich habe ihr LEBEN gerettet, ohne zu zögern!“, beschwerte ich mich entrüstet und erinnerte ihn an seine Hand, an den Tag als ihn das Biest in Spinners End ablieferte, nach seiner Kollision mit dem schwarzmagischen Gegenstand. Auch wenn er bis heute nicht wusste, wer ihn zu mir gebracht hatte.

„Ich stehe in Ihrer Schuld, das weiß ich! Wie gesagt, ich wollte Sie nicht brüskieren mit meiner Frage! Aber ich hoffe doch, dass Sie erkennen wie heikel das Kommende ist und hier wollte ich mich nur Ihrer Unterstützung versichern!“, versuchte er sich zu verteidigen und natürlich kam ich nicht umhin zu bemerkten, dass er selbstverständlich nach diesen Eröffnungen nachforschen musste, aber ich wollte selbstgerecht wütend sein und das ließ ich auch selbstgefällig heraushängen.

„Oh, ich wollte Sie nicht kritisieren, schließlich sind Sie der weiseste und stärkste Zauberer, den die weiße Seite hat!“, schnarrte mein Sarkasmus durch die Gegend. „Machen Sie sich wegen mir keine Gedanken, Sir! Wo kämen wir hin, wenn ich so etwas Menschliches wie Skrupel zeigen würde! Also ja, ich werde tun, worum Sie mich bitten! Sollte es an der Zeit sein, werde ich Potter offenbaren was sein Part in diesem Spiel ist! Zufrieden?“

„Ihr beißender Zynismus in Ehren, Severus, ich verstehe durchaus den Eindruck, den ich hier vermittle! Aber ich bin froh, dass Sie deren Notwendigkeit akzeptieren und nicht noch mehr hinterfragen! Dann gilt unser Deal!“, erklärte er nun salbungsvoll, man mochte brechen ob seiner selbstgerechten Art zu entscheiden, wen es für das größere Wohl zu opfern galt und dies auch noch mit hehren Zielen zu rechtfertigen, anstatt dem was er tat ins Gesicht zu sehen, wie wir es taten, die auch entschieden wer leben und wer sterben musste. Wenigstens gab die Familie klar zu, aus selbstsüchtigen Motiven zu handeln, doch was war böser, verdorbener? Ich wollte es nicht beantworten oder mir jetzt Gedanken darüber machen.

„Natürlich, Professor Dumbledore! Natürlich, es wird alles so geschehen wie Sie wünschen! Aber sagen Sie mir nun was Sie wegen Miss Granger, äh… Malfoy planen? Wie verhalten wir uns ihr gegenüber?“, fragte ich interessiert, denn was er in Bezug auf sie plante wollte ich wirklich wissen.

„Als ob sich nichts ändert! Sie werden weiter den Lehrer mimen, wie bisher und ich werde an einem Plan arbeiten, um sie loszuwerden!“, erklärte er streng und sah mich eindringlich aus seinen zu blauen Augen an.

„Sie… Sie planen ernsthaft sie… was? Sie zu beseitigen?“, fragte ich perplex.

„Ganz ehrlich, ich weiß es nicht! Denn an sich haben der Lord und ich Harry Potter betreffend dasselbe Ziel, seinen Tod, ich aber erst am absoluten Ende und zu keinem anderen Zeitpunkt!“, legte er kaltschnäuzig offen seine „Mordpläne“ dar.

„Und Sie denken wirklich, dass Miss Gra… Malfoy auch Potters Tod wünscht?“, zeigte ich meinen gelebten und empfundenen Unglauben, denn ich wusste schließlich was sie alles tat um diesen unsäglichen Jungen glücklich zu machen, bis hin zu ihren Verrenkungen, die schlussendlich auch dafür gesorgt hatten, das nun auch mein Mal auf ihr prangte.

Hinzu kam, dass selbst unser Lord nicht von dem Biest verlangte, Potter auszuliefern, da sie sich vorsorgend mit dem Unbrechbaren Schwur an Potter gebunden hatte und selbst der Lord so weitsichtig war, zu erkennen, dass man gegen diese Magie nicht ankam. Warum also konnte Dumbledore nicht erkennen, dass sie zwar ein Biest war aber keine akute Bedrohung für seinen Goldjungen.

„Sir! Ich möchte sie darauf hinweisen, dass ich bisher nur nachweisen konnte, dass Miss Granger nun eine Malfoy ist! Das gab sie mir gegenüber zu, nachdem ich sie damit konfrontierte nach ihrer innigen Zusammenkunft mit dem jungen Malfoy, ABER ich kann Ihnen versichern, dass Lucius niemals eine Frau seines Hauses in die Nähe des Lords kommen lassen würde! Das hat er nicht mal Narcissa gestattet! Und eine neue Frau in den Reihen der Diener des Lord, die wäre mir dann doch aufgefallen!“, erklärte ich rechtfertigend und war gespannt wie er reagieren würde, wie sehr er sich auf seine Idee versteift hatte, dass das Biest verloren sei.

„Dies würde mich ungemein beruhigen, Severus! Sich Lucius Malfoy anschließen bedeutet also nicht zwangsweise, sich Voldemort anzuschließen…!“, resümierte er sinnierend über meine Erläuterung.

„Genau, Sir! Vor allem da gerade die Malfoys versuchen ihre Frauen aus der Politik herauszuhalten!“, fügte ich weiter hinzu und bestärkte ihn in seinen Annahmen, wenngleich sie eine Lüge meinerseits waren.

„Ich hätte nie gedacht, dass sich Miss Granger mit der Rolle einer nicht emanzipierten Frau zufrieden geben würde! Das ist es eher was mich an der Situation auch stört!“, wie recht doch der alte Quasselkopf hatte, denn sie gab sich auch mit nichts anderem als der ersten Reihe zufrieden, deshalb rauschte sie dermaßen oft auch mit Lucius und seinen Ansichten wie sich eine Frau zu verhalten hätte, zusammen.

„Sir, vielleicht läuft im Leben nicht immer alles so wie man es plant? Vielleicht wusste sie nicht was es hieß, der bedeutete und woher zum Teufel soll ich das wissen?“, murrte ich finster.

„Nein, nein, Sie haben Recht… vollauf, vielleicht ist dies die gerechte Strafe für die ehemalige Miss Granger, diesen Weg gewählt zu haben?“, ich musste ihm leidvoll recht geben, denn mit Lucius war man gestraft und ich am allermeisten, das wusste er nur nicht in dem dramatischen Umfang, aber so zuckte ich nur mit den Schultern.

„Aber wie auch immer, der Plan steht!“, beendete er sein erquickliches Gespräch mit mir und ich entschwand rasch in mein Reich um über das Leben im Allgemeinen, aber auch den Tod im Besonderen nachzudenken.

Severus Sicht ende

Hermiones Sicht

Es war soweit, noch in dieser Nacht der „Entdeckung“ erhielt ich meine Aufforderung, morgen, dem Samstag, Lucius zur Verfügung zu stehen, um mit ihm dem Abend zu verbringen, also würde ich mein Versprechen nach einem zweiten Treffen mit ihm einlösen.

Somit saß ich sehr missgestimmt in der Großen Halle und klammerte mich an meine Tasse, wie an einen Rettungsanker, wobei mein düsterer Blick durch die Gegend irrte. Ich spürte sehr wohl den Blick von Severus, der versteckt verkündete, dass er zu reden wünschte nachdem er mit Dumbledore geredet hatte und der Ausdruck Dumbledores konnte nur als verdreht bezeichnet werden, dieser komische und manipulative Alte, der immer wieder intensiv zu Harry blickte, wobei Harry und Ron nicht wacker genug waren, das Augenmerk auf den Direktor zu legen. Sie hatten sich noch immer nicht einbekommen und brüteten über ihrem Unmut dem Alten gegenüber. Es war wie so oft ein Versteckspiel und ein Ausweichmanöver der besonderen Art.

Wenn ich Severus und Draco sagen würde, dass heute Abend mein „Date“ mit dem großen, blonden Gockel stattfinden würde wollte ich mir ihre Launen gar nicht ausmalen, dabei dachte ich, dass Severus etwas gleichgültiger wäre, da ihn ja nur immer die Sorge trieb, dass es Lucius und ich schaffen würden uns gegenseitig umzubringen, aber ansonsten glaubte ich zu erkennen, dass er an sich nichts mehr dagegen hatte.

Draco hingegen, Draco war etwas anders. Seit dem Desaster im Wald und allem folgenden war er erneut auf Lucius gar nicht gut zu sprechen. Aber ich war hoffungsvoll, als ich unsere wortlose Kommunikation nützte um ihnen meinen Wunsch nach einem kurzen Gespräch zu offenbaren.

So kam es, dass ich sowohl Severus‘ Präsenz in meinem Nacken spürte und auch Dracos fordernden Schritt wahrnahm, als ich in einem leeren Klassenzimmer wartete, von dem ich die Tür offen gelassen hatte.

„Eilen Sie sich, Miss Granger, meiner harrt eine Horde von Ignoranten, die da lernen sollen einen eventuellen Krieg zu überleben und dies mit erschreckend schlechten Tendenzen! Vielleicht sollte ich mit Ihnen das Laufen üben, anstatt sie nur zum Nachsitzen einzubestellen?“, fragte er spöttisch, da er sich an einem Samstag leidtat auch noch mit Schülern umgeben zu müssen. Seit neuestem sammelte er die Delinquenten und verpasste ihnen Unterricht am Wochenende, dies schien ihn mit diebischer Schadenfreude zu erfüllen.

„Zeigt das Ihr Können als Lehrer, Professor?“, grinste ich ihn provokant an und näherte mich seiner Brust, um aufreizend darüberzustreichen.

„Miss Granger, was fällt Ihnen ein meine Kompetenz anzuzweifeln?“, schnarrte Severus böse und schielte konsterniert auf meine Finger, die ich gerade zurückzog, um mich schwungvoll abzuwenden.

„Sie sollten den Schülern auch gleich beibringen, Ihren Zauberstab auf der Flucht wegzuschmeißen!“, kam es zynisch von Draco, der gerade die Tür schloss.

„Lauf, Baby lauf… das könnte fast auf mich zutreffen! Lucius fordert heute meine Zusage zu einem Treffen, ich wollte es euch nur wissen lassen!“, grollte ich finster, denn an sich schmeckte es mir gar nicht, dass ich mich abmelden musste, aber auf die Diskussion hinterher hatte ich auch keine Lust, also ging ich den Weg des geringsten Widerstandes.

„BITTE!? Jetzt schon?“, echote Draco mit düsteren, sturmgrauen Augen, während ich sekündlich beobachten durfte, dass sich Dracos seit Tagen schon miese Laune weiter verschlechterte.

„Dann wünsche ich dem glücklichen Paar viel Vergnügen, tut nichts was ich nicht auch tun würde!“, kam es zu meiner Verwunderung erstaunlich süffisant von Severus und so sah ich ihn auch an, als er sich schon wieder zur Tür wandte um mit wallenden Gewändern von dannen zu schreiten.

„BITTE, das ist alles was du sagst?“, echauffierte sich Draco, worauf ihn ein unleserlicher Blick aus schwarzen Augen traf, bevor Severus schweigend entschwand. Offenbar war Draco empört, dass Severus ihre beiderseitige Zweckgemeinschaft gegen Lucius aufgegeben hatte und nun bestenfalls nur noch beobachtete oder uns davor bewahrte, einander an die Gurgel zu gehen.

„Draco…!“, trat ich einen Schritt auf ihn zu.

„WAS?“, unterbrach er mich jedoch barsch, verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust und funkelte mich aufgebracht an.

„Was ist die Tage mit dir los?“, wollte ich nun genauer wissen, denn darüber geredet hatten wir nicht.

„Ach nichts, ich bin es nur so leid! Immer wieder Lucius, aber vor allem immer wieder POTTER! Und dann werde ich von meinem Vater auch noch raus geschmissen, nachdem er dich verletzt hat, mich nervt das alles ungemein!“, erklärte er dann bemüht beherrscht.

„Was hat Harry denn damit zu tun?“, meinte ich irritiert.

„Eben, das weißt du nie! Immer und alles passiert nur wegen Potter, oder wem verdankst du deine Strafe durch Vater?“, giftete er böse. Seine Aggressionen waren deutlich zu spüren und an seiner verspannten Haltung zu erkennen.

„Mach dich nicht lächerlich, Draco! Es läuft doch alles gut und das mit Harry, ich weiß nicht, was du sagen willst!“, erwiderte ich irritiert, denn in meinen Augen war am Desaster im Wald Daphne schuld, die ihre Gefühle nicht im Griff hatte, sowie unsere dummen Gryffindors, die einfach ihre zu neugierigen Nasen in Dinge stecken mussten, die sie nichts angingen. Gut, Harry hatte Daphnes Bitten nachgegeben, aber deshalb war er noch lange nicht daran schuld, dass ich Lucius bis zur Weißglut provoziert hatte und mal wieder alles aus dem Ruder gelaufen war.

„Vergiss es! Einen schönen Abend noch!“, kam es nun brüsk von ihm und schon war er aus der Tür und ließ mich leicht verdattert zurück. Er schien wahrlich schlechte Laune zu haben und noch mehr einen gerade wieder ungesunden, wachsenden Zorn auf Harry, weil er mal wieder irgendwem die Schuld an Dingen geben wollte, an denen diesmal ich Schuld hatte, denn niemand anderes war für meinen Streit mit Lucius verantwortlich als ich und mein loses Mundwerk.

Hermiones Sicht ende


„Wie ein Schwein zur Schlachtbank“ dies ist die vorgezogene Denkariumsszene, die Severus Harry in JKR´s letzten Buch übergibt, bei mir wird sie live miterlebt!
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