When Hermione Fights
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


Inhaltsangabe
 
StartseiteStartseite  Neueste BilderNeueste Bilder  SuchenSuchen  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Kapitel 363-364

Nach unten 
AutorNachricht
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 363-364 Empty
BeitragThema: Kapitel 363-364   Kapitel 363-364 EmptyMo Apr 01, 2013 2:01 am

363. Kapitel Rastlos

„Professor, ich wollte Ihnen für Ihr großzügiges Entgegenkommen danken, es war sehr wichtig aber nur halb so dramatisch, wie der Sender es darstellte!“, erklärte ich fest unter den misstrauischen Blicken der Belegschaft.

„Es hat lange gedauert, ich begann, mich zu sorgen…“, riss sich die stellvertretende Schulleiterin zusammen, mir dies knapp mitzuteilen und ich legte dankbar über ihre unnötigen Gedanken mich betreffend meine flache Hand an meine Brust, in einer Geste der Höflichkeit.

„Unnötig, aber sehr freundlich! Es hat alles nur etwas länger gedauert, Madame!“, kam es noch immer fest von mir, bevor ich mich plötzlich näher, vertraulich zu ihr beugte, da ich mir so sicher sein konnte, dass wirklich kein Schüler und fast kein Lehrer es mehr hörten, wenn ich etwas sagte, dabei war noch immer der Esstisch zwischen uns und sie zog die Brauen verwirrt zusammen.

„Eine Bitte hätte ich noch, könnten Sie es so vereinbaren, dass wir morgen in London als Empfangskomitee einem ehemaligen Professor von uns auf dem Bahnsteig begegnen?“, überrumpelte ich sie mit meiner eindringlichen Bitte sichtlich, etwas was sie zurückzucken ließ, eine Reaktion, die genau beobachtet wurde, während ihre Augen immer größer wurden.

„Oh… oh, Ihre Bitte kommt unerwartet, aber natürlich… wie Sie wünschen, Miss Granger! Das sollte ich für Sie arrangieren können!“, kam es recht brüsk von ihr. „Und nur damit wir uns verstehen, dieser Ausflug war einmalig!“, fühlte sie sich berufen, mich zu erinnern und ich lächelte hinterlistig.

„Natürlich, Professor, natürlich!“, stimmte ich sofort zu und wandte mich nach einem dankbaren Neigen meines Kopfs ab, um mich meinen Kameraden zuzuwenden und hinunterzugehen. Als ich bei Harry und Ron kurz stoppte, waren die einzig wirklich zu vernehmenden Geräusche meine klappernden Absätze auf dem Steinboden gewesen.

„Setz dich!“, bestimmte nun Harry und seine Stimme klang in dieser großen, leisen Halle ganz anders als sonst.

„Nein, ich wollte gleich hoch… ich habe keinen Hunger…“, log ich ersichtlich, da noch ein Gespräch für mich ausstand, aber in einem anderen Haus als dem Meinen.

„Du wirst dich nun setzen und etwas essen! Du siehst grauenhaft aus!“, bekräftigte Harry seine Forderung und achtete nicht auf seine Lautstärke.

„Du verstehst es zu schmeicheln, du machst IHM fast Konkurrenz!“, ätzte ich genervt, als ich ihm dies zu zischte.

„Setz dich…“, ging er nicht auf mich ein und packte nur bestimmt mein Handgelenk und zog mich recht grob auf die Bank, während Ron mir einen Teller zuschob, der übersichtlich war, etwas was ihm von mir ein dankbares Lächeln einbrachte, welches er tatsächlich leicht errötend erwiderte.

„Du musst was essen, wenn du vom Fleisch fällst nützt du niemandem was!“, wisperte ein fürsorglicher Ron und ich fühlte mich fast wie Lav, die er ebenso umsorgte, wenngleich ihr Gesichtsausdruck darüber immer verdrießlicher wurde.

„Ist ja gut!“, murrte ich genervt und stopfte lustlos das Gericht in mich, denn irgendwie war mir seit dem Missgeschick mit Albus und Gellert der Appetit gründlich vergangen. Die Erkenntnis, dass ich wirklich mit den Seelen der Menschen spielen konnte, hinterließ einen enorm faden Beigeschmack in meinem Mund, das passte mir gar nicht, solche Offenbarungen waren gar nicht gut für mein Seelenheil.

Sollte dies der Lord erfahren, wäre das kontraproduktiv. Ich tat etwas, was ich mir sonst nicht gestattete, aber ich fürchtete mich fast schon vor dem nächsten Treffen mit dem Lord und dieses würde nach der Beerdigung bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Draco und ich, wir waren nur deshalb so unbehelligt von ihm, da wir halt hier festsaßen, aber ab dem Sommer würde dies nicht mehr gelten.

Während ich also genusslos auf was auch immer herumkaute, war ich dankbar, dass hier niemand wagte, mir Fragen zu stellen. Erst langsam erhob sich das leise Stimmengemurmel wieder und das Klappern vieler Bestecke setzte ein und ich sinnierte noch immer.

So dachte ich nach über dieses sehr komplexe Rätsel und mich, das denkende Versuchskaninchen, ein sehr deprimierender Gedanke!

SoulGatherer war ein Seelensammler, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies wie bei Gellert und Albus normal ablief, denn sonst würden die Opfer eines SoulGatherer ihn, also mich, innerhalb kürzester Zeit in den Wahnsinn treiben, denn dass all diese Opfer nicht erfreut sein dürften, einem Seelensammler zum Opfer zu fallen, stand wohl nicht zur Debatte!

Wenn ich ehrlich war, wusste ich nicht mal selbst, was ich mit Albus‘ Seele hatte anfangen wollen, denn es war eher so gewesen, dass ich ihn angesehen hatte und als sich seine sterbende und getötete Seele aus seinem toten Körper löste, hatte sich sein Blick mit meinem verhakt und dann war es geschehen, was auch immer passiert war. Einerseits war da das irrationale Verlangen von mir, ihn zurück in seinen Leib zu zwingen und andererseits sein Verlangen, zu mir zu gleiten, gewesen.

Meine brutal ehrliche Frage war, erstens: Wenn ich seine Seele wieder in seinen Körper gedrängt hätte, würde er dann noch leben, trotz des Avadas?

Und die nächste unangenehme Frage war: Wenn die Seele doch zu mir geflogen wäre, hätte ich sie dann eingesogen und wenn ja, wohin?

Das einzig Spannende war, zu erkennen, dass ich anscheinend diese verlorene Seele verankern konnte, denn das hatte ich bei Gellert mit Albus gemacht. Irgendwie waren sie nun aneinander gebunden, deshalb sah niemand anders den toten Albus, was das einzig Gute war und wenn feststand, dass Severus Schulleiter werden würde, dann konnte ich auch guten Gewissens Albus helfen, in sein Portrait zu kommen. Die Frage war auch hier nur, ob ich das hinbekommen würde oder ob er dann hier und dort sein würde?!

Oder gleich im nirgendwo?

Mir surrte schon der Kopf vor lauter offener Fragen, als ich wieder beim Lord landete und mir eine Gänsehaut aufzog. Ich würde mich in Zukunft warm anziehen müssen.

Auf der anderen Seite fiel mir ein Problem siedend heiß ein, vielleicht sollte ich das falsche Medaillon zurückbringen, damit dem Lord nicht auffiel, dass es fehlte, schließlich könnte er 2 und 2 zusammenzählen und erraten, dass mich die Inferi riefen, dafür hatte er mich schließlich als Nachfolger eingesetzt und dann wüsste er automatisch, dass ich ihn anlog, keine gute Voraussetzung um zu leben oder auch zu überleben!

Das würde wohl einen Ausflug heute Nacht bedeuten, denn je schneller dieser blöde falsche Horkrux wieder in der Höhle landete, desto besser!

Bei dieser erquickenden Offenbarung war ich kurz davor, meinen Schädel auf den Tisch zu schlagen. Das war´s dann wohl mit dem Schlaf!

Wer brauchte schon Schlaf? Der wurde eindeutig überbewertet!

Meine Inferi zu sehen erweckte so ungefähr die Freude in mir, als müsste ich ins Gewölbe, ganz fantastisch. Ich wollte, solange ich nicht genau wusste was ich wirklich konnte, eigentlich lieber einen Bogen um sie machen! Ein verweichlichtes Wimmern lag auf meinen Lippen, das ich entschlossen herunterschluckte.

„Jungs… ich muss nach dem Essen zu den Schlangen, was klären… danach komm ich hoch, denn ich muss mit euch reden und dann… muss ich weg!“, wisperte ich nun leise und setzte sie in Kenntnis der zukünftigen Abläufe, schließlich konnte ich nicht alles alleine machen.

„Schon wieder?“, wisperte Ron sprachlos.

„Wir müssen auch mit dir reden… aber Hermione, warum nochmal weg? Du müsstest schlafen!“, warf Harry besorgt ein.

„Später!“, flüsterte ich und sprang auf, da ich feststellte, dass schon viele gegangen waren, darunter fast ganz Slytherin. Offenbar hatte mein Sinnieren wohl doch länger gedauert.

Sobald ich die Räume der Schlangen betrat hallten überraschenderweise markerschütternde Schreie von den Wänden des Gemeinschaftsraumes wider und alle blickten gespannt in die Mitte des Raumes, wo sich das aufmerksamkeitsheischende Szenario abspielte.

Blaise stand gerade bedrohlich über dem gefesselten, jungen Mann, während Greg, Vincent und Theo die magischen Fesseln aufrechterhielten. Warrington kniete am Boden, war magisch etwas ins Hohlkreuz geneigt, dabei war sein Oberkörper nackt und er starrte mit offenem Grauen auf den vor ihm aufragenden, schwarzhäutigen, jungen Mann, der ihm gerade mit einer dampfenden Eisenstange zischend eine Botschaft in sein Fleisch brannte. Ein Schandmal?

Dies war Blaises Idee für Warringtons Strafe, neben meinem Halsband! Inspirierend! Als ich die verbrannte Haut und das angekokelte Fleisch riechen konnte, rümpfte ich darüber die Nase.

„Blaise, derart morbide hätte ich dich nicht eingeschätzt!“, lobte ich mitleidlos seine Kreativität und einige Zuschauer fuhren überrascht zu mir herum.

„Oh, ich bin immer für Überraschungen gut, außerdem habe ich versucht, malfoyhaft zu denken und da uns Mr. Malfoy mal zu einer Brandzeichnung seiner Abraxaner mitgenommen hat, hat mich diese denkwürdige Erinnerung inspiriert“, bekannte Blaise irgendwie stolz, als er das glühende Brandeisen von Warrington löste, dabei gingen einige Hautfäden mit und der Gequälte kreischte wie irre auf.

So warf ich einen Blick auf die nun gezeichnete Brust, des am Boden Knienden. Hässlich rot und schwarz angelaufen präsentierte sich die schwärende Wunde, mittig zentriert auf seiner Brust, ein sehr eingängiger Spruch, der Draco mehr als nur rächte:

„Draco dormiens numquam titillandus“, Hogwarts Wahlspruch, prangte somit für immer auf Warrington. Sehr passend, wenn man bedachte, dass er Hogwarts, aber auch sein Haus und somit Draco verraten hatte.

„Hahaha, zumindest wird er Draco jetzt so schnell nicht mehr vergessen!“, grinste ich über die Ermahnung, den schlafenden Drachen nur nicht zu kitzeln. „Das ist echt gemein!“, aber wenn ich mir vorstellte, dass Draco als Strafe sogar in seinem Bett liegen musste, weil der Lord so gewütet hatte, wollte sich bei mir wahrlich kein Mitleid mit Warrington einstellen. Ab nun würde auch ihn etwas für sein Leben zeichnen und entstellen.

Selbst die anderen Slytherins schauten nicht wirklich mitfühlend aus, denn auch sie fanden es grausam, zu wissen, dass er DeathEater in das Schloss gelassen hatte. Sie wussten aus Erzählungen nur zu gut, dass diese nur vor Mitgliedern haltmachten und das stimmte so nicht mal, denn wer würde mich am liebsten sofort umbringen, wenn sie könnte? Genau, Bellatrix!

Diese Verrückten hierherzubringen war Selbstmord und jeder in Slytherin wusste das eigentlich!

Und deshalb hatte auch absolut keiner mit ihm Mitleid, als er seine verdiente Strafe von Blaise erhielt, anscheinend hatte noch niemand durchschaut, er selbst auch noch nicht, wie mein Halsband funktionierte!

„Fertig?“, unterbrach ich das gequälte Jaulen von Warrington, als sich Blaises Eisenstange in Luft auflöste.

„Worum geht es?“, fragte Blaise und beachtete den Verletzten nicht mehr weiter.

„Bring die BL und DA in Dracos Zimmer, ihr habt einiges an Arbeit vor euch!“, versprach ich inbrünstig und so kam es dann auch. Während ich akribisch Dracos Zimmer für morgen einpackte, versammelten sich alle bei mir und ich setzte sie geschäftig davon in Kenntnis, dass alles wie geplant ablaufen würde.

Dabei erfuhr ich, dass Blaise sehr eng von Draco zusammen mit Theo in die Ausarbeitung eingebunden worden war. Somit schossen dann, als ich Slytherin verließ, die Patroni der Slytherins zu denen von Flint und Pucey in Irland nur noch so hin und her, denn lange hatten sie nicht mehr Zeit, nur noch diese Nacht und morgen Vormittag, um alles erfolgreich zu erledigen.

Das war vielleicht ein Stress!

In den folgenden Stunden wagte es keiner, mich auch nur im Ansatz auf heute Vormittag anzusprechen, auch die Connection nicht, was auch besser war. Im Cottage würden sie es früh genug erfahren und das war es, was ich an Slytherins wirklich schätzte!

Aber mit einem Blick, der zeigte, dass Blaise dasselbe dachte wie alle anderen, schickte er mich schlussendlich nach einer Stunde intensiver Planung hoch in den Turm, damit ich schlafen ginge. Ich fragte mich gerade wirklich genervt, warum jeder dachte, mir sagen zu müssen, dass ich schlafen musste!

Außerdem ging ich freiwillig, da ich wusste, dass Harry mit Ron auf mich wartete und mit denen musste ich auch noch sprechen. Irgendwie nahm der Tag kein Ende.

Es war immer wieder himmlisch, den Gemeinschaftsraum zu betreten, wenn ich einen derartigen Stunt wie heute Morgen abgezogen hatte. So verstummte dann auch alles bei meinem späten Eintritt, erstaunlich, dass so gut wie keiner mehr zu schlafen schien.

Also schritt ich denn betont gleichgültig auf die Couch zu und fiel mehr denn dass ich mich setzte in die Kissen. Das Erfreuliche war, dass mir nicht mehr wie früher Fragen entgegenschallten, sondern dass ich plötzlich einen torfigen Geruch unter meiner Nase wahrnahm und schnüffelnd die Augen aufschlug.

„Mhm… danke!“, murmelte ich genüsslich, als ich den breiten Schwenker nahm und gierig die goldbraune Flüssigkeit in mich hineinschüttete. Das leichte Brennen im Hals war angenehm und langsam schluckte ich genießend.

„Dass das Gellert war, brauch ich wohl nicht zu sagen…“, sprach ich plötzlich in die sehr wohl gespannte Stille, die unseren magisch abgeschotteten Schutzraum erfüllte.

„Ich hab ihn noch nie gehört, aber ich dachte es mir!“, bekannte Harry und Ron setzte hinterher: „Echt gruselig der Typ, mit dem ist nicht gut Kirschenessen… was wollte er?“

„Ja, wer ist bei ihm?“, fragten sie mich durcheinander, da kam dann doch das berühmte Gryffindortemperament durch.

„Das ist Gellert, er ist nicht mehr ganz… NORMAL! Niemand ist bei ihm… er wollte nicht alleine sein, dieser alte Schwerenöter!“, ging mir die Lüge perlend leicht von den Lippen und ich blickte sie überzeugend offen an, aber ich würde mit ihnen nicht über Untote reden, daran verschwendete ich keine Sekunde auch nur im Ansatz einen Gedanken.

„Das hörte sich aber gar nicht so an!“, „Jupp, klang eher sehr ernst und hey, ohne Grund hat dich McGonagall nicht gehen lassen!“, „Hättest mal das Frühstück dann noch erleben sollen, die Halle ist erbebt, wortwörtlich!“, „Oh yes, die Lehrer haben vielleicht erregt auf sie eingeredet, aber sie zeigte sich sehr unkooperativ, aber die Nachricht hörte sich auch nicht gut an!“, „Und frag bloß nicht nach den Gerüchten. Hogwarts kocht über, das stellt fast sogar den Tod von dem Alten in den Schatten!“, erzählten sie wild und wenig pietäthaft.

„Warum hab ich nur starke Zweifel daran, dass du ganz ehrlich bist?“, wandte Harry sachte ein, dabei hielten mich seine grünen Augen fest im Fokus.

„Ich weiß es nicht, lasst es gut sein… mein Tag war brutal, zuerst ein wehleidiger Gellert, was wahrlich kein Vergnügen ist! Unterschätzt niemals einen Greis! Dann bin ich nach Irland in Dracos Burg, um alles in die Wege zu leiten, dass unsere Pläne trotz der vorgezogenen Zeit ins Laufen kommen, damit wir die Schüler rasch aus ihren Familie holen, so wie es geplant war!“, zählte ich in raschem Tempo auf und beide saßen nun mit offenen Mündern vor mir, da sie daran anscheinend noch nicht gedacht hatten.

„Schaut doch nicht so! In der Burg geht die Post ab, sie haben ALLE, die dort sind, zusammengerufen und arbeiten nun durch! Danach bin ich ins Manor, um zu erfahren wie es Draco geht, da ich in Irland erfahren habe, dass sie von ihm nichts gehört haben und das hat mich schon hellhörig gemacht und nun…“, brach ich ab und spielte mit dem Saum meins Rockes.

„Ist ihm was passiert?“, wollte sofort Harry mit lauerndem Unterton in der Stimme wissen.

„Nicht mehr und nicht weniger als mir, wenn ich einen Auftrag des Lords in den Sand setzte!“, bekannte ich kühl und eine unleserliche Miene zierte meine Züge, auch wenn mich bisher immer nur Lucius bestraft hatte und noch nicht der Lord persönlich, so war ich doch nie unbeschadet daraus hervorgegangen.

„Wird er wieder?“, quiekte Ron etwas hoch und blinzelte irritiert.

„Natürlich! Ich werde auch immer! Aber er wurde erfolgreich für mindestens 2 Tage ausgeknockt!“, wurde wohl zum ersten Mal den beiden wirklich bewusst, dass der Name Malfoy selbst Draco nicht vor dem Lord schützte.

„Dann war es heftig!“, wisperte Harry, der etwas blass um die Nase wirkte. Bestimmt erinnerte er sich an Severus‘ Strafe, als dieser ihm gezeigt hatte, was ich schon alles über mich hatte ergehen lassen müssen und ich hasste diesen Gedanken, dass Harry das von mir wusste und als er mich wieder mit großen Augen anstierte, rollte ich genervt die Augen.

„Harry, es ist nie schön, wenn der Lord seinen Stab auf dich richtet, das weißt du selber aus deinen Visionen! Aber Draco hat Severus und Lucius, die werden schon dafür sorgen, dass er wieder wird!“

„Und das lässt dich derart kalt? Dass dein Freund dort liegt… wie schlimm ist es? Wie sieht er aus?“, fragte Harry ernsthaft fürsorglich und ich war gewillt, eine Braue ungläubig zu lüpfen.

„Was soll ich denn tun?“, fragte ich genervt.

„Bist du nicht bei ihm geblieben?“, wollte Ron leise wissen, der seit Lavender mehr wie ein Pfleger wirkte denn wie ein pubertierender, junger Mann.

„Ich war gar nicht bei ihm, ich hab nur einen Elfen gefragt!“, bescherte mir dieses Eingeständnis ein abfälliges Schnauben. „Was?“, zuckte ich die Schultern, ich verstand das grad nicht, warum ich mich dafür rechtfertigen musste.

Er schlief, er hätte mich nicht wahrgenommen und dann hätte ich auch Severus und Lucius noch mehr Rede und Antwort stehen müssen, das war nicht in meinem Sinne gewesen, ebenso wie mein nächstes Treffen auch noch anstand. Was wollten die Jungs von mir? Ich konnte mich noch nicht teilen, selbst, wenn ich eine Hexe war!

„Oh Mann und du hast mir mal vorgeworfen, die Gefühlwelt eines Teelöffels zu haben!“, wisperte Ron zweifelnd in seinen nichtvorhandenen Bart und ich erdolchte ihn fast mit Blicken. Wollten die mir alle ein schlechtes Gewissen machen?

„Sehr witzig, Lucius hat mich sofort abgefangen, dann kam schon Severus um die Ecke und ich hatte keine Zeit… schließlich musste ich noch wo hin, nämlich zu Tonks und Remus, sie erhalten die Zeitung und ihr wisst, was die für einen Schrott schreibt!“, sah ich mich genötigt, mich weiter zu rechtfertigen.

„Da warst du auch noch?“, echote nun Harry überrumpelt.

„Ja, da war ich auch noch und jetzt komm ich aus den Kerkern, die werden ebenfalls bis in die Puppen arbeiten, da Blaise Draco hierbei geholfen hat, alles rechtzeitig fertig zu bekommen, jetzt muss es halt schneller gehen!“, meinte ich nun plötzlich einfach nur noch sehr müde und selbst die vorwurfsvollen Blicke der Jungs schienen milder zu werden, als sie mich nun mitleidig betrachteten, worauf ich aufstöhnte.

„Leute, ich denke, Draco hätte auch gewollt, dass ich alles organisiere und auf die Beine stelle, zumindest hätte ich es von ihm erwartet, wenn ich im Bett liegen müsste…“, rechtfertigte ich mich nun doch weiter und ich meinte jedes Wort ernst. Was sollte ich mit ihm an meiner Seite, wenn er mir nicht helfen konnte und unsere Pläne nicht umgesetzt werden würden?

„Hermione, das ist eure Beziehung und ich nehme an, dass dein Malfoy wirklich so tickt, wie du denkst! Ihr beide habt euch schon immer erschreckend gut verstanden, nachdem ihr die anfänglichen Streitigkeiten der ersten Jahre beigelegt habt! Trotzdem hab ich nie verstanden, wie du wirklich etwas an DEM finden konntest, aber ihr zwei seid ein gutes Team, bei dem was ihr auf die Füße stellt, wirklich!“, bekannte nun Harry eindringlich.

„Können wir helfen? Wir sind ausgeschlafen!“, warf Ron ein und wirkte begierig, etwas zu tun, denn anders als ich kämpften sie nicht mit ihnen unbekannten Nebenwirkungen und Nachwirkungen der SoulGatherer und hatten anders als ich nicht den ganzen Tag damit verbracht, es irgendwie allem und jedem recht zu machen.

„Alle BL‘er sind schließlich eingeweiht und könnten bestimmt helfen, aber Blaise koordiniert dies!“, erklärte ich, denn ich musste das Blaise überlassen, zu viel musste von meiner Seite noch erledigt werden.

„Um was geht es?“, wollte Harry regelrecht gierig erfahren.

„Um die Briefe, die Portschlüssel… so leicht in Mengen sind sie nicht zu erstellen, auch die Modifizierungen sind knifflig, denn der Transport beginnt ja bei Zustellung, zwar zeitversetzt aber es wäre ungut, wenn alle auf einem Punkt gleichzeitig auf- und ankommen, das würde bestimmt nur Verletzte geben! Hinzu kommt, der Sammelpunkt liegt wirklich in Wales, bevor es nach Irland geht, weil wir nicht das Risiko der Entdeckung eingehen wollen, dadurch, dass sich jemand an einem Ankömmling festhält! Pucey ist über den Gedanken, dass er und Flint nun rasch den Sammelpunkt für die Sicherheit aufrüsten müssen, gar nicht erfreut gewesen! Das war anders geplant!“, berichtete ich geschäftig und sehr präzise.

„Dann läuft grad eine Menge schief?“, zeigte Harry eine mehr als unwohle und unglückliche Miene.

„Natürlich, dieser idiotische Warrington hat uns mächtig eines reingewürgt, indem er uns diese 3 wertvollen Wochen Schule gestohlen hat!“, trug ich ihm dies mächtig nach und konnte einen mürrischen Zug um den Mund nicht mehr verhindern.

„Dann Trommel ich mal die BL zusammen!“, erhob sich Ron eilfertig und zog sich aus seinem Sessel, als auch ich stöhnend auf die Beine kam.

„Was hast du vor?“, wollte er mit mir zugedrehtem Kopf wissen und stoppte in seinem Vorhaben.

„Nun, wo wollt ihr hin? Nach Slytherin geht wohl nicht, wenn in den Raum der Wünsche und ich will…“ fing ich an, als mich eine rüde Hand an der Schulter packte und mich festhielt.

„Was du willst ist schlafen!“, unterbrach mich Harry heftig und ich fuhr zu ihm herum. „Ich denke, wir können das mit Blaise selbst ausmachen, ob du es glaubst oder nicht, wir können reden!“, schnaubte er sehr abfällig zu mir.

„Harry!“, brauste ich auf, aber Ron drehte sich ebenfalls wieder zu uns um und fasste mir nun an die andere Schulter.

„Schönste, sei vernünftig, das schaffen wir allein, geh schlafen!“, meinte er sehr bestimmt und ich erkannte, dass mal wieder alle an unseren Reaktionen hingen und so ließ ich einfach meine erhobenen Händen fallen und gab mich geschlagen. Sollten sie sich die Nacht um die Ohren hauen. Ich würde später ins Bett gehen und nur noch rasch auf eine widerwillige Runde bei den Inferi vorbeischauen, um zu überprüfen, ob sich auch hier etwas verändert hätte, oder nur bei Gellert und Albus.

Doch ich stoppte noch mal, da mir etwas einfiel, rasch hielt ich Harry zurück.

„Harry, wo ist das gefälschte Medaillon? Ich muss es zurückbringen!“, fiel mir dies verspätet ein, ich war einfach schon zu lange wach und dies wirkte sich auf meine Konzentration aus, sodass ich fast das Wichtigste vergaß.

„SPINNST DU?“, fauchte Harry laut los und viele zuckten erschrocken zusammen, da wir aus dem Privatssphärezauber herausgetreten waren und damit konnten nun alle Harrys Ausraster mitverfolgen, der auch Ron am Portrait stoppte, weil Harry mich mit dem blankem Horror in den Augen anstierte und wahrlich nicht leise sprach.

„Hey, was ist los?“, fragte er auch sofort erstaunt über diesen haltlosen Ausbruch.

„Sie, sie… sie spinnt!“, stotterte Harry und ich rollte die Augen.

„Harry, ich muss es zurückbringen…“, beharrte ich eindringlich.

„Nein, da kommst du nicht mehr lebend raus! Das ist glatter Selbstmord! Dort ist es viel zu gefährlich! Dass Dumbledore und ich die Hö… dort rauskamen, war mehr Glück denn Können zu verdanken!“, sprudelte es erregt aus ihm, wie gesagt, dass die Inferi ihm schlaflose Nächte bereiteten, hatte ich schon angenommen, wenigstens erkannte er, dass sie nur mit viel „Glück“ oder anders ausgedrückt, mit meiner Hilfe heil rausgekommen waren.

Die Gryffindors spitzten neugierig die Ohren, sie brannten auf Neuigkeiten, was in der sagenumwobenen Nacht geschehen war und deshalb war wieder einmal kein Geräusch zu vernehmen, als ich stöhnte und abwog, wie viel ich erzählen konnte.

„Harry, ich kenne den Ort! Ich war mit IHM dort! …“, bekannte ich unwohl und versuchte, nicht zu schuldig auszusehen.

„WASSSSSSSSSSS… du? Du warst da, da? Dann weißt du, was dort ist? Hast du SIE gesehen?“, schrie er fassungslos, über mein halbes Eingeständnis, denn er verstand, dass ich ihm doppeldeutig von meinem Besuch mit dem Lord erzählte und dass ich die grausigen Inferi schon kannte.

„Ja, ich weiß von ihnen und ja, ich habe sie gesehen und ich weiß, dass das dorthin zurück muss, oder es fällt auf mich zurück!“, rechtfertigte ich mich wohl oder übel fast schon verzweifelt, dabei gingen ihm als auch Ron die Augen über, der wieder zu uns trat, keiner der anderen aus Gryffindor wusste von der Höhle, den Inferi oder den Horkruxen.

Nur wir drei wussten es, was alles für die anderen umso kryptischer machte.

„Ist nicht dein Ernst? Wann?“, würgte Harry und war dabei blassgrünlich um die Nase angelaufen.

„Ähm, letztes Jahr Weihnachten!“, räumte ich widerwillig flüsternd ein.

„Und das hast du, so Schwupp die Wupp verarbeiten können? Harry hängt das jetzt noch nach!“, echauffierte sich Ron, dabei schnippste er mit den Fingern, während Harry mich nur sprachlos anstarrte und innerlich mit sich zu ringen schien.

„Jungs…“, bat ich erschöpft, denn was sollte ich sagen? Das sind meine Kinder, alles easy für mich? Wohl kaum, aber gerade durfte ich zu meinem Erstaunen erleben, wie Harry plötzlich in seiner Hosentasche kramte.

„Ich war heute in der Bücherei und hab darüber ein Buch gelesen! Ich hätte nie gedacht, dass es so was wirklich gibt! Ich dachte Elfen, Vampire, Trolle, Kobolde, Wassermenschen und Zentauren sind das Höchste der Gefühle, aber das… das hat mich an die schlechtesten Muggelfilme erinnert, die ich Dudley habe anschauen sehen! Das ist nicht dein Ernst, dass du da alleine hinwillst… das ist Selbstmord! Diese Monster dort! Hermione…“, jammerte Harry betroffen und tiefe Falten und Furchen gruben sich in sein junges Gesicht, als er fündig wurde und aus seiner Hosentasche den Anhänger zog, den er nun zwischen uns herpendeln ließ.

„Harry, hör auf!“, meinte ich genervt und riss ihm die Kette ungeduldig aus der Hand und steckte sie ein. Mittlerweile hatte der Raum aufgehört zu atmen, aufgrund von Harrys pathetischer Rede.

„Nein!“, unterbrach er mich hart „Du verstehst nicht, wenn ER damals dabei war, okay, dann warst du etwas sicherer… total irre, dass ich das sage! Aber wenn du da alleine hingehst, dann… dann… wie willst du dich wehren?“, erregte und echauffierte er sich noch immer und ich war kurz versucht, mit den Füßen aufzustampfen.

„Halt die Klappe, ich komme zurück, sie tun mir nichts… das… das verstehst du nicht!“, war ich nun mittlerweile versucht, die Hände verzweifelt zu ringen.

„Wowowowow, stopp! Sie… sie tun dir nichts?“, unterbrach ein gut unterrichteter Ron, der mich misstrauisch anstarrte.

„ER hat was getan! Ist doch auch egal! Lasst es mich schnell hinter mich bringen, damit ich schnell wieder da bin! Der Tag war lang und jetzt … wird die Nacht noch länger!“, flüsterte ich leise.

„Ich glaub, ich will es gar nicht wissen!“, grollte Harry mehr als sauer und ich fletschte die Zähne.

„Das denke ich auch!“, ätzte ich zurück und eilte hinaus in die Nacht, verschwand durch den Geheimgang und hasste die Offenbarung, dass sie nun mehr wussten, als sie je hätten wissen sollen, aber nun war es auch nicht mehr zu ändern. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht weiter bohren würden!


Ich wusste nicht, was mich weckte aber ich war schlagartig wach, um 8 Uhr, also relativ spät für mich und bis auf die beiden Gryffindormädchen, die mit uns nichts zu tun hatten, war der Schlafsaal leer und die Betten von Lav und Pav unberührt.

Anscheinend waren sie, nachdem ich den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, nicht hierhergekommen. Ich war um 2 Uhr früh wiedergekehrt, dabei blieb mir der Weg in die Höhle und die Fahrt mit der Nussschale von Boot zur Inferiinsel eher schemenhaft in Erinnerung.

Wenigstens waren meine Inferi zahm wie Hamster. Sie kamen an die Oberfläche des Sees, hoben ihre halbverwesten und verfaulten Köpfe aus den schwarzen, nassen Tiefen des Sees und beobachteten mich, aber eher mit einer Atmosphäre der Freude, weil ich wieder da war als dass sie mir gefährlich werden wollten. Mein Blut, das Ritual, schien sie alles in allem sehr besänftigt zu haben und das Missgeschick auf dem Turm hatte augenscheinlich keine Auswirkungen auf das Verhältnis zu mir und meinen Untoten.

Das Einzige was anders war, war die Wahrnehmung denn fast sofort, als ich in die Höhle appariert war, waren meine weißen Augen präsent. Es war nicht mehr ein Zeichen des Willens oder der Kontrolle, sondern eher wie etwas absolut Natürliches.

Das Nächste was mir nicht behagte und dafür sorgte, dass ich noch größere Müdigkeit und Erschöpfung fühlte als sonst schon. Mittlerweile erkannte selbst ich, dass ich mich bald meinem Schicksal würde stellen müssen und es nicht mehr hinauszögern konnte.

Aber das war gestern Abend gewesen und ich war so schnell wie möglich wieder zurück nach Hogwarts gehastet, dann war ich müde in mein Bett gekrabbelt, trotzdem war mir nicht viel Schlaf vergönnt gewesen. Ich hatte wie ein Stein geschlafen. Nun machte ich mich rasch fertig, um in den Gemeinschaftsraum hinunterzukommen, doch dieser war so gut wie verwaist.

Das bedeutete, dass kein Mensch außer mir gerade anwesend war. Unter Anbetracht dessen, dass ich mir unter der Dusche lange Zeit gelassen hatte und selbst nun die beiden anderen Schnattergänse wach gewesen waren, war es erstaunlich, dass hier niemand war.

Heute wäre ein großer Tag für Hogwarts!

Hermiones Sicht ende


Dracos Sicht
Was sollte der Scheiß, ich hatte Geburtstag und meine Volljährigkeit fing beschissener an, als die von Daphne!

Es war spät nachts am Dienstag, den 05.06, als ich meine verklebten Augen aufzwang und finsteres, diffuses Licht in meinen Räumen wahrnahm.

Schrott, was für eine Zeit! Ich spürte schon wieder die Übelkeit in mir aufwallen und zwang sie angeekelt runter, dabei fiel mein Blick auf den Nachttisch, auf dem mehrere Tränke lagerten, nach denen ich nun gierig grabschte, um sie mit zittrigen Händen zu fassen.

Das war brutal. Ich war schon oft bestraft worden, egal ob von Vater oder Severus, denn sie hatten immer gesagt, dass ich das brauchte um abzustumpfen und zu meinem Leidwesen musste ich erkennen, dass sie recht gehabt hatten, mit ihrer eigenwilligen Ansicht.

Ihre Taten mochten barbarisch und rabiat auf Außenstehende wirken, aber sie hatten richtig gehandelt, denn sonst mochte ich bezweifeln, dass ich das Martyrium des Lords derart demütig, lautlos ertragen und über mich hätte ergehen lassen können.

Der Lord beliebte nicht, derart kreativ zu sein wie Severus in seinen Strafen, oder so ausgefeilt wie Vater, aber dafür umso mächtiger und stärker in seinem Willen zu verletzen.

Ein schnöder, aber viel zu langer Cruciatus wurde mir zuteil, der ewig anhielt. Der Cruciatus des Lords war das Heftigste was ich je erlebt hatte. Bei ihm standen hinter diesem Fluch ein unglaublicher Wille und derart viel Entschlossenheit, dass es mich innerlich fast zerrissen hatte vor Qual.

Wenn er gewöhnlich Bellatrix damit strafte, wandte er diesen nicht zu lange an, wenige Minuten, vielleicht 5 am Stück, waren ihr sicher, sodass sie sich noch nach draußen schleppen konnte, aber bei mir hatte er sich fast 20 Minuten lang ausgetobt, bis ich vor unglaublichen Schmerzen das Bewusstsein verloren hatte und mich wohl Severus wie ein Stück zu entsorgenden Abfall davongeschafft haben musste.

Was für eine entwürdigende Vorstellung!

Das Einzige was mir der Lord gelassen hatte war mein Ansehen vor den anderen DeathEatern, aber das war es schon!

Gerade fragte ich mich nur noch mitleidig, was Hermione sonst immer alles über sich ergehen lassen musste, wenn ich mir vorstellte, wie oft ich sie schon in einem Bett mit den schwersten Verletzungen hatte liegen sehen. Und dafür musste ich sie schlicht bewundern, wenn ich mir vorstellte, wie gut sie diese Bestrafungen wegsteckte und rasant zum Alltag überging, als wäre es das Natürlichste von der Welt.

Nun selbst ich war jetzt gerade auch nicht wirklich schwer verletzt, aber ich war kaum in der Lage, mich zu rühren. Die Überanstrengungen der Synapsen und Nerven durch den Fluch machte es einem fast unmöglich, sich zu bewegen und da war Schlaf das Beste und wenn man der Patensohn eines tränkebrauenden Giftmischers war, zeigte es sich, dass Schlaf das geringste Problem war, ob man wollte oder nicht.

Als mir die schwer erkämpfte Phiole entwischte, fluchte ich laut, da sie auf den hochflorigen Teppich fiel und für mich nicht mehr leicht zu erreichen war, doch sogleich ploppte es schon und ein mehr als eilfertiger Elf hob sie auf um sie mir ergeben zu reichen.
„Hier, mein Herr!“

„Danke!“, wisperte ich atemlos, während ich den Inhalt des nun entkorkten Glaskolbens zittrig schluckte, dann sank ich zurück in die Kissen. Sogleich schnaufte ich erleichtert auf, denn sofort konnte ich spüren, wie die Wirkung einsetzte, die sich lindernd und kühlend durch meine Adern kämpfte. Nun konnte ich dem kleinen Elf mit den hängenden Ohren meine Aufmerksamkeit schenken, da er immer noch unruhig vor meinem Bett verharrte.

„Was ist?“

„Die Miss war hier im Manor, sie ließ Fragen, wie es dem Master geht!“, quietschte der kleine Diener hastig und ich rollte mich ächzend auf die Seite, um ihn in der diffusen Finsternis anzusehen.

„War sie hier?“, fragte ich irrationalerweise sehr hoffnungsvoll, doch da blickte mir auch schon der diensteifrige Elf mit einer betroffenen und traurigen Miene entgegen.

„Nun, Master Malfoy, kurz, sehr kurz und nicht hier bei Ihnen, aber sie hat sich besorgt erkundigt und ging erst als ich ihr bestätigte, dass Ihr auf dem Wege der Besserung seid!“, ratterte der kleine Diener rasant herunter und knabberte nervös an seiner Lippe.

„Natürlich!“, stöhnte ich und rollte wieder auf den Rücken, während ich mit der Hand wedelte um den Kleinen zu entlassen. Bestimmt hatte sie mich vergessen, oder was auch immer getan. Mein Hirn fühlte sich noch etwas weich an. Nach einiger Zeit des Dämmerns, schreckte ich durch das plötzliche Klopfen eines Vogelschnabels an meinem Fenster hoch und drehte perplex meinen Kopf in diese Richtung. Gequält blinzelte ich ob der plötzlichen Bewegung und der dadurch wieder aufkommenden Schmerzen.
Nach oben Nach unten
queenie
Königin
Königin
queenie


Anzahl der Beiträge : 1586
Anmeldedatum : 08.02.12
Alter : 42
Ort : München

Kapitel 363-364 Empty
BeitragThema: 364. Kapitel Dubios Birthday wishes    Kapitel 363-364 EmptyFr Apr 05, 2013 1:52 am

364. Kapitel Dubios Birthday wishes

Aber der Elf war auch noch da und ließ soeben die Eule ein. Sogleich brachte die Eule segelnd den rotleuchtenden Umschlag zu mir. Ich dachte ja zuerst, es wäre ein Heuler, was vielleicht sogar noch akzeptabel gewesen wäre, aber so entrollte sich das Pergament und zwei Stimmen sangen im Chor und das noch schrecklich falsch:

„Happy Birthday tooooo you! Happy Birthday tooooo you, lieber Draco… oh und nimm deinen Zauberstab und halt dich fest!”, rief eindeutig Georges Stimme zum Schluss und ich grabschte folgsam sofort nach meinem Zauberstab, der unter meinem Kissen gelegen hatte, hielt den Brief in der linken Hand und schon ging es los. Etwas riss mich sehr unsanft an meinem Nabel hinfort, weg aus meinem warmen Bett, hinein ins Nirgendwo.

Das meinten diese Irren nicht ernst, konnte ich gerade noch schlaftrunken denken, als ich in meinem schwarzen Seidenpyjama bekleidet in der eisigen Luft landete und sowohl verwirrt ob des schnellen Transportes als auch durch meine Verletzung behindert noch etwas unsicher schwankte.

„Hello again!“, „Yes, die Entführung hat geklappt!“, „Komm, alter Junge… rasch ins Haus!“, packten mich zwei Hände und führten mich mit meinen nackten Füßen über den eisigen Boden rasch ins Cottage, dabei war ich viel zu perplex um zu reagieren.

„Was, was soll das?“, meinte ich dann doch bockig, wobei ich beide böse anstarrte, während meine Füße endlich wieder trockenen Boden berührten.

„Was wohl? Wir feiern!“, rief ein frech grinsender Fred.

„Moment, Moment, wie konntet ihr mich „entführen“?“, fragte ich erschrocken, denn eigentlich sollte das nicht so möglich sein, durch die Schutzzauber des Manors hindurch.

„Naja, das war doch das, woran du, Flintboy und Puceyspätzchen die ganze Zeit in Irland getüftelt habt!“, „Ja, wenn du sooo willst, deine Erfindung!“, „Und DU, tadatadatada, warst die erste Versuchsperson!“, „Freu dich!“, klatschten sich die zwei rothaarigen Irren vor mir zufrieden in die Hände und ich blinzelte mehr als irritiert und strich mir eine nervende, blonde Strähne aus der Stirn.

„Wie?“, hauchte ich und konnte darüber gar nicht wirklich böse sein.

„Mein liebster Fred, unser Freund hier erscheint noch etwas mitgenommen… setz dich!“, erhielt ich einen unsanften Stoß und landete rückwärts fliegend in meinem Sessel, wo ich unter einem Protestschrei aufkam.

„Hey…“, der natürlich ungehört blieb.

„Dann lausch mal… sie haben es endlich geschafft, diesen Fehler in dem Ritual zu finden, das die alten, reinblütigen Familien abhalten, um ihre Häuser zu schützen. Die Portschlüssel sind noch immer ein Sicherheitsleck und solange die Kinder noch nicht mit in die alten Schutzzauber mit aufgenommen sind, ist das ein Leck und wir können sie holen!“, erklärte nun George langsam und mein Kopf ruckte hoch und ich schüttelte mein Haupt.

„Moment, da ist ein Denkfehler. Ich bin in die Zauber mit aufgenommen worden… letztens!“, erinnerte ich mich an das Sator-Ritual, an dem auch Hermione beteiligt worden war.

„Jaaaa, aber von dir hatten wir sowohl Blut als auch Haar!“, kicherte ein wildgewordener Fred und tänzelte vollkommen bescheuert durch das Wohnzimmer, seine Freude war nicht gespielt.

„Hääää…?“, kam es dann auch reichlich eloquent von mir.

„Wie George meint, wir konnten auch das bei den schweren Fällen lösen, indem der Portschlüssel personifiziert wird und du bist der lebende Beweis! Ich hab, als du gerade dabei warst aufzutauchen, schon meinen Patronus nach Irland geschickt, dass sie hinmachen sollen, damit sie in Hogwarts noch im Zug von denen, die alt genug sind um in die Schutzzauber der Familie aufgenommen zu sein, Blut und Haare einsammeln!“, zwitscherte Fred eindeutig begeistert, dass sie es ausgetüftelt hatten, denn so was taten die beiden für ihr Leben gerne.

„Häää…?“

„Oh Mann, der junge Mann weiß echt nix…!“, meinte ein übertrieben mitleidiger George, der mir gerade ein Champagnerglas in die durch die Strafe tauben Finger drückte.

„War die Strafe so arg?“, wollte doch in dem Moment, als ich wohl etwas ungeschickt das Glas ergriff, Fred tatsächlich sorgenvoll wissen, während er auf der Lehne meines Sessels platznahm und die Frechheit besaß, mir übers platinblonde Haar zu streicheln, aber gleichzeitig ärgerte ich mich, wie schwer es war den dünnen Stiel des Glases zu halten.

„Nicht schlimm, ich hab nur geschlafen und augenscheinlich nichts mitbekommen!“, bekannte ich mürrisch und schüttelte den Kopf, um die tätschelnde Hand loszuwerden. Seit Samstagnacht war so viel geschehen. Erst der überraschende Einfall der DeathEater in Hogwarts, Dumbledores Tod, Severus‘ und meine Flucht aus Hogwarts, dann am frühen Sonntag meine Strafe beim Lord und seitdem hatte ich nicht mehr wirklich etwas mitbekommen.

Erst hatten mich die Folgen des Cruciatus ausgeschaltet und dann Severus‘ Tränke. Zum Glück würde ich nicht auch noch meinen Geburtstag verschlafen. Wie es aussah hatte sich wirklich viel getan und die anderen waren nicht untätig geblieben, was mich freute, aber es hieß auch, ich würde heute viel tun müssen, um überall auf den neuesten Stand zu kommen. Mich interessierte brennend, wie Blaise und sicher auch Hermione mit Warrington verfahren hatten aber auch, wie weit sie in Irland waren, musste ich dringend wissen, wenngleich alles noch ganz verschwommen war und ich nicht wirklich klar im Kopf, die Augen aufzuhalten fiel mir auch sehr schwer.

„Also, dann mal so! Deine holde Freundin läuft Amok und beschäftigt wirklich ALLE und JEDEN!“, stöhnte Fred leidlich und grinste schelmisch.

„Hermione?“, echote ich sprachlos, geistig wirklich noch nicht auf der Höhe oder auch nur wach.

„Ja, wie viele Frauen hast du noch?“, „Die du Freundin nennst?“, fragten sie abwechselnd und ich wedelte nur mit der Hand, auf dass sie doch bitte weitersprechen mochten.

„Sie war in Irland, weil, nur für dich zur Info, morgen nach der Beerdigung die Schule endet und damit 3 Wochen früher Schluss ist! Und damit alle ins „Ferienlager“ können, müssen sie nun durcharbeiten, wirklich alle! Ich sag´s dir, seit heute Vormittag schießen die Patroni hin und her und seit dem frühen Abend machen die Schüler in Hogwarts auch mit! Was für ein Durcheinander! Wir wurden auch zur Burg bestellt und mussten, wie gesagt, Flint und Pucey helfen, ein Schlupfloch zu finden… während Roger, Montague und Miles fleißig das Zwischenlager in Wales aufbauen!“, erklärten sie schnell und ich versuchte zu folgen, das ging gerade fast zu fix für mich.

„Bahooo , die Fluchen, was das Zeug hält!“, bescheinigte der nächste Red Devil inbrünstig.

„Jo, ist schon spannend, aber die Leute in Irland funktionieren gut, doch die in Hogwarts machen auch gute Arbeit! Alle machen durch, müssen sie, sonst werden sie nicht fertig!“, plapperten sie abwechselnd auf Teufel komm raus und ich schloss kurz ärgerlich die Augen. Ich hätte diese Schlaftränke verweigern müssen, denn abgesehen von kurzen Momenten des Lichtes fühlte ich mich immer noch sehr benebelt. Es stimmte, beinahe wären alle Pläne für die Ferien umsonst gewesen, wenn nichts fertig gewesen wäre.

Warrington, ich würde ihn umbringen, wenn ich ihn das nächste Mal sah, das schwor ich mir!

Wie gut, dass dies Hermione eingefallen war, deshalb war der Besuch bei mir so kurz gewesen. Sie hatte bestimmt noch mehr zu erledigen gehabt. Ich war froh, dass sie an alles dachte, denn ich hatte schon Sorge gehabt, dass nur der Stab und Potters und mein Deal sie ferngehalten hatten. So gab es aber wenigstens dafür auch noch eine logische Erklärung, die mich wirklich beruhigte.

„Dann war ich also der erste Versuch?“, forschte ich jetzt etwas wacher nach.

„Jupp und dank unserer brutalen Genialität bist du hier!“, „Naja, wir wollen mal nicht lügen, die Vorarbeit war auch ganz okay!“, „Naja gut, wenn du meinst, George aber die letzte Prise Brillanz ging ihnen ab…!“, plapperten sie schon wieder ganz aufgeregt, worauf ich die Augen schloss, nur um sie im nächsten Augenblick geschockt aufzureißen, weil ein durchdringender Schrei ertönte.

„DOBBY, bring den Ehrengast!“, und schon ploppte es unheilverkündend und mir wurde ein kleines Bündel in die Hände gedrückt.

„Wassss… was… wähh… was soll das?“, stotterte ich und hielt das strampelnde Kind wie einen Fremdkörper hoch und von mir weggedrückt, hierbei vergaß ich doch glatt meine Schmerzen.

„Oh, du kennst ihn nicht?“, „Das geht ja gar nicht… dürfen wir vorstellen?“, „Das ist Lucien!“, „DEIN PATENKIND!“, „Und Lucien, das da ist dein Onkel Draco… putzi, putzi, dutzi!“, warf ich den beiden Red Devils vor mir über den strubbeligen Kopf des Kindes hinweg mordlüsterne Blicke zu, denn der Unsinn, den sie verzapften tat echt weh. Was sollte ich mit Potters Balg? Dieses Kind würde ein Albtraum werden, wenn es älter war!

„HAHA… sehr witzig, ich weiß, wer das ist! Aber es ist mitten in der Nacht, der gehört ins Bett!“, flüchtete ich mich in diese Ausrede, um dem Ganzen zu entkommen.

„Ach Quatsch, es ist morgens für ihn, der kleine Schreihals wacht gerade erst auf, aber du machst das schon! Dobby, Draco, wir sind weg!“, verkündeten die beiden grinsend und erhoben sich urplötzlich.

„Halt, wo geht ihr hin?“, rief ich hektisch hinterher und wollte ihnen folgen, doch Dobby erklärte piepsend:

„Master Gred und Master Forge müssen noch vorbereiten, Master Draco!“

Wütend wandte ich meinen Blick zu dem kleinen, nervigen und viel zu querköpfigen Hauselfen.

„Es heißt Master Weasley oder Fred und George und außerdem Master Malfoy, du dämlicher Elf!“, fauchte ich genervt.

Ich polterte laut und starrte mit bitterbösem Blick auf das kleine Wesen, unterdessen hatten Fred und George sich gar nicht aufhalten lassen und waren in der Küche entschwunden. Diese unsäglichen Teufel.

„Aber Dobby hat Master immer Draco genannt und Mr. und Mr. Weasley wollen so genannt werden!“, verteidigte er sich frech und wichtigtuerisch und ich stöhnte leidend gegen den kommenden Schmerz in meinem Kopf an.

Das konnte doch nicht wahr sein. Jetzt musste ich mich auch noch mit diesem nervigen Elf rumärgern. Er war wahrlich aufmüpfig und eine Plage. Ich überging seinen Einwurf arrogant, denn darauf hatte ich keine Lust und erst recht keinen Nerv. Hauptsache, ich wurde dieses schreiende und strampelnde Übel los.

„Hier, nimm das Balg und kümmere dich, das ist deine Aufgabe!“, befahl ich herrisch und streckte dem Elf das immer noch krakeelende Etwas verärgert hin.

Bitte, ich würde mich nicht um Potters Sohn kümmern oder ähnliches, das konnten sie vergessen, dafür hatten wir schließlich den dämlichen und unzuverlässigen Elf geholt. Schlimmer konnte mein 17. Geburtstag ja kaum noch werden. Erst riss mich ein Portschlüssel aus meiner wohlverdienten Erholung und dann landete ich hier, bei den beiden teuflischen Querköpfen, dem unverschämten Hauselfen, den wir zum Glück durch Potter aus dem Manor los waren und letztendlich diesem blöden Balg von Potter. Es war zum Kotzen.

Dobby weigerte sich beharrlich, mir das schreiende Baby, dessen Gekreische mich mittlerweile mächtig nervte, abzunehmen.

„Nein, Mr. Malfoy, Master Potter wird meistens von Master Forge oder Master Gred gefüttert, anders kennt er es nicht und anders geht es auch nicht. Er schreit sonst weiter. Dobby kann Master Lucien jetzt nicht füttern!“, verkündete der Elf selbstgerecht und erstaunlich patzig, somit hielt er mir stattdessen eine gefüllte Flasche entgegen.

Entnervt sank ich völlig erschöpft zurück in die weichen Kissen des Sessels, schloss stöhnend die Augen und ließ den Kopf nach hinten fallen, mit dem Baby im Arm. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein! Es wurde immer schlimmer und meine Ohren unangenehm laut penetriert.

„Dann plärrt er halt weiter!“, erwiderte ich schließlich kalt und hob den Kopf wieder, maß Dobby mit unmissverständlichem Blick und befahl:

„Bring das Balg hoch in sein Bett und sorg dafür, dass ich das Geschrei nicht mehr hören muss!“

„Nein!“, erwiderte der Elf nun erneut, viel zu stur für einen dienenden Elfen und wich meinem schneidenden Blick kein Stück aus, dann legte er provozierend die Flasche neben mich auf den Sessel zwischen Armlehne und mir und zu meinem großen, ungläubigen Ärger verschwand diese Frechheit von einem Elf, Dobby, dann mit einem Plopp.

Mir war danach, die Flasche zu nehmen und an die nächste Wand zu donnern. Das war kein Elf, das war ein einziges Ärgernis!

Meine Glieder schmerzten noch immer leicht durch den Cruciatus des Lords, ich war weiterhin erschöpft und leicht gerädert und nun das. Was sollte ich mit diesem Kind tun? Abgesehen davon, dass ich echt keine Ahnung von Kindern hatte, wollte ich das auch nicht tun!

Es war mein Geburtstag, verdammt noch mal, da sollte ich nicht so bestraft werden.

Das plärrende Bündel in meinen Armen gab einfach keine Ruhe. Es schien eine enorme Energie zu besitzen und da offenbar weder Fred oder George noch Dobby gewillt waren, dies abzustellen, überlegte ich kurz, ob ich das Baby einfach mit einem Silencio belegen und in die Wiege verfrachten sollte.

Ich driftete geistig leicht ab, denn mir war sehr wohl bewusst, dass Hermione momentan sicher sehr wütend auf mich war und dass ich das auch nicht so bald wieder einrenken können würde, aber den Elderstab hatte ich einfach haben müssen, wobei, wo war der eigentlich abgeblieben?

Ich hatte Dumbledore entwaffnet und danach den Stab nicht mehr gesehen, denn zu schnell war alles gegangen, nachdem Severus den Alten getötet und mich mit sich fortgezogen hatte.

Ich ärgerte mich soeben abgrundtief, dass ich den Stab nicht sofort an mich genommen hatte. Zu dumm. Natürlich hatte ich gewusst, dass mein eigenmächtiges Handeln Ärger zur Folge haben würde, aber ich hatte abgewägt und der Macht, die dieser Stab versprach, konnte ich einfach nicht widerstehen.

Warum sollte Potter immer alles erhalten? Gerade ER konnte mit der Macht dieses Stabes doch gar nicht umgehen.

Ich war in Gedanken, konnte sogar das Geschrei ausblenden, bis mich ein besonders lautes Kreischen aus meiner Versunkenheit riss, bei dem ich fürchtete, mein Trommelfell könnte reißen. Angewidert blickte ich auf das protestierende, hochnotrote Kind, schließlich nahm ich, mich geschlagen gebend, die Flasche und blickte zum ersten Mal wirklich auf den kleinen Potter in meinen Armen hinab.

Ein puterrotes, wütendes Gesicht strahlte mir entgegen. Was hatte ich mir dabei nur gedacht, mich wirklich bereit zu erklären, der Pate von Potters Sohn zu werden?

Gut, ich hatte gesehen welchen Einfluss ich so würde ausüben können, aber offenbar hatten die Twins vor, mich nicht aus meinen Pflichten entkommen zulassen, oder mir Pflichten aufzubürden, die ich in meinen Augen wirklich nicht hatte. Der Junge hatte Eltern, also hatte ich nichts zu tun und das Einzige was ich gedacht hatte mich zu verpflichten, war später dafür zu sorgen, dass aus dem Jungen ein ordentliches Reinblut wurde, ein Gewaltakt, den Potter sicher nicht leisten konnte.

Ich steckte lustlos und recht rabiat dem brüllenden Baby den Nuckel der Flasche in seinen weit aufgerissenen Mund und augenblicklich breitete sich eine wohltuende Stille aus, die nur durch leises Schmatzen von dem saugenden Kind unterbrochen wurde, dennoch war es endlich vergleichsweise ruhig.

Erschöpft lehnte ich mich wieder zurück und genoss einen Moment die Stille, ohne darauf zu achten wie ich die Flasche hielt und das war eine Unvorsichtigkeit, die sogleich zur Folge hatte, dass das Baby plötzlich wild anfing zu prusten und zu husten. Na prächtig, es hatte sich offenbar verschluckt. Genervt blickte ich wieder auf das spuckende Etwas hinab. Nur langsam beruhigte sich das Balg wieder und begann erneut, gierig an dem Nuckel zu saugen. Na bitte, ging doch, solange ES ruhig war, war ich zufrieden.

Ich richtete meinen gelangweilten Blick nun doch gezwungenermaßen aufmerksamer auf Potters Hinterlassenschaft an die Menschheit und schwor mir, das würden die Twins und Dobby mir büßen.

Wie irrsinnig, dass der Potterbalg mir vertraute, das war so was von paradox, aber andererseits, ich war sein Pate, da sollte er wohl Vertrauen zu mir haben. Unweigerlich kam mir in den Sinn, wie Severus‘ Verhältnis zu mir früher gewesen und es nun noch war, dass er immer mein Bestes im Blick gehabt hatte, wenngleich ich bezweifeln wollte, dass er mir jemals die Flasche gereicht hatte, ebenso Vater, das war Dobbys Pflicht gewesen.

Aber Vater und Severus hatte ihr ganz eigenes, aber doch relativ gutes Verhältnis zueinander, wirkten manchmal fast wie Brüder, wie ich fand, was die beiden aber niemals zugeben und vehement von sich weisen würden. Wohingegen Potter und ich uns wohl nie mögen würden. Wir hatten kein gutes Verhältnis zueinander.

So ein Unsinn, wir hassten einander und würden uns umbringen, wenn es nicht Personen gäbe, die uns ab und an aufhalten würden. Gut, wir hatten zu einem relativ zivilisierten Umgang gefunden, der Umstände halber, aber das hieß noch lange nicht, dass unsere Abneigung gegeneinander geschrumpft war.

Mich und Potter verband, wenn überhaupt, eine nötige Zweckgemeinschaft, die nur durch Hermione Bestand hatte, während Severus und Vater die Vergangenheit, die gleichen Ansichten und die familiären Bande auf ewig verbanden und zusammenschweißten.

Es waren grundverschiedene Ausgangssituationen, aber trotzdem hatte ich im Prinzip die gleiche Aufgabe wie Severus, doch wollte und würde ich dieser gerecht werden? Wollte ich über das Nötigste hinaus in Potters Kind investieren? Wollte ich mich überhaupt mit ihm beschäftigen?

Mein Blick fiel auf die großen, grünen Augen, die mich mit einem ganz eigenen, unleserlichen Blick anblinzelten, während es weiter trank. Eindeutig Potter, oder auch Daphne, denn grüne Augen hatten sie ja beide und dann der schwarze, wirre Flaum, der ihm auf dem Kopf wuchs, auch das war eindeutig Potter und meine Mundwinkel verzogen sich vor Missfallen.

Die Flasche leerte sich langsam, aber beständig, bald wäre er fertig und ich ES wieder los. Dramatisch, dass die Geburt schon 4 Monate zurücklag und er immer noch derart klein und hilflos war!

Als er endlich fertig mit essen war, warf ich die Flasche auf den Boden. Nun packte ich das Kind anders, hob es hoch und hoffte, ES damit endlich los zu werden. Ich wollte zur Wiege gehen, als urplötzlich mehrere Dinge auf einmal und gleichzeitig passierten.

Der kleine Schreihals öffnete seinen Mund und sogleich ergoss sich ein Schwall aus saurer Milch und Galle über meinen schwarzen Pyjama, währenddessen knallte die Tür zur Küche geräuschvoll auf und die Twins traten fröhlich schreiend ins Wohnzimmer.

„Happy Birthday, Draco!“, riefen sie gemeinsam, dabei knallte es schon wieder über mir und ich wurde von einem wahren Konfettiregen übergossen, während Fred eine riesige, schiefe Torte vor sich her schweben ließ.

„Bäh… ist das eklig… nehmt mir dieses Ding ab! Das stinkt!“, meckerte ich angewidert und mich ekelnd in dem Augenblick als der Konfettiregen auf mich hinabging und ich das nasse Erbrochene auf meinem Oberteil nicht nur fühlte, sondern auch noch riechen durfte. Unweigerlich würgte ich, trotz meines leeren Magens.

Ich ignorierte die gleichzeitig ausgesprochenen Glückwünsche der Twins total und auch die Torte, sondern streckte ihnen nur auffordernd das ebenso verdreckte Kind entgegen, hielt den strampelnden Kleinen weit von mir.

„Macht schon, oder ich lass ihn einfach fallen!“, drohte ich und meinte es todernst.

„Hab dich nicht so, das ist doch nur Kotze! Kein Akt!“, verkündete nun Fred feixend und über mich spottend, dabei stellte er den Kuchen auf dem Esstisch ab.

„Und keine Sorge, dieser doofe, magische Soor ist auch weg, also ist er nicht ansteckend!“, fügte Fred ganz lapidar, aber gefährlich grinsend hinzu, während er nun langsam den Konfettiregen verebben ließ, der an mir kleben blieb. Das wurde aber auch Zeit, denn ich stand schon mitten in einem kleinen Hügel aus bunten Papierschnipsel, außerdem hingen sie überall in meinen Haaren und hafteten eklig an den Stellen auf meiner Kleidung, wo mich das Erbrochene des blöden, infizierten Potterbalgs getroffen hatte.

„Ja, war echt eklig, so eine Pilzinfektion ist echt nicht schön, den armen Mann hat es heftig erwischt!“, erklärte George gelassen und lässig und bedachte dabei das Baby mit einem mitfühlenden Blick, während er endlich zu mir trat.

„WWWWHÄÄÄÄ!“, rief ich erschrocken und da tat ich es und warf ES wie einen Stein zu ihm hin. Sollte er diese Pilzkrankheit doch halten, ich bestimmt nicht.

Tickten die noch richtig? Ich war total perplex, ein magischer Soor. Die waren doch verrückt, mir ein krankes, ansteckendes Kind in die Arme zu drücken.

Sogleich blickte mich George schrecklich mitleidig an, während er recht gekonnt das in der Luft segelnde Kind auffing und Fred abfällig mit der Zunge schnalzte und ich stöhnte nur auf, puhh… war der Gestank bestialisch!

„Hoppla, hab dich, junger Mann!“, blödelte George mit dem Baby, das tatsächlich vergnügt krähte, obgleich es gerade sein Essen hergeschenkt hatte. Das war so, igitt.

„Aber Draco, er ist doch nicht mehr krank, er freut sich, dass er wieder gesund ist!“, widersprach Fred tadelnd, während er den Kleinen fürsorglich von George entgegennahm und anfing, ihn grinsend hochzuheben, ähnlich wie ich es gerade getan hatte, nur hob er ihn immer wieder ganz hoch, bevor er ihn etwas runter zu sich nahm und dabei blöde grinste und das Balg stolz anblickte. Offenbar hatte der Kleine großen Spaß daran, denn er gackerte, brabbelte und zischte eigenartig.

„Jupp, sei ein braver, guter und lieber Onkel und hör auf rumzumeckern… Stößchen! Auf dich, altes Haus und die Volljährigkeit!“, „Boah… echt, den Blick musste ich bannen!“, kicherte ein bösartiger George echt gemein und reichte mir ein Glas, gefüllt mit goldbraunem, aromatisch duftenden Whiskey.

„Wer euch als Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!“, grummelte ich, nahm das Glas entgegen und stieß mit George, der noch immer erheitert über mich grinste, an.

„Du siehst echt zum Schießen aus, Alter!“, verkündete Fred nun fies feixend.

„Schicker Aufzug, Draco, siehst zum Anbeißen aus, in deinem nun bunten Pyjama!“, raunte Fred lüstern und zustimmend, doch dann brachen beide in offenes Gelächter aus und riefen übermütig:

„Ja, Babykotze mit Konfetti steht dir echt gut! Wir sollten ein Foto machen!“

„Untersteht euch!“, drohte ich kalt und fand das Ganze gar nicht witzig.

Wütend drein blickend griff ich nach meinem Zauberstab und ließ die unsäglichen, bunten Papierschnipsel von mir verschwinden, aber das nasskalte, säuerlich riechende Erbrochene war leider noch nicht ganz verschwunden, denn der unangenehme Geruch blieb mir in der Nase hängen. Die Twins kommentierten meine Drohung nur mit noch mehr Gelächter und Fred begann, blöde mit dem kleinen Kotzbeutel herum zu albern.

„Ich gehe duschen!“, entschied ich knapp und wandte mich um.

„Alles klar, Alter!“, rief mir George hinterher, während Fred rief: „Warte, wir kommen mit!“ Sie brachen in großes Gelächter aus, als sie meinen letzten, abwertenden Blick bemerkten, bevor ich die Stufen rasch hinauflief.

Was für ein abgefuckter Geburtstag, meiner war der Beschissenste von allen, dachte ich noch verärgert, als ich unter der Dusche stand und den Geruch abschrubbte, selbst die bescheuerte Daphne hatte eine besseren gehabt als ich, wenn man bedachte, dass sie ihre Geschenke bekommen hatte und nicht vom Lord gefoltert und von einem Baby vollgekotzt worden war.

Ich hingegen wurde von allen vergessen, bis auf die Twins… die hatten sich an mich erinnert, da konnte ich fast darüber hinwegsehen, dass sie mich mit dem von ihnen umsorgten Nachwuchs-Teufelsbraten allein gelassen hatten.

Auf einmal fühlte ich die Schwere in meinen Gliedern wieder. Der Trank schien nachzulassen und ich fragte mich, wie es der Lord schaffte, derartige Flüche zu schleudern ohne auch nur im Ansatz Atem holen zu müssen.

Also stützte ich mich erschöpft an den Kacheln ab, stieg aus der Dusche und schlüpfte in einen langen, weißen Frotteebademantel. Das Bett vor mir wirkte nun erschreckend einladend und ich dachte gar nicht weiter nach und so fiel ich nur noch wie ein Stein hinein.

Ab da wurde alles dunkel um mich herum.

Dracos Sicht ende
Nach oben Nach unten
 
Kapitel 363-364
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Kapitel 53-54
» Kapitel 38-39
» Kapitel 73-75
» Kapitel 107-108
» Kapitel 140-141

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
When Hermione Fights :: When Hermione Fights :: Kapitel 351-375-
Gehe zu: